Das Buch Josua

Kapitel 1: Die Eroberung Kanaans

Gottes Auftrag zur Eroberung des Landes

1 Nach dem Tod des Mose, des Knechtes des Herrn, sagte der Herr zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener des Mose:

2 "Mein Knecht Mose ist tot. So brich denn auf, zieh dort über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, geben will!

3 Jeden Ort, den euer Fuß betritt, gebe ich euch, wie ich Mose verheißen habe.

4 Von der Wüste und dort vom Libanon bis zu dem großen Strom, dem Eufrat, das ganze Land der Hetiter, bis zu dem großen Meer im Westen soll euer Gebiet sein.

5 Niemand wird während deines ganzen Lebens vor dir standhalten können. Wie ich mit Mose war, so will ich auch mit dir sein. Ich werde dir meine Hilfe nicht entziehen und dich nicht verlassen.

6 Sei mutig und stark! Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe geben, das ihnen zu verleihen ich ihren Vätern zugeschworen habe.

7 Nur sei mutig und fest entschlossen, das ganze Gesetz sorgsam zu beobachten, das dir mein Knecht Mose gegeben hat! Weiche davon weder nach rechts noch nach links ab, damit du bei allem Erfolg hast, was du unternimmst!

8 Führe dieses Gesetzbuch stets in deinem Mund und sinne Tag und Nacht darüber nach, damit du alles sorgfältig beobachtest, was darin geschrieben steht; denn alsdann wirst du in deinen Unternehmungen Glück und Erfolg haben.

9 Ich gebiete dir also: Sei mutig und entschlossen, zage nicht und zittere nicht! Denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem was du unternimmst."

 

Der Einzug in Kanaan

Josuas Marschbefehl

10 Da gebot Josua den Vorstehern des Volkes:

11 "Geht im Lager hin und her und gebt dem Volk diesen Befehl: Besorgt euch Mundvorrat; denn in drei Tagen sollt ihr dort über den Jordan ziehen und mit der Eroberung des Landes beginnen, das der Herr, euer Gott, euch zu eigen geben will!"

 

Teilnahme der Oststämme

12 Zu den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse aber sagte Josua:

13 "Denkt an den Auftrag, den Mose, der Knecht des Herrn, euch gab, als er sagte: Der Herr, euer Gott, wird euch ans Ziel bringen und euch dieses Land geben.

14 Eure Frauen, eure Kinder und eure Herden mögen in dem Land bleiben, das euch Mose auf der Ostseite des Jordan angewiesen hat. Ihr aber – und zwar alle kriegsfähigen Leute – müßt kampfgerüstet an der Spitze eurer Brüder hinüberziehen und ihnen helfen,

15 bis der Herr eure Brüder ebenso wie euch ans Ziel gebracht hat und auch sie das Land in Besitz genommen haben, das der Herr, euer Gott, ihnen geben will. Dann sollt ihr in euer eigenes Land zurückkehren, das Mose, der Knecht des Herrn, im Ostjordanland euch angewiesen hat, und sollt es besitzen."

16 Da antworteten sie Josua: "Alles, was du uns befiehlst, wollen wir tun, und wohin du uns schickst, wollen wir gehen.

17 Genau so, wie wir Mose gehorcht haben, wollen wir auch dir folgen. Nur möge der Herr, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose war!

18 Jeder, der sich deinen Befehlen widersetzt und den Anweisungen, die du für uns triffst, nicht gehorcht, soll mit dem Tod bestraft werden. Nur sei mutig und entschlossen!"

 

Kapitel 2: Die Kundschafter

Rahab rettet die Kundschafter

1 Hierauf sandte Josua, der Sohn Nuns, heimlich von Schittim zwei Männer als Kundschafter aus mit der Weisung: "Geht, erkundet die Gegend und besonders Jericho!" Sie machten sich auf und kehrten im Haus einer Dirne namens Rahab ein, um dort zu übernachten.

2 Als nun dem König von Jericho berichtet wurde: "Sieh dich vor, es sind heute nacht einige Männer von den Israeliten hierhergekommen, um das Land auszukundschaften",

3 sandte der König von Jericho zu Rahab und ließ sagen: "Gib die Männer heraus, die zu dir gekommen und in deinem Haus eingekehrt sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land auszukundschaften."

4 Die Frau aber nahm die beiden Männer und versteckte sie. Dann erwiderte sie: "Ja, die Männer sind zu mir gekommen, aber ich wußte nicht, woher sie waren.

5 Als das Stadttor beim Dunkelwerden geschlossen werden sollte, gingen die Männer fort. Ich weiß nicht, wohin sich die Männer begeben haben. Setzt ihnen schnell nach; denn ihr könnt sie noch einholen."

6 Sie hatte sie aber auf das Dach geführt und unter Flachsstengeln versteckt, die sie auf dem Dach ausgebreitet hatte.

7 Die Männer aber setzten ihnen auf der Straße zu den Furten des Jordan nach, und man schloß das Stadttor, sobald die Leute, die ihnen nachsetzen sollten, draußen waren.

 

Die Kundschafter versprechen Rahab Schonung

8 Noch bevor jene eingeschlafen waren, stieg sie zu ihnen auf das Dach

9 und sagte zu den Männern: "Ich weiß, daß der Herr euch das Land verliehen hat und Schrecken vor euch über uns gekommen ist und alle Bewohner der Landes vor euch zittern.

10 Denn wir haben davon gehört, daß der Herr das Wasser des Schilfmeeres vor euch austrocknen ließ, als ihr aus Ägypten wegzoget, und wie ihr mit den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordan verfahren seid, an denen ihr den Bann vollzogen habt.

11 Als wir das hörten, verzagte unser Herz, und niemand mehr hatte Mut vor euch auf der Erde unten. Und nun schwört mir beim Herrn:

12 Wie ich euch Gutes tat, so sollt auch ihr meiner Familie Gutes erweisen und mir ein sicheres Zeichen geben,

13 daß ihr meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und Schwestern samt allen ihren Angehörigen am Leben lassen und uns vor dem Tod bewahren wollt."

14 Die Männer versprachen ihr: "Wir bürgen für euch mit unserem Leben, wenn ihr unsere Sache nicht verratet. Wenn der Herr uns das Land gegeben hat, wollen wir dir Liebe und Treue erweisen."

15 Sie ließ sie darauf an einem Seil durch das Fenster hinab. Da nämlich das Haus an die Stadtmauer angebaut war, wohnte sie an der Stadtmauer.

16 Sie sagte noch zu ihnen: "Geht in das Gebirge, damit euch die Verfolger nicht erwischen, und haltet euch dort drei Tage lang verborgen, bis die Verfolger zurückgekehrt sind; dann könnt ihr eures Weges gehen."

17 Da sagten die Männer zu ihr: "Wir werden uns dieses deines Eides, den du uns hast schwören lassen, entledigen.

18 Du mußt aber bei unserem Einzug in das Land diese rote Schnur an das Fenster binden, durch das du uns herabgelassen hast, und deinen Vater, deine Mutter und deine Brüder und alle deine Familienangehörigen bei dir im Haus versammeln.

19 Wer dann aus der Tür deines Hauses auf die Straße tritt, trägt selbst die Verantwortung für sein Leben; wir aber sind schuldlos. Wer jedoch bei dir im Haus ist, für dessen Leben sind wir verantwortlich, falls man Hand an ihn legen sollte.

20 Wenn du aber unsere Sache verrätst, sind wir des Eides ledig, den du uns hast schwören lassen."

21 Da erwiderte sie: "Wie ihr sagt, soll es geschehen." Sie ließ sie dann hinaus, und sie entfernten sich. Sie aber band die rote Schnur an das Fenster.

 

Rückkehr der Kundschafter

22 Sie machten sich also auf den Weg und gelangten in das Gebirge, wo sie drei Tage blieben, bis die Verfolger zurückgekehrt waren. Die Verfolger hatten auf dem ganzen Weg nach ihnen gesucht, sie aber nicht gefunden.

23 So traten die beiden Männer den Heimweg an, stiegen vom Gebirge herab, setzten über und begaben sich zu Josua, dem Sohn Nuns. Sie erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war,

24 und sagten zu Josua: "Der Herr hat das ganze Land in unsere Gewalt gegeben. Denn alle Bewohner des Landes haben vor uns den Mut verloren."

 

Kapitel 3: Der Übergang über den Jordan

Aufbruch zum Jordan

1 Da erhob sich Josua frühmorgens und sie brachen von Schittim auf und kamen an den Jordan, er und alle Israeliten. Sie blieben dort die Nacht, bevor sie hinüberzogen.

2 Nach drei Tagen aber gingen die Vorsteher durch das Lager

3 und gaben dem Volk den Befehl: "Sobald ihr die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, erblickt und die Priester vom Stamm Levi, die sie tragen, so brecht auch ihr von eurem Standort auf und zieht hinter ihr her.

4 Doch muß ein Abstand von zweitausend Ellen zwischen euch und ihr bleiben – ihr dürft ihr nicht nahe kommen – damit ihr den Weg wißt, den ihr einschlagen sollt; denn ihr seid diesen Weg bisher noch nie gezogen."

5 Ferner befahl Josua dem Volk: "Heiligt euch! Denn morgen wird der Herr unter euch Wunder tun!"

6 Den Priestern aber gebot Josua: "Nehmt die Bundeslade auf und zieht vor dem Volk her!" Da nahmen sie die Bundeslade und zogen vor dem Volk her.

 

Gott verheißt seinen Beistand

7 Und der Herr sagte zu Josua: "Heute will ich anfangen, dich in den Augen von ganz Israel groß zu machen, damit es weiß, daß ich mit dir sein werden, wie ich mit Mose gewesen bin.

8 Gib nun den Priestern, die die Bundeslade tragen, den Befehl: Wenn ihr an den Rand des Wassers am Jordan gekommen seid, so bleibt am Jordan stehen!"

9 Dann sagte Josua zu den Israeliten: "Tretet herzu und vernehmt das Wort des Herrn, eures Gottes!"

10 Ferner sagte Josua: "Daran sollt ihr erkennen, daß der lebendige Gott in eurer Mitte ist, und daß er die Kanaaniter, Hetiter, Hiwiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter vor euch vertreiben wird:

11 Seht, die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde wird vor euch her durch den Jordan ziehen.

12 So wählt euch nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels aus, aus jedem Stamm einen!

13 Sobald die Priester, die die Lade Gottes, des Herrn der ganzen Erde, tragen, ihre Fußsohlen in das Wasser des Jordan setzen, wird das Wasser des Jordan verschwinden. Das Wasser aber, das von oben zufließt, wird wie ein Wall dastehen."

 

Der Übergang des Volkes

14 So brach das Volk aus seinen Zelten auf, um über den Jordan zu ziehen, und die Priester trugen die Bundeslade vor dem Volk einher.

15 Als nun die Träger der Lade an den Jordan kamen und die Priester, die die Lade trugen, die Füße in den Rand des Wassers setzten – der Jordan war aber über alle seine Ufer getreten, die ganze Erntezeit hindurch – da blieb das Wasser stehen.

16 Das von oben zufließende Wasser stieg wie ein Wall empor in großer Entfernung von der Stadt Adam, die bei Zaretan liegt. Aber das zum Meer der Steppe, zum Salzmeer abfließende Wasser verlief sich vollständig. So zog das Volk hindurch, Jericho gegenüber.

17 Die Priester aber, die die Bundeslade des Herrn trugen, blieben sicheren Fußes auf trockenem Boden mitten im Jordan stehen, während ganz Israel trockenen Fußes hinüberzog, bis das ganze Volk den Übergang durch den Jordan beendet hatte.

 

Kapitel 4: Die Errichtung von Gedenksteinen

1 Als nun das ganze Volk glücklich über den Jordan war, gab der Herr dem Josua folgenden Befehl:

2 "Wählt euch aus dem Volk zwölf Männer, von jedem Stamm einen Mann,

3 und gebietet ihnen: 'Nehmt euch von dort, mitten aus dem Jordan, von der Stelle, wo die Füße der Priester gestanden haben, zwölf Steine, tragt sie mit euch hinüber und stellt sie an dem Lagerplatz auf, wo ihr diese Nacht bleiben werdet!'"

4 Da berief Josua die zwölf Männer, die er aus den Israeliten bestellt hatte, aus jedem Stamm einen Mann,

5 und gebot ihnen: "Geht hinüber vor die Lade des Herrn, eures Gottes, in die Mitte des Jordan, und ladet euch jeder einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der Stämme Israels,

6 zu einem Denkmal unter euch! Wenn dann eure Kinder euch in Zukunft fragen: 'Welche Bedeutung haben diese Steine für euch?',

7 sollt ihr ihnen antworten: 'Das Wasser des Jordan hörte vor der Bundeslade des Herrn zu fließen auf, als sie durch den Jordan zog. Die Steine da sollen für die Israeliten ein ewiges Erinnerungszeichen sein, daß das Wasser des Jordan zu fließen aufhörte.'"

8 Die Israeliten taten so, wie Josua befohlen hatte. Sie nahmen zwölf Steine mitten aus dem Jordan, wie der Herr zu Josua gesagt hatte, nach der Zahl der Stämme Israels, brachten sie mit sich zum Lagerplatz und stellten sie da auf.

9 Zwölf andere Steine aber ließ Josua mitten im Jordan aufrichten an der Stelle, wo die Füße der Priester, die die Bundeslade trugen, gestanden hatten. Sie befinden sich noch dort bis auf den heutigen Tag.

 

Übergang der Priester

10 Die Priester, die die Lade trugen, waren mitten im Jordan stehengeblieben, bis alles ausgeführt war, was der Herr den Josua dem Volk mitzuteilen geheißen hatte und was Mose dem Josua befohlen hatte. Das Volk aber war eilends hinübergezogen.

11 Als nun das ganze Volk den Übergang beendet hatte, war auch die Lade des Herrn hinübergezogen und die Priester vor allem Volk,

12 während die Rubeniter und Gaditer und der halbe Stamm Manasse kampfgerüstet an der Spitze der Israeliten hinübergezogen waren, wie Mose ihnen befohlen hatte.

13 Etwa 40.000 kampfbereite Männer, waren sie vor dem Herrn her zum Kampf in die Steppe von Jericho hinübergezogen.

14 An jenem Tag machte der Herr den Josua groß vor ganz Israel, so daß sie Ehrfurcht vor ihm hatten während seines ganzen Lebens, wie sie vor Mose Ehrfurcht gehabt hatten.

15 Dann befahl der Herr dem Josua:

16 "Gebiete den Priestern, die die Gesetzeslade tragen, vom Jordan heraufzusteigen!"

17 Da gebot Josua den Priestern: "Steigt aus dem Jordan herauf!"

18 So stiegen die Priester, die die Bundeslade des Herrn trugen, aus der Mitte des Jordan herauf. Kaum berührten die Fußsohlen der Priester das trockene Land, kehrte das Wasser des Jordan wieder in sein Bett zurück und trat wie früher überall über die Ufer.

19 Das Volk stieg am zehnten Tag des ersten Monats aus dem Jordan herauf und bezog in Gilgal an der Ostgrenze von Jericho das Lager.

 

Bedeutung der Denksteine

20 Die zwölf Steine aber, die sie aus dem Jordan mitgenommen hatten, ließ Josua in Gilgal aufrichten.

21 Er sagte den Israeliten: Wenn eure Kinder später ihre Väter fragen: 'Welche Bedeutung haben diese Steine?',

22 sollt ihr euren Kindern diese Auskunft geben: 'Trockenen Fußes zog hier Israel durch den Jordan!';

23 denn der Herr, euer Gott, ließ das Wasser des Jordan euretwegen austrocknen, bis ihr hindurchgezogen wart, so wie der Herr, euer Gott, es mit dem Schilfmeer machte, das er unsertwegen austrocknen ließ, bis wir hindurchgezogen waren.

24 Daran sollen alle Völker der Erde erkennen, daß die Hand des Herrn stark ist, und ihr sollt den Herrn, euren Gott, allezeit fürchten."

 

Kapitel 5: Die Ereignisse in Gilgal

Die zweite Beschneidung

1 Als nun alle Könige der Amoriter jenseits des Jordan im Westen und alle Könige der Kanaaniter am Meer hörten, daß der Herr das Wasser des Jordan der Israeliten wegen hatte austrocknen lassen, bis die Israeliten hindurchgezogen waren, wurden sie ganz verzagt und verloren allen Mut vor den Israeliten.

2 Damals befahl der Herr dem Josua: "Mache dir Steinmesser und beschneide zum zweitenmal die Israeliten!"

3 Da machte sich Josua Steinmesser und beschnitt die Israeliten beim "Hügel der Vorhäute".

4 Der Grund aber, weshalb Josua die Beschneidung vornahm, war dieser: Alle Leute, die aus Ägypten ausgezogen waren, die Männer, alle Krieger, waren nach ihrem Auszug aus Ägypten auf der Wanderung durch die Wüste gestorben.

5 Während das ganze Volk, das auszog, beschnitten war, hatte man von denen, die nach dem Auszug aus Ägypten auf der Wanderung in der Wüste geboren worden waren,

6 niemand beschnitten; denn vierzig Jahre waren die Israeliten in der Wüste umhergezogen, bis alle Kriegsleute, die den Auszug aus Ägypten mitgemacht halten, gestorben waren. Weil sie den Weisungen des Herrn nicht gehorchten, hatte ihnen der Herr geschworen, er werde sie das Land nicht sehen lassen, das er uns, wie er ihren Vätern eidlich versprochen hatte, geben wollte, das Land, das von Milch und Honig überfließt.

7 Ihre Söhne nun, die er an ihre Stelle hatte treten lassen, beschnitt Josua: denn sie waren noch unbeschnitten, weil man sie unterwegs nicht beschnitten hatte.

8 Nachdem am ganzen Volk die Beschneidung vollzogen war, blieben sie da, wo sie im Lager waren, bis zu ihrer Genesung.

9 Da sagte der Herr zu Josua: "Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch abgewälzt." Darum nennt man diesen Ort Gilgal bis auf den heutigen Tag.

 

Paschafeier

10 Während nun die Israeliten in Gilgal ihr Lager aufgeschlagen hatten, feierten sie am vierzehnten Tag des Monats am Abend in der Steppe von Jericho das Pascha

11 und aßen am Tag nach dem Pascha von den Erzeugnissen des Landes, ungesäuertes Brot und geröstetes Getreide, an ebendiesem Tag.

12 Am folgenden Tag hörte das Manna auf, weil sie nun von den Erzeugnissen des Landes essen konnten. Da den Israeliten kein Manna mehr zuteil wurde, nährten sie sich in jenem Jahr von den Erzeugnissen des Landes Kanaan.

 

Ein Engel erscheint Josua

13 Als Josua sich einmal vor Jericho befand, schaute er auf und sah einen Mann vor sich stehen, der ein gezücktes Schwert in seiner Hand hielt. Josua ging auf ihn zu und fragte ihn: "Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?"

14 Der antwortete: "Nein, ich bin der Anführer des Heeres des Herrn. Soeben bin ich gekommen." Als sich nun Josua auf sein Angesicht zur Erde niederwarf, sich verbeugte und ihn fragte: "Was hat mein Herr seinem Knecht zu sagen?",

15 sagte der Anführer des Heeres des Herrn dem Josua: "Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig." Das tat Josua.

 

Kapitel 6: Die siegreichen Kämpfe in Kanaan

Anweisungen zur Eroberung Jerichos

1 Jericho hatte die Tore geschlossen und blieb der Israeliten wegen verschlossen; niemand konnte heraus- und hineinkommen.

2 Da sagte der Herr zu Josua: "Jetzt gebe ich Jericho und seinen König samt den Kriegern in deine Gewalt.

3 So zieht nun, alle Kriegsleute, um die Stadt herum! Einmal zieht rings um die Stadt herum! So sollst du sechs Tage lang tun.

4 Dabei sollen sieben Priester sieben Hornposaunen vor der Lade hertragen. Am siebten Tag aber sollt ihr siebenmal um die Stadt ziehen, wobei die Priester die Posaunen blasen sollen.

5 Wenn man dann das Widderhorn bläst, soll das ganze Volk, sobald ihr den Posaunenschall hört, ein lautes Kriegsgeschrei erheben; dann werden die Stadtmauern in sich zusammenstürzen, und das Volk soll hinaufsteigen, wo gerade jeder steht."

 

Die Umzüge

6 Da berief Josua, der Sohn Nuns, die Priester und gebot ihnen. "Nehmt die Bundeslade auf, und sieben Priester sollen sieben Hornposaunen vor der Lade des Herrn hertragen."

7 Dann befahl er dem Volk: "Zieht ringsum an der Stadt vorbei, und zwar sollen die Krieger vor der Lade des Herrn herziehen."

8 Als nun Josua dem Volk diesen Befehl erteilt hatte, zogen die sieben Priester, die vor dem Herrn her die sieben Hornposaunen trugen, dahin und stießen in die Posaunen, während die Bundeslade des Herrn ihnen folgte.

9 Die Krieger aber zogen den Priestern, die die Posaunen bliesen, voraus, und das übrige Volk kam hinter der Lade her, während immerfort die Posaunen schallten.

10 Da gebot Josua dem Volk: "Ihr dürft kein Kriegsgeschrei erheben und keinen Laut hören lassen, und kein Wort darf aus eurem Mund kommen, bis ich euch sage: Schreit! Dann erhebt das Kriegsgeschrei!

11 So ließ er die Lade des Herrn einmal rings um die Stadt ziehen. Dann gingen sie ins Lager und blieben über Nacht im Lager.

12 Früh am anderen Morgen machte sich Josua auf. Die Priester trugen die Lade des Herrn.

13 Die sieben Priester, die die sieben Hornposaunen vor der Lade des Herrn hertrugen, schritten unter stetem Posaunenblasen dahin. Die Krieger zogen ihnen voraus, und das übrige Volk kam hinter der Lade des Herrn her, während immerfort die Posaunen schallten.

14 So zogen sie am zweiten Tag einmal um die Stadt herum und kehrten dann ins Lager zurück. In dieser Weise verfuhren sie sechs Tage lang.

15 Am siebten Tag aber machten sie sich früh bei Anbruch der Morgenröte auf und zogen in der bisherigen Weise siebenmal um die Stadt herum, nur an diesem Tag zogen sie siebenmal um die Stadt.

16 Als beim siebten Umgang die Priester in die Posaune stießen, rief Josua dem Volk zu: "Erhebt das Kriegsgeschrei; der Herr gibt die Stadt in eure Gewalt!

17 Doch soll die Stadt mit allem, was darin ist, dem Bann für den Herrn geweiht sein. Nur die Buhlerin Rahab soll am Leben bleiben mit allen, die bei ihr im Haus sind, weil sie die Kundschafter versteckt hat, die wir ausgesandt haben.

18 Nehmt euch jedoch vor dem Banngut in acht, begehrt nichts und eignet euch nichts von dem an, was dem Bann geweiht ist! Ihr würdet dadurch das ganze Lager der Israeliten in den Bann bringen und es ins Unglück stürzen.

19 Alles Silber und Gold, alle ehernen und eisernen Geräte sollen dem Herrn geweiht sein und in den Schatz des Herrn kommen."

 

Der Fall Jerichos

20 Da erhob das Volk das Kriegsgeschrei und man stieß in die Posaunen. Als nun das Volk den Posaunenschall vernahm und ein lautes Kriegsgeschrei erhob, stürzte die Mauer in sich zusammen, und das Volk drang in die Stadt ein, jeder, wo er gerade stand. So nahmen sie die Stadt ein.

21 Dann vollzogen sie mit der Schärfe des Schwertes den Bann an allem, was sich in der Stadt befand, an Mann und Frau, jung und alt, an Rindern, Schafen und Eseln.

 

Schicksal Rahabs und ihrer Familie

22 Den beiden Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten, befahl Josua: "Geht in das Haus der Buhlerin und führt die Frau mit allen ihren Angehörigen von dort heraus, wie ihr es ihr zugeschworen habt!"

23 Da gingen die jungen Männer, die Kundschafter, hin und führten Rahab, ihren Vater, ihre Mutter, ihre Brüder und alle ihre Angehörigen heraus. Alle ihre Verwandten führten sie heraus und verbrachten sie außerhalb des israelitischen Lagers.

24 Die Stadt aber mit allem, was darin war, brannten sie nieder; nur das Silber und Gold, die ehernen und eisernen Geräte taten sie in den Schatz des Hauses des Herrn.

25 Die Buhlerin Rahab aber mit ihrer Familie und allen ihren Angehörigen ließ Josua am Leben, und so blieb sie inmitten der Israeliten bis auf den heutigen Tag, weil sie die Boten versteckt hatte, die in Josuas Auftrag Jericho auskundschaften sollten.

 

Josua Fluch über Jericho

26 Damals sprach Josua folgenden Fluch aus: "Verflucht sei vor dem Herrn der Mann, der es wagt, diese Stadt Jericho wiederaufzubauen! Um den Preis seines Erstgeborenen möge er ihren Grundstein legen und um den Preis seines jüngsten Sohnes ihre Tore einsetzen!"

27 Der Herr war mit Josua, so daß sein Ruf sich durch das ganze Land verbreitete.

 

Kapitel 7: Belagerung und Zerstörung von Ai

Israels Niederlage bei Ai

1 Die Israeliten indes vergriffen sich an dem Banngut; denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs vom Stamm Juda, nahm etwas von dem Banngut an sich. Darob entbrannte der Zorn des Herrn gegen die Israeliten.

2 Es schickte nämlich Josua einige Männer von Jericho nach Ai bei Bet-Awen östlich von Bet-El mit dem Befehl: "Geht hinauf und kundschaftet die Gegend aus!" Die Männer zogen hinauf und kundschafteten Ai aus.

3 Dann kehrten sie zu Josua zurück und berichteten ihm: "Es braucht nicht das ganze Volk hinaufzuziehen, nur zweitausend bis dreitausend Mann sollen zur Eroberung von Ai ausziehen. Bemühe nicht das ganze Volk dahin, da jene nur wenige sind!"

4 So zogen denn von dem Volk etwa dreitausend Mann dorthin. Sie wurden aber von den Leuten aus Ai in die Flucht geschlagen.

5 Dabei erschlugen die Leute von Ai etwas 36 Mann von ihnen, verfolgten sie von dem Stadttor bis zu den Steinbrüchen und schlugen sie am Bergabhang. Da schwand dem Volk der Mut, und es verzagte.

 

Josua erfleht und erhält Bescheid vom Herrn

6 Josua aber zerriß seine Kleider, warf sich vor der Lade des Herrn auf sein Antlitz nieder bis zum Abend, er samt den Ältesten der Israeliten, und sie streuten Staub auf ihr Haupt.

7 Dann betete Josua: "Ach, Herr, mein Gott, warum hast du dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, wenn du uns in die Hand der Amoriter fallen läßt, damit sie uns vernichten? Wären wir doch lieber jenseits des Jordan geblieben.

8 Ach, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gewandt hat?

9 Die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes werden es erfahren; sie werden über uns herfallen und unseren Namen von der Erde vertilgen. Was willst du dann für deinen großen Namen tun?"

10 Da gab der Herr dem Josua die Antwort: "Steh auf! Warum liegst du auf deinem Angesicht?

11 Israel hat sich versündigt; sie haben mein Verbot übertreten, das ich ihnen gab, haben sich Banngut angeeignet, einen Diebstahl begangen, Hehlerei verübt und es zu ihren Sachen getan.

12 Daher können die Israeliten vor ihren Feinden nicht mehr standhalten. Sie müssen vor ihren Feinden die Flucht ergreifen; denn sie sind dem Bann verfallen. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht das Banngut aus eurer Mitte wegschafft.

13 Steh auf, laß das Volk sich heiligen und verkünde: Heiligt euch für morgen! Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Banngut ist in deiner Mitte, Israel! Du wirst deinen Feinden nicht standhalten können, bis ihr das Banngut aus eurer Mitte weggeschafft habt.

14 Darum sollt ihr morgen früh Stamm für Stamm herantreten, und der Stamm, den der Herr bezeichnet, soll Geschlecht für Geschlecht herantreten, und das Geschlecht, das der Herr bezeichnet, soll Familie für Familie herantreten, und die Familie, die der Herr bezeichnet, soll Mann für Mann herantreten.

15 Wer dann mit dem Banngut angetroffen wird, der soll mit allem, was er besitzt, verbrannt werden, weil er das Verbot des Herrn übertreten und eine Schandtat in Israel begangen hat."

 

Achans Entdeckung und Steinigung

16 Als Josua früh am anderen Morgen die Israeliten Stamm für Stamm herantreten ließ, wurde der Stamm Juda bezeichnet.

17 Darauf ließ er die Geschlechter von Juda herantreten, und es wurde das Geschlecht der Serachiter bezeichnet. Hierauf ließ er das Geschlecht der Serachiter Mann für Mann herantreten, und es wurde Sabdi bezeichnet.

18 Darauf ließ er dessen Familie Mann für Mann herantreten, und es wurde Achan, der Sohn Karmis, der Enkel Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda bezeichnet.

19 Da sagte Josua zu Achan: "Mein Sohn, gib dem Herrn, dem Gott Israels, Ehre und Preis! Gestehe mir, was du getan hast, verhehle mir nichts!"

20 Achan antwortete dem Josua: "Ja, ich habe mich am Herrn, dem Gott Israels versündigt.

21 Ich habe folgendes getan: Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Schinar, zweihundert Schekel Silber und einen Goldbarren, fünfzig Schekel schwer. Mir verlangte danach, und ich nahm sie an mich. Sie sind im Zelt in der Erde vergraben und das Silber darunter."

22 Josua sandte Boten hin. Sie eilten zum Zelt, und wirklich waren die Sachen im Zelt vergraben und das Silber darunter.

23 Sie nahmen sie aus dem Zelt, brachten sie zu Josua und zu allen Israeliten und legten sie vor den Herrn hin.

24 Nun nahm Josua Achan, den Sohn Serachs, und das Silber, den Mantel und den Goldbarren, seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel und Schafe, sein Zelt und alles, was er besaß, und man führte sie im Beisein von ganz Israel ins Achor-Tal.

25 Dort sagte Josua: "Weil du uns ins Unglück gestürzt hast, wird der Herr heute dich ins Unglück stürzen." – Da steinigten ihn alle Israeliten. [Sie verbrannten sie mit Feuer und bewarfen sie mit Steinen.]

26 Sie errichteten über ihm einen großen Steinhaufen, der noch heute zu sehen ist. Der Herr aber ließ von seinem heftigen Zorn ab. Daher heißt jener Ort bis auf den heutigen Tag "Achor-Tal" (Unglückstal).

 

Kapitel 8: Eroberungsplan für den zweiten Zug gegen Ai

1 Der Herr sagte zu Josua: "Sei ohne Furcht und unverzagt! Nimm das ganze Kriegsvolk mit dir und mache dich auf und ziehe hinauf gegen Ai! Siehe, ich gebe den König von Ai mit seinem Volk, seiner Stadt und seinem Land in deine Gewalt.

2 Du sollst mit Ai und seinem König so verfahren, wie du mit Jericho und seinem König verfahren bist. Jedoch die Beute und das Vieh dürft ihr für euch nehmen. Lege der Stadt auf ihrer Westseite einen Hinterhalt!"

3 Da machte sich Josua mit dem ganzen Kriegsvolk auf, um gegen Ai hinaufzuziehen, und Josua wählte 30.000 Mann aus, tapfere Leute, und sandte sie bei Nacht ab.

4 Er gab ihnen den Befehl: "Gebt ach, ihr sollt euch gegen die Stadt in den Hinterhalt legen auf der Westseite der Stadt. Entfernt euch nicht zu weit von der Stadt und haltet euch alle bereit!

5 Ich aber rücke mit dem ganzen Volk, das bei mir ist, gegen die Stadt vor, und wenn sie dann wie das erste Mal einen Ausfall gegen uns machen, so fliehen wir vor ihnen.

6 Wenn sie hinter uns her so weit herausgekommen sind, daß wir sie von der Stadt abgezogen haben – denn sie denken: Die fliehen vor uns wie das erste Mal – und wir immer noch weiter vor ihnen fliehen,

7 dann brecht aus dem Hinterhalt hervor und bemächtigt euch der Stadt; denn der Herr, euer Gott, wird sie in eure Gewalt geben.

8 Wenn ihr die Stadt genommen habt, so legt Feuer an die Stadt! Verfahrt nach dem Gebot des Herrn! Habt acht, das ist mein Befehl für euch."

9 Hierauf ließ Josua sie ziehen, und sie zogen in den Hinterhalt und lagerten sich zwischen Bet-El und Ai, westlich von Ai. Josua aber brachte jene Nacht unter dem Kriegsvolk zu.

 

Einnahme der Stadt Ai

10 Früh am anderen Morgen musterte Josua das Kriegsvolk und zog mit den Ältesten der Israeliten an der Spitze des Heeres gegen Ai hinauf.

11 Alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf, rückte heran und ging bis vor die Stadt. Sie lagerten sich nördlich von Ai, so daß das Tal zwischen ihnen und Ai lag.

12 Dann nahm er ungefähr 5.000 Mann und legte sie in den Hinterhalt zwischen Bet-El und Ai, westlich von der Stadt.

13 So stellte man das Volk auf, das Lager befand sich im Norden der Stadt und der Hinterhalt westlich der Stadt. Josua aber begab sich in jener Nacht mitten in das Tal.

14 Der König von Ai sah dies. In der Frühe brachen die Männer der Stadt eilends gegen Israel zum Kampf auf, der König und sein ganzes Volk zogen zum Ort bei der Steppe. Er wußte nämlich nicht, daß ihm westlich von der Stadt ein Hinterhalt gelegt war.

15 Josua aber und alle Israeliten taten so, als ob sie von ihnen geschlagen worden seien, und flohen der Steppe zu.

16 Das gesamte Volk, das in der Stadt war, wurde zu ihrer Verfolgung aufgeboten. Während sie nun Josua verfolgten, ließen sie sich immer mehr von der Stadt weglocken.

17 Kein Mann blieb in Ai und Bet-El zurück, alle zogen zur Verfolgung der Israeliten aus. Die Stadt aber ließen sie offenstehen und verfolgten die Israeliten.

18 Da sagte der Herr zu Josua: "Strecke die Lanze, die du in der Hand hältst, gegen Ai aus; denn ich gebe es in deine Gewalt." Josua streckte die Lanze, die er in seiner Hand hatte, gegen Ai aus.

19 Da brach der Hinterhalt in aller Eile von seinem Standort auf, setzte sich, kaum daß Josua die Hand erhoben hatte, in Lauf und kam zur Stadt, nahm sie ein und legte sogleich Feuer an die Stadt.

20 Als sich nun die Leute von Ai umwandten und sahen, wie der Rauch von der Stadt zum Himmel aufstieg, hatten sie keinen Ausweg mehr, hierhin oder dorthin zu fliehen; denn das Heer, das nach der Wüste zu geflohen war, wandte sich gegen die Verfolger.

21 Als nämlich Josua und alle Israeliten sahen, daß der Hinterhalt die Stadt genommen hatte und daß Rauch von der Stadt aufstieg, machten sie kehrt und schlugen die Leute von Ai.

22 Die anderen aber zogen ihnen aus der Stadt entgegen, so daß sie zwischen die Israeliten gerieten, da die einen von dieser, die anderen von jener Seite kamen, und sie machten sie nieder, bis keiner von ihnen übrig war, der sich durch Flucht hätte retten können.

23 Den König von Ai aber nahmen sie lebendig gefangen und brachten ihn zu Josua.

 

Bannvollzug an Ai

24 Als nun die Israeliten alle Bewohner von Ai auf dem freien Feld, in der Steppe, wohin man sie verfolgt hatte, niedergemacht hatten und alle bis auf den letzten Mann durch das Schwert gefallen waren, wandten sich alle Israeliten gegen Ai und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes.

25 Die Zahl aller, die an jenem Tag fielen, Männer und Frauen, belief sich auf 12.000, alles Leute von Ai.

26 Josua zog seinen Arm, den er mit der Lanze ausgestreckt hatte, nicht zurück, bis er an allen Bewohnern von Ai den Bann vollstreckt hatte.

27 Nur das Vieh und die Beute dieser Stadt nahmen die Israeliten an sich, nach der Weisung des Herrn, die er Josua gegeben hatte.

28 Josua ließ Ai niederbrennen und machte es auf ewig zu einem Schutthaufen, zu einer öden Stätte, bis auf diesen Tag.

29 Den König von Ai aber ließ er bis zum Abend an einen Pfahl hängen. Nach Sonnenuntergang befahl Josua, den Leichnam abzunehmen. Man warf ihn dann an den Eingang des Stadttores und errichtete darüber einen großen Steinhaufen, der noch dort ist bis auf den heutigen Tag.

 

Der Altar auf dem Ebal

30 Damals baute Josua dem Herrn, dem Gott Israels, auf dem Berg Ebal einen Altar,

31 wie es Mose, der Diener des Herrn, den Israeliten befohlen hatte, wie es im Gesetzbuch des Mose vorgeschrieben ist: einen Altar aus unbehauenen Steinen, an die kein eisernes Werkzeug gekommen war. Und sie brachten auf ihm dem Herrn Brandopfer dar und schlachteten Friedopfer.

32 Dann schrieb er dort auf die Steine eine Abschrift vom Gesetz des Mose, das dieser den Israeliten gegeben hatte.

33 Und ganz Israel mit seinen Ältesten, Vorstehern und Richtern stand zu beiden Seiten der Lade den levitischen Priestern gegenüber, die die Bundeslade des Herrn zu tragen hatten, Fremde und Einheimische, die eine Hälfte dem Berg Garizim, die andere Hälfte dem Berg Ebal zugewandt, wie Mose, der Diener des Herrn, für die Segnung des Volkes Israel einst angeordnet hatte.

34 Sodann las er alle Worte des Gesetzes vor, den Segen wie den Fluch, genau so, wie es im Gesetzbuch geschrieben steht.

35 Es gab kein Wort von allem, was Mose angeordnet hatte, das Josua nicht vor der ganzen Versammlung Israels, auch vor den Frauen, Kindern und Fremdlingen, die unter ihnen mitzogen, vorgelesen hätte.

 

Kapitel 9: Die Auseinandersetzungen mit den Gibeonitern

Bündnis gegen Israel

1 Als nun alle Könige, die jenseits des Jordan auf dem Gebirge und in der Schefela und an der ganzen Küste des großen Meeres bis zum Libanon wohnten, dies vernahmen, die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter,

2 taten sie sich zusammen, um einmütig gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.

 

Die List der Gibeoniter

3 Auch die Einwohner von Gibeon vernahmen, wie Josua mit Jericho und Ai verfahren war.

4 Da gingen auch sie zu Werk, aber mit List. Sie besorgten sich Mundvorrat, nahmen alte Säcke für ihre Esel und alte zerrissene und geflickte Weinschläuche,

5 zogen alte geflickte Schuhe und abgetragene Kleider an und nahmen nur vertrocknetes und verkrümeltes Brot mit auf die Reise.

6 So zogen sie zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zum ihm und den Israeliten: "Aus fernem Land sind wir gekommen. Schließt mit uns einen Vertrag!"

7 Aber die Israeliten erklärten den Hiwitern: "Vielleicht wohnt ihr mitten unter uns: wie können wir da einen Vertrag mit euch schließen?" Sie sagten zu Josua: "Wir sind deine Knechte."

8 Als Josua sie fragte: "Wer seid ihr, und woher kommt ihr?",

9 antworteten sie ihm: "Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen um des Ruhmes des Herrn, deines Gottes, willen. Denn wir haben die Kunde von ihm vernommen: alles, was er in Ägypten getan hat;

10 auch alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan getan hat, Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan in Aschtarot.

11 Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner des Landes zu uns: Nehmt euch Mundvorrat mit auf den Weg, geht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Wir sind eure Knechte; schließt einen Vertrag mit uns!

12 Hier ist unser Brot. Es war noch warm, als wir es zu Hause für die Reise mitnahmen, am Tag, wo wir auszogen, um zu euch zu kommen. Nun seht ihr, daß es vertrocknet und verkrümelt ist.

13 Und hier sind die Weinschläuche. Sie waren neu, als wir sie füllten. Nun aber seht, sind sie zerrissen. Und hier sind unsere Kleider und Schuhe, sie sind durch die weite Reise ganz abgenutzt."

14 Dann nahmen die Männer etwas von ihrem Mundvorrat, holten jedoch den Entscheid des Herrn nicht ein.

15 Vielmehr gewährte Josua ihnen Frieden und schloß einen Vertrag mit ihnen, sie am Leben zu lassen. Und die Fürsten der Gemeinde leisteten ihnen einen Eid.

 

Aufdeckung des Betruges

16 Als sie drei Tag nach Abschluß des Vertrages mit ihnen erfuhren, daß sie aus der Nähe seien und mitten unter ihnen wohnten,

17 brachen die Israeliten auf und gelangten am dritten Tag zu ihren Städten. Ihre Städte hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.

18 Die Israeliten aber taten ihnen nichts zuleide, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen beim Herrn, dem Gott Israels, geschworen hatten Deshalb murrte die ganze Gemeinde über die Fürsten.

19 Doch alle Fürsten sagten zur ganzen Gemeinde: "Wir haben ihnen einen Eid geleistet bei dem Herrn, dem Gott Israels. Darum dürfen wir ihnen nichts antun.

20 Folgendermaßen wollen wir mit ihnen verfahren: Wir schenken ihnen das Leben, damit kein Zorngericht über uns komme wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben."

21 So erklärten ihnen die Fürsten: "Sie sollen am Leben bleiben." Sie wurden nun Holzhauer und Wasserträger für die ganze Gemeinde, wie die Fürsten es ihnen vorgeschlagen hatten.

 

Unterwerfung der Gibeoniter

22 Josua ließ sie rufen und sagte ihnen: "Warum habt ihr uns betrogen, indem ihr vorgabt: Wir wohnen sehr weit von euch, wo ihr doch mitten unter uns wohnt?

23 So sollt ihr denn jetzt verflucht und für alle Zukunft Knechte sein. Holzhauer und Wasserträger für das Haus meines Gottes!"

24 Sie gestanden Josua und sagten: "Deinen Knechten wurde berichtet, daß der Herr, euer Gott, seinem Knecht Mose befahl, euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euch her zu vertilgen. Da bangten wir vor euch sehr um unser Leben und handelten so.

25 Nun sind wir ja in deiner Gewalt. Tue mit uns, wie dir gut und recht dünkt!"

26 Er verfuhr dann mit ihnen in der angegebenen Weise und schützte sie vor den Israeliten, daß man sie nicht umbrachte.

27 So machte Josua sie damals zu Holzhauern und Wasserträgern für die Gemeinde und für den Altar des Herrn – was sie heute noch sind – an der Stätte, die der Herr erwählen würde.

 

Kapitel 10: Unterwerfung der südlichen Landeshälfte

Belagerung Gibeons durch die Amoriter

1 Auch Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, vernahm, daß Josua Ai erobert und den Bann an der Stadt vollstreckt hatte, daß er, wie mit Jericho und seinem König, so mit Ai und seinem König verfahren war, und daß die Bewohner von Gibeon mit Israel Frieden geschlossen hatten und mitten unter ihnen bleiben durften.

2 Da fürchtete er sich sehr. Denn Gibeon war eine große Stadt, wie nur irgendeine andere Königsstadt, und größer als Ai, und alle ihre Männer waren tapfere Leute.

3 Darum schickte Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, zu Hoham, dem König von Hebron, zu Piram, dem König von Jarmut, zu Jafia, dem König von Lachisch, und zu Debir, dem König von Eglon, und ließ ihnen sagen:

4 "Zieht zu mir herauf und helft mir, Gibeon zu schlagen, weil es mit Josua und den Israeliten Frieden geschlossen hat!"

5 Da vereinigten sich die fünf Amoriterkönige und zogen hinauf, der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmut, der König von Lachisch und der König von Eglon mit all ihren Heeren, belagerten Gibeon und griffen es an.

 

Sieg Josuas bei Gibeon

6 Die Männer von Gibeon schickten jedoch zu Josua in das Lager nach Gilgal und ließen sagen: "Laß deine Knechte nicht im Stich! Ziehe eilends zu uns herauf, rette uns und hilf uns! Denn alle Amoriterkönige, die auf dem Gebirge wohnen, haben sich gegen uns verbündet.

7 Daraufhin zog Josua mit seinem ganzen Kriegsvolk aus Gilgal herauf, lauter tapfere Krieger.

8 Und der Herr sagte zu Josua: "Habe keine Furcht vor ihnen! Denn ich gebe sie in deine Gewalt. Keiner von ihnen wird dir standhalten."

9 So kam Josua plötzlich über sie – die ganze Nacht hindurch war er von Gilgal aus marschiert –

10 und der Herr brachte sie vor den Israeliten in Verwirrung, so daß diese ihnen eine schwere Niederlage bei Gibeon beibrachten und sie bis zur Steige von Bet-Horon verfolgen und bis nach Aseka und Makkeda zurückschlagen konnten.

 

Das Sonnenwunder

11 Als sie auf der Flucht vor den Israeliten am Abhang von Bet-Horon waren, ließ der Herr große Steine vom Himmel auf sie herabfallen bis nach Aseka hin, so daß sie umkamen. Derer, die durch die Hagelsteine den Tod fanden, waren mehr als die, die durch das Schwert der Israeliten ums Leben kamen.

12 Damals betete Josua zum Herr, am Tag, als der Herr die Amoriter den Israeliten preisgab, und rief vor den Israeliten aus: "Sonne, stehe still zu Gibeon und, Mond, im Tal von Ajalon!"

13 Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis das Volk an seinen Feinden Rache genommen hatte. Steht das nicht im Buch der Helden? So blieb die Sonne mitten am Himmel stehen und beeilte sich nicht, fast einen Tag lang, unterzugehen.

14 Einen Tag wie diesen hat es weder vorher noch nachher gegeben, wo der Herr auf die Stimme eines Menschen gehört hat; denn der Herr stritt für Israel.

15 Hierauf kehrte Josua mit allen Israeliten in das Lager nach Gilgal zurück.

 

Hinrichtung der Amoriterkönige

16 Jene fünf Könige aber flohen und versteckten sich in der Höhle bei Makkeda.

17 Als Josua gemeldet wurde: "Die fünf Könige halten sich in der Höhle bei Makkeda versteckt",

18 gab Josua den Befehl: "Wälzt große Steine vor den Eingang der Höhle und stellt Leute zu ihrer Bewachung vor ihr auf!

19 Ihr anderen aber bleibt nicht stehen, sondern verfolgt eure Feinde und seid ihnen auf den Fersen! Laßt sie nicht in ihre Städte entkommen, denn der Herr, euer Gott, hat sie in eure Gewalt gegeben."

20 Als nun Josua mit den Israeliten den Kampf gegen sie durch einen glänzenden Sieg bis zu ihrer Vernichtung zu Ende geführt hatte – nur einige hatten sich retten und in die festen Städte entkommen können –

21 kehrte das ganze Heer unangefochten zu Josua in das Lager nach Makkeda zurück, ohne daß jemand gegen die Israeliten irgend etwas zu tun gewagt hätte.

22 Josua gab nun den Befehl: "Macht den Eingang der Höhle frei und bringt jene fünf Könige aus der Höhle zu mir heraus!"

23 Sie taten so und brachten jene fünf Könige aus der Höhle zu ihm heraus, den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jarmut, den König von Lachisch und den König von Eglon.

24 Als man die Könige zu Josua herausgeführt hatte, rief Josua alle Israeliten herbei und sagte zu den Anführern der Kriegsleute, die mit ihm gezogen waren: "Kommt heran und setzt diesen Königen den Fuß auf den Nacken!" Sie kamen heran und setzten ihnen den Fuß auf den Nacken.

25 Dann sagte Josua zu ihnen: "Habt keine Furcht und keine Angst! Seid mutig und stark! Denn ebenso wird der Herr mit allen euren Feinden verfahren, mit denen ihr zu kämpfen habt."

26 Hierauf ließ Josua sie niederhauen und töten und an fünf Bäumen aufhängen. Sie hingen an den Pfählen bis zum Abend.

27 Gegen Sonnenuntergang nahm man sie auf Befehl Josuas von den Bäumen ab und warf sie in die Höhle, in der sie sich versteckt hatten, und legte große Steine vor den Eingang der Höhle, die noch bis heute dort liegen.

 

Einnahme der Städte des Südens

28 Josua eroberte dann Makkeda, schlug die Stadt samt ihrem König mit der Schärfe des Schwertes und vollzog an ihr den Bann. Von der ganzen Einwohnerschaft ließ er keinen einzigen entkommen. Mit dem König von Makkeda verfuhr er ebenso, wie er mit dem König von Jericho verfahren war.

29 Dann zog Josua mit allen Israeliten von Makkeda weiter nach Libna und bestürmte Libna.

30 Da der Herr auch dieses samt seinem König in die Gewalt der Israeliten gab, schlug er es mit der Schärfe des Schwertes samt der ganzen Einwohnerschaft. Keinen einzigen ließ er entkommen. Er verfuhr mit seinem König ebenso, wie er mit dem König von Jericho verfahren war.

31 Hierauf zog Josua mit allen Israeliten von Libna weiter nach Lachisch, bezog davor das Lager und bestürmte es.

32 Und der Herr gab Lachisch in die Gewalt der Israeliten. Er eroberte es am zweiten Tag und schlug es samt der ganzen Einwohnerschaft mit der Schärfe des Schwertes, genau so, wie er es mit Libna gemacht hatte.

33 Damals zog Horam, der König von Geser, heran, um Lachisch Hilfe zu leisten. Aber Josua schlug ihn und seine Leute, so daß kein einziger von ihnen am Leben blieb.

34 Dann zog Josua mit allen Israeliten von Lachisch weiter nach Eglon. Sie lagerte sich davor und bestürmten es.

35 Noch am gleichen Tag eroberten sie es und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes. An der ganzen Einwohnerschaft vollzog er an jenem Tag den Bann, ganz so, wie er mit Lachisch verfahren war.

36 Alsdann zog Josua mit allen Israeliten von Eglon nach Hebron hinauf, und sie bestürmten

37 und eroberten es und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes samt seinem König, allen zugehörigen Städten und deren ganzer Einwohnerschaft. Keinen einzigen ließ er entkommen, genau so, wie er es mit Eglon gemacht hatte. Und er vollzog an der Stadt und ihrer ganzen Einwohnerschaft den Bann.

38 Hierauf wandte sich Josua mit allen Israeliten gegen Debir und bestürmte es.

39 Er eroberte es und alle zugehörigen Städte und nahm seinen König gefangen. Er schlug sie mit der Schärfe des Schwertes und vollstreckte an der ganzen Einwohnerschaft den Bann. Keinen einzigen ließ er entkommen. Wie er es mit Hebron gemacht hatte, so machte er es auch mit Debir und seinem König, genau so, wie er auch mit Libna und seinem König verfahren war.

40 So unterwarf Josua das ganze Land, das Bergland, das Südland, die Schefela und ihre Ausläufer mit allen ihren Königen. Keinen einzigen ließ er entkommen, und an allem, was Leben hatte, vollzog er den Bann, wie der Herr, der Gott Israels, befohlen hatte.

41 Josua unterwarf sie von Kadesch-Barnea bis Gaza, ferner das ganze Land Goschen bis Gibeon.

42 Alle jene Könige und ihr Land nahm Josua mit einem Schlag; denn der Herr, der Gott Israels, kämpfte für Israel.

43 Hierauf kehrte Josua mit allen Israeliten in das Lager nach Gilgal zurück.

 

Kapitel 11: Unterwerfung des Nordens

Die Schlacht am See von Merom

1 Als nun Jabin, der König von Hazor, davon hörte, schickte er zu Jobab, dem König von Madon, zum König von Schimron, zum König von Achschaf

2 und zu den Königen im Norden auf dem Bergland, in der Ebene südlich von Kinneret, in der Schefela und auf dem Höhenzug von Dor am Meer,

3 zu den Kanaaniter im Osten und Westen, zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern und Jebusitern auf dem Gebirge und zu den Hiwitern am Fuß des Hermon im Land Mizpe.

4 So zogen sie mit all ihren Heeren aus. Es war ein Kriegsvolk, zahlreich wie der Sand am Meeresstrand, mit sehr vielen Rossen und Wagen.

5 All diese Könige hatten sich verbündet, rückten heran und lagerten sich bei den Wassern von Merom, um mit Israel zu streiten.

6 Der Herr aber sagte zu Josua: "Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn morgen um diese Zeit will ich sie alle erschlagen vor die Israeliten hinlegen. Ihre Rosse sollst du lähmen und ihre Streitwagen verbrennen."

7 Da rückte Josua plötzlich mit seinem ganzen Kriegsvolk an die Wasser von Merom vor und überfiel sie.

8 Und der Herr gab sie in die Gewalt der Israeliten. Sie schlugen sie und verfolgten sie bis zum großen Sidon und bis Misrefot-Majim und bis in die Talebene von Mizpe im Osten; sie schlugen sie, bis kein einziger mehr von ihnen übrig war.

9 Josua tat dann mit ihnen, wie ihm der Herr geboten hatte: ihre Rosse lähmte er, und ihre Streitwagen verbrannte er.

 

Eroberung Hazors und der Königsstädte

10 Josua machte dann kehrt und eroberte Hazor und ließ seinen König mit dem Schwert töten. Hazor war vordem die Hauptstadt aller jener Königreiche.

11 Sie schlugen die ganze Einwohnerschaft mit der Schärfe des Schwertes, indem sie den Bann an ihnen vollzogen. Nichts blieb übrig, was Leben hatte. Hazor selbst ließ er niederbrennen.

12 Alle jene Königsstädte mit allen ihren Königen brachte Josua in seine Gewalt und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes und vollzog den Bann an ihnen, wie Mose, der Knecht Gottes, befohlen hatte.

13 Jedoch alle Städte, die auf Anhöhen lagen, vermochten die Israeliten nicht niederzubrennen. Lediglich Hazor brannte Josua nieder.

14 Alle Beute aus jenen Städten sowie das Vieh nahmen die Israeliten für sich, Die Leute aber schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes bis zur völligen Vernichtung; keine Lebewesen ließen sie übrig.

15 Wie der Herr seinem Knecht Mose geboten hatte, so gebot Mose dem Josua, und so führte Josua es aus. Nichts ließ er ungetan von allem, was der Herr dem Mose befohlen hatte.

 

Abschluß des Eroberungsberichtes

Rückblick auf die Eroberung des Landes

16 So unterwarf Josua dieses ganze Land, das Bergland, das ganze Südland, das ganze Land Goschen, die Schefela, die Jordanebene, das Bergland von Israel und seine Niederung,

17 von dem kahlen Gebirge, das gegen Seïr hin ansteigt, bis nach Baal-Gad in der Talebene des Libanon am Fuß des Hermon. Alle ihre Könige nahm er gefangen und ließ ihnen den Todesstoß versetzen.

18 Lange Zeit führte Josua mit all jenen Königen Krieg.

19 Es gab keine Stadt, die sich den Israeliten friedlich ergab, außer den Hiwitern, die in Gibeon wohnten. Sonst mußten sie alles mit Waffengewalt erobern.

20 Denn vom Herr war es so gefügt, daß er ihr Herz verhärtete, so daß sie gegen Israel stritten, damit ohne Gnade der Bann an ihnen vollstreckt werden könnte und sie ausgerottet würden, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

 

Ausrottung der Anakiter

21 Dann zog Josua aus und vernichtete die Anakiter im Gebirge, zu Hebron, Debir und Anab und auf dem ganzen Bergland von Juda und auf dem ganzen Bergland von Israel; an ihnen und ihren Städten vollzog Josua den Bann.

22 Es blieben keine Anakiter im Land der Israeliten übrig; nur in Gaza, Gat und Aschdod hielten sich Reste von ihnen.

23 So eroberte Josua das ganze Land, genau so, wie es der Herr dem Mose geboten hatte, und Josua gab es den Israeliten zum Erbbesitz, nach ihren Abteilungen, nach ihren Stämmen. Und das Land hatte Ruhe vom Krieg.

 

Kapitel 12: Besiegte Könige des Ostjordanlandes

1 Dies sind die Könige des Landes, die die Israeliten besiegten und deren Land sie in Besitz nahmen: Jenseits des Jordan im Osten vom Arnon bis zum Hermon und die ganze Ebene östlich vom Jordan:

2 Sihon, der König der Amoriter, der in Heschbon wohnte. Er herrschte von Aroër an, das am Ufer des Arnon liegt, von der Mitte des Tales an und über halb Gilead bis zum Jabbok, der Grenze des Ammoniter,

3 und über das Jordantal bis an die Ostseite des Sees Kinneret und bis an die Ostseite des Meeres der Steppe, des Salzmeeres, gegen Bet-Jeschimot hin und südwärts am Fuß der Abhänge des Pisga.

4 Ferner das Gebiet Ogs, des Königs von Baschan, der zu den Überresten der Rafaïter gehörte und in Aschtarot und Edreï seinen Sitz hatte.

5 Er herrschte über den Hermon, über Salcha und ganz Baschan bis an die Grenze der Geschuriter und Maachatiter und über halb Gilead bis zum Gebiet Sihons, des Königs von Heschbon.

6 Mose, der Knecht des Herrn, und die Israeliten hatten sie besiegt, und Mose, der Knecht des Herrn, hatte das Land den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse zum Besitz gegeben.

 

Besiegte Könige des Westjordanlandes

7 Und dies sind die Könige des Landes, die Josua und die Israeliten im Westjordanland besiegten, von Baal-Gad in der Talebene des Libanon bis zu dem kahlen Gebirge, das gegen Seïr hin sich erhebt, und deren Land Josua den israelitischen Stämmen zum Besitz gab nach ihren Abteilungen,

8 im Gebirge, in der Schefela, in der Jordanebene, an den Abhängen, in der Wüste und im Südland, das Land der Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter:

9 Ein König von Jericho; ein König von Ai, das seitwärts von Bet-El liegt;

10 ein König von Jerusalem; ein König von Hebron;

11 ein König von Jarmut; ein König von Lachisch;

12 ein König von Eglon; ein König von Geser;

13 ein König von Debir; ein König von Geder;

14 ein König von Horma; ein König von Arad;

15 ein König von Libna; ein König von Adullam;

16 ein König von Makkeda; ein König von Bet-El;

17 ein König von Tappuach; ein König von Hefer;

18 ein König von Afek; ein König von Scharon;

19 ein König von Madon; ein König von Hazor;

20 ein König von Schimron-Meron; ein König von Achschaf;

21 ein König von Taanach; ein König von Megiddo;

22 ein König von Kedesch, ein König von Jokneam am Karmel;

23 ein König von Dor auf dem Höhenzug von Dor; ein König von Gojim in Galiläa;

24 ein König von Tirza; zusammen 31 Könige.

 

Kapitel 13: Die Verteilung Kanaans

Gottes Auftrag zur Aufteilung des Landes

1 Als Josua alt und hochbetagt geworden war, sagte der Herr zu ihm: "Du ist alt und hochbetagt. Aber ein großer Teil des Landes ist noch unerobert geblieben.

2 Dies ist das Land, das noch übrig bleibt: Alle Bezirke der Philister und das ganze Land der Geschuriter

3 vom Fluß Schihor östlich von Ägypten bis zum Gebiet von Ekron im Norden, das zum Gebiet der Kanaaniter gerechnet wird; die fünf Fürstentümer der Philister, nämlich das von Gaza, das von Aschdod, das von Aschkelon, das von Gat und das von Ekron sowie die Awiter

4 im Süden, das ganze Land der Kanaaniter und Meara, das zu Sidon gehört, bis nach Afek und bis zum Gebiet der Amoriter;

5 sodann das Land der Gebaliter und der ganze Libanon im östlichen Teil, von Baal-Gad am Fuß des Hermon bis nach Lebo-Hamat.

6 Alle Bewohner des Libanon bis nach Misrefot-Majim, alle Sidonier vertreibe ich selbst vor den Israeliten. Verlose es nur an die Israeliten als Erbsitz, wie ich dir geboten habe!

7 So verteile jetzt dieses Land als Erbbesitz an die neun Stämme und an den halben Stamm Manasse!"

 

Die Stammanteile im Ostjordanland

Die Verteilung des Mose

8 Mit diesem hatten die Rubeniter und Gaditer ihren Anteil erhalten, den ihnen Mose im Ostjordanland angewiesen hatte, womit Mose, der Knecht des Herrn, sie bedacht hatte,

9 von Aroër am Ufer des Arnon an und von der Stadt in der Mitte des Tales, dazu die ganze Hochebene von Medeba bis Dibon,

10 ferner alle Städte des Amoriterkönigs Sihon, der in Heschbon herrschte, bis an das Gebiet der Ammoniter;

11 ebenso Gilead und das Gebiet der Geschuriter und Maachatiter, ferner das ganze Hermongebirge und ganz Baschan bis Salcha,

12 das ganze Reich Ogs in Baschan, der in Aschtarot und Edreï herrschte. Er war von den Überresten der Rafaïter übriggeblieben, die Mose besiegt und aus ihrem Besitztum vertrieben hatte.

13 Dagegen vertrieben die Israeliten die Geschuriter und Maachatiter nicht, und so blieben die Geschuriter und Maachatiter inmitten der Israeliten bis auf den heutigen Tag wohnen.

14 Nur dem Stamm Levi gab er keinen Erbbesitz: die Feueropfer des Herrn, des Gottes der Israeliten, sind sein Erbbesitz, wie er ihm verheißen hatte.

 

Ruben

15 Mose gab dem Stamm der Rubeniter nach ihren Sippen Anteile.

16 Sie erhielten das Gebiet von Aroër an und von der Stadt in der Mitte des Tales, ferner die ganze Hochebene von Medeba:

17 Heschbon mit allen seinen Ortschaften, die auf der Hochebene liegen, Dibon, Bamot-Baal und Bet-Baal-Meon,

18 Jahaz, Kedemot und Mefaat,

19 Kirjatajim, Sibma und Zeret-Schahar auf dem Berg in der Talebene,

20 Bet-Pegor, die Abhänge des Pisga, Bet-Jeschimot

21 und alle anderen Städte auf der Hochebene. Ferner das ganze Reich des Amoriterkönigs Sihon, der in Heschbon herrschte; Mose besiegte ihn samt den Midianiterfürsten Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, den Fürsten Sihon, die im Land wohnten.

22 Auch den Wahrsager Bileam, den Sohn Beors, töteten die Israeliten durch das Schwert, nachdem sie die anderen mit dem Schwert erschlagen hatten.

23 Die Grenze der Rubeniter bildete der Jordan und sein Ufergebiet. Dies war der Erbbesitz der Rubeniter nach ihren Sippen; die Städte mit ihren Ortschaften.

 

Gad

24 Dann gab Mose dem Stamm Gad, den Gaditern nach ihren Sippen Anteile.

25 Sie erhielten folgendes Gebiet: Jaser und alle Städte Gileads, das halbe Land der Ammoniter bis Aroër, östlich von Rabba,

26 ferner von Heschbon bis Ramat-Mizpe und Betonim und von Mahanajim bis an das Gebiet von Lo-Dabar;

27 sodann in der Talebene: Bet-Haram, Bet-Nimra, Sukkot und Zafon, den Rest des Königreichs Sihons, des Königs von Heschbon; den Jordan mit seinem Uferland bis zum Ende des Sees Kinneret, auf der Ostseite des Jordan.

28 Dies ist der Erbbesitz der Gaditer nach ihren Sippen: die Städte mit ihren Dörfern.

 

Manasse

29 Dann gab Mose dem halben Stamm Manasse Anteile, und zwar erhielt der halbe Stamm der Manassiter nach ihren Sippen

30 folgendes Gebiet: es erstreckte sich von Mahanajim aus über ganz Baschan, das ganze Reich Ogs, des Königs von Baschan, und über sämtliche Zeltdörfer Jaïrs, die in Baschan liegen, 60 Städte.

31 Halb Gilead aber, sowie Aschtarot und Edreï, die Hauptstädte des Königreiches Ogs in Baschan, bekamen die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, und zwar die eine Hälfte der Söhne Machirs nach ihren Sippen.

32 Das ist es, was Mose als Erbbesitz austeilte in den Steppen von Moab, jenseits des Jordan, östlich von Jericho.

33 Dem Stamm Levi aber gab Mose keinen Erbbesitz. Der Herr, der Gott Israels, ist ihr Erbbesitz, wie er ihnen verhieß.

 

Kapitel 14: Die Stammanteile im Westjordanland

Das Gebiet des Stammes Juda

1 Dies ist es, was die Israeliten im Land Kanaan als Erbbesitz erhielten, was ihnen der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns, und die Stammeshäupter der israelitischen Stämme

2 als ihren Erbbesitz durch das Los zuteilten, wie es der Herr durch Mose für die neuneinhalb Stämme angeordnet hatte.

3 Zweieinhalb Stämmen hatte nämlich Mose den Erbbesitz jenseits des Jordan angewiesen, den Leviten aber hatte er keinen Erbbesitz unter ihnen gegeben.

4 Denn die Josefssöhne bildeten zwei Stämme: Manasse und Efraim. Den Leviten aber gab man keinen Anteil im Land, sondern nur Städte zum Wohnen samt den zugehörigen Weideplätzen für ihr Vieh, das sie besaßen.

5 Wie der Herr dem Mose geboten hatte, so taten die Israeliten und verteilten das Land.

 

Kalebs Erbteil

6 Da traten die Judäer zu Josua in Gilgal heran, und Kaleb, der Sohn des Kenasiters Jefunne, sagte zu ihm: "Du weißt, was der Herr in Kadesch-Barnea zu Mose, dem Mann Gottes, über mich und dich bestimmt hat.

7 Ich war vierzig Jahre alt, als Mose, der Knecht des Herrn, mich aus Kadesch-Barnea aussandte, um das Land auszukundschaften, und ich erstattete ihm Bericht, wie ich in meinem Herzen dachte.

8 Meine Brüder, die mit mir gezogen waren, nahmen dem Volk allen Mut, während ich ganz auf der Seite des Herrn, meines Gottes, war.

9 Da schwur Mose an jenem Tag: Das Land, das dein Fuß betreten hat, soll dir und deinen Söhnen als Erbbesitz gehören auf ewige Zeiten, weil du ganz auf die Seite des Herrn, meines Gottes, getreten bist.

10 Nun hat mich der Herr, wie du siehst, seiner Verheißung gemäß volle 45 Jahre am Leben gelassen seit der Zeit, als der Herr jenes Wort zu Mose gesprochen hatte, während die Israeliten in der Wüste umhergezogen, und so bin ich jetzt 85 Jahre alt.

11 Ich bin heute noch so rüstig wie damals, als Mose mich aussandte. Meine Kraft von heute ist noch wie meine Kraft von damals, wenn es gilt zu kämpfen und ein- und auszuziehen.

12 So gib mir jetzt das Bergland, von dem der Herr damals gesprochen hat. Denn du hast selbst damals gehört, daß es Anakiter dort gibt und große befestigte Städte. Vielleicht ist der Herr mit mir, und ich kann sie, wie der Herr es verheißen hat, vertreiben."

13 Da segnete ihn Josua, und er gab Kaleb, dem Sohn Jefunnes, Hebron als Erbbesitz.

14 Darum gehört Hebron Kaleb, dem Sohn des Kenasiters Jefunne, als Erbbesitz bis auf den heutigen Tag, weil er nämlich mit ganzer Seele dem Herrn, dem Gott Israels, folgte. –

15 Hebron hieß früher Kirjat-Arba (Stadt des Arba); Arba war der größte Mann unter den Anakitern gewesen. Und das Land hatte Ruhe vom Krieg.

 

Kapitel 15: Judas Grenzen

1 Der Losanteil für den Stamm der Judäer nach ihren Sippen lag nach dem Gebiet von Edom zu, südwärts von der Wüste Zin im äußersten Süden.

2 Ihre Südgrenze geht vom Ende des Salzmeeres, von der Südspitze aus,

3 läuft dann auf die Südseite der Skorpionen-Steige zu, setzt sich bis Zin fort, steigt aufwärts, südlich von Kadesch-Barnea, zieht weiter nach Hezron, geht dann aufwärts nach Addar, wendet sich um nach Karka,

4 geht dann nach Azmon hinüber und setzt sich fort bis zum Bach Ägyptens, bis die Grenze am Meer endet. Dies soll die Südgrenze sein.

5 Die Ostgrenze bildet das Salzmeer bis zur Jordanmündung. Die Nordgrenze beginnt am Nordende des Meeres bei der Jordanmündung.

6 Dann geht die Grenze nach Bet-Hogla hinauf, läuft nördlich an Bet-Araba vorbei, zieht sich dann aufwärts zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens.

7 Dann geht die Grenze am Achor-Tal aufwärts nach Debir, wendet sich nordwärts nach Gilgal, das der Steige Adummim gegenüberliegt, die sich südlich vom Bach befindet. Dann läuft die Grenze hinüber nach dem Wasser von En-Schemesch und geht weiter bis zur Rogel-Quelle.

8 Sodann läuft die Grenze durch das Ben-Hinnom-Tal hinauf südlich vom Bergrücken der Jebusiter, das ist Jerusalem. Hierauf zieht sich die Grenze hinauf zum Gipfel des Berges, der westlich vor dem Hinnom-Tal am Nordende der Rafaïter-Ebene liegt.

9 Vom Gipfel des Berges biegt dann die Grenze zur Neftoach-Quelle ab, geht weiter zu den Städten des Efron Gebirges und biegt nach Baala, das ist Kirjat-Jearim, ab.

10 Von Baala wendet sich die Grenze westwärts zum Berg Seïr, läuft hinüber nach der Nordseite vom Berg Jearim, das ist Kesalon, zieht sich hinab nach Bet-Schemesch und geht hinüber nach Timna.

11 Sodann läuft die Grenze weiter nach dem Nordabhang des Berges von Ekron, biegt dann nach Schikkaron ab, geht hinüber nach dem Berg von Baala und läuft weiter bis Jabneel. So endet die Grenze am Meer.

12 Die Westgrenze bildet das große Meer und das Küstenland. Das ist die Grenze des Stammes der Judäer nach ihren Sippen ringsum.

 

Kalebs Gebietserweiterungen

13 Kaleb aber, dem Sohn Jefunnes, gab Josua unter den Judäer einen Anteil, wie der Herr ihm befohlen hatte, nämlich die Stadt Arbas, des Stammvaters der Anakiter, das ist Hebron.

14 Kaleb vertrieb von da die drei Anakiter Scheschai, Ahiman und Talmai, die Nachkommen Anaks.

15 Von dort zog er gegen die Bewohner von Debir; Debir hieß früher Kirjat-Sefer.

16 Kaleb sagte: "Wer Kirjat-Sefer bezwingt und erobert, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau."

17 Otniël, der Sohn des Kenas, ein Bruder des Kaleb, eroberte die Stadt, und Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.

18 Als sie hinzog, redete sie ihrem Vater zu und erbat ein Stück Ackerland von ihm. Sie ließ sich vom Esel herabgleiten, so daß Kaleb sie fragte: "Was ist dir?"

19 Sie antwortete: "Gib mir ein Hochzeitsgeschenk! Du hast mich ja nach dem Südland vergeben, so gib mir auch Wasserquellen!" Da vermachte er ihr den oberen und den unteren Brunnen.

 

Judas Städte

20 Dies ist der Erbbesitz des Stammes der Judäer nach ihren Sippen.

21 Die Städte im Südland, im Randgebiet des Stammes der Judäer nach der edomitischen Grenze zu waren: Kabzeel, Eder, Jagur,

22 Kina, Dimona, Adada,

23 Kadesch, Hazor, Jitnan,

24 Sif, Telem, Bealot,

25 Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron, das ist Hazor,

26 Amam, Schema, Molada,

27 Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet,

28 Hazar-Schual, Beerscheba und seine Tochterstädte,

29 Baala, Ijim, Ezem,

30 Eltolad, Kesil, Horma,

31 Ziklag, Madmanna, Sansanna,

32 Lebaot, Schilhim und En-Rimmon: im ganzen 29 Städte mit ihren Dörfern.

33 In der Schefela: Eschtaol, Zora, Aschna,

34 Sanoach, En-Gannim, Tappuach, Enajim,

35 Jarmut, Adullam, Socho, Aseka,

36 Schaarajim, Aditajim, Gedera und Gederotajim, vierzehn Städte mit ihren Dörfern.

37 Zenan, Hadascha, Migdal-Gad,

38 Dilan, Mizpe, Jokteel,

39 Lachisch, Bozkat, Eglon,

40 Kabbon, Lachmas, Kitlisch,

41 Gederot, Bet-Dagon, Naama und Makkeda: 16 Städte mit den dazugehörenden Dörfern.

42 Libna, Eter, Aschan,

43 Jiftach, Aschna, Nezib,

44 Keïla, Achsib und Marescha: neun Städte mit ihren Dörfern.

45 Ekron mit seinen Ortschaften und Dörfern,

46 von Ekron bis zum Meer alles, was auf der Seite von Aschdod lag:

47 Aschdod mit seinen Ortschaften und Dörfern, Gaza mit seinen Ortschaften und Dörfern bis zum Bach Ägyptens; die Grenze bildete das große Meer.

48 Auf dem Gebirge: Schamir, Jattir, Socho,

49 Danna, Kirjat-Sanna, das ist Debir,

50 Anab, Eschtemoa, Anim,

51 Goschen, Holon und Gilo: elf Städte mit ihren Dörfern.

52 Arab, Duma, Eschan,

53 Janum, Bet-Tappuach, Afeka,

54 Humta, Kirjat-Arba, das ist Hebron, und Zior: neun Städte mit ihren Dörfern.

55 Maon, Karmel, Sif, Jutta,

56 Jesreel, Jokdeam, Sanoach,

57 Kaim, Gibea und Timna: zehn Städte mit ihren Dörfern.

58 Halhul, Bet-Zur, Gedor,

59 Maarat, Bet-Anot und Eltekon: sechs Städte mit ihren Dörfern. Tekoa, Efrata, das ist Betlehem, Pegor, Etam, Kulon, Tatam, Schoresch, Kerem, Gallim, Bet-Ter und Manocho: Elf Städte mit ihren Dörfern.

60 Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, und Rabba: zwei Städte mit ihren Dörfern

61 In der Wüste: Bet-Araba, Middin, Sechacha,

62 Nibschan, Ir-Melach und En-Gedi – sechs Städte mit ihren Dörfern.

63 Aber die Judäer waren nicht imstande, die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, zu vertreiben. So blieben die Jebusiter mit den Judäern bis auf den heutigen Tag in Jerusalem wohnen.

 

Kapitel 16: Das Erbe der Josefiter

Lage des Gebietes

1 Die Söhne Josefs erhielten durch das Los ihren Besitz vom Jordan bei Jericho an, östlich der Wasser von Jericho, ferner die Wüste, die sich von Jericho nach dem Gebirge von Bet-El hinaufzieht.

2 Dann läuft die Grenze von Bet-El nach Lus und zieht sich hinüber nach dem Gebiet der Arkiter nach Atarot.

3 Sodann läuft sie westlich hinab in das Gebiet der Jafletiter bis an das Gebiet von Unter-Bet-Horon und bis Geser: Ihr Ende ist am Meer.

 

Efraims Stammgebiet

4 Auch die Söhne Josefs, Manasse und Efraim, erhielten Erbbesitz.

5 Das Gebiet der Efraimiter nach ihren Sippen war folgendes: Die Grenze ihres Erbbesitzes geht im Osten von Atrot-Addar bis Ober-Bet-Horon,

6 dann läuft die Grenze bis zum Meer, nördlich von Michmetat. Hierauf biegt die Grenze ostwärts nach Taanat-Schilo ab und zieht östlich vorbei nach Janoach.

7 Von Janoach geht sie hinab nach Atarot und Naara, berührt Jericho und endet am Jordan.

8 Von Tappuach geht sie westwärts zum Bach Kana und endet am Meer. Dies ist der Erbbesitz des Stammes der Efraimiter nach ihren Sippen.

9 Dazu kommen die efraimitischen Städte, die abgesondert inmitten des Erbbesitzes der Manassiter lagen, sämtliche Städte mit ihren Dörfern.

10 Sie konnten aber die Kanaaniter, die in Geser wohnten, nicht vertreiben. So blieben die Kanaaniter mitten unter den Efraimitern wohnen bis auf den heutigen Tag und wurden fronpflichtig.

 

Kapitel 17: Manasses Stammgebiet

1 Dann fiel dem Stamm Manasse – er war nämlich der Erstgeborene Josefs – sein Losanteil zu. Machir, dem Erstgeborenen Manasses, dem Vater Gileads, wurde Gilead und Baschan zuteil; denn er war ein Kriegsmann.

2 Dann erhielten die übrigen Nachkommen Manasses nach ihren Sippen ihren Anteil: die Söhne Abiësers, die Söhne Heleks, die Söhne Asriëls, die Söhne Schechems, die Söhne Hefers und die Söhne Schemidas. Dies sind die männlichen Nachkommen Manasses, des Sohnes Josefs, nach ihren Sippen.

3 Zelofhad, der Sohn Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Deren Namen sind: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.

4 Diese traten nun vor den Priester Eleasar und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten und sagten: "Der Herr hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Stammesgenossen zu geben." Da gab er ihnen nach dem Befehl des Herrn ein Erbteil unter den Stammesgenossen ihres Vaters.

5 So entfielen auf Manasse zehn Anteile, abgesehen vom Land Gilead und Baschan, die jenseits des Jordan liegen;

6 Denn die Töchter Manasses erhielten unter seinen Söhnen Erbbesitz. Das Land Gilead aber fiel den übrigen Söhnen Manasses zu.

7 Die Grenze Manasses geht von Ascher nach Michmetat, das östlich von Sichem liegt. Dann läuft die Grenze südwärts zu den Einwohnern von En-Tappuach.

8 Die Landschaft Tappuach gehört Manasse, Tappuach selbst aber an der Grenze von Manasse gehört den Efraimitern.

9 Dann läuft die Grenze zum Bach Kana hinab, südlich vom Bach. Diese Städte inmitten der Städte Manasses gehören zu Efraim. Sodann geht die Grenze Manasses nördlich vom Bach und endet am Meer.

10 Was südwärts liegt, gehört zu Efraim, und was nordwärts liegt, zu Manasse. Die Grenze bildet das Meer. Im Norden grenzen sie an Ascher und im Osten an Issachar.

 

Das Waldgebiet

11 In Issachar und Ascher gehören zu Manasse: Bet-Schean mit seinen Dörfern, Jibleam mit seinen Dörfern, die Bewohner von Dor mit seinen Dörfern, die Bewohner von En-Dor mit seinen Dörfern, die Bewohner von Taanach mit seinen Dörfern, die Bewohner von Megiddo mit seinen Dörfern: das Dreihügelgebiet.

12 Die Manassiter konnten aber diese Städte nicht erobern, und es gelang den Kanaanitern, in dieser Gegend zu bleiben.

13 Als aber die Israeliten erstarkten, machten sie die Kanaaniter fronpflichtig; aber ganz vertrieben sie sie nicht.

14 Nun wandten sich die Söhne Josefs an Josua mit der Frage: "Weshalb hast du uns nur ein Los und einen Anteil als Erbbesitz gegeben, obgleich wir doch ein zahlreiches Volk sind, da der Herr uns bisher gesegnet hat?"

15 Josua antwortete ihnen: "Wenn ihr ein zahlreiches Volk seid, so zieht doch in den Wald hinauf und rodet euch dort im Gebiet der Perisiter und Rafaïter Land aus, wenn euch das Gebirge Efraim zu eng ist."

16 Die Söhne Josefs erwiderte: "Das Bergland reicht für uns nicht aus. Alle Kanaaniter aber, die unten in der Ebene wohnen, haben eiserne Wagen, sowohl die in Bet-Schean mit seinen Dörfern, als auch jene, die in der Ebene Jesreel wohnen."

17 Da antwortete Josua dem Haus Josefs, Efraim und Manasse: "Du bist ein zahlreiches Volk und besitzt große Macht. So sollst du nicht nur ein Los erhalten.

18 Denn ein Bergland wird dir zuteil werden. Weil es Wald ist, mußt du es ausroden. Dann werden dir seine Erträge zukommen. Denn du wirst die Kanaaniter vertreiben, obgleich sie eiserne Wagen haben und stark sind."

 

Kapitel 18: Aufteilung des unbesetzten Gebietes an die anderen Stämme

Aufnahme der Gebiete

1 Hierauf versammelte sich die ganze Gemeinde der Israeliten in Schilo. Dort hatten sie das Offenbarungszelt aufgestellt, da das Land ihnen unterworfen war.

2 Nun waren aber unter den Israeliten noch sieben Stämme übrig, denen man ihren Erbbesitz noch nicht zugeteilt hatte.

3 Da sagte Josua zu den Israeliten: "Wie lange seid ihr noch so lässig, um euch zur Besitznahme des Landes aufzumachen, das euch der Herr, der Gott eurer Väter, verliehen hat?

4 Holt euch drei Männer aus jedem Stamm! Ich will sie aussenden, damit sie sich aufmachen, das Land zu durchziehen, um es zur Bestimmung des Erbbesitzes schriftlich aufzunehmen. Sind sie dann zu mir zurückgekommen,

5 sollen sie es in sieben Teilen unter sich verteilen. Juda behält sein Gebiet im Süden, und das Haus Josef behält sein Gebiet im Norden.

6 Ihr aber sollt also das Land in sieben Teilen aufnehmen und mir die Aufzeichnung hierher bringen. Ich will dann das Los für euch werfen, hier vor dem Herrn, unserem Gott.

7 Denn die Leviten erhalten keinen Anteil unter euch, weil das Priestertum des Herrn ihr Erbteil ist. Gad aber, Ruben und der halbe Stamm Manasse haben bereits ihren Erbbesitz im Ostjordanland bekommen, den ihnen Mose, der Knecht des Herrn, verliehen hat."

8 So machten sich die Männer auf und zogen von dannen. Als sie zur Aufnahme des Landes weggingen, gab ihnen Josua die Weisung: "Geht, durchzieht das Land, nehmt es auf und kommt wieder zu mir! Ich will dann hier in Schilo vor dem Herrn für euch das Los werfen."

9 Die Männer machten sich also auf, durchzogen das Land, trugen es Stadt für Stadt nach sieben Teilen in ein Buch ein und kehrten zu Josua nach Schilo in das Lager zurück.

10 Da warf Josua vor dem Herrn in Schilo für sie das Los. So verteilte dort Josua das Land an die Israeliten nach ihren Abteilungen.

 

Benjamins Stammgebiet

11 Darauf kam das Los des Stammes der Benjaminiter nach ihren Sippen heraus, und zwar lag das Gebiet, das ihnen durchs Los zufiel, zwischen den Judäern und den Josefssöhnen.

12 Ihre Nordgrenze beginnt am Jordan. Dann zieht sich die Grenze aufwärts bis zu dem Bergrücken nördlich von Jericho, steigt weiter auf das Gebirge nach Westen zu und endet in der Wüste von Bet-Awen.

13 Von da läuft die Grenze nach Lus, auf den Bergrücken südlich von Lus, das ist Bet-El. Dann geht die Grenze hinab nach Atrot-Addar auf den Berg südlich von Unter-Bet-Horon.

14 Dann biegt die Grenze ab und wendet sich auf ihrer Westseite nach Süden von dem Berg aus, der südlich von Bet-Horon liegt, und endet bei Kirjat-Baal, das ist die judäische Stadt Kirjat-Jearim. Das ist die Westseite.

15 Die Südseite beginnt an der Stadtgrenze von Kirjat-Jearim. Dann geht die Grenze westwärts weiter bis zur Neftoach-Quelle.

16 Hierauf läuft die Grenze hinab bis an das Ende des Berges, der östlich vom Ben-Hinnom-Tal und nördlich von der Rafaïter-Ebene liegt, geht dann das Hinnom-Tal hinab südlich vom Bergrücken der Jebusiter und läuft weiter hinab zur Rogel-Quelle,

17 biegt nordwärts ab, geht nach En-Schemesch, läuft nach Gelilot, gegenüber der Steige von Adummim, und zieht sich hinab zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens,

18 geht dann hinüber zu dem Bergrücken nördlich von Bet-Araba und führt in die Araba hinab.

19 Dann läuft die Grenze hinüber bis nördlich vom Bergrücken von Bet-Hogla. Die Grenze endet an der Nordspitze des Salzmeeres, am Südende des Jordan. Dies ist die Südgrenze.

20 Auf der Ostseite bildet der Jordan die Grenze. Das ist der Erbbesitz der Benjaminiter mit seinen Grenzen ringsum, entsprechend ihren Sippen.

21 Die Städte des Stammes der Benjaminiter nach ihren Sippen sind: Jericho, Bet-Hogla, Emek-Keziz,

22 Bet-Araba, Zemarajim, Bet-El,

23 Awim, Para, Ofra,

24 Kefar-Ammoni, Ofni und Geba: zwölf Städte mit ihren Dörfern.

25 Gibeon, Rama, Beerot,

26 Mizpa, Kefira, Moza,

27 Rekem, Jirpeel, Tarala,

28 Zela, Elef, Jebus, das ist Jerusalem, Gibea und Kirjat: vierzehn Städte mit ihren Dörfer. Das ist der Erbbesitz der Sippen der Benjaminiter.

 

Kapitel 19: Simeons Stammgebiet

1 Das zweite Los kam für Simeon heraus, für den Stamm der Simeoniter nach ihren Sippen. Ihr Erbbesitz lag mitten im Erbbesitz der Judäer.

2 Sie bekamen als Erbbesitz: Beerscheba, Scheba, Molada,

3 Hazar-Schual, Baala, Ezem,

4 Eltolad, Betul, Horma,

5 Ziklag; Bet-Markabot, Hazar-Susa,

6 Bet-Lebaot und Scharuhen; dreizehn Städte mit ihren Dörfern.

7 Ajin, Rimmon, Atar und Aschan: vier Städte mit ihren Dörfern;

8 ferner alle Dörfer rings um diese Städte bis Baalat-Beer und Ramat-Negeb. – Dies ist der Erbbesitz des Stammes der Simeoniter nach ihren Sippen.

9 Der Erbbesitz der Simeoniter war vom Anteil der Judäer abgetrennt, weil der Anteil der Judäer für diese zu groß war. Daher erhielten die Simeoniter ihren Erbbesitz mitten in deren Besitztum.

 

Sebulons Stammgebiet

10 Das dritte Los kam für die Sebuloniter nach ihren Sippen heraus. Der Bereich ihres Erbbesitzes erstreckt sich bis Sarid.

11 Nach Westen geht ihre Grenze hinauf nach Marala, berührt Dabbeschet und stößt an den Bach von Jokneam.

12 Nach Osten, nach Sonnenaufgang wendet sie sich von Sarid nach dem Gebiet von Kislot-Tabor, geht weiter nach Daberat, steigt hinauf nach Jafia,

13 läuft von da gegen Sonnenaufgang nach Gat-Hefer und Et-Kazin, weiter nach Rimmon und biegt dann ab nach Nea.

14 Sie zieht sich um Nea herum, wendet sich nördlich um Hannaton herum und endet im Tal Jiftach-El.

15 Mit Kattat, Nahalal Schimron, Jidala und Betlehem waren es zwölf Städte samt ihren Dörfern.

16 Dies ist der Erbbesitz der Sebuloniter nach ihren Sippen: diese Städte mit ihren Dörfern.

 

Issachars Stammgebiet

17 Für Issachar kam das vierte Los heraus, für die Issachariter nach ihren Sippen.

18 Ihr Gebiet erstreckt sich über Jesreel, Kesullot, Schunem,

19 Hafarajim, Schion, Anahara,

20 Rabbit, Kischjon, Ebez,

21 Remet, En-Gannim, En-Hadda und Bet-Pazzez.

22 Die Grenze berührt Tabor, Schahazajim und Bet-Schemesch und endet am Jordan; sechzehn Städte mit ihren Dörfern.

23 Das ist der Erbbesitz des Stammes der Issachariter nach ihren Sippen: die Städte mit ihren Dörfern.

 

Aschers Stammgebiet

24 Das fünfte Los kam für den Stamm der Ascheriter nach ihren Sippen heraus.

25 Ihr Gebiet erstreckt sich über Helkat, Hali, Beten, Achschaf,

26 Alammelech, Amad und Mischal und stößt auf den Karmel am Meer und an den Fluß Libnat.

27 Dann wendet sich die Grenze gegen Sonnenaufgang nach Bet-Dagon, berührt Sebulon und das Tal Jiftach-El im Norden, Bet-Emek und Negiël und geht nordwärts nach Kabul,

28 Abdon, Rehob, Hammon, Kana bis zum großen Sidon.

29 Dann biegt die Grenze ab nach Rama und geht bis zur Festung Tyrus. Hierauf wendet sich die Grenze nach Hosa und endet am Meer. – Mahaleb, Achsib,

30 Umma, Afek und Rehob, zweiundzwanzig Städte mit ihren Dörfern.

31 Dies ist der Erbbesitz der Ascheriter nach ihren Sippen: diese Städte mit ihren Dörfern.

 

Naftalis Stammgebiet

32 Für die Naftaliter kam das sechste Los heraus, für die Naftaliter nach ihren Sippen.

33 Ihre Grenze läuft von Helef, von der Eiche bei Zaanannim, von Adami-Nekeb und Jabneel bis Lakkum und endet am Jordan.

34 Dann wendet sich die Grenze westwärts nach Asnot-Tabor und geht von dort weiter nach Hukkok, berührt Sebulon im Süden, stößt im Westen an Ascher und im Osten an den Jordan in Juda.

35 Die festen Städte sind: Ziddim, Zer, Hammat, Rakkat, Kinneret,

36 Adama, Rama, Hazor,

37 Kedesch, Edreï, En-Hazor,

38 Jiron, Migdal-El, Horem, Bet-Anat und Bet-Schemesch; neunzehn Städte mit ihren Dörfern.

39 Dies ist der Erbbesitz des Stammes der Naftaliter nach ihren Sippen: die Städte mit ihren Dörfern.

 

Dans Stammgebiet

40 Für den Stamm der Daniter nach ihren Sippen kam das siebte Los heraus.

41 Das Gebiet ihres Erbbesitzes erstreckte sich über Zora, Eschtaol, Ir-Schemesch,

42 Schaalbim, Ajalon, Jitla,

43 Elon, Timna, Ekron,

44 Elteke, Gibbeton, Baalat,

45 Jehud, Bene-Berak, Gat-Rimmon,

46 Me-Jarkon, Rakkon samt der Küste bei Jafo.

47 Aber das Gebiet ging den Danitern verloren. So zogen die Daniter fort und kämpften gegen Leschem, eroberten es und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes, nahmen es in Besitz und ließen sich darin nieder. Sie nannten Leschem Dan nach dem Namen ihres Stammvaters Dan.

48 Dies ist der Erbbesitz des Stammes der Daniter nach ihren Sippen: diese Städte mit ihren Dörfern.

 

Josuas Anteil

49 Als man mit der Verteilung des Landes nach seiner ganzen Ausdehnung fertig war, gaben die Israeliten Josua, dem Sohn Nuns, ein Besitztum in ihrer Mitte.

50 Nach dem Befehl des Herrn gaben sie ihm die Stadt, die er sich erbeten hatte: Timnat-Serach auf dem Gebirge Efraim. Er befestigte die Stadt und ließ sich darin nieder.

51 Dies sind die Erbteile, die der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns, und die Stammeshäupter der israelitischen Stämme in Schilo vor dem Herrn am Eingang zum Offenbarungszelt durch das Los verteilten. So führten sie die Verteilung des Landes zu Ende.

 

Kapitel 20: Errichtung von Zufluchts- und Levitenstädten

Zweck der Zufluchtsstädte

1 Der Herr sagte zu Josua:

2 "Teile den Israeliten folgendes mit: Bestimmt euch die Zufluchtsstädte, über die ich euch durch Mose Anweisung gegeben habe!

3 Denn dorthin soll ein Totschläger fliehen können, wenn er jemand aus Versehen, unvorsätzlich getötet hat. Sie sollen euch als Zufluchtsstätten vor dem Bluträcher dienen.

4 Er soll in eine von diesen Städten fliehen, an den Eingang des Stadttores sich stellen und den Ältesten der Stadt seine Sache vortragen. Diese sollen ihn zu sich in die Stadt aufnehmen und ihm einen Ort zuweisen, wo er bei ihnen wohnen kann.

5 Wenn ihn der Bluträcher verfolgt, so dürfen sie ihm den Totschläger nicht ausliefern; denn er hat seinen Nächsten unvorsätzlich getötet, ohne daß er vorher sein Feind war.

6 Er soll in der Stadt bleiben, bis er vor der Gemeinde zur Aburteilung gestanden hat, bis zum Tod des derzeitigen Hohenpriesters. Dann darf der Totschläger wieder in seine Stadt und sein Haus zurückkehren, in die Stadt, aus der er geflohen war."

 

Verzeichnis der Zufluchtsstädte

7 Nun bestimmten sie Kedesch in Galiläa, auf dem Gebirge Naftali, Sichem auf dem Gebirge Efraim, Kirjat-Arba, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda.

8 Jenseits des Jordan, östlich von Jericho, bestimmten sie Bezer in der Steppe auf der Hochebene vom Stamm Ruben, Ramot in Gilead vom Stamm Gad und Golan in Baschan vom Stamm Manasse.

9 Dies waren die Städte, die für jeden Israeliten und Fremdling, der unter ihnen weilte, bestimmt waren. Dorthin sollte jeder fliehen, der einen anderen versehentlich getötet hatte, damit er nicht durch den Bluträcher getötet würde, bevor er vor der Gemeinde stand.

 

Kapitel 21: Die Levitenstädte

Die Leviten fordern und erhalten Städte

1 Hierauf wandten sich die Familienhäupter der Leviten an den Priester Eleasar und an Josua, den Sohn Nuns, sowie an die Stammeshäupter der Israeliten

2 und sagten zu ihnen in Schilo im Land Kanaan: "Der Herr befahl durch Josua, uns Städte zu Wohnsitzen und die zugehörigen Weideflächen für unser Vieh zu geben."

3 Da gaben die Israeliten von ihrem Erbbesitz den Leviten nach dem Befehl des Herrn folgende Städte mit ihren Weiden:

4 Durch das Los, das für die Sippen der Kehatiter herauskam, erhielten unter den Leviten die Nachkommen des Priesters Aaron von den Stämmen Juda, Simeon und Benjamin dreizehn Städte.

5 Die übrigen Nachkommen Kehats erhielten durch das Los zehn Städte von den Sippen der Stämme Efraim, Dan und Halb-Manasse.

6 Die Gerschoniter erhielten durch das Los dreizehn Städte von den Sippen der Stämme Issachar, Ascher, Naftali und Halb-Manasse in Baschan.

7 Die Sippen der Merariter erhielten zwölf Städte von den Stämmen Ruben, Gad und Sebulon.

8 Diese Städte mit ihren Weiden übergaben die Israeliten den Leviten auf Grund des Loses, wie es der Herr durch Mose geboten hatte.

 

Die Priesterstädte der Aaroniter

9 Von den Stämmen der Judäer und Simeoniter traten sie folgende namentlich bezeichnete Städte ab:

10 Die Nachkommen Aarons unter den Sippen der Kehatiter von den Leviten – auf sie fiel das Los zuerst –

11 erhielten die Stadt Arbas, des Vaters Anaks, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda mit seinen Weiden ringsum.

12 Das Ackerland der Stadt mit ihren Dörfern hatte man Kaleb, dem Sohn Jefunnes, zum Erbbesitz gegeben.

13 Ferner überwiesen sie den Nachkommen des Priesters Aaron Hebron, die Zufluchtsstadt für Totschläger, mit seinen Weiden, ferner Libna mit seinen Weiden,

14 Jattir mit seinen Weiden, Eschtemoa mit seinen Weiden,

15 Holon mit seinen Weiden, Debir mit seinen Weiden,

16 Ajin mit seinen Weiden, Jutta mit seinen Weiden und Bet-Schemesch mit seinen Weiden: neun Städte von jenen beiden Stämmen.

17 Vom Stamm Benjamin: Gibeon mit seinen Weiden, Geba mit seinen Weiden,

18 Anatot mit seinen Weiden, Alemet mit seinen Weiden: vier Städte.

19 Die Nachkommen Aarons, die Priester, bekamen demnach im ganzen dreizehn Städte mit ihren Weiden.

 

Die Levitenstädte der Kehatiter

20 Die Städte, die durch das Los den Sippen der Kehatiter, der Leviten, die noch übrigblieben von den Kehatitern, zufielen, gehörten zum Stamm Efraim.

21 Man überwies ihnen Sichem, die Zufluchtsstadt für Totschläger, mit seinen Weiden auf dem Gebirge Efraim, Geser mit seinen Weiden,

22 Kibzajim mit seinen Weiden und Bet-Horon mit seinen Weiden: vier Städte.

23 Vom Stamm Dan: Elteke mit seinen Weiden, Gibbeton mit seinen Weiden,

24 Ajalon mit seinen Weiden und Gat-Rimmon mit seinen Weiden: vier Städte.

25 Vom halben Stamm Manasse: Taanach mit seinen Weiden und Gat-Rimmon mit seinen Weiden: zwei Städte.

26 So erhielten die Sippen der übrigen Söhne Kehats im ganzen zehn Städte mit ihren Weiden.

 

Die Levitenstädte der Gerschoniter

27 Die Gerschoniter unter den Sippen der Leviten erhielten vom halben Stamm Manasse: Golan in Baschan, die Zufluchtsstadt für Totschläger, mit seinen Weiden und Aschtarot mit seinen Weiden: zwei Städte.

28 Vom Stamm Issachar: Kischjon mit seinen Weiden, Daberat mit seinen Weiden,

29 Jarmut mit seinen Weiden und En-Gannim mit seinen Weiden: vier Städte.

30 Vom Stamm Ascher: Mischal mit seinen Weiden, Abdon mit seinen Weiden,

31 Helkat mit seinen Weiden und Rehob mit seinen Weiden: vier Städte.

32 Vom Stamm Naftali: Kedesch in Galiläa, die Zufluchtsstadt für Totschläger, mit seinen Weiden, Hammot-Dor mit seinen Weiden, und Kartan mit seinen Weiden: drei Städte.

33 Die Sippen der Gerschoniter erhielten demnach im ganzen dreizehn Städte mit ihren Weiden.

 

Die Levitenstädte der Merariter

34 Die Sippen der Merariter, der noch übrigen Leviten, erhielten vom Stamm Sebulon: Jokneam mit seinen Weiden, Karta mit seinen Weiden,

35 Dimma mit seinen Weiden und Nahalal mit seinen Weiden: vier Städte.

36 Vom Stamm Ruben: Bezer mit seinen Weiden, Jahaz mit seinen Weiden,

37 Kedemot mit seinen Weiden und Mefaat mit seinen Weiden: vier Städte.

38 Vom Stamm Gad: Ramot-Gilead mit seinen Weiden, Mahanajim mit seinen Weiden,

39 Heschbon mit seinen Weiden und Jaser mit seinen Weiden: zusammen vier Städte.

40 Die Sippen der Merariter, die von den Levitensippen noch übrig waren, bekamen demnach als Losanteil im ganzen zwölf Städte.

 

Frieden im Land

41 Die Gesamtzahl der Levitenstädte inmitten des Erbbesitzes der Israeliten war 48 Städte mit ihren Weiden.

42 Diese Städte bestanden aus der Stadt und ihrer Weide um sie herum: so war es bei all diesen Städten.

43 So gab der Herr den Israeliten das ganze Land, das zu verleihen er ihren Vätern zugeschworen hatte. Sie nahmen es in Besitz und ließen sich darin nieder.

44 Der Herr verschaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er es ihren Vätern zugeschworen hatte. Von allen ihren Feinden konnte keiner ihnen standhalten; alle ihre Feinde gab der Herr in ihre Gewalt.

45 Von allen Verheißungen, die der Herr dem Haus Israel gegen hatte, blieb keine unerfüllt; alle trafen ein.

 

Kapitel 22: Heimkehr der Ostjordanstämme

Josua entläßt die Ostjordanstämme

1 Damals berief Josua die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse

2 und sagte zu ihnen: "Ihr habt alles erfüllt, was euch Mose, der Diener des Herrn, befahl, und habt auch mir gehorcht in allem, was ich euch gebot.

3 Ihr habt eure Brüder diese lange Zeit hindurch bis heute nicht im Stich gelassen, sondern das Gebot des Herrn, eures Gottes, treu beobachtet.

4 Da nun der Herr, euer Gott, euren Brüdern Ruhe verschafft hat, wie er ihnen verhieß, so kehrt jetzt nach Hause zurück, in das Land, in dem euer Erbbesitz liegt, das euch Mose, der Diener des Herrn, jenseits des Jordan angewiesen hat!

5 Nur seid eifrig auf die Beobachtung der Befehle und Gebote bedacht, die euch Mose, der Diener des Herrn, gab: den Herrn, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu wandeln, seine Gebote zu halten, ihm anzuhangen und mit ganzem Herzen und ganzer Seele ihm zu dienen!"

6 Nun segnete sie Josua und entließ sie, worauf sie nach Hause zurückkehrten

7 Der einen Hälfte des Stammes Manasse hatte Mose in Baschan Besitz angewiesen, der anderen Hälfte hatte Josua bei ihren Brüdern im Westjordanland Besitz gegeben. Außerdem sagte Josua, als er sie nach Hause entließ und sie segnete,

8 zu ihnen folgendes: "Kehrt nach Hause zurück mit reichen Schätzen und vielem Vieh, mit Silber, Gold, Erz, Eisen und Kleidern in großer Menge! Teilt das, was ihr von euren Feinden erbeutet habt, mit euren Brüdern!"

9 So kehrten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse heim und zogen von den Israeliten aus Schilo im Land Kanaan weg, um sich in das Land Gilead zu begeben, in das Land ihres Erbbesitzes, in dem sie sich auf den Befehl des Herrn hin, den er durch Mose verkünden ließ, ansässig gemacht hatten.

 

Der Altar der Oststämme am Jordan

10 Als sie zu den Steinkreisen am Jordan, die noch im Land Kanaan sind, kamen, erbauten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse dort am Jordan einen Altar, einen weithin sichtbaren Altar.

11 Da kam den Israeliten die Kunde zu Ohren: "Die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse haben dem Land Kanaan gegenüber, an den Steinkreisen des Jordan, jenseits vom Land der Israeliten, einen Altar erbaut."

12 Kaum hatten die Israeliten dies erfahren, versammelte sich die ganze Gemeinde der Israeliten in Schilo, um gegen jene zu Feld zu ziehen.

13 Die Israeliten sandten an die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse in das Land Gilead Pinhas, den Sohn des Priesters Eleasar,

14 mit zehn Fürsten, je einen Fürsten von jeder Stammesfamilie Israels; jeder von ihnen war ein Oberhaupt der Stammesfamilien Israels.

15 Als sie zu den Rubenitern, Gaditern und zum halben Stamm Manasse in das Land Gilead gekommen waren, sagten sie zu ihnen:

16 "Die ganze Gemeinde des Herrn läßt fragen: Was ist das für eine Treulosigkeit, die ihr gegen den Gott Israels begeht? Ihr habt euch dadurch, daß ihr einen Altar erbautet, heute vom Herrn abgewandt, ihr habt euch dadurch heute gegen den Herrn empört!

17 Haben wir nicht genug an dem Frevel von Pegor, von dem wir uns bis heute noch nicht gereinigt haben, obwohl ein Strafgericht über die Gemeinde des Herrn kam?

18 Und ihr wollt euch heute vom Herrn lossagen? So wird es kommen: wenn ihr euch heute gegen den Herrn empört, wird er morgen seinen Zorn gegen die ganze Gemeinde Israels auslassen.

19 Wenn übrigens das Land eures Erbbesitzes euch unrein erscheint, so zieht doch in das Erbbesitzland des Herrn herüber, wo die Wohnung des Herrn ist, und macht euch unter uns ansässig! Aber empört euch nicht gegen den Herrn, und empört euch nicht gegen uns, indem ihr euch außer dem Altar des Herrn, unseres Gottes, noch einen anderen erbaut!

20 Kam nicht über die ganze Gemeinde der Israeliten ein Strafgericht, als Achan, der Sohn Serachs, sich am Banngut vergriff? Er war nicht der einzige, der seine Sünde mit dem Leben bezahlen mußte."

 

Die Rechtfertigung der Oststämme

21 Da antworteten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse den Stammeshäuptern Israels:

22 "Der Allmächtige, Gott der Herr, ja der Allmächtige, Gott der Herr, er weiß es, und Israel soll es wissen: Wenn es Auflehnung oder Treulosigkeit gegen den Herrn, war, dann hilf uns heute nicht!

23 Wenn wir uns einen Altar erbauten, um vom Herrn abzufallen, oder wenn es dazu geschah, um darauf Brand- und Speiseopfer darzubringen oder um Friedopfer auf ihm herzurichten, dann möge der Herr selbst uns zur Rechenschaft ziehen.

24 Nein, nur aus Besorgnis und Vorsorge taten wir dies. Wir dachten nämlich: In Zukunft werden eure Söhne zu unseren Söhnen sagen: Was habt ihr mit dem Herrn, dem Gott Israels, zu tun?

25 Der Herr hat ja den Jordan als Grenze zwischen uns und euch Rubeniter und Gaditer gemacht. Ihr habt keinen Anteil am Herrn. So werden eure Kinder unsere Kinder soweit bringen, daß sie den Herrn nicht mehr verehren.

26 Darum sagten wir: Wir wollen uns daran machen, den Altar zu bauen, nicht für Brand- und Schlachtopfer,

27 sondern er soll zwischen uns und euch und unseren Nachkommen ein Zeugnis sein, daß wir vor ihm dem Dienst des Herrn obliegen wollen mit unseren Brandopfern, mit unseren Schlachtopfern und mit unseren Friedopfern. So können in Zukunft eure Söhne nicht zu unseren Söhnen sprechen: Ihr habt keinen Anteil am Herrn.

28 Ferner sagten wir: Wenn sie künftig so zu uns und unseren Nachkommen sprechen sollten, werden wir antworten: Seht doch die Bauart des Altars des Herrn an, den unsere Väter errichtet haben, nicht für Brand- und Schlachtopfer, sondern zum Zeugnis zwischen uns und euch!

29 Fern sei es von uns, gegen den Herrn uns aufzulehnen und heute vom Herrn abzufallen, indem wir für Brandopfer, für Speiseopfer und für Schlachtopfer einen Altar bauen außer dem Altar des Herrn, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung steht!"

 

Beruhigung der Weststämme

30 Als nun der Priester Pinhas und die Fürsten der Gemeinde und Häupter der israelitischen Stämme, die bei ihm waren, die Worte vernahmen, mit denen die Rubeniter, Gaditer und Manassiter sich rechtfertigten, waren sie zufriedengestellt.

31 Der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, antwortete den Rubenitern, Gaditern und Manassitern: "Heute erkennen wir, daß der Herr in unserer Mitte ist, weil ihr hierin keine Untreue gegen den Herrn begangen habt. Damit habt ihr die Israeliten vor dem Strafgericht des Herrn bewahrt."

32 Hierauf kehrten der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, und die Fürsten von den Rubenitern und Gaditern aus dem Land Gilead in das Land Kanaan zu den Israeliten zurück und brachten ihnen Bescheid.

33 Da der Bescheid den Israeliten gefiel, priesen sie Gott und dachten nicht mehr daran, gegen sie ins Feld zu ziehen, um das Land zu verwüsten, in dem die Rubeniter und Gaditer wohnten.

34 Die Rubeniter und Gaditer gaben dem Altar den Namen "Zeuge ist er unter uns, daß der Herr Gott ist".

 

Kapitel 23: Josuas Abschied und Tod

Erste Abschiedsrede: Ermahnung zur Bundestreue

1 Lange Zeit, nachdem der Herr den Israeliten vor allen ihren Feinden ringsum Ruhe verliehen hatte und Josua alt und hochbetagt war,

2 berief Josua ganz Israel, die Ältesten, Häupter, Richter und Amtsleute und sagte zu ihnen: "Ich bin alt und hochbetagt.

3 Ihr habt alles miterlebt, was der Herr, euer Gott, allen diesen Völkern euretwegen widerfahren ließ. Der Herr, euer Gott, war es ja, der für euch stritt.

4 Seht, ich wies euch das Gebiet dieser Völker, die noch übrig sind, durch das Los zum Erbbesitz für eure Stämme vom Jordan an zu; ebenso das der Völker, die ich ausgerottet habe, vom Jordan bis zum großen Meer im Westen.

5 Der Herr, euer Gott, selbst wird sie vor euch vertreiben und euretwegen verjagen, damit ihr deren Land in Besitz nehmen könnt, wie euch der Herr, euer Gott, verhieß.

6 Gebt euch alle Mühe, sorgfältig alles zu halten, was im Gesetzbuch des Mose geschrieben steht, ohne nach rechts oder links davon abzuweichen!

7 Ihr dürft euch nicht mit diesen Völkerschaften, die noch übrig sind, vermischen, den Namen ihrer Götter nicht anrufen, bei ihnen nicht schwören, ihnen nicht dienen und sie nicht anbeten,

8 sondern am Herrn, eurem Gott, sollt ihr festhalten, wie ihr es bis heute getan habt.

9 Der Herr hat ja euretwegen große und mächtige Völker vertrieben, und niemand hat vor euch bis heute standhalten können.

10 Einer von euch jagt tausend in die Flucht; denn der Herr, euer Gott, ist es, der für euch streitet, wie er es euch verheißen hat.

11 So seid denn um euretwillen sorgfältig darauf bedacht, den Herrn, euren Gott, zu lieben!

12 Denn wenn ihr anders handelt und euch dem Überrest dieser Völkerschaften, die bei euch noch übriggeblieben sind, anschließt und euch mit ihnen verschwägert und vermischt und sie mit euch,

13 so sollt ihr wissen, daß der Herr, euer Gott, diese Völker nicht mehr vor euch vertreiben wird. Sie werden vielmehr zur Schlinge und zum Fallstrick für euch werden, zu Geißeln in euren Seiten und zu Stacheln in euren Augen, bis ihr aus diesem schönen Land verdrängt seid, das euch der Herr, euer Gott, gegeben hat.

14 Seht, ich gehe jetzt den Weg, den alle Welt gehen muß. So bedenkt denn mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, daß nicht eine von allen Verheißungen, die der Herr, euer Gott, euch gegeben hat, unerfüllt geblieben ist; alle sind für euch in Erfüllung gegangen, keine einzige blieb unerfüllt.

15 Aber wie alle Verheißungen, die der Herr, euer Gott, euch gab, für euch eingetroffen sind, so wird der Herr auch alle Drohungen an euch erfüllen, bis er euch aus diesem schönen Land, das der Herr, euer Gott, euch gab, verdrängt hat.

16 Wenn ihr die Bundespflichten gegenüber dem Herrn, eurem Gott, übertretet, die er euch auferlegte, und hingeht, um anderen Göttern zu dienen und sie anzubeten, so wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen, und ihr werdet bald aus dem schönen Land verschwinden, das er euch gegeben hat."

 

Kapitel 24: Zweite Abschiedsrede: Erinnerung an Gottes Wohltaten

1 Hierauf versammelte Josua alle Stämme Israels in Sichem und berief die Ältesten der Israeliten, ihre Oberhäupter, Richter und Amtsleute. Als sie sich vor Gott aufgestellt hatten, sagte Josua zum ganzen Volk:

2 "So spricht der Herr, der Gott Israels: In alter Zeit wohnten eure Ahnen jenseits des Stromes, Terach, der Vater Abrahams und Nahors, und verehrten andere Götter.

3 Da holte ich euren Vater Abraham aus dem Land jenseits des Stromes weg und ließ ihn im ganzen Land Kanaan umherwandern, gab ihm zahlreiche Nachkommen und schenkte ihm Isaak.

4 Dem Isaak gab ich Jakob und Esau, und Esau wies ich das Bergland von Seïr zum Eigentum an, während Jakob und seine Söhne nach Ägypten zogen.

5 Dann sandte ich Mose und Aaron und suchte Ägypten heim durch das, was ich darin tat. Hierauf führte ich euch weg.

6 Ich führte eure Väter aus Ägypten weg, und ihr gelangtet an das Meer. Da verfolgten die Ägypter eure Väter mit Wagen und Reitern bis an das Schilfmeer.

7 Nun riefen sie laut zum Herrn, und er ließ dichte Finsternis zwischen euch und die Ägypter treten und ließ das Meer über sie dahinfluten, so daß es sie bedeckte. Ihr saht mit eignen Augen, was ich Ägypten antat. Dann bliebt ihr lange Zeit in der Wüste.

8 Hierauf führte ich euch in das Land der Amoriter, die jenseits des Jordan wohnten. Als sie gegen euch kämpften, gab ich sie in eure Gewalt. Ihr nahmt ihr Land, und ich vernichtete sie vor euch.

9 Da erhob sich der Moabiterkönig Balak, der Sohn Zippors, und kämpfte gegen Israel. Er ließ Bileam, den Sohn Beors, rufen, damit er euch verfluche.

10 Ich wollte jedoch Bileam nicht willfahren. Er mußte euch vielmehr segnen, und so rettete ich euch aus seiner Gewalt.

11 Ihr zogt dann über den Jordan und kamt nach Jericho. Hier kämpften gegen euch die Bürger von Jericho, die Amoriter, Perisiter, Kanaaniter, Hetiter, Girgaschiter, Hiwiter und Jebusiter. Doch ich gab sie in eure Gewalt.

12 Ich sandte Hornissen vor euch her. Die hat sie, zwei Könige der Amoriter, vor euch vertrieben, nicht dein Schwert und dein Bogen.

13 Ich gab euch ein Land, um das ihr euch nicht abgemüht habt, und Städte, die ihr nicht gebaut habt und in denen ihr euch nur niederzulassen brauchtet. Weinberge und Olivengärten, die ihr nicht gepflanzt habt, erhieltet ihr zum Gebrauch.

14 So fürchtet nun den Herrn und dient ihm aufrichtig und treu! Schafft die Götter weg, denen eure Väter jenseits des Stromes und in Ägypten gedient haben, und dient dem Herrn!

15 Gefällt es euch aber nicht, dem Herrn zu dienen, so entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stromes dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen."

 

Das Treuegelöbnis des Volkes

16 Da erklärte das Volk: "Fern sei es von uns, den Herrn zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen!

17 Denn der Herrn, unser Gott, ist es, der uns und unsere Väter aus Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, weggeführt hat. Er hat vor unseren Augen jene großen Wunder getan und uns behütet auf dem ganzen Weg, den wir zurücklegten, und unter allen Völkern, durch deren Mitte wir zogen.

18 Der Herr vertrieb vor uns alle Völker, auch die Amoriter, die Bewohner des Landes. Auch wir wollen dem Herrn dienen. Denn er ist unser Gott."

19 Josua erwiderte dem Volk: "Es ist euch unerträglich schwer, dem Herrn zu dienen. Denn er ist ein heiliger Gott, ein eifernder Gott; er wird euch eure Übertretungen und Sünden nicht vergeben.

20 Wenn ihr den Herrn verlaßt und fremden Göttern dient, wird er sich abwenden, euch Unheil widerfahren lassen und euch vernichten, nachdem er euch gut behandelt hat."

21 Das Volk aber antwortete Josua: "Nein, dem Herrn wollen wir dienen!"

22 Josua sagte zum Volk: "Ihr seid Zeugen wider euch selbst, daß ihr euch den Herrn erwählt habt, ihm zu dienen." Sie antworteten: "Das sind wir."

23 (Da sagte Josua:) "So schafft nun die fremden Götter weg, die unter euch sind und wendet euren Sinn dem Herrn, dem Gott Israels, zu!"

24 Da versprach das Volk Josua: "Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen und auf seine Stimme hören!"

25 So schloß Josua an diesem Tag mit dem Volk einen Bund und gab ihm Gesetz und Recht in Sichem

26 Er trug dieses Geschehnis in das Gesetzbuch Gottes ein, nahm einen großen Stein und richtet ihn dort unter der Eiche auf, die im Heiligtum des Herrn stand.

27 Dann sagte Josua zu dem ganzen Volk: "Seht, dieser Stein ist Zeuge gegen uns; denn er hat alle Worte gehört, die der Herr mit uns geredet hat. Darum ist er Zeuge gegen uns, damit ihr euren Gott nicht verleugnet."

28 Hierauf entließ Josua das Volk; jeden in seinen Besitztum.

 

Josuas Tod und Begräbnis

29 Nach diesen Begebenheiten starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, im Alter von 110 Jahren.

30 Man begrub ihn im Bereich seines Erbbesitzes zu Timnat-Serach im Gebirge Efraim, nördlich vom Berg Gaasch.

31 Israel diente dem Herrn bei Lebzeiten Josuas und der Ältesten, die Josua noch lange überlebten und alle Werke kannten, die der Herr für Israel vollbracht hatte.

32 Die Gebeine Josefs, die die Israeliten aus Ägypten mitgebracht hatten, begrub man zu Sichem auf dem Grundstück, das Jakob von den Söhnen Hamors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita erworben hatte und das den Söhnen Josefs zum Erbbesitz angewiesen war.

33 Auch Eleasar, der Sohn Aarons, starb, und man begrub ihn in Gibea, das seinem Sohn Pinhas gehörte und ihm auf dem Gebirge Efraim zugewiesen worden war.