2. Januar 1963 – Ohne Dich bin ich ein Nichts!

Als ich in der Wallfahrtskirche zu Mariä-Remete während der einstündigen Anbetung im Gebet still versunken war, sprach der Herr Jesus zu mir: "Sage nur, sage nur: 'Mein anbetungswürdiger Jesus!' Schon ein anderes Mal sagte Ich dir, wie sehr Mir das gefällt. Und wenn du Mir während einer ganzen Stunde nichts anders sagen könntest, nur das, dann sprich in Reue über deine Sünden nur das. Das ist eine gnadenvolle Sündenvergebung und spendet den Seelen Frieden." Bei diesen letzten Worten sprach Er in der Mehrzahl und bat mich, bei Gelegenheit dies weiterzugeben.

 

4. Januar 1963

Während des Abendessens erfasste mich eine große Unruhe. Meine Gedanken waren voll bitterer Selbstanklage: Ich erlaube mir zuviel Bequemlichkeiten. Wer so viele Gnaden empfängt, muss eifriger nach Gelegenheiten für Verdienste suchen. Ich habe die vom Herrn erbetene nächtliche Gebetswache öfters erleichtert und befürchte, dass dies mich immer mehr von der Nähe des Herrn entfernen und das Gnadenleben in mir ganz erlöschen werde. Deshalb empfand ich die Unruhe in mir. Ich bin leider nicht zu mehr fähig, vergebens strenge ich mich an, mag es mir noch so leid tun, ich kann meine Opfer nicht mehr steigern. Was ich fertig bringe, tue ich durch die besondere Gnade Gottes, aus mir selbst wäre ich dazu nicht fähig. Mein anbetungswürdiger Jesus, da Du jetzt schweigst, werde ich nur ein einseitiges Gespräch mit Dir führen. Du weißt, wie schwach und elend ich bin. Ohne Dich bin ich ein Nichts! Ich lebe von der Ganzhingabe an Dich.

 

6. Januar 1963 – Ich bin reich, dennoch bettle Ich um eure Liebe.

Wir haben einen Gast erwartet. Dazu war eine meiner Schwiegertöchter, nach der Geburt eines Kindes noch zu schwach. Ich übernahm ihren Haushalt. Diese Mehrarbeit hat meine Seele zerstreut. Als ich mich nach dem Mittagessen in mein Zimmer zurückziehen wollte, sprach der Herr Jesus: "Heute Vormittag hast du mit Mir nicht gesprochen. Sage Mir, hat dir die Unterhaltung mit Mir nicht gefehlt! Mir ja!"

Ach, wie betrübt ich deswegen war! Mein anbetungswürdiger Jesus, Du unendliche Güte! Ich warf mich nieder und bat um Verzeihung wegen meiner Unaufmerksamkeit. In meinem kleinen Zimmer versank ich in stiller Anbetung. Er überströmte mich inzwischen mit der fühlbaren Gnade Seiner Gegenwart und beklagte sich wieder: "Weißt du, dass in deiner Pfarrgemeinde keine einzige Seele ist, die Mich jetzt anbeten und mit Mir ein Gespräch führen würde? Ihre Seelen sind fern von Mir! Ich bin reich, dennoch bettle Ich um eure Liebe. Und da Ich vergebens bettelte, darum spreche Ich jetzt zu dir. Du kennst Mich gut, nicht wahr? Und du weisest Mich nicht zurück? Jene, denen Ich Meine Gnaden angeboten habe, befürchten, dass Ich ihnen Unheil bringe. Meine kleine Tochter! (Und Seine Stimme klang traurig.) Empfange die Fülle Meiner Gnaden! Bete Mich an und sühne auch anstelle anderer! Erbitte für sie viele Gnaden!" Seine Klage weckte in mir eine tiefe Reue. Weiter bat mich der Herr: "Büße auch an Stelle anderer!"

 

8. Januar 1963

Ich war eben beim Malen von Kissen (Sofakissen), während die Heiligste Jungfrau mich inständig bat: "Du bist auch eine Mutter. Ich teile mit dir Mein unermessliches Leid. Überlege... wenn deine sechs Kinder verdammt würden, welch ein Schmerz wäre das für dich! Und ich? O, meine Qual, Ich muss zusehen, wie viele meiner Kinder in die Hölle stürzen! Hilf! Hilf, mein Kind!" Als Sie dies sagte, legten Sie ihren bitteren Schmerz in mein Herz, das davon wie zerschlagen war.

 

9. Januar 1963 – Niemand glaubt mir! Leide ich vergebens?

Erneut wurde ich vom Satan angefochten. Er wollte mich auf vielerlei Weise von meinem Lebensstil abbringen, in dem ich lebe, seit die Heiligste Jungfrau Ihre Liebesflamme in mich einwirken ließ. Ihr Ausströmen ist so gewaltig, dass ich trotz meiner übermenschlichen Kämpfe mein seelisches Gleichgewicht durchhalten kann. Jetzt wendet Satan eine andere Taktik gegen mich an. Er stellt mir meine Schwächen vor Augen und will mich mit Schmeicheleien betäuben: "Wer eine solche Sendung bekommen hat, darf nicht träge sein. Geh', und gib die Mitteilungen überall weiter, denn sonst werden sie niemals verbreitet werden! Behalte sie nicht für dich! Weißt du, wie sehr du deswegen sündigst! Du bist ungläubig und misstrauisch und ziehst dich feige zurück! Verbreite sie nur überall, damit man darüber Bescheid weiß, und ihnen Glauben schenkt!"

Mein Geist war völlig erschöpft. Während des langen Kampfes dachte ich an die Worte Jesu: "Glaube nicht seinen schmeichelnden Worten!" Ich wollte mit aller Kraft Herr über mich bleiben und mit der Hilfe des Herrn seine Anfechtungen zurückschlagen. Dann machte mir der Böse erneut meine Sündhaftigkeit bewusst: "Du Ungläubige, Misstrauische, du bist zu nichts würdig!" Um seinem aufrührerischen Einfluss auszuweichen, stimmte ich still das die Heiligste Jungfrau ehrende "Gegrüßet seist du..." an. Das brachte seine Störungen zum Schweigen.

Diese schrecklichen Qualen, die ich jetzt niederschreibe, habe ich seit dem Heiligen Abend erleiden müssen. In meinem inneren Ringen habe ich mich an die mir beigeordnete Schwester gewandt: Meine liebe, teure Schwester! Als ich nach der nächtlichen Gebetswache am Heiligen Abend von der Kapelle zurückkehrte, fragte ich Sie, ob es eine Sonde ist, wenn ich daran glaube, was in mir vorgeht. Sie haben mir zwar etwas zögernd, dennoch ein: "Nein!" gesagt. Damals war ich für Augenblicke beruhigt. Seit der Gebetswache nach der Christmette leide ich aber entsetzlich. Meine Qual ist, dass mir niemand glaubt. Glaube ich vergebens? Deswegen leide ich auch dann, wenn ich diese Unsicherheit von mir fernhalte und mich mit diesen Gedanken nicht mehr beschäftige. In der Heiligen Nacht seufzte ich auf: "Mein Jesus, ich leide sehr!"

"Ich leide auch, ganz verlassen!" so beklagte Er sich. "Weißt du, was? Leiden wir gemeinsam! Dann hast du es leichter und auch Ich!" Nach diesen Worten war meine Seele in tiefe Stille und Dunkelheit gehüllt. Die Leiden stürmten auf mich zu, dass ich zu schluchzen begann. In der Stille der Heiligen Nacht legte sich das Hausvolk um mich zur Ruhe, und ich litt mit Jesus. In meine Gedanken ließ sich eine dunkle, bange Unsicherheit nieder, die sich am folgenden Tag steigerte, und mich seitdem Tag und Nacht quält.

Meine liebe Schwester! Es tut mir leid, dass ich Sie mit diesen Zeilen belästige, aber in Gottes Namen bitte ich Sie, beten Sie für mich! Ich leide höllische Qualen. Ich kann mich nicht befreien von meinem sündhaften Elend. Stundenlang schluchze ich. Eine Macht, die ich nicht kenne, zwingt mich, mit meinen Lügen endlich aufzuhören, nicht noch andere auch zu betäuben, denn ich müsste doch merken, dass man mir kein einziges Wort glaubt. Man hat Angst vor mir, es graut ihnen, weil man meine Schlechtigkeit durchschaut, und deshalb lässt man mich in Ruhe... Die Absolution, die mir Pater X. gegeben hatte, ist ungültig, weil der Wille zur Besserung in mir nicht vorhanden ist. Ohne sie ist aber die Rechtsprechung nicht gültig... Ich bitte Sie sehr, verzeihen Sie mir, weil ich Ihre Gutgläubigkeit so missbraucht habe. Glauben Sie ja nicht meinen bisherigen Worten! Alles war Lüge, und ich habe mich selbst und auch Sie betrogen. Die Dunkelheit hält mich noch umfangen, meine Hartnäckigkeit hält mich zurück, mich auch vor anderen zu demütigen. Meine Seelenruhe kann ich so lange nicht zurückgewinnen, bis ich meine schrecklichen Lügen widerrufe, aber dazu bin ich nicht fähig. Ich gehe den Weg des Stolzes.

Ein jedes Wort, das ich bis jetzt ausgesprochen oder niedergeschrieben habe, klagt mich an. Ich kann nichts widerrufen, ich bin meines Willens beraubt.

Ich werde verdammt, für mich gibt es keine Barmherzigkeit. Darum hat man vor mir Angst. Pater X. hat es auch bereut, dass er mit mir ins Gespräch gekommen ist. Auch Sie sollen dies nicht wollen! Ich bedauere, dass ich Ihre Güte verlieren werde, aber ich muss das Widerrufen der Angelegenheit vorantreiben. Ich bitte Sie, seien Sie mir zur Hilfe, damit ich von meinen höllischen Qualen befreit werde, denn ich habe das Empfinden, die Hl. Kommunion ständig sakrilegisch zu empfangen. Schon seit mehreren Tagen kommt kein Gebet über meine Lippen. Mein Stolz duldet die Erleichterung zum Guten nicht... Zusammengebrochen, tief gebeugt, ringe ich, ein jedes Wort klagt mich an...

Die Stimme in mir ist so stark: "Schau nicht auf mich, solange du von deinen Sünden nicht ablässt! Wegen deines Hochmuts, den du nicht ablegen willst, lasse auch ich dich im Stich. Ich brauche dich nicht! Weiche von mir! Barmherzigkeit gibt es nur für bekehrte Sünder. Vergebens bereust du deine früheren Sünden, wenn du nicht bereit bist, deine ständig anhaltenden Lügen zu widerrufen. Diese musst du zuerst bereuen! Solange du dies nicht fertig bringst, bist du eine Lügnerin... Ich erhebe nur die bekehrten Sünder. Du aber bist hartnäckig, hast keine Demut, willst deine himmelschreienden Sünden nicht wiedergutmachen." Vergebens bemühe ich mich, ich kann meinen Stolz nicht brechen. Ich kann mich nicht zur demütigen Buße zwingen... Allerseits umringen mich eine Menge von verdammten Seelen, flehend schreien sie mir zu, sie seien auch deswegen verdammt worden, weil sie sich aus ihrem hartnäckigen Stolz nicht befreien konnten. Auch ich stehe am Rande der Verdammnis, ich soll mich daher retten.

Das Beten war, als hätte man es aus meinem Gedächtnis gelöscht. Stundenlang konnte ich den Heiligsten Namen Jesu nicht aussprechen... Stumm, wollte ich es versuchen... bis ich endlich einen jeden Buchstaben einzeln versuchte, aber das Aussprechen der Laute hatte mich auch angeklagt: "Wage nicht diesen Namen auf deine Lippen zu nehmen! Dies kann nur eine reumütige Seele tun! ... Wenn ich daran dachte, dass ich die Mitteilungen zum Oberhirten des Landes bringen muss, brannte meine Seele vor Qual: "Vergebens gehst du zu ihm, eine Lossprechung bekommst du auch dort nicht!" Ich kann mich nicht dazu bewegen, dass ich widerrufe, was ich dem Herrn Bischof schon übergeben habe... Pater D. sagte auch, mein Stolz sei in Demut verpackt. So will ich meine Lügen glaubhaft machen. Ich muss zu ihm gehen, um ihm zu sagen, er hat Recht! Er entdeckte in mir die lügenhafte Betrügerin...

Es tut mir leid, Schwester, dass Sie mir Glauben schenkten... Habe ich diese Gedanken in mich hineingelogen? Ich weiß nicht, wie das möglich ist? Wie konnte ich so tief in Sünde fallen? ... Wenn ich zur Hl. Kommunion gehe, habe ich Angst, denn dann überfallen mich erst recht die schrecklichsten Qualen, ein Sakrileg zu begehen: aber jetzt ist es mir schon egal... Mir fallen die Worte des Pater X. ein: "Leiden Sie sanft!" Aber meine Sünden lassen mich verzweifeln! ... Wenn ich an die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau denke, werde ich von höllischer Qual gepackt... Ich muss ja eben deswegen leiden, weil ich das Logen nicht einstellen kann. Die Mutter der Barmherzigkeit steht mir nicht bei, weil ich zu ihr nicht aufrichtig sein kann. Ich bitte sie, mich nur noch einmal aufzunehmen... Meine Himmlische Mutter, lass mich bekehren... Ich bin vom Teufel besessen, darum kann ich der Lüge keine Absage geben...

Meine liebe Schwester, helfen Sie mir, mich zu befreien, sagen Sie mir, an wen ich mich wenden soll... Ich bitte Sie sehr, helfen Sie mir! Die Stimme in mir klagt mich weiter an: "An deine eigene Seele hättest du zuerst denken sollen. Andere willst du retten, da du dich doch selbst nicht retten kannst!" So schreit die erregte Stimme mir zu. Das ist eine höllische Qual! Mein Schwesterchen, ich bitte Sie, helfen Sie mir!

 

14. Januar 1963 – Unser Blick verschmelze sich!

"Deine Leiden werde Ich vermehren und steigern, aber Ich gebe auch kraftspendende Gnade dazu, damit du Mut habest. Wie Ich merke, bemühst du dich, dich ganz Mir zu überlassen. Das ist eine Gnade, die deine Seele beherrscht. Verliere sie nie! Satan weiß darum. Mit all seiner Kraft will er dich dieser Gnade berauben. Ich lasse es zu, damit er sieht, was diese Gnade in deinem Herzen bewirken kann." In diesen Tagen bat mich die Heiligste Jungfrau gütig und mütterlich: "Meine kleine Tochter, sei sehr demütig!"

"Deine Leiden werde Ich vermehren und steigern!" Hernach hatte ich schwere Stunden durchzumachen... Der weitergehende Kampf wirkt sich auch auf meine körperlichen Kräfte aus, und mehr als einmal sinke ich müde zusammen.

Hier schreibe ich kein Datum, ich bin völlig verwirrt. Ich weiß nicht, welchen Tag und den wievielten im Monat wir haben. Jetzt ficht mich Satan eben wegen meines Stolzes an, und ich weiß nicht, was ich tun soll.

Während ich so nachgrübelte, sprach die Heiligste Jungfrau: "Du bist die kleinste, unwissendste und am wenigsten verdienstvolle Seele auf der Weit, die ich jeweils für die Weitergabe Meiner Gnaden auserwählt habe. Dennoch will ich Meine Mitteilungen durch deine Kleinheit und Demut weitergeben."

Ich durchdachte tief die Worte der Heiligsten Jungfrau. Sie weiß, wer ich bin. Das hat mich beruhigt, da auf meinen Geist ein wenig Licht fiel: "Die am wenigsten Verdienstvolle auf dieser Welt..." O, meine liebe Mutter, wie gut, dass du dies mir sagst! Das ist es, was auch ich ständig empfinde...

Während meiner Arbeit sagte die Jungfrau Mutter: "Wie oft und wieviele sagen das Wort: 'Schmerzhafte Mutter!' denken aber nicht daran, dass Ich auch jetzt leide und nicht nur am Kreuzweg Meines göttlichen Sohnes!"

Die Klage der Jungfrau Mutter erfüllt mein Herz mit großem Schmerz. Ich fühle das brennende Verlangen, Ihre Liebesflamme schnellstens weiterzugeben. Während der morgendlichen Gebetswache dieses Tages erschien mir wieder der durchdringende Blick des Herrn... Die Erfüllung Seines mir schon früher mitgeteilten Herzenswunsches erbat Er jetzt nicht durch Worte, sondern mit dem durchdringenden Blick Seiner Augen. Ach, diese Augen! Meine irdischen Augen können ihren Blick gar nicht ertragen! Meine Augen schließend, konnte ich nicht einmal zitternd auf Ihn blicken. Der Blick Seiner Augen ist wie ein Blitz, der alles erleuchtet. Er durchdrang mein ganzes Wesen, dass ich all meine geheimen Sünden beleuchtet sah und empfand. Stundenlang strömten meine Tränen ohne Unterlass! Meine Sünden, ach, meine Sünden! seufzte ich stöhnend. Der Seelenschmerz über meine Sünden war inzwischen so gewaltig wie noch nie. Er ließ den durchdringenden Blick Seiner Augen weiterhin auf mir ruhen. Währenddessen sprach Er: "Unsere Augen schauen ineinander, unser Blick verschmelze sich!"

Ich, armer Sünder! Ich großer, sehr großer Sünder! Und meine sündigen Augen sollen sich mit dem göttlichen Blick Deiner Augen verschmelzen? Und nicht nur meine Augen, sondern nach Deinem Wunsch: alle Augen! Jesus sagte: "Wer mit Mir geht und mit Mir sammelt, dessen Augen sollen auch mit Mir sich verschmelzen!"

Dieser außergewöhnliche Seelenzustand, der vorher in mir herrschte, stellte sich am Morgen vollkommen ein. Schwere und dunkle Stunden habe ich miterlebt... Während ich der Hl. Messe beiwohnte, hat Satan mich schrecklich angefochten. Meine Gedanken brachte er durcheinander, einmal mit Schmeicheleien, ein andermal mit Grausamkeiten. Während der Darbringung des Hl. Leibes und Blutes wütete er entsetzlich. "Werde auch du ein Märtyrer, opfere dein Leben hin, wie dein Angebeteter! ... Er nahm sich auch das Leben, warum nicht auch du? Nimm es dir, dann wirst du auch ein Märtyrer, und deine Qualen haben ein für allemal ein Ende. Du musst ohnehin dein Leben hingeben, gib es aus freiem Willen hin!" Mit aller Kraft versuchte ich, seine himmelschreiende Versuchung von mir fernzuhalten... Dazwischen flehte ich zum Himmlischen Vater: "Mein guter Himmlischer Vater! Ich, Dein kleiner Funke, flehe zu Dir. Du hast mich geplant, erschaffen und auch meine Todesstunde schon festgelegt. Wer würde sich anmaßen, sich unbefugt und unverfroren in Deine Güte und Macht einzumischen? Rette mich vor dem bösen Feind, der es wagte, sogar Deine göttliche Majestät zu versuchen. O, mein gütiger Himmlischer Vater! Ich brauche jetzt die starke Stütze Deiner Hand. Dein göttlicher Sohn hat mich gelehrt, immer klein zu bleiben. Kann ich überhaupt vor Deiner göttlichen Majestät anders sein? Kann ich vor Deiner Größe und Glorie etwas anderes sein als ein winzig kleiner Funke, der von Deines Lichtes Pracht seinen funkelnden Glanz bekommt? O, allerseligste Jungfrau, verblende Satan, denn er will meine Seele zu einer himmelschreienden Sünde verführen!"

Das war ein offener und dummer Angriff Satans. Ich fühlte, dass er während meines Gebetes wie kopfverloren hin- und herfuchtelte. Der Himmlische Vater hatte in Seiner barmherzigen Liebe seine verwegenen Angriffe zunichte gemacht. Darum schreibe ich immer "der Satan", weil er mir schon öfters erklärte, dass er keinen anderen (Dämon) zu mir schicken will. Er selbst will mich zur Vernunft bringen, aber auch ihm sei dies nicht gelungen.

 

18. Januar 1963 – Leiden Sie sanft! Von heute ab festige Ich deine Leiden.

Heute war ich beim Pater X. zur hl. Beichte. Seit ich das letzte Mal bei ihm, am 24. Dezember, gebeichtet hatte, habe ich Kraft aus seinen Worten geschöpft: "Leiden Sie sanft!" Ich flehte den Pater an, er möge mich von den bösen Geistern befreien, die mich ständig umringen. Er riet mir, in solcher Zeit die Heiligste Jungfrau anzuflehen, mich zu beschützen wie hinter einem vorgezogenen Vorhang. Ich soll die Ruhe meiner Seele bewahren, denn Satan lauert ständig darauf, sie mir zu rauben... Die hl. Beichten, die ich bei Pater X. verrichte, bringen in mir wunderbare Gnaden. So war es auch heute nach der hl. Beichte mit mir. Vorher war meine Seele von Satans Angriffen so sehr aufgewühlt, dass Pater X. sich dahingehend äußerte, mein ihm vorgebrachtes Anliegen nicht klar verstanden zu haben. "Aber, mein geistlicher Vater, eben deshalb bin ich ja gekommen, um in meinem außergewöhnlichen Seelenzustand von Ihnen Hilfe zu erfahren." Er sagte, ich soll nur ein gottwohlgefälliges Leben führen. Dann werde sich Gottes Wille in mir klären. Auf seine Worte hin kam in meine Seele die Ruhe wieder zurück. Das war der freudigste Tag meines Lebens...

Noch vor ein paar Monaten sagte der Herr Jesus zu mir: "Meine kleine Tochter, lass Mich niemals ohne deine Leiden allein!" Seit einigen Tagen sagt Er es jetzt öfter... Seine Worte haben in mir wahrlich einen leidenschaftlichen Wunsch ausgelöst. Ich wünschte mir das Leiden. Vor der Hl. Kommunion sprach Er zu mir: "Von heute ab festige Ich dich in deinen Leiden in einem Grade, der die bisherigen übertreffen wird."

Daraufhin wurde ich mit großer Freude erfüllt. Endlich verwirklicht sich Sein Wunsch! Er bat mich schon früher, ich möge mich in den Schmelzofen der Leiden hineinwerfen. Jetzt darf ich dies durch seine Gnade tun... Jetzt, da Du in mir die Leiden dauerhaft gemacht hast, bin ich nach vielem Fallen endlich bei Dir angelangt. Jetzt bin ich endlich bei Dir...

Diese dauernd wechselnde Seelenpein! Einerseits zwingt sie mich, die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau weiterzugeben, andererseits hält sie mich zurück, ohne Seelenführer etwas zu tun! Das zermalmt mich. Dann kommt wieder die Stimme, die mich auffordert: "Verbrenne sie!" Ich dachte an die Worte des Pater X., der mir ans Herz legte, diese Wirr-Warr-Gedanken nicht nahe an mich kommen zu lassen.

 

20. Januar 1963 – Die Blindheit und das Licht.

So sprach der Herr Jesus: "Die Blindheit und das Licht werden in deiner Seele wie Nacht und Tag abwechseln. Daran werde Ich nichts ändern. Übergib dich ganz Mir, Mein Wille wird ohnehin geschehen! Achte auf Mich, warte auf Meinen Wink, bis Ich ein Zeichen zum Start gebe!"

In den vergangenen Tagen forderten mich der Herr Jesus und die Heiligste Jungfrau öfters auf, diesen Beginn nicht mehr weiter hinauszuschieben. Der Herr Jesus sagte: "Deine starken Widersprüche bekommst du deshalb zu spüren, damit Ich dich auch auf diese Weise überzeuge, dass das Anliegen von Uns stammt."

Als ich dies hörte, sind meine Leiden wahrlich in einem noch höherem Grade gestiegen, wie der Herr Jesus voraussagte. Es gibt Zeiten, wo Er für einige Augenblicke mit Seinem Licht meine Seele durchleuchtet. Dann glaube ich, die Dinge klar zu sehen, aber wenn dies vorbei ist, steigert sich meine Qual.

 

24. Januar 1963

Erneut hat mich der Herr Jesus aufgerufen: "Handle endlich! Schiebe Meine Bitte nicht auf!" Dies waren energische Worte, die ich hörte. Meine Seele bebte. Dann sprach die Heiligste Jungfrau: "Das Widerstreben, mit dem du meine Worte annimmst, entspringt deinen Zweifeln. Dadurch lähmst du nur die Tatkraft deiner Seele, zum Schaden für dich. Wenn du dich nicht bemühst, diese Zweifel von dir fernzuhalten, werden sie dein ganzes Vertrauen in Uns ins Wanken bringen."

 

26. Januar 1963

In den Leiden, die mein Leben nun schon schmackhaft gemacht haben, ist jetzt eine Wende eingetreten, die in mir schließlich alles zusammenzubrechen droht... Das Gute, das einen ständigen Kampf gegen mein böses 'Ich' in mir führte, ist verschwunden. Jetzt bemächtigt sich meiner nur das Böse. Das Gute ist in mir gar nicht mehr zu finden. Ach, wenn der Herr mich jetzt zu sich rufen würde! ... Eine entsetzliche Todesangst bemächtigt sich meiner, wegen meiner hartnäckigen Sünden. Meine Himmlische Mutter, bitte für mich, jetzt und in der Stunde meines Todes!

 

1. Februar 1963 – Der Hilfeschrei Satans.

Ich ging zu der mir beigeordneten Schwester, um ihr die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau zu übergeben. In diesem Zusammenhang besprachen wir manches. Hernach ging ich in die Pfarrkirche, um das abendliche Angelus zu läuten. (Anstelle der Sakristanin-Schwester.) Dann ging ich heim. Unterwegs dachte ich über die Weitergabe der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau nach. Mein ganzes Wesen, meine Gedanken sind von Ihrer Liebesflamme durchdrungen. Ich überlegte: Nun wird auch in der Schwester die Besorgnis auftreten, ob tatsächlich sie es ist, die Gott mir zur Seite gestellt hat: Jetzt ist meine Seele von der wunderbaren Gnade der klaren Sicht durchdrungen.

Wir haben keinen Grund zur Angst, wenn wir nur immer Gottes Willen tun. Wir sind ja nur kleine Werkzeuge in Gottes Hand, von Seiner Gnade genährt und gestärkt. Dass wir wahrlich keinen Grund zur Sorge haben sollen, durfte ich auch gleich erfahren. Als ich nach Hause ging – es geschah vor dem Tor unseres Hauses, bevor ich eintrat – stand plötzlich und unerwartet der Herr Jesus neben mir. Ich sah Ihn nicht. Er legte Seine Hand auf meine Schulter, meine rechte Schulter berührte Er zweimal, dann sprach Er nur so viel: "Meine kleine Tochter, harre aus bei Mir und leide mit Mir!"

Währenddessen ließ Er mich Seine göttliche Anwesenheit spüren und drang in mein Inneres ein. Er pflegte dies so zu tun, um mir Gewissheit zu geben, aber nur für einige Augenblicke. Als ich in meine Wohnung kam, waren meine Empfindungen verschwunden, aber die wunderbare Kraft, die mich während dieser Zeit belebte, erfüllte mich mit glühender Liebe zu Ihm und mit dem Verlangen, die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau baldmöglichst gezündet zu sehen. Im nächsten Augenblick erwachte in mir das Gefühl, was wohl mit mir wäre, wenn das Gnadenwirken der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau mich nicht durchdringen würde. Jetzt musste ich spüren, wie viele Gnaden jenen verloren gehen, die ihr Ausströmen entbehren müssen. Qualvoll ist diese Pein, und sie steigerte in meinem Herzen die Sehnsucht danach mit unvorstellbarer Kraft.

Vergebens bin ich heute schlafen gegangen, ich hatte keine Ruhe, konnte nicht einschlafen. In meinem Kopf entstand ein schreckliches Sausen, in meinem Inneren ein sirenenähnlicher, Gefahr anzeigender Ton. Vor mir ein schauderhafter Qualm von Rauch, in dem unkenntliche Personen jammernd vordrangen, beratschlagten und zitterten. In diesem Rauch erschien eine mächtige Gestalt, die ich wegen des vor mir herziehenden Rauches nicht deutlich sah, aber ich wusste, dass es Satan war. In markerschütterndem Heulen rief er um Hilfe: Er weiß nicht, was er anfangen soll. Sein Widerstand wankt, all seine Mittel und Versuche sind vergebens. Dies dauerte nur einige Minuten. Die Gnade Gottes hat in mir die Überzeugung befestigt, dass die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau unbedingt zünden muss, denn Sie wird die Kräfte der Hölle ins Wanken bringen. Diese Schau hatte mich sehr ermattet. Ich konnte mich davon kaum lösen.

Als ich am darauf folgenden Morgen das Haustor betrat, ging ich an jener Stelle, wo der Herr am Vorabend mich Seine Gegenwart fühlen ließ, im frisch gefallenen Schnee tief in die Knie und dachte daran, wie heilig doch diese Straße ist, die Er durch Seine Anwesenheit geehrt hatte!

Wie oft kommt es vor, dass Er mich mit Qualen überhäuft, wenn ich zu Füßen des Herrn knie, und wenn ich gar nicht daran denke, erscheint Er plötzlich. Seine Person ist zwar unsichtbar, aber Er lässt mich Seine Gegenwart dennoch spüren, und meine Leiden bleiben trotzdem bestehen.

Zur Zeit leide ich unter dem Gedanken, dass meine Leiden wertlos seien. Darum bat ich in der finsteren Nacht meiner Seele den Herrn: Mein anbetungswürdiger Jesus, ich bitte Dich, lass das vollkommene Vertrauen zu Dir auch in der Trockenheit meiner Seele niemals ins Wanken bringen!

 

8. Februar 1963 – Das ist der Weg der Verdemütigung.

Der Herr Jesus ließ mich nicht ohne Trost leiden. in seiner unendlichen Güte sprach Er lange mit mir. Er lehrte mich und regte mich an, auch weiterhin beharrlich zu leiden: "Sei nicht überrascht, wenn auch jene Personen, die Ich liebe und die auch Mich sehr lieben, dich misstrauisch empfangen und zurücksetzen. Überlasse dich ganz Mir! Der Weg auf Golgotha war nicht ohne Holpern. Ich rang mich auch durch. Du kommst jetzt mit Mir auf Kalvaria. Das ist der Weg der Verdemütigung. Unsere Mutter kommt auch mit und teilt mit dir Ihre Leiden. Nimm diese Auszeichnung an, nur wenige sind ihrer teilhaftig. Du bist ihre auserwählte Karmeliterin. Und Ich bin Ihr verpflichtet. Ihr kann Ich nichts verweigern, denn Sie beruft sich auf Ihre Liebesflamme. Ich bin immer bei dir, auch dann, wenn du es nicht wahrnimmst."

Er betrachtete mit mir Seine Leiden in Gethsemane und sprach dabei: "Durchlebe Meine entsetzlichen Leiden! Siehst du, darum habe Ich die Jünger gebeten, zu beten. Ihre Nachtwache hätte Mir Linderung verschafft. Der himmlische Vater schickte Mir einen Engel. Jetzt bin Ich es Selbst, der dir Linderung bringt."

Und wieder berief Er sich auf die Liebesflamme, die Ihn verpflichtet: "Bedanke dich bei Unserer Mutter! Erneut bitte Ich dich, weiche nicht zurück. Was immer Ich von dir verlange, überlass dich Mir ganz, mag die vom Satan verursachte Qual noch so groß sein! Ich lasse es zu, fürchte dich nicht! Seine Macht ist nur so groß, wie Ich es ihm erlaube."

Dann wies Er auf den hl. Johannes den Täufer hin, der Seine Wege vorbereitete. Er sprach über seine Leiden und von seiner Beständigkeit: "Meine Tochter, wen Ich erwähle, der kann nicht ein vom Winde hin und her bewegtes Schilfrohr sein. Der muss in unerschütterlicher Festigkeit bei Mir ausharren. Deine Seele darf sich vor nichts verbeugen, das nicht Mir dient. Meine kleine Tochter, harre aus bei Mir, du weißt, wie Ich dich liebe!"

Während des Gespräches flößte Er mir Kraft ein. Vor der Hl. Kommunion, während der Hl. Wandlung, fing Satan an mich derart zu quälen, dass er meine Worte und Gedanken in seinem Banne hielt. Sein höhnisches Gelächter, sein unverschämtes Geschwätz, seine dauernden Störungen verursachten nämlich in meinem Inneren einen ohrenbetäubenden Lärm: Ich solle zur Kenntnis nehmen, welche Macht er über mich habe. Sogar Wunder könne er mit mir wirken, aber dies tue er nicht, weil nicht einmal der Himmel mich dafür würdig halte... Er könnte mich auch in Besitz nehmen, wenn er wollte, denn er habe alle Mittel dazu bereit, aber das tue er deshalb nicht, weil das für ihn eine Schande wäre, wenn er von mir ausgetrieben werden würde... Da er mich nicht in Besitz nehmen will, wähle er lieber die Pein dieser Art, mich andauernd zu quälen... Während des ganzen Tages gab er keine Ruhe. Indem ich mich vollkommen auf Gott verließ, ertrug ich diese Qualen, die mich völlig erschöpften.

 

7. Februar 1963 – Schau nur auf Mich!

Nachmittags trieb mich die Jungfrau Mutter an, die Weitergabe Ihrer Liebesflamme zu beschleunigen. Sie bat mich, keine Angst zu haben, mögen noch so große Schwierigkeiten auftreten, Sie stehe mir bei. Erfolglosigkeiten und Demütigungen, die auf mich zukommen würden, brächten das heilige Anliegen so recht in Schwung. Noch am selben Tag sprach der Herr Jesus: "Meine kleine Tochter, du versenkst dich zu sehr in irdische Dinge!" (Das sagte der Herr Jesus deshalb, weil meine Seele nach den Belästigungen des Bösen ein bisschen abgelenkt war.)

Auf die Worte des Herrn hin zitterte mein Herz plötzlich und ward traurig. Er aber tröstete mich mit liebevoller Stimme: "Ich habe dir das nicht gesagt, dass du verzagest, vielmehr wollte Ich dich anspornen, deine Augen während deiner Kämpfe ja nicht auf die Erde zu heften. Schau nur auf Mich! Ich will, dass du in deinem Kampf dich eng an Mich schmiegst, dich auf Mich verlässt und immer nur aufwärts schaust!"

Dann erklärte Er mir, wie sich mein Leben gestalten würde, wenn ich den Wünschen des Fleisches nachginge, wenn ich mein Leben so einrichten würde, als hätte ich kein ewiges Ziel... Danach zeigte Er mir, wie es nach einem leiderfüllten Leben aussehen würde. "Wir erwarten dich, Ich und Meine Mutter, als Lohn für deine Verdienste." Von den Worten Jesu kann ich nichts mehr wiedergeben. Diese hier schreibe ich auch nur deshalb nieder, damit ich daraus Kraft schöpfe, indem sie mir in schweren Stunden die liebevolle Güte des Herrn in Erinnerung bringen.

 

9. Februar 1963 – Deine Leiden werde Ich bis zum Martyrium steigern.

Als die Abendglocke zum 'Angelus' ertönte, warf ich mich zu Füßen des Herrn Jesus nieder, um mein Abendgebet zu verrichten. Kaum hatte ich damit begonnen, als der Herr dreimal nacheinander sagte: "Deine Leiden werde Ich bis zum Martyrium steigern."

Hernach herrschte große Stille. In Seine unendliche Güte versunken, bat ich den Herrn Jesus um Verzeihung für die Beleidigungen seitens unserer Familie und unserer Pfarrgemeinde. Ich sühnte anstelle jener, die Ihn aus irgendwelchem Grund beleidigten, mich auf die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau berufend, dass Sie ihr Gnadenwirken auf alle ausgieße. Still versunken, sann ich Seinen Worten nach. Von diesem Augenblick an wiederholte Er Seine Worte dreimal.

Meine Schmerzvolle und Unbefleckte Mutter, jetzt will ich auch Dir danken, dass Du mir durch das Gnadenwirken Deiner Liebesflamme eine solch verdienstvolle Möglichkeit erschlossen hast. Seitdem jubelt meine Seele... O, komm, gesegnetes Leid, das mich mein Leben für das hl. Anliegen hingeben lässt!

 

10. Februar 1963

Ich beeilte mich, zum Herrn Jesus zu kommen. Zunächst betete ich meinen Psalter. Ich musste mich beeilen, ihn noch vor der Dämmerung zu beenden. Nicht die Dauer des Gebetes drängte mich zur Eile, sondern die Kälte unserer Kirche, die aus Beton gebaut ist. Ich fing an zu frieren. Mit der Kälte habe ich ohnehin zu kämpfen. Das bewog mich auch jetzt, mich zu entfernen. Da bat mich jedoch der Herr Jesus flehentlich, noch zu bleiben: "Lass Mich nicht allein! Ich bleibe allein, ohne Trost. Ach, wie oft bleibe Ich allein!" Dann fragte Er mich: "Sage Mir, hast du jemand bei Mir angetroffen, seitdem Ich mit dir mein Haus teile und dir einen ständigen Zugang gewähre?"

Mein Haupt senkend, sann ich nach und antwortete: "Nein, mein Herr!" Darauf Jesus: "Lass Mich doch nicht allein! Wie soll Ich dir die Fülle Meiner Gnaden austeilen? Unser Innerstes fühle gemeinsam! Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen. Bringe Mir viele Seelen! Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Wenn du einmal verlassen bist, werde Ich dich auch nicht allein lassen. Ich werde bei dir sein in deiner Bedrängnis. Übrigens auch jetzt werde Ich dich mit dem durchdringenden Blick Meiner Augen nach Hause begleiten."

 

12. Februar 1963 – So handle Ich, weil Ich dich liebe!

Die Heiligste Jungfrau ließ mich wissen, dass Ihre Liebesflamme nicht nur in meiner Nähe ihr Licht ausstrahlt, sondern auf alle Glieder meiner Familie ausströmt. Satan kann sie dann nicht zur Sünde verführen. In dieser Gnade werden sie gestärkt und befähigt, noch mehr Gnaden zu empfangen.

 

13. Februar 1963

Beim Erwachen, in der Frühe, versenkte der Herr meine Seele in wunderbaren Frieden. Mein Gebet bestand aus tiefer Stille. Auch nach der Hl. Kommunion kam kein Wort auf meine Lippen. Für diese wunderbare Gnade fand ich kein Wort. Wahrlich wunderbar war die Gnade, die von einem Augenblick zum anderen sich vermehrte. Ich muss schreiben, ich war der Erde entrückt. Als meine Lippen sich zum Sprechen bewegten, fragte ich Ihn: "Mein anbetungswürdiger Jesus! Was tust du mit mir Unwürdigen?" Er flutete in meine Seele durch Sein hauchähnliches, sanftes Einflößen die Wahrnehmung, dass Er mich jetzt im pfeilgeraden Flug zur unendlichen Liebe Seines göttlichen Wesens anziehe. "So handle Ich, weil Ich dich liebe!" sagte der Herr Jesus.

Und als meine Seele sich mit Ihm vereinigte, als hätte sie das irdische Wesen meines Leibes verlassen, und während mein Leib die häuslichen Arbeiten verrichtete, (an diesem Tag hatte ich besonders viel zu tun, denn ich musste den Haushalt meiner schwerkranken Tochter führen), während meiner vielseitigen Beschäftigung störte nichts meine Vereinigung mit Gott. Vielmehr schwebte meine Seele in einer Höhe, von der aus sie auf die eifrige Tätigkeit meines Leibes herabblickte. Dieser außergewöhnliche Zustand verstärkte sich wellenähnlich in meiner Seele. Meine Hausarbeit musste ich unterbrechen, denn ich versprach, in der Wallfahrtskirche unserer Heiligsten Jungfrau täglich von mittags bis 13.00 Uhr eine Anbetungsstunde zu halten. Dann erledigte ich, auf die Bitte meines Sohnes, eine amtliche Angelegenheit für ihn. Diese viele Arbeit füllte meinen ganzen Tag aus. Fleißig musste ich mich der Arbeit unterziehen, und währenddessen schwebte meine Seele hoch in Gottes Nähe.

 

21. Februar 1963 – Ich segnete dein Hausvolk.

Morgens sprach der Herr Jesus zu mir: "In der Nacht war Ich hier bei dir und segnete deine Familie. Ich tat das auf Bitten Meiner Mutter. Sie ist es, die deine ganze Familie mit dem Gnadenwirken Ihrer Liebesflamme überflutet. Meine kleine Tochter, wie sehr lieben Wir dich!"

Meine Seele ist voll von den in den Vortagen erhaltenen Gnaden, von denen ich wie von einer wunderbaren Kraft zehre. Als ich heute nach der Hl. Messe nach Hause kam und während meiner Hausarbeit ganz in Ihm versunken war, ließ Er mich milde und lautlos wahrnehmen, wie Er darüber lächelt, was mich mit so großer Freude erfüllt hat...

"Du bist überrascht, nicht wahr, wie sehr du am vergangenen Tag in die Nähe Gottes gebracht und von der Erde entrückt warst. Es ist der Lohn deiner beharrlichen Kraftanstrengung, damit du siehst, wie sehr Wir deine schweren Kämpfe für das heilige Anliegen würdigen. Darum wirst du für deine Ausdauer auf eine steigende Anhöhe der Gnaden emporgehoben."

 

28. Februar 1963

Meine Tochter ist krank. Ich war daran, zum Arzt zu gehen, um ihn zu fragen, was wir tun sollten. Der Herr Jesus beruhigte mich: "Geh nirgendwohin! Es wird zugunsten deiner Tochter sein, wenn sie nicht gesund wird." (Mit beklommenem Herzen hörte ich Seine Worte, denn sie hat einen Gatten und ein Kind.) Der Herr Jesus sagte auch, warum sie nicht gesund werde: "Deine Tochter hat nämlich ständig schwere Versuchungen... Durch die lange Krankheit überhäufe Ich sie mit der Fülle Meiner Gnaden. Ihre Seele wird auf diese Weise von den Versuchungen gereinigt, und die Leiden wird sie von nun an mit Freude hinnehmen und geduldig ertragen."

 

5. März 1963 – Lebe noch heiliger.

Der Herr Jesus sprach: "Lebe heilig, denn die vielen Gnaden, die du von Mir bekommst, geben dir immer mehr Kraft! Lebe noch heiliger, mit deiner ganzen Kraft, und fühle, wie sehr Ich in dir Meine Gnaden vermehre!"

 

11. März 1963

Die Jungfrau Mutter sprach: "Ich merke, wie du dich dem Gnadenwirken Meiner Liebesflamme überlässt. Zur Freude Meines mütterlichen Herzens tust du das. Nicht wahr, du leidest darunter, dass man dich nicht versteht? Sind die Prüfungen schwer? Scheue nicht die Mühe, geh, und sage es den Zuständigen, dass deine Zudringlichkeit nicht von dir stammt. Ich bin es, die dich ständig drängt. Du weißt, was Ich dir sagte: "Durch deine Kleinheit, Unwissenheit und Demut wird meine Liebesflamme zünden."

Hernach sprach Sie noch lange mit mir. Wiederholt teilte Sie mir mit, mit welcher Wut und Kraft Satan gegen jene loszieht, von denen er auch nur ahnt, dass in ihrem Herzen die Liebesflamme zünden wird. "Wir haben ihm erlaubt, an jenen Seelen, die Meine Liebesflamme, Mein heiliges Anliegen, in Bewegung setzen wollen, dass er seine Versuchungskünste ausprobieren darf." Während des Gesprächs kam Sie wieder darauf zurück, dass die jetzt beginnende Gnadenzeit nicht für Jahrzehnte hinausgeschoben werden dürfe.

"Wir haben keine Zeit zum Trödeln. Es bleibt uns bis zum Zünden Meiner Liebesflamme nur noch die Zeit, die Satan für die Versuchung der 12 hervorragendsten Priester braucht. Lass diese Meine Worte ihnen zukommen, damit sie keine Angst haben. Ich werde mit ihnen sein. Wie Ich dich, so werde Ich auch sie zum Sieg gegen die Versuchungen Satans führen."

Meine Seele brennt vor Sehnsucht, nach baldmöglichster Verwirklichung des Wunsches der Heiligsten Jungfrau. Zur Zeit erlebe ich schwere Tage. Schon öfters äußerte sich die Jungfrau Mutter, dass ich zu Pater X. gehen und ihm sagen solle, er möge es als heilige Pflicht erachten, meine Seele zu führen. Auf diese ihre Worte hin bedrängten mich erneute Zweifel... Ich berichtete darüber der mir beigeordneten Schwester. Sie gab mir den Rat, entschlossen zu gehen, da auch sie mich nicht mehr zurückhalte. Ich solle nur gehen...

 

23. März 1963 – Gottes Wille möge geschehen!

Ich ging zu Hl. Beichte bei Pater X. Nach meinem Sündenbekenntnis teilte ich ihm den Hinweis des Herrn Jesus und der Heiligsten Jungfrau mit. Er erwiderte darauf, dass er bei seinem früheren Standpunkt beharre und meine Seelenführung nicht übernehme. Es fehle ihm die nötige Kraft dazu, um sie durchführen zu können. Dabei berief er sich auf seine kürzlich überwundene schwere Krankheit, auf seine infolgedessen eingetretene Schwerhörigkeit, aber hauptsächlich auf seine Zweifel.

Er entgegnete mir, dass ich hartnäckig, nicht fügsam sei, ich bestehe nur auf meinem eigenen Willen. Ich sagte ihm, wenn ich aus eigenem Willen hierher hätte kommen sollen, hätte ich für keinen einzigen Schritt dazu Kraft gehabt. Ich würde mich ihm nicht nähern, wenn ich dazu nicht den Aufruf von oben bekommen hätte. Weiterhin teilte ich ihm mit, dass ich den Rat der mir beigeordneten Schwester einholte, bevor ich hierher gekommen sei. Dann kam ich zurück auf seine Behauptung, dass ich ungeduldig sei. Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass diese Ungeduld nicht meiner Willensstärke entstammt, denn ich habe kein persönliches Interesse daran. Darauf antwortete er nur mit einem Wort: "Schön!"

Ich bat den Pater, wenn er schon persönlich meine Seelenführung nicht übernehmen wolle, so möge er doch wenigstens die Güte haben, mich auf einen anderen Seelenführer hinzuweisen... Er sah auch ein, dass ich eine ständige Seelenführung wahrlich notwendig bräuchte, aber er wollte mir dabei nicht behilflich sein. "Es wird schon irgendwie gehen!" sagte er. Er empfahl mir, das Leben der Kleinen Hl. Theresia zu lesen und ebenso die "Nachfolge Christi" von Thomas von Kempen, die reines Evangelium sei. Daraufhin antwortete ich ihm: "Sehr gerne folge ich ihrem Rat, aber ich bin eine schlechte Leserin, nicht nur wegen meiner mangelhaften Schulbildung, sondern auch deshalb, weil ich, sobald ich von einem Satz ergriffen bin, beginne ich darüber zu betrachten. Übrigens ist der Stoff meiner Betrachtungen schon seit Monaten: "Das Wort ist Fleisch geworden..." Darum halte ich darüber als über ein unerschöpfliches Wunder immer wieder Betrachtungen. Dann sprach er: "Meine Tochter, jetzt werde ich dir einen von Herzen kommenden und von persönlichen Wünschen begleiteten Segen geben." Nach diesem Segen ging ich beruhigt von dannen...

Dann überfielen mich wieder Zweifel. Der Pater glaubt mir ja nicht. Was ich ihm sagte, rief auch in ihm Zweifel hervor. Dann dachte ich, jetzt wird auch er von vielen Zweifeln heimgesucht werden, ähnlich wie auch ich darunter schon seit langer Zeit leide. Ach, wie demütigend war doch diese Abweisung! ... Aber jetzt lasse ich es dabei bewenden. Gottes Wille möge geschehen! Wenn der Herr Jesus diese Verdemütigung mir zugedacht hatte, so nehme ich sie gerne aus Seinen Händen an.

Als ich heute zu Ihm ging, bat mich der Herr Jesus nach langem Schweigen: "Meine Tochter, Ich bitte euch, sorgfältig darauf zu achten, den Zustand der Heiligmachenden Gnaden nicht zu verlieren! Sie ist die Schönheit eurer Seele, die Meine Wonne ist. Solltet ihr sie verloren haben, säumet nicht, sie zurückzugewinnen. Wenn ihr wüsstet, mit welcher Liebe Ich für euch gelitten habe, um die Vergebung eurer Sünden vom Himmlischen Vater zu erlangen! Dich bitte Ich, hilf Mir dabei, vielen Seelen das Gnadengewand ihrer Taufe zurückzugewinnen." (Seine Stimme war flehentlich.)

 

24. März 1963 – Du bist ein Werkzeug in Unseren Händen.

Noch immer stehe ich unter der Wirkung der im Rahmen der hl. Beichte erlittenen Demütigung, der kühlen Abweisung des vergangenen Tages. "Elisabeth!" Meine Seele bebte, denn diese Anrede war seltsam. "Glaubst du Mir, glaubst du Uns? Glaubst du, dass Ich und Meine Mutter dich gerechtfertigt haben bei Ihrem lieben Sohn? (Pater) Sprich, glaubst du es?"

In meinem Inneren gab ich sofort die Antwort: Mein anbetungswürdiges Jesus, Du kennst meinen Glauben. "Glaubst du daran, dass du der Bestimmung, zu der Wir dich auserwählt haben, standhalten kannst? Ich frage dich noch einmal: Bist du bereit, die Demütigungen und Leiden, die mit Unserem heiligen Anliegen verbunden sind, auf dich zu nehmen? Weißt du auch, dass jene Leiden, die du bis jetzt getragen hast, nur als Vorbereitung auf jenes Ziel dienten, das du noch erreichen musst? Du bist ein Werkzeug in Unseren Händen. Willst du auch weiterhin Unser Werkzeug bleiben? Willst du mit Mir auf den Berg Kalvaria steigen? Wenn ja, dann ist dein Platz neben Meiner Schmerzhaften Mutter. Die Liebesflamme Ihres Herzens, die Sie durch dich auf Erden entzünden will, verlangt von dir eine vollkommene Hingabe. Gib nicht sofort Antwort darauf. Kehre in dich, und bereite dich im Hinblick auf dieses Anliegen auf die Antwort vor."

Im Laufe des Vormittags sprach Er zu Hause weiter: "Ich merkte, wie erschüttert du warst, als man deinen ehrlichen Worten nicht glaubte, obwohl sie von Mir waren. Ich beobachte, wie du das Leid, als die Hauptprobe vom Anfang deiner Leiden, aufnimmst. Diese für die ganze Welt bedeutsame Zeit, dieses heilige Anliegen, das Wir durch dich beginnen, kann nicht auf Lehmfüßen in Bewegung gesetzt werden. Nur eine wie Stahl abgehärtete Seele kann sie in Gang bringen."

Während Er dies sagte, erfasste ein mächtiger Strom Seiner Gnade meine Seele. Der Herr Jesus fragte mich, ob ich dies verstehe. Seine klärenden Worte ließen die Gnade der Stärke des Heiligen Geistes in meiner Seele hereinbrechen. Sein wunderbares Licht erleuchtete meinen Verstand. Er ergoss in meine Seele die Gnade des Glaubens und Vertrauens, so sagte der Herr Jesus. "Ohne sie kann keine einzige Tugend in euch Wurzeln fassen. Sie sind die Grundpfeiler Unseres heiligen Vorhabens, auf das Wir Uns jetzt vorbereiten und womit Wir in Kürze beginnen werden.

Sinne über die Bedeutung Meiner Worte nach. Was mit dir jetzt geschah, war die erste Rührung deines Glaubens... Wie Ich merke, kommst du nicht darüber hinweg, dass die heiligmäßige Person dir eine entschiedene Ablehnung erteilt hat. Sei deswegen nicht verzagt! Ich führe dich. Wenn du bangst, so muss Ich annehmen, du seist mit Mir nicht zufrieden."

Als ich diese Seine Worte hörte, war ich in meinem Inneren wie vernichtet... Mein anbetungswürdiger Jesus, was hast Du mit mir getan? Wie soll ich mich vor Dir demütigen? Ach, wie tut es mir leid, Dich beleidigt zu haben! ... Während der Exerzitien hielt der Herr Jesus ein wahrhaftiges Gespräch mit mir. Er bat mich, eiligst dem Herrn Bischof zu übergeben, was Er mich hatte niederschreiben lassen. (Am 27. März habe ich dies auch getan.) Er sprach viel über die Gnadenzeit und das Ausströmen des Heiligen Geistes, das man mit dem ersten Pfingsten vergleichen könnte, dass die Erde mit der Kraft des Heiligen Geistes überflutet wird. Bei diesem großen Wunder wird die ganze Menschheit aufhorchen. Dies wird durch das Gnadenwirken der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau geschehen…

Die vom Unglauben schon allmählich verdunkelte Welt wird gewaltige Erschütterungen erleben müssen, und danach wird man glauben. Diese Erschütterung wird durch die Kraft des Glaubens eine neue Weit ins Leben rufen. Das im Glauben gefestigte Vertrauen wird durch die Kraft der Liebesflamme in den Seelen Wurzel fassen. So wird das Angesicht der Erde erneuert. "Denn eine solche Gnadenflut wurde noch nie gegeben, seit das Wort Mensch geworden ist." Diese Erneuerung der von Leiden überfluteten Erde wird durch die fürbittende Macht und Kraft der Allerseligsten Jungfrau geschehen."

Unser Herr Bischof spendete in einer naheliegenden Gemeinde die Hl. Firmung. Ich fuhr hin, bat seinen Sekretär (H.), den Herrn Bischof zu fragen, ob sich eine Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihm anböte. Bis ich die Antwort erhielt, war ich in innerer Erregung. Ich konnte fast nicht glauben, dass es zu einem Gespräch mit dem Herrn Bischof komme. Inzwischen bat ich die Heiligste Jungfrau, sie möge den Herrn Bischof bewegen, meine Bitte zu erfüllen, wenn das Anliegen so dringend ist. Nach dem Festmahl sprach der Herr Bischof kurz mit mir, bevor er in das Auto stieg. Zu meiner großen Überraschung bot er mir an, mich Mittwoch, um 10.00 Uhr, zu empfangen. Ich solle zu ihm nach Stuhlweißenburg ins bischöfliche Palais kommen. Ich wusste nicht, wohin mit meiner Freude! Dieser Entschluss war schnell gefasst und ein Zeichen dafür, dass das Anliegen der Heiligsten Jungfrau dringend war, da Sie es so schnell erledigte.

Mittwoch Vormittag wartete der Herr Bischof auf mich. Das Gespräch dauerte eine Stunde. Wir waren nur zu zweit. Ich übergab ihm das vorher Niedergeschriebene. Es waren die Mitteilungen des Herrn Jesus und der Heiligsten Jungfrau. Da fiel mir ein, wie ich, als ich das erste Mal hier war, mit großen Vorbereitungen mich auf den Weg gemacht hatte, und ich war nicht einmal allein gewesen, sondern mit der mir zugeordneten Schwester. Als wir damals mit dem Zug nach Hause fuhren, sagte der Herr Jesus unter anderem: "Es wird die Zeit kommen, wo du verlassen und ganz allein in diesem heiligen Anliegen handeln musst." Das habe ich dann der mir zugeordneten Schwester sofort gesagt. Nachträglich hat sich dies bewahrheitet.

 

15. April 1963 – Welche Leiden die größten sind?

Traurigen Herzens dachte ich: "Mein anbetungswürdiger Jesus, warum die Jungfrau-Mutter eben unsere Familie auserwählt hat, um in ihr die Liebesflamme einzupflanzen? Hier, an diesem Ort, wo Du so viel beleidigt wirst?" – "Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zu retten, sondern die Sünder. Darum habe Ich den qualvollen Tod erlitten. Auch dich habe Ich deshalb zur Mitarbeit an Meinem Erlösungswerk auserwählt. Leide mit Mir, wie Ich gesagt: bis zum Martyrium!"

 

21. April 1963

Der Herr Jesus sagte: "Weißt du, welche Leiden die größten sind? Jene, die Ich jetzt über dich ergehen lasse, das ist das Nichtverstandensein. Eine größere Pein als die gibt es nicht. Dies wird auch die Pein deiner Seele bis zu deinem Tode sein. (Das besteht in meiner Familie.) Auch ich habe während Meines ganzen Lebens darunter gelitten. Meine Tochter, du sollst es nicht besser haben als Ich. Unser Innerstes empfinde gemeinsam, unsere Lippen mögen gemeinsam den Himmlischen Vater um Erbarmen bitten."

Die Leiden belassen meine Seele in großer Trockenheit. Ihr Sinn und Wert sind mir dann unbegreiflich und ohne Geschmack. Der Herr Jesus sprach: "Einen sanften Vorwurf muss Ich dir machen. Wie schwer begreifst du den Wert und den Sinn deiner Leiden! Die Leiden sind aber nur dann verdienstvoll, wenn die Seele sie in voller Hingabe annimmt."

Mein Jesus, Du weißt, was Du von mir verlangst, dazu reichen meine Kräfte nicht aus. Meine Seele steht in ständiger Bereitschaft zu Deinem Dienste, aber der Leib ist Du weißt der ständige Schauplatz der Kämpfe. In der Trockenheit und im Dunkel der Seele erkenne ich den Willen Gottes nie eindeutig.

 

16. Mai 1963 – Du bist Mein kleiner Wassertropfen.

Während des Kochens: "Ich bitte dich, von jetzt ab denke nicht an dich! Dein Gedanke sei nur eins: Wir! Wenn du zu Mir kommst, wenn du an Mich denkst, denke so, dass Wir zwei eins sind. Nichts sei zwischen uns! Ich werde die Lücken deiner Seele mit meinen Gnaden auffüllen, und du übergib dich, als wenn nicht mehr du lebest, sondern Ich in dir lebe, und du lebst nur durch Mich."
Dann wiederholte Er erneut: "Meine kleine Tochter, Wir haben dich sehr lieb!"

Nach einigen Tagen: "Ich sage dir ja, sprich nicht von dir, das 'Ich' muss vollkommen verschwinden. Für dich existiere nur noch Ich. Das ist dein wahres Leben."

 

17. Mai 1963

Vergebens kniete ich morgens bei der Kommunionbank. Der Priester reichte mir nicht die Hl. Kommunion, weil ich nur allein war. Ich sprach: "Ach, hat das Uns nicht gut bekommen!" – "Das ist wahr!" sagte auch der Herr Jesus. "Lass Unsere Freuden und Kümmernisse eins sein! Jetzt fühlen Wir unsere Zurücksetzung zu zweit, das betrübt Uns. Tragen Wir dieses Schmachten gemeinsam!"
So ist es leichter. Während wir uns so unterhielten, erfüllte Er meine Seele mit Seinem innersten Empfinden: "Du bist mein kleiner Wassertropfen. Versenke dich in den berauschenden Wein Meiner unendlichen Göttlichkeit, in seine lebenspendende Kraft, in seinen Duft, den du durch Mich ausströmen sollst. Mein Duft umhülle dich. Daraufhin werden auch andere durch Mich, durch dich sich zu Mir neigen. Siehst du, so müssen Wir eins sein! Hafte nicht an dem Schmutz der Erde, die voll ist von wimmelnden Würmern. Für dich mag die Erde nur bedeuten: schau auf sie herab, und retten Wir die Seelen von den für sie gefahrbringenden wimmelnden Würmern. Für diese Seelen sühne, bete! Deine Opferbereitschaft ist das Salz, das, wenn du es auf die wimmelnden Würmer streust, diese herunterfallen lässt, wie leblose Egel. Sie krümmen sich zusammen und werden zunichte. Unsere Gedanken seien eins: Die Rettung der Seelen!"

 

18. Mai 1963 – Bringe Mir immer neue, frische Opfer!

"Bringe Mir immer neue, frische Opfer! Ich streue in deine Seele den Samen Meiner Gnaden aus, Meine heilige Lehre. Sorge dafür, dass du sie (die Samen) durch Gebet, Selbstentsagung und ständige Opferbereitschaft in deiner Seele pflegst. Vergiss nicht, wie leid Mir das Los der auf den Wegrand gefallenen Samenkörner tut! Sammle die in deiner Seele gepflegten Blumen, und bringe sie frisch zu Mir. Bei Mir sollen sie blühen und duften. Nur geschnittene Blumen bitte Ich, nicht solche, die in der Erde wurzeln. Diese können Mich nicht erfreuen, denn ein solches Opfer nimmt auch von der Erde seine Kraft und seinen Saft."

Was ich jetzt niederschreibe, habe ich nicht durch Worte vernommen. Es geschieht auf die Bitte des Herrn Jesus, was ich hier mitteile. Einmal kniete ich vor dem Altar, tief gesammelt, im Gebet. In meiner Seele brannte das Feuer der göttlichen Liebe. Während ich Ihn so anbetete, nahte sich mir jemand (eine Schwester). Als sie mir schon ganz nahe war, geriet sie in die Strömung dieser glühenden Liebe, die meine Seele erfüllte und mich in Seiner Nähe gefangen hielt. Der Herr ließ mich wahrnehmen, in welchem Grade auch sie dieses Ausströmen empfand. Dasselbe göttliche Ausströmen empfand auch die mir zugeordnete Schwester, aber viel intensiver und anhaltender. Es geschah auch, dass sie sich mir während des Gebetes näherte, Gott mich empfinden ließ, in welchem Maße das Wahrnehmen Seiner Gegenwart auf sie überströmte.

In dieser Zeit war ich vom Wahrnehmen Seiner Gegenwart so erfüllt, dass die mir zugeordnete Schwester mehrere Wochen hindurch diese Seine Gnadenflut mit mir teilte. Einmal begegnete ich auf der Straße einem Priester. Er begrüßte mich. Als ich ihm etwas näher kam, strömte aus meiner Seele das Empfinden der göttlichen Gegenwart auch in seine Seele. Dies kam auch bei einem anderen Priester vor. Ich fand es aber seltsam, dass das Überströmen in seine Seele, im Vergleich mit dem vorher erwähnten Priester, viel weniger wirksam war. Als ich über diese Erfahrung staunte, belehrte mich der Herr Jesus! "Mit diesen Gnaden durchströme Ich dich und durch dich auch all jene, die in deine Nähe kommen. Die Liebesflamme Meiner Mutter verpflichtet Mich."

 

19. Mai 1963 – Meine Lehre ist einfach und kindlich.

Der Herr Jesus: "Legt die Scheindemut endlich ab, die euch von der Begegnung mit Mir zurückhält. Weißt du, warum Ich das sage? Unter dem Vorwand, nicht würdig zu sein, haltet ihr euch zurück. Leider muss Ich sagen, dass wegen eurer Sünden ihr nach Meiner Liebe hungert. Macht euch Meiner Liebe würdig durch eure Bußgesinnung... Dir sage Ich, leide für sie. Sei das Leiden vor dir noch so dunkel, bringe dieses Opfer! Kommt nur zu Mir! Die Leiden sind für euch nur so lange dunkel, solange ihr nahe zur Erde seid. Meine Tochter, du verstehst Mich schon, nicht wahr?

Als ihr geboren wurdet, habe ich auf das Pergament eures Lebens auch das Leiden geschrieben. Jetzt erläutere Ich dessen Wert. Je näher ihr zu Mir kommt, umso mehr erhellt Mein Glanz den Wert eures Leidens. Und wenn ihr bei Mir ankommt, dann werdet ihr vor dem Thron der Heiligsten Dreifaltigkeit dessen nie verschwindenden Wert und seine Schönheit betrachten können. Ich werde sie sofort dort entwickeln' und, mit Meinen Verdiensten vereint, wird sich für euch ein wundervolles Verdienst daraus ergeben, wodurch eure Seelen in wonnevollen Rausch getaucht werden.

Erinnere dich nur an die Abziehbilder, mit denen du in deinen Kinderjahren so gerne gespielt hast. Du musstest sie nur anfeuchten, ein bisschen reiben, und schon kam in schönen Farben eine prächtige Landschaft, ein Prinz, eine Prinzessin oder sonst etwas hervor. Ich sehe, du schaust Mich verwundert an, warum Ich von solchen naiven Kinderspielen spreche.

Mein Tochter, Meine Lehre ist einfach und kindlich. Den Kinderseelen, die nichts abwägen, gehört der Himmel, denen, die staunend auf Mich hören und Mir Glauben schenken. Siehe, Ich spreche nicht in der Sprache der Wissenschaft zu euch. Diese hat noch niemanden geheiligt. Nehmt Meine einfache Lehre, die Ich in eure Kinderseele eingepflanzt habe, an. Siehst du, denen gehört Mein Reich! Für die Ungläubigen opfere die von Mir angebotenen Leiden, die Ich auf deinem Pergament vermerkt habe. Sei nicht bequem, schreibe jetzt weiter! Und wenn deine vielen niedergeschriebenen Worte, deine Leiden, die du in Meinem Erlösungswerk zu ertragen hattest, zu Mir gelangen, wird Mein belebender Sonnenstrahl auf dich scheinen, ähnlich wie die aufgehende Sonne am Morgen das noch schlummernde dunkle Tal erhellt und die Frühaufstehenden sich in dessen prächtige Schönheit versenken können. Jetzt genügt soviel! Zehre von Meiner Lehre, bis Ich wieder zu dir spreche, und sende betend Meine Worte zurück!"

Das geschah in aller Frühe vor dem Altar. Nach dem langen Gespräch folgte eine kurze Pause. In der Stille ließ dann die Heiligste Jungfrau Ihre Stimme hören, so dass Sie das letzte Wort des Herrn mit dem Ihrigen verband und sprach: "Meine kleine Tochter, zu den Frühaufstehenden gehörst auch du, auf die Ich im Dunkel deiner Seelennacht Meine Liebesflamme erstrahlen ließ und mit ihrer milden, strahlenden Wärme dir neue Kraft verlieh. Es gibt viele solche Seelen, auf die ich den belebenden Strahl Meines mütterlichen Herzens, das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme, senke.

Weißt, die Erde ähnelt jetzt der Natur vor einem Sturm. Sie ist auch mit einem ausbrechenden Vulkan zu vergleichen, dessen aufsteigender höllischer Rauch mit seiner herabfallenden Asche würgt, tötet und blendet und bei dessen Erbeben sich alles um ihn in Ruinen verwandelt. Das ist jetzt die schreckliche Lage der Erde. Der Krater des Hasses kocht. Seine tötende, schwefelhaltige Asche will die zum Ebenbild Gottes erschaffenen menschlichen Seelen zum Erschauern, zum Erblassen bringen. Ich, der schöne Strahl des Morgenrots, verblende Satan. Die Menschheit werde Ich von der sündigen Lava des Hasses befreien. Kein einziger Sterbender darf Verdammt werden.

Meine Liebesflamme ist im Begriff zu zünden. Weißt du, meine kleine Tochter, die auserwählten Seelen werden den Fürsten der Finsternis bekämpfen müssen. Das ist ein fürchterlicher Sturm. Nein, kein Sturm, sondern ein Orkan, der alles verwüstet. Er will sogar den Glauben und das Vertrauen der Auserwählten vernichten. Aber in dem sich jetzt anschickenden Sturm werdet ihr das aufblitzende Licht Meiner Liebesflamme wahrnehmen. Durch das Ausströmen ihres Gnadenwirkens werde ich die dunkle Nacht eurer Seelen erhellen.

Du verstehst, nicht wahr, was ich jetzt gesagt habe? Meine Liebesflamme sucht mit dem hl. Josef auf den Straßen Bethlehems Herberge. Wir flüchten vor dem Hass des Herodes. Weißt du, wer die Verfolger sein werden? Die Feiglinge, die um ihre Bequemlichkeit fürchten, die Warnenden, die Trägen, die alles Besserwissenden, die unter der Maske der Klugheit sich Tarnenden. Ja, diese stoßen gegen Meine Liebesflamme vor, wie einst Herodes gegen den Leib des unschuldigen Jesuskindes. Aber wie damals der Himmlische Vater das Jesuskind in Seinen Schutz nahm, so beschützt Er jetzt Meine Liebesflamme. Der Himmlische Vater wird für Sie Sorge tragen."

Diese Worte der Allerseligsten Jungfrau waren so erschütternd, wie ich sie noch niemals gehört habe. Ich hatte dabei das Empfinden, dass sie die Königin, die mächtige Fürstin der Welt ist, vor der die Menschheit reumütig in die Knie sinken wird. Nach kurzer Stille vernahm ich Sie wieder in meinem Inneren: "Siehst du, Mein Kind, Ich hebe euch empor und führe euch in die ewige Heimat, die Mein göttlicher Sohn um den Preis Seiner unermesslicher, Leiden euch erworben hat."

In diesem Ton habe ich die Allerseligste Jungfrau noch nie sprechen gehört. Ihre Stimme war voller Majestät, Macht und Entschlossenheit. In Worten ist es nicht zu schildern, mit welch unaussprechlichem Staunen und Zittern ich dies alles vernommen habe. Nach einigen Minuten der Stille sprach Sie in ganz anderem, in Ihrem gewohnten mütterlichen Ton, von Milde und Zärtlichkeit gerührt: "Meine kleine Tochter, damit musst du beginnen. Zittere nicht, Mein kleines Werkzeug, vertraue auf Meine mütterliche Macht!"

 

24. Mai 1963 – Ich habe euch alle für Mein Erlösungswerk berufen.

Ich betete für eine Seele, die seit Jahrzehnten nicht gebeichtet hat. Da hörte ich, dass diese Person schwer krank sei. Eines Tages kam die Nachricht, dass diese Person mit der Krankensalbung versehen wurde. Mein anbetungswürdiger Jesus, vielen Dank für Deine unendliche Barmherzigkeit!

Er antwortete: "Vertraue! Oft habe Ich dir gesagt, was du im Vertrauen von Mir verlangst, das hast du auch schon bekommen. Kannst du dir vorstellen, wenn du von Mir Seelen verlangst, dass Ich sie dir nicht gebe? Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Verlange, werde nicht müde, von Mir Seelen zu erbitten, Mir Seelen zu wünschen. Wieviele würden sich bekehren, wenn viele von Mir Seelen verlangen würden. Ich habe euch alle für Mein Erlösungswerk berufen: Väter, Mütter, Gebildete und Unwissende, Gesunde und Kranke. Jeder kann für Mich arbeiten, der Freie und der in Gefangenschaft Siechende, notwendig ist nur die Bereitschaft und die Freiheit der Seele, gleichsam die Intelligenz (Bildung) der Seele. Besonders die Kranken können auf den Flügeln des unbedingten Vertrauens zu Mir fliegen. Mit einer einzigen Bitte können sie die Rettung von vielen (einer Menge) Seelen erflehen." (Kranke, die ihre Leiden aufopfern, blenden den Satan, und dadurch finden die Seelen den Weg, der zum Heil führt.)

 

2. Juni 1963 – Das Atmen deiner Seele sei die Verdemütigung.

Nach der Hl. Kommunion sprach der Herr Jesus: "Wie dein Leib das Atmen nicht entbehren kann, genau so notwendig ist es auch für deine Seele. Das Atmen deiner Seele sei die Verdemütigung. Im Monat Meines Hl. Herzens werde Ich dich mit besonders vielen Gnaden überhäufen und die Tugend der Sanftmut und Demut in deiner Seele vermehren. Diese brauchst du am notwendigsten."

 

24. Juni 1963

Ich hatte einen schweren Tag, da wir beim Nervenarzt waren (Dr. H.), an den mich die mir beigeordnete Schwester gewiesen hat. Aber dessen ungeachtet hat mir mein Beichtvater dasselbe geraten. Nur auf den Rat von beiden ging ich dann zum Arzt. Auch die mir beigeordnete Schwester kam mit. Ihre Bitte war, während der Untersuchung dabei sein zu dürfen, wenn der Arzt nichts einzuwenden und auch ich nichts dagegen hätte. Die Untersuchung erfolgte überraschend. Der Arzt hatte nämlich keine körperliche Untersuchung vorgenommen. Er stellte mir sofort Fragen, und ich war davon ganz überrascht, denn aufgrund dieser konnte ich in ihm einen sehr innerlichen Menschen erkennen. Seine Aufmerksamkeit bei den Fragen erstreckte sich auf alles, und er war mir gegenüber sehr wohlwollend eingestellt. Das erwies sich daraus, dass er tief gerührt war, als ich ihm Einblicke in mein Seelenleben gab. Während des Gesprächs erwähnte ich auch einen Arzt, der jahrzehntelang außerhalb des Sakraments der Ehe lebte. Ich schilderte ihm die schweren Umstände seines Todes und fügte das frühere Versprechen des Herrn Jesus hinzu, wonach diese Seele nicht verdammt werde. Ich gab vor ihm wörtlich wieder, was Jesus gesagt hatte: "Kann Ich euch zurückweisen, wenn ihr von Mir Seelen verlangt? Nein! Dann würde Ich ja gegen Mein Erlösungswerk handeln. Ich erhöre in jedem Fall euer beharrliches Gebet."

Er (der Arzt) klammerte sich an diese Worte, die ich ihm zitierte, und hörte sie mit sichtlicher' Freude an. In seinem Antlitz sah ich die wunderbare Wirkung seiner inneren Ruhe, was auch mich noch mehr bestärkte. Nach zweistündigem Gespräch verabschiedete ich mich von ihm, mit dem Ergebnis, dass er den notwendigen Bericht meinem Beichtvater brieflich geben wird.

 

9. Juli 1963 – Du bist mein Augapfel.

Während meines abendlichen Besuches in der Kirche hielt ich eine Anbetung im Gedanken der Sühne und bat Ihn, uns alle mit Seinem kostbaren Blut zu bedecken. Bevor ich Abschied nahm, bat ich um Seinen Segen. Der Herr Jesus antwortete darauf in gerührtem Ton: "Unsere Schritte gehen gemeinsam!"

Unterwegs sagte ich Ihm: "Du bist mein Augapfel." (Das Licht meiner Augen.) Er ließ mich die Freude Seines Herzens empfinden und sprach: "Schon so lange ist es her, dass du Mir das gesagt hast! Mir wird es nicht zuviel, dies zu hören! Die Liebe kann man nicht satt werden. Hältst du es vielleicht für langweilig, wenn Ich dir etwas oft sage?" Und Seine letzten Worte waren: "Meine kleine Tochter, Ich liebe dich sehr!"

 

12. Juli 1963

In der Wallfahrtskirche zu Mariä-Remete sagte mir die Heiligste Jungfrau: "Du musst zum Herrn Bischof gehen!" Sie mahnte mich zur Vorsicht!

 

22.-23. Juli 1963 – Opfer und Gebet!

"Hast du gemerkt, wie oft Ich dir entgegengehe, um dir die Hand zu reichen? Ich führe dich, dass du nicht verzagst. Die Fülle der Gnaden, die Kraft und Mut spenden, bin Ich. Mein Licht, erleuchtet die holprigen Wege, auf denen du gehen musst. Das Licht ist nicht deshalb in dir, um dein Stolpern zu verhindern, sondern um dich daran zu erinnern, dass auch Ich auf solchen Wegen wandelte."

Am 23. Juli setzte der Herr Jesus das Gespräch fort: "Es ist nicht ein und dasselbe, in welchem Seelenzustand ihr den Weg gehet. Viele gehen ohne Licht." Jetzt übernahm die Heiligste Jungfrau das Wort: "Ich will sie mit Meiner Liebesflamme beleuchten, weil Ich die Fülle Meiner mütterlichen Liebe über euch, unsterbliche Seelen ergieße, als auf die Frucht des Erlösungswerkes Meines göttlichen Sohnes. Ihr sprecht so: ...die Frucht deines Leibes, Jesus. Er ist Meine Frucht. Ihr seid Seine Frucht. Meine kleine Karmeliterin, ihr Auserwählten, ihr seid Seine besonders schmackhafte Frucht. Wild gewachsene Frucht gibt es auch. Lasst euch in sie überall einpfropfen, wo immer ihr könnt! Dadurch wird auch die wild gewachsene Frucht veredelt. Opfer und Gebet! Das sind eure Mittel. Das Ziel ist, das Erlösungswerk zur Geltung zu bringen. Ach, wenn nur eure Sehnsüchte den Thron des Himmlischen Vaters erreichen würden! Dann wäre auch der Erfolg reichlicher!"

 

24. Juli 1963 – Das wird dein Lohn sein, der nicht von dieser Welt ist.

Ich ruhte im Garten und überdachte die vielen Leiden, die meinen Leib und meine Seele durchdringen. Währenddessen überraschte mich der Herr Jesus mit Seinen gütigen und ermutigenden Worten! "Leide nur, leide mutig, beharrlich, in aufrichtiger Hingabe! Erwäge nicht, ob diese Leiden groß oder klein sind. Nur jene Leiden sind verdienstvoll, die du noch hier auf Erden für Mich opfern kannst. Die Zeit ist kurz, Mein Schwesterlein, und kehrt nie wieder zurück. Wenn du davon etwas ablehnen würdest, das würde Ich dir nie wieder anbieten, denn Ich müsste glauben, dass du sie nicht gerne annimmst. Auf jedes kleine Opfer gib den Nachdruck deiner Liebe hinzu als das Siegel deines Entschlusses, indem du es in liebender Hingabe annimmst und damit Ich dich dadurch als Mitarbeiterin in Mein Erlösungswerk einstellen kann... Jedes kleine Leiden, das du um den Preis des reinen Opfers und der Liebe erträgst, steigert die Wonne der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Du wirst dies auch mit Mir genießen dürfen, denn das wird dein Lohn sein, der nicht von dieser Welt ist."

 

26. Juli 1963

"Ich muss erneut klagen!" sagte der Herr Jesus. "Höre Mich an! So sehr leidet Meine Seele! Die nach Gottes Ebenbildlichkeit und Ähnlichkeit geschaffenen Seelen, die in Satans Krallen geraten, werden vom ewigen Feuer verschlungen. Das Leid Meiner Seele kann die Liebesflamme Meiner Mutter lindern. Diese schreckliche Seelenqual kannst auch du lindern, Meine Tochter. Darum bitte Ich dich, nimm alle Leiden an, die Ich dir zuweise."

Nach den Worten des Herrn Jesus sprach die Heiligste Jungfrau: "Meine Karmeliterin, gib den Kampf nicht auf, auch wenn du mit noch so vielen Schwierigkeiten kämpfen musst. Durch meine Liebesflamme, die ich jetzt auf die Erde sende, beginnt die Epoche einer bisher nie gekannten Gnadenzeit. Sei meine Gehilfin!"

 

28. Juli 1963

Schreckliche Seelenqualen muss ich erdulden. Ich kann sie fast nicht ohne Bettruhe ertragen. Wegen der Sterbenden muss ich leiden, damit sie nicht verdammt werden. In meinen qualvollen Leiden sprach der Herr Jesus: "Nicht wahr, du leidest sehr? So will Ich es, und Ich weiß, du willst es auch. Ja, verlassen, verkannt, missverstanden, verachtet musst du leiden. Das ist die wahre Teilnahme an Meinem Erlösungswerk, das viele, viele Seelen rettet. In der Fülle Meiner Gnaden werden deine Schmerzen immer verdienstvoller."

 

1. August 1963 – Brennet, wie der brennende Dornbusch!

Seelische und körperliche Leiden quälten mich. Während ich den Teig knetete, sprach der Herr Jesus zu mir: "Nimm sie an, mögen sie auch noch so weh tun! Wisse, du bekommst so viele Gnaden, wie andere nicht im Laufe von Jahrzehnten erlangen. Sei dafür dankbar! Die Liebesflamme Meiner Mutter ist es, die Mich verpflichtet. Oft betone Ich, Sie erwählte dich und zählt dich zu ihren besonders Begünstigten."

Während meiner Arbeit sprach Er noch mehr. Inzwischen kamen meine Kinder mit ihren Problemen zu mir. Der Herr Jesus hörte auf zu sprechen. Er, die unendliche Aufmerksamkeit! 20 Minuten vor 3.00 Uhr schaute ich eben auf meine Uhr und dachte an Sein Sterben. Einmal beklagte Er sich nämlich, dass Er 20 Minuten vor 3.00 Uhr die schrecklichsten Qualen erleiden musste. Noch an demselben Tag, abends, äußerte Er sich so:

"Nicht wahr, jetzt zweifelst du nicht mehr daran, dass Ich dich als Mitarbeiterin in Meinem Erlösungswerk auserwählt habe. Viele Missionspriester können auch nicht mehr tun als du. Die ständige Erneuerung deiner Opfer und dein fortwährendes Bemühen gefallen Mir sehr. Und dein lebendiger Glaube, den du Mir schenkst, ist es, der deine Seele in Frische hält und dich zum Empfang der Fülle Meiner Gnaden befähigt. So, Meine Tochter, diene nur Mir!"

Das sagt der Herr Jesus allen, die für Sein Erlösungswerk Opfer bringen. Der erste Donnerstag und der erste Freitag sind immer besondere Tage der Leiden. In diesen Tagen überströmt Er meine Seele in gesteigertem Maße. Heute sprach er: "Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige, hauptsächlich fehlen solche, die mit Herz und Seele in die Arbeit einsteigen. Du verstehst es, nicht wahr? Nicht nur so, sondern mit Eifer! Brennet! Wie der brennende Dornbusch, der brennt und dennoch nicht verbrennt, und dessen von Liebe brennendes Feuer Mich erreicht!"

 

4. August 1963 – Dann wird die Menschheit sich der Gottesmutter zu Füßen werfen.

"Meine Tochter, Ich muss dir sagen, seit das Wort Mensch geworden ist, wurde Meine Mutter noch nie mit einer solchen Ehre ausgezeichnet wie jetzt, da sie durch Ihre Liebesflamme die Menschenherzen und Seelen entflammt. Ein jedes Gebet, jedes Stoßgebet, das irgend jemand irgendwo auf der Welt gebetet hat, wird an jenem Tage, an dem die Liebesflamme Meiner Heiligsten Mutter zur Geltung kommt, wie ein ineinander verschmolzener Hilferuf sein. Dann wird die Menschheit sich der Gottesmutter zu Füßen werfen, um Ihr für Ihre unbegrenzte mütterliche Liebe zu danken."

Noch am selben Tage sagte Er: "Übergib Meine Worte den Zuständigen. Bitte sie in Meinem Namen, die große Gnadenflut nicht verhindern zu wollen, die das Unbefleckte Herz Meiner Mutter in Ihrer glühenden Liebe zu euch über die ganze Erde ausgießen will." (Am 13. März 1967 hat Er ebenfalls darum gebeten, dass ich Seine Worte übergeben soll. Nachträgliche Anmerkung.)

 

6. August 1963

"Weißt du, was eine Seele wahrhaft lebendig macht? Das ständige Üben des Gebetes und Opfers. Ohne dies seid ihr krank und werdet ihr tote Seelen. Der Leib verlangt danach, seine Bedürfnisse zufriedenzustellen. Auch die Seele stellt ihre Forderungen. Zwischen Leib und Seele steht der Böse, der die Seele hin- und herzerrt, und wenn sie nicht die Zügel fest hält, dann trägt sie leider Schaden davon."

Noch am selben Tag, später: "Bittet oft und viel! Sooft und soviel ihr verlangt, sooft und soviel werdet ihr erhalten. Sogar noch viel mehr, wenn Ich euer Vertrauen sehe. Mich kann man an Großzügigkeit nicht übertreffen. Nicht wahr, Meine Tochter, du fühlst es auch, und das gibt dir Kraft! Und wenn du stolperst, fällst du nicht tief. Weißt du, warum? Weil Ich dich auf deine Bitte hin an Meine Füße gekettet habe. Von Mir aus hätte Ich es nicht getan, der freie Wille gehört dir. Aber wenn Ich euer Vertrauen sehe, fühle Ich mich verpflichtet. Das bedeutet: Meine Kinder, mit eurem Vertrauen könnt ihr Mich ausplündern, wie ihr wollt! Ich verschließe Mich nicht! Mit der Liebe Meines Herzens stehe Ich vor euch. Hier bin Ich, damit Ich euch glücklich mache."

 

7. August 1963 – Halte deine Augen im Zaum!

"Meine Liebe ist allmächtig. Ich stehe euch immer zur Verfügung. Das ist dieses große Wunder, in das du dich hineinleben sollst. Bei Mir muss man nicht Schlange stehen, weder Zeit noch Ort bestimmen lassen. Zu jeder Zeit und überall bin Ich gegenwärtig. Wenn ihr Mich anruft, so neige Ich Mein Ohr zu eurem Herzen, höre euch an, ebne und heile. Ich verlange keinen Krankenschein, Ich hungere nur nach der Stimme eurer Reue. Dieser einzige Schritt bringt euch näher zu Mir: Es ist die Buße. Ich weiß, dass viele von euch wieder fallen werden, aber wenn Ich merke, dass ihr nicht weit von Mir herumschweift, so kann Ich euch von eurem Fall schnell wieder aufheben, denn Meine göttliche Hand ist euch nahe. Wenn Ich euch hochhebe, werfet die Sünden von euch, und es wird euch leichter sein. Daher wünsche Ich von euch nichts anderes als nur Dank. Sagt Mir einfach ein 'Danke schön'. Ihr fragt: 'Wie oft?' – Sooft Ich euch hochhebe. Das ist natürlich nur das Wenigste, was ihr tun könnt, aber wenn ihr anstelle von anderen auch danken werdet, ist das schon ein Weg des Fortschrittes. Meine Elisabeth, bete auch du, dass die Zahl der büßenden und dankbaren Seelen sich ständig vermehre!"

 

10. August 1963

Es war Sonntag. Beim Verlassen der Kirche nach der Hl. Messe bemerkte ich ein interessant gemustertes Kleid. Ich hatte die Absicht, die Zusammensetzung des schönen Musters von nahe zu betrachten. Der Herr Jesus mahnte mich leise: "Halte deine Augen im Zaum! Meinst du, Ich kann dir dies alles nicht ersetzen? Unsere Augen schauen ineinander, unser Blick verschmelze sich!"

 

13. August 1963 – Unser Innerstes fühle gemeinsam!

Ich half beim Aufräumen der Kapelle und sagte mit Freude: Hier bin ich, mein Jesus!" Er ließ mich auch nicht ohne Antwort: "Wie gut wird es für uns sein!" Als ich am darauffolgenden Tag mit einem Staubtuch in der Hand wieder vor Ihm kniete, bat ich Ihn: "Mein Jesus, da ich mich jetzt zur Hl. Beichte vorbereite, sei bitte so gut, wische den Staub von meiner Seele, damit ich Deinen heiligen Willen klarer erkenne und dadurch für Deinen Dienst immer würdiger werde." Danach habe ich auch in der Straßenbahn mit Ihm gesprochen und daran gedacht, wie sauber jetzt Seine Wohnung ist. Er überraschte mich in meinen Gedanken und sprach: "Ich würde Mich mit dir freuen, wenn die zu Meiner Wohnung gehörenden Personen auch so wenig verstaubt und so gepflegt wären wie diese Meine heilige Wohnung."

Ich fragte Ihn, ob das nicht so sei? Mit einem schmerzlichen Satz gab Er mir zu verstehen: "Leider nicht!" Vom Mitleid bewegt, bedachte ich Seine traurigen Worte. Er seufzte dann tief in meine Seele hinein: "Unser Innerstes fühle gemeinsam!"

 

17. August 1963

Während der Mahlzeit fiel es mir schwer, meine Speisen unschmackhaft zu machen. Ich dachte, die Hälfte esse ich, und nur die andere Hälfte mache ich unschmackhaft. Der Herr Jesus mahnte mich traurig: "Die Leiden habe Ich ohne Erwägen auf Mich genommen und dich nicht nur von einigen, sondern von all deinen Sünden erlöst. Sei nicht engherzig! Unsere Hände sammeln gemeinsam. Wende deine ölhaltigen Körner Mir zu, nur so werden sie immer mehr schwellen, voller werden, und nur durch die Ganzheit deiner Hingabe kann man deine gesammelten Öltropfen auspressen."

 

22. August 1963 – Er muss ebenfalls leiden.

Am Fest des Unbefleckten Herzens Mariens liege ich krank darnieder. Das hohe Fieber hat schon während des Vormittags nachgelassen. Zu Ehren der Heiligsten Jungfrau betete ich den Rosenkranz. Da beehrte mich der Herr Jesus mit einigen Worten. Worauf Er mir nämlich jetzt eine Antwort gab, war schon früher geschehen. Die Demütigung, die mir damals reichlich zuteil geworden war, hat in mir die Ruhe meiner Seele und das Vertrauen in den Herrn Jesus für mehrere Tage aufgewühlt.

Seinerzeit habe ich den Herrn Jesus öfters gefragt, ob es meinerseits nicht eine Einbildung war, dass Er und die Heiligste Jungfrau mich zu Pater X. verwiesen hatten, damit er die Führung meiner Seele übernehme. Auch später grübelte ich noch lange und fragte den Herrn Jesus, ob ich nicht das Opfer falscher Einbildung sei? Da ich damals vom Herrn Jesus keine Antwort erhielt, litt ich sehr darunter. Aber dann ging ich darüber hinweg und dachte gar nicht mehr daran.

"Meine Tochter, in ehrenvoller und verständnisvoller Liebe würdige Ich dein geduldiges Leiden, deine Demütigung... Siehst du, der Pater, zu dem Ich dich sandte, hat einen freien Willen. Nicht wahr, er erwiderte auch dir, dass er Zweifel habe. Ich sage dir, auch jetzt ist ihm noch nicht alles klar. Er setzte sich nicht einfach darüber hinweg, es ist bei ihm nicht in Vergessenheit geraten. In seiner Seele ist Unser entschiedener Entschluss, dich an ihn zu verweisen, noch immer undeutlich. Aber alles wird gerechtfertigt sein. Er muss ebenfalls leiden. Ich sage dir, wer auch nur irgend etwas von der Liebesflamme Unserer Mutter weiß, kann nur durch Leiden und Demütigungen Verdienste sammeln, um sich auf diese Weise zum Dienst in Unserem heiligen Anliegen würdig zu machen."

 

26. August 1963

"Du musst im Monat September aufbrechen und Meine Liebesflamme weitergeben. Außer über Meine Worte sprich über nichts, übergib nur meine Botschaft dem Herrn Bischof. Ich bitte ihn, er möge Mein heiliges Anliegen in die Hand nehmen. Nur wenn du gefragt wirst, antworte, ansonst sei sehr demütig!" (Mein Beichtvater ließ mich nicht zum Herrn Bischof gehen.)

 

30. August 1963 – Bleibe nur immer ganz klein und unwissend.

"Du sollst nicht mehr und nicht besser gelten wollen, als du bist. Warum sage Ich dir das? Sei mit Meinen Anstandsregeln im klaren. Schreibe Meine Worte so nieder, wie du kannst! Du musst sie nicht durch andere ausbessern lassen. Es freut Mich, dass du eine heilige Ehrfurcht vor Meinem Wort hast, aber du musst sie nicht mit den Normen der Schicklichkeit und des Rechtschreibens ehren. Bleibe nur immer ganz klein und unwissend. Ich habe dir schon gesagt, dass du Mir so gefällst. Suche nicht, klüger zu scheinen. Wenn du Mir so gefallen würdest, so würde Ich dir auch die Möglichkeit dazu geben. Wir wollen durch deine Kleinheit und Unwissenheit, insbesondere durch deine Demut Unser heiliges Vorhaben in Bewegung bringen. Vorsicht, lass die Eitelkeit nicht in dich eindringen! Deshalb mahne Ich dich, bleibe immer demütig, darin bestehe dein ganzes Bestreben, dadurch werden auch deine anderen Tugenden gefestigt!"

 

31. August 1963

Ich habe auch an der Abendmesse teilgenommen. Danach blieb ich noch lange in der Kirche. Die Schwester Sakristanin hat mich nicht bemerkt und aus Versehen die Kirchentür zugesperrt. Somit bin ich bei Ihm geblieben. Wir waren zu zweit: Gott und ich mit meinem flehenden Gebet. Ich war im Gebet versunken, bat für die Armen Seelen, damit sie baldmöglichst Gott sehen dürfen. Während ich dies begehrte, sprach mich die Allerseligste Jungfrau an: "Meine kleine Tochter, Dein Verlangen und Dein Mitleid will Ich belohnen. Bis jetzt hast du zu Meiner Ehre drei Ave Maria gebetet, damit eine Seele aus dem Fegfeuer befreit werde. Von nun an werden zehn Seelen aus dem Ort des Leidens befreit werden, damit deine Sehnsucht gestillt sei." Meine Vernunft konnte diese große Güte nicht begreifen. Statt Dankesworte kam nur ein tiefer Seufzer über meine Lippen: Mutter der Barmherzigkeit! Dank! Dank! Dank! Dank für die vielen Gnaden!

 

1. September 1963 – Jetzt gehe Ich, um Herzen zu suchen.

Dieser Tag ist der strenge Fasttag für die Armen Priesterseelen. Wie der Heiland von mir verlangte, befreie ich durch Fasten bei Brot und Wasser eine leidende Priesterseele aus dem Fegfeuer. Das Fasten schwächt mich ein wenig, da ich dabei meine häusliche Arbeit, wie gewohnt, verrichte und auch meinen Kindern helfe.

Nach getaner Arbeit ging ich am Abend zum Herrn Jesus. Ich war in Ihm versunken, doch wurde ich unerwartet darin gestört. Ich musste mich vom Herrn verabschieden. Als ich unterwegs nach Hause war, sprach Er: "Ich erwarte dich zu Hause. Bis du nach Hause kommst, bin Ich in unserem Zimmerlein."

Davon tief gerührt, nahm ich in Seiner Gegenwart mein Abendessen ein, welches nur aus Brot bestand. Der Herr Jesus war bei mir, ich sah Ihn nicht, aber Er ließ mich Seine Anwesenheit spüren. Wegen meiner großen Müdigkeit konnte ich nicht lange wach bleiben, um Ihn kniend anzubeten. Der Herr Jesus sagte mit unendlicher Güte und Aufmerksamkeit.

"Leg' dich nur zur Ruhe! Ich bleibe noch eine Weile bei dir. Fühle meine Anwesenheit und die Trauer Meines Herzens, die Ich mit dir teile. Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen."

Seine Worte vertieften meine Reue, während meine Tränen rollten. Wer würde nicht Tränen vergießen ob so großer Güte und Aufmerksamkeit! In der andachtsvollen Stille stand der Herr bei mir. Er sprach mich an: "Ruhe in Frieden! Jetzt gehe Ich, um Herzen zu suchen."

Als ich bemerkte, dass Seine heilige Gegenwart sich von mir entfernte, rief ich Ihm mit schluchzender Stimme nach: "Wo gehst Du hin, mein lieber Jesus?" – "Ich gehe nur, um Herzen zu suchen. Zunächst suche Ich die Mir geweihten Seelen auf und biete ihnen erneut Meine Gnaden an."

 

2. September 1963

Während des Mittagessens kam mir die Zeitschrift "Vigilia" in die Hände. Ich fing an, einen Artikel zu lesen, und der Herr Jesus meldete sich leise zu Wort: "Tu dies weg! Hast du vergessen, worum Ich dich gebeten habe: Du sollst unterhaltsame Lektüre meiden! Dein Leben sei Zurückgezogenheit, Gebet und Opfer! Oder willst du keine wahre Karmeliterin sein? Das würde Mir wahrlich weh tun! Fällt dir dieser Verzicht schwer? Hab' keine Angst, Ich werde dich dafür belohnen!"

Es reute mich sehr, was ich getan hatte, und ich ging dann schnell an die Arbeit. Dabei betete ich Ihn an. Als ich in den Garten ging, um Wäsche aufzuhängen, sprach Er: "Ich erwarte dich in unserem kleinen Zimmer. Komm für eine Weile zu mir herein!"

Als ich das kleine Zimmer betrat, erfüllte mich in demselben Augenblick Seine heilige Gegenwart mit heiliger Andacht. Nach kurzer Anbetung ging ich wieder an meine Arbeit. Der Herr Jesus bat mich: "Säume nicht! Ich erwarte dich zurück!"

Ich beeilte mich zurück und warf mich vor Ihm nieder. Er durchdrang meine Seele mit Seiner göttlichen Anwesenheit und bat mich: "Liebe nur Mich, diene nur Mir, immer mehr! Das sind dir bekannte Worte, nicht wahr? Weißt du, Ich verlange von dir immer das, was Mein Herz am meisten begehrt."

 

12. September 1963 – Das Gnadenwirken der Liebesflamme auf die Sterbenden.

Vor einigen Tagen habe ich gebeichtet. Nach der Hl. Beichte hat der Herr mich mit großer Pein heimgesucht. Die Leiden waren abwechselnd. Einmal drängten mich Zweifel, ein andermal musste ich auf die Bitte der Mutter Gottes hin die Qualen der Sterbenden und ihren Kampf mit Satan erdulden. Die Heiligste Jungfrau sprach erneut:

"Siehst du, meine Tochter, wenn die Liebesflamme Meines Herzens sich auf Erden entzündet, dann fließt ihre Gnadenwirkung auch den Sterbenden zu. Satan wird geblendet, und mit Hilfe eures wachenden Gebetes hört der Kampf der Sterbenden mit Satan auf. Beim sanften Schein Meiner Liebesflamme werden sieh die verstocktesten Sünder bekehren." Während Sie dies sagte, steigerten sich meine Schmerzen derart, dass ich beinahe zusammenbrach.

 

14. September 1963 – Das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme breite Ich auf alle Völker und Nationen aus.

Während meiner Arbeit drängte mich die Heiligste Jungfrau, ihr Anliegen zu beschleunigen. Das machte mich verworren, und ein nie empfundener Widerwillen bäumte sich in mir auf. Ob dies wohl die Stimme der Heiligsten Jungfrau sei? Ob ich nicht das Opfer meiner Einbildungen bin? Diese Fragen tauchten in mir deshalb auf, weil mein Beichtvater als ich nach meiner vor zwei Tagen abgelegten Beichte die Bitte der Heiligsten Jungfrau übergab, die ebenfalls drängend war mir Bescheid gab, nicht zum Herrn Bischof zu gehen, denn er übernehme die Verantwortung dafür vor der Heiligsten Jungfrau. Wenn dies der Heiligsten Jungfrau dringlich sei, so möge Sie selbst handeln. Weiterhin: Ich solle abwarten, bis der Herr Bischof nach... komme, und dann könne ich mit ihm sprechen. Darauf antwortete ich ihm, dass ich mich ihm in allem, was er mir sagte, gerne unterwerfe und nichts ohne seinen Befehl oder seine Erlaubnis tun werde. Die Heiligste Jungfrau drängte weiter: "Geh', beeile dich!" Ich fragte sie: "Meine Mutter, wohin, zu wem soll ich gehen?" Sie gab mir eine entschiedene Antwort: "Zum H. H. Ü., und frage ihn, ob er weiß, wann der Herr Bischof kommt?"

Als ich diese Worte hörte, wusste ich vor Verwirrung nicht, was ich tun soll. Das war eine unerwartete Anweisung. Aber noch immer konnte ich mich nicht entschließen. Ich stellte mir die unmöglichen Folgen vor Augen: dass der Herr Bischof zu solcher Zeit nicht zu kommen pflege, weiterhin: Was wird wohl H. H. Ü. sagen, wenn ich mit einer solchen Frage an ihn herantrete? Aber das Drängen war viel heftiger, als dass ich ihm Widerstand hätte leisten können. Ich unterbrach meine Hausarbeit und ging eiligst zu H. H. Ü., um ihn darüber zu befragen. Er war gar nicht überrascht: "Ja, am Morgen erwarten wir ihn zum Einsegnen eines Grabsteines, aber eine genaue Antwort ist bis jetzt diesbezüglich noch nicht eingetroffen." Ich bat ihn, mir die genaue Uhrzeit mitzuteilen, denn ich wolle mit dem Herrn Bischof sprechen. Hernach kniete ich vor ihm nieder und bat ihn um seinen Segen. Er ist immer überrascht, wenn ich ihn um seinen priesterlichen Segen bitte; ich wiederum halte dies für ganz selbstverständlich.

Da Hochwürden mir die erbetene Uhrzeit nicht mitteilte, war meine Demütigung groß. Ich wusste nicht, wofür dies notwendig war. Obwohl der Anruf, dem ich folgte, sich als echt erwies, war ich dennoch von Zweifeln geplagt. Und wenn dieser Auftrag doch nicht von der Heiligsten Jungfrau kam? Welche Macht hat mich dann dazu beauftragt?

 

16. September 1963

Die Heiligste Jungfrau sprach wieder: "Meine Tochter, das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme will Ich über alle Völker und Nationen ausbreiten, auch über die Ungetauften." (Das sagte mir die Jungfrau Mutter auch am 19. und 22. September.)

 

24. September 1963

Erneut sprach Sie: "Meine Liebesflamme, die Ich aus Meinem Herzen in immer größerem Maße über euch auszubreiten wünsche, breite Ich auch auf die Armen Seelen aus." Merke dir gut meine Worte, schreibe nieder, was Ich dir sage: Wenn aus jenen Familien, die am Donnerstag oder Freitag die Sühnestunde halten, jemand stirbt, so wird dieses verstorbene Familienmitglied innerhalb von 8 Tagen aus dem Fegfeuer befreit werden, und zwar nach einem einzigen strengen Fasttag (eines Familienmitgliedes)." (Wenn die Person im Gnadenstand gestorben ist.)

Der Herr Jesus sagte: "Siehst du, so gefällst du Mir! Du fragst, warum? Bemühe dich nur! Du weißt, was dir dein Schutzengel sagte. Steigere in dir die Anbetung und Huldigung gegenüber Gottes hl. Majestät! Durch deinen Vorsatz, in jeder Stunde Gewissenserforschung zu halten, wird deine Seele immer dazu angehalten, in Gott versunken, in Seiner Anbetung zu leben. Die Huldigung Ihm gegenüber wird sich auch in großem Maße steigern. Dieser Vorsatz verlangt noch tiefe, innere Sammlung. Aber in der Liebe gibt es nichts Unmögliches. Dafür habe Ich genügend Beispiele gegeben. Deine aufdringliche Natur wird dir bleiben, aber aus dieser deiner schlechten Natur – wenn du dich Meiner göttlichen Hand unterwirfst – werde Ich ein Meisterwerk schaffen. Verlass dich ganz auf Mich, wie die getretenen Weinbeeren, die nach der Umwandlung zu Wein werden, woraus dann Mein Hl. Blut wird. Auch du wirst von Meinem Hl. Blut trunken, aber nur dann, wenn du dich umwandeln lässt, und wie der Most geklärt bist, oder wie der Weizen, der erst nach dem Mahlen in Meinen Hl. Leib verwandelt wird. Auch du wirst erst nach dem Mahlen umgewandelt, und deine elende Natur wird vergöttlicht werden. Das verstehst du, nicht wahr? Darüber haben wir schon oft nachgedacht. Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich bleibe in ihm. In wem Gott lebt, der wird vergöttlicht. Meine Tochter, versenke dich in diese große Gnade!"

 

2. Oktober 1963 – Auch Ich kann die Zeit kaum erwarten.

Der Herr Jesus sprach: "Lass nicht zu, dass die Erde dich in den Bann zieht! Mit Hilfe Meiner Gnade, mit der Ich dich überhäufe, fliegst du pfeilgerade Mir zu. Dadurch wirst du ständig im Flug bleiben. Einen Rückfall erlauben Wir nicht, denn Meine Gnade hält dich in dauerndem Flug. Nahe ist die Zeit, warte geduldig ab. Auch Ich kann die Zeit kaum erwarten. Meine Tochter, Elisabeth, Ich drücke dich an Mein Herz, und für alle Leiden, die du mit Meinem Erlösungswerk auf dich genommen hast, wirst du einen unaussprechlichen Lohn erhalten."

 

9. Oktober 1963

Auch die Heiligste Jungfrau bat mich in sanften Worten: "Meine Karmeliterin, achte auf die Stille deiner Seele. Nicht das leiseste Geräusch soll sie stören, denn Unsere Worte werden nur dann auch weiterhin an dich ergehen, wenn du sie in demütiger und heiliger Andacht aufnimmst." Die Worte der Allerseligsten Jungfrau habe ich in meinem Inneren empfunden, ähnlich wie wenn wir Mütter, um unsere Kinder bangend, besorgt und in Liebe mahnen und beschützen.

 

18. Oktober 1963

Während der Nachtwache begann die Jungfrau Mutter mit mir zu sprechen. Dabei übergoss sie meine Seele mit dem grenzenlosen Schmerz ihres mütterlichen Herzens und sprach: "Meine Tochter, nur eine Mutter kann meine Bedrängnis und den tiefen Schmerz Meines Herzens verstehen. Darum spreche ich zu dir. Du weißt, was Besorgnis ist. Ach, wie viele Meiner Kinder stürzen in die Verdammnis! Der Schmerz darüber bedrückt mich. Ich will ihn mit dir teilen, um dich dadurch anzuspornen, mit Unserem heiligen Vorhaben zu beginnen. Du bist auch eine Mutter, und die Sorgen Meines Herzens sind auch die deinigen." Währenddessen vermehrte sie in meiner Seele ihren mütterlichen Schmerz und bat mich wiederholt, alle Mühsale auf mich zu nehmen, Ihre Bitte nicht unbeachtet lassen, denn durch mich wird Ihr heiliges Anliegen verwirklicht werden.

 

19. Oktober 1963 – Eine jede Minute bedeutet das Verlorengehen so vieler Seelen!

Schon beim Erwachen am frühen Morgen sprach die Jungfrau Mutter in erschütterndem Ton: "Geh', mein Kind, beeile dich! Eine jede Minute bedeutet das Verlorengehen so vieler Seelen! Geh' Mein Kind!" sprach sie erneut. Nach der Hl. Kommunion bat Sie mich ebenfalls: "Lass nicht zu, dass die bleischweren Gefühle der Zweifel über dich Herr werden, sie hindern dich nur in der Durchführung Meiner Pläne! Bald werde ich Mein heiliges Anliegen solchen Seelen zuleiten, die es maßgeblich in Schwung bringen werden."

Nach Ihren Worten belastete mich der Zweifel noch mehr: "Meine liebe Mutter, so viele Anstrengungen habe ich unternommen, um Deiner Bitte mit aller Kraft Genüge zu tun, und alles blieb nur ein Versuch. Verzeih' mir! Nichts will ich nach meinem Gutdünken tun! Da Ihr ja selbst seht, wie sehr ich darunter leiden muss, befreit mich bitte vollkommen von jeglichen anderen Gedanken, so dass ich nur das zu denken und tun vermöge, worum Ihr mich bittet. Wenn ich darum bitten darf, haltet fern von mir den Gedanken, dass ich das Opfer meiner Einbildung bin."

Als ich so unbeholfen mit mir rang, sprach die Heiligste Jungfrau nur kurz: "Glaube an Meine mütterliche Macht!" Ich fühlte nun, dass ich mich ihrer Anweisung gemäß aufraffen muss. Die Bitte der Heiligsten Jungfrau, die in meiner Seele wie ein Notsignal ständig drängt, muss ich erfüllen.

 

22. Oktober 1963

Als ich nach der Hl. Messe meine häusliche Arbeit begann, bat mich mein hl. Schutzengel, mich zurückzuziehen und die Allerheiligste Dreifaltigkeit anzubeten. Auf seine Bitte hin zog ich mich in mein kleines Zimmer zurück, das sich am Ende des Gartens im kleinen Häuschen befindet. Während der Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit erlebte ich wunderbare Gnaden, von denen ich weder zu sprechen noch etwas niederzuschreiben vermag. Diese kann man nur erleben. Jedes menschliche Wort ist zu schwach dazu. Es war eine Zeit, in der ich die von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ausströmenden Gnaden in ihrem Glanz und Licht einigermaßen beschreiben konnte, aber das ist nur ein blasser, trüber Widerhall dessen, was ich jetzt empfinden, erleben darf.

 

23.-24. Oktober 1963 – Du hast keinen Grund, daran zu denken!

Beide Tage stand ich in der Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Währenddessen war ich von Zweifeln bis zur Erschöpfung geplagt. Ich konnte nicht über das bedrückende Gefühl hinwegkommen, dass ich das unsinnige Opfer meiner Einbildungen bin. Wer kann mich davon befreien? Das kann doch nicht Folge der Versuchung des Satans sein, den die Heiligste Jungfrau in meiner Seele längst geblendet hatte. Entstehen diese Kämpfe tatsächlich von mir? Jetzt habe ich keine Möglichkeit, zu meinem Beichtvater zu gehen. Er könnte die in meiner Seele störend vorherrschenden Zweifel gewiss klären.

Ich hatte das Gefühl, als würde meine Seele auf einen schwindelnd hohen Mast hinaufklettern und entweder habe ich die Kraft hinaufzukommen, oder stürze ich herab. Diesen lang andauernden Kampf kann ich aber nicht mehr länger durchhalten... Dieser grausame Kampf dauerte einige Stunden. Ich bat den Herrn Jesus, um der Verdienste willen, die Er im Garten Gethsemane erlitten, mich von dieser Seelenqual zu befreien, wenn dies nicht gegen Gottes Willen wäre. Inmitten dieses heftigen Kampfes, der in meinem Inneren ständig tobt, fühle ich, dass ich mich nur dadurch aufrecht halten kann, wenn ich mich in die Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit versenke... Der Tag neigte sich dem Abend zu, als ich zum Herrn ging, um bei Ihm Ruhe zu finden... In der Stille vertiefte sich in meiner Seele die Anbetung, die auch inmitten dieser, Qualen nicht aufhörte. Dann erfüllte mich plötzlich der Geist der Liebe durch ein bebendes Gefühl.

Die Empfindung für Zeit und Raum war einer Verzückung gewichen, in der der Herr zu mir sprach. Seine Stimme verlieh mir außergewöhnliche seelische Kraft, und seine Worte teilte Er mir in menschlicher Sprache mit: "Meine Tochter, als Lohn für deinen großen Kampf nahm die Allerheiligste Dreifaltigkeit deine Seele in erhöhtem Maß in Ihren Besitz. Die Zweifel werden dich für eine Zeit verlassen. Ich ließ die Anstrengung deiner menschlichen Kräfte den Gipfelpunkt erreichen. Sei nicht überrascht, was und wie Ich zu dir spreche. Damit du den Sinn Meiner Worte verstehst, kann Ich dir nur durch die dir bekannten Worte mitteilen, dass du in Quantität und Qualität den göttlichen Forderungen entsprachst."

Während Seiner Worte ließ Er meine Seele in unausdenkbaren Wonnen versinken, und inzwischen sprach Er noch weiter: "Von jetzt ab da die Zweifel dich nicht mehr bedrängen und deine Seele dadurch geläutert hervorging wirst du öfter daran teilhaben, dich zum Himmlischen Vater zu erheben und dich in die Wonne der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu versenken. Jetzt werde ich seltener zu dir sprechen. Durch die Versenkung in die Allerheiligste Dreifaltigkeit wird sich deine Seele immer mehr zu Gott erheben und in Seiner Gemeinschaft verweilen.

Statt mit Zweifeln werde Ich dich mit anderen Leiden beschenken. Von jetzt ab wirst du einen ständigen Kampf mit den Forderungen des Leibes führen müssen, die die hochstrebende Sehnsucht deiner Seele mit großer Kraft zur Erde lenken wollen. Nur durch ihre ständige Bekämpfung und Zügelung kannst du im Besitz des Geistes der Liebe bleiben. Alle Opfer deiner mühevollen Kämpfe werde Ich zugunsten der 12 Priesterseelen verwenden, die dazu berufen sind, die Liebesflamme Meiner Mutter bekannt zu machen und Unser Werk zu beginnen."

Jetzt knüpfte die Heiligste Jungfrau an das Gespräch an, und in Ihrer unermesslichen Liebe sprach Sie: "Die Beglaubigung Meiner Worte werde ich in deiner Seele zur Geltung kommen lassen. Mein kleines Werkzeug, Demut und Opfer! Diese beiden Haltungen sollen deine Seele beherrschen. Glaube und vertraue! Glaube doch jetzt schon endlich an Meine mütterliche Macht, mit welcher Ich Satan verblenden und die Weit vom Abgrund retten werde."

 

28. Oktober 1963

Abends ging ich zum Herrn Jesus, um in der Stille der Kirche für Seine unendliche Güte zu danken. Auch unterwegs war ich ganz in Ihn versunken und war froh, diese Stille gut ausnützen zu können... Da ich jetzt von Zweifeln nicht geplagt bin, fragte ich den Herrn Jesus: "Mein anbetungswürdiger Herr Jesus, gibt es unter den Wörtern, die ich niedergeschrieben habe, einige, die meiner Einbildung entstammen? Zeige sie mir bitte, denn das beunruhigt mich noch!" Er stand auf einmal neben mir, Seine segnende Hand auf meine Schulter legend, ich sah Ihn nicht, Er ließ mich nur Seine Anwesenheit wahrnehmen und sprach: "Du hast keinen Grund, daran zu denken!" Und während Er dies sprach, verstärkte Er in mir das Gefühl Seiner Gegenwart.

 

1. November 1963 – In deiner Unbeholfenheit bin immer Ich deine starke Stütze.

Während meiner Arbeit begann der Herr Jesus zu sprechen. Dabei steigerte Er in mir die Andacht, die mir so vertraut ist und meine Seele beherrscht, von der ich aussagen muss: Ich lebe, aber nur der Wille des Herrn hält mich am Leben. Was Er jetzt sagte, war für mich überraschend:

"Meine liebe Kleine, nicht wahr, du bist überrascht, dass Ich dich so anspreche? Du gefällst Mir, wenn du dich ganz Mir überlässt. Tue es immer, denn das ist es, was dich in Meiner Nähe hält. In deiner Unbeholfenheit bin immer Ich deine starke Stütze. Dieses große göttliche Erleben, mit dem Ich dich in diesen Tagen beschenkte, ist der Ausgleich zu den großen Versuchungen, mit denen Satan dich bestürmte. Du weißt, was es war, nicht wahr?"

Er rief mir die tagelangen großen Kämpfe ins Gedächtnis. "Ich, dein Meister, bemerkte es mit Genugtuung. Wegen dieses großen Kampfes brachte Ich deine Seele in den Stand außerordentlicher Gnaden. Weißt du, Meine Kleine, schon hier auf Erden bekommst du eine Kostprobe von den Wonnen des Himmels. Wie schon gesagt, es ist das Geschenk deiner wertvollen Leiden."

 

7. November 1963

(...) In diesen Tagen drängt und bittet die Jungfrau Mutter ständig: "Meine Liebesflamme kann ich nicht mehr länger in Mir verdrängen, lasst, dass Sie euch zuströme! Macht doch endlich einmal den ersten Schritt! Nur der erste Schritt ist schwer. Meine Tochter, wenn dieser getan ist, bricht Meine Liebesflamme tosend durch das Misstrauen eurer Seele, und danach wird sie als sanfter Schein eure Seele erhellen. Wenn sie keinen Widerstand mehr findet, werden die Herbergsuchenden Meiner Liebesflamme, von der Fülle der Gnaden trunken, sie in aller Welt verkünden, wie Ich schon oft gesagt habe: Eine solche Gnadenflut wurde noch niemals gegeben, seit das Wort Mensch geworden ist."

 

19. November 1963

Die Heiligste Jungfrau sprach erneut: "Da deine quälenden Zweifel nachgelassen haben, bringe jetzt Mein heiliges Anliegen voran! Du darfst dich nicht ausruhn! Sei nicht müde und zurückgezogen! Deinen Auftrag musst du zur Geltung kommen lassen, auch durch die dir beigeordnete Person. Kommt zusammen, ihr, die ihr von Meiner Liebesflamme schon etwas wisst! Ach, seid ihr schwerfällig! Habt keine Angst, vertraut auf meine Macht!"

 

21. November 1963

Erneut drängte die Jungfrau Mutter: "… Nachdem jetzt Meine Liebesflamme in deiner Seele zur Geltung gekommen ist, musst du mit gespannter Kraft alles wollen, was Ich dir anvertraut habe. Die Tatkraft dazu gebe Ich einem jeden. Durch das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme werde Ich eurer Seele Licht spenden, damit euer Beginn mutig und tapfer sei." Sie brachte mir die Reihenfolge und die Namen der Personen in Erinnerung. Dann: "Das sollt ihr tun! Ich dränge euch dazu!"

 

27. November 1963 – Wer wird für die Hindernisse verantwortlich sein?

Wieder sprach die Heiligste Jungfrau. Mit Fragen wandte Sie sich an mich, so dass ich im Entzücken meiner Seele es so vernahm, als ob Sie mit menschlicher Stimme zu mir gesprochen hätte: "Sage Meine Tochter, was meinst du, wie lange hält dieses 'Auf einem-Platz-Treten' noch an?"

Ihre Worte weckten in mir das Bewusstsein meines Elends und meiner Unbeholfenheit. Dann ließ Sie Ihre Stimme noch einmal hören, aber so wunderbar, wie ich sie nur einmal gehört habe. Ihre Worte waren majestätisch, streng und drängend: "Was meint ihr, wer wird für die Hindernisse verantwortlich sein? Sollten sich solche unter euch befinden, so verteidigt Meine Liebesflamme mit aller Kraft! Bemüht euch um die Verblendung Satans, denn ihr werdet wegen der vielen, vielen Seelen einmal zur Verantwortung gezogen werden. Ich will, dass keine einzige Seele verdammt werde. Satan wird in dem Maße blind, wie ihr euch daran beteiligt."

Hier sagte die Heiligste Jungfrau auch, dass die Verantwortung nicht nur die Priester belasten wird, sondern alle, die aus Bequemlichkeit sich nicht um die Verblendung Satans kümmerten. "Fangt schon endlich einmal an, lasst das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme auf euch zuströmen! Zum Anlauf gebe ich euch eine wunderbare Kraft, allen und auch einzeln. Die Verantwortung ist groß, aber eure Arbeit wird nicht vergebens sein. Der vereinten Arbeit soll keine einzige Seele fernbleiben. Dann wird das sanfte Licht Meiner Liebesflamme brennen und auf dem ganzen Erdkreis zünden. Satan wird erniedrigt und unfähig gemacht, seine Macht weiter auszuüben. Nur die Vorbereitungszeit dürft ihr nicht hinausschieben, nein, verlängert sie nicht!" Dann bat Sie mich, Ihr Anliegen dem Bischof weiterzuleiten und es nicht zu verzögern. (Ich übergab ihm den Brief am 28. November 1963.)

 

28. November 1963

Diesen Brief habe ich noch am vorhergehenden Tag meinem Beichtvater übergeben. Das Drängen der Heiligsten Jungfrau war beharrlich. Ich wusste kaum, wie ich es durchführen sollte.

"Hochwürdiger (Beicht-) Vater! Nehmen Sie mir bitte meine Zeilen nicht übel. Ich bin nur das kleine Nichts, ein Werkzeug in den Händen der Jungfrau Mutter, und tue nur das, was sie mir sagt. Sie, die Mächtige, ist es, die drängt. Ich bin nur ihre demütige Dienerin. Auch Ihnen gehorche ich und bin bereit, alles zu tun, was Sie mir sagen. Auch ich reibe mich auf wegen der Bitte der Heiligsten Jungfrau, die in meiner Seele nicht verstummt. Sie ist es, die drängt und will, dass Ihre Bitte dem Hw. H. Bischof übergeben werde, denn sie beruft sich darauf, dass Ihre Liebesflamme dort eine Herberge bekam. Was kann ich tun? Ich schreibe Ihre Bitte nieder und übergebe sie oder sende sie durch die Schwester, je nach Ihrer Anweisung.

Als ich das zweite Mal beim Hw. H. Bischof war, gab er mir den Rat ich zitiere wortwörtlich: 'Mögen Sie nicht mit Tür und Tor ins Haus fallen, sondern sorgen Sie dafür, dass Sie einen ständigen Seelenführer finden, der nachdem er Sie kennenlernte, auf Ihren außergewöhnlichen Seelenzustand ohnehin hellhörig sein wird. Dann wird er bald wissen, was er zu tun hat. Und wenn er zu mir kommen wird, werde ich mich ihm nicht verschließen.'

Sie, Hochwürden (Beichtvater), müssten eine Gelegenheit finden, sich mit dem Hw. H. Bischof zu treffen... Es ist die Bitte der Heiligsten Jungfrau, dass Sie sobald wie möglich zusammenfinden… Was ich Ihnen hier mitteilte, tue ich auf das ständige Drängen der Heiligsten Jungfrau hin. Mit ehrfurchtsvollen Grüßen..."

 

2. Dezember 1963 – Ein jedes Opfer ist wie eine Spareinlage für den Himmel.

Nach der Hl. Messe sprach die Heiligste Jungfrau: "Pflegt keine passive Haltung gegenüber Meinem heiligen Anliegen! Durch die wenigen, durch die Kleinen und Demütigen muss dieses Ausströmen der Gnade, das die Welt erschüttern wird, beginnen. Jeder, der diese Botschaft in die Hand bekommt, nehme dies als eine Einladung an, und niemand von euch möge sich darüber entrüsten oder sich entschuldigen. Ihr alle seid meine kleinen Werkzeuge."

 

10. Dezember 1963

Die Heiligste Jungfrau gab mir die Anweisung, zum Hw. H. Ü zu gehen und ihm mitzuteilen, er möge meinen Seelenführer aufsuchen. Darüber sagte Sie dann nichts mehr. Ihre Worte waren im Zusammenhang mit der Anweisung kurz und entschlossen. Danach fing Sie an, in liebevollem Ton zu sprechen. Erneut muss ich berichten, dass meine Seele in Verzückung geriet. Was mit mir geschah, darüber kann ich nur weniges niederschreiben. In den vorhergehenden Tagen litt ich unter heftigen Seelenqualen, denn die Heiligste Jungfrau teilte mir Ihr unsagbares Leid um die Seelen mit. Diese Leiden nahmen meine Kräfte über das Maß hinaus in Anspruch, so dass ich deswegen zu etwas anderem kaum Kraft hatte. Das Gespräch mit der Heiligsten Jungfrau verlief fast ohne Unterbrechung. Ich bin nicht imstande, die Worte niederzuschreiben, die die Heiligste Jungfrau während der Entzückung sprach... Der Herr Jesus spricht jetzt selten zu mir, das sagte Er mir ja im voraus. Zur Zeit erfüllt die Heiligste Jungfrau meine Seele mit der Ihr eigenen Liebe, die Sie in Entzückung versetzt.

 

15. Dezember 1963

Der Herr Jesus belehrte mich und beklagte sich abermals: "Mit welchem Glauben, mit welcher Hoffnung und Liebe brachte Ich für"euch das größte Opfer! Ich glaubte und hoffte, Nachfolger zu haben, die Meine in grenzenloser Liebe erbrachten Opfer erwidern würden. In meinem Todeskampf, der Mir blutigen Schweiß auspresste, gab Mir der Trost Meines himmlischen Vaters neue Kraft, damit Ich den Kelch der Leiden vollkommen leeren konnte. Ich litt als Mensch, Meine göttliche Macht nicht benützend, damit Mein Herz mit euch fühlen kann. Als Mensch habe Ich alle Schmerzen verkostet, und voller Hoffnung für eure Heilung ging Ich den Leidensweg. Ich sah die Untreue vieler, aber Ich sah auch euer Mitgefühl... Das ist es, was Mich auch jetzt zur Barmherzigkeit und zum Erbarmen treibt. Tuet also Buße, damit die in euch gehegte Hoffnung die Frucht eures Heiles bringe."

 

Dezember 1963

An einem Freitag Nachmittag, als meine Kräfte wegen der übernommenen Entsagungen schwanden, überraschte mich plötzlich der Herr Jesus. Seine auf mich strömenden Gnaden ließen mich erzittern. In Liebe sprach Er mich an: "Du, du! Was würde Ich dir nicht geben? Deiner Bitte gemäß vermehre Ich die Fülle Meiner Gnaden in deiner Seele, die du durch deine Opfer für Mich ausgeweitet hast. Jetzt hat darin alles, was Ich dir zu geben wünsche, seinen Platz. Ein jedes Opfer ist wie eine Spareinlage für den Himmel, die du mitbringst, ihre Zinsen werden nach deinem Tode viele, viele Seelen durch Mich erhalten."

 

22. Dezember 1963 – Der verstaubte Altar.

Ich räumte die Kapelle auf und war dabei in Seine unendliche Güte versunken. Voller Freude dankte ich Ihm, dass ich so lange in Seiner Nähe sein darf. Auch Er teilte mir Seine Freuden mit, da Er mit mir empfand. Darauf fing Er an zu klagen. Als ich hinter und unter dem Hauptaltar, wo schon seit Jahren nicht aufgeräumt war, mit der Arbeit begann, wurde mein weißer Arbeitsmantel ganz grau, denn die Staubschicht war fingerdick. Da wandte sich der Herr Jesus mit bitterer Klage an mich: "Siehst du, so ist die Seele, die sich vor und unter Meinen Altar zurückzieht, und sie Jahre hindurch nicht rein hält. Sie schaut nicht in sich, nur die Macht der Gewohnheit hält sie in Meiner Nähe. Auch sie kommt zu Mir mit einer fingerdicken Staubschicht."

Inzwischen gewährte Er mir Einblick in eine Priesterseele, die Er mir schon zuvor gezeigt hatte, und bat mich, für sie zu leiden, denn Er würde es sehr begrüßen, wenn diese Priesterseele in Seine Nähe käme, denn er wolle das, wofür ihn Gott auserwählt hatte, umgehen. Schon damals war ich darob erschüttert, und meine Überraschung ist nicht geringer geworden. (Jetzt führe ich das abgebrochene Gespräch weiter...)

"Nicht wahr, du hättest nicht gedacht, dass hinter Meinem Altar sich eine so dicke graue Staubschicht befindet? Auch du staubst nur die Oberfläche ab. Jetzt siehst du wenigstens, warum Ich mich wegen der Mir geweihten Seelen beklage, die vor Meinem Altar erscheinen, aber deren Seelen grau und staubig sind. Sie betrachten nur das Schöne, weil sie nicht in sich schauen. So wie du während des Aufräumens in deinem weißen Arbeitsmantel grau wurdest, so beschmutzen auch sie durch ihr Beispiel viele Seelen, und sie bemerken es gar nicht! Kein Wunder, denn sie schauen nicht auf den Altar des schönen Tempels ihrer Seele. Sie übersehen ihn. Sie umgehen, was ihnen schwer fällt, und während der Jahre ergraut ihre Seele durch den Staub. Und wehe ihnen, denn das Beispiel zieht an! Wer wenig weiß, von dem wird auch wenig verlangt. Sie wissen viel, wissen aber nur und fühlen nicht mit Mir. Wie schon gesagt, es zählt ihnen nichts, dass sie nur Brosamen fallen lassen. Gegen Brosamen gebe auch Ich nur Brosamen. Sie geben aus ihrem Leben nur das, was sie nicht brauchen, und meinen, würdig zu sein, für die Mir hingeworfenen Brosamen auch etwas zu bekommen. Ich liebe sehr die kleinen Opfer, die winzigen Brosamen, nur darf derjenige, von dem Ich sie bekomme, nicht überheblich sein. Mir sind die demütigen Seelen lieb, und mögen sie Mir ein noch so kleines Opfer bringen, sie werden dafür einen großen Lohn erhalten. Aber Ich erwarte ihre Kraftanstrengung.

Meine Tochter, zurückgehend auf den Staub, womit unser Gespräch begann, sage Ich dir, die Welt ist ein von einer solchen Staubschicht bedeckter Altar. Ich bin das Opfer darauf. Sie schauen auch zu Mir hinauf, sie sehen auch Meinen Glanz und bewundern die Schönheit, sie freuen sich Meiner Güte, aber dass dahinter ein Meer von Leiden steht, daran denken sie nicht. Sie genießen nur die ihnen erwiesene Güte, denken aber nicht an eine Erwiderung. Siehst du, das ist der Schmerz Meiner Seele! Die Gedanken Unseres Geistes seien eins!

Ach, wieviel habe Ich geklagt! Lass es dir nicht zuviel sein! Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich teile aber auch Meine Freuden mit dir. Das Teilen Meines Schmerzens sei für dich zugleich auch eine Freude. Dadurch zeichne Ich dich mit Meinem göttlichen Vertrauen aus. Sage Mir, Meine kleine Schwester, kann dies deine Vernunft erfassen? Nicht? Das macht nichts! Dein Herz schlage nur mit dem Meinigen! Der Verstand kann nicht so viel ermessen wie das fühlende Herz, das vom Glanz des Opfers erleuchtet ist. Das verstaubte Herz, auf dass das Licht nur matt fällt, sieht den Kummer Meines Herzens nicht. Flehen wir zu zweit zum Himmlischen Vater für diese verstaubten Seelen!"