• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

3. Februar 1923

Barbara: Nach der heiligen Kommunion empfahl ich dem Herrn unseren Hochw. Bischof und bat Ihn, ihm die Gnade zu verleihen, immer das Rechte zu finden.

Jesus: "Er hat ein schweres Kreuz zu tragen, aber Ich werde ihm die nötige Kraft und die nötige Stütze dazu geben. Es ist Mein Wille, daß ihr euch im Gebet recht mit ihm verbindet, und gerade durch die kleine Gebetsvereinigung, die Ich euch angegeben, die wird sehr in Anschlag gebracht.

Bereite dich jetzt schon vor, daß, wenn du zurückgehst, du alles finden wirst, was dich nicht erfreuen kann. Ich muß strafen ohne Rücksicht, ihr möget Mich bitten und beschwören, soviel ihr wollt, aber Meine Gerechtigkeit ist jetzt so herausgefordert, weil die Menschheit immer noch schlechter wird, so daß ich unfehlbar sorgen muß, daß sie zu Mir zurückkehre. Es wird eine große Not sein mit dem Bauernstand, daß alles schreit und jammert, weil Ich euch schon seit einem dreiviertel Jahr so viel Regen schicke. Dadurch gibt es wenig Frucht. Die Äcker sind so naß, daß alles verfault. Das Vieh brüllt und will Futter haben, und die Leute haben es nicht mehr. Das Stroh haben sie streuen müssen, und so ist große Not im Lande.

Doch darüber betrübe dich nicht, daß Ich dir eine solche hoffnungslose Aussicht vortrage. Du mußt bedenken, was dir dein Beichtvater gestern gesagt hat, daß das auch noch dazugehört zu der Loslösung von den Geschöpfen, daß die Seele nur an Mich denkt und sich losreißt."

Barbara: Ich hatte mich geängstigt, als ich hörte, daß man im hohen Alter auch noch Ihn verlieren könne und so dem Arm der Göttlichen Gerechtigkeit anheimfalle. Aber ich bin jetzt so ruhig und fröhlich, daß ich glaube, Er ist zufrieden mit mir. Bei der heiligen Beichte sah ich nämlich den Herrn immer zwischen mir und dem Beichtvater, und ich war so in Ihn verzückt, daß ich mich fast nicht erheben konnte.

"O Herr, im Vertrauen auf Dich und Deine Verdienste, obwohl ich weiß, daß ich noch tief fallen kann, hoffe ich, daß Du mich nicht so tief fallen läßt."

Da zeigte Sich mir der Herr, und Er sagte:

Jesus: "Komme, Ich will dir zeigen, daß Ich mit dir zufrieden bin!"

Barbara: Ich durfte hineinschauen in Sein Herz, wo noch viele waren. Ich war ganz entzückt. Er führte mich heraus aus der Gesellschaft hinter eine abgeschiedene Wand, wie wenn ich in ein anderes Zimmer geführt würde. Da stand eine schöne Tafel, und Er setzte mich an die Wand und auch Luise neben mich.

Jesus: "Nicht wahr, das verstehst du nicht?"

Barbara: "Nein, o Herr, das sieht ja aus, wie wenn Du uns verstecken wolltest!"

Jesus: "Ja, das ist so, damit die Welt euch nicht sieht. Denn nicht alle haben das Glück, wie du und deine Freundin Luise, auch für Mich leiden zu dürfen. Ihr beide habt schon viel gelitten für Mich und Meine Ehre. Ihr wolltet beide Mir eine große Ehre erweisen, und das ist doch das größte, was eine Seele tun kann in ihrem sterblichen Leben. Sie will sich nicht nur reinhalten von schwerer Sünde, das wollen alle frommen Seelen, keine schwere Sünde tun, um Mir Freude zu machen, sondern sie will auch Meine Ehre fördern und nicht nur sich selbst betätigen, sondern auch andere aneifern, damit Ich recht verherrlicht werde, nicht nur in der Ewigkeit, sondern auch hier auf Erden unter Meinen Geschöpfen.

Das ist doch das Wichtigste von allem, und das kann am besten erreicht werden durch das Werk, das ihr anstrebt, nämlich den Menschen Gelegenheit zu geben, wo die guten, treuen Seelen zusammenkommen können, um Mir Ehre zu erweisen, wie das ist bei dem Kirchenbau in Schippach. Es soll dort ein Kloster gegründet werden, wo Ich Tag und Nacht verherrlicht werde, nicht nur von den Klosterleuten, sondern auch von all den Pilgern, die hier ihre Lobgesänge darbringen werden. Deshalb will Ich dir zeigen, daß Ich euch Meines Schutzes auf ganz besondere Weise teilhaftig mache, daß Ich euch schütze vor den Gefahren. Das bedeutet die Scheidewand, wo Ich euch hingeführt."

Die Süßigkeit und die Freude und Überzeugung, daß ich ganz in Ihm verborgen sei, war so groß, daß ich nicht mehr wußte, wo ich bin. Ich sah und hörte nichts. Wie ich zu mir kam, waren alle heiligen Messen aus, und die Kirche war leer. Es schien mir nur ein Augenblick zu sein. Ein solches Glück kann nur von Ihm kommen. Es ist eine Vorahnung von der ewigen Glückseligkeit. Und das zeigte Er mir nur, weil Er mir zeigen wollte, daß die Furcht nicht so verdienstlich sei wie das Vertrauen.

 

Für den Hochw. Bischof am 11. Februar 1923

"Daß der Protestantismus immer schwächer wird und seine Spitze abgebrochen wird; denn aus Deutschland ist er entsprungen und durch Deutschland soll er wieder bekämpft und besiegt werden."

Für den Hochw. Herrn Bischof:

Jesus: "Alles, was über ihn und seine Tätigkeit gesprochen wird, mag es sein von seinen Untergebenen, die um ihn herum sind, das soll er gar nicht achten. Er soll sich an Mein Beispiel erinnern, wie Ich es machen mußte in Meinem sterblichen Leben. Ich war doch der eingeborene Sohn Gottes, und wie wenig war Ich geachtet. Wer waren diejenigen, die Meine Worte hörten und zu Herzen nahmen? Das waren nur wenige kleine Leute, die Armen.

Und wie abfällig hat man immer von Mir gesagt: 'Er geht mit Sündern um und ißt mit ihnen!' Wenn ihm ein Schmerz kommen will, soll er sich immer Mein Beispiel vorstellen, sich an Mich erinnern. Durch seine Ruhe und seinen heiligen Frieden, die er überall zutage treten läßt, wird er die Herzen gewinnen und muß sie gewinnen. Und Ich verspreche ihm, daß er noch viel wirken wird in seiner Diözese. Das Karmeliterkloster herzustellen, ist nicht nur ein heißer Wunsch von ihm, sondern Ich wünsche, daß alle die zerfallenen Klöster, die früher die Stadt Mainz geziert haben, wieder zum Aufschwung kommen, wenn einmal das Land gesäubert ist. Von den fremden Völkern gibt es mehr Ordnung und Platz. Hier gilt das Wort, das eine Herrscherin gesagt, als man sie tadelte, daß sie so viele Klöster aufnehme: 'Die Klöster sind meine besten Steuerzahler!'

Und so sage auch Ich, viele Ordensleute sind kein Schaden für ein Volk. Im Gegenteil. Das 'Goldene Mainz' hatte nicht den Namen daher, daß es reich war an Gold und Silber. Der Name wurde ihm gegeben, weil es weit und breit vorangeleuchtet wegen seiner Frömmigkeit. Die Mainzer waren ein sehr frommes Volk. Und was war die Ursache davon gewesen? Fast in jeder Straße war ein Kloster gestanden, die hineinwirkten in das Volk.

Was die Verwicklungen in den Klöstern betrifft, muß er alles aufbieten, um den richtigen Geist hineinzubringen. Es fehlt der rechte Geist der Frömmigkeit und des Gebetes, so ziehen andere Geister ein: Der Zeitgeist der Zwietracht, des Neides und der Lieblosigkeit. Was den Umgang mit denen betrifft, die gegen ihn sind, soll er sich keine Sorgen machen. Er soll Mich jeden Tag um Meinen Geist anflehen, und dann in allem handeln, was ihm sein Inneres eingibt, denn Ich gebe es ihm, wenn er mich darum bittet. Da braucht er nicht hin- und herzudenken. Er soll nur den Erleuchtungen, die er von Mir bekommt, folgen und sie ausführen und nicht rechts und nicht links schauen.

Durch seine Ruhe und seinen Herzensfrieden, den er überall zur Schau tragen soll, wird er alles beherrschen und anderen seinesgleichen ein Beispiel geben. Auch andere Bischöfe müssen an ihm ein Beispiel sehen. Und so auf diesem Wege allein wird die Kirche hinaufgerückt. Und was das Allerwichtigste ist: Dadurch wird dem Protestantismus die Spitze abgebrochen. Deutschland ist ganz beherrscht vom Protestantismus; auch die katholische Kirche und ihre Diener, Bischöfe und Priester.

Auf diesem Weg muß der Protestantismus immer schwächer werden, daß sie selber einsehen, daß das doch die wahre Kirche ist, wenn die Gottesdienste immer so feierlich gehalten werden, und besonders die Prozessionen, wo sie hinausziehen, und der Protestantismus dieses freudige Glaubensbekenntnis bewundern muß. Ich habe viel deswegen zugelassen, daß Deutschland so heimgesucht ist durch die Franzosen, weil Ich haben will, daß der Protestantismus immer schwächer wird und seine Spitze abgebrochen wird; denn aus Deutschland ist er entsprungen und durch Deutschland soll er wieder bekämpft und besiegt werden. Später sehen alle Gegner des Bischofs ein, wie Unrecht sie ihm getan, und sie werden sich fügen."

 

12. Februar 1923

Bei den Franziskanerinnen wurde ein Lied gesungen, dessen ersten Teil Barbara nicht verstand. Sie glaubte, es sei lateinisch. Als aber der Nachsatz kam: "Ohne Zahl, sovielmal, sei gelobt das Sakrament", da wurde ihr das Lied bekannt. Daran knüpfte der Herr eine Belehrung an, und sagte:

Jesus: "Siehe, du grübelst darüber nach, ob nicht diejenigen, die sagen, du könntest dir am Ende selbst etwas vormachen, Recht hätten. Zweifle aber nicht im mindesten, wenn Ich mit dir rede, daß Ich es bin, der das alles in dir bewirkt, womit Ich so große Absichten habe und deshalb schon Jahrzehntelang in dir spreche, und durch dich zu den anderen. Ich will einen anderen Geist in die Menschheit hineinbringen. Wie kann denn ein Mensch, der gar keinen Begriff von etwas hat, ein solches Werk ins Leben rufen, wo so viel davon abhängt? Weil der erste Teil des Liedes eine andere Strophe enthielt, als du in deiner Heimat gewohnt warst, glaubtest du, es sei eine andere Sprache. Wie kannst du dir dann einbilden, wie man sagt, du hättest das aus dir selbst zusammendenken können, ein Werk, woran Ich schon Jahrzehnte an dir arbeite, und Ich durch dich sprach, wo du nichts davon verstandest, wenn Ich dir den Verstand nicht erleuchtete. Wie könntest denn du aus deinem Verstand heraus dies alles hervorholen, wenn nichts hineingekommen ist? Ich habe das getan."

 

14.-24. Februar 1923

Bei der St.-Josefs-Andacht am 14. Februar 1923 erschien Barbara nochmals der krebskranke Eugen, der Barbara im Augenblick seines Todes erschien, und sagte:

Eugen (†): "Wie schön ist es im Himmel. Die Güte Gottes ist so groß. Er hat die Menschen nicht erschaffen zum Unglück, sondern zum Glück. Er richtet die armen Leute nicht so streng; die haben gut sterben. Aber mache dich auf ein Kreuz gefaßt, wenn du nach Hause kommst."

Zwei Arme Seelen, Jugendfreunde von Barbara, durften sich am 15. Februar 1923 bei Barbara melden:

Arme Seelen: "Wenn man niemand hat, der an einen denkt, dann kann man lange im Fegefeuer büßen. Es ist eine große Gnade, wenn man sich melden darf." Barbara opferte sofort alles für sie auf, heilige Kommunion und heilige Messe. Es kamen beide, um zu danken. Die Ehefrau sagte:

Arme Seele: "Sage meinen Kindern, sie sollen sich nicht so sehr an das Irdische hängen und bedenken, daß wir schon an die zwanzig Jahre leiden müssen. So ergeht es ihnen auch, wenn sie so fortfahren."

Jesus am 16. Februar 1923: "Wenn es Zeit ist, daß du nach Hause gehst, mache Ich es möglich. Sage Luise, sie soll Mir recht dankbar sein, daß Ich sie zu dir geführt und sie so bewahrt habe vor der Frömmigkeit der Reichen, die darin nur ihren Zeitvertreib suchen. Ich kann ihnen ihr Frommsein nicht besser belohnen als jenen, die arm sind und nur die Gebote Gottes und der Kirche halten. Die reichen Damen hüten sich, eine Verachtung Mir zuliebe auf sich zu nehmen. Sie wollen nur glänzen und die Gottesliebe mit der Weltliebe verbinden. Luise hat mit dir Spott und Hohn ertragen, wenn auch nicht in gleichem Maße wie du. Das trägt ihr am meisten für die Ewigkeit ein. Sage Meiner Luise, ihre Mitschwester M. Seraphine ist, wie ihr Name schon bedeutet, gut droben angekommen; sie hat das Fegefeuer kaum gesehen."

Barbara: Als ich am 18. Februar 1923 von der Beichte zurückkam, sah ich auf das Heiligste Herz Jesu, und Er sagte:

Jesus: "Jetzt gefällst du Mir wieder, und dein Herz ist wieder befreit und gereinigt von allen Flecken. Je gereinigter, desto besser kann Ich mit der Seele verkehren. Besonders an Meinen Auserwählten kann Ich nichts dulden von Unvollkommenheit."

Am 21. Februar 1923 zum Schluß der Oktav des heiligen Valentin öffnete sich der Himmel. Die Schar der Heiligen freuten sich mit den Gläubigen, und beim Te Deum schlug der heilige Valentin voll Freude den Takt dazu.

Barbara: Bei der Profeßablegung am 24. Februar 1923 während der Ewigen Anbetung durfte ich sehen, wie froh der Herr mit dem Hochw. Bischof war. Ich sah, wie sie wie zwei liebe Freunde miteinander verkehrten. Ich durfte mitfühlen die Freude und den Triumph der triumphierenden Kirche bei dieser Feier.

 

25. Februar 1923

"Nur eines schmerzt mich, daß ich niemals an den Ort kommen werde, wo meine Schwester als Katholikin sich befindet."

Jesus: "Ich bin so bedrängt von der Menschheit; komme doch und tröste Mich. Ich suche Seelen, die Mich lieben. Scheue keine Mühe, wenn es dir auch schwerfällt, Mich zu besuchen. Ich habe an einem innigen und friedlichen Zusammenleben großes Wohlgefallen; da bin Ich dabei. So soll es überall sein."

Barbara: "O Herr, was bedeutet denn das dreifache Wehe, das Du der Stadt Mainz 1901 angekündigt hast?"

Jesus: "Die Belagerung, die große Teuerung und die damit verbundene große Hungersnot, und nach all dem muß ein großes Sterben kommen. Das ist die Folge, daß sie so jahrelang das innere Gebetsleben verfolgt haben. Ich habe immer gesagt: Man treibt den Gebetsgeist aus, dafür werden andere Geister der Unzucht und der Sittenlosigkeit einziehen."

Barbara: Von einer Konvertitin wurde mir deren Bruder, ein verstorbener Protestant, ins Gebet empfohlen, von dem sie fürchtet, daß er in der Hölle ist.

Jesus: "Im Hinblick auf die Verdienste der Schwester, die zum heiligen Glauben übergetreten, und weil sie so ein gutes Beispiel gibt, und Ich im voraus sah, wieviel sie noch wirken wird, und wirklich ein sittenreines, musterhaftes Mädchen ist, habe Ich den Bruder vor der Hölle bewahrt, aber er hat ein strenges Fegefeuer durchzumachen."

Barbara: Der Verstorbene durfte sich sehen lassen. Ich sah den Ort, wo er ist. Es ist ein Ort dichter Finsternis. Er kam mir entgegen und sagte:

Bruder (†): "O sage meiner Schwester, ich habe furchtbar zu leiden, aber ich leide gern im Hinblick darauf, daß ich gerettet bin. O wie sehr wünsche ich, daß alle meine Geschwister den katholischen Glauben annehmen. Ich bin nur gerettet worden durch die Verdienste meiner Schwester, weil ich ihr Bruder bin und teilnehme an den Verdiensten der Kirche in Schippach durch sie. Ich habe in meinem Kerker nur so viel Schein, daß ich den furchtbar finsteren Ort sehen kann, wo ich bin. Das Feuer, das meine Seele martert, leuchtet mir. Aber das Glück zu wissen, daß man gerettet ist, macht, daß man alles gern leidet. Nur eines schmerzt mich, daß ich niemals an den Ort kommen werde, wo meine Schwester als Katholikin sich befindet."

 

26. Februar 1923

"Es sind wenig Menschen da, die wirklich sich Mühe geben und erkennen, daß dies Strafgerichte sind."

Jesus: "Kümmere dich nicht um alles, was vorgeht, und mache Mir Freude, wenn du auch meinst, es wäre trocken und kalt. Ich bin froh, wenn Ich dich sehe, um Mich zu trösten. Denke nicht an deinen Heimgang bis nach Ostern und dann gehe zum Bischof und bitte ihn um den Bischöflichen Segen und gehe nur im Gehorsam von ihm. Es ist Mir so angenehm, wenn man alles nur unter der Leitung der Kirche tut und im Gehorsam. Und dann gehe ruhig heim. Ich sorge schon, daß du wieder heimkommst. Tue nur deine Arbeit, das nehme Ich auch als Gebet an. Es sind wenig Menschen da, die wirklich sich Mühe geben und erkennen, daß dies Strafgerichte sind; die meisten Menschen nehmen alles so lau hin, denn die Fleischeslust ist so groß. Für das, was ihnen abgeht an Essen und Trinken, sehnen sie sich um so mehr nach fleischlichen Lüsten und Begierden, darum muß Ich solche Seelen haben, sonst könnte Ich die ganze Welt vertilgen."

 

28. Februar 1923

"Hätte man nicht Meine Worte mit Gewalt unterdrückt, wären die Leute jetzt gläubiger und wäre die Stadt nicht so tief gesunken."

Barbara: Nach der heiligen Kommunion bat ich den Herrn, mir doch zu sagen, was es bedeute, daß eine innere Glocke im Bischöflichen Palais vor ein Uhr nachts von selbst läutete; am Abend vorher war der Belagerungszustand über die Stadt Mainz erklärt worden. Da das innere Läuten von zwei Personen gehört wurde, so war man sehr beklommen.

Jesus: "Sage Meinem Sohn, dem Bischof, das war sein Vorgänger, Bischof Kirschstein, weil jetzt das dreifache Wehe über die Stadt Mainz hereingebrochen ist, was Ich dir ankündigte bei der ersten Fronleichnamsprozession in der Neustadt. Wären Meine Worte beachtet worden und hätte man sich nicht geschämt wegen dem armen, unscheinbaren Werkzeug, das Ich Mir erwählt habe, wäre dieses Wehe nicht über die Stadt gekommen, was sie jetzt zu durchkosten haben. Es hätte gerade so gut eine andere Stadt wie Darmstadt oder Frankfurt gewählt werden können. Als Ich in diesem Leiden mit dir verkehrte, wurden viele erschüttert und glaubten. Hätte man nicht Meine Worte mit Gewalt unterdrückt, wären die Leute jetzt gläubiger und wäre die Stadt nicht so tief gesunken. Wäre das Brander-Buch von diesem Theologe nicht im Auftrag von mehreren in die ganze Welt hinaus geschickt worden – was so viel Unheil angerichtet hat: Spott und Hohn über die katholische Kirche bei den Ungläubigen und Lauheit und religiösen Verfall bei den Gläubigen –, dann bräuchte das alles nicht gelitten zu werden. Und solange das nicht gutgemacht wird und dieses Buch nicht offen als häretisch gebrandmarkt wird, wird es nicht besser.

Die Strafen werden nicht abgekürzt, und noch andere Strafen werden zu durchkosten sein. Bischof Brück hat noch viel zu leiden. Bischof Kirschstein, weil er lange Jahre dein Beichtvater gewesen, wollte dir nicht wehe tun, aber aus lauter Menschenfurcht wollte er seinen untergebenen Priestern und Domherren nicht entgegentreten, weil von Mainz aus angeregt worden ist, daß das Buch so viele Verbreitung fand, weil Dr. Selbst sein Imprimatur darauf gesetzt hat, das muß von Mainz aus gutgemacht werden. Bischof Brück wird noch lange nicht befreit, von Dr. Selbst gar keine Rede, der noch viel, viel zu leiden hat. Bischof Kirschstein habe Ich gleich gestraft, ihm seinen Verstand verdunkelt und weggenommen.

Ihr seid jetzt Gefangene und müßt die Gefangenschaft mitfühlen, die euer Oberhaupt verschuldet hat. Das ist das äußere Zeichen, daß ihr Gefangene seid, daß nichts herein und heraus kann aus der Stadt. Das ist aber auch das äußere Zeichen, in welche Gefangenschaft erst diejenigen geraten sind, die schuld sind an dem allein."

 

2. März 1923

Barbara: Gleich nach der heiligen Kommunion bat ich den Herrn, alle Anliegen, die ich Ihm vortrug, zu berücksichtigen, die Strafgerichte zu mildern und dem Arm Seiner göttlichen Gerechtigkeit Einhalt zu tun, um der vielen Seelen willen, die doch auch Ihm Freude zu machen suchen, und um der unschuldigen Kinder willen, die in armen Familien so große Not leiden. Er möge doch, wie Er immer sage, Seinem Sohn, dem Bischof von Mainz, nicht versagen, die Ratschläge zu geben, was er tun solle, damit er sich nicht zu beunruhigen brauche und... die Bedrängten sich alle an ihn wenden.

Jesus: "Sage Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, über all die Dinge, womit ich die Welt jetzt züchtige, sollen sich Meine getreuen Kinder nicht betrüben und Mich nicht so sehr um Abwendung bitten. Ich kann nicht anders. Meine Geschöpfe müssen einmal wieder einsehen, daß Ich ihr Herr bin. Er soll vor allem nur sich nicht niederbeugen lassen und sich alle Mühe geben, den Frieden und die heilige Freude in sich zu bewahren und den Gerechtigkeitssinn überall zur Hand zu haben. Ich habe ihn nicht umsonst auf den Bischöflichen Stuhl von Mainz gesetzt, wo hier doch einige gewesen sind, die diese Würde gern übernommen hätten. Ich habe ihn nicht umsonst hierher geführt, weil Ich haben will, daß die Menschheit durch ihn in das tieflebendige Glaubensleben wieder eindringe, vor allem das Priestertum. Man muß sorgen, daß das Volk wieder kindlich demütig glaubt an Meine Gegenwart im Heiligsten Sakrament und alles, was vorkommt, in Geduld ertragen. Nach diesen Strafgerichten schätzt man es dann auch wieder, ein katholischer Christ zu sein und sucht seine Freude und seinen Frieden wieder in Gott."

 

4. März 1923

Barbara: Nach der heiligen Kommunion sagte ich zum Herrn: "Ich danke Dir für die große Gnade, die Du mir hier verleihst, wenn ich aber heimkomme, dann wird es anders sein."

Jesus: "Ja, Ich will auch nicht haben, daß du ganz hier bleibst. Du sollst daheim sterben, nicht hier."

Barbara: "O Herr, gib mir doch die Kraft, mich über alles hinwegzusetzen. Wenn ich sicher und überzeugt bin, dann fallen auch alle Sorgen weg."

Jesus: "Das kannst du auch daheim, wenn du es auch nicht so fühlst, daß Ich bei dir bin. Je mehr Menschen um einen herum sind, desto mehr Zerstreuung gibt es. Es ist aber verdienstlich, all das zu ertragen, was vorkommt. Eine begnadigte Seele hat mehr zu ertragen als andere, weil aller Augen auf sie gerichtet sind. Du weißt ja, daß du ein Sühnopfer sein sollst, für dich und andere, du und deine Mitschwester Luise. Auch Mein Sohn, der Bischof, soll sich als ein Sühnopfer betrachten. Und deine zwei Nichten grüße mir recht herzlich und sage ihnen, sie sollen dir beistehen, und dein Alter berücksichtigen, denn das Alter braucht mehr Stütze und Schutz als andere.

Du wollest nur ihr Bestes. Da sollten sie dir auch behilflich sein. Ich will alle Meine Kinder in der heiligen Freude sehen. Ihr sollt euch darin recht üben. Das lasse Ich auch Meinem Sohn, dem Bischof, sagen, er soll für so viele seinesgleichen und seinen unterstellten Priestern ein Beispiel abgeben, wie diejenigen sein sollen und sein müssen, die Ich Mir erwählt, Meine Nachfolger und Apostel zu sein.

Jeder Bischof ist in seiner Diözese ein Apostel, und wird dereinst im Himmel auch denselben Lohn und Rang einnehmen. Sie kommen in allernächster Nähe zu Gott. Und da soll er sich immer daran erinnern, wenn schwere Stunden über ihn kommen, wo er sich nicht zurechtfinden kann, weil das Kreuz jetzt drückender auf den Schultern derjenigen liegt, die Ich gesetzt habe, über andere zu wachen und sie zu lenken und leiten. Es ist immer eine ganz besondere Gnade, die Ich dir und durch dich für andere wirke. Die ausführlichen Unterredungen mit dir sollen andeuten und die Bischöfe aufmerksam machen, wie sie das Volk an Mich in der heiligen Eucharistie ketten sollen. Dadurch will Ich nur zeigen, daß Ich wirklich und wahrhaft als Gott und Mensch unter euch wohne, und daß Ich von dieser Stätte aus auch den tieflebendigen Glauben Meiner Kinder entgegennehme, daß es dadurch einen anderen Umschwung gibt. Die Menschheit muß in Mir erneuert werden. Dann kommt eine friedliche Zeit, das will Ich durch die vielen Unterredungen, die Ich mit dir hielt, bezwecken."

 

9. März 1923

"Sage nur einfach: Alle, die ich liebe, und die sich mir ins Gebet empfohlen haben, und alle Lebenden und Verstorbenen, die mir am Herzen liegen."

Barbara: Ich empfahl dem Herrn alle Anliegen im Gebete, und es machte mir viele Mühe, die Namen und Anliegen aller einzelnen zu nennen.

Jesus: "Ist gar nicht nötig, daß du dir den Kopf zerbrichst, um Mir alle Namen und deren Anliegen vorzutragen. Sage nur einfach: Alle, die ich liebe, und die sich mir ins Gebet empfohlen haben, und alle Lebenden und Verstorbenen, die mir am Herzen liegen. Es ist nicht nötig, eine solche lange Liste zu machen."

 

17. März 1923

Barbara: Als ich dem Herrn nach der heiligen Kommunion meine Bitte vortrug, empfahl ich Ihm auch die Verstorbenen, die mir empfohlen wurden. Da wurde ich ins Fegefeuer geführt, und der erste, der mir entgegentrat, war der jüngst verstorbene Pfarrer, ein Freund unseres Bischofs. Er sagte:

Pfarrer (†): "Sage meinem Freund, dem Bischof von Mainz, daß ich noch nicht der Anschauung Gottes mich erfreue. Es wird sehr streng genommen im Gericht für uns Priester. Wir Priester haben ein strengeres Gericht zu bestehen als alle übrigen Menschen, weil wir mit Gott in Verbindung stehen, ein anderer Christus sein sollen und sind, und da wird von uns ein viel tieferes, lebendiges Glaubensleben verlangt als von allen übrigen Menschen, weil wir täglich den Sohn Gottes in unsere Hände herabrufen und Er jeden Tag in unsere Herzen eingehen will. Ich habe mich oft versündigt, daß ich das zu wenig bedacht und mich zu wenig vorbereitet auf die wichtige Handlung, die ich zu begehen im Begriffe stand. Die große Gnade, den großen Vorzug, daß Er uns zu Seinen Auserwählten berufen, die in nächster Nähe bei Ihm stehen und auch im Himmel bestimmt sind, in Seine nächste Nähe zu kommen, das wird alles streng genommen im Gericht. Auch habe ich ein zu wenig abgetötetes Leben geführt. Ich hatte in Überfluß zu essen, Fleisch und Wein, und da hätte ich mir doch wenigstens Abbruch tun sollen in diesen kräftigen Speisen; das habe ich nicht getan.

Sage meinem Freund, euch hat der Herr ein Glück erwiesen in eurer Zeit, daß Er euch diese Fastenzeit auferlegte. Er soll sich keine Sorgen machen, wenn ich ihm sage, daß ich deswegen noch zu leiden habe; er mit der schweren Bürde, die er zu tragen hat und den vielen Arbeiten, könne seinem Leib, dem ja ohnedies alle kräftige Nahrung jetzt entzogen, durch die Teuerung, nicht auch noch die kärgliche Nahrung entziehen, die meist aus Gemüse und Brot besteht. Aber er soll mich im heiligen Meßopfer einschließen und nicht vergessen.

Und du, meine liebe Schwester, schenke mir doch deine heilige Kommunion: Nicht nur heute, wenn es dir genügt, sondern alle meine Verdienste, und ich will alle Heiligen im Himmel zur Fürbitte für dich auffordern und alles in ihre Hände legen, daß sie ihre Bitten mit den meinigen vereinigen."

Barbara: Hochbeglückt ging er fort. Ich sah ein Feuermeer und Tausende streckten mir die Hände entgegen, rufend: "O auch uns! Hilf auch uns!" Dann wurde ich in den Himmel eingeführt. Ich bat die heilige Gertrud: "O hilf mir doch, daß ich glücklich heimkomme."

Heilige Gertrud: "Beruhige dich nur, nicht nur ich, sondern alle, die du hier siehst, alle heiligen Jungfrauen und deine Patrone und der heilige Josef, der Patron der Kirche und aller ihrer Kinder, sie begleiten dich zurück. Es geschieht dir nichts."

Jesus: "Komme, Meine Tochter, Ich will dir auch eine Freude machen, du sollst sehen, wie die Feste im Himmel gefeiert werden."

Barbara: Es kam eine himmlische Prozession, so lang und so schön und so weit mein Auge gereicht, hat die Prozession gedauert. Und Er führte mich durch den Himmel. Die heilige Gertrudis ging in der Mitte, und ich durfte neben ihr gehen, und sie sangen fortwährend: "Kommt, laßt uns Ihn anbeten... den König!"

Jesus: "Jetzt sage Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, er und seine Verwandten brauchen sich nicht zu bekümmern, ob ihre Verwandten im Himmel seien, weder um die verstorbene Mutter noch um den Mann der Schwester. Dieser ist ohne Fegefeuer in den Himmel eingegangen, weil er im Augenblick des Todes eine solche vollkommene Ergebung in Meinen heiligen Willen gehabt, daß Ich ihm alle seine Nachlässigkeiten und Sündenstrafen nachlassen mußte.

Man soll sich wohl merken, wenn man denken will, das könnte unmöglich sein bei einem so armseligen Menschen, daß Ich einem Räuber und Mörder, nur aus dem einen Grund, weil er sich vollkommen in seinen Tod der Kreuzigung ergeben hatte und in sich gewillt war, den Tod als gerechte Strafe anzunehmen, denn er hatte Mich durch und durch beobachtet und Meine Unschuld durchschaut und zum Ausdruck gebracht mit den Worten: 'Herr, gedenke meiner in Deinem Reich!' Und durch das Bekenntnis Meiner Unschuld und die Anerkennung Meiner Gottheit und seiner eigenen Anklage, ist er sofort in den Himmel eingegangen. So ist es aber auch bei jedem Menschen, der mit vollkommenem freiem Willen sich Meinem Willen ergibt und den Tod annimmt. Ihre Mutter hatte eine Zeitlang zu leiden gehabt, sie ist aber auch im Himmel."

Barbara: Ich durfte sie sehen, und sie sagte:

Mutter (†): "Meine Kinder sollen auch wissen, was mich jetzt am meisten freut im Himmel und welche süße Freude ich genieße an den Früchten, die von meinem Baume gefallen sind. Alle die Gnaden, die Gott über meine Kinder ausgießt, daß mein Sohn jetzt Bischof ist und über eine ganze Diözese gesetzt ist, noch mehr aber, weil ihm Gott auch die Gnade geschenkt hat, sich dessen nicht gütlich zu tun in seiner Würde, sondern, weil er ein demütig-gläubiger Priester ist, das bringt mir noch mehr Freude und Ehre ein, als wie die Bischofswürde, die manchem noch zum Schaden sein kann, wenn sie sich durch die Ehre, die ihnen angetan wird, versündigen und glauben, die Ehre gelte ihnen. Das soll er nicht, er soll sich freuen, und ich habe die größte Freude daran, daß Barbara in meine Familie eingeschlossen ist.

Er soll dies festhalten und sich durch nichts davon abbringen lassen und nicht hören auf solche, die ihn davon abwendig machen wollen; denn durch das Vorgehen der Priester jener Zeit, die von allen Kanzeln herab sie so unterdrückt und verfolgt und hingestellt als ein niederträchtiges Weib, haften diese Verleumdungen noch fest, in all den Frommen hier. Betrüben soll sich Barbara daher nicht, wenn sie sieht, wie man so verächtlich an ihr vorübergeht. Meine Töchter sollen sich glücklich schätzen, Seelen gefunden zu haben, mit denen sie auf dem sichersten Weg zum Himmel gehen. Denn der Kreuzweg der Verachtung und Verdemütigung ist der sicherste Weg zum Himmel.

Als Mutter sage ich ihnen, niemals sollen und dürfen sie sich mit weltlich gesinnten reichen Damen einlassen; wenn sie noch so sehr umschmeichelt werden, sollen sie sich hüten, und nicht in Freundschaft einlassen, ohne sie direkt abzustoßen. Sie sollen auch sehen, daß sie den Weg gehen wollen, der hier so schlimm ausgelegt und verkehrt aufgefaßt worden ist. Meine größte Freude jetzt im Himmel ist das gute Leben und Streben meiner Kinder."

Heilige Gertrud: "Frl. Mathilde soll nur die Mittel von Luise nehmen und sich dazu Bewegung machen, und ich werde ihr die Gnade geben, daß sie wie früher ganz gut ihren Obliegenheiten genügen kann. Ihr aber, schafft alles Geschöpfliche aus euch hinweg. Freilich muß man auch für den Leib sorgen, um ihn zu erhalten, aber im übrigen kümmert euch um nichts."

 

Palmsonntag am 25. März 1923

"Denn das Heiligtum, das in Schippach gebaut werden soll, das umfaßt die ganze Welt. Es wird gebaut für alle treuen Kinder Meiner Kirche. Wenn es einmal erstanden ist, dann wird Friede einkehren unter den Völkern."

Barbara: Bei der Passion des Palmsonntags durfte ich das bittere Leiden so mit anschauen, wie es sich zugetragen, und ich hatte einen so großen Schmerz, wie wenn ich das innere Leiden der lieben Mutter Gottes hätte mit durchfühlen dürfen.

Ich war in den Dom gegangen, die Predigt zu hören, aber schon vorher fühlte ich eine ohnmachtähnliche Schwäche, die ich kaum aushalten konnte. Nach dem Schluß bat ich Luise, mich heimzuführen. In der Nacht hatte ich einen furchtbaren Traum. Ein fein gekleideter Herr mit schwarzem Anzug und spitzem Hut, der hineingestülpt war über Ohren und Augen, mit spitzen Fingern, feurigem Gesicht, stand vor mir. Ich erkannte Satan darin, machte das Kreuz und spie ihm ins Gesicht. Vor Schrecken erwachte ich und sah ihn noch dastehen, und ich rief die Heiligen um Hilfe an. Eine heilige Freude und Friede überkam mich, aber eine solche Schwäche, daß ich fühlte, daß ich nicht mehr in die Kirche gehen konnte. Und der Herr sagte:

Jesus: "Von jetzt bis Ostern sollst du Mir zu Hause Sühne leisten."

Barbara: "Lieber Heiland, daran erkenne ich, daß Du es bist, wenn Du mir die Kraft gibst, daß ich noch einmal in die Kirche kann."

Nach der heiligen Kommunion sagte mir der Herr:

Jesus: "Meine Tochter, Ich bin es, der dich heimsucht, es macht Mir mehr Freude, wenn du Meinem Willen dich mit Freuden unterwirfst, als wenn du Mich anflehst, die feierlichen Gottesdienste mitmachen zu können. Gehe zurück in dein Bett, du sollst nicht mehr aufstehen bis Ostern. Die Schwächen erlauben es dir nicht, du sollst dich aber jeder festen Nahrung enthalten; nur Brühen und hie und da ein wenig Wein darfst du trinken.

Luise soll Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, sagen, daß er dir täglich dreimal den Bischöflichen Segen zusende, besonders beim heiligen Meßopfer, denn du sollst auch für seine Wirksamkeit leiden und die ganze Woche Mir ein Sühnopfer sein für alle die gottlosen Kinder Meiner wahren Kirche, die Mein bitteres Leiden und Sterben vergessen und Mein kostbares Blut mit Füßen treten, aber auch für jene, die zwar noch an Mich glauben und die heiligen Tage mitmachen, aber nur, weil es so Sitte und Gebrauch ist, mit Lauheit, die aber kein Mitleiden mit Mir und Meinen Schmerzen haben, das Ich doch wenigstens von Meinen treuen Kindern erwarten könnte.

Du sollst aber auch deinem Seelenführer, dem Bischof von Mainz, eine Stütze sein. Du sollst dich unter sein schweres Kreuz stellen, was er sein ganzes Leben zu tragen haben wird, du und viele andere, alle Meine treuen Kinder, die Ich dir zugeführt. Seine Schwestern und die übrigen Kinder, die es nicht zu wissen brauchen, um was es sich handelt, die armen, guten, braven Dienstmädchen von Mainz, die in all den Leiden und Verfolgungen bei dir ausgeharrt, die sollt ihr alle auffordern in einem besonderen großen Anliegen, das ihnen und der ganzen Diözese Mainz zugute kommt, zu beten und fleißig die Wallfahrten mitzumachen nach Gonsenheim oder Marienborn, wenn nicht jede Woche, dann Sonntag nachmittags. Er hat viel zu leiden an Verachtung von seinen Kollegen, wenigstens von denen, die es nicht so ernst nehmen mit dem tieflebendigen Glaubensleben. Er wird belächelt, verspöttelt werden, es muß ihm aber Freude machen, und darüber darf er sich nicht betrüben, denn Ich verspreche ihm, daß es auch solche gibt, die ein gutes Beispiel an ihm nehmen, und ich verspreche ihm, daß seine Diözese für viele andere ein Vorbild sein wird. Er soll nur wie seither, ohne etwas anderes auffallendes zu tun, ruhig weiterarbeiten und mit felsenfestem Vertrauen auf Mich und in der sichersten Hoffnung, daß Ich ihn nicht verlasse und daß er sich eine Krone verdient, die ihn die ganze Ewigkeit erfreuen wird, vorangehen. Viele, ja die meisten seiner Priester, werden ihm nachfolgen und sich enger ihm anschließen, wenn es auch nicht alle sind, nämlich solche, die sich nur damit begnügen, ihren Beruf als Priester oberflächlich auszuüben, ohne inneren Geist; aber auch diese fühlen sich beschämt und raffen sich mehr und mehr auf.

1913 kam der Hochw. Bischof selbst auf den Bauplatz. Danach kam eine Lehrerin von München und sagte dir: 'Mein Beichtvater will es in den eucharistischen Blättern bekanntmachen.' Ich aber sagte dir: 'Nein, das ist nicht Mein Wille; Ich Selbst suche Mir die Meinen aus.' Und da sind sie jetzt dabei:

Ich habe N. N. benutzt, die Ich euch herbeigeführt. Diese ist das Werkzeug für sie. Sie aber sollen wieder andere herbeiführen, denn das Heiligtum, das in Schippach gebaut werden soll, das umfaßt die ganze Welt. Es wird gebaut für alle treuen Kinder Meiner Kirche. Wenn es einmal erstanden ist, dann wird Friede einkehren unter den Völkern, und Meine Kirche wird auf den Leuchter gestellt werden, von wo aus alle Völker sie sehen sollen. Deswegen verlangte ich, daß sie auf die Höhe eines Berges gebaut werde, weil das Äußere an sich schon ein Vorbild sein soll von der inneren Erneuerung der ganzen Kirche und sie auf den Leuchter gestellt werden soll."

 

Dienstag in der Karwoche am 27. März 1923

"Wenn der Mensch sich nicht zu Mir kehrt, bleibt Mein Angesicht von ihm abgewendet, durch die ganze Ewigkeit, und er bleibt verloren."

Barbara: Als meine beiden Schutzengel, wie ich sie gebeten hatte, mir von meinen beiden Mitschwestern die heilige Kommunion gebracht, sah ich den lieben Heiland sichtbar gegenwärtig vor mir, und Er sagte:

Jesus: "Die Leiden dieser Woche kannst du Mir aufopfern zur Sühne; gräme dich nicht, daß du die schönen Gottesdienste nicht mitmachen kannst und der wirklichen Kommunion beraubt bist. Es soll dies für Mich eine Sühne sein, für alle, die sich freiwillig entziehen, und die ihrer Kirche trotzen, die Kirchengebote übertreten, und Sünde auf Sünde häufen. Beruhige dich und gräme dich nicht, und leide still mit Mir, bis zum Karfreitag wirst du mit Mir ans Kreuz geheftet sein und dich jeder irdischen Nahrung enthalten. Karsamstag wirst du mit Mir im Grabe ruhen, bis zu der Stunde, wo Meine Kirche mit Mir die Auferstehung feiert. Trotz deiner großen Schwäche, die du wegen der großen Enthaltsamkeit empfinden wirst, stehe doch auf am Ostermorgen und gehe mit deinen zwei Schwestern, und feiere Auferstehung mit Mir, und empfange Mich in der heiligen Kommunion. Ich will dir dann zeigen, was du verdient hast durch dieses Karwochenopfer.

Und sage deinem Seelenführer, er möge nicht so kleinlich sein und sich abgrämen um irdische Dinge. Die Firmung einem einzigen Kind geschenkt, und wenn es stirbt in der Gnade, da hat er mehr erlangt, als wenn er die ganze Welt gewonnen hätte. Er möge aus der Not eine Tugend machen. Diese schreckliche Teuerung, die jetzt in der Welt herrscht, und die damit verbundene Hungersnot, wo so viele Menschen darben müssen, habe Ich zugelassen, das ist Mein Werk, daß er über das Geld, das ihm zugeschickt wird, verfügen kann, nach seinen Bedürfnissen. Er ist der erste Priester, der darbt, da möge er sich nicht abgrämen und die heilige Freude und den Frieden verlieren und sich absorgen um zeitliche Dinge; die ganze Welt ist in Meinen Augen ein Nichts.

Ich habe den Menschen erschaffen, aus Leib und Seele. Der Leib gehört der Erde, und daher kommen auch diese zeitlichen Nöte, daß die Menschen alle den irdischen Sorgen anhängen. Das verzeihe Ich gern, wenn nur der höhere Teil, die Seele, die doch nach Meinem Ebenbild erschaffen ist, Mir noch angehört und er die heiligmachende Gnade nicht verliert durch eine schwere Sünde. Wenn aber diese Gnade verlorengeht an Meinen Geschöpfen, dann ist für ihn die Gottähnlichkeit verloren, und Ich habe nichts mehr mit ihm zu schaffen. Wenn der Mensch sich nicht zu Mir kehrt, bleibt Mein Angesicht von ihm abgewendet, durch die ganze Ewigkeit, und er bleibt verloren.

Darum möge er, um diese zeitlichen Sorgen zu erleichtern, unbekümmert das Geld verwenden für seine Bedürfnisse und möge Mir den Schmerz ersparen, den er Mir dadurch bereitet, daß er sich abziehen läßt vom Himmlischen. Deswegen habe Ich dir diese Aufgabe gegeben, dieses Leiden in dieser Woche besonders dafür aufzuopfern, weil du deinen Seelenführer mit deinem Gebet und Leiden unterstützen sollst. Und ihr sollt wissen, alle Meine Kinder, besonders Mein Sohn, der Bischof, was das Gebet, was das Leiden, wenn es in richtigem, wahrem Sinne Mir aufgeopfert wird, für große Wirkungen hat für die Ewigkeit. Durch die Predigten, die euer Bischof hält während der Fastenzeit, haben sich viele entschlossen, eine gute Beichte abzulegen, es ist eine schöne Anzahl, die ihre Ostern nicht gehalten hätten und jetzt entschlossen sind, sie zu halten.

Hunderte von Seelen, die durch die Aufopferungen, die du machst bei deinen Gebeten, wo du alles, wie Ich es dir eingebe, von Meinem Kreuzestod bis hierher und bis zum Ende der Welt, alle Verdienste zusammen in einem Kranz, und durch Meine heilige Mutter dem himmlischen Vater darbietest; dadurch werden alle die Verdienste, die Leiden, die von solchen gelitten werden, die gar nicht daran denken, die sie unwillig ertragen, mit hineingesenkt in den Schatz der heiligen Kirche, und dadurch wertvoll gemacht und verdienstlich. Dadurch wird das Herz Meines himmlischen Vaters so entzückt und freigebig, daß du am Ostertag eine herrliche Prozession sehen wirst, die am Ostertage in den Himmel einziehen und Gott, anstatt all der Menschen, die es nicht tun und so gottlos hinleben, Mir Ehre und Lobpreis darbringen.

Das kommt euch wieder zugute, die es verstehen, ihr Kreuz mit Geduld zu tragen. Ich sage dir nochmals für deinen Seelenführer, dem Bischof, Ich habe ihm ein schweres Kreuz auf die Schulter gelegt. Ich habe es getan und ihn auf den schmalen Weg gestellt, wo man nicht zu zweit darauf wandeln kann, da muß einer hinter dem andern gehen, weil er zu schmal ist.

Darum soll er sich nicht noch einen Querbalken durchmachen, dann bleibt er hängen und ist noch viel härter zu gehen. Er soll sich nicht betrüben, weil er so allein diesen Weg gehen muß, er soll wissen, daß Ich ihm vorausgehe und es Mir nicht besser erging wie ihm. Ich, der eingeborene Sohn Gottes, wo sind diejenigen, die Ich Mir erwählt habe, daß sie mit Mir den Kreuzweg gehen sollen? Sie flohen alle davon, deswegen habe Ich sie doch nicht von Mir gestoßen, und habe durch sie Meine heilige Kirche gegründet. So muß auch er durch seine Geduld und Ergebung in Gottes heiligen Willen alles ruhig hinnehmen und ertragen, wenn alle ihn verlassen. Es ist nicht seine Aufgabe, sich bei ihnen beliebt zu machen, sondern sein gutes Beispiel zu zeigen. Dann verspreche Ich ihm, so wahr Meine Kirche entstanden ist, durch eben diese wankelmütigen Jünger, so wahr wird er seine ganze Diözese retten und auf gute Wege führen. Er muß auch mit der Zeit Rechnung tragen, weil alles unzufrieden ist, weil keiner weiß, wie es endet, so ist es einem wie dem andern, den Vorgesetzten, wie den Untergebenen.

Das ist aber die Strafe für die Sünde. Ich muß unbedingt sorgen, daß sie zurückkehren; Friede, heilige Freude und ein felsenfestes Gottvertrauen sind ihm die Stützen, auf denen er über alles hinwegkommt. Darum habe Ich euch dazu gesellt, weil jeder Mensch von Zeit zu Zeit einen Tröster braucht. Ich erlaube es ihm, daß er sein kummervolles Herz bei euch ausschütten darf. Weil er aber so viele belehren muß, muß er auch mal einen menschlichen Trost haben, daß das geknickte Herz wieder aufleben kann."

 

Schmerzens-Freitag am 30. März 1923

"Wie gerne käme Ich den Menschen zu Hilfe, wenn sie sich nur einigermaßen bemühten, Mir zu dienen."

Barbara: Nach der heiligen Kommunion bat ich den Herrn, mich doch einzuführen in das Geheimnis des Tages und mir Tränen des Mitleides wie früher zu verleihen; denn jetzt sei ich leider wie ein Holzblock. Darauf erwiderte der Herr:

Jesus: "Die Herzenstränen der Liebe sind Mir noch angenehmer als die äußeren Tränen. Beruhige dich nur. Ich verstehe es und Meine liebe Mutter auch. Grüße Mir recht herzlich deine beiden Mitschwestern, Meine guten Kinder, auch im Bischöflichen Palais, und bemüht euch auch, alle die Edelsteine gut aufzuheben, die für euch noch fallen werden, denn der Neid und die Eifersucht lassen nicht zu, daß man euch ehrt. Es werden allerlei Reden fallen, die euch recht verwunden. Regt euch nicht auf, Ich will sie in eure Krone einsetzen."

Barbara: "O Herr, soll ich heute arbeiten oder bei Dir bleiben?"

Jesus: "Du machst es, wie es sich findet; du gehst erst noch in das Amt und heute abend in die Predigt; den ganzen Tag über bin Ich bei dir und Meine heilige Mutter. Und schicke Mir nur oft ein recht liebes Herzensgrüßchen an Meinen Tabernakel. Es ist zum Erbarmen, das es so wenig Menschen gibt, die Meine Liebe erfassen. Wie gerne käme Ich den Menschen zu Hilfe, wenn sie sich nur einigermaßen bemühten, Mir zu dienen. Deswegen verlangt Mein Herz solcher kleiner Seelchen, wie ihr seid, die klein bleiben.

Und sage den Schwestern von Meinem Sohn, dem Bischof, daß sie die Ehre, die ihnen bewiesen wird, nicht beachten sollen, damit will man sie abziehen; das mißfällt Mir sehr, wenn sie sich abziehen lassen. Sie sollen sich in acht nehmen, die Ehre Mir zu rauben. Sie sollen immer bedenken, daß die Ehre nur Gott gebührt. Die Ehre ist sehr gefährlich für den Menschen. Mein Sohn, der Bischof, darf noch sein fünfundzwanzigjähriges Bischofsjubiläum feiern."

 

Karsamstag am 31. März 1923

"Darum verlange ich tiefe Verdemütigungen, außergewöhnliche Bitten und Bußübungen."

Jesus: "Ich habe ein schweres Opfer von dir verlangt in dieser Woche. Nebst dem starken Fieber, das Ich über dich sandte und der Herzschwäche, gab Ich dir noch eine große Bußübung auf, die ganze Woche nichts zu essen als etwas Brühe und am heiligen Karfreitag Enthaltung von allem, was du auch gut gehalten hast. Dies verlangte ich von dir, damit du siehst, wie hart der Hungertod ist. Länger als drei Tage könntest du das nicht aushalten, es müßte der Tod eintreten. Jetzt hungern und darben so viele Menschen in der Welt, und zwar die, die es am allerwenigsten verdienen. Darum sehnt Sich Mein Herz nach Abwendung dieser schrecklichen Strafgerichte. Weil aber die Sünden fortwährend weiter begangen werden und zum Himmel schreien um Rache und öffentlich darauf losgesündigt wird und besonders die große Lieblosigkeit, womit ein Volk das andere aus lauter Habsucht und Stolz auffressen möchte, darum verlange ich tiefe Verdemütigungen, außergewöhnliche Bitten und Bußübungen, wie Ich ja immer von der Menschheit verlangt habe zur Zeit großer Bedrängnisse und Strafen.

Darum rate Ich Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, er möge sich nicht von dem Gerede eines vielleicht ihm nahestehenden, wenn auch untergebenen Priesters, fürchten. Er möge im Monat Mai zu Ehren Meiner heiligen Mutter eine solche Buß- und Sühneprozession ansagen, in seiner ganzen Diözese, die Männer auffordern, sich anzuschließen, aber sie sollen allein gehen. Die Männer-Prozession soll für sich sein. Er möge doch mit einem Schiffskapitän sich in Verbindung setzen, daß er ihm doch einen annehmbaren Preis machen möge, es sei ja zur Ehre Gottes und zur Abbitte für die großen Strafen, die über euch alle verhängt sind, damit Arm und Reich sich anschließen könne.

Diese Prozession wird einen guten Eindruck machen, auch unter denen, die ihm fernstehen, die das offene, freie Bekenntnis seiner Katholiken achten. Der Himmel, besonders Meine heilige Mutter, vereinigen sich mit ihnen, um das Herz Meines himmlischen Vaters zur Abnahme dieser schweren Prüfung zu bestürmen. Je tiefer Mein Sohn sich demütigt, desto größere Fortschritte macht er auf dem Weg der Vollkommenheit. Ich wünschte wohl, daß dieses in allen Diözesen und in ganz Deutschland getan würde, da doch ganz Deutschland so schwer leidet unter der Wucht dieses Kreuzes. Ihr aber, Meine Kinder, bei euren kleinen Wallfahrten nehmt mit, wer sich anschließen kann und will."

 

9. Mai 1923

"Dann soll die ganze Welt in diesem Heiligtum das Siegeszeichen erkennen, daß Meine Kirche siegt über all die Angriffe der Hölle und ihre Anhänger auf Erden."

Jesus: "Grüße Mir recht herzlich Meine guten Kinder in Amerika, alle, die sich empfehlen ließen in dein Gebet. Sie stehen in ähnlichem Alter wie du und werden bald eingehen in die ewige Herrlichkeit. Ich wünsche sehr, daß sie dem armen, zertretenen Deutschland zu Hilfe kommen mit dem Heiligtum, indem sie alles aufbieten, um das Heiligtum zu unterstützen, das Mir die Welt errichten soll als ein Denkmal der Dankbarkeit für die große Gnade der täglichen Kommunion. Es ist nicht nur ein Zeichen der Liebe und Güte und der unendlichen Barmherzigkeit Gottes gegen die Menschen, sondern es soll auch einen Damm und eine Schutzmauer geben gegen das wütende Toben der Hölle in dem Freimaurertum und dem Kommunismus und Sozialismus, die sich alle zusammen verbinden wollen, um in Deutschland das katholische Glaubensleben zu vernichten.

Daher kommt es, daß sie diese Einheitsschule errichten wollen, um ja die katholische Schule zu vernichten, daß die Kinder in der Glaubenslosigkeit der Schule aufgezogen werden. Dagegen will Ich dieses Denkmal inmitten von Deutschland in deinem Heimatdörfchen errichten, weil Ich durch dich der Welt länger als ein halbes Jahrhundert gesagt habe: "Ich will die öftere Kommunion eingeführt haben in der ganzen Welt", weil Ich das alles voraussah und Ich Meine treuen Kinder zusammenscharen will. Diese müssen gegen die Gottlosigkeit und den Unglauben mit aller Entschiedenheit ankämpfen, indem sie ruhig alle Leiden ertragen, die Ich über sie kommen lasse und die gottlose Welt und die Wut der Hölle. Wenn dieses Heiligtum gebaut ist und die feierlichen Gottesdienste gehalten werden, dann soll die ganze Welt in diesem Heiligtum das Siegeszeichen erkennen, daß Meine Kirche siegt über all die Angriffe der Hölle und ihre Anhänger auf Erden.

Darum verlange Ich, weil Deutschland nicht nur zertreten ist, sondern ganz zermalmt von seinen Gegnern, Ich diese Belagerung der Franzosen aber zulasse, um noch Schlimmeres zu verhüten, nämlich, wie Ich oben gesagt, daß dem Freimaurertum und den mit ihm verbündeten Mächten, die Spitze der Stachel abgebrochen wird; die ganze Welt soll an diesem Heiligtum Meinen schützenden Arm erkennen, der Seine Kirche wieder auf den Leuchter stellen will, von dem sie die Gottlosigkeit ihrer Kinder weggerückt. Darum will Ich den alten Müttern noch einige Jahre schenken, und Ich lasse sie bitten, sie sollen diese Zeit noch gut ausnützen, daß dieses Heiligtum bald angefangen werden kann. Ihr aber, Meine Kinder, du und Luise, habt nichts mehr zu tun. Eure Aufgabe ist erfüllt, jetzt haben andere sich einzustellen.

Mein Sohn, der Bischof von Mainz, soll unumwunden sich vereinigen mit dem Würzburger Ordinariat und ihnen ganz klar und deutlich schreiben, daß er verpflichtet sei, ihnen dieses zu sagen, denn von Mainz aus sei das Übel ausgegangen, daß der Kirchenbau vernichtet worden sei, was so schön gelungen wäre in einigen Monaten, weil alles Material zur Stelle war, und jetzt der große Schaden, der dadurch verursacht wurde, von ihnen nicht mehr gutgemacht werden kann. Aber die Verantwortung dafür werde Ich von ihnen fordern, darum sollen Vorbereitungen gemacht werden, daß es nicht mehr zu lang hinausgeschoben wird. Es muß von Würzburg aus auch dem Pfarrer von Rück- Schippach auferlegt werden, daß er es öffentlich bekanntmacht. Wer dem Werk geschadet habe seither durch öffentliche oder geheime Entwendung, der müsse es ersetzen, wenn er sich nicht eine große Strafe für das Jenseits aufladen wolle, damit den frechen, gottlosen Menschen, die immer noch fortfahren, der Diebstahl abgeschnitten wird. Die Leute halten es für keinen Diebstahl, weil von allen Kanzeln herab so verkehrte Sachen gemacht wurden. Sie sind schuld und haben die Menschen dazu verleitet.

Deswegen fordere Ich alle Meine Kinder auf, alle die guten, treuen Seelen, die frommen, guten Priester, mit den Bischöfen an der Spitze, daß jeder in seiner Diözese sich zusammenschare und rette, was noch zu retten ist. Die Leiden, die jetzt Deutschland so hart fühlen muß, die Ich über sie kommen lasse, und die Leiden, die von den gottlosen Menschen ihnen zugefügt werden, die inneren und äußeren Leiden, die jeder Mensch an sich fühlen muß und zu ertragen hat, sollen ruhig und mit Ergebung in Meinen heiligen Willen täglich Mir aufopfert werden in Vereinigung mit Meinem bitteren Leiden.

Meine Kinder sollen immer bedenken, wie Ich, der eingeborene Sohn Gottes, als Ich unter euch wandelte, gehandelt und getan habe und sie das Herz Meines himmlischen Vaters wieder befriedigen. Ihr sollt euch gar nicht kümmern um das Wohl und Weh, das jetzt zu ertragen ist, sondern ruhig alles Mir anheimstellen. Das gibt dann die erneute Schar der Streiter Christi. Diese sind dann die heiligen Märtyrer, die, als Ich Meine Kirche gründen und in die Welt einführen wollte, durch ihr Leben und Blut den Samen abgaben zu immer neuen Sprößlingen. So muß jetzt das erneute Christentum durch diese kleine Schar das ganze Christenleben erneuern und ein neues Christenleben emporblühen. Deswegen verlangte Ich, daß diese Kirche auf einen Berg gebaut werde, von wo aus sie weithin gesehen werden kann. Es soll dies auch die Bedeutung sein, daß Meine Kirche wieder auf den Leuchter gestellt werden soll."

 

Fest des heiligen Antonius am 19. Juni 1923

Barbara: Bei der heiligen Kommunion in Schippach vergoß ich viele Tränen und rührte das Herz Meines himmlischen Bräutigams. Er ließ mich längere Zeit an Seinem göttlichen Herzen ruhen, ohne ein Wort zu reden. Dann brach Er das Stillschweigen und sagte:

Jesus: "Sei zufrieden, Meine Tochter, Ich bin immer bei dir, wenn du es auch nicht immer gewahr wirst, du glaubst, Ich hätte dich vergessen, weil du Meine Nähe nicht fühlst alle Tage wie in Mainz. Siehe, jetzt sollst du Mich trösten für den Undank Meiner treulosen Kinder, die Mich aus ihrem Herzen hinausstoßen. Und wenn nicht öffentliche Buß- und Sühneprozessionen gehalten werden, wie Ich dir in Mainz gesagt habe, wird die Menschheit Meine Zuchtrute noch lange fühlen müssen.

Darum sage deinem Seelenführer, daß er in Würzburg ohne Menschenfurcht auftreten soll, wie am ersten Pfingstfest Mein Apostel Petrus. Ihr verlängert die Strafgerichte, die auf der Menschheit lasten, und die Ehre und Verherrlichung, die Mir, eurem Gott und Herrn, durch die Verzögerung des Kirchenbaues in Schippach entzogen wird, werde Ich einstens jenen entziehen, die die Verzögerung verschulden. Und je mehr Gottlose Meine Gottheit leugnen, desto mehr verlange Ich, daß Meine treuen Kinder Mich vor den Menschen bekennen. Sage Meinem Sohn, daß Ich ihm beistehen werde, ohne Furcht reden zu können."

 

Mariä Himmelfahrt am 15. August 1923

Jesus: "Sage deinem Seelenführer, dem Bischof von Mainz, daß Ich sehr zufrieden mit ihm bin. Er soll auf betretenem Weg fortfahren und sich nicht kümmern um Lob oder Tadel der Menschen. Bald wird sich das Angesicht seiner ganzen Diözese erneuern. Wenn er glaubt, in Mainz noch keinen Erfolg zu sehen, dies ist aber die Verbitterung über den Druck, der durch die Belagerung der Franzosen auf ihnen liegt. Es ist dies nicht seine Schuld. Wenn die Belagerung aufhört, wird er auch in Mainz guten Erfolg haben und sehen."

 

6. Oktober 1923

"Die Hauptsache im priesterlichen Beruf ist, ein inniges Glaubensleben zu pflegen, wozu auch das Übernatürliche gehört."

Barbara: Ich ging nach der heiligen Kommunion, um die Ablässe der Rosenkranz-Bruderschaft zu gewinnen, und sagte zum Herrn:

"Ich will die Ablässe besonders für die gewinnen, die mir so große Leiden gemacht und mich in diese peinliche Lage gebracht. Den ersten will ich gewinnen für Dr. Selbst."

Zum ersten Mal durfte er sich mir nahen. Er hatte ein ganz durchlöchertes Herz. Ich fragte, warum das sei. Er antwortete:

Dr. Selbst (†): "Weil ich mich nur selbst gesucht und eigensinnig meinen Willen durchgesetzt. Alle eure Gebete kommen keinem eurer Gegner zugute, sondern werden unter anderen verteilt. Sie leiden alle schrecklich und können keine Erleichterung erlangen, bis die Kirche gebaut ist."

Barbara: Dann kam ein Priester und stellte sich mir vor als der jüngst verstorbene Kaplan der Diözese. Er sei durch diesen Ablaß erlöst worden. Ich betete dann für Herrn Dr. Facher, aber mit demselben Mißerfolg. Es kam ein Mädchen und sagte:

Mädchen (†): "Ich bin eine Jungfrau aus Westfalen, die du erlöst, danke dir!"

Barbara: Ich betete dann für Willy, meinen Neffen. Sofort kam er glückstrahlend herbei und sagte:

Willi (†): "O wie glücklich bin ich und auch Joseph. Wir sind beide an demselben Ort."

Barbara: Und auch Joseph kam, und sie waren so sehr fröhlich.

Jesus: "Die Hauptsache im priesterlichen Beruf ist, ein inniges Glaubensleben zu pflegen, wozu auch das Übernatürliche gehört. Aber gerade das haben die Gegner vernichtet und unendlichen Schaden der Christenheit zugefügt. Deswegen haben sie alle schrecklich zu leiden. Bischof Brück und Bischof Kirschstein, Dr. Hubert und Engelhardt, P. Bonifaz, Generalvikar Heßdörfer und alle, die dagegen waren."

 

13.-20. Oktober 1923

Jesus: "Beruhige dich und halte dich nicht darüber auf, warum Ich deine Verwandten mit den großen Leiden heimsuche. Denke an den sehr schönen, großen Himmel, der nicht bloß auf dich, sondern auf alle deine Verwandten wartet."

Barbara: "O Herr, verzeihe meinem Bruder. Das ist nur sein Jähzorn, aber er ist sonst ein guter Katholik und seine Kinder sind gut erzogen." Darnach durfte ich den Herrn schauen. Er war so lieb und zutraulich.

Jesus am 14. Oktober 1923: "Sage Frau N., ihren beiden Verstorbenen geht es jetzt gut, weil sie Gaben für Mein Heiligtum geschickt, wodurch Ich später sehr verherrlicht werde; so tritt Meine Gerechtigkeit zurück und Meine Barmherzigkeit geht vor. Alle die Armen Seelen, deren Verwandte an Meinem Heiligtum mithelfen, genießen den Vorteil, daß sie jetzt schon teilnehmen an allem Guten, das bis zum Ende der Welt an diesem Heiligtum gewirkt wird. Auch Frau N. geht es gut. Ich werde alle diejenigen bevorzugen, die Meine Kirche bedenken."

Barbara: Bei der Schlußfeier der Marienkinder in der Stefanskirche bei dem Te Deum ließ Sich die liebe Mutter Gottes auf einem thronartigen Sessel, in königlichen Prachtgewändern, umgeben von Ihrem ganzen Hofstaat, inmitten der Kirche hernieder, als Dank für den Bischof, der so viele gute Keime in großer Menge in jugendliche Herzen gelegt und ihnen in herrlichen Worten den Dienst Gottes in der Jugendzeit geschildert. Hochbefriedigt gingen alle nach Hause, wie man von allen Seiten hörte. Die liebe Mutter Gottes ragte einen Kopf höher über alle Ihres Hofstaates hervor.

Barbara am 20. Oktober 1923: "Warum sind wir denn alle drei so armselig und gehindert im Deinem Dienst?"

Jesus: "Ja, habt ihr denn vergessen, daß ihr Kreuzesbräute seid? Ihr alle drei sollt Mir Seelen retten helfen. Besonders sollt ihr euren Bischof stützen, daß er ohne Menschenfurcht alles in das Werk setze, was Ich ihm angebe."


22. Oktober 1923

Jesus: "Es kommt noch eine Verfolgung gegen die Priester und Ordensleute, doch nicht so, daß sie flüchten müssen, sie brauchen sich nicht zu fürchten. Der kindlich-demütige Glaube hebt sie über alles hinweg. Diejenigen, die das nicht erfassen können und sich nicht kindlich-demütig an Mich anschließen, trennen sich von Mir ab. Darum muß viel gebetet werden, ihr sollt euch ganz einsetzen. Seid nicht ängstlich. Erweitert eure Herzen. Ich bin kein Tyrann. Ich bin ein guter Gott.

Schwester Pauline hat recht gehandelt, so muß gehandelt werden um Meinetwillen, da darf man sich nicht fürchten vor Bedrängungen. Sie soll ganz ruhig ihre Pflicht erfüllen, wie sie es immer getan hat und darüber sich gar nicht aufhalten. Es dauert nicht lange, dann sehen es alle ein, denn Ich will, daß ein anderer Ordensgeist einzieht, weil es anders werden soll. Der Bischof soll nur auch hier recht darauf dringen. Das dringt dann ins Volk hinaus, und die Guten schließen sich an. Deswegen zieht es sich noch hinaus, aber es kommt dann eine schöne Zeit, daß es wohl der Mühe wert ist, dafür zu leiden. Auch in deiner Heimat wird man es einsehen, wenn einmal der Bischof sich in Schippach hat sehen lassen; daß ein Kirchenfürst aus einer anderen Diözese kommt, da denken sie, es muß doch etwas dran sein."

 

Rosenkranzfest am 27. Oktober 1923

"So wie Mein Sohn gesorgt hat, daß Ich hier in Lourdes verherrlicht werde, so will Ich sorgen, daß Mein Sohn in Schippach verherrlicht wird!"

Jesus: "Sage Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, er möge sich jetzt noch ruhig verhalten, aber im Monat Mai möge er sich noch einmal nach Rom wenden und um die Genehmigung zum Kirchenbau bitten, denn die liebe Mutter Gottes habe dir in Lourdes gesagt: 'So wie Mein Sohn gesorgt hat, daß Ich hier in Lourdes verherrlicht werde, so will Ich sorgen, daß Mein Sohn in Schippach verherrlicht wird!' Die liebe Mutter Gottes wird es durchsetzen, du erlebst die ganze Herrlichkeit nicht, aber du wirst mit allen Engeln und Heiligen kommen und der Einweihung beiwohnen. Erst dann, wenn die Friedenstaube fertig ist und durch die Lande fliegt, kommt der Friede, und die Völker werden sich versöhnend einander die Hände reichen, nicht eher!"

Barbara: Beim Requiem des französischen Professors redete mich derselbe an:

Professor (†): "Gehe zu meiner Frau und sage ihr, sie möge zu unserem Bischof gehen und ihm sagen, daß ich nicht eher zur Ruhe könne kommen, bis sie alle, die mitgeholfen haben, das deutsche Volk zu bedrücken, damit aufhören, denn so lange kommt keiner, der mit schuld war, in der Ewigkeit zur Ruhe. Wir haben alle einen Glauben, eine Taufe und einen Vater aller Menschen. Wir sind alles Brüder und Schwestern, und es geziemt sich nicht, daß ein Volk das andere so drücke, ja zertrete. Sie soll ihrem Bischof sagen, daß ich nicht zur Ruhe gelangen kann, bis sie die Hand zur Versöhnung reichen und Schluß machen mit der Bedrängnis. Alle, die den Haß in sich festhalten sind schuld, daß keiner der Mitschuldigen aus dem Fegefeuer kommen kann, wenn er auch noch so gut war, bis sie nachgeben."

 

29./31. Oktober 1923

Barbara: Als ich für Hochw. Bischof betete, durfte er sich zwar nicht sehen lassen, aber der Herr sagte, er habe vor dem Tode einen so tiefen Reueschmerz gehabt über sein Tun und Treiben, daß er ihn nicht so hart behandeln konnte wie andere Gegner.

Jesus: "Ich habe ihm vieles nachgelassen, aber er hat doch noch genug zu leiden."

Barbara: Am 31. Oktober 1923 war Ich auf dem Kirchhof. Da öffnete sich mir ein unabsehbares Flammenmeer. Sie streckten mir alle die Hände entgegen und riefen: "O auch mir; o hilf mir!"

 

9. November 1923

Jesus: "Ich habe den Menschen in die Welt gestellt, der Mensch muß arbeiten, dann gebe Ich auch Meinen Segen dazu; darum sage ich nicht alles so klar."

Barbara: Ich fragte den Herrn, ob die Verwandten von Frau K. an Allerheiligen erlöst wurden?

Jesus: "Nur das Frl. Lehrerin nicht, weil sie in einen höheren Grad kommt unter die Jungfrauen."

Barbara: Sie versprach dem Herrn, mir das Obst zu segnen bis dahin, falls Er sie erlöse. Es dauerte darauf bis zur Wandlung; da kam sie so lieb und schön, ihr Kleid war weiß, warf einen grünen Schimmer aus.

Jesus: "Das will Ich dir sagen: Die leidende, streitende und triumphierende Kirche ist eine Kirche, deren Glieder untereinander teilnehmen an Leid und Freud. Wenn die streitende Kirche ein Festgewand anlegt, dann legt die Kirche die Farbe an, worin die Kinder sehen können, was das zu bedeuten hat.

Die grüne Farbe ist die Hoffnung, die rote die Liebe. Hast du nicht gemerkt, wie die Kirche in den Kriegsjahren sich in Grün gekleidet? Damit will die Kirche sagen: Hofft und vertraut auf den Herrn, es kommt auch wieder für euch eine bessere Zeit. Ich will dir damit zeigen, daß du mit der Kirche Hand in Hand gehst. Die gelbe Farbe bedeutet die heilige Freude, die weiße Farbe bedeutet die Reinheit, die blaue die Demut."