• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

Fest des heiligen Josef am 19. März 1911

"Diese haben noch nicht erfahren, wie gut Ich bin und welcher Umschwung in einer Seele vor sich geht, wenn Ich ihr aus der dicksten Finsternis heraus plötzlich Meine Liebe zu verkosten gebe."

Barbara: Welcher Umschwung, wenn das Wehen eines anderen Geistes als der Geist der Finsternis eine Seele beleuchtet, habe ich heute am Feste des heiligen Josef erfahren. Könnte ich doch allen zurufen, die so hin- und herwanken, wie glücklich wir Kinder der katholischen Kirche sind. Und wenn meine geistlichen Vorgesetzten wüßten, mit welchem Widerwillen ich die Aufzeichnungen mache, würde keiner mehr mich des Hochmutes und der Einbildung bezichtigen. Derjenige, der es an sich erfährt, wird mich auch verstehen, denn was ich niederschreibe, wozu ich innerlich aufgefordert und gedrängt werde, ist die volle Überzeugung und Wahrheit: Der Herr will nur bestätigen durch ein ungelehrtes Weib, was Er Seiner Kirche zu lehren befohlen hat.

Als die Jungfrauen heute früh ihre Osterkommunion hielten, wurde ich einer großen Gnade gewürdigt. Es war, wie wenn ein Schleier von den Augen meines Geistes weggezogen werde, und ich erkannte, daß die, die hinzutraten zum Tische des Herrn, mit Ausnahme von zwei oder drei, im Stande der Gnade den Herrn empfingen. Rechter Hand vom Altare war bei der heiligen Messe der heilige Josef gegenwärtig, und als der Priester begann, die heilige Kommunion auszuteilen, ging er ihm voraus, und brachte hier und da noch etwas in Ordnung. Und wenn eine Jungfrau zurückkam von der Kommunionbank war sie durchleuchtet wie eine Sonne. Als ich vor dem Herrn meine Verwunderung und meine Freude, die so groß war, daß ich laut hätte aufjubeln mögen, ausdrückte, sagte der Herr:

Jesus: "Ich will dir zeigen, wie leer und hohl die Ausdrücke sind, die du hie und da hören kannst, wenn man nämlich die Begeisterung gottliebender Seelen als überschwengliche Gefühle hinzustellen sucht. Diese haben noch nicht erfahren, wie gut Ich bin und welcher Umschwung in einer Seele vor sich geht, wenn Ich ihr aus der dicksten Finsternis heraus plötzlich Meine Liebe zu verkosten gebe. Ich will dir heute zeigen, daß niemand, auch der Priester nicht, ängstlich sein soll, ob man würdig genug sei bei den vielen Sünden und Fehlern, die man begangen hat, doch so oft zu kommunizieren. Siehe alle, die du hier gereinigt zurücktreten siehst, sind lauter ganz gewöhnliche Christen, und doch scheinen sie dir Auserwählte zu sein, weil ihre Seelen so glänzend sind. Nur eines haben sie, und das verlange Ich: Guten Willen! Der Mensch, der guten Willen hat, dem will Ich alles ersetzen. Und jene Seelen, die sich ihr ganzes Leben nur mit dem Gedanken quälen, ob sie auch einmal gut gebeichtet, auch wenn sie vom Beichtvater zur Ruhe aufgefordert worden, sind vom Geiste der Hoffart besessen; sie wollen sich heilig sehen. Diese kommen nie zur Ruhe und werden nicht glücklich, was sie doch sein könnten.

Überall, wo der Mensch nicht aus verstockter Bosheit handelt, wo nur Unverstand und unverschuldete Unwissenheit die Ursache einer mangelhaften Vorbereitung ist, will Ich alles ersetzen. Nur guten Willen verlange Ich.

Sag es den Priestern, wie sehr Ich sie liebe, wie Ich alle ihre Mühe dereinst belohnen werde; denn nur die katholische Kirche enthält das auserwählte Volk. Sie ist das Israel im Neuen Testament. So wie Ich im Alten Testament die Hoffnung auf einen Erlöser nur in Israel verkörperte, indem Ich ihnen die Propheten gab, die fortdauernd diese Hoffnung lebendig hielten unter dem Volk Israel, so will Ich, daß im Neuen Bund der nun erschienene Erlöser fortlebe und so Mein Erlösungswerk fortgesetzt werde bis zum Jüngsten Tage der Welt.

Darum soll jeder Priester ein anderer Christus sein. Ihr Opferleben, verbunden mit dem Opferleben so vieler Seelen, die Mich noch lieben, sei es im Kloster oder in der Welt, sind die Ursache, daß der Untergang der Welt noch verzögert wird.

Die Leiden, die Verachtung und die Verfolgung von seiten der ungläubigen Welt sind für Meine Diener die Schätze, womit sie viele Seelen wieder in Meine Vaterarme zurückführen können. Dies ist aber auch das fortgesetzte Erlösungswerk. Durch ihre Liebe zu den unsterblichen Seelen und durch ihre Geduld bei all den Verfolgungen der gottlosen Welt doch fortfahren, den Menschen den Weg zum Himmel zu zeigen, ist das fortgesetzt ununterbrochene Erlösungswerk. Und die lebendige Person Jesu Christi lebt fort in der sündigen Menschheit.

Darum schmerzt es Mich sehr, daß Meine Diener immer noch zögern anzunehmen, was Ich mit dir rede. Wären alle vom lebendigen Geist durchdrungen, daß Ich bei euch bin, und daß Ich nur deswegen persönlich, nicht nur als Gott, sondern auch als Mensch, bei euch sein will, dann wären alle mit mehr Dankbarkeit gegen Mich erfüllt.

In jenen Zeiten, wie die eurige wieder ist, wo die Sünden der Menschen und die Bosheit der Hölle ein Dasein Gottes aus dem Gedächtnis der Menschen verwischen will, da will Ich als Mensch bei euch sein, da will Ich euer Bruder sein. Und wenn die Bosheit der Sünde Mich von neuem ans Kreuz schlägt, da suche Ich Mir unter Meinen leiblichen Geschwistern solche aus, die mit Mir leiden und fühlen müssen. Dies ist das fortgesetzte Erlösungswerk, das niemand verstehen will, auch Meine Diener nicht, und doch sind sie ganz allein die Berufenen, die Meine Werke verkörpern müssen. Ein anderer Christus soll der Priester sein. Dafür soll er in Meines Vaters Reich ewig mit Mir auf dem Thron sitzen und mit Mir die zwölf Stämme Israels richten. Fahre fort, das, was Ich mit dir rede, niederzuschreiben und ihnen zu übergeben. Sie sollen keine Macht der Welt fürchten, die Strafgerichte predigen, die Sünde geißeln und mit den Kleinen demütig auf Meine Hilfe warten. Viele laue Katholiken werden zum religiösen Eifer zurückkehren, wenn sie sehen, daß ihre Priester in tieflebendigem Glauben vorausgehen."

Barbara: Als ich den Herrn bat, mir nicht aufzutragen, es meinen Vorgesetzten mitzuteilen, weil ich immer krank werde, da ließ mich der Herr den Lohn sehen, der auf alle die wartet, die viel für Ihn getan und gelitten haben. Ich sah eine unabsehbare Schar reiner himmlischer Gestalten, dabei eine leibliche Schwester und eine fromme Lehrerin, die sich viele Mühe gab, die Schriften abzuschreiben. Die anderen kannte ich nicht. Es wurde mir mitgeteilt, daß so, wie wir katholischen Christen an den Festtagen der Heiligen Anteil nehmen dürften an den Freuden dieser unserer Brüder und Schwestern, weil wir eine Familie seien, auch diejenigen, die in ihrem Leben durch ein besonderes Werk, das der Herr durch sie befördert hat und wodurch andere Menschen zur Liebe Gottes angeeifert werden, jedesmal sich aufs neue miteinander erfreuen in der ewigen Glückseligkeit, sooft auf Erden eine Seele die Akte der Gottesliebe erweckt, die ihr aus den Schriften jener Seele bekannt geworden ist, durch die sie verfaßt und niedergeschrieben worden sind, auch wenn Jahrhunderte schon verflossen sind.

 

29. November 1911

Jesus: "Sage Meinen Dienerinnen, Sie sollen ohne Zögern alle ihre Kräfte einsetzen, um ihre Wirksamkeit zu erweitern und unsterbliche Seelen zu retten. Es sei besser, eine einzige Seele retten, als ein ganzes Leben in einer Zelle verbringen und bei Wasser und Brot fasten, denn die unsterblichen Seelen, die ohne diese Tätigkeit verlorengegangen wären, verherrlichen Mich alsdann durch die ganze Ewigkeit.

Es sei besser, wenn der junge Mann (der stottert) einen anderen Beruf ergriffe, weil er den Verdemütigungen nicht gewachsen ist, die seine körperlichen Gebrechen ihm bereiten.

Der Mann, der Selbstmord beging, sei zwar gerettet, aber nicht durch seine Verdienste, sondern durch ihr Gebet, und weil er eine Verwandte hätte im Kloster und Er versprochen hätte, daß bis ins vierte Glied niemand verlorenginge, aber weil er selbst schuld war, mußte noch das Flehen anderer uneigennütziger Seelen dazukommen und die Gebete seiner Angehörigen. Außerdem sei er gerettet durch die Gebete, die von uneigennützigen Seelen verrichtet werden, die jeden Tag rufen: "O Herz Jesu, gib uns Seelen", und diese Sterbenden Meinem Herzen durch Meine heilige Mutter aufbürden.

Durch das Schutzengelgebet (am Ende des Buches), worin es heißt: '... Trage meine Gebete in die Hände der lieben Mutter Gottes' und am Schluß '... und opfere sie dem himmlischen Vater auf für die Bekehrung der Sünder, besonders derer, die heute sterben...', werden die Seelen der Sterbenden in die Hände der lieben Mutter Gottes gelegt und deshalb kann Ich nicht anders, als den Seelen vieler Sterbenden einen Akt der Reue zu schenken durch die Fürbitte Meiner heiligen Mutter.

Durch seine Verdienste wäre dieser Mann nicht gerettet worden. Er ist deshalb auch so noch bei den Verdammten, damit die Gebete der Kirche und der frommen Seelen nicht zu ihm gelangen können, außer es würde sich eine gerechte Seele für ihn einsetzen, denn es ist doch auch Bosheit in ihm gewesen. Der letzte Akt war zwar die Verzweiflung, aber vorher hat er viel verschuldet und ist nur durch die Gebete anderer gerettet worden.

Sage Meinen Dienerinnen, sie sollten nicht säumen und in Amerika eine andere Niederlassung suchen. Ihr wißt oft nicht, woher es kommt, daß bei eintretenden Gefahren manchmal eine Wendung in einem ganzen Volk eintritt. Das Schicksal eines ganzen Volkes liegt oft in der Hand eines einzigen Gerechten, der sich mit seinen Gebeten dem Arm der göttlichen Gerechtigkeit so entgegenwirft und gleichsam den Zorn Gottes aufhält und Seinen Arm bindet, bis Sein Zorn entwaffnet ist, und wenn dann viele sich vereinigen und sich anschließen an das Gebet einer solchen Seele, wird oft ein ganzes Volk gerettet, und wenn in Deutschland viele sich dem Liebesbund anschließen und das ausführen, was Ich angegeben, so geschieht dies auch in Deutschland, und Deutschland wird gerettet sein."

 

22. Dezember 1911

"Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden."

Nach der heiligen Kommunion sagte der Herr:

Jesus: "Die Schrift (Flugblatt eines protestantischen Predigers), die Ich dir gestern abend in die Hand spielte, soll dir zeigen, warum Ich mit dir rede, warum Ich die Einführung der täglichen Kommunion verlangte, denn das ist der Liebesbund, den Ich mit Meinen treuen Kindern schließen will. Alle, die sich von diesem Band umschlingen lassen, bleiben ihrem heiligen Glauben treu, und sie sollen gerettet werden für eine glückselige Ewigkeit. Die übrigen werden, wenn auch nicht alle zum Abfall kommen von ihrer katholischen Kirche, doch wie ein Rohr hin- und herschwanken.

Beim Lesen der Broschüre hast du gesehen, wie wahr es ist, was Ich dir in den sechsundzwanzig Jahren mitgeteilt habe. Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden, anstatt des Papstes, der deutsche Kaiser die gesamte Kirche regieren.

Dies ist geplant von allen, die Mich als ihren Gott und Schöpfer aller Dinge nicht mehr anerkennen. Aus Haß gegen Mich haben sie sich verschworen, nicht eher zur Ruhe zu kommen, bis diese ihnen so verhaßte Kirche aus der Welt hinweggefegt sei, weil nur in dieser Kirche Mir noch die schuldige Ehre und Verherrlichung zukommt, das Ankämpfen gegen das Zentrum in den Reichstagswahlen, das Ausschalten alles Religiösen aus den Schulen, die laxe Moral, die bis ins letzte Dörfchen hinein zutreibende und immer mehr überhandnehmende Vergnügungssucht, alles das gehört von den Gotteshassern zu dem einzigen Plan, den sie sich gesetzt, und der von der Hölle ausgeht, um die vom Herrn gestiftete Kirche aus der Welt zu schaffen.

Ein Priester soll und muß zu Zeiten, wo der heiligen, katholischen Kirche Abfall droht, mit Mut und Entschlossenheit diejenigen Männer nachzuahmen suchen, welche die Abgefallenen so sehr hassen, wie einen heiligen Karl Borromäus, Ignatius, Canisius und überhaupt alle, die kämpften für die Kirche und ihre Rechte. Die Laien sollen treu zu ihren Priestern stehen durch Gebet, durch Opfer, Priester ausbilden helfen, und wie Ich dir immer sagte, feurige Männer aufstehen, die wie mit einem zweischneidigen Schwerte die Rechte der Kirche verteidigen.

Darum bitte deine Vorgesetzten, daß sie dir erlauben, an alle, die glauben, daß Ich mit dir rede, die Aufforderung ergehen lassen zu dürfen, jeden Tag den ganzen Psalter Mariens zu beten, bis die Reichstagswahlen ganz abgeschlossen seien. Dann vereinigt Sich Meine Mutter mit dem ganzen himmlischen Hof, um euch zu Hilfe zu eilen."

 

Fest des Evangelisten Johannes am 28. Dezember 1911

"Darum wisset, wenn die Welt gestraft wird, ist niemand schuld als Meine Auserwählten, die Kinder der katholischen Kirche."

Jesus: "Die Unterredungen, wie sie aufgezeichnet sind, haben einen wichtigen Grund und gehen die ganze Kirche an. Es muß bestätigt werden, daß Gottes Geist in diesen Schriften weht, denn in denselben werden die Schäden gekennzeichnet, die entfernt werden müssen, wenn Meine Kirche wieder aufblühen und gedeihen soll in ihrer ganzen äußeren und inneren Schönheit.

Einer der Hauptschäden ist, daß der tieflebendige Glaube und der Verkehr einer Seele mit Gott so sehr bekämpft wird. Nicht der Haß der Feinde der katholischen Kirche hat die traurigen Zustände, wie sie jetzt sind, heraufbeschworen, sondern die Kinder der Kirche selbst. Ich habe den Menschen erschaffen nach Meinem Ebenbild, und weil Ich Mein Bild in ihm sehe, liebe Ich ihn auch wie Mich Selbst. Er soll die ganze Ewigkeit sich mit Mir freuen. Und als die Sünde diese Ebenbildlichkeit zerstörte, mußte er gestraft werden, und das wird geschehen, solange die Schöpfung existiert. Seit Erschaffung der Welt hat sich Mein Auge gelabt an jenen, die Mir treu dienten und den tieflebendigen Glauben an Meine Verheißungen bewahrten. Im Alten Bunde war dies das israelitische Volk, im Neuen Bunde ist es Meine katholische Kirche.

Wann aber wurde im Alten Bunde die Welt gestraft? Nicht, wenn die Heiden Mich erzürnten oder eine andere religiöse Genossenschaft, sondern nur dann, wenn das auserwählte Volk liebäugelte mit jenen, die Mich haßten und nicht anerkannten. So ist es auch im Neuen Bunde noch viel schmerzlicher für den Schöpfer, denn der Neue Bund sieht nicht nur alle Verheißungen erfüllt und hat den Erlöser nicht nur erhalten, sondern Er ist in Seiner von Ihm gestifteten Kirche und bleibt bei ihr. Darum wisset, wenn die Welt gestraft wird, ist niemand schuld als Meine Auserwählten, die Kinder der katholischen Kirche. Solange das laue, fahle Leben geführt wird, solange ein Nachgeben von seiten der Führer nicht ganz ausgeschaltet wird, wird es nicht besser. Und wenn in Deutschland die katholische Kirche so geknechtet wird, ist sie selbst ganz allein schuld durch ihre Nachgiebigkeit. Nicht mehr nachgeben denjenigen, die sie bedrücken, sondern sagen: 'Haben die Söhne der Katholiken nicht das Deutsche Reich erkämpfen müssen wie die Söhne anderer Konfessionen?'

Und sollten alle von Meiner Kirche abfallen, wie es war zu Zeit des Noe, wo Ich die Welt so schrecklich strafen mußte, so werde Ich mit den wenigen, die Mir treu dienen, die Kirche wieder zu neuer Blüte bringen. Und wenn die ganze Macht des Deutschen Reiches sich verschworen hat, die katholische Kirche zu vernichten, so erhebt Proteste über Proteste bei den Vertretern des Reiches und sagt ihnen, daß mit dem Sturz der Altäre der katholischen Kirche auch die Throne der Könige stürzen werden. Wenn es dazu kommen sollte, daß die Feinde im Reichstag die Oberhand gewinnen, dann müssen sich die Bischöfe vereinigen im Namen der deutschen Katholiken und sich als treue Staatsbürger, auf die Gerechtigkeit berufend, sich einsetzen für die treuen, katholischen Staatsbürger und gleiche Rechte verlangen."