• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

5. Januar 1897

Jesus: "Ich habe euch nicht nach A. geschickt, um die Leute zu richten, das alles müßt ihr Mir überlassen. Ich habe gesagt, ihr sollt den dunklen Weg der Heiligen Drei Könige gehen. Ich habe euch belehrt, wenn ihr es auch nicht versteht, und Ich habe euch wieder zurückgeführt, ohne etwas gesehen zu haben, denn Ihr sollt Mich suchen wie die Heiligen Drei Könige. Wie diese Mich gefunden haben auf dem Schoß Meiner Mutter, so sollt ihr Mich finden und habt ihr Mich gefunden auf dem Schoß eurer Mutter, der katholischen Kirche. Dort werdet ihr Mich immer finden, und dort habt ihr Mich gefunden, und Ich habe euch fortgeführt, ohne daß ihr etwas gesehen habt, weil Ich nicht will, daß ihr die Sachen, die sich dort ereignen, anstreben sollt; denn Ich führe euch einen ganz anderen Weg."

 

Fest der Heiligen Drei Könige 1897

"Weil so viele sich nicht selbst vergessen können."

Barbara opferte ihre heilige Kommunion für Jungfrau N. auf und beklagte sich, weil ihr Leben mit so dunklen Sachen belastet sei. Da sah sie Jesus in ihrem Herzen auf einem Thron sitzen, und Er sagte:

Jesus: "Der Herr S. ist ein sehr eifriger, liebeglühender Mann, aber er soll sich vorbereiten auf eine große Trockenheit.

Der feurige Eifer wird zurücktreten und der Trockenheit Platz machen. Er erfüllt aber seinen Beruf und wird die Sache durchkämpfen. Aber H. N. bleibt hängen, seine priesterliche Tätigkeit ist sehr viel gehemmt durch die Sachen. Statt daß er alle seine Kräfte darauf verwendet, vergeudet er seine Zeit, und das darf ein Priester auch nicht. N. ist sehr erleuchtet, Ich habe große Freude an ihm, und nur das eine fehlt ihm noch: Er kann die Liebe und die Gnade, die Ich über ihn ausgieße, noch nicht genießen, weil er noch zu sehr an sich selbst hängt, und daher kommt es, daß er seinen Willen dem göttlichen vorschiebt und daß er in dem Licht, in dem er wandelt, sich nicht freuen kann. Er sieht es nicht, weil er immer der Meinung ist, anders wäre es besser.

Und doch ist es so Mein Wille. Er soll nur das kleine Riegelchen wegschieben und seinen Willen dem Willen Gottes unterwerfen. Obwohl Mir alle Mitglieder dieses Ordens treu dienen und Mir große Freude machen, gibt es doch viele, die nicht zu der Vollkommenheit gelangen, zu der sie gelangen könnten durch den Geist, der in dem Orden weht, weil so viele sich nicht selbst vergessen können."

 

Dreikönigsfest 1897

"Mit diesem Licht werden alle diejenigen, die sich vereinigen in diesem Bund, eine hohe Stufe der Vollkommenheit erreichen."

Lied: Drei Könige aus dem Morgenland...

Barbara: Ich sehe die liebe Mutter Gottes mit dem lieben, goldigen Jesuskind. Neben Ihr steht der heilige Josef. Heute glänzt sein Angesicht vor Freude. Wonnetrunken schaut er herab auf seine heilige Gemahlin und auf das liebe Kind. Eine ganze Schar steht um die Krippe herum. In allen Gesichtern lese ich große, große Freude. Sie alle sind wie verklärt und überirdisch, sie sind nicht wie gewöhnliche Menschen.

Jesus: "Ja, Meine Tochter, Ich bin das Licht der Welt. Das verklärte Angesicht, das du siehst in allen, die da die Krippe umstehen, das ist, weil in ihnen das Licht aufgegangen ist. Das Licht, das sie schauen, hat sich ihrem Geist mitgeteilt, und ihr Geist spiegelt sich in dem Körper, und der Körper wird vergeistigt. Siehst du, das ist der reine, kindliche Glaube, der die Gemüter beseelt. Kindlich war der Glaube dieser Männer, kindlich ist der Glaube Meiner heiligen Mutter und Meines heiligen Nährvaters, und alle, die sich Mir nahen wollen und alle, die Mich erkennen wollen, müssen diesen heiligsten Personen gleichen.

Heute feiert Meine Kirche ein gar hochwichtiges Fest, das Fest Meiner Erscheinung. Heute will die Kirche ihren Kindern vorstellen, daß Ich gekommen war für alle Menschen, nicht nur für die Kinder des Hauses Israel, sondern für alle, die draußen stehen, die Mich noch nicht kennen. So sollen aber jedes Jahr, sooft das Fest Meiner Erscheinung in Meiner Kirche gefeiert wird, Meine Kinder sich erinnern, daß Ich gekommen bin, für alle Menschen das Licht der Welt zu sein.

So wie Ich gekommen bin, um Licht zu bringen auf die Erde, so will Ich aber auch, daß alle diejenigen, die Ich Mir erwählt habe, Meine Geheimnisse der Menschheit zu erschließen, Licht werden sollen. Licht sollen sie sein, Licht, auf dem Leuchter sollen sie stehen und der Welt voranleuchten, der Welt durch ihr Beispiel und durch ihren Lebenswandel zeigen, daß es ein Licht gibt für alle Menschen, daß alle Menschen berufen sind teilzunehmen an diesem Licht. O wie glücklich sind diejenigen, die es erfassen, zu wandeln im Licht, die noch denken in ihrem Herzen, wozu sie erschaffen sind.

Wie habe Ich allen Menschen ein Beispiel gegeben von der Krippe bis zum Kreuz! Siehe, diese Männer, nachdem sie Mir ihre Gaben dargebracht, nachdem sie ihre Anbetung verrichtet, kehrten sie wieder um in ihre Heimat, aber nicht mehr in die alte Heimat, nein, in eine neue Heimat, ganz von Meinem Geist beseelt, ganz von Meinem Licht durchflossen und durchleuchtet. Sie führten ein Leben zwar nicht anders in ihrer Umgebung, sie bewegten sich noch in demselben Kreis wie früher, aber doch ganz anders der Sitte nach wie früher.

Der Geist ist neu geschaffen und fängt an, mit Gott zu leben, Gott zu erkennen, Ihn zu lieben, und Ihm zu dienen, und alles, was sie umgibt, nimmt wahr, daß hier eine höhere Hand waltet als bisher, und obwohl viele es nicht begreifen, weil Ich noch nicht hinaufgefahren war zu Meinem himmlischen Vater, und Mein Geist der Welt noch nicht geschenkt war, so waren doch alle, die das Leben dieser Männer sahen, so gesinnt und umgewandelt, daß sie – als Mein Geist der Welt geschenkt wurde – sich anschlossen an die christliche Gemeinde. Dies war die Bearbeitung derjenigen, die Meinen Geist in sich aufgenommen hatten. Konnten sie auch nicht die Menschen Gott zuführen, hatten sie die Herzen auch noch nicht in ihrer Gewalt, so hatten sie doch vieles, vieles dazu beigetragen für die Empfänglichkeit dieser Herzen.

Dies ist die Aufgabe eines jeden von euch, Meine Lieben. Wo ihr hingeht, Meine lieben Kinder, wo ihr euch bewegt, sollen eure Mitmenschen sehen, daß ein anderer Geist in euch lebt. Für jeden, der sich euch naht, sollt ihr ein warmes, gefühlvolles Herz haben, und soviel in euren Kräften steht, sollt ihr die Menschen erquicken durch eure Güte, damit sie sehen, wie gut Derjenige ist, der euch belebt, dessen Geist in euch ist und lebt. Dies soll das äußere Zeichen sein von dem Bunde, den Ich mit euch schließen will.

Denn er soll sich nennen: 'Der Liebesbund des heiligsten Herzens Jesu.' Diejenigen, die sich festhalten an diesem Bund, werden niemals Gefahr laufen, auf Abwege zu kommen, denn einer soll den anderen aufrichten, niemals soll der eigene Wille vorherrschend sein, und sobald einer merkt, daß der andere seinen Eigenwillen vorschieben will, ist er verpflichtet, den Fehler zu rügen und den anderen dadurch zurückzuführen.

Ihr habt gesehen, was eigenwillige Menschen tun und wie sehr sie Mir mißfallen, an jenen Menschen, zu denen Ich euch geführt habe. Sie verderben und verdecken alles Gute durch ihren Eigenwillen. Jetzt aber geht darüber hinweg. Was Ich verlangte, ist geschehen und hört, was Ich von euch verlange für die Zukunft:

Wer sich anschließt an den Liebesbund, den Ich mit euch geschlossen am heiligen Fronleichnamsfest, der ausgeht aus dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, soll das besondere Vorrecht besitzen, daß er mit heiliger Freude alles ertragen wird, was Ich in Meiner weisen Vorsehung ihm zugedacht habe, daß es nützlich und gut für seine Seele sein kann. Er soll eine klare Einsicht erlangen in die allgütige und allweise Vorsehung Gottes, und sobald ein Kreuz über ihn oder seine Familie kommt, sogleich erkennen das Walten Meiner göttlichen Hand, und obwohl die Wunde blutet, wird er doch die Hand küssen, weil er weiß, daß Ich es bin, daß Ich alles weiß, was für ihn am besten ist.

Meine Diener wollen ein besonderes Zeichen. Ja, das soll das äußere Zeichen sein: Die Bruderliebe, die Gottesliebe und die Nächstenliebe, die Liebe zu Mir im Allerheiligsten Sakrament des Altares. Es wird in seiner Seele ein Licht aufgehen, das Licht wird wachsen bis zum vollen Tag. Versteht ihr Mich, Meine Kinder? In Vereinigung und in Verbindung mit diesem Licht werden alle diejenigen, die sich vereinigen in diesem Bund, eine hohe Stufe der Vollkommenheit erreichen, gleich welchem Stand sie angehören. Den Eheleuten will ich den Frieden geben in ihren Familien, den Jungfrauen will Ich die Gnade geben, alle Leiden, alle Verdemütigungen, die sie zu ertragen haben, mit Liebe und Geduld zu ertragen. Den Priestern will Ich beistehen in ganz besonderer Liebe, weil sie ja doppelt an Mich gekettet sind durch ihre Liebe und das Gebet und durch das Gebet so vieler, vieler Seelen, mit denen sie im Bunde sind. Ja, den Priestern wird es am meisten nützen, wenn sie sich anschließen an den Liebesbund.

Wer bedarf mehr der Stütze und des Gebetes als ein Priester, weil auch er ein armer, schwacher Mensch ist und weil er auf dem Leuchter steht und das Licht der Welt sein soll. Wenn nun das Licht verdunkelt ist durch die Sünde und durch die Leidenschaft, deren er sich hingibt, weil er doch auch ein schwacher Mensch ist, wie kann er dann ein Licht für andere sein? Darum ist es für den Priester doppelt wichtig, sich in das Gebet vieler, vieler zu empfehlen, nicht auf seine eigene Kraft allein zu vertrauen und nicht auf seine priesterliche Gewalt, die er übertragen bekommen hat für andere. Ja, diese bleibt ihm, sie ist ihm nur gegeben für andere, damit er andere leite und zum Himmel führe. Wo bleibt aber er?

Die priesterliche Gewalt kann ihm für seine Seele wenig nützen, wenn seine Seele nicht in Ordnung ist. Ja schaden kann sie ihm noch, wenn seine Seele in Unordnung ist, um so mehr, als Seelen verlorengehen durch seine Nachlässigkeit.

Darum, o ihr alle Meine Diener, wandelt in der Demut, wandelt in der Liebe, wandelt in einem reinen, kindlichen Glauben und klammert euch an das Band, das Ich um euch schlingen will und um euch geschlungen habe, an das Band der Liebe, das ausgeht aus Meinem Herzen im Allerheiligsten Sakrament des Altares. Dieses Liebesband wird euch alles lehren. Dieses Liebesband wird euch Nachsicht lehren mit allen Menschen, wie mit euren Mitbrüdern, ihr werdet euch angetrieben fühlen, einer den anderen zu unterstützen, dem anderen nachzugehen, wenn er abgewichen sein sollte vom rechten Weg.

Dieses Liebesband wird euch lehren, alle Leiden mit Geduld zu ertragen, die euer Beruf euch auferlegt, besonders ihr, Meine Diener, die ihr euch Mir geweiht durch die Gelübde der heiligen Ordensregel, ihr Lieblinge Meines Herzens, die Ich euch besonders gestellt auf den Leuchter, der Welt voranzuleuchten durch ein gutes Beispiel, durch die Armut, den Gehorsam, die Keuschheit. Engelrein soll euer Leben dahinfließen. Ihr besonders seid berufen, euch selbst zu vergessen und nur daran zu denken, was Mein Wille von euch verlangt, und Meinem Willen alles zu unterwerfen, Meinem Willen all euer Sein, Denken, Tun und Haben. O seid doch zufrieden mit allem, was Ich über euch verfüge. Seid glücklich, wenn Ich glücklich bin, Ich sage, wenn Ich zufrieden bin mit euch! Und wann bin Ich zufrieden mit euch?

Wenn ihr Mir ein freudiges, opferwilliges Herz entgegenbringt, wenn ihr durch die Straßen wandelt, wenn ihr hinausgesandt werdet, euer Stücklein Brot zu erbetteln, für euch und für andere das Brot zu verdienen, o tut es doch mit einem freudigen Herzen! Seht, wenn die Menschen euch belächeln, wenn sie achselzuckend an euch vorübergehen, o seht doch, wie glücklich ihr seid, um Meinetwillen einen Spott ertragen zu können. Wenn ihr gestellt seid, im Bußgericht die Stunden zuzubringen, wenn das Leben euch auszugehen scheint ob all der Mühen und Leiden, seht doch, wie glücklich ihr seid. So viele Seelen sich euch nahen und sich in euch ergießen, sovielmal wird das Licht erneuert, sovielmal wird das Licht hinausgesendet in diese armselige Welt. Ihr seid es, die ihr das Licht anfacht und anblast in den Herzen vieler, vieler Menschen. Was kümmert und grämt ihr euch, wenn ihr nicht in der Betrachtung die Tage verbringen könnt. Ja, es ist recht, wem Ich die Zeit dazu gebe, zu betrachten und zu beschauen, seinen Geist in Mich zu ergießen, der soll es tun und nicht die Tage in Müßiggang und Trägheit verbringen. Wen Ich aber gestellt habe, das tätige Leben zu üben im heiligen Ordensstand, der soll sich keine weiteren Sorgen machen. Glücklich die Seele, die es erfaßt. Ich werde ihm entgegenkommen an jenem großen Tag, wo das Licht ihm leuchten wird durch die ganze Ewigkeit und ihm sagen: 'Komm, du guter und getreuer Knecht, weil du über weniges getreu warst, will Ich dich über vieles setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn!'"

Barbara: "O Herr, ist es Dir wohlgefällig, wenn N. sich mit fünf Stunden Schlaf begnügt, um mehr beten und betrachten zu können?"

Jesus: "Übermäßige Strenge ist Mir nicht gar so wohlgefällig, weil der Mensch seine Kraft bemessen muß nach der Beschaffenheit seines Körpers und auch der Gesundheit. Dieser Mein Diener soll noch viel wirken für Meine Ehre und Verherrlichung. Er soll sich begnügen mit dem, was er bisher getan, und sobald sein Körper ein Bedürfnis verlangt, soll er es tun und soll nicht anstehen; denn der Geist und der Körper sind miteinander verbunden."

Barbara: "N. läßt dich fragen, o Herr, ob er die heilige Messe zu lang liest?"

Jesus: "Mit seiner Andacht braucht er sich nach niemand zu richten. Wenn er getadelt wird von seinesgleichen, dann soll er bedenken, daß nicht alle denselben Geist haben, daß der Geist, den Ich ausgegossen habe über ihn, nicht jedem mitgeteilt ist. Doch soll er auch Rücksicht nehmen auf die Kleinen und Schwachen und alle, die seiner heiligen Messe beiwohnen.

Denn da sind allerlei Menschen, und der eine ist weniger zur Andacht gestimmt als der andere, und der Priester steht auf dem Leuchter, auf den alle schauen. Seine Andacht kann er für sich halten, doch soll er die heilige Messe halten, so wie es die Kirche verlangt, er soll sich nach der allgemeinen Regel der Kirche richten."

Barbara: "O Herr, soll er erst das Buch vom heiligen Dominikus und vom heiligen Fereri schreiben und dann erst über die heilige Kommunion?"

Jesus: "Es ist recht so, es ist beides gut!"

Barbara: "O Herr, meine Schwester N. in N. fürchtet sich vor einem Schlaganfall!"

Jesus: "Sie steht in Meiner Hand, sie soll das Mir überlassen."

Barbara: "O Herr, soll der Gebetsbund schon jetzt ausgebreitet werden?"

Jesus: "Je eher, je besser. Die Zeiten sind schlimm, die Zeiten sind gefährlich und werden von Tag zu Tag gefährlicher für die Menschheit. Und je eher der Gebetsbund sich ausbreitet – denn dies ist der Damm, den Ich ausbreiten will in Meiner Kirche –, je schneller wird dem Übel Einhalt geboten werden. Seht nur, Meine Kinder, Ich will euch ein Beispiel geben und sagen, warum Ich gerade zu dieser Meiner Dienerin komme, um durch sie so wichtige Worte zu sprechen, die Ich wirklich rede zu Meiner Dienerin. Seht, in einem verborgenen Winkel steht sie in einer Weltstadt, in einer Gastwirtschaft, von der man gewöhnlich nichts Gutes ahnt und spricht. Von Wirtschaften wird unter Meinen Dienern gewöhnlich nichts Gutes gesprochen. Gerade deshalb will Ich, daß sie in dieser Wirtschaft stehen soll, um die Menschheit zu belehren, daß Ich Meine Geheimnisse überall erschließen kann und erschließen will, wo Ich ein williges Ohr finde. Sie steht in einer Wirtschaft, wo viele Menschen verkehren, Gläubige und viele, viele Ungläubige; denn die Menschen, die viel in einer Wirtschaft sitzen, haben meist wenig Glauben.

Wenn nun Meine Dienerin nicht alle bekehren kann, so müßt ihr aber nur zu der Polizei gehen und hören, welche aus der Stadt Mainz diejenige Wirtschaft ist, wo sie am wenigsten zu tun haben, und sie werden euch sagen, daß es die Wirtschaft ist, wo Meine armselige Dienerin steht.

Seht nun, wenn Meine Dienerin auch nicht alle Menschen bekehren kann, so ist doch ein solcher Respekt ausgebreitet über alle, die hier verkehren, daß kein Geist, auch nicht der schlechteste, es wagt auszubrechen, weil Mein Geist auch den größten Sünder abhält, daß er nicht ausarten kann. Er ist sich dessen ganz unbewußt, er kann es nicht, er kann es einfach nicht. So ist es in der ganzen Welt. So viele sich anschließen an den Bund, so wie es in diesem Hause ist, so soll es überall sein, so soll es in dem Dorf, in der Stadt, in dem Reich werden. Wo viele Mitglieder sind, die den Damm bilden, von dem Ich dauernd spreche, an dem die Wasser des Unglaubens abprallen werden, da wird sich die Welt umgestalten, und unbewusst wird sich ein anderer Geist in der Menschheit erneuern. Natürlich geht das nicht in einem Tag und auch nicht in einem Jahr, aber Ich sage dir, je schneller dieser Gebetsbund ausgebreitet sein wird, desto sicherer ist er der Schild, an dem die Feinde abprallen.

Dieser Damm ist die Zielscheibe des Spottes vieler, woran aber auch der Unglaube abprallen soll. Fest und entschieden sollen sie hinaustreten in die freie, gottlose Welt, sie alle, Meine Diener und Dienerinnen, die sich anschließen werden: Eheleute, Jünglinge, Jungfrauen, Priester und Laien, Bischöfe und Prälaten, sie alle sollen sich anschließen und den Damm bilden, und der Unglaube wird weichen. Ja, der Bischof, der an der Spitze Meiner Gemeinde steht, soll hintreten vor die hohen Häupter und soll ihnen die Wahrheit sagen. Er soll wissen, daß er zum Eckstein geworden ist, an dem die Häupter der Feinde zerschellen werden.

Ihr aber, Meine Kinder, harret aus, besonders du, Meine Dienerin, die du nicht weißt, was kommen wird, wenn Ich anpoche an deinem Leibe. Es ist freilich, daß du den anderen Tag schon nicht mehr weißt, was Ich mit dir gesprochen, weil die Worte, die du sprichst, du an andere richtest. Es wäre freilich besser, wenn du die Worte zuweilen lesen könntest, damit du dich wieder erinnerst, was Ich mit dir gesprochen. Aber Ich sage dir: Harre aus, denn es kommt der Tag, wo alles dir vergolten wird."

Am Tag nach dem Dreikönigsfest, als Barbara sich immer noch ängstigte und zum Herrn sagte, wie es doch möglich sei, daß Er mit einem so armseligen Wesen wie sie verkehre, da sagte Jesus:

Jesus: "Wenn Ich doch Meine Herrlichkeit verberge unter der Gestalt der heiligen Hostie der Menschen halber, warum sollte Ich denn nicht mit einem Menschen verkehren, um derentwillen Ich vom Himmel herabgekommen bin? Du mußt den Wert einer Seele betrachten und bedenken, daß in jeder Seele die Gottheit erglänzt und bedenken, daß Ich nur auf die Erde gestiegen, um Meinen Vater in den Menschen zu verherrlichen.

An wen soll Ich Mich nun wenden? Soll Ich Mich an jene Sorte Menschen wenden, die Mir tagtäglich den Todesstoß versetzen, die gar nicht einmal an Mich glauben, die fortwährend rufen: Fort mit Christus! Die zweite Sorte Menschen glaubt zwar an Mich, geht aber über Mein Leben so gleichgültig hinweg, als ob es gar nicht gewesen wäre. Die dritte Sorte endlich glaubt an Mich und klammert sich an Mich mit kindlicher Liebe. Wie sollte Ich nicht mit jenen verkehren dürfen? Bedenke doch Meine große Güte. Wenn aber erst eine Seele auch noch für Mich leidet und sich verspotten und verachten läßt, so bin Ich ihr einen Ersatz schuldig. Warum also sollte es nicht wahr sein, daß Ich mit dir verkehre?"

 

Zweiter Sonntag im Januar 1897

"Weil ja der Mensch, je mehr er der Sünde frönt, um so mehr die Neigung hat, die Religion ins Lächerliche zu ziehen."

Lied: Wenn ich, Jesus, dich nur habe

Barbara: "Mein Jesus! Du Bräutigam meiner Seele! O verzeihe mir, daß ich mich heute so gar nicht Deinem Willen fügen wollte. Ich wollte so gerne in die Ordensversammlung gehen, um die Predigt zu hören. Wie bin ich doch gar so armselig, daß ich mich so sträube gegen Deinen Willen."

Jesus: "Ja, das bist du, Meine Tochter! Ich habe dir schon einmal gesagt, daß, wenn Ich anpoche an deinem Leibe, du wissen sollst, wer es ist, und daß du deinen Willen beugen sollst, und Ich habe gestern schon angefangen, an deinem Leibe anzupochen, um dich vorzubereiten, damit du sehen könntest daran, daß du heute nicht deinem Willen nachgeben sollst. Du bist ein eigensinniges Ding!

Siehe, es ist jetzt die Zeit gekommen, wo das Volk wieder, besonders hier in Mainz, sich allen Lastern hingibt. Von dem Tag Meiner Geburt an fängt der Teufel an, hier zu arbeiten durch die karnevalistischen Sitzungen, durch die Belustigungen, durch die Teufelsspiele, die da geübt werden. O wie dunkel ist es in dieser Stadt! Von Weihnachten bis in die Fastenzeit hinein gibt man sich solchen Teufelsübungen hin, wodurch die Jugend verführt, wodurch dem Laster gefrönt wird, wo man die Wochentage dazu benutzt, um neue Pläne zu schmieden, wie man die Religion untergraben und verspotten kann, wie man die Religion ins Lächerliche ziehen kann; weil ja der Mensch, je mehr er der Sünde frönt, um so mehr die Neigung hat, die Religion ins Lächerliche zu ziehen. Denn der sinnliche Mensch braucht keine Religion. Wundere dich nicht, wenn Ich euch Leiden auferlege, ihr treuen Kinder Meines Herzens.

Seid zufrieden, wenn es dunkel ist in euren Herzen, wenn ihr nicht wißt, was das für Leiden sind, die euren Geist niederdrücken. Seht, es ist das Hereinleuchten Meines Geistes, Der gar so betrübt ist in dieser gottlosen Welt, Mein Geist, Der unter euch wohnt, Der unter euch wirken will, und je mehr Er hinausgestoßen wird aus den Herzen Seiner Kinder, desto mehr sucht Er Ersatz an Herzen Seiner treuen Kinder, an treuen Seelen.

Die Priester müssen den Schmerz mit Mir teilen, da sie zusehen müssen, wie Mein Volk sich hineinwirft in dieses Teufelsnetz, das die Welt ausspannt, um alle Kinder einzufangen, die Mir noch treu anhangen, ja, sie müssen teilen mit Mir den Kummer, weil sie sehen, daß alle ihre Worte in den Wind hinausgesprochen sind, sie müssen teilen mit Mir den Schmerz, wenn sie sehen, wie diejenigen, die sonst gute Christen sind, in diesen Tagen sich betragen wie die Heiden und wie die Gottlosen unter den Menschen. Sie müssen den Schmerz mit Mir teilen, wenn sie im Beichtstuhl sitzen und anhören, wie gleichgültig man es dahersagt, seine Unschuld verloren zu haben.

Ihr aber, Meine Kinder, ihr sollt den Schmerz mit Mir teilen und eure Leiden Mir aufopfern zur Sühne für so viele Kinder der katholischen Kirche, die nur noch dem Namen nach Christen sind. Du weißt nicht, wenn Ich anpoche an deinem Leib, was das zu bedeuten hat und willst dich wehren deswegen. Aber siehe, Leiden und Sühne verlange Ich, Leiden und Sühne. Du sollst ersetzen, was an Meinem Leiden fehlt; denn Ich bin eingegangen in Meine Herrlichkeit. Obwohl Ich noch unter euch wohne, bin Ich doch jetzt leidensunfähig und wohne noch in Meinem Leibe in geheimnisvoller Weise unter euch. Ihr aber, Meine Kinder, seid nicht leidensunfähig, ihr tragt den Körper mit euch herum, und dieser ist es, der Mir ersetzen soll, was an Meinem Leiden noch fehlt für viele Meiner Kinder. Ihr sollt Mir die Glieder heilen, die erstarrt sind an Meinem mystischen Leib, ihr sollt Mir die Glieder ersetzen, die abgestorben sind. O klagt nicht, leidet gern mit heiliger Freude."

Barbara: "O mein Jesus! sieh, ich muß aber so viel unterlassen, ich habe gar keinen Eifer so wie früher, ich gebe mir so viel Mühe und bringe nichts zustande, weil ich bald dies und bald jenes zu krächzen habe. Dann muß ich auch Rücksicht auf die Familie nehmen, weil ich doch sonst viel Zeit verbrauche. O ich bin ganz unglücklich, daß ich so wenig tun kann zu Deiner Ehre. Kannst Du denn so wirklich mit mir zufrieden sein?"

Jesus: "Ja, siehst du, Meine Tochter, dieses ist es ja, was Ich dich lehren will. Derjenige Mensch, den Ich das nicht fühlen lasse, weicht ab; ohne es zu merken, kommt er auf Irrwege. Wenn der Mensch dann noch sich selbst überlassen ist, so geht er schnurstracks auf dem Weg des Hochmuts weiter und fällt in einen schauerlichen Abgrund, den Abgrund des Stolzes. Das können mitunter fromme Seelen sein, die Mir lange gedient haben, die aber immer nur sich selbst suchen und auch einen verborgenen Eigenwillen in sich herumtragen. Wenn Ich nicht rasch mit ihnen zu Werke gehe und ihnen schnurstracks entgegentrete, fallen sie in den Abgrund des Stolzes, in den schon so viele gefallen sind, Meine Engel obenan.

Deswegen lies in den Büchern der Heiligen, ob Ich nicht alle Seelen, die Ich zu hoher Vollkommenheit leiten wollte, auf diesen Weg führte, daß Ich ihnen die Frömmigkeit zuweilen verleidete und Mich in ihnen zurückzog, damit sie sahen, daß das, was Ich in ihnen wirke, nicht ihr Verdienst sei. Siehe, auch du mußt erkennen, daß die Gnaden, die Ich dir gebe, die Ich über dich ausgegossen, nicht dein Verdienst sind, und daß du nicht einmal ein Wort aussprechen kannst, das von Mir handelt, wenn Ich dir nicht die Gnade dazu gebe, nicht einmal einen guten Gedanken fassen kannst, wenn Ich Mich zurückziehe. Daher diese Trockenheit und Dunkelheit in dir, wenn Ich Mich zurückziehe. Merke dir das!"

Barbara: "Ich danke Dir, mein Jesus! O Herr, N. bietet sich Dir an als eucharistisches Opfer. Willst Du es annehmen?"

Jesus: "Ja, ja, es ist recht so, sage ihm einen herzlichen Gruß von Mir. Sage ihm aber, daß er sich vorbereiten möge auf große Leiden und Kämpfe, die seiner warten. Er soll wissen, daß es nicht immer so bleiben wird in seinem Herzen, wie es jetzt ist. Es wird eine Zeit kommen, wo der Eifer in ihm erlöschen wird, wo er nur mit großer Mühe sich erinnern wird, was er angefangen, was er Mir gelobt hat; denn die Dinge, die im geistigen Leben vorkommen, verwirren auch den besten Menschen. Denn ihr alle, Meine Kinder, müßt wissen, daß dies der Kampf ist um den Preis, den Siegespreis zu erringen. Niemand wird gekrönt, der nicht gesetzmäßig gekämpft hat. Seht, alles, was um euch vorgeht, das sollte niemand genieren. Jeder soll in sich hineinblicken, ob in seinem Innern die Liebe wohne, die Liebe zu Gott und zu seinem Mitmenschen. Dies allein soll die Richtschnur sein, die euch sagen wird, ob Gottes Geist in euch wohnt oder der Geist der Welt.

Ihr dürft nicht schauen auf die Dinge, die um euch vorgehen, die euch in die Irre führen können. Ferner müßt ihr nicht sehen auf das, was in euch vorgeht, ob ihr euch lau oder kalt fühlt, ob ihr euch angetrieben fühlt, ein laues Leben zu führen, weil der Gebetsgeist in euch erloschen ist. Seht, das alles muß euch nicht kümmern, gerade dann müßt ihr fortschreiten wie früher, als der Eifer in euch wohnte, denn in tiefster Seele, im letzten Kämmerlein des Herzens bin Ich doch und lauere nur, ob all der Dinge, wie ihr sie behandelt, ob es euch Ernst ist, Mir zu dienen. Dies ist der Prüfstein, woran Ich die Meinigen erkennen will, nicht in süßen Worten."

Barbara: "O Herr, Du scheinst doch jene Jungfrau zu beglaubigen durch wunderbare Dinge, das verwirrt mich ganz."

Jesus: "Ich habe euch gesagt durch Meine Dienerin, daß ihr diese Jungfrau nicht länger beachtet, daß ihr nicht mehr von ihr sprechen und euch nicht um die Dinge kümmern sollt, die dort vor sich gehen. Das alles überlaßt Mir. Eure Pflicht, die Ich von euch verlangte, ist nun geschehen, und Ich sage euch: Ich spreche Meine Worte nicht umsonst, daß ihr die Dinge, die außerhalb von euch liegen, und die euch verwirren wollen, einfach sollt beiseite legen, ihr sollt tun und glauben, was Meine Kirche lehrt und was Ich in stiller Zurückgezogenheit und Verborgenheit mit euch rede; denn der Geist, Der zu euch spricht, ist nicht der Geist dieser Jungfrau. Niemand kann sagen 'Herr Jesus', außer im Heiligen Geist, und prüft die Geister, und was gut ist, behaltet. Seht, die Welt schlingert immer tiefer und tiefer hinein in den Abgrund des Unglaubens.

Ich muß außergewöhnliche Dinge wirken in Meiner Kirche, um den Glauben zu beleben und um der Menschheit zu zeigen, daß Ich nicht umsonst unter ihnen wandelte, daß Ich nicht umsonst unter ihnen gelitten habe; denn man will Mich hinausschaffen aus der Schöpfung. O harret aus! Leidet und duldet und betet für diejenigen, die es nicht mehr tun; denn an jeder Seele hängt Mein Herzblut!"

Barbara: "O Herr, willst Du Dir nicht den Sohn von N. zum Priester nehmen?"

Jesus: "Er wird kein Priester, denn die Priester aus solchen Familien sind nicht nach Meinem Herzen. Das Kind nimmt die Eigenschaft des Vaters an, es erwacht früher oder später in ihm dieselbe Neigung, derselbe Leichtsinn. O die armen, armen Familienväter! Wie ist die Zeit zu bedauern und zu beklagen! Mit welchem Schmerz durchschaue Ich hier die Familien in Mainz! Woher kommt es, daß so viele Selbstmorde, so viele Greuel verübt werden Tag für Tag, wenn nicht daher, daß das Familienleben ganz und gar zerrissen ist. Die Verbindung zwischen Mir und den Menschen findet nicht mehr statt; denn in jedem katholischen Christenherzen will Ich wohnen. Christ heißt soviel wie mit Mir verbunden sein, und wie viele, viele Familien sind nicht mehr mit Mir verbunden, weil sie sich getrennt von Meinem Geist, sie hören nicht mehr auf Mein Wort, das Ich sprechen lasse durch Meine Diener. O wie braucht es hier in M. noch Kräfte, um dem Übel Einhalt zu tun, Gebetskräfte!

Ja, Ich habe viele und eifrige Priester. Ich habe auch viele, die Mir recht treu dienen, aber das Übel ist stark geworden, es ist chronisch geworden, das Leiden. Doch, Meine Kinder, verzagt nicht, werdet nicht irre, fahret fort, Tag für Tag vor Mir zu wandeln, euch zu opfern für jene, die es nicht tun, die lau und kalt einhergehen, die ihr Herz abgewendet haben von Mir. Je großmütiger ihr euch einsetzt für andere, desto liebreicher will Ich euch aufnehmen und eure Fehler vergessen, und eure Tugendakte, die ihr übt, sei es durch Gebet, durch Almosen oder durch Abtötung, sie alle will Ich aufnehmen, um Seelen zu retten. Denn Seelen, Seelen verlangt Mein Herzblut, und solange Ich das Lebenslicht eines Herzens noch nicht ausgelöscht habe, so lange kann es noch gerettet werden. Habt guten Mut, geht Hand in Hand, schaut auf niemand. Fraget nicht, ob die Zeit da ist, geht, wenn Ich im Herzenskämmerlein euch rufe, vor Meinen Tabernakel. Wenn Ich euch rufe, dann kommt und leistet Abbitte und Sühne für jene, die es nicht tun.

Der Bund, der Liebesbund des heiligsten Herzens Jesu, wovon Ich dir gesagt habe, soll der Mittelpunkt sein zur Besserung der menschlichen Gesellschaft; denn die besten Kinder der Kirche werden daran teilnehmen. Sie werden eingehen in diesen Bund; denn Ich will, daß viele Kräfte zusammenstreben zu einem Ziel, zur Verbesserung des Geistes. Darum sage Ich immer wieder und wieder zu Meinen Dienern und zu euch, die ihr immer so mit eurer Schwachheit zu tun habt, vergeßt euch selbst und denkt an Mich. Wenn Ich vergesse, warum nicht auch ihr? Vergeßt eure Armseligkeit, und Ich will zufrieden sein. Denkt an das große Ziel, das ihr erstreben sollt, und wie viele, viele Menschen es gibt, die ihr letztes Ziel und Ende vergessen.

Wenn Ich sage, daß Ich all denjenigen, die in den Bund eintreten, ein besonderes Vorrecht geben will, die heilige Freude nämlich; was will Ich damit anderes sagen, als daß sie vergessen sollen ihre eigenen Schwächen und Fehler, nicht um stolz zu sein, nein, um mit um so größerem Verlangen zu Mir zu kommen und Mir die großen Anliegen im Herzen vorzutragen und zu erleichtern, indem sie mit sich selbst zufrieden sind, weil Ich mit ihnen zufrieden bin, weil Ich sie im Herzen trage, weil sie sich selbst vergessen können. Das kommt ihren Mitmenschen zugut."

Barbara: "O Herr, ich weiß nicht, wie ich N. raten soll. Ich fürchte, sie wird mir viel Zeit rauben, wenn ich ihr rate herzukommen."

Jesus: "Laß sie nur kommen, du mußt nicht auf alle die Kleinigkeiten sehen. Ich habe dir neulich schon gesagt und euch allen, die eurem Bund sich anschließen, daß ihr allen denjenigen, die sich nahen, mit Liebe entgegenkommt, daß jeder, der mit euch verkehrt, sehen muß, welcher Geist in euch lebt. Ihr sollt niemand abstoßen, wenn es auch bisweilen lästig ist; ihr müßt immer auf Mein Beispiel sehen, vorausgesetzt, daß guter Wille dabei ist. Jene Seelen, die sich euch nahen, die eine andere Absicht haben als die, Mich zu suchen, denen seid ihr nicht verpflichtet. Aber diejenigen, die sich nahen mit gutem Willen, werden nicht leer ausgehen.

Grüßt mir alle herzlich, die sich mit euch verbinden und vereinigen wollen. Sagt insbesondere Meinem Diener Pater Bonifaz einen herzlichen Gruß. Sage ihm, er möge fortfahren in seinem gefaßten Plan und möge sich alle Mühe geben, um über all die Dinge hinwegzugehen. Er möge nur N. folgen, dann wird er sehen, welche gute Folgen es für ihn haben wird, so daß seine Umgebung von ihm lernen wird. Er soll in seiner Demut nicht gar so tief gehen; denn eine gar so tiefe Demut ist auch ein wenig Stolz.

Sage es nur, Ich bin Derjenige, Der mit den Kleinen gerne verkehrt, mit denjenigen, die in ihrem Herzen den Kindern gleichen, die über alles hinweggehen, die leicht glauben, die leicht erfreut sind, über jedes Spielzeug sich leicht erfreuen können. So sollen Meine Diener werden. Kinder sollen sie werden, die leicht erfreut sind, wenn sie auch noch etwas Gutes finden an einem Untergebenen.

So sollt ihr über alles hinweggehen und zeigen, daß ihr alle Unbilden vergessen könnt. Sage es ihm, er wird es verstehen, wie Ich es meine. Ihr, Meine Kinder, freut euch in Mir, werdet nicht mutlos, wenn Ich Mich in euch zurückziehe, wenn Zeiten kommen, wo Mein Herz so betrübt ist wie jetzt, wo ihr mit Mir leiden müßt, wo ihr mit Mir leiden sollt bis nach Fastnacht. Dann werden auch wieder fröhliche Zeiten kommen, da Mein Herz ein wenig aufatmet, weil das weltlich gesinnte Volk anfängt, ein wenig nachdenklicher zu werden. Seht, welche Nachsicht Ich mit den Kindern der Welt haben muß, doch will Ich sie retten. Ja, ja, Ich will sie retten!"

Am Morgen nach der Wandlung:

Jesus: "Ich habe euch nach A. gesandt, um die Priester zu warnen, denn die Jungfrau soll sich ihrer Kirche unterwerfen. Ich will, daß du dich nicht weiter beunruhigst, sondern über alles hinweggehst. Denn ohne Unannehmlichkeiten kann so etwas nicht abgehen."

 

Zweiter Freitag im Januar 1897

"Ich bin ein Gott der Wahrheit, und Wahrheit und Lüge können nicht zusammen in einem Herzen wohnen."

Barbara: "Ich danke Dir, o Herr, daß Du gekommen bist, mich heimzusuchen in meinem Elend. O mein Jesus! Du Bräutigam meiner Seele! Zu sehr liegt mein Herz darnieder, als daß ich singen könnte. O mein Heiland, in was für verwickelte Sachen werde ich da mit hineingezogen? Ich habe ja nur Dich gesucht und finde jetzt solch verstrickte Dinge. O erbarme Dich meiner und kläre doch den Fall mit dieser Jungfrau. O mein Herr! Warum hast Du uns denn nach A. geführt? Willst Du mir dadurch beweisen, daß ich getäuscht bin? Ich bitte Dich um derjenigen willen, die mit uns verwickelt sind, sage uns doch, was das Rechte ist, damit niemand länger in Irrtum geführt werde. O mein Jesus! Es ist doch Kreuz genug in der Welt. Spaltung und Ärgernis sind auch inmitten der besten Kinder der katholischen Kirche. Man weiß nicht mehr, woran man sich halten soll.

Was der eine für gut befindet, will der andere vernichten, hält es für sündhaft, für schlecht und volksverderblich. Wo soll man sich da noch hinwenden, um den rechten Ausweg zu finden? Wer hat uns zu dem fremden Priester geführt? Wir nicht, also hast Du es getan. Du hast sie mit uns in Verbindung gebracht. Wer hat uns nach A. geführt, da wir die Jungfrau nicht einmal zu sehen wünschten? Man sagt, der Teufel sei in mir und rede neben Dir. Ist denn das möglich? O gib uns doch Aufschluß! Ich bin bereit, alles zu widerrufen, was ich von dieser Jungfrau gesagt, wenn es Dein Geist nicht ist."

Jesus: "Meine Tochter! Ich habe dir gestern gesagt, daß du unbekümmert sein sollst über all die Dinge, die da vorgehen auf der Welt. Ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, daß das die erste Strafe ist, die Ich hereinbrechen lasse über das Menschengeschlecht, weil es abgewichen ist vom rechten Weg: Das große Zerwürfnis in Meiner Kirche selbst, daß die besten Meiner Kinder sich zerfleischen unter sich, die Priester unter sich, die Guten unter sich, das Volk unter sich, und das selbst unter denjenigen, die Ich Mir erwählte, die Ich Meinen Kindern vorstellen will, daß Ich wirklich unter euch wohne.

Ich habe dir gesagt, und Ich sage dir noch einmal, daß selbst unter diesen sich allerlei einschleicht, was Meines Geistes nicht ist. Ich habe jene Jungfrau erwählt und in frühester Kindheit sie an Mich gezogen, Ich habe sie auf das Schmerzenslager geworfen, Ich habe sie eingeführt in Meine Geheimnisse, um durch sie der Welt die triumphierende Kirche vorzuführen. Ich habe sie in Verbindung gesetzt mit Meiner triumphierenden Kirche, aber ihr Geist hat sich eingemischt mit der Zeit, und der Geist des Stolzes, der in jedem Glied Meiner Kirche, in jedem Fleisch steckt, ist nicht genug zu bekämpfen, wenn der Mensch ihm Vorschub leistet, oder wenn ihm Vorschub geleistet wird von irgendeiner anderen Seite her. Dann wird das Übel stärker in dem Menschen und der Mensch kommt allmählich auf Abwege, ehe er es vermutet.

Und nun kann Ich aber doch eine Seele, die auf Abwege geraten ist, aber dies nicht durch sich allein, sondern durch Einwirkung anderer, auch nicht bestrafen und nicht sagen, sie ist verdammt und sie ist nicht mehr zu retten, noch kann Ich das, was Unrecht an ihr ist, für Recht annehmen und Meinem Volk vorstellen. Nein, nein, Ich bin ein Gott der Wahrheit, und Wahrheit und Lüge können nicht zusammen in einem Herzen wohnen. Die Jungfrau soll eingeführt werden in Meine Kirche. Es haben sich Mißgriffe eingeschlichen, Mißtöne, die nicht von Mir herrühren, die ein anderer Geist wirkt, und Meine Diener, die dies nicht glauben wollen, sollen erst einmal der Wahrheit Zeugnis geben. Sie sollen als treue Diener Meines Herzens bedenken, daß sie doch, obwohl ihr Eifer nicht zu tadeln, obwohl sie seeleneifrige Diener Meiner Kirche sind und Ich ihren Eifer loben muß, auch einmal Rundschau halten in ihrem eigenen Herzen und sehen, ob ihr Eifer für die Jungfrau A. nicht ein allzu übertriebener Eifer ist, ob nicht, indem sie wähnen, Mich zu suchen dort bei der Jungfrau, sie nicht vielmehr sich selbst suchen, ihre Eigenliebe.

Sie sollen sich einmal eine Entsagung auferlegen und somit der Wahrheit Zeugnis geben, daß sie nur Mich allein suchen, jener Jungfrau aber zu wissen tun, warum sie nicht mehr kommen, sie hinweisen auf ihre Seelsorger, die Ich ihr an die Seite gestellt, unter deren Obhut sie sich befindet. Ihr aber, Meine Diener, sollt wissen, daß Ich über jedes Meiner Kinder wache, daß Ich ein Auge habe, ein Vaterauge, das sieht auf die Guten und auf die Bösen, das Nachsicht haben muß mit jedem Seiner Kinder.

Bedenket, Meine Diener, so viele gelehrte Geister gibt es, die doch gute und fromme und brave Diener sind in Meinem Reich, die nicht einmal begreifen wollen und glauben und annehmen, was Ich durch ein unerfahrenes Geschöpf rede, durch ein unwissendes Mädchen rede, und dieses im Geist übe, wo doch ein jeder Mensch glauben muß, daß Ich im Geiste zum Geiste rede, und daß dieses gar nicht gegen die Vernunft ist und vernunftwidrig sein muß, die aber dennoch daran herumdeuteln.

Ja, sage Meinen Dienern, die dir vorwerfen, der Teufel sei in dir und rede neben Mir, sage es ihnen, wie viele es denn glauben und annehmen, daß Ich solche Dinge wirke, wie sie in A. gewirkt werden. Vor allem soll die Jungfrau sich ihren Vorgesetzten unterwerfen. Dies verlange Ich als ein Gott der Einigkeit und des Friedens. Wenn dann Meine Diener sich dennoch sträuben und die Jungfrau nicht annehmen wollen, dann erst ist es an der Zeit, daß ihr euch einmischt, und es wird dann auch niemand mehr Anstoß nehmen an dem, was dort geschieht."

Barbara: "O Herr, die ganze Welt ist ja so erschüttert, so viele Dinge gehen vor, die man nicht begreift, auch die besten Katholiken werden irre. Wo soll das hinführen?"

Jesus: "Daran müßt ihr nicht irre werden. Ihr sollt geradeaus gehen, nicht rechts und nicht links schauen, und solange sich niemand um euch kümmert, ruhig weiterfahren wie seither. Sobald es aber einem Meiner Diener gefällt, dich aufzusuchen, sich zu überzeugen von der Wahrheit, dann sollst du dich ruhig hingeben und nicht tun wie jene Jungfrau. Nur dann bleibt echt, was Ich wirken will. Ich habe euch zusammengeführt, weil es gar zu notwendig ist, daß einer den anderen unterstütze, und weil Ich die Kirche vor Irrtum und Schaden bewahren will. Nach und nach schleicht sich das Übel ein und schließlich, wenn auch lange Zeit verborgen, kommt es ans Tageslicht, und vieles wird dann verdorben unter den Schwachen. Meine Kirche weiß schon, ihre Kinder zu behandeln.

Du aber verbringe deine Tage, anstatt zu grübeln und dich abzuhärmen, in Danksagung zu und in Vorbereitung auf neue Gnaden; denn siehe, wie Meine schützende Hand über dir ist und wie Sie dich führt und leitet. Ich werde dich nicht aus der Hand geben, denn da, wo du bist, kannst du nicht irregehen. Ich habe dich auf fette Weide gestellt und das Schäflein, das hier weidet, kann sich Tag für Tag sättigen, es kann an der Quelle, die da sprudelt fort und fort, ihren Durst stillen nach Gerechtigkeit und Liebe. O möchten doch alle, die es lesen, erkennen, wie unendlich gut Ich bin, und sich anschließen an den Bund, den Ich mit euch geschlossen habe. Sie sollen Meine Worte bedenken und sehen, wie wenig Ich verlange, wie treu Mein Vaterauge wacht über alle Seine Kinder, wie Ich diejenigen, die auf Abwege geraten sind, zurückführen will zu Meiner treuen Herde, wie Ich jedem Mein Herz offenhalte, damit es hineinschlüpfe durch diese kleine Pforte. Ihr müßt wissen, daß Ich nur zu treuen Seelen, zu gläubigen Herzen rede.

Das, was Ich mit euch rede, gilt nicht der ungläubigen Welt, gilt nicht jenen Herzen, die abgewichen, die ausgetreten sind aus Meinem Schafstall. Diese könnten Meine Worte, die so viel Güte und Nachsicht in sich bergen, nicht einmal begreifen. Ihr aber, Meine Kinder, ihr könnt sie wohl begreifen, die ihr Tag für Tag hineinschaut in das Licht, die ihr schöpft aus der Quelle, die nie mehr, nie mehr für euch versiegen wird, bis Ich euch einführen werde vom Glauben zum Schauen in unendliche Glückseligkeit. Nur sollt ihr Mir jene, die draußen stehen, durch euer Gebet, durch euer Sühne- und Opferleben zurückführen.

Meinen Dienern aber sage Ich, daß sie nicht irre werden sollen an dem, was sie gelesen, was sie so spitzfindig herauslesen aus den Offenbarungen, die Ich ihnen durch euch übersenden ließ über jene Jungfrau, an der sie mit besonderer Vorliebe hängen. Sie sollen wissen, daß Ich sie bestimmt habe, viele, viele Schäflein zu weiden und auf gute Weide zu führen, und daß deswegen ihr Herz muß geläutert werden, gereinigt und gesiebt von jenen Leidenschaften, die allen Menschen ankleben, und auch sie sollen sich an die Brust schlagen und sollen sprechen: 'Mea culpa', und mit dem Zöllner: 'Ich bin ein armer Sünder'. Und jenes Kind Meines mystischen Leibes, das wähnt, nicht mehr der Gefahr ausgesetzt zu sein, das wähnt, es sei so hoch auf dem Gipfel der Vollkommenheit, daß es nicht könne zurückfallen in den Kot einer niederen Leidenschaft, ist schon getäuscht und ist schon gefallen."

Barbara: "O Herr, warum sagte Jungfrau A., daß sie mich nicht kenne?"

Jesus: "Weil sie einen anderen Weg geht als du, sie braucht dich auch nicht zu kennen, wenn Ich dich nur kenne."

Barbara: "O Herr, ist sie denn nicht im Kirchenbann?"

Jesus: "Sie hat ihrem Bischof und ihren Seelsorgern den Gehorsam verweigert mit dem Vorwand, sie könne sich nicht entschließen, sie könne nicht aus dem Haus."

Barbara: "O Herr, Du scheinst doch ihr Benehmen als richtig zu beglaubigen, weil Du ihr doch täglich die heilige Kommunion reichst?"

Jesus: "Das war nicht recht von ihr, und von dort an mischte sich ein anderer Geist mit ein. Sie soll sich ihren Priestern unterwerfen und dann zusehen, was da kommt, dann werden auch andere glauben, die Ich ihr zuführen werde."

Luise: "O Herr, willst Du denn meine stenographischen Übungen auch als Gebet aufnehmen, da ich damit so viele Zeit verbrauche?"

Jesus: "Ich bin ja zufrieden mit dir. Ich habe dich noch nie getadelt, und du weißt ja wohl, weswegen Ich dich Meiner Dienerin zur Seite gestellt. Die Menschheit braucht Belehrung. Alle die Dinge, die da vorkommen, die euch beunruhigen und beängstigen, setzt euch darüber hinweg. Es sind das kleine Kreuze, die euren Weg verdunkeln, die euch aber nicht aufhalten. Sie alle opfert Mir auf und geht ruhig weiter, damit die Welt sieht und sich erbaut an eurer Standhaftigkeit. Du aber, Meine Dienerin, Ich habe dir schon oft gesagt, daß nur von deiner Beharrlichkeit der Sieg abhängt, daß Meine Diener nur dann es glauben werden, wenn du ausharrst bis ans Ende. Also fasse Mut, und du wirst die Krone des Lebens empfangen."

 

Dritter Mittwoch im Januar 1897

"Daß die Sünder, die Mich gleichsam von sich gestoßen, Mich und Meine Gerechtigkeit auch furchtbar herausfordern."

Als Barbara am Mittwoch der Frühmesse beiwohnte, sah sie den lieben Heiland in einem blühenden Garten, der ringsum mit einem grünen Zaun umgeben war, freudig erregt und recht behaglich auf und ab wandeln.

Barbara: "Mein lieber Jesus, bin ich denn nicht getäuscht?"

Jesus: "Nein, Meine Tochter, du bist nicht getäuscht; denn jede gerechte Seele ist Mir ein solcher Lustgarten, und weißt du, was der grüne Zaun bedeutet? Das ist der lebendige Glaube, der Mich im Garten hält und der immer grün sein soll, und der lebendige Glaube ist es auch, der in der gerechten Seele immer wieder neue Blumen und Pflanzen erzeugt durch die Tugenden und guten Werke, die eine solche Seele verrichten wird."

Am anderen Tag sagte Barbara nach der heiligen Kommunion zu Jesus:

Barbara: "Es scheint mir, daß ich gar keine solche gerechte Seele bin, wie Du mir gestern gezeigt, weil die Sünder, um die ich Dich schon so oft angefleht, sich noch nicht bekehrt haben."

Jesus: "Du mußt wissen, daß die Sünder, die Mich gleichsam von sich gestoßen, Mich und Meine Gerechtigkeit auch furchtbar herausfordern. Wo bleibt nun Meine Gerechtigkeit, wenn Ich auch diese gleich befördern würde und wollte alles vergessen? Aber das kann Ich dir versichern, daß viele Sünder gerettet werden durch das Gebet frommer Seelen."

Und Jesus zeigte Barbara den Tod von Lieschen, das heißt, ihren Einzug in den Himmel, und wie eine große Schar Leute ihr folgten, und Jesus sagte:

Jesus: "Die alle hat Lieschen gerettet. Niemand, auch die größten Heiligen wußten nicht, was durch ihr Gebet geschieht, und so geht es Lieschen. Sie wird von oben herabsehen, was ihr Gebet bewirkt."

Jesus zeigte Barbara auch eine Jungfrau, die kürzlich gestorben, und die um ihr Gebet bat.

Jesus: "Diese Seele hat sonst nicht viel abzubüßen, aber eine Seele, die täglich kommuniziert, darf es sich nicht so bequem machen. Die Zeit, welche sie zubringt vor Mir, wo sie mit Mir verkehrt, soll sie sich nicht so bequem setzen; deshalb muß sie noch leiden."

 

Dritter Freitag im Januar 1897

"Denn nur gerechte Seelen sind es, die noch die Welt erhalten können, die noch verlängern werden den Bestand der Welt."

Lied: O süßester Jesus mein...

Barbara: "Mein Jesus, warum sehe ich Dich und Deine heilige Mutter vor Dir in einem Bußgewand?"

Jesus: "Meine Tochter! Du siehst Meine heilige Mutter in dem aschgrauen Gewand, um euch zu erinnern, was Mein Herz verlangt von euch: Buße und Sühne! O seht in die Welt, o seht euch um hier in der Stadt Mainz, wem gedient wird, und besonders gedient wird in diesen Tagen. Seht, ihr sollt ja nicht alleinstehen, die Mein Herz beschwichtigen sollen, ihr sollt euch vereinigen mit Meiner lieben Mutter. O wie liegt Sie vor Mir und wie sucht Sie, Mein Herz zu trösten. Aber nicht genug! Über und über strömt Mein Herz vor Bitterkeit, wenn Ich sehe, wie die Christen, die Ich erkauft habe mit Meinem Herzblut, die Ich genährt habe an Meinem Tisch, die Ich hingestellt habe an die Quelle des lebendigen Wassers, wie sie jetzt sich laben an den Trögen der Schweine.

Wie ist Mein Herz in Bitterkeit versenkt, wenn es sich umsieht hier in dieser Stadt. Glückselig die Landleute, die Mir in der Einfalt ihres Herzens dienen, die nichts wissen von diesen Teufelsübungen, die Meinen Zorn herausfordern, der genug herausgefordert ist durch den Unglauben, der die ganze Welt überschwemmt. Wenn aber zu dem Unglauben, der gepredigt wird in jeder Schenke, auch im letzten, kleinsten Dörfchen, auch noch die Sittenlosigkeit sich gesellt, dann ist es aus mit Meiner Herrschaft, dann kann Ich abziehen.

O Mein Volk, o höre doch die Worte, die Ich zu dir spreche durch Meine Dienerin. O kehrt doch um, ihr Völker. Seht doch, wie gut Ich bin! Ihr, Meine treuen Kinder, die Ich an Mich gezogen, die Ich berufen, an Meinem Tisch zu sitzen und mit Mir Gastmahl zu halten, ja seht, ein Gastmahl ist es für Mein Herz, wenn Ich mit euch verkehren kann, wenn Ich euch Mein Herz erschließen kann."

Barbara: "O Du großer Gott! O Du unendlicher Gott! (Unter bitteren Tränen!) O ein Gastmahl ist es für Dich! Ist es denn möglich, daß Du Dich so herabläßt zu uns armen Sündern, um mit uns zu reden? O nimm hin meine Tränen, die ich mit Dir teile über die gottlose Welt, über die Kinder hier in Mainz, die sich schon beteiligen an den Teufelsübungen. Jedes Jahr munterst Du mich auf, dass ich Dir soll Sühne leisten, und ohne es zu wissen, kann ich mich nicht von Dir trennen in der Kirche seit dem Dreikönigsfest, und heute erst ist es mir eingefallen, warum dies so ist. O ich danke Dir für Deine unendliche Liebe, die Du mir Tag für Tag erweisest."

Jesus: "Trockne nur deine Tränen, Meine Tochter, und höre, was Ich dir vorhin sagte: Siehe, ein Gastmahl ist es für Mich, wie wenn ein guter Freund sich ein Vergnügen machen will, und dann führt er seine Freunde zusammen, setzt ihnen gute Speisen und Getränke vor, um sich bei ihnen nach Herzenslust aussprechen zu können, um den Drang seines Herzens befriedigen zu können, entweder um ihnen eine Freude, die er teilen möchte, mitzuteilen, oder auch nach einem großen Verlust oder ein bitteres Weh ihnen zu klagen, und um diesen Verlust vergessen zu können. Um dieses Wehes wegen lädt er seine Freunde ein, sich durch dieses Gastmahl in seinen Freunden zu erfreuen. Siehe, das ist es, warum Ich euch zu Mir geladen, das ist die Art und Weise, wie Ich mit euch verkehre. Ich lade euch zu Mir an Meinen Tisch ein, entweder, um Meinen Schmerz euch mitzuteilen, den Ich fühle über den Undank so vieler Kinder Meines Herzens, oder um euch die Schönheit und die Freude mitzuteilen, wenn die Kirche ein Fest begeht, das Mir zu Ehren gefeiert wird, oder sonst eines Lieblings Meines Herzens, der schon eingegangen ist in Meine Herrlichkeit.

Nun sehet, wie gut Ich bin! Obwohl der Himmel Mein Eigentum ist und die Erde der Schemel Meiner Füße, so finde Ich es nicht zu kleinlich, mit Meinen Geschöpfen zu verkehren, Mich mit ihnen zu unterhalten, Mich in ihnen zu erfreuen, ihnen Meinen Schmerz zu offenbaren, damit sie ihn mit Mir teilen. Denn wisset, was eine Seele wert ist, sie ist so viel wert wie der Himmel, wie die ganze ewige Glückseligkeit wert ist, denn in der ewigen Glückseligkeit wohnt ja die Gottheit in der ganzen Fülle, und diese soll ja das Geschöpf sein eigen nennen und in alle Ewigkeit genießen; Ich sage dir, in der ganzen Fülle der Gottheit. Ja, ja, das Geschöpf soll sie genießen, es soll sie zum Eigentum besitzen, das heißt, es soll in die Fülle der Gottheit eingehen und in alle Ewigkeit sich in ihr erfreuen. O geht hinaus, sagt Meinen Dienern, wie sehr Mein Herz verlangt, daß die Menschen Mich erkennen, Mich, den unendlichen, gütigen Gott, wie sehr Mein Herz verlangt, die Menschen zu retten, in den Menschen Meine Wohnung aufzuschlagen. Ich habe dir nicht umsonst am Mittwoch im Dom den schönen Garten gezeigt, in dem Ich lustwandelnd einherging. Ich habe dir nicht umsonst gesagt, daß der Garten eine jede gerechte Seele ist; in einer jeden gerechten Seele finde Ich Meine Lust und Freude, in ihr will Ich Mich vergnügen und trösten über den Undank der Welt. Ich habe die Welt erschaffen und das Geschöpf in die Welt gesetzt, den Menschen, damit er Meine Schöpfung genießen soll. Wo bleibt aber der Tribut für all das, was Ich getan?

Siehe, Millionen und Millionen Menschen kennen Mich nicht mehr und Tausende und Millionen sind gar von Mir getrennt; in ihnen kann Ich nicht lustwandeln, in ihnen wandelt ein anderer. Darum versteht doch, Meine Diener, warum Ich so dringe und dränge um die Einführung der oftmaligen heiligen Kommunion; denn nur gerechte Seelen sind es, die noch die Welt erhalten können, die noch verlängern werden den Bestand der Welt, gerechte Seelen sind es. Ich habe gesagt zu Abraham, als er mit Mir rang und Mich anflehte um die Städte Sodom und Gomorrha, als Ich ihm den Plan vorlegte, die Städte zu vernichten: Wenn nur noch fünf Gerechte in der Stadt wären, so wollte Ich um ihretwillen die Menschheit verschonen, so würde Ich die Strafrute zurücknehmen.

Seht doch, die Strafrute ist gerichtet, Mein himmlischer Vater ist längstens müde, und nur der Blick auf Seinen Sohn und nur der Blick auf Seine allerreinste Tochter, Meine heilige Mutter, und nur der Blick auf die allerreinste Braut Seines Sohnes, die heilige katholische Kirche, hält Seinen Zorn noch auf. Versteht ihr Mich, Meine Diener? Ihr seid die Bevorzugten, auf die der Vater noch schaut. Stimmt ihr dem anderen zu, dann, o weh der Welt!

Stimmt ihr nicht zu, dann ist die Welt gerettet! Darum stimmt ein in den Bund, den Ich schließen will und der sich 'Liebesbund des heiligsten Herzens Jesu' nennen soll, dessen Mitglieder sich verpflichten müssen, die oftmalige Kommunion zu fördern, dessen Mitglieder sich verpflichten müssen, oftmalig und höchst würdig sich Meinem Tisch zu nahen, denen Ich aber auch besonderen Segen versprechen will, der soll ihr Herz und ihr Gemüt erfüllen. Den Familienvätern und Müttern will Ich besondere Gnaden geben für die Erziehung ihrer Kinder; sie sollen in ihren Familien Freude an ihren Kindern erleben, und ein besonderer Trost soll sie begleiten, wenn sie eingehen in die ewige Ruhe. Friede und die heilige Freude sollen alle genießen, die sich beteiligen, die dies Band umschlingen wird."

Barbara: "O Herr, was sollen wir denn tun? Sollen wir denn diejenigen, die sich anschließen, in ein Register schreiben?"

Jesus: "Es ist noch nicht Zeit, ein Register zu führen; da müssen sich noch mehr Priester beteiligen. Es muß solche geben, die sich auch annehmen um die Sache, die glauben und überzeugt sind, daß Ich mit euch rede, daß Ich es bin."

Barbara: "Soll ich denn meinen Plan ausführen und N. etwas davon mitteilen?"

Jesus: "Ja, du kannst dir halt eine Verdemütigung holen, er wird es nicht annehmen. Werdet aber nicht irre an Meinen Dienern. Die Zeiten sind schlimm, und deswegen überall die Vorsicht. Beklage dich nicht und betrübe dich nicht, wenn sie tun, als ob sie alles nicht glaubten. Etwas bleibt immer hängen an demjenigen, der es liest, auch wenn er nicht glauben will, er muß es einfach glauben; es sei denn, es wäre ein gottloser Mensch, der alles kritisiert."

Barbara: "O Herr, sollen die Schwestern in B. die Erstkommunion ihrer Kinder im Haus feiern, wie es zwar der Bischof erlaubt, aber einige Herren nicht gern sehen?"

Jesus: "Besser ist es, sich ihren Vorgesetzten nicht zu widersetzen, weil es besser ist, den Schwächeren nachzugeben, um Ärgernisse zu verhüten. Freilich würde es ihnen mehr Vergnügen machen, aber laßt dies Vergnügen anderen zukommen. Dann habt ihr doppeltes Verdienst, und Ich will euch die Freude ersetzen am Gehorsam."

Barbara: "O Herr, hilf auch jener Witwe, daß ihr Bruder sich bekehre und ihre Existenz erhalten bleibt."

Jesus: "Sie soll nur ausharren. Wenn es Zeit ist, wird Meine Hand einschreiten. Kreuze sind immer gut, und Ich weiß die rechte Zeit und die geeignete Zeit, wenn Ich die Kreuze hinwegnehmen und abändern soll. Es ist nicht immer gut, den Menschen gleich zu gewähren, um was sie bitten. Es ist gut, wenn der Mensch auch einsichtig ist, das heißt, wenn er soweit ist, die Gnade zu erkennen und Mir ein dankbares Herz entgegenbringt. Denn gar so oft vergißt der Mensch die Dankbarkeit zu Mir."

Diese Frau hat der Herr durch die Fürbitte des heiligen Josef von vier schweren, drückenden Familienkreuzen noch bis zum Schluß des Jahres 1897 so wunderbar und auffallend befreit, daß sie, wie sie sagte, aufjubeln möchte vor Freude über die Güte des Herrn und es jedem offen und frei bekennt: Mir hat nur Gott allein geholfen durch inbrünstiges Gebet!

 

Bekehrung des Heiligen Apostels Paulus 1897

"Wer in den Bund eintreten will, der soll sich auf Leiden und Kämpfe gefaßt machen."

Lied: Selig sind, die arm im Geiste...

Barbara: "O heiliger Paulus! Ich danke dir für die Liebe und Herablassung, mit der du mich heimsuchst am Feste deiner Bekehrung. Ich dachte nicht, daß heute dein Fest sei, ich wußte es nicht einmal, aber ich werde daran erinnert, ob ich will oder nicht. O heiliger Paulus, was willst du mich denn heute lehren?"

Paulus: "Siehe, meine Tochter, ich habe von mir gesagt, daß ich an meinem Leibe ersetzen werde, was an dem Leiden Jesu Christi noch fehle. Ich wollte damit der Welt, der Kirche sagen, daß – da mein Herr und Meister eingegangen ist in Seine Herrlichkeit – somit Sein Leib nicht mehr die Fähigkeit besitzt zum Leiden, daß Er aber dennoch in Seiner Kirche fortleben will, das heißt, Sein Leib will fortbestehen, solange die Kirche steht. Die Glieder Seiner Kirche sind nun der mystische Leib, und ich war eines der ersten Glieder dieser Kirche; ich wollte damit der Kirche sagen, und damit allen, die bis zum Ende der Welt darin leben sollen, daß es zu allen Zeiten Glieder geben muß an dem mystischen Leib der Kirche, die ersetzen müssen durch leiden und sühnen und opfern, was an dem Leiden Christi noch fehlt, weil die Menschheit soll gerettet werden, weil viele, viele Seelen sollen gerettet werden.

Die Menschheit ist zwar erlöst durch Sein bitteres Leiden, aber weil es so viele Menschen gibt, die es sich nicht mehr zu Nutzen machen, an denen das kostbare Blut verlorengeht, wenn nicht Glieder Seines mystischen Leibes sich vorfinden, die sich einsetzen für jene, die nicht leiden wollen, darum mußt du leiden, meine Tochter. Du sollst leiden für die Bekehrung der Sünder, du sollst leiden für jene Menschen, die nicht leiden wollen."

Barbara: "Ich danke dir, o heiliger Apostel Paulus, und bitte dich, wenn ich manchmal nachlässig werde, wenn ich von Angst und Versuchung überwältigt den Mut verliere, erfleht ihr mir Kraft und Stärke, ihr Heiligen Gottes alle, besonders ihr heiligen Apostel, die ihr Jesus am nächsten steht.

O bittet für uns arme Sünder! O heiliger Apostel Paulus, wir glauben, daß der Herr es ist, Der mit uns redet. Aber warum, o sag uns doch, ich habe schon so oft erfahren, daß wir mit der triumphierenden Kirche verbunden sind, aber warum kümmern sich die Priester nicht darum?"

Paulus: "Meine Kinder! Ihr müßt nicht irre werden. Es ist euch dies schon so oft gesagt worden. Die Zeiten sind nun einmal so, die Kirche muß so handeln, sie muß Vorsicht üben. Ihr müßt nicht glauben, wenn sie tun, als ob sie über euren einfältigen, kindlichen Glauben lächelten. Die Kirche weiß und die Priester glauben, daß es ein Hereinleuchten gibt von der triumphierenden Kirche in die streitende Kirche, sonst wäre sie längst dahingeschwunden, wenn sie nicht den Beistand der triumphierenden Kirche verspürte. Aber seht, das zwanzigste Jahrhundert naht heran, und es soll mit ihm ein neues Geschlecht erstehen, ein anderes Geschlecht, und mit ihm die Kirche neu aufblühen.

Aber es muß erst ein gewaltiger Sturm, ein gewaltiges Schütteln, an dieser Kirche vorübergehen. Dieser Sturm hat bereits begonnen, er hat bereits angefangen und alle Gemüter sind davon ergriffen. Ein jeder Mensch, der noch nachdenkt in seinem Herzen, steht mit Furcht und Zittern da ob der Dinge, die er zu erwarten hat, ganz besonders aber das katholische Priestertum. Es steht da, zwar nicht mit Furcht und Zittern, es steht da, unbeugsam in seiner priesterlichen Gewalt, sich selbst bewußt, daß es die Kraft Jesu Christi in sich trägt durch dieses Priestertum, aber ob der Dinge, die da vor sich gehen, müssen sie eine Haltung annehmen, als ob sie kalt und gleichgültig wären gegen alles Übernatürliche.

Meine Kinder, ihr aber geht ruhig weiter und sagt dem Priestertum, was der Herr verlangt, sagt ihnen, was der Herr spricht, sagt ihnen, wenn einer der Boten zu euch kommt und mit euch spricht, wie ich heute zu euch gekommen bin, ja, sagt es ihnen. Seht, nicht umsonst geschieht das, was ihr erfahrt, weshalb der Herr zu euch kommt. Seht, warum ich heute zu euch gekommen bin. Als ich die Christen und Christus Selbst verfolgte, rief mir der Herr auf dem Weg nach Damaskus zu: 'Saulus, Saulus, warum verfolgst du Mich?' Ich war erschüttert ob dieser Stimme, ich wußte nicht, was sie bedeute, ich war niedergeschmettert, sagt die Schrift von mir, ja, ja, ich war niedergeschmettert; denn es war der Augenblick der Gnade gekommen. Zum ersten Mal in meinem Leben war es, wo die Stimme ertönte in mir. Ich wußte, daß ich seither noch nie so eine Stimme gehört, und ich ward ängstlich und nachdenkend und fragte: 'Herr, was willst Du, das ich tun soll?'

Somit wollte ich dem Herrn bezeugen, daß ich Seine Stimme nicht übertönen wolle und übertönen könne, denn es war eine gewaltige Stimme, obwohl sie im Inneren meines Herzens vor sich ging. Und was sagte der Herr zu mir? 'Geh hinein in die Stadt zu Ananias und tue, was er dir sagen wird.' Es schickte mich der Herr zu den Priestern, den Priestern sollte ich sagen, was mir begegnete, sollte ich ihnen die Stimme offenbaren und ihnen zu wissen tun, was der Herr mit mir gesprochen hatte, und durch diesen Priester sollte ich erfahren, was ich ferner zu tun habe. Niemals, niemals wird das echt bleiben und sein, wird aus dem Herzen Gottes kommen und ins Herz Gottes wieder Eingang finden, wenn es nicht durch das Priestertum hindurchgeleitet ist. Die Stimme, die spricht zu dem Menschengeschlecht, die es anleitet zu etwas Gutem, sie soll den Priestern hinterbracht werden, zuerst durch sie hindurchgeleitet werden, durch des Priesters Wort soll die Stimme geleitet sein, durch des Priesters Mund. Dies wollte ich dich lehren.

Werdet nicht irre, wenn die Priester sich kalt und gleichgültig euch gegenüberstellen, sagt ihnen nur, was der Herr verlangt, sagt ihnen nur, was heute Sein Apostel mit euch geredet. Es werden harte Tage kommen, furchtbar für das Volk Gottes; denn das Volk Gottes ist auf Abwege geraten, und es soll und muß geläutert werden. Die Guten sollen von den Bösen ausgeschieden werden, und schwere und harte Drangsale werden das Volk Gottes treffen.

Ihr aber, ihr meine Brüder, seid diejenigen, zu denen der Herr spricht, zu euch schickt der Herr diese Dienerin Gottes, wie Er mich einst zu euch geschickt hat. Steht fest, steht unerschütterlich fest im Kampfe, schleudert feuersprühend das Wort des Herrn euren Feinden hin, sagt ihnen die Gebote Gottes und der Kirche, haltet ihnen vor die Strafgerichte, die sie selbst herausgefordert, damit doch wenigstens die Schwachen und die Wankenden gerettet werden, die noch nicht ganz in den Abgrund des Verderbens hinabgezogen sind.

Denn ein furchtbar gähnender Abgrund tut sich auf und hinein stürzen all diejenigen, die sich abgewendet von Seinem Wort, die nicht hören auf Sein Wort, das Er spricht durch euch, Seine Diener. Rafft euch auf, ihr alle, die ihr noch gleichgültig gegenübersteht den Dingen, die da kommen sollen, ihr alle, die ihr halb zweifelnd, halb glaubend den Kopf schüttelt. Es ist wahr: Das Volk Gottes soll gesiebt werden, und die Gedanken und Gesinnungen vieler Herzen sollen offenbar werden. Ihr aber, meine Kinder, harret aus, dankt tagtäglich dem Herrn, der euch bevorzugte, die geliebten Bräute des Herrn zu sein, ein Gefäß der Auserwählung zu sein.

Werdet nicht irre, wenn trübe Tage kommen, wenn euer Geist verdunkelt ist, wenn eure Glieder euch nicht mehr zu tragen vermögen. Denn wisset, daß ihr vertretet den mystischen Leib des Herrn, und an diesem mystischen Leib sind heutzutage, in der Zeit, in der ihr lebt, gar viele, viele abgestorbene Glieder, und darob trauert der Herr, und ihr seid die Bevorzugten, diese Trauer mit Ihm teilen zu dürfen. Opfert eure Leiden tagtäglich auf, wenn ihr das Fleisch und Blut des Herrn empfangt und sagt es allen Priestern, die sich mit euch vereinigen, daß sie dasselbe tun. Sie sollen wissen, wer in den Bund eintreten will, der soll sich auf Leiden und Kämpfe gefaßt machen; denn ihr müßt wissen, Satan geht herum wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlingen könne. Ganz besonders ihr seid es, denen er nachtrachtet.

Ihr habt mit drei Feinden zu kämpfen, mit denen jeder Mensch zu kämpfen hat; aber ihr noch mehr. Und die zwei Priester, die so niedergedrückt sind, sagt ihnen, sie sollen sich aufraffen, sie sollen darüber weggehen und tun, was der Herr verlangt und ihnen befohlen hat und abwarten, was Er weiter befehlen wird.

Denn es ist der Feind alles Guten, er ist schrecklich mächtig und hat große Gewalt und große Macht in dieser Zeit, denn der Herr hat es ihm erlaubt, weil viele, viele Heilige aus dieser Zeit hervorgehen werden, und weil der Sieg um so glorreicher sein wird, je fürchterlicher der Feind getobt haben wird, zähneknirschend, vor Wut bersten wird er, wenn der Siegestag herannaht, wo die Guten stehen werden mit der Siegesfahne über dem höllischen Drachen. Die Kirche Gottes wird alsdann neu aufblühen in herrlicher Pracht und diejenigen, die gerettet sind, die dieses erleben, werden mit Triumph die Tage genießen, die sie noch zu verbringen haben.

Lebt wohl, meine Kinder, harret aus, ihr habt mächtige Beistände. Sagt es allen meinen Dienern. Der heutige Tag soll ein Beweis sein, daß die triumphierende Kirche sich mit euch um so enger verbindet, je mächtiger die Feinde wüten. Je schrecklicher der Sturm euch umtobt, desto hilfreicher werden wir alle euch zur Seite stehen."

 

Letzter Samstag im Januar 1897

"Aber noch viel trauriger ist der Augenblick, wo Ich jetzt unter dem Kreuze Meines Sohnes stehe, unter dem eucharistischen Kreuze."

Lied: Christi Mutter...

Barbara: "O meine liebste Mutter, ich danke Dir, daß Du Dich würdigst, mich heimzusuchen in meinem Elend."

Maria: "Meine Kinder! Ich bin gekommen, um Mich euch mitzuteilen, um euch zu sagen, wie sehr der Herr verlangt nach eurer Mithilfe. Er braucht eure Mithilfe, nicht als ob Er derselben bedürftig wäre für Sich. Nein, aber Sein liebeflammendes Herz, Sein liebeglühendes Herz vergeht vor Leid und Schmerz ob der vielen Sünden, womit Sein Herz, Sein liebevolles Herz zerfleischt wird in diesen Tagen.

Seht, Meine Kinder, traurig war der Augenblick für Mich, als Ich unter dem Kreuze Meines Sohnes stand, aber noch viel trauriger ist der Augenblick, wo Ich jetzt unter dem Kreuze Meines Sohnes stehe, unter dem eucharistischen Kreuze. Dort im Allerheiligsten Sakrament des Altares wohnt die Liebe, und ach, wohnt Sie nicht dort, um nur Sich Selbst zu verzehren?

Wo sind Seine Kinder, die sich um Ihn scharen sollten? O ja, ihr seid diejenigen, die sich um Ihn scharen sollen, ihr sollt Ihm ersetzen, was Seine treulosen Kinder Ihm verweigern. O seht hinein in dieses liebende Herz, seht, für euch steht es offen, ihr könnt hineinschlüpfen. O ja, tretet ein, Meine Kinder, und unterhaltet euch mit Ihm, um Ihn den Schmerz vergessen zu machen. Hat Er nicht erst neulich mit euch gesprochen, daß es Ihm eine trauliche Stunde sei, mit euch Sich zu unterhalten? O gönnt Ihm diese Freude, Meine Kinder!"

Barbara: "Aber, meine liebe Mutter, wir sind so armselig, vom Morgen bis zum Abend ist bei mir nichts zu sehen wie Elend und Erbärmlichkeit. Ich würde mich schämen, einem Menschen meine elenden Gebete anzubieten, und nun soll ich doch der Majestät Deines Sohnes sie darbringen. O ersetze Du und vervollkommne sie, damit doch wenigstens Dein lieber Sohn zufrieden sein kann."

Maria: "Werdet nicht mutlos, Meine Kinder! So sind alle Menschen. Wenn ihr eingegangen sein werdet in jenes Reich, zu dem ihr einst gelangen sollt, dann wird freilich kein Elend mehr sein, keine Unvollkommenheit. Solange der Mensch hinieden lebt, ist er immer armselig und unvollkommen. Seht, gerade in den Kämpfen und Versuchungen bewährt es sich, ob es treue Liebhaber sind, oder ist nicht gerade dies die Schule, worin Er die Seinigen liebt, und sagt an, ist es nicht viel härter zu leiden und dabei allen Trostes beraubt zu sein, als zu lieben und getröstet zu sein von Meinem Sohn? Gewiß, meine Mutter, so werdet ihr Mir sagen.

Seht, Meine Kinder, eben deshalb, weil es der Natur so schwerfällt, weil die Natur nichts hat zu dieser Zeit, darum bewährt sich eben dann die reine Liebe, die ungeteilte Liebe und wird von Meinem Sohn mit solchem Wohlgefallen entgegengenommen, daß Er Sich jedes Mal Glück wünscht, wenn Er eine Seele trifft, die mit Heldenmut über all die Kämpfe und Trockenzeiten hinweggeht, die Ihm dennoch treu bleibt und Ihn aufsucht trotz all der Finsternis, trotz aller Beschwernisse, die ihr bereitet sind. Dies sind diejenigen, welche die Welt retten sollen, die Seelen, die uneigennützig einstehen für Seine Rechte, die Seine Rechte zu wahren und zu verteidigen suchen. Seht, was ist das große Verderben der Welt in dieser jetzigen Zeit? Ist es nicht das, weil die Weltmenschen keinen Geschmack an Gott finden, weil sie es langweilig finden, an Gott zu denken, zu beten?

Darum stürzen sie sich hinein in alle möglichen Vergnügen, darum ergötzen sie sich an den Trögen der Schweine. Wenn nun eine Seele, die auch demselben Schicksal unterworfen ist wie alle Adamskinder, weil sie doch auch ein armseliger Mensch ist und als solcher der Mühseligkeit, den Beschwernissen, ihrer eigenen Schwachheit unterworfen ist, keinen Geschmack findet im Verkehr mit Gott, aber dennoch mit ihrem Gott verkehrt, Ihn zu lieben sich bemüht, o sehet, dies ist das Kleinod, die kostbare Perle, die die Seele gefunden hat, und worauf der Herr mit einem solchen Wohlgefallen sieht und schaut, daß Er um dieser Seele willen alle Schmerzen vergißt, welche die undankbare Welt Ihm bereitet. Er vergißt die Torheiten der Menschen.

Und wenn sich dann diese Seelen noch hineinwerfen, Ihm entgegenwerfen, um den Arm der göttlichen Gerechtigkeit aufzuhalten suchen, und bitten für die Brüder und Schwestern, die draußen stehen, die sich tummeln an den Trögen der Schweine, in den Vergnügungen, in allen Lastern, die die Welt ihnen bietet, Ich sage, wenn sie sich hineinwerfen für diese Brüder, dann ist Sein Zorn entwaffnet. Darum, Meine Kinder, vergesset euch, und alle die teilnehmen wollen an den Freuden, die Mein Sohn allen denjenigen schenken will, die eintreten in den Liebesbund, den Er schließen will unter Seinen treuesten Kindern, die sollen es doch wissen und sollen sich anklammern. O seht, von euch hängt das Wohl und Wehe der Menschheit ab. Achtet nicht auf eure Schwächen, schaut nicht auf diese oder jene, was sie von euch sagen, seid unbekümmert um andere, was sie von euch denken, was diese oder jene sagen.

Würden sie wissen, was ihr wißt, sie würden eifriger sein als ihr und über all die Kleinigkeiten hinwegzugehen suchen. Tue es nur all deinen Geschwistern kund, was der Herr verlangt, besonders aber tröste deine Freundin, die so sehr bekümmert ist um ihre Schwägerin, sage ihr, daß sie nicht sterben wird, daß sie soll das Leben geschenkt bekommen durch Meine Fürsprache, daß sie aber auch dann verpflichtet ist, um so uneigennütziger Mir zu dienen, und daß sie in Meine Fußstapfen eintreten soll, in Verbindung mit ihrem Bruder und ihrer ganzen Familie und allen Angehörigen und ihrer ganzen Umgebung, durch ein gutes Beispiel voranleuchten soll, was Ich auch verlange von all deinen Verwandten, deinem Bruder in A., deiner Schwester in B., deinem Bruder in S. und deinen Verwandten hier in dieser Stadt, und desgleichen auch von deinen Geschwistern, Meine gute Luise. Du Lieschen, du armes Kind, du hast das große Unglück, in deiner Familie Andersgläubige zu wissen. Kümmere dich nicht allzu sehr darum, denn du bist nicht schuld, und sie sollen gerettet werden um deines Gebetes willen. Übe Nachsicht mit ihnen, aber kümmere dich nicht zu sehr um sie. Es wird eine Zeit kommen, wo schwere Prüfungen sie treffen, alsdann werden sie zur Einsicht kommen.

Ihr aber, Meine Kinder, bereitet euch vor auf das Fest des heiligen Märtyrers Ignatius, das morgen die Kirche in dieser Pfarrei feiert. Erinnere dich daran, wie viel Gutes du von diesem deinem Schutzpatron erhalten hast. Werde nicht mutlos, wenn du zerfleischt wirst von den Zähnen der Menschen; denn man wird noch vieles dir nachsagen, bis es zum Durchbruch kommt. Aber harret aus, Meine Kinder! Nur derjenige wird gekrönt, der gesetzmäßig gekämpft hat. Und nun, grüße alle Meine Kinder, alle die Mich lieben und ehren als ihre Mutter, besonders die Priesterfreunde N. N."

Luise: "O liebe Mutter, soll ich die Hefte der N. N. schicken oder dem Priester N. N.?"

Maria: "Schicke sie nur dem Priester."

Luise: "O liebe Mutter, hilf mir, das Stenographieren schnell zu erlernen, daß ich nicht so viel Zeit damit verliere."

Maria: "Sei nur zufrieden, daß du die nötige Gesundheit und Kraft und Stärke mit jedem Tag mehr bekommst, und opfere all deine Mühen auf für die Bekehrung der Sünder. Diese sollen deine Leiden sein. Und denke an deine Mitschwestern, ihr sollt Hand in Hand zusammen gehen, nichts darf sich unter euch einschleichen, das an eine Verdrießlichkeit grenzen könnte. Leiden und Widerwärtigkeiten sollen euch nicht erspart bleiben; denn dies sind die Leiden, die Gott euch schickt zur Läuterung eurer Seelen, zur Bekämpfung der bösen Neigungen und Leidenschaften, und damit ihr lernt, den Weg wandeln, den der Herr euch als Ziel gesteckt, denn ihr sollt den Weg des Kreuzes gehen. Ihr seid noch viel, viel zu verzagt! Mutig und beherzt sollt ihr mit emporgehobenem Haupt einhergehen wie andere treue Diener Meines Herzens, die je gelebt, jetzt noch leben und noch leben werden."

Barbara: "O liebe Mutter, erlange uns doch die Gnade, in dieser Nacht Deine schützende Hand über uns auszubreiten wegen der Fastnachtvergnügen, deren Vorbereitungen begonnen haben."

Maria: "Ich werde Meine schützende Hand über dieses Haus ausstrecken, daß keine schwere Sünde darin begangen wird."

 

Erster Donnerstag im Februar 1897

"Niemals kann eine Seele den steilen Weg zum Himmel auf eigene Rechnung machen."

Lied: Wann wird doch mein Jesus kommen...

Jesus: "Meine Tochter! Den Weg zu wandeln, der zum Himmel führt, den Ich vorausgegangen bin, wäre jedem Menschen angenehm und ihn würden alle Menschen gehen – mit Ausnahme derjenigen, die den Himmel absolut verleugnen –, wenn er immer mit Trost bestreut wäre, wenn darauf immer die Freude winkte. Ja, dann hätte Ich Nachfolger in Hülle und Fülle, dann würde die ganze Welt Mir nachlaufen und weniger Menschen als jetzt gingen verloren. Weil Ich aber gesagt habe: 'Wer Mir nachfolgen will, der nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge Mir nach', da finde Ich freilich weniger Liebhaber – und so geht es auch dir. Ich habe dir schon gesagt, daß du dich freuen sollst, wenn Ich Mir einmal eine vergnügte Stunde machen will in dir oder in euch. Ich sagte vor noch nicht langer Zeit, daß es für Mich immer eine glückliche Stunde sei, wenn Ich unter euch verweilen kann. Denn da, wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen. Noch viel mehr aber bin Ich unter jenen, wenn eine Seele für Mich leidet, den Kelch der Bitterkeit mit Mir teilt. Dieser Leidenskelch, den du trinkst, ist nicht der, den du kurz zuvor auszuhalten hattest, ehe Ich zu dir gekommen bin und mit dir redete. Denn das sollte dir nur ein Vorbote sein, daß du dem Herrn die Türe öffnen sollst, daß du Ihn mit Freuden in Empfang nehmen sollst.

Der Leidenskelch, den du mit Mir teilst und teilen sollst, und auch alle diejenigen teilen, die mit dir den gleichen Weg gehen wollen – den Weg des Kreuzes nämlich –, ist der, daß du mit Mir die Bitterkeit Meiner Todesangst am Ölberg und die Bitterkeit Meiner dreistündigen Todesangst am Kreuz verkostest.

Mein ganzes Leben war ein Kreuzweg, doch hatte Ich fortwährend großen Trost in Mir, weil Mein Geist in der Gottheit ruhte. Obwohl Meine Füße den Staub der Erde berührten, obwohl Ich Mensch war wie alle anderen Menschen, denn anders hätte Ich die Gottheit nicht zu versöhnen vermocht, so war Ich Gottmensch, und Mein Geist ruhte beständig in der Gottheit, in der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Als Ich aber den Willen Meines Vaters ganz erfüllen wollte, als Ich den Kelch zu trinken begann, den Er Mir bot, da zog Ich Meinen göttlichen Geist zurück in die Gottheit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und Ich litt mehr, als ein Mensch jemals zu leiden vermocht hätte. Mein Geist war nunmehr ein menschlicher Geist, den jeder Mensch in sich birgt. Ich wollte es so leiden, wie jeder Mensch leidet, verlassen von der Gottheit.

Darum dachte Ich, wie Menschen denken, redete, wie Menschen reden, und litt, wie Menschen leiden. Meine Gedanken verwirrten Sich, Mein Geist schwebte in der ganzen Schöpfung umher. Er sah die Greuel, die Sünden auf Erden, alle ihre Bosheit und Armseligkeit, und Ich dachte Mir, bist Du nicht ein Tor, Sich solchen Leiden zu überlassen, für solche Menschen Dich einzusetzen? Mein Geist war verwirrt, Er fiel von einer Zeit in die andere, ein Gedanke verdrängte den anderen, und Ich überdachte alle die Marter, die Meiner warteten, und Ich fragte Mich: Kannst Du dieses alles erleiden, kannst Du Dich hingeben solch unaussprechlicher Marter?

Mein Geist durchschaute alle Jahrhunderte und sah, wie wenig Menschen Mir folgen würden, an wie vielen Menschen Mein Leiden verlorenginge, und Ich konnte nicht mehr. Die Finsternis überwältigte Mich, es sträubte sich das Gefühl gegen die Vernunft. Das Gefühl wollte frei sein von den Leiden, aber Ich sagte Mir: Du bist Mensch geworden, um zu leiden, und Du mußt leiden, und Du sollst leiden, gehe und suche Dir Hilfe, gehe und suche Dir Trost. Und Ich ging zu Meinen Jüngern und suchte Mir Trost bei ihnen und fand ihn nicht. Ich zog Mich wieder zurück, und Ich fing wieder an, innerlich zu leiden und zu kämpfen.

Seht, Meine Kinder, damit wollte Ich die Leiden aller derjenigen erdulden, die Mir folgen auf dem Weg des Kreuzes, die Meine treuesten, liebsten Kinder sein sollen, denn nur diese müssen fühlen die Finsternisse des Geistes, nur diese fühlen die Seelenpeinen, nicht aber jene Kinder der Welt, deren Geist zerstreut ist, die an alles denken, nur nicht an das Heil ihrer unsterblichen Seele; jene fühlen nicht, was Seelenpein vermag. Ihr aber, ihr Meine liebsten Kinder, ihr sollt wissen, was es bedeutet, den Weg des Kreuzes zu gehen, ihr sollt wissen, daß der Weg zum Himmel ein steiler Weg, und daß die Pforte dorthin eng und schmal ist, zu der Meine Auserwählten hineinschlüpfen. Darum wundert euch nicht, wenn Tage kommen, an denen ihr nicht wißt, woran ihr euch halten sollt.

Du aber, Meine Tochter, du arme, schwache Dienerin Meines Herzens, du verstehst noch gar so schlecht Meine Sprache, gar winzig klein bist du noch, du möchtest getröstet sein und dabei Mich lieben, du möchtest den Kreuzweg gehen, und der soll mit Rosen bestreut sein. Verstehst du denn gar nicht, was Ich dir gesagt habe, daß du den eucharistischen Kreuzweg gehen sollst? Siehe, habe Ich nicht alles in Erfüllung gehen lassen von Meinem Diener N., der Meine Ehre befördert, der die Liebe und Verehrung zum Allerheiligsten Altarsakrament befördern soll? Du aber sollst zeigen, wie dieser Weg zu gehen ist. Nicht alle sind berufen, einen Weg zu gehen, wie du ihn gehst, aber alle sind berufen, denselben Weg zu gehen, wie Ich ihn durch dich lehre, wenn auch nicht in derselben Art und Weise, wie du ihn zeigst.

Innerlich und äußerlich den Weg gehen, den du gehst: Verachtet und verspottet von den anderen Menschen, hinausgestoßen von den Herzen der Menschen, für Sonderlinge gelten, weil sie es nicht mit der Welt halten wollen, dies kann Ich nicht von allen verlangen. Aber dies verlange Ich von allen, die Mir nachfolgen, die Mich lieben wollen, daß sie Mich aufsuchen vor Meinem Tabernakel, wenn Ich sie rufe, mag es in ihrem Herzen bestellt sein, wie es will, mag Ich Mich in ihrem Herzen zurückziehen oder sie trösten oder nicht, das alles soll sie nicht genieren. Je mehr Ich sie an Mich ziehe, desto mehr werde Ich mit Seelenleiden kommen. Sie werden sich verlassen fühlen, um die Ölbergangst mit Mir zu teilen; denn nur dies macht ihr Verdienst aus, alles andere ist nichts und gilt nichts vor Mir. Nur derjenige ist ein wahrer Liebhaber, der im Schmelzofen sich bewährt hat.

Darum wundere dich nicht, wenn niemand mehr fragt nach dem, was deine Freundin geschrieben und was Ich durch dich geredet habe. Ich habe dir gesagt, daß du angelangt bist auf dem Kalvarienberg, und daß du ans Kreuz sollst geschlagen werden. Dann wird das Samenkorn in die Erde gelegt und wird sterben. Ja, es wird sterben, um neu aufzusprossen und emporzuwachsen zu einem herrlichen Baum; denn viele, viele Kämpfe werden nachkommen, bis das Samenkorn aufsprossen kann, bis es eingepflanzt ist in die Erde, die in üppiger Fülle dem Samenkorn die Kraft zuführen wird. Viele Meiner Diener wollen nichts wissen von dem, was Ich von ihnen verlange, denn, Meine Kinder, ihr müßt wissen, daß N. nur der Vorläufer ist, der den Weg Mir bereiten muß in der ganzen Welt, und Ich habe ihm gesagt, daß der Sturm gegen seine Schriften so lange dauern wird, bis in der letzten Kirche, wo Ich wohne im Allerheiligsten Sakrament des Altares, die Anbetung eingeführt ist. Dann aber, wenn dies geschehen ist, dann werde Ich kommen und werde Meinen Dienern zeigen, daß es wahr ist, was Ich durch dich geredet habe.

Wundere dich nicht, wenn Leiden kommen, wenn du innerlich verlassen bist, und erinnere dich doch daran, daß du den eucharistischen Weg gehst. Wundere dich nicht, wenn äußere Leiden kommen, wenn du Krankheiten zu durchkämpfen hast, die du nicht verstehst. Ich bin es, der die rechte Zeit einhält, damit du Mich nur nicht vergißt. Sagt aber Meinen Dienern N. und N., daß sie nicht irre werden, grüßet herzlich Meine Diener! O es kostet Kampf, ja, es kommt die Zeit wieder, wo sie es einsehen, aber Ich möchte sie gereinigt wissen von sinnlicher Anhänglichkeit, von sinnlicher Begierde. Sie wissen noch nicht, wie fein das Gift ist, das der Teufel in jedes Menschenherz hineinzuträufeln weiß, in die Herzen aller Menschen, und wie schnell der Keim wuchert.

Sie verstehen nicht, warum Ich so hart und derb mit ihnen gesprochen habe. Ich will aber, daß sie Meines Geistes Kinder sein sollen, daß sie geläutert und gesiebt werden. Satan soll nichts an ihnen haben. Denn Männer, die hinaustreten vor Mein Volk und ihm unerschüttert die Wahrheit entgegenschleudern sollen, ob sie gefällt oder nicht, solche Diener brauche Ich, die nicht rechts und nicht links schauen, was diese oder jene sagen, die hören auf Meine Stimme, die Ich durch dich, du armes Sprachrohr rede, und solche werden angefeindet und werden verschrien. Ich will darum, daß sie lauter stehen, lauter und rein wie ein Kind, denn nur reine Seelen werden Gott schauen, werden Meine Geheimnisse verstehen.

Und mit diesem Mädchen, das laßt! Was zu tun ist, was Ich von euch verlangt habe, das ist geschehen. Gräme dich nicht, weil du diesen Schritt hast tun müssen, Meine Tochter. Ihr müßt wissen, daß alle Meine Kinder sind, und Ich will alle retten. Diese Seele soll nur in sich selbst hineinschauen, und sie wird finden, was Ich von ihr verlange. Niemals kann eine Seele den steilen Weg zum Himmel auf eigene Rechnung machen, daß sie denkt, alles, was sie in ihrem Eigendünkel tut, sei immer recht. Sie ist schon sechs Jahre getrennt von der Kirche und empfängt nicht mehr die Osterkommunion. Sie soll sich ihrer Kirche unterwerfen, und dann will Ich ihr Vater sein und sie Mein Kind. Ich will aber jetzt nicht mehr, daß ihr noch weiter fragt, damit ihr befreit werdet von unnützen und lästigen Gedanken. Du hast deinen Beichtvater und hast diesem zu folgen, und jene soll sich einen Beichtvater wählen und soll ihm folgen, und obwohl dein früherer Beichtvater die Dinge, die Ich in dir wirke, nicht annehmen wollte, nahm er sich aber doch deiner Seele an, und es war kein Zwiespalt zwischen Mir und ihm, weil Ich Mich direkt an Meine Diener halte und halten muß, denn Ich habe ihnen Meine Gewalt übertragen und muß solange zurückstehen, bis Meine Diener es anerkennen, und solange diese Seele getrennt ist von der Kirche, kann Mein Geist mit ihr nicht vereint sein."

Barbara: "O Herr, ist denn der protestantische Prediger, der abgefallen war und für den N. sich eingesetzt hat, verlorengegangen?"

Jesus: "Verloren ist er nicht, aber er hat viel, viel zu leiden, und die Gebete, die sie für ihn verrichtet, können ihm nicht zugewendet werden; er leidet, bis es Meiner Gerechtigkeit gefällt, ihn zu befreien. Ihr aber, Meine Kinder, steht zusammen, haltet euch an den Liebesbund, den Ich schließen will in Meiner Kirche. Befördert in euren Kindern, die ihr das Glück habt zu belehren – in eurer Umgebung, überall, wo ihr euren Fuß hinsetzt –, befördert Meinen Willen, denn Ich habe gesagt, daß diejenigen, die Mitglieder des Bundes werden wollen, es sich zur Aufgabe und Pflicht machen sollen, die oftmalige heilige Kommunion zu üben und selbst zu tun, auch wenn es ihnen im Herzen nicht immer danach ist, so sollen sie sich erinnern an die Belehrung, die Ich gegeben über die Trockenheit und Zerrissenheit des Geistes, und solange es die Sünde nicht ist, die Todsünde, welche die Seele allein von Mir trennt, so lange will Ich zufrieden sein, wenn sie nur guten Willen haben, wenn man Mich nicht beleidigen will.

O Ich verlange ja nach Seelen, die sich oft mit Mir vereinigen, denn diese sind es, die die Welt retten. Der Glaube soll hinausgeschafft werden aus der Schöpfung, überall schmiedet man Pläne und seht, wie Ich geduldig bin und zuwarte; und zuwarte mit Meiner Strafrute und warum denn? Ihr seid es, die ihr Spott und Hohn ertragt, ihr, die ihr das Lächeln und Spötteln selbst von denjenigen aufnehmt, die Ich euch gesetzt zu Stellvertretern Gottes. Ihr seid es, die den strafenden Arm der göttlichen Gerechtigkeit zurückhalten, und das seid ihr alle, die ihr einsteht in den Liebesbund.

O ihr, Meine Kinder, die ihr in stiller Zurückgezogenheit vor der Welt Mir dient, hinter der Klostermauer, o seid nicht allzu stolz, wenn ihr hört, daß Ich in der Welt Seelen aufsuche, mit denen Ich verkehren will, Seelen, in denen Ich Meinen Geist ausgießen will. Nein, demütigt euch und schließt euch an, an den Liebesbund; denn wisset, die große Masse ist ja die Welt, und wenn Ich in der Welt Seelen suche, um mit ihnen zu verkehren, so stehe Ich doch nicht zurück, um mit euch zu verkehren; denn ihr seid Seelen, die Mir sicher sind, dagegen nicht in der Welt, wo so viele Seelen verlorengehen, wo Satan Tag für Tag Ernte hält. Darum müßt ihr nicht glauben, daß es unmöglich sei, daß Ich solche Dinge unter Weltmenschen wirken will, denn um so größer ist das Verdienst, je mehr der Glaube sich unterwerfen muß. Der Glaube setzt ja überall die Demut voraus. Glauben heißt doch, das für wahr halten, was man mit Händen nicht greifen kann und mit Augen nicht sehen, also muß sich die Seele erst demütigen und dann glauben.

So macht es auch ihr, Meine Lieblinge, die ihr euch in den Klöstern befindet, die ihr euch zurückgezogen, um in stiller Abgeschiedenheit Mir zu dienen. Demütigt euch und glaubt, daß Ich mit dieser Dienerin rede, und daß Ich durch sie zu euch rede. Werdet nicht mutlos, wenn trübe Tage kommen, denn die Belehrungen, die Ich Meiner Dienerin gebe über die Trostlosigkeit und Trockenheit des Geistes, sind für euch. Denn eure Tage sind gar wenige sonnige, sondern meist trübe und frostige Tage, weil ihr ganz besonders den Weg des Kreuzes geht. Darum nehmt die Belehrung und schreibt sie euch ab, und wenn solche Tage kommen, so leset sie und sehet, wie gut Ich bin, was Ich durch sie bezwecken will. Ihr sollt leiden, um Mir Seelen zu gewinnen, und ihr sollt leiden ohne allen Trost, um Verdienste zu sammeln, denn nur dann seid ihr Meine Lieblinge, wenn ihr geradeaus geht, nichts vernachlässigt, trotz allen Widerstrebens der Natur.

Sage dies ganz besonders Pater Bonifaz, und sage ihm einen herzlichen Gruß von Mir. Er möge nur noch arbeiten an sich, und es wird nicht mehr gar ferne die Zeit sein, wo er die ganze Süßigkeit Meines Geistes kosten wird, aber nur dann erst, wenn das letzte Fäserchen seines Willens Mir gehört, das heißt, wenn er seinen Willen ganz und gar Mir unterworfen hat, Meinem Willen. Dann wird auch die Zeit gekommen sein, wo Ich ihn erhöhen will am Kreuz, wo Ich ihn auf den Leuchter stellen will."

Am Feste des heiligen Ignatius, Märtyrer, sagte bei der heiligen Wandlung der Heilige, den Barbara in großer Glorie schaute:

Heiliger: "Sage es allen, die darum wissen, besonders den Priestern, daß sie sich vorbereiten auf einen großen Sturm, steht fest, denn viele, viele werden fallen."

Dann sah Barbara uns drei, wie der ganze Leib in Flammen stand, die alle aufwärts strebten, und sie hörte dabei:

Heiliger: "Das bedeutet das fortwährende Streben nach dem Himmlischen, dadurch ist das Herz von göttlicher Liebe so durchglüht, daß es den ganzen Menschen wie ein Feuermeer verzehrt."

Am Tage darauf sah sie einen Zug mit brennenden Lichtern in der Hand, an der Spitze erkannte sie den heiligen Märtyrer Ignatius, und viele Menschen folgten ihm. Diesem Zug schlossen auch wir uns an und Barbara hörte die Worte:

Heiliger: "Das sind diejenigen, die im Lichte wandeln, die triumphierende Kirche zieht voraus und ihr, die ihr noch der streitenden Kirche angehört, sollt diesem Lichte folgen."

 

Herz-Jesu-Freitag im Februar 1897

"Unter der Zuchtrute erst werdet ihr bekennen: Ja Vater, ich will Dir folgen, wie Du willst."

Lied: Wann wird doch mein Jesus kommen...

Barbara: "O mein Jesus! gütigster, süßester, liebreichster Bräutigam meiner Seele! O nähere Dich doch einmal. O ist es denn möglich, daß Du Dich herablässest zu mir armen Sünderin? O komm doch an mein Herz, wie ich ruhen durfte, bevor Du mir das Leiden gabst, in der heiligen Kommunion, wo Du an meinem Herzen ruhtest oder wie ich an Deinem."

Jesus: "Nun, so komme denn, Meine Tochter! Meine Kinder seht, das ist die Sprache der Liebe, die Ich rede, die der Liebende versteht. Wenn Ich bei dir bin, dann hast du den Himmel auf der Erde und alles, was Glückseligkeit in sich birgt, den Himmel mit all seiner Vollkommenheit, die Erde mit allem, was Schätzenswertes sie hat in ihrer heiligen katholischen Kirche, die Vereinigung durch die heilige Kommunion. Ja, da bin Ich eins geworden mit dir und du mit Mir."

Barbara: "O Heiligste Dreifaltigkeit, o einzige Einheit! Vereinigt mit Dir, o ewige Gottheit, vereinigt mit mir armen Sünderin! O Herr, ist es möglich? O ewige Liebe! O ewig alte und ewig neue Schönheit. Maria, Du Himmelskönigin, Du Unbefleckt Empfangene, komme, lobe und preise statt meiner den Herrn! O komme und stelle Dich neben mich. Zu arm und zu klein ist dieses mein Herz, um die Liebe zu fassen, die es erfüllt. O Cherub, du hoher Himmelsfürst, du Seraph, o kommt, ihr alle, meine lieben Patrone, die mir der Herr gegeben, vereinigt euch mit mir, denn zu arm ist die Sprache, die ich rede, Ihn zu lieben, Ihm zu beweisen, daß ich Ihn zu lieben verlange, zu armselig mein Herz, um Ihm zu danken.

Nein, Herr, ich getraue mich nicht zu fragen, warum Du manchmal zuläßt, warum sich manchmal Dinge zutragen, die nicht übereinstimmen mit dem, was ich sage. Du bist der Herr des Himmels und der Erde und König aller Könige, und ich armes Würmchen, ich Stäubchen der Erde, darf es wagen, mit Dir zu verkehren, ja, Du Selbst kommst zu mir, Du verschmähst es nicht, nicht nur Dich uns zu nahen, sondern Dich zu empfangen, in Dich mich umzugestalten, eins zu werden mit Dir! O unendliche Liebe, wie wenig habe ich Dich geliebt. O unendliche Herablassung meines Gottes!

O wie glücklich! O freuet euch mit mir, ihr meine beiden Mitschwestern, und wünscht mir Glück zu dieser Stunde; denn seit langen, langen Jahren, hatte ich nicht mehr das Glück, so mit Dir zu verkehren. Ich sage Dir Dank im Namen aller, die glauben, daß Du mit mir redest. Sie glauben an Dich und glauben, daß Du mit uns verkehrst in der heiligen Kommunion."

Jesus: "Meine Kinder, sagt es auch allen diesen Meinen Dienern, daß Ich wirklich und wahrhaft mit dir verkehre. Dies sollen sie daran erkennen, daß nichts von dem, was Ich mit dir rede, abweicht von der Lehre der heiligen Kirche, und daß der Zweck, warum Ich auf so auffallende Weise zu dir komme, kein anderer ist, als sie zu überzeugen, wie gut Ich bin, daß keine Seele vergebens zu Mir aufseufzt, vergebens zu Mir fleht, daß Ich die Seufzer, die Meine Kinder zu Mir emporschicken, mögen sie noch so leise im stillen Herzenskämmerlein zu Mir abgesandt werden, höre und nicht überhöre. Sage ihnen, daß die Zeit gekommen ist, wo Ich auf sichtbare Weise Meinen Kindern zeigen muß, daß es Mich jammert, sie nicht befriedigen zu können, so viele Glieder Meines Leibes, die lebendige Glieder sind und bereit, Mich aufzunehmen und bereit wären, Mir die toten Glieder Meines mystischen Leibes zu ersetzen, soviel ihnen in ihrer Schwachheit möglich ist.

Aber, da Meine Diener es nicht einsehen wollen, wie sehr es Mein Herz verlangt, die Seelen zu befriedigen, die nach Mir verlangen, ihnen den Herzenskummer zu stillen, so schiebt sich das hinaus und Jahrzehnte vergehen, ja Jahrzehnte. Es war Sitte in der ersten Zeit Meiner Kirche, da war Mir der Eintritt nicht versperrt; es kam aber eine andere Zeit. Und jetzt ist die Zeit gekommen, wo Meine Kirche wieder aufblühen soll in der Welt, es muß also unbedingt Meine Kirche wieder das Zeitalter der ersten Christen ergreifen. Dann und nur dann wird sie wieder aufblühen wie in der ersten christlichen Zeit, und dann und nur dann wird das neue Heidentum weichen. Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht mutlos, du arme Kleine!

Es ist wahr, für andere sich einzusetzen, dazu kostet es Manneskraft und Mannesmut, und das fehlt unter den Männern. Darum komme Ich zu dir, du Schwache! Du sollst den Männern zeigen, daß du Mannesmut besitzest, du sollst nicht müde werden, wenn die Kraft dir versiegen wird. Es ist wahr, ein Sterben, ein so oftmaliges Sterben ist hart, aber siehst du, wie Ich dich belohnen kann. Ist es nicht der Mühe wert zu sterben, um Mich zu genießen? Siehst du, nicht eher wirst du Mich besitzen, als bis du gestorben bist. Es ist wahr, es ist hart, wenn der Geist alles getan, was Ich in ihm gewirkt, und Ich ihm Dinge zuschicke, die er nicht versteht, ja, dann könnte er verwirrt werden. Aber dein Leib wie dein Geist müssen Mannesmut und Manneskraft und Seelengröße besitzen. Deshalb prüfe Ich dich so lange, bis du dir so wenig daraus machst wie aus den Fortschritten all der Dinge, und es muß dir alles gleichgültig sein und erst dann, wenn dir alles und alles gleichgültig ist, dann werde Ich dir all deine Wünsche erfüllen.

Sage N. und allen Meinen Dienern, sie sollen sich hie und da ein wenig aufheitern an irgend etwas, o sage es, Ich weiß es und erkenne es an, weil die Zeiten überschwemmt sind vom Unglauben. Werdet nicht mutlos über Dinge, die vor sich gehen, tragt hoch das Haupt, Ich werde euch nicht verlassen. Höret nur die Stimme, die Ich spreche durch Meine Dienerin, denn Ich verlange nicht zuviel, Ich will nur den Mut in euch beleben. Es soll auf diese Zeit eine andere folgen, und unbedingt muß Ich verlangen, als ein Gott der Gerechtigkeit, daß die Völker gezüchtigt werden. Ich muß als Gott die Völker züchtigen, und wenn Ich ein Volk züchtigen will, dann entziehe Ich ihm Meine Gnade, und es ist gestraft, und wenn Ich Mein Volk sinken lassen will, dann lasse Ich das Priestertum zuerst sinken, und alles ist gestraft, und wenn Ich Mich Meines Volkes erbarmen will, dann sende Ich eifrige Diener Meines Herzens, feurige Priester, die von Meinem Geist beseelt sind, und Mein Volk muß gerettet werden. O höret, Meine Völker, Ich bin ein Gott der Liebe, Ich will Mein Volk retten, denn Mein Herzblut klebt an ihm. Und seht und höret, Meine Brüder, wenn Ich Mein Volk retten will, so muß Ich bei euch anfangen, in euch hinein muß Ich Meinen feurigen Geist senden, wie Ich ihn sandte am ersten Pfingstfest unter die Apostel.

Diesen Meinen Geist sollt ihr in euch aufnehmen, und wie Meine Apostel es taten, die Strafgerichte hineinschleudern vor Mein Volk. Meine Apostel hielten es ihnen nicht geheim, daß sie Mich hinausgestoßen. Du Israel, riefen sie ihnen zu, du hast es getan, sie sagten direkt, du hast deinen Messias ans Kreuz geschlagen, du hast deinen Gott hinausgeworfen, und dies war es, was die Völker erschütterte. Und so sollt auch ihr tun. Auch ihr sollt hinaustreten vor Mein Volk und ihm sagen: Du mein Volk hast es getan, du hast die Strafgerichte Gottes heraufbeschworen, und es wartet der Herr mit seiner strengen Gerechtigkeit, dich zu züchtigen. Wähle, hier liegen zwei Wege vor dir, entweder sollst du hinabfahren in den Abgrund der Hölle, oder du sollst gerettet werden, du Volk Gottes!

Es ist Satan und eure niedere Natur, die sich wehrt und sträubt, und es wird noch lange dauern, bis ihr die Sprache versteht, die Ich zu euch rede durch Meine Dienerin. Es kommt aber die Zeit, wo ihr sie verstehen werdet, und wenn ihr nicht hören wollt, so müßt ihr fühlen, und dann werdet ihr sie verstehen wie das Kind, das nur unter der Zuchtrute des Vaters bekennt: 'Ja Vater, ich will Dir folgen!' So werdet ihr tun, unter der Zuchtrute erst werdet ihr bekennen: 'Ja Vater, ich will Dir folgen, wie Du willst, ich habe Deine Gewalt bekommen, und ich will sie ausüben, wie Du willst.'"

 

Zweiter Freitag im Februar 1897

"Nicht die gelehrte Welt ist es, die Ich noch retten will."

Lied: Jesus, Jesus, komm zu mir...

Barbara: "O Herr, ich danke Dir für Deine unendliche Güte und Herablassung. O ich bin diese Begünstigung nicht wert, weil ich mich so wenig bestrebe, Dir zu gefallen, weil ich so undankbar war in den letzten Tagen und manchmal so widerwillig leide, so daß ich nur zu tun habe, daß ich nicht ausbreche in unnützes Klagen und Jammern, und wie lange ist es her, daß ich Dich nicht empfangen habe in der heiligen Kommunion?"

Jesus: "Ja sieh, Meine Tochter, das ist es, weil du die Sprache der Liebe noch gar zu wenig verstehst. Wenn du leidest, dienst du Mir, wenn Ich aber zu dir komme und dich tröste und dich liebkose, dann diene Ich dir! Willst du denn gar nicht Mir dienen? Willst du denn deinen Geliebten das Kreuz allein tragen sehen? Willst du es Ihm nicht etwas erleichtern? Soll Er denn ganz allein das Kreuz schleppen? O seht doch, welches Kreuz die Sünder Ihm aufgeladen, das sie von Tag zu Tag Ihm schwerer machen. Siehst du nicht hinein in dieses zerrissene Herz, wie sie Es zerfleischen, wie sie Es zerreißen, wie sie Ihm das Herzblut heraussaugen, die Sünder! Siehe, Ich komme jetzt schon zwei Freitage in viel liebenderer Form als sonst, mit Meiner ganzen Zärtlichkeit Meines dich liebenden Herzens überströme Ich dich. Weißt du denn nicht, warum?

Barbara: "Mein Herr, ich verstehe es nicht. Ich dachte heute, als ich Dich sah, als Du Dich mir vorstelltest als ein gar so liebender Bräutigam, daß du mir Ersatz leisten wollest für die heilige Kommunion, die ich nicht empfangen konnte."

Jesus: "Recht so, Meine Tochter! Das hast du erraten. Du mußt wissen, daß Ich Mich an Großmut von niemand übertreffen lasse, am wenigsten von dir, du arme Kleine. Du jammerst und windest dich und weißt nicht, warum du allen Mut verlierst, warum du nicht den Mut hast, in die Kirche zu gehen wie früher, wo du Mir von Kirche zu Kirche nachliefst.

Ja, Ich will es einmal so, es ist Meine Freude, dich im stillen Kämmerlein zu wissen, abgesondert von der Kirche, an der du so hängst, du kannst dich nicht am Familienleben beteiligen, denen du zur Last bist, du kannst dich auch nicht beteiligen am Leben Meiner Kirche und deiner beiden Freundinnen, die Mir nachlaufen können. Ich will: Du sollst hier im stillen Kämmerlein für Mich leiden, in der Einsamkeit, weil du Mich trösten sollst, und alle deine Gedanken Mir schenken sollst. Du sollst Mir Balsam auf die Wunde träufeln, welche die gottlosen Kinder der Kirche Mir zufügen durch die schändlichen Vergnügungen der Faschingszeit.

O seht, Meine Kinder, o seht hinein in dies liebende Herz, o weint, ja weint blutige Tränen mit Mir. O seht, wie Mein Völklein, das Ich dieses Jahr hinführen will zu Meinem heiligen Tisch, die liebe Jugend, in der Mein Geist noch wohnen will, weil sie das Böse doch noch nicht so verstehen und bei dem, was sie tun, immer noch viel Unverstand und Leichtsinn ist, und Ich muß es erdulden. Aber seht, wie das kleine Völklein Mir entrissen wird, wie es Mir entfremdet und hineingeleitet wird in die gottlose Welt, wo der Glaube zertreten, wo die Unschuld geraubt und hinausgeworfen wird aus den jugendlichen Herzen, und wo es hineingestoßen wird in alle Laster und gleichsteht dem Mann, der vorgerückt ist an Jahren, dem es gleichsteht an Laster und Vergnügungssucht.

Dieses ist es, was Mein Herz zerfleischt, und warum du leiden sollst in dieser Zeit für die liebe Jugend, die Kinder. Denn diejenigen, die schon hinüber sind, die den Schritt schon getan haben ins Laster, sie sind vergessen. Ich will ihnen ja noch nacheilen, Ich eile ihnen immer nach, aber sie sind ja doch verloren. Viele, viele hören Meine Stimme doch nicht mehr, aber die liebe Jugend, die noch zurückzuführen wäre, wenn die gottlosen Eltern nicht selbst noch den Kindern den Todesstoß versetzen."

Barbara: Und ich sehe eine tiefe Wunde, die hineingeht in das Herz, in die Mitte Seines Herzens, und es strömt das Blut heraus, und es wird die Straße benetzt von Seinem Blute.

Jesus: "Es ist, weil durch diesen Teufelsunfug die liebe Jugend, wenn sie sich auch nicht so beteiligen kann, doch auf den Straßen herumläuft, weil sie sich selbst überlassen ist, weil die Eltern, statt ihre Kinder im stillen Haus zu behalten, die Kinder sich selbst überlassen, die Kinder auf der Straße herumtummeln lassen, während sie den Vergnügungen nachgehen.

O Mainz, Meine geliebte Tochter, wie habe Ich dir angeboten alle Schätze Meiner Gnade und Liebe. Du aber stößt Mich von dir, Du nimmst Mich nicht auf, du nimmst nicht auf die süßen Worte deines Freundes. Du trägst hoch das Haupt und hältst es unter deiner Würde, du forderst deine und Meine Diener auf, anstatt die Schönheiten Meiner Kirche zu besprechen, anstatt das Glück derjenigen zu preisen, die Mich lieben, und die Mir dienen, forderst du Meine Diener auf der Kanzel auf, von Dingen zu reden, die Mein Herz nicht erfreuen. Glaubst du denn, diejenigen, die euch zuhören, seien aufgepfropfte Gelehrte, sie hätten die Hochschule besucht, daß ihr ihnen von solchen Dingen reden könnt, die sie gar nicht verstehen?

Diejenigen, die eure Zuhörer sind, die eure Kanzeln umstehen, sind doch die liebsten Kinder Meines Herzens, es sind die Armen, die Unterdrückten, die gläubigen Katholiken, die es noch verstehen, zu Mir ihre Zuflucht zu nehmen, die noch glauben, daß Ich in Meiner Kirche wohne und wunderbar in ihr wohne. Warum redet ihr solche Dinge vor Meinem Volk und wollt diejenigen tadeln, geheim und versteckt, die euch die Wahrheit sagen in Schrift und Wort? Es soll an das Tageslicht kommen, wessen Geistes Kinder Meine Diener sind. Diejenigen, die es so halb und halb mit der gelehrten Welt halten wollen, die meist gottlos ist, und halb und halb auch ihre Pflicht erfüllen, die teilen sich in zwei Teile, und Mein armes Volk versteht gar gut die Sprache, was nicht vom Herzen geht, was Meines Geistes Licht nicht ist. Glaubt ihr, dem Übel damit Einhalt tun zu können mit gelehrten Phrasen? Nie und nimmermehr!

Sage aber Meinem Diener, Meinem Freund, wie er nachfragen kann, woher der Spott kommt und warum Ich euch aufmuntere, über das Achselzucken und Spötteln hinwegzugehen. Er möge einmal unter der Kanzel stehen, wo Meine Diener reden hier in der Stadt Mainz, und die Schriften verfolgen, die Mein gläubiges Volk aufmuntern sollen. Dann wird er nicht mehr fragen, woher der Spott. Glaubt er, es ist Mir kein Schmerz gewesen, als der Bischof dieser Stadt Meiner Dienerin einen Arzt schickte, um sie zu untersuchen und dieser, der noch dazu ein Weltmann ist, doch seine Pflicht erfüllte; und nachdem er seine Pflicht getan, dieser Mein Diener es nicht einmal der Mühe wert hält, und um den Spott zu vergrößern gegen Meine Dienerin, nicht einmal den Arzt befragen mag. Dies ist es, was Mir sehr wehe tut und weswegen in der Stadt Mainz auch Meine Sprache nicht verstanden wird unter den Gelehrten. Ihr aber, ihr liebsten Diener Meines Herzens, haltet ihr zu dem kleinen Volk. Nicht die gelehrte Welt ist es, die Ich noch retten will. Nein, es ist das arme, gedrückte Volk, das Ich retten will, das Mich erbarmt. Mich erbarmt das Volk!

Und wenn Ich Meinen Dienern zeigen will, daß Ich es bin, indem Ich ein armes, ungelerntes Mädchen auf dem Land berief, um durch sie Meine Geheimnisse den Gelehrten vorzutragen, so ist es aber ein viel größerer Beweis Meiner Liebe und ein Zeichen, das sie aufmuntern soll zu retten, was sie noch retten können, daß Ich zu einer so armen Kleinen komme. Dieses Geschlecht soll gerettet werden! Ihr alle, Meine Diener, tut es nicht, wie man es tut hier in der Stadt Mainz, atmet den Geist ein, Der zu euch spricht und auch die Sprache, Die Ich hier rede. Feurig sollt ihr reden auf den Kanzeln und nicht phlegmatisch und mit gelehrten Phrasen, wo die Leute sich anschauen, weil sie den Mann nicht verstehen und der Prediger es selbst herausfindet, daß er von dem Volk nicht verstanden wird, und er zuletzt selbst verwirrt wird. Seht das ist die Frucht all derjenigen, die ihren eigenen Geist unterschieben wollen und zuviel auf die gebildete Welt schauen."

Barbara: "O mein Jesus, habe ich denn so zu leiden bis Fastnacht? Kann ich nicht in die Kirche? Ich bin manchmal so mutlos, wenn man hört, wie auf der Kanzel alles zum Gespött gemacht wird, und wenn auch noch der Glaube aus dem Gefühl herauswachsen soll, o Herr, das verleidet einem die Frömmigkeit, denn der Weg zum Himmel ist steil, und ein jeder Mensch braucht viel Licht und Kraft und besonders noch, wenn man so einen Weg geht wie ich, der so abgesondert ist von allem, was aufmuntern kann. O hilf mir, o verlaß mich nicht! O ich traue mir keinen Tag mehr! Wird mir der Mut nicht sinken, werde ich ausharren? Ich will ja gerne leiden für Dich, aber ich bin gar so ängstlich. Hilf mir doch, daß ich wieder in die Kirche gehen kann wie andere Leute, wenn es Dein heiliger Wille ist. Ich bin gar so ängstlich, hilf mir doch!"

Jesus: "Dies ist es, womit du verdienen sollst: Im Finstern wandeln, Mich lieben ohne Liebe, an Mich glauben ohne alles Licht, das ist der wahre Glaube. Der Glaube ist, etwas für wahr halten, was Gott geoffenbart hat und zu glauben befiehlt, was man also nicht begreift, was man mit Augen nicht sehen und mit Händen nicht greifen kann. Glauben sollst du ohne Licht, und lieben sollst du ohne Liebe! Verstehst du Mich? Ja, du sollst lieben wie der Prediger am Mittwoch gesagt hat, es gebe einen Gefühlsglauben; das ist kein Mißverständnis. Aber eine Liebe gibt es ohne Gefühl, und das ist es, was dich so betrübt. Die Liebe kann doch Liebe sein, wenn du sie auch nicht fühlst, wenn es dir auch scheint, daß alles verloren ist und Ich sei himmelweit von dir entfernt, so kannst du Mich doch noch lieben.

Siehe, die Sprache, die Ich zu dir rede, gilt nicht dir allein. Sie gilt Meinen Dienern und ganz besonders Meinen Dienern, weil sie Mich viel lieben müssen ohne Gefühl. Siehe, die armen Ordensleute haben ihr Leben lang jahraus, jahrein wie du in diesen Tagen, wo du ins Zimmer eingesperrt bist, nichts wie die Zelle und die Klostermauern und nichts, woran sie sich ermuntern können, und Tag und Nacht ist ihr Leben ein Opferleben für Mich und ihre Mitmenschen, sei es in Werken christlicher Nächstenliebe zum Nutzen der verkommenen Menschheit, sei es am Heil der unsterblichen Seelen, wie dies bei Ordensmännern der Fall ist. Wo sollen sie sich erholen? Wo sich aufmuntern?

Und geh hinaus in die Familien, wo Vater und Mutter Tag und Nacht beschäftigt sind, um das liebe Brot für die armen Kinder, die Ich ihnen in Hülle und Fülle oftmals geschenkt habe, zu verdienen. Wenn dann der Hunger der Kinder gestillt ist und das Notwendigste angeschafft ist, um die Blöße zu bedecken, dann ist der ganze Vorrat verzehrt, und der arme Vater und die arme, kränkliche Mutter, sie muß zufrieden sein und kann das ganze Jahr nicht an sich denken. Ja, siehst du, das heißt lieben ohne Gefühl. Von denjenigen nun, die dieses Leben ertragen mit stiller Anbetung Meines Willens, von allen Klassen der Menschen, die Ich dir eben vorgezeigt, verlange Ich nicht, daß sie stundenlang in Beschauung zubringen und Mir vorsagen, wie sehr sie verlangen, Mich zu lieben. Nein, nein, Ich durchschaue das Leben, Ich durchschaue die Familien, Mein Auge ruht Tag und Nacht über den Klostermauern und sieht, wie die einzelnen Glieder abgespannt und abgemüht und abgehärmt dahinwandeln, und es genügt Mir.

O sie alle sind die liebsten Kinder Meines Herzens, sie alle möchte Ich an Mein liebendes Herz drücken, sie sollen hören die Sprache, die Ich zu dir rede, daß Ich den leisesten Seufzer höre, der zu Mir abgesandt wird, und daß Ich hineinschaue in die Häuser, wo Mir gedient wird und auch in die Familien, wo gedarbt wird jahrein und jahraus, und sie alle werden vorgestellt werden am großen Tag. Viele, viele Meiner Diener, die nur die Gerechten spielen und viele, viele Frommen, die mit der Welt liebäugeln und dann noch sich einbilden, nachdem sie alles in Hülle und Fülle genossen und Mir so nebenbei noch dienen, zu den Ersten Meines Reiches gezählt zu werden, nein, allen diesen werde Ich vorstellen die zahlreichen Familien, die gedarbt, die Mir gedient, die Meine Sprache verstanden. Diese werde Ich vorführen Meinen Dienern, sollten sie auch die höchsten Würdenträger sein:

Der arme Klosterbruder, die arme Pförtnerin in der schlichtesten Zelle, die nur auf dem Markt herumgegangen, um das Gemüse einzusammeln und manchmal dieses Leben gar zu elend findet, wenn sie hie und da grob abgewiesen wird von einem harten Weltmenschen und bespöttelt hie und da. Ich sage dir, du hoher Kirchenfürst, der du in Meinem Reiche stehst und vieles zu wirken glaubst und auch vieles zu wirken scheinst, Ich sage dir, dieser Klosterbruder, diese Klosterschwester werden am großen Tage vor dir stehen, und du wirst dich vor ihnen schämen müssen; denn er verstand die Sprache Meiner Liebe, du aber nicht. Und nun lebt wohl, Meine Kinder!"

 

Dritter Freitag im Februar 1897

"Dies ist ein verborgenes Gift, das da hineingeträufelt wird in die Herzen Meiner Kinder."

Barbara: "O mein Jesus! Bräutigam meiner Seele! Nimm hin meine Seele mit all ihren Kräften, mein Herz mit all seinen Neigungen, meinen Leib mit seinen fünf Sinnen. Mein Jesus, ich danke Dir, daß Du Dich gewürdigt hast, zu mir armen Sünderin zu kommen. Ich bin zwar Deiner nicht würdig, aber doch sehr bedürftig. O wie armselig, wie unbeständig ist mein Wille, wie fürchte ich mich vor dem Leiden, obwohl ich weiß, was darauf folgt. Aber siehe, mein Leib ist so armselig, daß er trotzdem das Leiden fliehen würde, wenn er könnte, wenn er nicht wüßte, daß es Dein heiliger Wille wäre. O verzeihe mir!

Jesus: "Meine Tochter! Ich habe dir schon so oft gesagt, daß Ich komme, um euch zu belehren, und durch euch die ganze Menschheit. Ich will dir aber auch heute zu deinem und zum Trost aller derjenigen, die Ich mit ähnlichen Leiden heimsuche, wenn auch nicht so auffallend wie die deinen, sagen, und durch dich all diejenigen, die Ich durch Kreuz und Leiden an Mich heranziehen möchte, trösten. Darum will Ich euch heute eine ganz besondere Belehrung geben, warum Ich dieses auffallende Leiden dir gegeben habe. Vor allem ist es das Zeichen, wie Ich dir schon gesagt, woran Meine Diener erkennen sollen, daß Ich es bin, weil ja unmöglich eine Seele, und noch dazu ein so armseliger Mensch wie du es bist, imstande ist, in solchem Leiden auch nur einen Gedanken zu fassen, noch weniger sich mit etwas, außer seinem Leiden, zu befassen und noch viel weniger mit etwas, was ganz über seinen Willen und über seine Kräfte hinausgeht.

Ich habe dir gesagt, daß Ich es bin, denn unmöglich kann ein armseliges Menschenkind, das den gewöhnlichen Weg geht und nichts anderes tut, sich so etwas Hohes und das, was darüber hinausgeht, selbst ersinnen. Das ist es aber nicht, worüber Ich dich heute belehren will, denn Ich habe dir gesagt, daß Ich dir heute eine ganz besondere Belehrung geben will über die Leiden, um dich und deine Mitschwestern und alle, die sich im Geist mit dir vereinigen, ganz besonders aber Meine Diener, die glauben, daß Ich mit dir rede, zu trösten und zu belehren.

Siehe, als Ich hinaufgestiegen war zu Meinem Vater, da war Meine Kirche, Meine jungfräuliche Braut, zwar geboren, aber sie stand ganz einsam und verlassen und war von wenigen gesehen und von wenigen beachtet und von noch viel wenigeren erkannt. Denn unscheinbar stand sie in der großen, weiten Welt, demütig und sanftmütig wie Ich, ihr Herr und ihr Haupt. Sie sollte aber anerkannt werden von den Völkern, sie sollte gesehen werden und so hinaufsteigen auf den Berg, wo sie jetzt steht, wo die ganze Welt sie sehen und sich an ihr erbauen muß, oder, wenn sie es nicht tut, ihr Haupt an ihr zerschellen.

Darum mußte eine Zeit blutiger Verfolgungen kommen. Meine Kinder, die Kinder Meiner jungfräulichen Braut, die sie nach und nach gebar, sollten sich vermehren wie die Sterne des Himmels. Darum mußten viele, viele eines grausamen und gewaltsamen Todes sterben, viele Kinder dieser jungfräulichen Braut, und aus dem Samen des Blutes, von dem die Erde getränkt war, sollte Meine Kirche emporblühen zu einem herrlichen Baum. Dies verlangte Ich so, und es mußte so kommen, um diejenigen, die unter der Gewalt der Liebe sterben mußten, um so schneller Mir zuzuführen, um so schneller konnten sie Besitz nehmen bei Mir, in Meinem glückseligen Reich, in der triumphierenden Kirche.

So wie die Kirche auf Erden aufgebaut und gepflanzt und gepflegt werden sollte, so sollte auch die triumphierende Kirche wachsen, denn nur in dem Maß, wie die streitende Kirche auf Erden wuchs, sollte auch Meine triumphierende Kirche im Himmel wachsen, zur Freude Meines himmlischen Vaters und des Heiligen Geistes, aus dessen Schoß sie hervorgingen. Versteht ihr jetzt, ihr Meine Diener, die ihr vielleicht bis heute noch nicht begriffen, warum Ich es zuließ, daß so grausame Verfolgungen über Meine Kirche hereinbrachen, warum das blutige Martyrium so viele Meiner Kinder hinwegraffte?

Ihr kennt die Liebe eines Gottes nicht, der unter euch erschienen war; Sein liebendes Herz umfaßte mit unendlicher Liebe Seine jungfräuliche Braut. So und unendlich tausendmal mehr liebte es das Herz des himmlischen Vaters, und damit es Ihn ja nicht gereue, die Menschen erschaffen zu haben, deshalb verlangte Mein Herz, recht bald die ersten Früchte Meines bitteren Leidens verwirklicht zu sehen, deshalb verlangte es zu Seiner Freude und zur Freude des himmlischen Vaters, Ihm recht bald viele Abbilder vorführen zu können, woran Sein Herz Sich erfreuen könnte, woran Sich Mein himmlischer Vater spiegeln könnte, und darum die blutige Verfolgung, die Ihm nicht nur Tausende und Abertausende zuführte, sondern Millionen zählten sie an Zahl, und so wuchs mit dem gleichen Schritt wie die streitende Kirche auf Erden, auch die triumphierende Kirche im Himmel, die leidende Kirche ausgenommen, die noch zwischen beiden schwebt.

Von dieser will Ich heute nicht mit dir reden, sondern dir nur erklären, was das Leiden bedeutet, um die Menschheit zu belehren, die so gerne das Leiden abschütteln möchte und in der niemand sich mehr vorfindet, selbst unter Meinen treuesten Kindern, die willig und gern, wie Ich einst, das Kreuz tragen möchten.

Seht, Meine Kinder, dies ist der erste Zeitabschnitt Meiner Kirche, es sollte – und das müßt ihr wissen – diese blutige Verfolgung kommen, aber die Liebe war der Grund, die Liebe zu Meinem himmlischen Vater und die Liebe zu Meiner heiligen Braut, der Kirche, um sie um so schneller emporzuschwingen auf den Berg, auf dem sie jetzt steht. Nur dadurch, daß sie diese blutige Verfolgung erduldete, wurde die ganze Welt aufmerksam, denn noch nie seit Erschaffung der Welt, haben die Völker geschaut, was sie jetzt schauten: Menschen, die ihr Blut und Leben einsetzen für etwas, was sie für wahr halten, für ihren Glauben.

Die blutige Verfolgung hatte längst aufgehört, eine andere Zeit war gekommen, die Welt war gläubig und man hatte nichts mehr zu fürchten als hie und da einen stolzen Diener Meiner Kirche, der es wagte, im Innern Meiner Kirche eine Spaltung hervorzurufen, aber die guten, treuen Kinder Meiner Kirche ließen sich von solchen nicht beeinflussen, und so lebte alles in Ruhe und Frieden. Ungestört konnte man Mir dienen, und wer es wagen wollte, nach höherer Vollkommenheit zu streben, der verließ die Welt, zog sich in die Einöde zurück, und Ich verkehrte ohne Mühe und Opfer mit ihm und Ich brauchte nicht erst anzupochen an seinem Leib, denn er war abgeschieden von der Welt, und die ganze Welt sah auf ein solches Beispiel und erbaute sich an ihm und erkannte in ihm einen großen Diener Gottes und glaubte, daß Ich mit ihm verkehre und ließ sich von ihm belehren. Und so ist die ganze Geschichte Meiner Kirche von Heiligen erfüllt bis auf diese Tage.

Nun ist aber die Zeit anders geworden. Das neunzehnte Jahrhundert steckt im Unglauben und selbst Meine Kirche ist überall in Gefahr, und zwar in großer Gefahr, weil man selbst das Heiligste, was man bis jetzt geachtet und geschätzt, und was von den frömmsten und besten Kindern, ja selbst von Meinen Dienern, geglaubt wird, herunterzieht und belächelt, und sogar noch auf die Kanzel bringt und das Volk auffordert, nicht mehr zu glauben wie im Mittelalter, und weil man nunmehr Schriften und Zeitungen verbreitet, die das Volk zum Unglauben auffordern, aber es sind nicht mehr solche Schriften, wie sie in früheren Zeiten geglaubt und verbreitet worden sind, und über die man jetzt lächelt und darüber spöttelt.

Dies ist ein verborgenes Gift, das da hineingeträufelt wird in die Herzen Meiner Kinder. Dieses Gift wirkt nicht auf einmal, aber allmählich, und die besten Meiner Kinder lachen und spotten über solche Dinge, die heilig von jeher gehalten worden sind in Meiner Kirche. Diejenigen aber, die noch ganz einfältigen Herzens sind, es sei geklagt vor Meinem Volk, ja, ja, Ich muß es beklagen, Ich finde sie nur noch unter dem ganz armen Volk wie damals, als Ich in die Krippe hinabgestiegen bin, dies sind diejenigen, die wie die Heiligen Drei Könige, die armen Hirten, Meine arme Mutter und Mein armer Nährvater an der Krippe knien und Meine Armut und Demut lieben, nur diese stehen kopfschüttelnd da und wollen solche Phrasen nicht begreifen, die man ihnen vorsagt, weil sie noch guten Willens sind und glauben, daß Ich in der Krippe lag. Denn, wenn Ich mit der gelehrten Welt hätte in Einklang stehen wollen, wäre Ich nicht in die Krippe hinabgestiegen. Ich bin aber in die Krippe hinabgestiegen, weil Mein armes Volk gerettet werden sollte.

Fahret hin, ihr gebildeten, hochfahrenden Geister, ihr stolzen Herzen, fahret hin! Ihr haltet es mit jenen, die euch das Gift hineinträufeln wollen in eure Herzen, und wenn ihr selbst Meine liebsten Diener seid, die anderen Meine Worte vortragen sollen; Ich muß eine solche ernste Sprache reden, Meine Diener, weil Ich nicht länger zusehen kann, wie Mein armes Volk verwirrt wird und ihr selbst sollt noch sehen, mit wem ihr es zu tun gehabt habt, und wenn dem Zeitgeist kein Einhalt geboten wird, werdet ihr bald die Folgen sehen.

Ich sage, deswegen ist nun das Zeitalter gekommen, wo Ich Mich vorerst anmelden muß bei Meinen liebsten Kindern durch Leiden und Kämpfe und Trübsale jeder Art. Dadurch sollen diejenigen, zu denen Ich kommen will, wissen, daß Ich es bin, daß Ich sie läutern möchte im Schmelzofen der Liebe. Darum sollt ihr daran erkennen, wenn Ich verkehre mit einer Seele, welcher Geist es ist, wenn Ich die Seele durch Leiden jeglicher Art prüfe, durch innere und äußere Leiden. Werdet nicht mutlos, ihr Meine Kinder! Ertraget die Leiden, die Ich euch schicke, denn nicht alle seid ihr berufen, zu leiden wie Meine Dienerin; wohl aber seid ihr berufen, und Ich werde dafür sorgen, daß ihr Leiden in Hülle und Fülle haben werdet, Leiden in jeglicher Art, innerlich und auch äußerlich.

Seid ihr Priester, so soll es euch – wenn ihr Meinem Wort glauben wollt, daß Ich durch Meine Dienerin rede – nicht fehlen an Witzund Spottreden anderer, an Leiden der Seele, an Trockenzeiten und Finsternissen, die nicht immer Strafe sind, ja die ihr gar nicht als solche betrachten dürft. Ihr sollt im Gegenteil überzeugt sein, daß alles, was in euch vorgeht, nicht durch eure Schuld geschieht, denn eine heilige Freude soll euch doch begleiten bei aller Trockenheit, denn sie kommt gar oft von der Abspannung, die euer Beruf mit sich bringt. Und dies soll aber euer Trost sein, daß all dies nur die Vorboten sind von Meiner überschwenglichen Herrlichkeit, die gar bald euch zuteil werden soll.

Wenn Ich mit Meiner Dienerin nur dann erst verkehren will, wenn ihr Leib abgemattet ist und fast dahingestorben durch große körperliche Leiden, so sollt ihr wissen, daß dies das Zeichen ist, daß Ich die Menschheit retten will, denn nur dann kann sie gerettet werden, nur dann kann Ich mit ihr verkehren, wenn sie aus dem Schlamm herausgearbeitet ist. Seht, nur dann erst, wenn alles Sinnliche und Irdische herausgearbeitet, geprüft und erprobt ist, verkehre Ich mit Meiner Dienerin. So soll die Menschheit zu einem neuen Leben erstehen, aber erst dann, wenn sie durch harte Leiden und Prüfungen herausgegangen aus dem Schlamm des Unglaubens, dann, wenn ihr Geist und Sinn wieder Meinem Wort lauschen wird, das Ich durch euch, Meine Diener, die liebsten Kinder Meines Herzens, an die Völker richten werde.

Darum will Ich, daß die Worte, die Ich mit euch rede, aufbewahrt, abgedruckt und verbreitet werden sollen. Denn man soll in späteren Zeiten sehen, wie gut Ich bin, wie alles, was Ich tue, Ich immer recht tue, wie wahr das Wort ist, das Ich einst gesprochen: Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen!"

Barbara: "O mein Jesus! Bräutigam meiner Seele! Muß ich denn noch lange so reden? O sage mir doch, wie lange wird es noch dauern? Siehe, ich bin ängstlich, weil ich glaube, einmal zu sterben in diesem Leiden, weil ich glaube, daß mein Körper zu sehr abnimmt an Kräften. O mein Jesus, würdige Dich doch, mir darüber Aufschluß zu geben."

Jesus: "Für heute nicht, Meine Tochter! Sei zufrieden, wenn du weißt, daß Ich Mich durch dich trösten will. Du sollst Mir Balsam auf Mein wundes Herz legen durch deine Leiden; du sollst Mir Seelen retten, Mir Seelen zuführen, und du wirst es tun, wenn du es auch nicht siehst, wenn du es auch nicht glaubst und nicht verstehst. Einmal kommt die Zeit, wo du alles überschauen wirst, dann wird deine Freude eine um so größere sein, eine um so herrlichere, und das gilt nicht dir allein, sondern auch deinen beiden Mitschwestern und allen Meinen Dienern, die glauben, daß Ich mit dir verkehre, die keinen Anstoß nehmen an dir; denn Ich weiß, die Menschheit ist so, sie möchte alles mit Händen greifen und mit Augen sehen können.

Darum, wenn Ich manchmal in Gleichnissen rede oder aber versteckt, so verstehen sie Meine Sprache nicht, sie wundern sich, wie so viele es taten, gar viele, als Ich unter ihnen wandelte, die Mir Schritt für Schritt lange Zeit folgten. Sobald sie aber Meine Worte nicht verstanden, wandten sie Mir den Rücken zu und sprachen: Diese Sprache ist hart, wer kann sie hören? So machen es auch Meine Diener. Weil sie nicht alles verstehen wollen, sagen sie, es ist ein buntes Durcheinander, wer kann sie verstehen? Und doch ist alles so klar und so verständlich. Man müßte nur wissen, daß es die Sprache eines Gottes ist, der an Verstand und Weisheit die Geister dieser Welt so weit übertrifft, wie der Verstand einer Ameise von den gelehrten Philosophen übertroffen wird, und noch viel tausendmal mehr.

O würdet ihr euch eingestehen, wie wenig ihr euch messen könnt mit Meiner Weisheit, dann wüßtet ihr, daß all euer Verstand sich in Mir verliert. Aber ihr, Meine Diener, seht, wenn ihr nicht glauben wollt, dann probiert es einmal, unterwerft euch mit Entschiedenheit, gebt einmal euren Verstand gefangen, wie es all diejenigen taten, die Mich als kleines Kind schauten, und die Ich so überreich belohnte. Seht, dies kleine Kind bin Ich immer noch in all denjenigen, in denen Ich wirke.

Zu den Kleinen lasse Ich Mich herab, mit ihnen will Ich verkehren, und wenn ihr werdet wie sie, dann werdet ihr es begreifen, wenn auch ihr Kinder werdet; und eine heilige Freude wird einziehen in euer Herz, und ihr werdet Mich liebend umfangen, und nicht mehr schleppen werdet ihr die Bürde, die Ich auf eure Schultern gelegt. Mit heiliger Freude werdet ihr eure Schritte beflügeln, und mit heiliger Freude werdet ihr unter Mein Volk treten und ihm Meine Worte entgegenrufen, und Mein Volk wird den Geist verstehen, Der in euch spricht, und so und nur so wird der Glaube lebendig werden.

Ihr sollt es sehen, probiert es einmal, wenn ihr es nicht versteht, denn probieren geht über studieren. Ihr aber, ihr Meine Kinder, ihr liebsten Kinder Meines Herzens, werdet nicht müde, ja, freuet euch. Stört euch nicht an all dem, was um euch vorgeht. Auf diese Zeit folgt wieder eine andere. Tut nur, was in euren Kräften steht und geht ruhig weiter!"

 

Vierter Freitag im Februar 1897

"Und alle, die sich an den Liebesbund anschließen wollen, die sich eng mit Mir verbinden wollen, muß Ich in die Kreuzesschule schicken."

Lied: Jesu, Jesu, komm zu mir...

Barbara: "Gelobt sei Jesus Christus! Mein Jesus, Du Bräutigam meiner Seele, ich danke Dir, daß Du Dich gewürdigt, zu mir armen Sünderin zu kommen. Ich bitte Dich um Verzeihung wegen aller Nachlässigkeiten und Sünden, die ich leider in dieser Woche begangen. Ich danke Dir, daß Du mir Licht gegeben. O wie bin ich so glücklich, wenn ich Dich sehen, Dich besitzen und Dich genießen kann. Wie ist mir die Zeit so schrecklich, wenn ich in so finsterer Nacht leben muß, wie bedaure ich all die Seelen, die dies fühlen müssen. Mein Jesus, o wäre es doch möglich, daß Dein Licht mir immer leuchten wollte. O wie gerne wollte ich alles leiden, wenn Du nur bei mir bist, wie ist mir dann alles so leicht! O ihr meine beiden Mitschwestern, o danket mit mir dem Herrn, denn auch euch soll es zugute kommen, wenn Sein Licht mir leuchtet, wenn Sein Geist mich beherrscht."

Jesus: "Meine Tochter! Darum mußt du sehen, welchen Führer du vor dir hast. Habe Ich dir nicht nach Weihnachten gesagt, daß du jetzt mit Mir leiden mußt und fühlen mußt, was Mein Herz bedrängt, die Bedrängnisse Meines Gemütes, Meines Herzens im Allerheiligsten Altarsakrament. Du weißt längst schon, daß du den eucharistischen Kreuzweg mit Mir gehen sollst; einen geheimnisvollen Weg sollst du mit Mir gehen, mit Mir verbunden.

Diesen Weg verstehen nur wenige, auch nicht die liebsten Kinder Meines Herzens, die Ich noch nicht eingeschult habe in die Kreuzesschule. In die Kreuzesschule kann Ich nur diejenigen schicken, die sich auch willig darein geben, die sich bereit erklären, in die Kreuzesschule zu gehen. Es ist zwar notwendig, daß alle diejenigen, die zu Mir in das Reich Gottes eingehen wollen, den schmalen Weg gehen müssen, denn alle Katholiken und alle Menschen müssen den Kreuzweg gehen, alle Christen und alle Kinder der katholischen Kirche müssen den schmalen Weg gehen, und doch gibt es noch etwas, eine eigene Schule, in die nicht alle eintreten können, die in das Reich Gottes gelangen wollen.

Den Eingetretenen in diese Schule stelle Ich erst Bedingungen, weil es mit vielen Kosten verbunden ist. Sie müssen erst ihren Willen Mir zum Opfer bringen, ihren Willen ganz und gar Meinem Willen unterwerfen, ganz und gar tun, was Ich will, und nicht anders wollen, als Ich es will. Zweitens müssen sie auf jegliche Freude verzichten, auch wenn es die schönste ist, die Seelenfreude, die geistige Freude; auch diese müssen sie Mir hie und da zum Opfer bringen, wenn Ich es verlange, was Ich nicht von allen Menschen, von allen Kindern der katholischen Kirche zu gleicher Zeit verlangen kann. Dies ist nur ein Vorrecht für die Kinder, die in die Kreuzesschule gehen. In diese Schule habe Ich dich geführt und auch deine beiden Freundinnen und alle, die sich an den Liebesbund anschließen wollen, die sich eng mit Mir verbinden wollen, muß Ich in die Kreuzesschule schicken, damit sie dort lernen, mit Mir den eucharistischen Kreuzweg zu gehen.

Nun war aber Mein Herz von Weihnachten an bis jetzt, also die letzten beiden Monate, hier in Mainz in der heiligen Eucharistie tief gekränkt und tief beschwert; es lag unter einem Felsen, es lag unter einem Stein, unter welchen es Seine Kinder gelegt, gezwängt hatten. Das Herz ist der Sitz und der Thron des Heiligen Geistes, und dies Herz wurde in diesen Monaten von diesen Menschen benutzt, um dem Geist Gottes zu widerstreben. Wenn auch sonst das Jahr über viel gegen den Geist Gottes gesündigt wird, so doch ganz besonders in der Faschingszeit, hier in Mainz, dann werden alle Sinne der Menschen mißbraucht, besonders aber das Herz, das Ich so edel geschaffen habe, weil darin Meine Wohnung sein soll, und das nur benützt wird, um gegen den Geist Gottes anzukämpfen. Habe Ich dir nicht gesagt, daß du mit Mir leiden sollst? Dann meinst du, sterben zu müssen, du sollst aber wissen, daß du nicht eher sterben wirst, bis die Zeit erfüllt sein wird, die Ich dir versprochen habe, und so, wie du jetzt siehst, wie alles, was Ich dir neulich gesagt, sich erfüllt, so wird auch alles in Erfüllung gehen, was Ich dir früher gesagt habe.

Ihr aber, ihr liebsten Kinder Meines Herzens, in euch will Ich Mich vergnügen, in euch will Ich Meinen Trost suchen, wenn Ich hinausgestoßen werde aus den Herzen der Kinder, der Kinder der Welt. Werdet doch nicht müde, Mir zu dienen, Mich zu lieben, auch in den schwersten Stunden.

Seht, wenn Ich euch diene, wenn Ich euch tröste, dann bin nicht Ich getröstet, und Ich habe doch den Menschen erschaffen zu Meiner Verherrlichung. Laßt euch nicht irremachen und seht euch nicht um, ob dieser oder jener etwas dagegen tut, ob dieser oder jener etwas darauf gibt, auf all eure Mühe. Ich sage dir, kein Wort sollst du umsonst aufschreiben, kein Wort, das durch dieses Sprachrohr an dein Ohr dringen wird, welches in der Ewigkeit dir nicht mit goldenen Buchstaben vorgehalten werden wird. Denn, wenn Ich den Trunk kalten Wassers von einem Meiner Brüder gereicht, aus Liebe zu Mir, nicht ohne Lohn lasse, wie viel weniger werde Ich unbelohnt lassen alles, was Mir zuliebe getan wird. So hoch wie die geistigen Werke der Barmherzigkeit über den leiblichen Werken stehen, so hoch steht die geistige Arbeit über der, womit der Mensch nur sein Brot verdient. Aus den Worten, die du niederschreibst, Meine Tochter, sollen viele, viele gute Entschlüsse und Vorsätze gefaßt werden, und viele werden auch gefaßt werden!

Jeder Meiner Diener, der sie lesen wird, wird sie nicht lesen, ohne geistigen Nutzen für seine Seele, denn er muß sich eingestehen, daß er ein Buch des heiligen Evangeliums liest; nicht als ob das Evangelium, das Meine Kirche aufbewahrt, nicht genügte, und als ob Ich hier Meiner Kirche ein neues Evangelium in die Hand geben wolle, nein, nein! Aber jeder Meiner Diener wird das Evangelium darin finden, das heißt, Mein Wort, Meinen Geist, den Ich ausgieße über Meine Dienerin, und er wird sich angetrieben fühlen, dieses Buch, das er in der Hand hält und das ihm mit seiner Gewalt ist übergeben worden, mehr zu schätzen und mehr zu lieben. Er wird sehen, daß es die Worte Desjenigen sind, Der einst die Fluren Palästinas durchwandelte, überall Wohltaten spendete, tröstete und half, auch wenn Er tadelte.

Werdet nicht müde, Meine Diener, und empört euch nicht, wenn Ich streng rede. Ihr müßt wissen, daß Ich doch der liebende Vater, der zärtliche Freund, der überaus wohlwollende Bruder bin, Der Ich unter Meinen Jüngern war, Der Vater, Der bald Seine Kinder züchtigt und zurechtweist, Der bald wieder mit Freundesworten ihnen zuredete und als wohlwollender Bruder ihnen zur Seite stand, wenn sie sich verlassen fühlten.

Wohlan, Ich weiß gar wohl, welche Mühe du auszustehen hast, du Meine geliebte Braut, mit den ausgearteten Kindern, und Ich habe das größte Mitleid mit dir (Priestertum). Siehe, wie Ich dir zur Seite stehe. Da du aber die Zeitperiode einmal durchkämpfen mußt, du Meine geliebte Braut, und dieses nicht anders geschehen kann, als daß die Zuchtrute geschwungen werden muß und die Zuchtrute du selber mitfühlen mußt, weil ja die Mutter das zartfühlendste Herz hat für das Kind, und du, Meine Braut, bist doch die Mutter aller Menschen auf Erden, also die Mutter dieser entarteten Kinder, die jetzt leben, so bist du es also, die du am tiefsten die strafende Hand des Vaters fühlst, und du verstehst es nicht. Du verstehst es nicht, du Meine Braut, warum du so tief gekränkt wirst, warum du von allen Seiten so eingeengt bist, warum man dich vertilgen möchte. Merke dir es doch, du bist ja die Mutter dieser entarteten Kinder, du sollst die Zuchtrute fühlen, damit die Kinder gerettet werden.

Wie kann Ich aber die Kinder retten, wenn nicht du die Arme ausbreitest und sie alle unter deine Fittiche nehmen willst? Du bist die Henne, die Ich hinausschicke unter die Völker, durch die Ich Meine Kinder an Mich locken will, auch jene Kinder, die sich der Gefahr aussetzen, absichtlich sich in die Hände ihrer Feinde zu begeben. Glaubst du wohl, daß Ich da anders verfahren könnte, als Ich jetzt verfahre mit dir, und doch bist und bleibst du Meine vielgeliebte Braut, du Tochter Sions, du heilige Sions, du heiliges Priestertum Meiner Kirche. Du bist es, du bist Meine geliebte Braut, die unter den Völkern steht, während Ich die Zuchtrute schwinge.

Aber siehe, du Meine Braut, Ich kann dich nicht verschonen. Werde Mir nicht böse, zürne Mir nicht, du Heilige Sions, du heiliges Priestertum, wenn deine Kinder dir den Rücken zukehren und dich verlachen und verspotten, dann denke, daß Ich dich hinausgesandt unter sie, um den Schmerz mit Mir zu teilen. Denn wem gilt denn der Spott? Gewiß nicht dir! Nein, Mir, Meine geliebte Braut! Denn siehe, nicht dein Herzblut klebt an ihm, an diesem Kinde, das dich verspottet, das dich nur mißbraucht, nein, Mein Herzblut klebt an ihm. Betrachte dich, Mein Sohn (Priester), ob Ich zu viel verlange von dir, wenn Ich dir sage, daß Ich dich nach überstandenem Leiden aufnehmen will in Meine unendliche Herrlichkeit, daß Ich dich neben Mich setzen will auf einen Thron, von dem aus du mit Mir die Stämme Israels, das heißt alle Völker der Erde, richten und regieren sollst.

Dieses ist es, was Ich von euch verlange, und damit ihr nicht müde werdet, sollt ihr die Worte Meiner Dienerin, dieses Sprachrohrs, hören, denn liebend und segnend und wohltuend ging Ich einher. Einmal kommt die Zeit für dich, o Priester, wo alles sich anders gestalten wird, all die Opfer und Mühen sollen dir überreichlich belohnt werden. Du aber, Mein Sohn N., laß dich nicht beirren, fahre fort in deinem Eifer, Meine Worte deinen Brüdern zu übermitteln. Denn jetzt ist die Zeit der Aussaat, dann kommt die Zeit, wo das Samenkorn, das ihr in die Erde gelegt, emporschießen soll, und nicht nur zehn-, zwanzig-, dreißig-, vierzig-, nein, hundertfältige Frucht soll es bringen. Ihr werdet zwar nicht die Schnitter sein, wohl aber sollt ihr der Sämann sein, und unbekümmert sollt ihr sein um das, was die Welt tut, ob sie eure Worte gut aufnimmt oder nicht, ob eure Worte auf felsigen Boden oder in Hecken und Sträucher fallen; hie und da fällt doch ein Wort auf guten Boden und dann, wenn einmal das Unkraut ausgerottet sein wird, wird eure Frucht in üppiger Fülle emporwachsen, denn es ist auf fetten Boden gelegt, und ihr werdet die Früchte sehen und ernten von dort aus, wo keine Tränen mehr fließen.

Du aber, Meine Tochter, unscheinbar und klein sollst du bleiben, klein auch in dem Sinn, daß Meine Diener dich für überspannt halten, für eine närrische Person, die es wagen will, Meine Kirche zu reformieren. Auch dies soll dir gleich sein. Ich habe es dir versprochen und anders ging es nicht, wie von dem Standpunkt aus, in den Ich dich gesetzt habe. Ich habe gesagt, daß alles ausgeführt wird, was Ich ausführen will, du jedoch in stiller Verborgenheit bleiben wirst, und daß du dich weder vor einem weltlichen noch vor einem geistlichen Gericht zu verantworten haben wirst.

Darum wundere dich nicht, daß der Bischof von Mainz der Sache nicht besser auf den Grund geht, denn Ich will ohne Aufsehen, in stiller Verborgenheit – einem Nazareth gleich – hier wirken. Dreißig Jahre wußte die Welt nicht, daß ein Messias unter ihr weilte; nur einige Meiner liebsten Kinder wußten es. So muß alles, was von Mir kommt, unscheinbar bleiben; verborgen, wie das kleine Veilchen in den Wäldern, vor sich gehen. Wenn einmal die Zeit erfüllt sein wird, dann werde Ich schon die Mittel zu ergreifen wissen, die notwendig sind für die weitere Entwicklung Meiner Pläne.

Meine Kinder, die kommenden Tage sollt ihr des Druckes entledigt sein, ihr sollt nicht mehr mitfühlen wie bisher, wie Mein Herz leidet und bedrängt ist im Allerheiligsten Sakrament des Altares. Ich will euch mit heiliger Freude erfüllen, damit wenigstens ihr, Meine liebsten Kinder, vor Mir erscheint, und Ich Mich in euch trösten kann. Gedenket nicht der Abscheulichkeiten, der Tollheiten der Weltkinder, und kommt und leistet Mir Sühne und Abbitte und Ich will vergessen den Undank der Menschen. Und so tretet nur ein in die neue Periode, in die Meine Kirche jetzt tritt, wo sie Meiner Leiden gedenkt, vereint euch mit Meiner lieben Mutter, und geht ruhig weiter!"

 

Erster Freitag im März 1897

"Seht, euch habe Ich gesendet wie Schäflein unter die Wölfe."

Lied: Sei im Jubelschall erhoben...

Barbara: "Mein Herz hat zu Dir gesprochen, mein Angesicht hat Dich gesucht, und in der Betrachtung ist mir ein Feuer aufgegangen. Ja, mein Jesus, in meiner Betrachtung ist mir ein Feuer aufgegangen! O nimm mich hin, meine Seele mit all ihren Kräften, mein Herz mit all seinen Neigungen, meinen Leib mit all seinen fünf Sinnen. Niemals will ich denen zürnen, die mir widersprechen, die mich tadeln und lästern. Ich danke Dir, o Herr, daß Du Dich gewürdigt hast, in so nahe Verbindung mit mir zu treten. O hätte ich die Sprache eines Seraphs, daß ich redete in Liebesflammen und nicht in Zornesworten.

Mein Jesus, bist Du es, so will ich leiden, solange wie Du willst. Niemand braucht Dir Vorschriften zu machen, am wenigsten ich. Bist Du es nicht, so – nein, ich vermag es nicht auszusprechen. Ja, ja, Du bist es, aber Du bist nur verständlich denjenigen, die sich nicht nach dem Gefühl richten, die nicht ausgegangen sind von Fleisch und Blut, die nicht sinnliche Liebe im Herzen tragen, die Dich suchen auf dem Kreuzweg. O Herr, ich danke Dir, daß Du mich vorbereitet hast auf solche Dinge. Ich danke Dir, daß ich gewürdigt wurde, für einen Narren zu gelten und mich als solchen behandeln zu lassen, und daß, obwohl ich es doch merkte, Du in mir die rechte Zeit eingehalten, ich danke Dir. Jene Zeit ist längst vorüber, wo ich als Narr Dir nachfolgen mußte. Jetzt ist jene Zeit für mich gekommen, wo man mir sagt, daß Satan in mir regiere. Ich danke Dir und stelle mich neben Dich. Die Hohenpriester waren es, die Dir vorwarfen, es wirke der Teufel in Dir. Priester sind es, die auch diese Worte mir entgegenschleudern. Nimm hin die Tränen, die sie mir ausgepreßt, daß ich so verlassen den Weg gehen muß. Wohlan, wenn Du es nicht bist, dann bist Du ein ungerechter Gott, denn Du liebst nur die Gerechtigkeit und haßt das Unrecht."

Jesus: "Meine Tochter! Weißt du, was Ich dich heute lehren will? Siehe, weil sich niemand deiner annimmt und niemand Zeit hat, um dich zu trösten, darum will Ich Mich würdigen, jede Woche dich zu belehren, du brauchst keine anderen Tröster. Oder bin Ich dir nicht genug?"

Barbara: "Ja, mein Jesus, freilich, aber weil man sagt, es komme so allerlei vor auch in der Frömmigkeit, bin ich ängstlich, weil ich nicht urteilen kann. Ich weiß nur, und das allein tröstet mich, daß ich nichts anderes gesucht als Dich allein, und daß ich mich Dir in allem zu unterwerfen suchte, alles andere habe ich Dir überlassen. Du weißt, weil ich arm bin und wegen meiner Armut nicht Gewalt besitze, daß sich jemand meiner annimmt, und wegen meiner Armut mich anschließen mußte an eine Familie, die verachtet ist von denjenigen, von denen ich es allein erfahren könnte, ob Du es bist. Das Wirtschaftsleben (Gastwirtschaft) ist verachtet von den Priestern. Aber siehe, das ist es nicht, weshalb ich weine. Ich bin glücklich in meiner Armut, ich will keinen Besitz, ich will nur Dich besitzen. Nur um eines bitte ich Dich: Laß mich Dich erkennen in all den Trübsalen, die Du über mich verhängen willst, laß mir immer das Licht leuchten, dann will ich..."

Jesus: "Beruhige dich, Meine Tochter! Der Geist Gottes ist kein Geist des Aufruhrs, Er ist aber auch kein Geist, Der Seinem Zorn Luft macht. Diejenigen, die dich schmähen und verfolgen, weil du ihnen die Wahrheit verkündigen mußt, sollen sich wohl prüfen, ob sie nicht dem Gefühl nachgeben, ob sie sich nicht leiten lassen von dem Gefühl der Sinnlichkeit. Eine Seele, die sich immer gleich bleibt, auch in den tiefsten Kränkungen, die ihr von allen Seiten zugefügt werden, erfährt dies nur als ein Geschenk aus Meiner Hand.

Denn ihr müßt wissen, daß der Mensch aus Fleisch und Blut ist, wenn er auch arm ist und ungebildet und von niedriger Stellung, er doch dieses Gefühl hat wie auch der, welcher da wähnt, Gelehrsamkeit zu besitzen und hochgestellt zu sein, oder derjenige, den Ich mit zeitlichen Gütern gesegnet; denn das alles ist von Mir, ist Mein Geschenk. Aber siehe, immer und immer gleich bleiben und in allem Meinen Willen sehen, dies sind Tugenden, die nur eine Seele üben kann, die mit Mir verbunden ist, sich gleichbleibt in aller Trübsal, alles über sich ergehen läßt, wie immer Ich sie auch läutern will.

Jene Priester haben kein Recht, weder auf dich, noch auf jene Jungfrau, die sie auf die höchste Stufe der Vollkommenheit stellen wollen. Ich ließ ihnen sagen, um sie zu retten, sie sollen wissen, daß Herumschweifen, da und dort suchen, die sinnlichen Neigungen befriedigen, nicht das Amt ist, das Ich ihnen übergeben habe. Ich habe sie beauftragt hinauszugehen, den Völkern zu predigen und das Wort Gottes zu verkündigen, nicht aber ihre sinnlichen Neigungen zu befriedigen, um etwas Schönes zu sehen und etwas, das in ihren Ohren schön klingt, zu hören. Wenn Ich es einmal fügen werde, eine Seele ihrer Leitung zu unterstellen, in der Ich etwas mehr wirken will als in einer gewöhnlichen Seele, dann sind sie beauftragt und haben das Recht, in der Seele zu schalten und zu walten nach ihrem Gutdünken.

Für jetzt aber habe Ich ihnen gesagt, daß jene Jungfrau in N. sich von der Kirche trennte aus Eigensinn, und sie muß wieder hineingeleitet und eingeführt werden, denn eine andere Kirche besteht nicht, die jeder sich selber machen will nach seinem Gutdünken. Ich sage ihr noch einmal, sie soll sich ihren rechtmäßigen Vorgesetzten unterwerfen, unter deren Leitung Ich sie gestellt habe, ihrem Pfarrer und ihrem Bischof. Ist dies etwas Unrechtes, wenn Ich es durch dich ihnen sage? Sie aber sollen, anstatt herumzulaufen, sich selbst prüfen, was Ich von ihnen verlange. Am allerwenigsten haben sie das Recht, sich da einzumischen, wo eine Seele unter geistlicher Gewalt steht, wo eine Seele lieber das Leben verlieren möchte, als sich dieser Gewalt zu entziehen; denn sie sollen wissen, daß dieses Leiden, das Ich dir gegeben, und das sie so sehr verschmähen und verachten und unter einem Zerrbild hinstellen wollen, Ich dir geben mußte, weil du dich streng deinem Beichtvater unterwarfst und er die Öffentlichkeit scheute. Deinem Beichtvater habe Ich es längst verziehen, weil Ich ihm das Recht einräumte, sein Beichtkind zu beurteilen.

Als er es aber zu weit trieb und sich aus Menschenfurcht nicht bewegen ließ, darauf einzugehen, und du dich nicht bewegen lassen konntest, ihn zu verlassen, mußte Ich ihn zu Mir nehmen, und nur einzig und allein – alle Meine Diener sollen es wissen, damit sie eine Seele hochschätzen lernen, die streng nach Meinem Willen handelt – deinetwegen, weil du dich eingesetzt für ihn, und all den Schmerz und all den Kummer, den er dir ausgepreßt, Mir zum Opfer brachtest für ihn, war er so schnell befördert zu Meiner Anschauung.

Nun habe Ich dir einen Beichtvater gegeben, der zwar noch viel mit Menschenfurcht geplagt ist, denn wenn er entschieden aufgetreten wäre, wäre freilich manches schon anders geworden, doch du bist unterstellt und niemand hat etwas dreinzuschwätzen. Solange eine Seele unter der Leitung des Priesters steht, ist nicht zu befürchten, daß der böse Feind sie täuschen könnte, wenigstens die Seele nicht, die guten Willens ist. Du aber, gehe ruhig weiter! Du brauchst nicht in die Schweiz zu gehen, um dich prüfen zu lassen. Gib Mir deinen guten Willen, mehr verlange Ich nicht von dir! Ihr aber, Meine Diener, fahret fort im Eifer!

Seht, euch habe Ich gesendet wie Schäflein unter die Wölfe, ihr seid die Schäflein der Zeit und sollt sie sein. Wehe demjenigen Priester, der im Schafskleid einhergeht, in seinem Innern aber ein Wolf ist, das heißt, der seine Begierlichkeit nicht besser bezähmen will, als daß er mit jedem Windstoß seinen Gefühlen freien Lauf lassen will. Wie Schäflein habe Ich euch gesandt, ihr Meine Diener, ihr steht als die einzigen in der Welt, auf die Mein Auge schaut, durch die Meine Völker noch gerettet werden können. Wohlan, erlaubt es Mir, wenn Ich euch tadele, wenn Ich strafend mit euch rede.

Seht, wie gut Ich bin, wie Ich euer Bruder geworden bin. Ihr seid die einzigen, von denen das Wohl und Wehe der Welt abhängt. Um Meine Völker zurückzuführen, scheut nicht das Gebrüll der Löwen, nicht das Bellen des Wolfes in den Großen und Mächtigen. Feuersprühend tretet auf die Kanzel, demütig wie ein Lämmlein setzt euch in den Beichtstuhl, und ihr sollt sehen, was euer wartet. Seid unbekümmert, ob auch die Frucht sich zeigen wird. Ja, ja, sie wird sich zeigen. Schaut auf Meine Dienerin!

Ich habe ihr vor zehn Jahren gesagt, als Ich ihr den Auftrag gab, zu ihrem Bischof zu gehen und ihm zu sagen, daß Ich die öftere Kommunion eingeführt haben will in der Welt, daß Ich von ihr nichts anderes verlange, als nur die Beharrlichkeit. Wohlan, schaut euch um, ob es nicht große Willenskraft kostet von einer ungebildeten Person, standhaft zu bleiben, auszuharren in allen Leiden, verschmäht, verachtet und verfolgt zu werden von denjenigen, von denen sie aufgebaut und gepflegt werden sollte. Macht es auch so, denn Ich habe ihr schon einmal gesagt, daß ihr lernen sollt an Meiner kleinen Dienerin, nicht als ob sie sich dieser Worte rühmen wollte, nein, lernen sollt ihr, in eurem Amt es so zu tun, wie sie in ihrem Leben tut. Wenn ihr auch keine Früchte sehet, werdet nicht mutlos! Seht doch, ob es Mir anders erging, als Ich unter euch wandelte. Schaut doch, deswegen führe Ich euch durch Meine Dienerin zum Tabernakel. Schaut doch, wenn ihr es nicht mehr begreift, weil schon neunzehnhundert Jahre verflossen sind, wo Ich nicht mehr wandelte unter den Menschen, die doch immer wieder mit Händen greifen und mit Augen sehen wollen.

Darum seht, Meine Diener, wie Ich immer wieder hie und da eine Seele erwecke, eine Seele, die Ich an Mich ziehe, die dann diesen Weg gehen muß, den Ich gewandelt bin. Ja, Meine Diener, ihr tut recht, wenn ihr eure Augen ob der Torheiten der Menschen verschließt, denn sie werden euch im tollen Treiben doch nicht hören und nicht verstehen. Aber dann, wenn die Völker anfangen nachzudenken, dann bitte Ich euch, eure ganze Kraft aufzubieten, eure Gewalt zu gebrauchen, um einzustehen für Mich, dem Volk sein Unrecht vorzuhalten, diejenigen, die Mir dienen und Mich lieben, aufzumuntern, ein Engel des Trostes zu sein, die Armen, die Schwachen zu unterstützen, wo es gilt in Wort und Tat.

Dies ist der Damm, den ihr bilden sollt, den Ich euch gezeigt habe durch treue Seelen, durch inniges Zusammenhalten unter euch selbst, und daß ihr alles überseht, taub und blind seid für die Welt und ihr Treiben. Dieses soll der Damm sein, der dem Übel der Zeit Einhalt tun wird.

Seht, jetzt, wo die Faschingszeit vorüber ist, wo so mancher Familienvater sein Geld verschwendet hat, wo so manche Mutter einer Familie ihre Kinder vernachlässigt, wo so manches junge Mädchen ihre Unschuld eingebüßt und alles vorüber ist, jetzt kommt Not und Elend und mit ihm das Nachdenken. Seht, da ist die Zeit, wo ihr fischen und Seelen fangen könnt. O benutzt all eure Beredsamkeit und denkt nicht darüber nach am Schluß, ob eure Mühen Frucht tragen werden. Ihr aber, Meine Kinder, freuet euch!

Der eucharistische Kreuzweg ist nun einmal kein anderer als der, den ihr geht, und nicht die Pläne und nicht die Leiden, die ihr gerne ertragen wollt aus Liebe zu Mir, nicht diese sind es, die ihr tragen sollt. Ich schicke euch jene Leiden, die ihr nicht gerne tragt, wie Ich es tue im Allerheiligsten Sakrament des Altares. Dort muß Ich leiden, dort muß Ich Mich opfern für diejenigen, die keine Opfer bringen wollen, und ihr sollt das gleiche tun!"

Barbara: "O Herr, all die anderen Leiden sind mir nichts, wenn ich aber doch nur die schönen Fastenpredigten hören dürfte, wenn Du mir so viele Gesundheit verleihen möchtest?"

Jesus: "Ja freilich, es ist ja ein Hochgenuß für eine Seele, die Mich liebt, die möchte beständig etwas von dem Geliebten erfahren, die will dort sein, wo Ich weile, damit sie Meine Worte in sich aufnehmen und verwerten könnte. Dieser Seele muß Ich dann Hindernisse legen, daß ihr dieser Genuß entzogen werde. Darum freuet euch, und solange ihr nicht alles aus Meiner Hand hinnehmen und euch nicht alles ganz gleich bleiben wird, so lange muß Ich euch prüfen.

Ich tadle dich nicht, Meine Tochter, Ich sage nicht, daß deine Tränen Mir zuwider sind; ja, du darfst dich ausweinen, und weine blutige Tränen mit Mir. Ich habe auch als Menschensohn Tränen geweint, und weine jetzt noch blutige Tränen im Allerheiligsten Sakrament des Altares über die gottlose Welt. Ich meine nur, daß du dich ruhig Mir übergibst und nicht darüber nachdenkst über all die Spottreden und Lästerungen, die über dich ergehen. Laß sie dich verspotten und sei ruhig. Und dann bist du Meine Tochter, Meine Braut! Eine Braut, die ihren Bräutigam zärtlich liebt, liebt ihn immer, sie bleibt ihm immer zugetan, und eine Tochter liebt den Vater, auch wenn er sie straft, eine gute Tochter."

Barbara: "O Herr, woher kommt es doch, daß ich manchmal gar so schmerzlich von meinen Verstorbenen im Traume denke, die ich doch längst im Himmel glaubte, weil Du es mir versprochen?"

Jesus: "Das liegt in der Natur, in deiner Krankheit, über all das mußt du hinweggehen. So ist es auch mit der Finsternis, Trockenheit und Dürre, wo du glaubst, es seien Strafen. Es liegt viel in der Natur und dann ist es, was Ich euch immer sage, daß ihr leiden sollt, daß ihr den eucharistischen Kreuzweg gehen sollt. Wenn die Natur sie nicht fühlte, wären es ja keine Leiden. Ich will ja, als ein Gott der Liebe und des Trostes, Meine Kinder belehren, Meine Kinder, die in der gottlosen Welt hie und da versteckt und zerstreut sind. O Ich habe noch gute Seelen und deswegen zögert Mein strafender Arm, und läßt sich immer noch zurückhalten durch das Gebet so vieler Seelen, das Tag und Nacht hinaufdrängt zu Meinem Gottesherzen. Seht aber, diese alle will Ich trösten durch dich, Meine Dienerin.

Diejenigen, die Mich suchen, die Tag und Nacht darauf ausgehen, Mir zu gefallen, Mir einen Dienst zu erweisen, sei es nun eine arme Klosterfrau, die sich hinter den Mauern zurückgezogen hat, um sich dem Dienst der leidenden Menschheit zu widmen, oder sei es ein Priester, den Ich hinausgesandt unter die Völker, ihnen Mein Wort zu verkündigen, oder eine arme Ehefrau, oder ein armer Familienvater, dem Ich nichts als Kreuz und Trübsal aufgeladen, und der Tag und Nacht sich abhärmt, um seinen Kindern das nötige Brot zu verschaffen. Seht, dies alles ist ja nur die eine große Gottesfamilie, um derentwillen Ich die Welt, die gottlose Welt, verschonen muß.

O es gibt noch gute Seelen. Diese alle zusammen sollen den Damm bilden, den Ich dir gezeigt, und er wird und muß erstehen. Harret nur aus, Meine Kinder, und die Worte, die Ich zu euch rede, wollte Ich, daß alle diejenigen sie lesen, die an dem Ort stehen, wohin Ich sie hingestellt, und die Ich mit nichts als mit Leiden heimgesucht. Aber welch ein Trost liegt darin, wenn sie sich sagen können, mein Gott will es so, mein Gott, dem ich einstehen muß, um durch meinen Frieden, durch meine Zufriedenheit, die ich in all dem Kreuz, in all dem Unglück meinen Mitmenschen gegenüber an den Tag lege, Seelen zu retten.

Ja, Seelen kannst du retten, du armer Familienvater, du arme Familienmutter, die Ich mit Kindern gesegnet, die Ich zwar arm und verachtet in der Welt, aber groß vor Meinen Augen bestimmt habe, mit euch, Meinen Dienern, mit euch, Meinen liebsten Kindern, die ihr euch zurückgezogen hinter die Mauern, mit euch mitzuwirken in dieser großen Gottesfamilie. Nicht ihr allein seid es, Meine lieben Diener, und nicht ihr allein seid es, Meine lieben Kinder, die ihr euch Mir geweiht!

Auch draußen in der Welt, o seht, diese armen Geschöpfe, ja, arme Geschöpfe sind es, jene armen Jungfrauen, die in den Familien leben, aber nicht mit der Welt, jene Frauen, jener Mann, die Ich dir eben gezeigt, sie alle sind Meine lieben Kinder und sollen den Damm bilden mit euch, mit einem Band umschlungen. Es ist das Band der Liebe, das Ich um euch schlingen will, um Meine liebsten Kinder, durch das hochheiligste Sakrament des Altares.

Geh nur hin und frage die Lehrerin deiner kleinen Nichte, sie möge einmal die Schulzeugnisse vom letzten halben Jahr aufschlagen und nachsehen, in welchem Monat ihre Schülerin am eifrigsten, am besten war, ihr bestes Schulkind, und sie wird dir sagen, es war der Monat Dezember, und sie soll das Kind fragen, warum es so brav gewesen, und die anderen und die vorhergehenden Monate nicht. Und das Kind versteht es nicht, es weiß es nicht, weil es die Kenntnis noch nicht hat, aber frage diejenigen, die es wissen, und sie werden dir keinen anderen Grund angeben können als den: 'Das Kind hat jeden Sonntag kommuniziert', und du mußt sehen, wer das Herz des Kindes in dieser Zeit beherrschte. Ja, Ich war es, dein Gott und Herr, Der die Herzen der Menschen leitet wie Wasserbäche. Und so durchgeht die Christenheit, und ihr werdet finden, warum Ich auf die Einführung der öfteren Kommunion dränge. Ich allein bin es, Der dem Übel der Zeit Einhalt gebieten kann und werde, aber erst dann, wenn die Menschen umgestaltet sind, wenn ein anderes Geschlecht hervorgewachsen sein wird. Dieser Geist aber, der herausgeht aus Meinem Herzen, diesen Geist kann nur der katholische Priester hineinleiten in die Herzen der Völker. Darum, ihr Priester, hört die Sprache und spöttelt und witzelt nicht."

Lied: Hochpreiset meine Seele...

Jesus: "Ich werde dein übergroßer Lohn sein. Dies ist der Anfang jener unendlichen Seligkeit, die deiner wartet. Siehe, so sollst du die ganze Ewigkeit hindurch Meiner genießen!"

Barbara: "Ja, ich sehe Ihn mitten in meiner Seele und meine Seele ist ganz in Ihn eingegossen. Eingegossen bist Du mir, eingegossen bin ich Dir. Ich sehe meine Seele in einem goldenen Gewand und nur noch kleine dunkle Schatten und Flecken, die aber von dem Glanz schon bedeckt sind, daß man sie kaum bemerkt. Was mag das sein, mein Jesus?"

Jesus: "Das sind die Sünden, Meine Tochter, die Sünden deines ganzen vergangenen Lebens. Die Flecken hast du zwar noch in deiner Seele, aber sie sind durch Meine Gnade und Liebe von einem solchen Glanz überzogen, daß sie die anderen Bewohner des himmlischen Jerusalems nicht mehr beachten, und nur dir sichtbar sind zu deiner Verdemütigung, und sie sollen dir bleiben, bis du eingegangen bist in Meine Herrlichkeit; dann sollen sie auch verschwinden in deinen Augen. O wie kostbar ist eine Seele im Gewand der heiligmachenden Gnade, mit welcher Freude und mit welchem Frohlocken schaut der Himmel auf eine Seele, die widerstrahlt im Bilde ihres Gottes."

Barbara: "O welch ein Glück, ich kann es nicht aussprechen! Alles ist verwischt aus meinem Gedächtnis und nur noch eines, und nur noch die Liebe bleibt mir! O Herr, ich umfasse alle diejenigen, die meine Schriften lesen, die glauben, daß Du im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig bist, und bringe sie Dir dar. O mein Jesus! Welch ein Dank! Dies ist der Liebesbund, den Du mit uns geschlossen am heiligen Fronleichnamsfest." (Er wurde ihr so gezeigt.) Dann kam die heilige Theresia und tröstete sie.

 

Zweiter Freitag im März 1897

"Entweder von Gott oder wider Gott!"

Lied: O Sünder, mach dich auf...

Barbara: "O mein Jesus! äutigam meiner Seele! Nimm hin meine Seele mit all ihren Kräften, mein Herz mit seinen Neigungen, meinen Leib mit seinen Sinnen. O mein Jesus, von Herzen bereue ich alle Sünden meines ganzen Lebens, alle Nachlässigkeiten, die ich in Deinem Dienst begangen habe. Verzeihe mir, und was unrein ist in mir, das reinige Du mit Deiner Gnade! O komm, Geliebkoster meines Herzens. Suche heim Dein armes Kind, arm, verlassen, hilflos stehe ich vor Dir, nicht ein Wort, was ich vorzubringen wüßte, wenn Du es mir nicht eingibst. Ich danke Dir, o Herr, daß Du mich gewürdigt hast, diese Stunde wieder bei Dir zuzubringen."

Jesus: "Meine Kinder, laßt euch nicht irremachen ob des Gebarens der Menschen, die Meine Diener sind. Ihr müßt wissen, daß sie in einer Welt stehen, die ganz und gar versunken ist in den Unglauben, in den Atheismus, der da Gott verleugnen will, der das ganze Licht der Gottheit verdunkelt, und an diese Stelle die Vernunft setzen will, die Vernunft eines armseligen Menschen. Seht in diese Welt hinein, und sie sollen das Licht erhalten und unterhalten..., daß es nicht erlösche. Durch sie soll es, ja, es soll, und muß durch sie auf den Leuchter gestellt werden, damit die ganze Welt es sehen kann, und durch dieses Licht sich wieder erleuchten und erwärmen läßt. Ihr dürft es ihnen nicht verargen, wenn ihr hören müßt, daß selbst die besten Meiner Diener witzeln und spötteln; denn ihr sollt wissen, daß in ihrem Herzen sie ganz anders denken, als sie sich ihren Mitbrüdern gegenüber aussprechen. Seht, das ist es eben, weil sie es sich zu Herzen nehmen und die Sache nicht unter den Scheffel stellen und verbergen wollen, aber doch auch sich nicht so darstellen, als ob sie die Sache befürworten und befördern würden. Nur im Kleinen, nur unscheinbar wollen sie es verbreiten. Ich habe dir ja gesagt, daß du dich nie zu verantworten haben wirst, weder vor einem geistlichen noch vor einem weltlichen Gericht. Anders ging es aber nicht, wenn nicht auf diesem Weg. Du mußt wissen, als Ich unter den Menschen wandelte, war Ich nur in einem Gebiet in Palästina tätig und sichtbar, und es gelangte in kurzer Zeit durch die ganze Welt, aber gerade auf demselben Weg, wie hier bei dir durch die Tradition, dadurch, daß es ein guter Freund dem anderen zu wissen tat.

So durchwandelte Meine Gegenwart die ganze Welt, wenn auch nicht persönlich, aber doch durch den Mund anderer. So wird auch, was Ich mit dir rede, von Mund zu Mund gelangen, ohne Aufsehen, ohne daß du dich je vor einem Menschen wirst verantworten müssen. Ein jeder, der da eingeweiht ist in Meine Geheimnisse, der glaubt, daß Ich erschienen war unter den Menschen, daß Ich gekommen war, die Menschheit zu erlösen, der glaubt auch, sage Ich, daß nichts geschieht in der Schöpfung, ohne Meine Zulassung und ohne Mein Zutun.

Nur zwei Dinge gibt es in der Welt, die hereinleuchten von der anderen Welt, und das ist das Hereinleuchten der himmlischen Geisterwelt, die ausgeht aus Meinem Geist, und das Hereinleuchten der unterirdischen Geisterwelt, die ausgeht aus Luzifer, dem Antichrist. Entweder von Gott oder wider Gott! Ist es aber von Gott, so wird es auch bestehen, weil es übereinstimmt mit dem, was Gott geoffenbart hat, was Er in Seiner Kirche niedergelegt durch Seinen Sohn, bekräftigt und bestätigt hat, und durch die Kirche bekräftigt und bestätigt bis zum Ende der Tage. Ist nun das Hereinleuchten in einer Seele aus dem Reich Christi, aus Gottesreich, so wird es nur dann bestehen, wenn es einstimmt in das, was Ich gelehrt habe, als Ich auf Erden erschienen bin und in das, was Ich Tag für Tag in Meiner Kirche lehre.

Ist es aber nicht vom Reiche Christi, ist es vom Reich des Antichrist, dann wird alsbald hie und da (wenn auch eine Zeitlang scheint, als ob von einem guten Geist) sich etwas einmischen, woran man alsbald beim ersten Blick erkennen muß, wessen Geistes das Licht ist, das sich da ausbreitet. Es wird alsbald abweichen von der Lehre Meiner Kirche.

Nun aber habe Ich dir vor vielen Jahren schon gesagt, daß Ich dich als Werkzeug benützen will, weil Ich in der Welt die öftere heilige Kommunion eingeführt haben will. Denn nur so und nur dadurch, daß Meine Kinder mit Mir sich vereinigen, werden sie gerettet vom Unglauben und befreit bleiben von dem Strom der Zeit, der alles mit sich fortreißt. Die Diener Meiner Kirche haben es nicht angenommen in deiner Heimat.

Ohne zu wissen, zu was Ich dich bestimmt, habe Ich dich nun fortgeführt, hierher in diese Stadt, weil es hier besser gelegen scheint, Meine Absichten durchzuführen. Hören sie nun hier Meine Stimme nicht, die Ich durch dich rede, dann sind es andere, die Ich Mir erwähle, die weniger mit Menschenfurcht geplagt sind, die tiefer eingedrungen sind in Meine Geheimnisse, die auch in der Kreuzesschule schon geübter sind; denn nur solche verstehen Meine Geheimnisse.

Nun aber sage Ich euch, Meine Diener, wo ihr euch befinden möget, glaubt ihr denn nicht, was Ich gesagt habe, daß kein Haar vom Haupte fällt wider Meinen Willen? Glaubt ihr denn nicht, daß erstens der gute Wille eines Menschen der Ausfluß Meines göttlichen Willens ist, und daß zweitens der gute Wille eines Menschen von Meinem Geist geleitet wird. Menschen sind es, durch die Ich Meine Geheimnisse der Menschheit erschließen muß, denn anders liegt es in Meiner Gottheit nicht. Wäre es anders, dann hätte Ich nicht den Himmel verlassen und wäre Selbst ein armer Mensch geworden, dann hätte Ich die Menschheit auf andere Weise erlöst. Aber so wenig Ich Meine Geheimnisse der Menschheit erschließen kann, der gefallenen Menschheit, ohne Zutun eines Menschen, so wenig wäre die gefallene Menschheit erlöst worden, ohne daß Ich Mensch geworden.

Die Menschheit ist ja erschaffen von Gott, dem Vater, durch Mich, Seinen Sohn. Die Menschheit ist also ein Geschöpf, das hervorgegangen ist aus Meiner Schöpferhand. Sie hat sich aber empört gegen ihren allmächtigen Schöpfer, sie hat Ihm den Krieg erklärt, sie ist von Ihm abgefallen, die Menschheit hat sich aufgelehnt; dieses armselige Wesen, das da gebildet ist aus Staub und Asche, empört sich gegen Seinen Schöpfer. Wie glaubst du nun, du armseliger Mensch, wäre es anders möglich gewesen, dich zu erlösen, dich einzuführen in die Kindschaft Gottes, die dich gleich machte mit Mir Selbst, du Erdenstaub?

Und du willst Mir bis heute noch, nach neunzehn Jahrhunderten, den Krieg erklären, du, der du wähnst, Mein bestes Kind zu sein, der Ich dich hineingestellt unter dieses Geschlecht, damit du es leiten und führen sollst. Dir habe Ich den Hirtenstab gegeben, damit du Meine Herde auf fette Weide führen sollst. Aus deiner Hand werde Ich die Herde zurückverlangen. Dieser Hirtenstab wird dir zur großen Glorie gereichen im Himmel, er wird dir zur Zierde sein für die ganze Ewigkeit hindurch, unaussprechlich wird der Lohn sein, den dieser Hirtenstab dir einträgt, wenn du ihn trägst, wie Ich Meiner Dienerin gezeigt, wie ihn einer Meiner Diener trägt. Ich habe ihn dir gezeigt und du verstandest es nicht, du armseliges Menschenkind, was das bedeuten sollte und du wähntest, als ob er noch zur Würde eines Prälaten, eines Bischofs, emporsteigen solle.

Aber nein, siehe, Meine Tochter, Meine Kirche soll wissen, daß jeder Meiner Diener, auch wenn es der letzte Kaplan ist im armen Gebirgsdörfchen, daß er vor Meinen Augen den Hirtenstab trägt und ein Bischof und ein Apostel ist, wenn er den Hirtenstab trägt in der Weise, wie Mein Diener N., daß er sich vor niemand scheut, offen und frei einzustehen für das, was Ich von dir verlange. Ich frage euch, Meine Diener, was sagt denn euch Paulus? Niemand kann sagen: 'Herr Jesu', außer im Heiligen Geist.

Nun ja, warum behauptet ihr, die Worte Meiner Dienerin seien erdichtet, seien aus den Schriften genommen, die sie liest? Wenn ihr auf die Kanzel geschickt werdet mitten aus dem Leben heraus, aus den Geschäften heraus, Ich will sagen, von der Tafel, wo es recht lustig zugegangen, dann seid ihr gewiß nicht gestimmt, einen ernsten Vortrag zu halten vor Meinem Volk. Wie könnt ihr sagen, warum wähnt ihr, die Worte Meiner Dienerin rede sie aus sich, sie dichte, oder sie diktiere aus Büchern, wenn euch selbst ein Vortrag unmöglich ist, auf den ihr nicht vorbereitet seid. Nun kommt und seht, ob ein Mensch, den Ich erst solchen Leiden unterwerfe, imstande ist, einen Vortrag über Dinge zu halten, von denen er nichts weiß.

Begeistern will Ich euch, beleben euren Glauben, befestigen euer Vertrauen, daß ihr unerschüttert steht in dem Sturm, der um euer Haupt wirbelt, denn furchtbar wird das Getöse sein, das Geheul, der Sturm, der über Meine Völker ergehen wird, und es wird die ganze Kraft eures Willens kosten, um nicht erschüttert zu werden. Ihr werdet wohl ob der Dinge tief erschüttert sein, aber eben darum sollt ihr die Worte hören, die Ich an euch richte, ihr sollt die einzigen sein, die Meine Kinder aufrichten und erhalten sollen im Glauben, welche die Kinder hinführen zur Quelle, wo sie wieder das Leben finden werden, und durch euch, und nur durch euch, indem ihr unerschüttert steht mitten unter den Schwankenden, mitten unter der gefallenen Menschheit, soll Meine Kirche wieder aufblühen und zu neuer Blüte und zu einer Zierde gelangen, wie sie noch nie gestanden unter den Völkern.

Durch Meine Diener soll sie auf jenen heiligen Berg gestellt werden, von wo aus die ganze Welt sie sehen wird, und alle Völker werden herbeikommen, und sich unter ihren Fittichen verbergen, und alle Oberhäupter werden ihren Nacken beugen und ruhen unter dem Schatten dieses Baumes und sich laben an den Früchten, die er hervorbringen wird, und so und nur dann wird ein Schafstall und eine Herde werden.

Ich sage euch, Jahrhunderte und Jahrtausende habe Ich schon durch Menschen zu euch geredet und gesprochen von der Zeit, die da kommen wird; denn Mein Auge überschaut alle Zeiten und die ganze Ewigkeit. Es weiß und sieht von Geschlecht zu Geschlecht, wie die Dinge sich gestalten, es hat hineingeschaut in die Zeit, in der ihr lebt und euch vorbereitet, und bereitet euch jetzt immer noch vor. Darum, Meine Diener, erhebt euch, bewaffnet euch mit dem Schild des Glaubens, mit dem Panzer des Vertrauens! Setzt ein euer ganzes Gemüt und gebt es hin der Liebesglut Meines göttlichen Herzens, damit in jedem Meiner Diener zur Wahrheit werde, was das Wort ausspricht, das ihr traget: Ihr seid die Gesalbten! Und was ist denn ein Gesalbter? Ein Gesalbter heißt soviel, wie Christus Selbst heißt. Wohlan, Mein Diener, ein anderer Christus bist du.

Stehe jetzt dem Feind gegenüber, was Ich Herodes gegenüber war, als man Mir das Spottkleid umwarf; stehe einem Pilatus gegenüber und sage ihm die Wahrheit, auch dann noch, wenn er fragt: 'Wahrheit, was ist denn Wahrheit?' Stehe einem Volk gegenüber, das heute dich zum Messias ausruft und morgen dich auf den Scheiterhaufen schleppt oder dir das Kreuz auflädt und ruft, 'kreuzige ihn, er ist des Todes schuldig!'

Zürne nicht der gefallenen Menschheit, Mein Diener, auch wenn sie dir das Herz zerdrückt, auch wenn sie dir schwarz wie die Nacht entgegenkommt durch ihren Undank. Du bist das Licht der Welt! Du trägst das Licht in deinem Herzen! Wohlan, wandle im Licht, auch mitten im Todesschatten.

Du aber, Meine Kleine, siehe, wie Ich dir all die Worte bewahre, die Ich an dich richte. Siehe, was du nicht verstehst, das warte nur ab, bis du es verstehst. Habe Ich dir nicht gesagt an Weihnachten, daß du mit Mir leiden mußt, bis die tolle Zeit vorüber ist, bis die Zeit kommt, wo Meine Kinder wieder in sich gehen, Meine Kinder hier in Mainz, die sich dem Heiligen Geist ganz und gar entziehen in dieser Zeit durch die vielen Sünden, die gegen den Heiligen Geist begangen werden, weil sie ihren ganzen Verstand dem Geist Gottes verschließen und dem Geist der Finsternis sich hingeben. Siehst du, wie Ich dir Wort gehalten?

Und gräme dich nicht, wenn Meine kleinen Diener, Meine schwachen Diener, Kinder sind sie, ja wahrhaftige Kinder sind sie, so muß Ich sie nennen dir gegenüber, lächeln und spötteln. Aber weil Ich gar so viel Nachsicht haben muß mit allen Meinen Geschöpfen, und weil Ich Mich richten muß nach den Bedürfnissen eines jeden, muß Ich auch so zufrieden sein. Darum, Meine Tochter, sei auch du zufrieden, du brauchst keine Hilfe, leide nur im stillen, und wenn alle dich verlassen, laß sie nur, es kommt die Zeit, wo es anders wird.

Du wirst in der heiligen Fastenzeit an jedem Freitag deinen Leib Mir zum Opfer bringen müssen, damit du an deinem Leib ersetzest, was so viele Glieder Meiner Kirche Mir versagen. Siehe, so viele Glieder Meiner Kirche, auch unter den besten Kindern, die sich wenigstens dazu rechnen, gibt es gar so viele, die nichts mehr wissen wollen von Meinen heiligen Geboten, die Ich durch Mich Selbst oder durch Meine Kirche gegeben habe, und für diese sollst du leiden. Aber freue dich, Meine Tochter, auf einen schmerzlichen Karfreitag folgt ein freudiger Ostertag und du wirst sehen, welche Freude Ich dir mache am heiligen Ostermorgen. Freuet euch alle, die ihr Mich liebt!

O ihr Armen, wo ihr euch auch befindet, seht, durch eure Armut, durch euer beschränktes Leben seid ihr die Einsiedler der Vorzeit, welche die Welt verließen in einer Zeit, wo es noch besser war als jetzt, um durch Handarbeit und Zurückgezogenheit sich Mir zu opfern. Seht, dieses seid ihr, ihr armes, kleines, verlassenes Volk, und das muß euer Trost sein, daß ihr durch die große Not, die ihr zu durchkämpfen habt, um euer kümmerliches Dasein zu fristen, diejenigen seid, durch die Ich die Welt noch retten will. Um euretwillen spreche Ich diese tröstlichen Worte durch Meine Dienerin, um euretwillen spreche Ich so durch Meine Diener zu euch, weil Ich euch trösten will, um euretwillen treibe Ich Meine Diener an, daß sie euch zu Meinem Tische laden.

Denn durch Meinen Leib und Mein kostbares Blut, das Ich euch mitzuteilen wünsche, will Ich euch trösten und unterstützen. Wenn ihr Mir durch euren Glauben, durch euer Vertrauen der Welt entgegentretet und standhaft bleibt in all dem Unglauben, dann seid ihr die Apostel Meines Herzens, dann seid ihr diejenigen, um derentwillen Ich die Welt retten will. O harret aus und steht fest im Kampf, steht fest in allen Bedrängnissen, die Ich euch zuschicke. Und warum schicke Ich sie euch? Weil ihr die liebsten Kinder Meines Herzens seid!"

Lied: Hochpreiset meine Seele...

Barbara: "Und ich sehe in weiter Ferne einen Lichtstrahl und in diesem Licht meinen Jesus in unendlicher Liebenswürdigkeit auf einem Thron, und Seinen Blick hält Er gerichtet auf uns Arme. O wie danke ich Dir, o Du unendlich Schönster! Tausendfältiger Dank für all die Liebe, womit Du Deine armen Kinder überhäufen willst. Seine heilige Mutter kniet vor Ihm nieder in dem Bußkleid, das ich schon oft gesehen, in einem aschgrauen Kleid, und in einem aschgrauen Schleier eingehüllt, Ihr Haupt tief gesenkt, und bittet für die sündige Welt.

O liebe Mutter, wir vereinigen uns mit Dir, ja, Du bist die Mittlerin unseres Heiles, Du und nur Du allein bist es, welche die Menschheit rettet."

Maria: "Ja, das bin Ich! Aber die Menschheit muß sich mit Mir verbinden, es muß Seelen geben, die Mein Mittleramt vertreten. Ich bin die Vermittlerin zwischen der Welt und Gott. Ihr aber sollt die Vermittlerinnen sein in der Welt, und Mein Sohn wünscht, daß sich recht viele, viele einfinden, die sich mit Mir vereinigen, die das Mittleramt mit Mir übernehmen in der Menschheit."

 

Dritter Freitag im März 1897

"Niemand gräme sich ob seiner Fehler; wenn er sie nur einsieht und zu Mir kommt, dann bin Ich bereit, sie ihm alle zu tilgen."

Lied: Wenn wir ein Lied voll Liebe...

Barbara: "O heiliger Josef, ich grüße dich durch das allersüßeste Herz Jesu Christi, deines göttlichen Pflegesohnes, und danke dir für die Gnaden, die du mir und meinen beiden Mitschwestern und allen Menschen erfleht hast in diesem Jahr. Steh mir in dieser Stunde bei und sei mein Fürsprecher, daß ich mich dem ewigen Vater aufopfere für meine Sünden und die meiner zwei Mitschwestern und aller, die sich mit mir vereinigen, Ihn zu lieben und Ihm zu dienen, besonders der Jungfrauen, die morgen ihre Standesbeichte und Osterkommunion verrichten.

O heiliger Josef, sei mein Fürsprecher in allen Nöten, die mich noch überfallen werden, besonders in den geistigen Nöten und Finsternis meines Herzens, wegen derer ich manchmal glaube, ich sei von Gott verlassen und getrennt. O bitte für mich, besonders in jener traurigen Stunde, wo mein Geliebter Sich zurückzieht in mir und mir zeigen will, was ich aus mir vermag. Bitte für alle jene, die sich in derselben Not wie ich befinden, die sich dem Herrn geweiht und oft nicht ein noch aus wissen.

Du weißt, wie dies der Seele bitter ankommt, du hast es gefühlt damals, als du nicht wußtest, woher deine jungfräuliche Braut empfangen habe. Um jener großen Not willen erbarme dich über alle, die nicht wissen, wo sie sich Rat und Schutz holen sollen, die sich bedrängt und verlassen von Gott fühlen."

Josef: "Ja, meine Tochter, du tust gut daran, daß du dich an uns wendest, denn wir alle, die wir eingegangen sind in jenes Reich, das da allen Menschen verheißen und versprochen ist, in jenes glückselige Reich, das kein Auge gesehen, das kein Ohr gehört und in keines Menschenherz hinabgestiegen, daß du dich an solche wendest, denn wir sind nicht wie die armseligen Menschen, obwohl auch wir dereinst denselben Fehlern unterworfen waren wie ihr. Aber jetzt, da wir das Glück genießen, wozu der Mensch erschaffen wurde, sind wir frei von allen Vorurteilen, frei von aller Bosheit, die doch überall dahintersteckt, wenn die Menschen einander so lieblos beurteilen.

Aber seht, das muß euch nicht beeinflussen, ihr treuen Seelen, ihr alle, die ihr diese Worte lesen werdet, an euch alle sind sie gesprochen, nichts muß euch beeinflussen, weder die Vorurteile der Menschen, wenn es gute Menschen sind, noch die Bosheit der übrigen Menschen. Deswegen wollte ja mein göttlicher Pflegesohn dreiunddreißig Jahre unter den Menschen wandeln, um allen Menschen ein Beispiel zu werden. Ich sage nicht, daß ihr auf mein Beispiel sehen sollt, obwohl mich die Heilige Schrift einen Gerechten nennt; nein, auch ich war Armseligkeiten unterworfen wie auch ihr.

Aber ein Beispiel stelle ich euch vor, und das ist mein göttlicher Pflegesohn, auf Ihn sollt ihr schauen, Seine Stimme sollt ihr hören. Seht doch, war es denn anders zu Seiner Zeit, als Er unter den Menschen wandelte, um sie dann durch die allerentsetzlichsten Qualen vom Joch der Sünde und des Satans zu befreien und so mit Sich und Seinem himmlischen Vater wieder zu vereinigen. Ich frage euch, war es denn anders, als es jetzt ist?

Darum wundert euch nicht und schaut nicht, ob man glaubt oder nicht. Ob man glaubt, daß der Herr Sich würdigt, das Leben des Glaubens zu erneuern in Seinen Geschöpfen, daß Er Sich würdigt, den Menschen zu zeigen, wie unendlich gut Er ist, daß Er in jeder Seele, die Ihm nachgibt, die guten Willens ist, Sich erfreuen will; denn an jeder Seele pocht Er an mit Seiner Gnade.

Kein Wunder also, daß Er von so vielen Tausend und Millionen Menschen, bei denen Er anpocht, abgewiesen wird, kein Wunder, wenn Er dann vor Freude, eine Seele gefunden zu haben, die Ihn versteht, die es versteht, in sich hineinzugehen, und Gott in sich zu finden, eine Seele, die da glaubt, was Er durch Seine Kirche lehrt.

Ich sage, wenn Er dann Seine ganze Freude und Wonne in diese Seele ausgießt, mit ihr so wunderbar und herrlich verkehrt, daß andere Menschen, wenn auch noch so gelehrt und begründet in den Geheimnissen der Religion, dennoch zweifeln und es nicht begreifen können, warum aber, weil sie die Güte eines Gottes noch nicht kennen, weil sie in sich selbst noch nicht so tief in sich hinabgestiegen sind, bis in jenen Abgrund der Verdemütigungen; denn nur in dem Maß, wie eine Seele hinabsteigt durch Verdemütigungen aus Liebe zu Gott, in dem Maß läßt sich die göttliche Güte herab, mit ihr zu verkehren.

Nun aber, wundert euch nicht, meine Lieben, daß sie euch so beurteilen. Kommt mit mir in die Gefilde Palästinas, wo mein göttlicher Pflegesohn auf und ab wandelte. Was sagten denn die Menschen von Ihm, besonders die Gelehrten, die allzusehr an sich selbst hingen? Man sagte dort, ja, man konnte es alltäglich hören: Wer ist denn dieser, der da so gelehrt sprechen will, der da so viel Aufsehens macht? Ist es nicht des Zimmermanns Sohn? Darin ist alles enthalten, meine Lieben, das Leben, das Vorbild für euch und das Lehren und das Vorbild für die gelehrte Welt.

Was schaden die niederträchtigen, schadenfrohen Reden meinem göttlichen Pflegesohn und mir? Wohl, solange Er auf Erden wandelte, konnte es Seiner Lehre so viel schaden, daß Sein Anhang freilich größer gewesen und geworden wäre, wenn nicht von Schriftgelehrten und Pharisäern das arme Volk allzusehr aufgewiegelt und verhetzt worden wäre.

Als Er dagegen Seinen Auftrag vollendet hatte und heimgegangen war zu Seinem Vater, war dies ja nur der Ansporn für die Armen und Verblendeten, die sich hatten verhetzen lassen von den Priestern, um so mehr nachzudenken, wer wohl dieser gewesen ist, der da unter ihnen wandelte in so majestätischer Gestalt, und doch so arm, so verachtet und zurückgestoßen.

Und als dann die Jünger und die Apostel auftraten und dieselbe Lehre, die sie von ihrem Meister und Herrn gehört hatten, erneut verbreiteten und wieder ins Gedächtnis aller brachten, ohne Furcht und Zittern hintraten vor die Mächtigen der Erde, dann erst siegte die Gnade, und das Christentum breitete sich aus über die ganze Erde.

Ihr aber, ihr Diener der katholischen Kirche, ihr Priester, die ihr so viel kritisiert und all die Worte, die der Herr in dieser Seiner Dienerin zu euch spricht, auf die Waagschale legt, die ihr so sorgfältig alle Worte abzuwägen sucht, um ja etwas herauszufinden, das euch das Übergewicht gebe und den Ausschlag zu euren Zweifeln, ich bitte euch, verwendet eure Kritik in anderer Beziehung, in euch selbst, geht mit euch selbst zu Rate und erforscht euch, ob in euch nicht gar manches zu kritisieren ist; denn vielfach ist der Glaube schwach, das Vertrauen allzu wenig und die Liebe, was soll ich sagen von der Liebe? O wie klein ist das Flämmchen der Gottes- und Nächstenliebe gar vielfach in so manchem von euch.

Seht, dies ist nun der Zweck, warum der Herr Sich offenbart in Seinen Geschöpfen: Um das Glaubensleben zu erneuern, um die Menschen zum Nachdenken zu bewegen, und es gilt in erster Linie euch, ihr Diener der katholischen Kirche, denn die Welt ist tief gesunken. Satan ist so mächtig geworden, weil er so viele Helfershelfer gefunden, Helfershelfer in allen Schichten der menschlichen Gesellschaft. Wer soll sie retten? Ihr, ihr Diener der katholischen Kirche, ihr allein sollt und müßt die menschliche Gesellschaft retten, ihr sollt und müßt die Herde Christi zurückführen auf jene Weide, von der sie sich verirrt; denn in trockenen Sandwüsten irren sie umher und verschmachten vor Elend, weil der göttliche Gnadentau das Erdreich der Seele nicht mehr befruchten kann.

Lange, lange schon hat mein Pflegesohn euch gesagt und vorbereitet, daß, weil von dieser Klasse aus das Übel in die Welt gedrungen und Jahrhundert um Jahrhundert allmählich es abwärts ging, bis das Übel den ganzen Unglauben, den ihr jetzt vor euch seht, heraufbeschworen, durch euch dieses Übel, so wie es gekommen ist, wieder beseitigt werden muß. Darum kommt, ihr Diener der Kirche, und schaut auf mein Beispiel. Nicht umsonst sage ich euch, hat der Heilige Vater die ganze Kirche unter meinen Schutz gestellt. Ihr müßt aber auch, da ich euch zum Vorbild geworden und hingestellt bin, da ich große Macht über euch ausübe, meiner Stimme folgen, die ich durch diese arme Kleine an euch richte.

Seht doch auf den Inhalt, auf den Kern, auf das Mark, welche die Worte in sich bergen, die euch vorgetragen werden, und nicht auf einzelne Stellen, die euch dunkel vorkommen. Seht, das ist euer Verdienst zu tun, was Gott von euch verlangt, zu tun, auch wenn es euch dunkel vorkommt. Lebendiger Glaube überwindet alle Zweifel, das Vertrauen gibt Flügel dem Eifer, die Liebe überwindet alle Schwierigkeiten, die euch in den Weg sich stellen werden.

Als der Herr mir gezeigt hatte, daß ich mich zum Ehestand entschließen solle, erkannte ich – wohl auf Eingebung des Heiligen Geistes – daß Diejenige, die meine Lebensgefährtin werden sollte, erhaben sei über alle Frauen ihres Geschlechtes, doch konnte ich nicht begreifen, auf welche Art der Messias sollte empfangen werden; denn hätte ich dies begriffen, hätte ich nicht gezweifelt, deswegen meine Zweifel und meine Betrübnis, die ich darüber empfand, als ich sah und bemerkte, daß diese meine jungfräuliche Gemahlin in den Stand der Mutterschaft eingetreten war.

Ich sage, der Herr verzieh mir diese Zweifel und rechnete sie mir nicht zur Sünde an, weil es keine Bosheit war von mir, weil Er es mir nur verborgen hielt und ich nicht wußte, auf welche Art der Messias empfangen wurde. Aber von der Zeit an, als ich darüber Aufklärung erhielt, fragte ich nicht mehr hin und her, meine Traurigkeit verwandelte sich vielmehr in eine himmlische, überirdische Glückseligkeit und Freude. Sie riß mich fort zu fortwährendem Frohlocken, um Gott zu danken, daß Er mich gewürdigt hat, in so nahe Verbindung zu treten mit der Erlösung der Menschen.

Und durchgeht jetzt mein Leben, ihr Diener der Kirche, ob ihr einen Vorzug findet vor anderen Menschen. Seht, ob ihr alle, wo ihr steht, wo euch der Allerhöchste hingestellt, nicht in bessere Lage versetzt seid als die, in welche mich der Allerhöchste hingestellt hatte. Nein, nein, mein ganzes Leben war ein sehr armes, mühevolles, kummervolles und sorgenvolles Leben, und doch gab es, nach meiner Gemahlin, niemanden in der Schöpfung, der eine größere Glückseligkeit in sich geborgen hätte als ich. War nicht mein ganzes Leben in beständiges Dunkel eingehüllt? Aber der Wille Gottes war mein Wille geworden, und ich vollführte den Auftrag, den Er mir gegeben. Und seht, wie es sich gelohnt hatte. Seht, wie ich heute vor euch stehe! Als Schutzpatron der ganzen katholischen Welt!

Derselbe Auftrag und derselbe göttliche Wille ergeht an euch, ihr Diener der Kirche. Auch für euch soll dereinst eine Zeit kommen, wo man euch allen Dienern der Kirche bis auf diese Zeit und bis zum Ende der Welt vorstellen wird als vollkommenes Muster eines katholischen Priesters. Denn ihr, nicht diese Kleine, durch die der Herr zu euch spricht, durch euch soll das Erdenreich erneuert werden. Darum geht Hand in Hand und schaut auf euren Widersacher, dann wird der Mut in euch gestählt werden.

Seht, was die Kinder der Welt nicht alles aufbieten, um alle mit ihren Netzen zu umgarnen und zu umstricken. Dies ist das Reich der Finsternis. Ihr aber steht im Reich des Lichtes, das Licht, das durch den Unglauben der Zeit sehr, sehr verdunkelt ist, und es bedarf vieler Mühe und großer Opfer. Hinein müßt ihr blasen in die glimmende Kohle, um sie wieder aufzufrischen zu einem mächtigen Feuer, das da den Unglauben der Zeit wieder wegbrennen muß und wegbrennen soll. Jene aber, die sich stoßen an mancherlei, was in dir gewirkt wird, sollen wissen, daß erst dann, wenn sie einmal eingegangen sind in das Reich des Lichtes, ihnen alles aufgeklärt wird, was sie hier nicht verstehen. Sie sollen die Steine nicht allzu groß und nicht allzu häufig auf dich werfen. Es wird der Tag kommen, wo sich alles auflösen wird. Niemand hat das Recht, Vorurteile zu hegen gegen seinen Mitmenschen, am allerwenigsten aber seine Vorurteile zu bekräftigen."

Barbara: "Mein Jesus, ich danke Dir für alle Belehrung, die ich heute erhielt von Deinem heiligen Nährvater, dem heiligen Josef. O wie danke ich dir, daß auch du dich würdigst, mich arme Sünderin heimzusuchen."

Jesus: "Höre, Meine Tochter! Ich bin der Vater aller Menschen. Durch Meinen Tod am Kreuze habe Ich alle Menschen erlöst und alle Herzen Mir erkauft. Darum ruht Mein Auge auf jedem Meiner Kinder und verlangt, daß alle Menschen gerettet werden, die Guten und die Bösen. Wenn Ich euch nach A. führte durch jenen fremden Priester, den ihr gar nicht kennt und den ihr nicht herbeigerufen, sondern den Ich herbeigeführt, denn man muß immer wissen, daß es keinen Zufall gibt in Meiner Schöpfung, und daß diejenigen, die den Zufall erwähnen, damit nur ihren Unglauben beschwichtigen wollen. Alles liegt in Meiner weisen Absicht, jeder Schritt und Tritt eines Menschen ist geleitet von Meinem Geist, denn jede Seele hat beständig um sich zwei Geister, die da streiten um die Seele, diese Seele zu gewinnen. Es ist der Geist der Finsternis, oder es ist Mein Geist, Der manchmal siegt, und manchmal siegt der Geist der Finsternis über die Seele, und sie geht der Sünde nach und fällt in die Sünde.

Nun aber bedenkt doch, wie Mein Geist, Der doch das Herzblut hingab für die Seele, wetteifert mit dem Widersacher, die Seele wieder für sich zu gewinnen und alle Mittel und Wege erdenkt und ersinnt und der Seele nachgeht. Und so wie Ich die Seele Mir zu sichern trachte, so geht aber auch jener Geist ihr nach. Besonders ist dies zu erkennen bei einer Seele, die ihm entrissen ist, wenigstens ihm entrissen war, in der Mein Geist Sich freute. Doch müßt ihr wissen, daß die ganze Hölle alles aufbietet, um Mir Meine Freude zu verderben, die Ich in den Geschöpfen finde, um Mir die Seele zu entreißen. Satan hat Mir Rache geschworen, und er kann dies nicht anders ausführen, als daß er Mir die Freude verdirbt an den Menschen, an den armen Menschen.

Ich habe gesagt, die Jungfrau, zu der Ich euch hinführte aus weiser Absicht, solle büßen, was gefehlt sei durch die Priester. Nun müßt ihr wissen, daß Ich dieses Geschöpf an Mich gezogen von frühester Jugend auf, daß aber Satan mit der ganzen Macht, die ihm zu Gebote steht, sich bemüht um diese Seele. Ich habe noch nicht gesagt, daß sie durch eine Todsünde sich von Mir getrennt hat, obwohl sie getrennt lebt von der Kirche; denn dazu gehört die ganze Willenskraft eines Menschen, und dies hat gefehlt. Sie wollte, die Jungfrau, sie wollte Mich nicht beleidigen; also muß Ich alles aufbieten, um sie wieder mit der Kirche zu vereinigen, denn nur von dort aus werden ihre Leiden der Kirche nützen können.

Durch ihre Verlassenheit soll sie büßen, was durch die Priester gefehlt ist. Denn sobald sie mit der Kirche vereinigt ist, treten alle ihre Verdienste wieder in Kraft, bleiben aber so lange keine Verdienste, als sie sich außerhalb der Kirche befindet und der Geist der Finsternis in ihr arbeitet. Die Priester aber, die dich so sehr tadeln, sollen wissen und abermals wissen, daß sie nicht beauftragt sind, eine Seele, die nicht unter ihrer Gewalt steht, zurückzuführen. Die haben nicht mehr zu tun, als was Ich ihnen sagen lasse."

Barbara: "O Herr, was soll N. in N.; um diese Sache zum glücklichen Ausgang zu bringen?"

Jesus: "Sie soll sich an Meinen Nährvater wenden! Ihr aber, Meine Kinder, geht ruhig weiter, kümmert euch nicht darum, bestrebt euch, eure Herzen zu reinigen, damit Mein Geist allein in euch wirke, denn auch ihr müßt wissen, daß das Reich der Finsternis vieles, sehr vieles gegen euch unternimmt! Aber fürchtet euch nicht. Nur müßt ihr vorsichtig sein, euren Mitmenschen gegenüber immer und überall Milde und Güte und Wohlwollen zeigen. Nichts darf euch verdrießen, alles, alle Kränkungen müßt ihr in den Wind schlagen, darüber hinweggehen, damit Ich ungeniert und ungestört in euch wirken kann."

Barbara: "O mein Jesus, gib mir doch heute am Fest des heiligen Nährvaters eine Gnade: Die heilige Freude, daß ich über alles hinweggehen kann, wie Du es von allen frommen Seelen verlangst."

Jesus: "Meine Tochter! Der Stand und der Beruf sind kein Hindernis, nur die bösen Neigungen, das ist das Hindernis, das dich bisweilen abwärts zieht. Du mußt aber tun, was Ich dir einmal gesagt habe, du mußt dich auf den heiligen Berg flüchten, die Neigungen, sobald du sie bemerkst, in dir niederkämpfen und den Feind nicht beachten, der sie in dir anstachelt; denn es ist nicht alles Sünde, solange du nicht darin freiwillig nachgibst."

Luise: "O Herr, verleihe doch auch mir die Gnade, über mich wegzugehen und mehr für Dich tun zu können und nicht so viel Rücksicht auf meine Gesundheit nehmen zu müssen."

Jesus: "O wie muß Ich Nachsicht mit allen Menschen haben! Ihr seid Menschen, und der Eifer erkaltet in jedem Menschenherzen. Dies ist auch ein Kunstgriff Meiner Güte, um ihm wieder Gelegenheit zu geben, sich zu erkennen, seine Armseligkeit und seine Abhängigkeit von Mir. Du mußt dich immer wieder aufraffen, denn Satan packt jede Seele an der schwachen Seite an, er kennt die schwache Seite eines jeden Menschen.

Sei nicht allzu ängstlich, kümmere dich aber auch nicht, wenn du glaubst, zu wenig zu tun, denn du mußt wissen, daß das Lebensschicksal eines jeden Menschen, wenn es einmal festgelegt ist, doch noch vor Meinen Augen steht und das Verdienst des Menschen ausmacht, und der Mensch ist und bleibt ein Mensch, auch wenn er noch so guten Willens ist. Niemand gräme sich ob seiner Fehler; wenn er sie nur einsieht und zu Mir kommt, dann bin Ich bereit, sie ihm alle zu tilgen, ihm alles zu ersetzen.

O ihr treuen Seelen, ihr Meine liebsten Kinder, mit welcher Liebe sehnt Sich Mein Herz, euch wohlzutun. Darum vergeßt die Kleinigkeiten, die Armseligkeiten, die euch so niederhalten. Schwingt euren Geistesflug empor und bedenkt doch, daß Ich euer Bruder bin. Glückselig, ja tausendmal glückselig, die ihr geglaubt habt, glückselig alle, die Mich mit Liebe umfangen."

Dann äußerte Jesus den Wunsch, die beiden Dienstmädchen, die am Morgen miteinander kommuniziert hatten, möchten hereinkommen.

Barbara: "Kommt doch herbei, Er will Sich in euch erfreuen, in euch, Seinen Kindern! O wie bist Du so gut! Wie schaut Sein Auge nach jedem Seiner Kinder! O wir wollen Ihn loben, Ihm danken! Sieh Herr, wie sie Dich lieben und danach streben, Dir zu gefallen. Sie haben ihre Heimat verlassen, um Dir zu dienen. O gib Dich ihnen zu erkennen, befestige in ihnen den Glauben und die Hoffnung und die Liebe. O laß sie erkennen, wie gut Du bist."

Jesus: "Fürchtet euch nicht! Es soll euch alles belohnt werden; denn ihr sollt wissen, daß ihr Mitgehilfinnen sein sollt, daß Meine Liebe in der Menschheit begründet werden soll. Die Menschheit soll wissen und erfahren, wie sehr Mein Herz verlangt, Sich der Menschen zu erbarmen. Ihr sollt aber Meine Güte kennenlernen, Meine Güte. Deswegen sollt ihr wissen, daß jede Handreichung, all euer Beten, eure Opfer, eure Arbeit, jede Stunde der Nacht, die ihr euch versagt, euch in der Ewigkeit einen unendlichen Lohn eintragen soll. Ihr sollt wissen, daß ihr zu den liebsten Kindern Meines Herzens sollt gezählt werden.

Denn seht, Ich will das Glaubensleben in der Menschheit erneuern, die Welt, die so sehr erkaltet ist, erwärmen, und dazu brauche Ich auch die Familien und die Jungfrauen, und alle, die guten Willens sind, sollen am großen Auftrag mithelfen; all eure Familien sollen gesegnet werden. Ich verspreche dir, Anna, daß deine beiden Geschwister sollen gerettet werden. Du sollst wissen, daß deine Schwester, die zwar auf Abwege geraten, doch wieder zurückkommen wird durch dein Gebet, die jetzt zwar nichts von sich hören läßt, weil sie vom rechten Weg abgekommen ist.

Es soll aber eine Zeit kommen, wo du wieder von ihr hören und Mir danken wirst. Dein Bruder soll nicht verlorengehen, und deine Mutter, wenn sie eingehen wird in Meine Herrlichkeit, so werde Ich ihr entgegenkommen und werde sie über viele setzen, über viele Reiche, denn die Armen, o wie liebe Ich sie, werden in der Ewigkeit den Reichen vorausgehen, die glauben, viel getan zu haben, so werden doch gar manche Witwen und gar manche Familienmutter vor sie gestellt werden, vor Meine Engel und Heiligen.

Du aber, du gute Settchen, sei zufrieden. Ich verspreche dir, all die Opfer, die du Mir gebracht, sollen dir überreichlich belohnt werden. Du sollst wissen, daß Ich dich herausgeführt, weil deine Gesundheit für das Kloster nicht hinreichend war, und weil du bestimmt warst, in dieses Haus zu kommen, wo du mithelfen sollst an Meinen Plänen.

Deine arme Schwester, auch sie wird wieder zurückgeführt um deines Gebetes willen. Betrübe dich nicht, daß der Mann, den Ich ihr an die Seite gegeben, weil sie leichtsinnig geworden, sie jetzt büßen läßt. Aber es wird eine Zeit kommen, wenn sie ausharrt, wo er zurückkehrt, und das kannst du bewirken durch dein Gebet. Du kannst jetzt schon die Früchte sehen; denn nicht auf einmal wird der Mensch schlecht und nicht auf einmal wird der Mensch gut. Das kostet viel Gebet und viele Tränen, und durch ihr Leiden, das sie still erduldet, soll sie ihren Mann auf die richtige Bahn einlenken, und Ich sage dir, alle deine Geschwister werden den richtigen Glauben bewahren. Du hast einen guten Vater, du hast eine gute Mutter (Stiefmutter).

Obwohl sie euch manchen Verdruß bereitet, ist es doch nicht so schlimm gemeint. Diesen Fehler müßt ihr übersehen, weil er in ihrer Natur gelegen ist. Ihr müßt Geduld miteinander haben. Es ist immer eure Mutter, der ihr viel zu verdanken habt. Jetzt aber freuet euch und gebt keinem Verdruß nach. Seht, das ist Satan, der will aussäen; denn eure Herzen sind Mir geweiht."

Barbara: "O welches Glück! Ich danke Dir im Namen aller, die es vergessen, Dir zu danken, für all die Tröstungen, die Du uns heute gegeben, und auch für all die Leiden, die Du uns bereitet, denn der Weg, den wir gehen, ist ein gar leichter, süßer Weg. Wie leicht sind die Leiden zu tragen, wie süß zu denken, das alles hat dir Dein Gott bestimmt. Ich danke Dir! O nimm uns Arme mit Wohlgefallen auf, die wir so sehr verlangen, Dir zu dienen, und alle, die mit uns in Verbindung treten."

Jesus: "Ja, ihr müßt wissen, daß es eines mächtigen Dammes bedarf, der dem Unglauben soll entgegengestellt werden, und da muß Ich die Familien dabeihaben, nicht die Klosterleute allein, nicht die Priester allein, auch die Jungfrauen in der Welt, die Familienväter und Mütter und alle, die noch an Mich glauben, auf Mich vertrauen, und die Mich noch lieben, sie alle sollen herbeikommen, den Damm zu errichten, der dem Liberalismus der Zeit entgegengestellt werden soll. Meine Kirche soll wieder aufblühen, sie soll verbreitet und verherrlicht werden und zur Blüte gelangen, wo alle sie sehen sollen.

Seht, wie Satan triumphiert! Warum soll Ich nicht alle Macht aufbieten, um Meine Kinder zurückzuführen? Und ihr seid die Bevorzugten, ihr sollt den Damm bilden. Durch das hochheiligste Sakrament will Ich in euch eingehen, will Ich in euch wohnen, und alle eure Bitten erhören. Aber auch die anderen sollen herbeikommen und sollen wissen, wie gut Ich bin, und nur dann, wenn die Menschen sehen, wie gut Ich bin, dann erst werden sie wieder glauben, und es wird eine andere Zeit erstehen."

 

Zweiter Fastensonntag 1897

Schlag Mitternacht begann der erste Sturm im Leiden von Barbara Beim zweiten Sturm zeigte Sich ihr Jesus so entstellt, daß Barbara Ihn nicht erkannte und dachte, am Ende bin ich jetzt getäuscht. Nach dem dritten Sturm aber zeigte Er Sich sehr liebevoll und sagte, Er habe jetzt in dieser österlichen Zeit viel zu leiden, sie möge Ihm doch den Trost nicht versagen, daß Er Seinen Schmerz mitteilen und ausgießen könne.

Jesus: "Ich komme, um Mich in dir zu erfreuen."

Barbara: "Ach, verzeih mir, o Herr, daß ich Dich vorhin nicht erkannte, als ich Dich so entstellt sah."

Jesus: "Du sahst Mich, wie Veronika Mich sah, als sie Mir den Liebesdienst leistete, und wie die weinenden Frauen auf Meinem Kreuzweg. Denn, so wie Ich damals entstellt war, so ist Mein Bild in vielen Frauenherzen entstellt und verzerrt, die Mich gar nicht mehr in sich aufnehmen. O sage doch deinen zwei Mitschwestern, daß sie Mir helfen sollen, denn Ich leide viel. Ich leide viel wegen der vielen leichtfertigen Kommunionempfängen und Osterbeichten, wo man seine Sünden nur gleichgültig dahersagt, ohne Reue zu empfinden. Dies alles bin Ich noch bereit zu ersetzen, ja, wenn sie nur überhaupt noch kommen. Aber wie viele, die Mich nicht mehr kennen, die Mich hinausgestoßen haben, und doch ist das Frauengeschlecht das fromme, und trotzdem wenden sie sich von Mir ab gegen ihre Natur."

Dann sah Barbara eine lange, unbeschreiblich schöne Prozession von Jungfrauen aus der triumphierenden Kirche vorbeiziehen, und zwar die Mitglieder aus der Pfarrei St. Ignaz, alle blendendweiß und durchsichtig. Barbara bat und flehte, ihre kleine Nichte Anna auch zu sehen. Auf einmal wandte sich eine um und sah Barbara gar freundlich an; es war ihre Nichte. An diese schlossen sich die lebenden Jungfrauen an und Jesus zeigte Barbara Seine Freude, die Er an den Jungfrauen hat, weshalb Er es so sehr beklage, daß es solche gebe, die Ihm den Rücken zukehrten, obwohl Er der Jungfrauen wegen den Himmel verlassen habe, den Er sonst nicht verlassen hätte, wenn Er nicht in einer Jungfrau hätte geboren werden können. Die liebe, heilige Mutter Gottes trat hinzu und setzte Barbara einen Kranz von roten und weißen Rosen auf. Barbara fragte, was das bedeute.

Maria: "Dein Geliebter ist weiß und rot. Rot in Seinem Leiden und weiß in Seiner Glorie. Auch du sollst Ihm in Seinem Leiden nachfolgen, um Seine Glorie zu erreichen. Die roten Rosen sollen dich aber auch belehren, wie du in glühender Liebe verharren sollst. Du sollst besonders die Zweifel und Ängste mit glühender Liebe überwinden und die Reinheit des Herzens erstreben, welche die weißen Rosen dich lehren, damit das Auge des Geliebten, das fortwährend auf dich gerichtet ist, auch Wohlgefallen an dir finde. Und dies sage auch deinen zwei Mitschwestern; was dir gilt, das gilt auch ihnen."

 

Vierter Freitag im März 1897

"Denn ihr müßt wissen, nur die Sünde ist es, die den Verstand verdunkelt."

Lied: O Sünder, mach dich auf...

Es ist Finsternis geworden, als die Juden unseren Herrn Jesum Christum gekreuzigt haben, und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: "Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen!"

Barbara: "Durch die Bitterkeit Deines Todes erbarme Dich aller armen Sünder, besonders derer, die diese Woche ihre Standesbeichte verrichten wollen. Mein Jesus, in Vereinigung mit der lieben, schmerzhaften Mutter, mit meinen zwei Mitschwestern und allen Gerechten, die noch leben, bitte ich Dich um Barmherzigkeit für die Jünglinge. Mein Jesus, ich empfehle Dir ganz besonders jene, die bei uns verkehren; führe sie auf den rechten Weg. O liebe, schmerzhafte Mutter, lege Du Deine Fürsprache ein für alle die Sünder, die Deinen lieben Sohn nicht mehr empfangen in der heiligen Kommunion."

Maria: "Meine Tochter, werde nicht mutlos! Harre aus und danke Meinem Sohn für das Glück, das Er dir bereitet, dir und all denjenigen, die mit dir in Berührung kommen; denn in erster Linie sollen sie sehen und erfahren, wie gut der liebe Gott ist. Siehe, was war denn Mein größtes Glück auf Erden? Auch Ich war in diesem Tränental nicht ohne Leiden. Mein ganzes Leben war Mühseligkeiten und Beschwerden unterworfen. In Meiner Jugendzeit hatte Ich kein Lebensglück genossen. Wonach andere Menschen verlangen, verschmähte Ich, schon im ersten Keimansatz, in Meiner Jugend. Ich verließ Mein väterliches Heim, um mir Entsagungen und Entbehrungen aufzuerlegen, obwohl Ich in Hülle und Fülle hatte, um hätte genießen zu können; denn Meine Eltern waren nicht arm, sie hatten nicht mit Not zu kämpfen. Eine glänzende Aussicht stand Mir zu Gebot, aber Ich verstand durch das helle Licht, das Mir schon im Mutterleib aufgegangen war.

Weil Ich ohne Makel der Erbsünde empfangen wurde, war Mein Verstand befreit von aller Dunkelheit und Finsternis, denn ihr müßt wissen, nur die Sünde ist es, die den Verstand verdunkelt, und man kann es von Tag zu Tag sehen, daß es so ist. Je mehr die Menschheit sich der Sünde hingibt, desto mehr weicht das Licht. Weil nun die Sünde keinen Eingang in Mir fand, desto mehr Verstand hatte Ich von oben, vom Vater des Lichtes. Weil Mein Verstand niemals verdunkelt war, erkannte Ich die Nichtigkeit der Dinge, die da die Menschen so hoch achten. Darum beeilte Ich Mich, Meinem Herrn und Gott Freude zu machen, und um dies zu können, war Mein Liebstes das Haus des Herrn.

Doch hatte Ich Meine Natur, die auch das Leichtere gerne gehabt hätte, und mit dieser hatte Ich manchmal zu kämpfen. Aber die Gnade und die Liebe zu Gott siegten von Tag zu Tag immer mehr in Meinem Herzen, so daß Ich ganz und gar in Meinem Gott aufging und Ich wenig Bedürfnisse für Mein sinnliches Leben zu haben brauchte. Ich sage dies nicht vergebens 'zu haben brauchte'. Versteht ihr das, Meine Kinder?

Der Mensch ist aus Fleisch und Blut. Wenn nun der Mensch seine Armseligkeit so sehr fühlt, dann ist es ein Zeichen, daß er noch seine sinnliche Natur befriedigen muß. Ich sage dies zu euch, Meine Kinder, nicht als ob Ich unzufrieden wäre mit euch, aber weil ihr euch so viel beklagt, daß euch die Natur so viel in Anspruch nimmt. Seht, solange die Liebe Gottes und Gott Selbst die Natur nicht so weit abgetötet hat, daß sie keine Ansprüche mehr hat, so lange müßt ihr Geduld haben mit dieser sinnlichen Natur. Deswegen müßt ihr nicht glauben, daß ihr Gott mißfällt, oder daß Gott weniger Wohlgefallen an euch habe.

Seht, die Diener der katholischen Kirche, zu eurem Trost und zu ihrem Trost will Ich euch diese Belehrung geben, die all ihre Kräfte so aufgerieben, daß sie manchmal nicht mehr wissen, woran sie sich noch halten sollen, sie werden unwillig und wissen nicht mehr, woher es kommt, und andere Anstoß an ihrem Gebaren nehmen, wenigstens ihre Umgebung. Ja seht, da heißt es Geduld haben mit sich selbst, auch diese Launen der Natur zu ertragen, denn sie kommen nicht von der Verkehrtheit eurer niedrigen Natur. Durch die Überanstrengung eures Berufes ist euer Fleisch zu abgehärmt, eure sinnliche Natur zu abgespannt, und daher kommt es, daß sie das Geistige nicht mehr fassen kann. Habt Geduld mit euch selbst! Auf diese Zeit kommt eine andere, wo ihr euch wieder freuen könnt.

Für jetzt aber hört dies zu eurer Belehrung, denn Meine Kinder, ihr müßt wissen, obwohl Ich ein Mensch war wie ihr, weil Ich ja bestimmt bin, die Mutter Gottes zu sein, und obwohl Ich die Mittlerin bin, die Vermittlerin des Heiles, sollte Ich aber doch auch die Miterlöserin sein des menschlichen Geschlechtes, somit doch mehr als ein gewöhnliches Geschöpf.

Darum, wenn Ich euch hingestellt bin als Beispiel und Muster, müßt ihr nicht irre werden, wenn ihr Mich nicht so nachahmen könnt; denn ihr seid Geschöpfe, bloße Geschöpfe, aus Adam geboren, und Adamsschuld lastet auf euch. Ich aber wurde durch Gottes Gnade, weil Ich Gott gebären sollte, ausgeschlossen von dieser Adamsschuld. Doch wie Ich dir gesagt habe, war Mein ganzes Leben ein beständiges Leben der Leiden und Mühsale. Von nichts war Ich befreit als nur von der Sünde.

Welch verkehrtes Geschlecht war um Mich her! Wie mußte Ich Tag und Nacht Nachsicht und Geduld haben mit den Schwächen und Fehlern Meiner Umgebung, ausgenommen Meines heiligen Bräutigams, mit dem Ich im Ehestand lebte. Solange Ich aber Klosterjungfrau war, Tempeljungfrau, mußte Ich viele, viele Nachsicht haben mit den anderen Meinesgleichen.

Und als Mein Sohn herangewachsen war und Ich mit Ihm unter vielen Menschen verkehren mußte, mit vielen Menschen leben mußte und zusammenkommen, was mußte Ich da erst alles ertragen. Wie viele Charaktere mußte Ich studieren. Aber das alles überwand Meine Liebe zu Gott, Meine Liebe zu den Menschen. Ich wußte, daß Mein Sohn den Himmel verlassen hatte und hereingetreten war in die Welt, um die armen Seelen zu befreien von dem Joch Satans.

Denn ihr sollt wissen und wißt es, welcher Kampf im Himmel vor sich ging, als Satan hinausgeschleudert wurde aus dem Himmel in die Hölle, wegen einer einzigen Sünde, und in demselben Augenblick, als der Herr Seinen Untergebenen, den heiligen Engeln, den Plan vorlegte, daß Er das Menschengeschlecht erschaffen wolle, daß dies Geschlecht, weil weit unter ihnen stehend, aus der Materie eines Stoffes genommen, also nicht ganz geistig wie sie und infolge dieses Materials, dem es einesteils angehört, fallen werde, mußte Er nun aber, um Seiner Gerechtigkeit genüge zu tun, diesen Geistern ob der furchtbaren Strafe, die Er über sie verhängte, einigermaßen Gerechtigkeit widerfahren lassen, und Er gab ihnen die Erlaubnis, dieses Geschlecht anzufechten, und so sie es besiegten, Gewalt auszuüben über dieses Geschlecht. Dies sollte die Strafe der Sünde sein und bleiben, solange dies Geschlecht, nämlich der Mensch, bestehen würde.

Nun hat aber Mein Sohn, nachdem Satan viertausend Jahre seine Macht ausgeübt über das Menschengeschlecht, die Fesseln gebrochen durch Seinen Tod am Kreuz, und das Menschengeschlecht steht frei. Aber die Macht Satans, die ihm der Herr überlassen hatte, um Seiner Gerechtigkeit Genüge zu tun, bleibt bestehen, daß er fort und fort seine Gewalt ausüben kann über das Menschengeschlecht. Da nun aber in der ganzen Schöpfung, wie das auserwählte Volk im Alten Bund, so die katholische Kirche im Neuen Bund das einzige Geschlecht ist, das Gott versöhnen kann, um derentwillen die Welt erhalten bleibt, so müßt ihr wissen, wieviel Meinem Sohn daran gelegen ist, daß diese heilige Kirche Glieder erzeuge, die mit der ganzen Kraft und Energie ihres Geistes und Willens sich einstellen und streiten für ihre Brüder, für ihre verirrten Brüder. Werdet doch nicht müde, werdet doch nicht irre, wenn ihr hineinschaut in diese Welt.

Seht doch, wie Satans Reich sich ausbreitet, und wenn ihr nicht Gut und Blut einsetzt, ihr Diener der katholischen Kirche, um eure Herde, die Herde Christi, auszuscheiden aus dieser gottlosen Schar, so werdet ihr sehen, wie das Häuflein zusammenschmilzt. Darum wundert euch nicht, wenn Mein Sohn euch zeigen will, daß Er wirklich und wahrhaft bei euch ist, und daß Er es aufzeigen will in einer und durch eine so einfältige Seele, daß Er fort und fort Sein Wort und Seine Klage in ihr wiederholt. Seid ihr doch die Träger des Wortes Gottes! Seid ihr doch diejenigen, die ihr Verwalter seid über die Speisekammer, wo das Getreide aufbewahrt wird, um zu Zeiten großer Hungersnot austeilen zu können unter das schmachtende Volk. Seid ihr doch diejenigen, die jahraus, jahrein dasselbe Wort Gottes immer und immer wieder verkündigen müssen. Vergeßt doch nicht, daß der Herr mit euch ist, daß ihr euch nicht zu fürchten braucht, mag man euch gegenübertreten, mag man euch verfolgen und hinausstoßen, o es kommt eine Zeit, wo ihr euch erinnern werdet.

Aber fürchtet nichts, tretet hin vor die Mächtigen, tretet hin vor das Oberhaupt der Stadt und haltet ihnen vor das Schreckliche, was da kommen wird, wenn die Menschen sich nicht bekehren. Wenn das Oberhaupt der Welt mit dem Oberhaupt der Kirche, mag es sein im Staat, im Land oder in der Stadt, oder im kleinsten Dörfchen, nicht Hand in Hand zusammengeht, um dem Übel der Zeit entgegenzusteuern, wird es noch lange nicht besser werden.

Du aber, Meine Tochter, beklage dich nicht, werde nicht mutlos, wenn Mein Sohn Sich zu dir flüchtet. Dann sollst du wissen, daß es Mein Sohn ist, daß du nur den Schmerz mit Ihm teilen sollst, den Schmerz, daß so viele, viele trotz der großen Mühe, welcher die Kirche sich antut, nicht mehr hören auf ihre Stimme, auch unter denjenigen, die noch zu den Besseren gehören wollen, die sonst auch vor der Welt die Besten sind, auch sie wollen nicht mehr hören auf das Wort, das ihnen durch die Diener der Kirche vorgetragen wird, und für diese sollst du leiden."

 

Dritter Fastensonntag 1897

Das Leiden begann in der Nacht auf den Sonntag, Schlag Mitternacht. Es war niemand dabei als ihre Schwägerin, die nur wenig aufschreiben konnte, weil sie dem schnellen Redefluß nicht folgen konnte. Darum nur Bruchstücke.

Jesus: "Meine Tochter! Beruhige dich, das ist es eben, weshalb Ich dich ganz allein trösten will. Ich will weder deine zwei Freundinnen noch sonst jemanden, um dich zu überzeugen, daß Ich es bin, daß Ich Mich in dir trösten will in dieser mitternächtlichen Stunde. In dieser Stunde war es, wo die Erlösung der Menschen ihren Anfang genommen, die zwölfte Stunde war es, wo Ich angefangen, wieder einzutreten in Meine ewige Herrlichkeit, und diese heilige Stunde wird es sein, wo auch du eintreten wirst, wo Ich dich erwarten will an der Goldenen Pforte, und wo du in alle Ewigkeit Mich genießen kannst, wo dir alles vergolten werden wird, was du jetzt für Mich gelitten hast. Freue dich, Meine Tochter, auf jene Stunde, welche auch die deine sein wird.

Und weil sich niemand deiner annimmt, so will Ich ganz allein dein Trost sein, du brauchst niemanden. Du sollst wissen, daß dein Leiden der Pfarrei St. Ignaz am meisten nützen könnte; aber weil sie es nicht glauben, deswegen kann es ihnen nicht viel nützen. Du sollst auch wissen, daß es N. nicht viel nützt, aber diejenigen, die es glauben, sollen es fühlen; sie sollen in auffallender Weise wirken. Es wird der Unglaube schmelzen an all jenen Orten, wo ein Priester steht, der glaubt, daß Ich mit dir verkehre, und der die Worte in seiner Tätigkeit verwirklicht, und der Glaube wird wieder aufblühen. Es wird eine Zeit kommen, wo es alle einsehen, aber es wird für viele zu spät sein. Sie werden keinen Trost finden, wo sie sich auch hinwenden werden."

Barbara: "O mein Jesus! meines Herzens! O komm, ich will Dich lieben, ich will Dich sehnlichst empfangen."

Jesus: "O komm, Meine Tochter, teile du Meinen Schmerz mit Mir, laß Mich zu dir flüchten."

Und Jesus nahm ihr das Herz aus dem Leibe und goß es über in das Seine und sie kann die Seligkeit nicht beschreiben, die sie empfand, denn sie glaubte sich im Himmel.

Barbara: "Und ich sehe ein Kreuz so groß, daß es mir scheint, es reiche von der Erde bis zum Himmel, und unter dem Kreuz steht eine Frau, die schaut gegen den Himmel und weint bitterlich, die Hände ringend."

Jesus: "Meine Tochter! Das Kreuz ist die Zeit, weil die Welt sich so ganz und gar von der Kirche trennt und auf die Worte Meiner Diener nicht mehr achtet. Die Jungfrau, die darunter steht, ist Meine jungfräuliche Braut, die heilige Kirche. Sie beklagt ihre Kinder, die nicht mehr auf sie achten, die sie verachten, besonders die Söhne, welche doch den wichtigsten Teil ihrer Zukunft ausmachen, ihr entrissen sind.

Deswegen soll ein Damm errichtet werden. Es sollen sich die Priester mit allen Ständen einigen und darauf hinarbeiten, daß der Liebesbund so schnell wie möglich gegründet werde. O raffe dich 63 auf, du Tochter Sions, und komme Ihm entgegen und schaue Ihn mit der Krone der Vermählung an dem Tag, an dem Er Sich vermählte mit der Dornenkrone."

 

Herz-Jesu-Freitag im April 1897

"Du aber, o Mensch, den Ich in diese Schöpfung hineingestellt, du bist Mein Ebenbild!"

Lied: Dem Herzen Jesu singe...

Barbara: "Mein Jesus, ich danke Dir, daß Du gekommen bist, mich heimzusuchen. Den ganzen Tag steht meine Seele schon vor der Tür und wartet auf Dich! Ich danke Dir, daß Du alles vergißt, allen Undank, alle Nachlässigkeiten, die ich mir habe zuschulden kommen lassen. Mein Jesus! Nimm dafür den Eifer, die Liebe, mit der Du alles ertragen, mit der Du die Ehre des himmlischenVaters befördert und genug getan für alle Menschen, auch für mich arme Sünderin. Ich empfehle Dir alle jene Sünder der ganzen Welt, alle, die sich mit mir vereinigen, die lesen, was Du durch mich sprichst, und ich bitte Dich, Du möchtest doch in all jenen Herzen die heilige Freude bewirken.

Ich empfehle Dir auch alle, die nicht glauben, wenn sie es auch lesen, alle, die mir weh tun, ganz besonders diejenigen, die mir weh tun und nicht glauben. O Herr, diese alle mußt Du überführen, indem du Zeichen setzt und alles in Erfüllung gehen läßt, was Du mir gesagt. Ich empfehle Dir auch alle, die nicht mehr glauben, die Dich nicht mehr in der heiligen Kommunion empfangen, besonders die Sünder in der Stadt, in der Pfarrei St. Ignaz und in der Pfarrei meiner beiden Freundinnen. O mache doch Deinen Dienern die Freude, daß sich viele bekehren in diesem Jahr.

O mein Jesus, Du hast Ja gesagt, 'wo zwei oder drei sich versammeln, da will Ich mitten unter ihnen sein', siehe, wir sind hier alle drei versammelt, und nehmen noch dazu alle die Priester, die glauben, die mit uns verkehren. Um dieser aller willen erbarme Dich über alle Sünder, die Dich nicht mehr empfangen, damit auch diejenigen, die es nicht recht glauben wollen, sehen, daß Du sie zur Überzeugung führest."

Jesus: "Meine Tochter! Daß Ich mit dir verkehre, werden sie noch glauben. Denn, was Ich mit dir rede, ist nur noch eine Ergänzung der Lehre Meiner heiligen Kirche. Man soll nur die Worte, die Ich in dir spreche, und die Worte, die Ich durch Meine Diener spreche, gegenüberstellen, denn derselbe Geist, Der sie ihnen eingibt, spricht mit dir. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind Eins! Und wenn Mein Geist in dir redet, ist es doch Mein Geist, Der in Meiner Kirche redet. In jeder gläubigen Seele wohne Ich mit Meinem Geist, und um dies zu zeigen und um dies zu bekräftigen, was Ich in dir rede und anstrebe, darum komme Ich zu dir in so auffallender Weise; denn schon eintausendneunhundert Jahre wohne Ich unter euch im Tabernakel, um bei euch zu sein, bei euch, Meinen liebsten Kindern, die ihr allein das Glück habt, Mich so nahe zu besitzen, und doch will Ich euch zeigen durch dich und euch, Meine liebsten Kinder, daß Ich noch viel näher bei euch bin, daß Ich inmitten von euch wohnen will, daß ein jeder Christ der Tabernakel sein soll, in dem Ich wohne.

Seht, wenn Ich in irgend einem Land hätte wohnen wollen, wäre es schon genug, um den Menschen zu zeigen, wie gut Ich bin, wie Ich sie liebe. So aber wollte Ich nicht nur in einem Land, nein, in allen Ländern der ganzen weiten Welt wollte Ich wohnen, und nicht nur in den Ländern, sondern in jeder Stadt, in jedem Dorf, in jeder Kirche, in jeder kleinen Kapelle. Wo nur noch ein Priester ist, da will Ich wohnen, um euch zu trösten, um euch beizustehen, um Mein Leben fortzusetzen, das Ich nun einmal begonnen, als Ich herabstieg auf diese unwirtliche Erde. Dies alles genügt Mir aber nicht, nein, es genügt Meiner Liebe nicht, denn der Tabernakel, in dem Ich wohne, ist nur der Aufenthaltsort, wo ihr Mich besuchen könnt, wo ihr euch hinflüchten sollt, wenn ihr bedrängt und müde seid auf eurem Pilgerweg von der harten Reise, die jeder Mensch durch dies Leben, durch diese Sandwüste zu machen hat.

Nein, dieser Aufenthaltsort genügt Mir nicht! Auch Ich will Mich trösten, und dies kann Ich nur, wenn Ich zu euch herabsteige. Seht also, was Ich verlange, seht, wo ihr Mich suchen und finden sollt; zu jedem Christ ins stille Kämmerlein seines Herzens, da hinein will Ich steigen, da sollt ihr Mich suchen Tag für Tag. Seht, die schöne, weite Welt, den Himmel, das Firmament mit seinen unzähligen Sternen. Seht, wie jeder dieser Körper einen Glanz verbreitet, der euch erfreuen soll. Seht den Mond, der die dunkle Nacht erhellt, und erst die Sonne, die da leuchtet in dem letzten Winkel der Erde. Seht, das alles bezeugt euch von der unendlichen Majestät, Allmacht und Güte Gottes. Und fragt Ihn, wozu Er all dies erschuf. Vor allem freilich zu Seiner Ehre und Verherrlichung, dann aber zu eurer Freude, zu eurem Troste, denn sooft ihr den gestirnten Himmel betrachtet, sollt ihr euch erinnern, zu welcher Glückseligkeit ihr einst gelangen sollt.

Seht, all die Majestät, diese Allmacht, diese Weisheit, die überall euch entgegenleuchten, hat dieses alles nur geschaffen, um den Menschen die Prüfungszeit, die ihnen gesetzt ist, zu erleichtern. Was meint ihr, liegt der Majestät Gottes an dieser ganzen Schöpfung und zu welchem Nutzen erschuf Er sie? Zu nichts anderem, als daß Er sie in ihr Nichts zurückfallen lasse, aus dem Er sie hervorgebracht. Dich aber, o Mensch, der du so winzig klein dastehst in dieser großen Schöpfung, dich hat Er erschaffen, um Sich in dir zu verherrlichen, du sollst die ganze Ewigkeit Seine Freude sein, Seine Krone sein, Seine Liebe. Ist es nun zuviel verlangt, daß Er dir eine Prüfungszeit auferlegt hat, nach der du dann eingehen sollst für alle Ewigkeit in dies Reich, das kein Auge gesehen, kein Ohr gehört, in keines Menschenherz hinabgestiegen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben? Nun aber seid ihr, ihr Kinder der katholischen Kirche, die einzigen in dieser großen, weiten Schöpfung, die Mich würdig verherrlichen, die Mich würdig ehren können. Und wie viele, wie viele von euch, erkennen dies nicht mehr!

Abgewichen ist Mein Volk vom rechten Weg und hat sich verirrt, es verschmachtet in den Sandwüsten, in den wasserlosen Gegenden. Kein Wunder, wenn Ich eine Seele, die Mir nachgeht, die hört Meine Stimme, die verlangt nach Mir, Ich sage, kein Wunder, wenn Mein Herz, das betrübt und bedrängt ist, auf Mittel sinnt, um die wenigen Guten, die sich noch vorfinden in Meiner Schöpfung, mit Liebkosungen zu überhäufen.

Ja, Meine Diener, es ist schon wahr, ihr steht in einer gottlosen Welt, in einer Welt, die nichts für euch hat als ihren Geifer und ihren Spott, mit dem sie euch Tag für Tag besudelt. Dies alles berührt euch ebensowenig, wie Mich der Spott der Pharisäer und Schriftgelehrten besudelte. Die Göttlichkeit Meiner Person, die Göttlichkeit Meiner Lehre, die Göttlichkeit Meines Wandels und Lebens blieb Sich immer gleich, wenn man Mich auch noch so sehr besudelte mit Schimpf und Spott, mit Verfolgung und Drohung, auch selbst da, als Ich Mein Kreuz hinaufschleppte auf den Berg Kalvaria und Ich Mein Leben in den entsetzlichsten Qualen beenden mußte.

Seht, Meine Diener, ebensowenig schadet euch der Spott der Welt, der Spott eurer Feinde, auch wenn sie ihr Gift und ihren Unflat noch so sehr über alles, über all euer Tun und Lassen, ausgeifern und ausspeien. Kümmert euch nicht, tretet vor sie hin, wie Ich vor Pilatus getreten bin, nehmt euch Mein Beispiel zu Herzen. Denn ihr steht in der Zeit, von der schreckliche Dinge ausgehen, und wenn je Standhaftigkeit und Ausdauer gefordert war von euch, Meinen Dienern, so ist es jetzt aber ganz besonders notwendig, jetzt in dieser Zeit. Aber fürchtet euch nicht; die Göttlichkeit eurer Lehre, die Göttlichkeit eures Wandels, denn ihr alle sollt ja ein anderer Christus sein, die Göttlichkeit der Kraft, mit der ihr euren Feinden Meine Worte hinschleudern sollt, wird alle Meine Feinde zerschmettern, und im Kreuz werdet ihr siegen, wie auch Ich am Kreuz gesiegt habe."

Dann hielt Jesus einen Augenblick inne und Luise benutzte dies, um nach dem Wunsch einer Seele zu fragen, ob Er mit ihr zufrieden sei.

Jesus: "Wenn Ich euch belehre, dann seid zufrieden mit dem, was Ich sage, denn die Worte, die Ich zu euch spreche, sind zu kostbar, daß es viel zu kleinlich ist, auf einzelne einzugehen. Ist es nicht genug, wenn Ich euch sage, daß alle diejenigen, die glauben, was Ich sage, die teilnehmen an dem, was Ich mit euch rede, zu Meinen liebsten Kindern gehören? Dann, sage Ich euch, prüfe sich der Mensch selbst und tue, was sein Geist ihm eingibt; denn der Christ, der sich einreiht in das Band, das Ich dir gezeigt am heiligen Fronleichnamsfest, soll in ganz enge Verbindung zu Mir treten. Ich habe das schon so oft erklärt, und doch versteht ihr es immer noch nicht. Ich spreche deshalb so viel und so oft zu Meiner Dienerin und zu euch, denn euch alle drei habe Ich zusammengeführt als ein Werkzeug, das Ich benützen will, um Meine Pläne durchzuführen.

Ich sage, was Ich dir schon so oft gesagt, als Ich dir den Damm zeigte, der gebildet werden soll, um die menschliche Gesellschaft zu retten, und wie dieser Damm errichtet werden soll, habe Ich dir auch schon so oft gesagt und muß es immer und immer wieder erklären, daß Ich verlange, einen Liebesbund zu errichten in der ganzen weiten Welt. Und wo kann Ich ihn denn errichten als unter euch, Meinen liebsten Kindern, den Kindern Meines Herzens, die Mein Herzblut in sich aufnehmen, in denen Ich verkehren will. Es müssen die Priester mit aller Energie und Willenskraft vorangehen; denn Ich muß dir bewußt machen, daß nichts ohne Bedeutung ist, was Ich mit dir und durch dich getan habe.

Als du Mich sahst mit dem schweren Kreuz auf dem Rücken, mit dicken Schweißtropfen auf der Stirne, da wollte Ich dir die Weltlage zeigen und die Lage, in der Meine Kirche sich befindet, und das Kreuz, das Ich schleppte, ist das Kreuz, das Meine heilige Braut schleppt, Meine Kirche. Dieses Kreuz, das Ich dir gezeigt, kann niemand Meiner Kirche erleichtern als nur ihre Kinder selbst, ihre eigenen Kinder. Deswegen ließ Ich Mich herab zu dir, am heiligen Fronleichnamsfest, was seine große Bedeutung hat, um Meinen Dienern wieder zu zeigen, warum Ich gerade dieses Fest gewählt.

Und jetzt, da Ich schon so oft und so viel mit und zu euch gesprochen, Meinen Willen euch zu wissen tat, jetzt verlange Ich nur, was Ich damals von Meiner Dienerin verlangte, daß ihr nur eure Zustimmung gebt, eure Willenskraft, eure Entschiedenheit. Tut ihr es, so soll die Welt gerettet sein, tut ihr es nicht, so muß der strafende Arm Meiner göttlichen Gerechtigkeit euch alle mitsamt dem ganzen Menschengeschlecht züchtigen und niederschmettern. Ihr sollt wissen wie gut Ich bin, und was Mir an einer Seele gelegen ist, habt ihr schon genügend erfahren. Die ganze Welt mit allem, was sich in ihr befindet, ist nichts in Meinen Augen, ja, so viel ist sie wert vor Meinen Augen, daß Ich sie vernichten und nie mehr, nie mehr dieser Schöpfung gedenken werde.

Du aber, o Mensch, den Ich in diese Schöpfung hineingestellt, du bist Mein Ebenbild! Die Majestät eines Gottes ist in dir ausgeprägt und nicht anders kann Ich Freude an dem Menschengeschlecht haben, als wenn es Menschen gibt, die Mein Ebenbild in sich verwirklichen, die sich umgestalten. Darum tretet ein in den Liebesbund, macht es, wie es Meine kleine Dienerin tat, als Ich ihren Willen verlangte, gebt Mir eure Zustimmung, gebt Mir eure Willenskraft und stählt sie täglich im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, und bildet Mir Seelen, Seelen, in denen Ich Meine Freude habe, in denen Ich gerne wohne, in die Ich hinabsteigen will und kann. Keine Menschenseele soll ausgeschlossen sein von Meiner Liebe.

Darum breite sich aus der Liebesbund Meines heiligsten Herzens. Die Priester sollen sich Mühe geben, die öftere Kommunion überall einzuführen. O seht doch auf eure Schäflein, die Ich euch anvertraut habe, das arme, kleine Volk, wie auch es sich abmüht und abhärmt Tag und Nacht, wie es streiten muß um die Krone, und erleichtert ihm sein Schicksal. Ihr seid die Hirten, von denen Ich einstens die Schäflein zurückverlangen werde! Du aber, du gläubiges Volk, schließe dich an, an den Liebesbund, mache es dir zur Regel, zur ganz besonderen Regel, daß du oft und würdig dich Meinem Tisch nahst. Und nun lebt wohl, Meine Kinder, bis Ich wieder zu euch komme. Seid zufrieden mit dem, was Ich zu euch rede."

Lied: Hochpreiset meine Seele...

Danach wurde Barbara zu noch innigerer Vereinigung zugelassen und sagte zu Jesus:

Barbara: "Nun noch eine Bitte, gelt, Du willst nicht, daß meine beiden Freundinnen in der Nacht herkommen? Es ist mir ja leid um die goldenen Worte, daß sie sollen verlorengehen, aber wie Du willst, o Herr."

Jesus: "Ich habe dir gesagt, daß Ich deswegen die Nachtzeit benütze (seit den Standeskommunionen bekommt Barbara nämlich ihr Leiden in der Nacht, Schlag Mitternacht, von Samstag auf Sonntag, und ihre Schwägerin kann dem schnellen Redefluß nicht folgen und deshalb nur weniges aufschreiben), um dich zu trösten, weil du das schwerste Kreuz zu tragen hast, und Ich es dir schulde. Seid zufrieden, wenn ihr diese Stunde auch nicht bei Mir sein könnt, ihr könnt Mir besser dienen die anderen Tage, denn die allzu große Anspannung verhindert euch, dem Gottesdienst beizuwohnen, und Wunder soll man keine verlangen. Es ist nicht notwendig, Wunder zu wirken, wo es auf gewöhnlichem Weg auch gehen kann. Niemand soll Wunder verlangen, wo es nicht nötig ist, auch nicht N. Er soll sich daran erinnern, was Herodes tat, als Ich vor ihm stand und was Ich ihm zur Antwort gab, obwohl Ich ihn nicht neben Herodes stellen will.

Im Gegenteil, Ich muß seinen Eifer loben und bin weit entfernt, ihn zu tadeln, aber eines tadle Ich an ihm, seine allzu große Menschenfurcht und sein allzu geringes Gottvertrauen. Denn in dieser Welt, wie sie jetzt ist, brauche Ich Seelen, die ganz über sich hinausgehen, nicht alles mit Augen sehen und mit Händen greifen wollen; denn nur das ist euer Verdienst, im Glauben wandeln, wie auch Ich unter den Menschen wandelte, wie auch Ich niemals Meine Herrlichkeit den Menschen offenbarte, ausgenommen Meinen drei Jüngern, die es sehen mußten, um die Welt zu belehren, der Welt zum ewigen Gedächtnis.

Gerade durch jene Erscheinung wollte Ich Meine Kirche belehren, daß man nichts Außergewöhnliches verlangen soll, sondern vielmehr, daß es besser sei, im Glauben zu wandeln, im Glauben zu erfassen, und dies soll auch dein einstiges Verdienst sein, daß du im Glauben sein mußt, solange du lebst.

Niemals, niemals wird dir eine solche Überzeugung gegeben, daß dir nicht noch Zweifel und Ängste kommen, denn alles, was Ich Großes gewirkt, muß nur im Glauben gewirkt und erfaßt werden, und nur deswegen wird es groß, weil das Verdienst der Seele, durch die es gewirkt wird, zum Himmel schreit und Mein Wohlgefallen und Mein Auge auf sich herabzieht. Merkt euch das, Meine Kinder!"

Barbara: "O mein Jesus! im Glauben müssen wir es erfassen, mit der ganzen Willenskraft uns Dir hingeben, damit Du in uns wirken kannst."

Jesus: "Sage nur Frau N., daß Ich mit ihr zufrieden bin, sage ihr aber auch, was sie an dem Dienstboten hat, den Ich ihr gegeben, an dieser jungfräulichen Seele, und wie sehnlichst wünsche Ich, daß ihre Töchter sich an dieser Seele ein Beispiel nehmen möchten. Ja, die Frau ist das Herz des Hauses, und wenn das Herz gut ist in der Familie, dann steht es gut."

Barbara: "O mein Jesus! ich doch auch wieder besser beten könnte. Ich bin so lau und kalt und gleichgültig, und wie habe ich Dich doch jahrelang mit Eifer gesucht. O laß mich doch nicht zurückfallen, nachdem ich Dich so lange Jahre gesucht."

Jesus: "Du sollst aber auch verdienen."

 

Fünfter Fastensonntag 1897

Mitternacht (Nach dem Gedächtnis von Barbara und nach einigen Aufzeichnungen ihrer Schwägerin, die leider nicht folgen konnte.)

Lied: Großer Gott...

Barbara: "O mein Jesus! Bräutigam meiner Seele! Wie muß ich Dir danken, daß Du Dich in der Mitternachtsstunde zu mir herabläßt; ich will gerne diese Stunde zum Opfer bringen. O ihr neun Chöre der Engel, kommt und betet mit mir an den Herrn, Der da ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Alle Heiligen kommt und fallet mit mir nieder."

Jesus: "Meine Tochter! Ich habe diese Stunde gewählt, um dir zu zeigen, wie Ich dich liebe. Ich höre den leisesten Seufzer Meiner Kinder. Seht, wie Mich die Liebe fesselt zu den Menschen. Aber du sollst wissen, um des Eifers Meiner Diener willen, die sich so viele Mühe geben, rafft sich das Volk auf. Wo noch ein Fünkchen Glauben sich im Herzen befindet, da folgen sie der Stimme der Kirche, und das Volk merkt gar wohl, wenn Meine Diener mit aller Entschiedenheit eintreten. Seht, wie eure Mühe schon jetzt belohnt wird. Nicht mehr sollst du so leiden wie im vorigen Jahr. Es gibt noch recht viele Fromme hier, auf denen Mein Auge mit Wohlgefallen ruht."

Barbara: Und ich sehe ein Bächlein fließen, welches über die ganze...Welt hinfließt."

Jesus: "Es ist der Gnadenstrom, welcher fließt in dieser Osterkommunion. Es ist der Gnadenstrom, welcher fließt in vier Strömen über die ganze Erde hin. Die Quelle, die im Paradies ehedem gewesen, teilte sich in vier Ströme, welche die vier Himmelsrichtungen bedeuten.

Diese Quelle war nur ein Vorbild vom Allerheiligsten Sakrament, und nach diesen vier Himmelsrichtungen breitete sich Meine Kirche aus und fließt der Gnadenstrom nach Ost, Süd, West und Nord. Und je mehr dies erkannt wird, und je mehr die Menschen schöpfen aus ihm, desto herrlicher erblüht Meine Kirche, und je mehr die Kanäle aufgeräumt sind, das heißt, je lebendiger der Glaube der Priester, desto mehr fließt es hinein und feuchtet alles Trockene an und belebt es wieder. Darum freue dich, Meine Tochter, du sollst noch die Früchte sehen. Freue dich ob des Segens, der ausgeht von dem Liebesbund, den Ich über dich und deine Familie und alle ausgießen werde, die es glauben."

 

Fest der Sieben Schmerzen Mariä 1897

"Siehe, diese Krone der Schöpfung ist Mir zu einer Dornenkrone geworden."

Barbara war am Morgen in die Kirche gegangen, um die heilige Kommunion zu empfangen, doch fühlte sie sich so krank, daß sie nicht wagte hinzugehen, weil sie sich kaum erheben konnte. Da auf einmal sah sie die liebe Mutter Gottes, schwarz verschleiert, Die ihr sagte:

Maria: "Meine Tochter! Nicht sollst du die Schmerzen beweinen, die Ich unter dem Kreuz litt, als Ich den Leichnam Meines Sohnes im Schoße hielt, sondern beweine mit Mir die Sünder, die der Kirche kein Gehör mehr schenken, und von heute an wisse, daß du die heilige Kommunion nicht mehr empfangen kannst bis Ostern, denn du sollst mit Mir leiden."

Barbara: "Ach, ich will ja gerne das Opfer bringen, nur gib mir doch so viel Gnade, daß ich aufstehen kann (denn sie war ganz gefühllos) und ohne Aufsehen aus der Kirche komme."

Darauf fing ihr Beichtvater die heilige Messe an, und wie sie seine Stimme hörte, verließ sie die Gewalt und sie konnte aufstehen. Ich danke Dir, liebe Mutter Gottes, daß Du gekommen bist, mich heimzusuchen. Vor allem aber bitte ich Dich, lege Fürsprache für mich ein, weil ich diese Woche so böse war, und bitte Ihn um Verzeihung für alle Nachlässigkeiten und allen Undank, den ich gegen Ihn geschleudert habe.

Wohl ist es wahr, liebe Mutter, daß es starke Seelen kostet, in all den Dingen, die da kommen, auszuharren und den Mut nicht zu verlieren. Darum bitte ich Dich, nimm Dich meiner an; deswegen habe ich Dich zu meiner Fürsprecherin und Schutzpatronin in dieser Woche in ganz besonderer Weise erwählt."

Maria: "Meine Kinder! Solange ihr euch windet, wenn man etwas gegen euch aussagt, wenn man gegen euch Steine schleudert, die euch tief verwunden, solange ihr euch beunruhigt und solange ihr Steine dagegen werfen wollt, so lange seid ihr noch nicht eingedrungen in den Geist Jesu Christi. Seht, und kommt darum mit Mir und lernt. Seht, hat euch nicht Mein Sohn schon vor einem Jahr und auch schon länger gesagt, ihr sollt den eucharistischen Kreuzweg gehen, besonders du, Meine Tochter? Schau empor zu Deiner Gebieterin und lerne von Ihr.

Siehe, drei Jahre sollte dein Leiden verborgen bleiben, wenigstens nicht an die Öffentlichkeit kommen, wenn es auch hie und da eine fromme Seele in das Ohr der anderen raunte und flüsterte, so blieb es doch verborgen. Damit solltest du, Meine Tochter, die drei Jahre versinnbildlichen, wo Er durch die Straßen Palästinas auf und ab wandelte, um Sein Volk zurückzuführen, um Sein Volk einzuführen in das Reich, das Er stiften wollte.

Nun begleite Mich auf diesem Weg, denn obwohl Ich nicht immer und überall zugegen war, wo Er lehrte, obwohl Ich Mich der Öffentlichkeit entzog, so begleiteten doch Meine Füße die Schritte Meines Sohnes, und wenn auch nicht mit Meinen Füßen, so wandelte Ich mit Meinem Geist Meinem Sohn nach, von Stadt zu Stadt, von Flecken zu Flecken, die drei Jahre hindurch. Ich sah, wie die, die guten, einfältigen Herzens waren, sich anschlossen, die Worte Meines Sohnes in sich aufnahmen und der Geist in ihnen erneuert wurde. Ich sah, wie Mein Sohn aufgenommen wurde von Guten und Wohlgesinnten, wie Er beherbergt und bewirtet wurde, um Ihm zu beweisen, wie glücklich man sich schätze, wie willkommen Er überall sei, wo Er Seinen Fuß hinsetzte.

Aber sieh, Meine Tochter, so wie das gläubige Volk die Worte Meines Sohnes in sich aufnahm und überall ein anderer Geist einzog in den Ortschaften, wo Er wirkte und lehrte, und wie Er alles mit ihnen teilte, so gab es auch andere. Ich sah aber auch überall die Feinde, wie sie Seiner lauerten. Und wer waren denn die Feinde Meines lieben Sohnes?

Die Schriftgelehrten, diejenigen, die alles wußten, die es am ersten hätten auffassen sollen, die sich zuallererst hätten anschließen sollen, weil sie ja alle Stellen der Prophetien kannten, die Jahrhunderte und Jahrtausende schon vorher geweissagt worden waren. Sie studierten alle die heiligen Schriften der Propheten, sie sahen, wie der Messias beschaffen sein würde; bis ins Kleinste hinein hatte Mein Sohn Sein Volk vorbereitet, das auserwählte Volk Gottes, und diese, die an der Spitze standen und die, welche die Heerführer jenes Volkes waren, waren diejenigen, die Ihm nachschlichen, nicht, um mit Glauben und Vertrauen Seine Worte in sich aufzunehmen, nein, um Sein Wort zu hören und Ihm dann wieder einen Tadel hinzuschleudern, das arme Volk, das sich Ihm angeschlossen hatte, wieder auf andere Gesinnungen und Wege zu bringen.

Siehe, Meine Tochter, darum muß euch alles nicht beirren, du mußt denselben Weg gehen, den Mein liebes Kind gegangen ist. Siehe, anstatt aus den Worten Nutzen zu ziehen und sie in Einklang zu bringen mit den prophetischen Stellen, ob dies nicht derselbe sei, wie ihn die Propheten geschildert hatten, anstatt einen Vergleich zu ziehen, ob es nicht dieselben Worte wären, wie sie vorausgesagt waren, statt dessen suchten sie nur die Worte aufzufassen, die ihnen in ihrer Bosheit dienen sollten, um alles wieder zu vernichten, was Mein Sohn ausgestreut hatte.

Das waren die Pharisäer, das waren die Schriftgelehrten, und du willst dich wundern, wenn ähnliches über dich kommt? Gehe weiter, Meine Tochter, die drei Jahre des öffentlichen Lehramtes Meines Sohnes gingen vorüber und endeten aber mit dem allerschmerzlichsten Tod, den je ein Mensch erlitten hat. Alle die Wohltaten, die Er der Menschheit gespendet, alle die Liebesworte, die Er zu ihnen gesprochen, alles das sollte nun vernichtet werden, und man gedachte ihrer nicht mehr. Hinweg mit Ihm, hinweg mit Ihm, ans Kreuz mit Ihm, das war die Erwiderung, die man Ihm gab, das war der Dank, den Er ernten sollte von denjenigen, die vorher Seinen Worten gelauscht, die sich an ihnen erbaut und sich an Ihn angeschlossen hatten. Hinweg mit Ihm, ans Kreuz mit Ihm!

Siehe, Meine Tochter, auch dir wurde vor einem Jahr gesagt, daß jetzt die Zeit gekommen ist, wo du sollst ans Kreuz geschlagen werden, am Kreuz sollst du sterben. Darum wundere dich doch nicht, wenn solche Dinge über dich kommen. Vernichtet sollst du werden, dein eigener Wille, deine Eigenwilligkeit, die sich überall vorschieben möchte. Du mußt und sollst ans Kreuz geschlagen werden, und es kann nicht anders geschehen als durch große Leiden, die über dich kommen. Nun aber stelle dich neben Mein liebes Kind und freue dich, daß du gewürdigt werdest, ähnliches zu erfahren wie Er. Haben sie Mich verfolgt, werden sie auch euch verfolgen. Haben sie deinem Bräutigam vorgeworfen, daß Er mit Beelzebub in Verbindung stehe, so nimm es gut auf, wenn man dir diese Worte entgegenschleudern wird. Willst du denn nicht die Braut eines solchen Bräutigams sein, wie Er vor dir steht? So schau Ihn doch an, schau Ihn doch an, wie Er vor dir steht!"

(Lange Zeit bittere Tränen.)

Barbara: "Ja, mein Jesus! O verzeih mir! Gelt, ich habe Dich recht gekränkt, weil ich so unwillige Gedanken hatte, o verzeihe mir. Ja freilich will ich Dich anblicken. O wie ist Dein Blick so sanft und so mild, und so zerrissen bist Du von der Fußsohle bis zum Scheitel, o verzeihe mir!"

Jesus: "Siehe, Meine Tochter, Ich habe dir schon voriges Jahr geklagt, wie traurig es um die Männerwelt steht. Siehe, morgen verlangt Meine Kirche, daß diese Männer hintreten sollen zu Meinem Tisch, diese Männerwelt, die Ich gestellt habe in Meine Schöpfung als König der Schöpfung, die Mich ehren sollten, weil sie das Haupt der ganzen Schöpfung sind, die Krone der Schöpfung. Siehe, diese Krone der Schöpfung ist Mir zu einer Dornenkrone geworden. Siehe, die Menschenfurcht, die Albernheit, der Leichtsinn, womit dieses Geschlecht seine Tage verbringt. Seht nur, diese setzen Mir die Dornenkrone auf; denn durch sie breitet sich Satans Reich aus auf Erden, weil niemand ist, der ihm Einhalt tut. Denn unter diesem Geschlecht geht alles Übel vor sich, das da in die Welt, in Meine Kirche hineindringt. Dieses Geschlecht ist es, das Satan benützt, um seine Pläne durchzuführen durch das Freimaurertum. Ich sage dir, dieses Geschlecht ist es, weil nur ihm allein es zusteht, Satan Einhalt zu gebieten, und die Menschenfurcht läßt es nicht zu.

Sie reden nur, wo sie nicht reden sollen, und schweigen, wo sie reden sollen. Meine Kirche, die sie weidet, haben sie schnöde verlassen, so daß sie dem Einsturz droht. Dagegen aber sieht man sie häufig dort, wo Satan mit ihnen verkehren kann, wo Satan sie beeinflußt. Leichtsinnig verschleudern sie die Güter, die Ich ihnen anvertraut. Ich will dies nicht sagen von den zeitlichen Gütern, Ich sage dies nur von den unsterblichen Seelen, von den Kindern, die Ich ihnen gegeben habe; leichtsinnig verschleudern sie die Kinder an gottlose Hände. Genußsüchtig über alle Maßen ist dies Geschlecht, und in diese Welt soll Ich nun einziehen, in diesen König der Schöpfung. Mit ihm will Ich Abendmahl halten und er soll mit Mir Abendmahl halten.

Ja, es gibt noch Männer, aber gar zu wenig, die noch einstehen für Meine Rechte. Darüber ist Mein Herz sehr betrübt. Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist kein heiler Fleck an Mir zu sehen, so zahllos sind die Sünden, die begangen werden, die nicht gebeichtet werden, so zahllos sind die Seelen, die dadurch verlorengehen. Ich habe Mich schon gar oft ausgesprochen, wie Ich doch bereit bin, alles zu ersetzen, was der arme Mensch nicht vermag.

Ich weiß und habe ja Nachsicht mit allen Menschen, wie Ich dir schon so oft gesagt, und Ich will der Welt in ganz besonderer Weise erklären, wie gut Ich bin und durch dich zeigen, wie Ich die Fehler ertragen und ersetzen will, wie Ich Nachsicht habe mit jedem, der zu Mir kommt. Ja, das ist es ja, was Mein Herz so betrübt, was den Schmerz Mir erpreßt, warum Ich Mich dir heute so zerrissen vorstelle.

Siehe, das ist Mein geheimnisvoller Leib der Kirche, den der König der Schöpfung so zerfleischt, nicht mehr will er an Mich glauben dieser König, er ist abgefallen von Mir und hat einen anderen König an Meiner Stelle auf den Thron gesetzt. Ich habe dir voriges Jahr, als Ich dir die Männerwelt zeigte, an eben diesem Sonntag, wo sie ihre Osterkommunion verrichten sollten, überhaupt in der heiligen Fastenzeit, viel darüber gesprochen, wie Ich einen Damm errichtet haben will und warum Ich ihn errichtet wissen will.

Ich habe dir dort gezeigt, wie die Kirche verlassen ist von der Männerwelt, und weshalb Ich deshalb will, daß Meine Diener sich bemühen sollen, alles herbeizuführen, wie Ich will, daß sie arbeiten sollen, um den jungfräulichen Stand zu Ehren zu bringen, um die öftere Kommunion einzuführen in Meiner Kirche, um den Damm zu errichten. Gottlos ist die Welt geworden, gottlos über alle Maßen hinaus.

Und wenn sie auch jetzt noch nicht glauben wollen, daß Ich mit dir verkehre; es kommt die Zeit, wo sie es glauben, daß Ich durch dich sie aneifern und sie aufmerksam machen will auf die kommenden Zeiten. Ich habe dir gesagt, daß es sie nicht verdrießen soll, wenn auch die Stühle leer sind, wenn es scheint, als predigten sie nur leeren Kirchenstühlen. Die Zeit ist so und kommt noch schlimmer. Das Volk rast dem Mammon nach, und je mehr das Reich des Antichrist sich ausbreitet, desto kleiner wird das Häuflein, das sich um die Kanzel scharen will.

Aber werdet nicht mutlos, die Zeit muß einmal durchgekämpft werden. Dies ist die Zeit, wo auch Meine jungfräuliche Braut ans Kreuz geschlagen wird. Wenn sie aber einmal angenagelt ist, alsdann wird sie aufgerichtet, wird das Kreuz aufgerichtet und wird erhöht. Alsdann, wenn sie am Kreuz erhöht sein wird, dann wird sie alles an sich ziehen, da werden die Völker hinaufschauen zu ihr, zu Meiner jungfräulichen Kreuzesbraut und werden herbeikommen, und der Tag des Sieges, des Glanzes und Triumphes wird anbrechen für sie. Darum, ihr Priester des Herrn, ihr Diener des Herrn, glaubet nicht, daß etwas umsonst geschieht, in Meiner Schöpfung geschieht nichts umsonst. Alles habe Ich angeordnet zum Besten Meiner Kirche. Nicht umsonst will Ich hinabsteigen in die Seelen, in die Herzen, nicht umsonst spreche Ich mit ihnen, nicht umsonst geschieht, was hier geschieht.

Dieses Sprachrohr hier, ja stellt es in die Ecke, dieses Sprachrohr, werft es nur fort unter den Schutthaufen, es kommt die Zeit, wo ihr es wieder aufnehmen werdet, um hineinzublasen in das Feuer, in die Kohle, die auszulöschen scheint. Und je unscheinbarer das Werkzeug ist, durch die Ich zu euch rede, um so großartiger und merkwürdiger sind die Worte und der Inhalt, den Ich durch sie zu euch rede.

Der Mensch ist nun einmal so, er will sehen mit Augen und greifen mit Händen. Ich aber bin ein Geist und rede mit dem Geist und zu dem Geist, und ihr alle, die ihr geistig seid und sein wollt, die ihr glaubt an eine Geisterwelt, glaubt doch auch, daß es ein Hereinleuchten gibt aus dieser Geisterwelt.

Ihr alle, ihr Geschöpfe, wie ihr vor Mir steht, lebt beständig in zwei Welten, die Ich geschaffen habe, ihr lebt beständig in der Geisterwelt, die ihr alle in euch herumtragt, und diese Geisterwelt ist nicht vereinzelt, sie lebt nicht allein, sie ist im Verkehr mit vielen Geistern, und so wie Mein Geist Sich diesen mitteilt, so teilt Er Sich auch dem Geiste in euch mit und so soll die Verbindung bestehen in der Geisterwelt. Durch sie will Ich euch Meinen Willen kundtun; denn Ich lebe in jeder Seele, die Mich nicht von sich stößt, aber es kann nicht jede Seele Mich so ausnützen wie diese Seele, weil die Ordnung nicht gestört werden soll in der Welt. Ich kann nicht das Familienband stören und Störungen in einer Genossenschaft hervorrufen. Darum muß Ich eine Seele aussuchen und benützen, durch die wenig Störung in die Familie kommt, von der aus vieles in der menschlichen Gesellschaft bewirkt wird. Nehmt die Schriften in die Hand und lernt, lernt Geduld üben, lernt Nachsicht üben mit allen Kindern, die Ich euch anvertraut habe. Es kommt die Zeit, wo ihr sehen werdet, wie gut Ich bin, wie gut Ich es mit euch gemeint, daß Ich euch so vorbereitet. Darum will Ich auch, daß die Schriften abgedruckt und verbreitet werden. Du aber N., ängstige dich nicht, wenn du hie und da eine fromme Übung unterläßt.

Siehe, was eine Seele wert ist, eine Seele, die du Mir zurückführst, wenn du deine Kräfte für Mich erhältst, und ihr alle, Meine Diener, an euch alle sind diese Worte gerichtet, ihr alle, deren Körperbeschaffenheit zu schwach ist, die ihr eure Kräfte einsetzen müßt im Dienst der Nächstenliebe, da sehet zu, daß ihr euren Leib nicht allzu gering achtet. Ich verlange nicht zuviel; jetzt, da die Menschen immer schwächer geworden und vielen Bedürfnissen unterworfen, weil die Menschheit dem Absterben zueilt. Sie sind nicht mehr dieselben, wie sie es waren im Anfang, als sie dem mittleren Zeitalter entgegengingen.

Darum, ihr alle, ihr Diener des Herrn, ihr Priester des Herrn, darum kümmert euch nicht, wenn es euch der Feind zuflüstert, daß ihr euch zuviel pflegt. Ich meine, Meine eifrigen Diener, diejenigen, die wahrhaftig Mich suchen und aufrichtigen, guten Willens sind. Fürchtet euch nicht, mit euren Kräften zu haushalten, damit ihr länger wirken könnt. Dies ist Mir lieber, als daß sie sich in wenigen Jahren aufreiben und dahinraffen, denn eifrige Diener brauche Ich in Meinem Weinberg, damit sie die Schäflein herbeiführen, die abgeirrt sind vom rechten Weg.

Du aber, Mein Kind, du gutes Lieschen, tue dir nicht zu viel Gewalt an. Bedenke, wie klein die Zahl derjenigen ist, die sich noch einstellen für Meine Rechte, und die Zeit, Wunder zu wirken, ist vorbei. Genug Wunder, daß Ich mit euch verkehre."

Barbara: "O mein Jesus, was soll ich tun, um Deine Schmerzen zu lindern?"

Jesus: "Meine Kinder, teilet den Schmerz mit Mir. Teilet den Schmerz, den Mein Herz empfindet ob des Undanks so vieler, die Ich als König in die Schöpfung gestellt, die Mein Herz zerfleischen, die Mich hinausstoßen wollen aus der Schöpfung, diese Männerwelt, die dem Ruf Meiner Kirche nicht mehr folgt, die auf ganz anderen Wegen geht."

Barbara: "Ich danke Dir, o Herr! Nicht wahr, o Herr, wie freut es Dich, wenn doch noch einzelne da sind?"

Und der Herr sah hinüber, wo der Mann ihrer Schwester war, und der Herr segnet den Mann ihrer Schwester und freut Sich, daß noch unter diesem Geschlecht einzelne stehen, die Ihn lieben und suchen.

"O so empfehle ich Dir auch die Männer meiner Familie und meine zwei Freundinnen. O segne auch diese."

Jesus: "Ja, dieser hat einen lebendigen Glauben."

Barbara: "Steige herab, Zachäus, denn Ich will in deinem Hause einkehren, so spricht Er zu ihm. Darum freuet euch, o welch glücklicher Tag. Freue dich, du liebe Schwester, und gehe mit Ihm. O welche Freude, welches Glück, wenn Er einzieht in dieses Herz."

Jesus: "Ja siehe, Meine Tochter! So wollte Ich mit allen Menschen verkehren, wie wollte Ich ihr Schicksal erleichtern, wie wollte Ich das arme, karge Mahl versüßen, womit ihr Tisch gedeckt ist, wie schmeckt das karge Mahl dann so gut. Siehe, wenn Ich einziehe in die Familie der Armen, wie zieht da ein der Reichtum, wie zieht da ein das Glück, womit Könige und Fürsten sich nicht rühmen können. Darum, ihr Priester des Herrn, versteht ihr denn nicht, warum Ich euch so dränge, Mir Mein Volk herbeizuführen? Ich bin es, Ich will die armen Familien segnen. Ich allein bin es, Der sie beglücken will, Der in solchen Familien einkehren will, Ich will in solche Herzen einziehen. Die Armen sind ja die Meinigen, um der Armen willen bin Ich ja herabgestiegen, habe Ich den Himmel verlassen. Ich allein bin es, Der die Kluft ausfüllen will, helft Mir nur dazu. Ich allein bin es und werde es tun!"

Barbara: "Und ich sehe jetzt die Kommunionbank, wie Er da auf und ab geht, um einzugehen in die Herzen dieser Männer. Mein Jesus, ich empfehle sie Dir alle, o gehe doch ein und bleibe in ihnen. Ich bitte Dich in Vereinigung mit meinen zwei Mitschwestern und allen jenen heiligen Seelen, mit denen Du in ganz besonderer Weise verkehren willst. O alle ihre Verdienste, ihr Bitten und Beten, all die Arbeiten und Mühen dieser Männer selbst, und all die Sorgen dieser Familien in Vereinigung mit all der Sorge, die Du hattest um das Heil der unsterblichen Seelen, alle Deine blutigen Schritte und Tritte, alle Leiden der letzten Zeit Deines Lebens, alle heiligen Opfer, die Tag für Tag dargebracht werden bis ans Ende der Welt, alles dies opfere ich durch Dich Deinem himmlischen Vater auf zur Genugtuung für unsere Sünden und für die Sünden dieser Männer, damit sie würdig zur heiligen Kommunion gehen. Mein Jesus, ich empfehle Dir auch all die Kinder, die Dich dieses Jahr zum erstenmal empfangen, denn ich weiß, wie Dein Herz glüht und verlangt danach, denn sie haben noch nicht die Bosheit der Erwachsenen in sich aufgenommen. Ich opfere Dir all die Freude, die Du haben wirst daran, für diese Männer, damit sie Dich würdig empfangen."

Jesus: "Meine Tochter! Ich verspreche dir um deines Gebetes willen, denn du sollst wissen, daß Mein Herz so gut ist und so mitleidig zu den Menschen, daß es dem gläubigen und vertrauensvollen Gebet einer Seele, die Schmach und Verachtung auf sich nimmt, um Mir Freude zu machen, nicht widerstehen kann, und wenn sie dann absieht von sich, von ihrer Armseligkeit, und eingeht in Mich, in Meine unendlichen Verdienste und diese Mir darbringt, dann mußt du wissen, daß es Demut ist, nicht nur Vertrauen, sondern auch Demut, wenn eine Seele über sich hinweggeht, sich vergißt und glaubt, daß sie Großes leisten kann, nicht durch sich, sondern durch Meine Verdienste, wenn sie in Meine Verdienste eingeht, ihre Armseligkeit vergessend, dann kann Ich nicht widerstehen.

Eine solche Seele besitzt Gewalt über Mein Herz, und Ich muß ihr gewähren, um was sie Mich bittet, wenn es dem Heil der Seele nützlich ist, wenn diejenigen nur einigermaßen guten Willens sind, für welche die Bitten Mir vorgetragen werden, und wenn sie der Kirche wenigstens Gehör geben und dieses schon ein großes Gewicht in die Waagschale, in ihr Sündenregister, hineinlegt, das wiegt alles auf. Mögen die Sünden noch so zahlreich, mag die Reue noch so armselig, der Vorsatz noch so klein, so wenig ergänzt sein, lasse Ich dennoch Mich überbieten durch das Gebet.

Und Ich verspreche dir, daß alle, die der Kirche folgen, daß sie alle gute Beichten verrichten werden und Mich würdig empfangen. Nicht wahr, ein großer Trost für euch! Seht, was ihr durch eure Leiden, eure Opfer erlangt, besonders aber, wenn du über alles hinweggehst, was der Natur zuwider ist. Und ihr alle, auch ihr, Meine Diener, wenn ihr euch vergeßt und in Mich eingeht, dann habt ihr Gewalt über Mein Herz. O dann kann Ich euch nicht widerstehen, denn Ich bin ein gar guter Gott!"

Barbara: "O Herr, ich empfehle dir auch..."

Und ich sehe ein Band, das Er um einen Kreis schließt. Es ist das Liebesband, es geht aus Seinem Herzen aus und umschließt alle diejenigen, die wir Ihm empfehlen.

Jesus: "Seht, wenn sie auch wieder zum Teil durchschlüpfen, aber ihr müßt sie Mir immer wieder empfehlen, und dann kann Ich euch nicht widerstehen."

Barbara: "O Herr, verleihe doch auch N. die Gnade, sonntags nicht mehr zu arbeiten, statt dessen die heilige Messe zu besuchen. Siehe, er vertraut doch noch auf Deine Mutter, und um Ihretwillen laß ihn doch erkennen, was ihm heilsam ist."

Jesus: "Ja, wie bereit wäre Mein Herz, sie alle zu umfangen. Deswegen kostet es viele Gewalt, viele Opfer, das ist es ja, was Mich schmerzt. Seht, wie Ich übersehe, drum müßt auch ihr übersehen; wie Ich ertrage, drum müßt auch ihr ertragen. Geduld, Geduld! Dieses Kräutlein steckt an die Brust, schaut auf dies Beispiel, und riecht recht oft an diesem Kräutlein."

 

Palmsonntag 1897

"Die Kirche muß aber den Weg wandeln, den Mein Sohn gewandelt ist, bis der Tag anbricht, wo Er Seine Feinde zerschmettern wird."

Barbara: ich sehe eine Schar daherkommen, allerlei Menschen, in der Mitte ist mein allerliebster Jesus. Und es zieht eine Schar heraus aus Jerusalem, ihren König in der Mitte. Welch ein Jubel, welch eine Freude. Er aber sitzt feierlich auf einem Eselchen. Er blickt ernst und traurig in die weite Welt.

"Mein Jesus, warum bist Du gar so ernst? Warum freust Du Dich nicht?"

Jesus: "Meine Tochter! Siehe, das ist die Welt, die ruft heute: 'Hosianna, dem Sohne Davids' und morgen: 'Hinweg mit Ihm, ans Kreuz mit Ihm!' Das ist der Wankelmut der Menschen. So ist die Welt: Weltlich gesinnt, durch und durch; irdisch gesinnt, aber eine andere Welt lebt in ihnen. Der armselige Mensch ist zusammengesetzt aus Fleisch und Blut. Diese sinnliche Natur zieht immer abwärts. Aber, ihr Priester des Herrn, wundert euch nicht über das, was ihr da seht in der Welt; so ist der Mensch. Der Mensch lebt beständig in zwei Welten, in der sinnlichen Welt, die ihn umgibt, und in der übernatürlichen Welt, die jeder in sich herumträgt, und weil der Mensch ein Geschöpf ist, genommen aus dieser sinnlichen Natur heraus, so zieht ihn die sinnliche Natur immer wieder dem Sinnlichen zu. Daher die großen Mißstände unter diesem Geschlecht. Das kommt daher, weil viele dieser sinnlichen Natur zuviel nachgeben, da kann der Geist nicht herrschen. Jeder Mensch lebt aber auch in einer übersinnlichen Welt, diese Welt trägt jeder in seinem eigenen Herzen. Darum wundert euch nicht, ihr Priester des Herrn, warum Ich Mich so auffallend zeige. Ich will euch zeigen, daß Ich wirklich und wahrhaft unter euch wohne.

Seht hier, dieses arme Geschöpf, Ich wählte hier die zwölfte Stunde, die Mitternachtsstunde. Der arme Mensch, er ist geneigt, die Natur zu befriedigen, die göttliche nicht, sondern die menschliche Natur. Also erkennt doch, welche Natur hier die Oberhand hat, die hier wirkt und waltet. Wäre dies menschlich, so wäre ihre sinnliche Natur nicht damit einverstanden; denn jetzt, wo die ganze Natur in tiefem Schlaf liegt, ist es dem Menschen nicht erwünscht, sich so den Schlaf zu brechen, und dann nehmt noch dazu das Leiden. Wie mag man da sagen, daß es Einbildung sei. Also müßt ihr sehen, wer sehen will, daß hier in diesem Geschöpf die übersinnliche Welt die Herrschaft hat.

Ich will euch zeigen, so wie Ich damals unter den Menschen sichtbar wandelte, so wandle Ich jetzt noch unter ihnen unsichtbar. Ich komme aber um Mitternacht, weil damit der kommende Festtag anbricht, um euch zu zeigen und zu überführen, daß hier kein Betrug dabei sein kann, also nehmt doch an die göttliche Natur. Ich bin es, Der hier verkehrt, Ich, der Herr, euer Gott, Der die Gebote gegeben hat auf dem Berg Sinai, Der, um euch zu retten, Sein Herzblut nicht verschont hat. Wenn nun Ich es bin, Der sie die Mitternacht überschreiten läßt, so will Ich sie überführen. Ich bin es, euer Herr und Gott, Der zur Zeit Mensch geworden ist, Der dreiunddreißig Jahre unter euch wandelte und lebte und Der Sein Herzblut nicht schonte für euch.

Ich will euch erinnern durch das Leiden Meiner Dienerin an die Schmerzen, die Meinen heiligen Leib zerrissen; Ich will der Welt zeigen, was Ich gelitten, obwohl dies Leiden nur ein kleiner Wink ist von Meinem Eigenen Leiden, es ist nur ein Übergang, ein Überstrahlen von Meinem Seelenschmerz, welcher Sich deiner Seele mitteilt. Die Seelenangst ist es nur, die dir dieses Leiden verursacht, denn ihr seid durch den Geist mit der Geisterwelt verbunden. Durch dieses Leiden rufe Ich euch zu: Gehet ab von euren bösen Wegen, heute, wenn ihr Seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!

Du aber, o christlicher Mann, morgen ist dir der Tag bestimmt, wo du deine Osterkommunion halten sollst. O tretet doch herzu, denn Ich bin bereit, euch aufzunehmen. O ihr Männer, wie viele eures Geschlechtes gibt es, die Mich hinausstoßen aus ihrem Herzen, und die einen anderen auf den Thron ihres Herzens gesetzt.

Du aber, Meine Dienerin, bereite dich vor auf den Tag, wo die Kirche Meinen Todestag feiert, um der Welt die Wunder Meiner Liebe zu zeigen. Wunderbar bin Ich in Meiner Liebe. O wie Ich alles erfinde und erdenke, um der Welt Meine Liebe kundzutun. Wunderbar, großmütig, selbstlos und uneigennützig sollt ihr alle sein und werden, die ihr eintretet in den Liebesbund. Euch habe Ich herbeigeführt.

Seht, euch habe Ich mit ihr verbunden, die Wunder, die Ich in ihr wirke, der Welt zu verkünden. Seht, ihr alle, die ihr euch dem Liebesbund anschließt, ihr alle, Meine liebsten Kinder, seht, Ich habe Mich mit euch verbündet. Viele werden staunen über das, was Ich in einer Seele wirke, und den Kopf schütteln, weil Ich so gut bin; denn es wird eine große Vereinigung werden, Priester und Laien, Reiche und Arme, Ordenspersonen und Weltleute, sie alle sollen herbeikommen und sich vereinigen in dem Liebesbund, um einzustehen für jene Seelen, die verirrt, um die verirrten Brüder zurückzuführen, denn die Welt soll gerettet werden. Ihr alle sollt in ihr eines Herzens werden. Kommt und schaut, zu welch Großem Ich euch bestimmt habe. Ihr sollt herrschen mit Mir, von Ewigkeit zu Ewigkeit."

Barbara: "Siehe, dein König kommt! O wie glücklich, o wie freue ich mich auf den Palmsonntag, auf den Montag, auf den Dienstag, auf den Mittwoch, auf den lieben Gründonnerstag, und auf den hochheiligen Karfreitag, wo Du, mein Geliebter, Jesus Christus, am Kreuz für uns gestorben bist, wo die Guten mit Dir trauern. O ich grüße und benedeie euch, ihr heiligen fünf Wunden. O kommt doch herbei und seht doch, wie gut der Herr ist, wie Er am Kreuz gestorben. O wie sehne ich mich nach dem Tag, auch ich will mich freuen. Wir beten Dich an und benedeien Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst! O wie glücklich! O mein Jesus! O mein Jesus!"

Jesus: "Meine Tochter! Dies ist der Zug, der im Himmel gefeiert wird, wie jetzt der Tag anbricht."

Barbara: "O welch heilige, welch hochheilige Prozession, mit Palmzweigen in der Hand, der ganze Himmel ist erfüllt, wie ist der ganze Himmel vereinigt."

Und Barbara sah die Heiligen im Himmel, nicht auf ihren Thronen, sondern aufrecht stehend, wunderbar leuchtend mit großen Palmen in der Hand, die so groß waren wie die ganze Gestalt, ähnlich, wie wenn im Dom alles Kopf an Kopf angefüllt ist. Sie rufen alle: "Hosianna, dem Sohne Davids, hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn." So schallt es von einem Ende zum andern. O wie freuen sich die Guten, die Ihm treu geblieben sind.

Jesus: "Alle, die Mein Leiden mit angesehen, die sich nicht daran geärgert, sie haben bei jedem Fest, das von Meinem Leiden gefeiert wird, eine besondere Freude, eine ganz besondere Ehre wird ihnen angetan, am nächsten dürfen sie bei Mir ziehen. Ihnen wird heute die größte Ehre erwiesen, denn alle Feste werden in Meiner triumphierenden Kirche mitgefeiert. So werden auch diejenigen, die sich ausgezeichnet auf der Welt, die Mir treu bleiben, die wegen Meiner Schmach und Verachtung leiden, im Himmel eine um so größere Ehre erlangen. Siehe, das ist die Herrlichkeit in Meinem Reiche."

Barbara: O wie erhaben, o wie schön ist doch die heilige katholische Kirche! O freut euch mit mir, die ihr zu dieser Kirche gehört. O wie schön, wie wahr ist alles, was sie lehrt! O höret doch die Stimme eurer Hirten. Wie glücklich sind diejenigen, die der Stimme der Kirche Gehör geben, nicht nur ihre Gebote sollt ihr halten, sondern auch ihren leisesten Wink befolgen, denn es ist ja nur zu eurem Besten."

Jesus: "Die Priester müssen fort und fort Meinem Volk Meinen Willen erklären. Ich habe nichts gescheut, den schönen Himmel habe Ich verlassen, den Schoß Meines Vaters, und bin ein armer Mensch geworden; dreiunddreißig Jahre habe Ich die Pilgerfahrt mit euch geteilt. Tretet nun in Meine Fußstapfen, denn so wie Ich dreiunddreißig Jahre unter den Menschen wandelte und litt und starb, so wollte Ich dem Menschen zeigen, wie auch sein Weg zum Himmel sei. So wie Ich haben will, daß sie das Kreuz mit Mir teilen, so will Ich auch, daß sie auch Mein Reich, jene Glückseligkeit, die du geschaut, mit Mir teilen. Darum freuet euch alle, ihr lieben, treuen Seelen. Der Mensch soll aber Geduld haben mit allem und sich fortwährend für die verirrten Seelen aufopfern und über alles hinweggehen; denn ihr sollt ersetzen, was an Meinem Leiden noch fehlt. Wie traurig, daß noch so viele Seelen verlorengehen.

Du aber, Meine Tochter, sei nicht unzufrieden, sei nicht mutlos, wenn Ich komme, wenn Ich dich rufe, und du aus dem Familienleben herausgerissen wirst. Dann wirst du nicht klagen, nicht murren und nicht dem Kleinmut dich hingeben; denn was ist all das Irdische, dem du nachhaschst, im Vergleich zu Meinem Wort, das Ich mit dir rede, zu einem Augenblick, wo du mit Mir verkehrst? Du aber kannst viel für Mich tun, wenn Ich dich rufe. Darum sei nicht betrübt, wenn Ich anklopfe an deinem Leibe. Dein Leben soll Mein Leben in ganz besonderer Weise versinnbildlichen."

Barbara: "Und ich sehe die liebe Mutter Gottes in einem hellgrünen Gewand."

Maria: "Meine Tochter! Das grüne Gewand, das du siehst, bedeutet den Hoffnungsstrahl, der über der heiligen Kirche aufgeht, den aber der Heilige Vater Leo hervorgezaubert hat durch das Rosenkranzgebet. Ein neuer Glanz breitet sich aus über die Kirche durch die Ehre, die Mir der Heilige Vater zukommen läßt. Ich bin der Hoffnungsstern, und das Gewand bedeutet, daß durch Mich allein der Sieg der Kirche erfochten wird, und die Gläubigen sollen deshalb nur das Rosenkranzgebet recht pflegen. Je mehr die Kirche sich an Mich wendet, der Rosenkranz ist es, der diesen Hoffnungsstrahl hervorzaubert, wodurch die Welt soll gerettet werden.

Die Kirche muß aber den Weg wandeln, den Mein Sohn gewandelt ist, bis der Tag anbricht, wo Er Seine Feinde zerschmettern wird. Das Häuflein aber wird sehr zusammenschmelzen. Aber dann, wenn alles durchkämpft ist, dann wird die Welt umgestaltet, man wird Mir in Frieden dienen und niemand wird Meiner Kirche mehr entgegentreten. Freue dich, Meine Tochter, freue dich, beizutragen zu dem herrlichen Sieg. Das Reich Gottes soll siegen über das Reich Satans.

Du aber sollst das Werkzeug sein zu dem Anfang zu diesem Sieg. Und ihr alle, alle, die ihr glaubt an die Gottheit und an die Menschheit Jesu Christi im Heiligsten Sakrament, ihr sollt in Standhaftigkeit Mitgehilfinnen sein zu dem Plan Meines Sohnes."

 

Gründonnerstag 1897

"Seht, wie Ich euch liebe!"

Lied: Düster sank der Abend nieder...

Barbara: "Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Altarsakrament!"

Jesus: "Meine Tochter, komme mit Mir in den Speisesaal und habe acht, was du hier siehst, was hier vor sich geht."

Barbara: "Mein Jesus! O meine süße Liebe! Ich danke Dir für das Wunder, das Du gewirkt, um unsere Speise zu werden. Ich danke Dir im Namen aller Menschen, die nicht an Dich glauben, die Dich nicht erkennen, die in Irrtum und Heidentum sitzen, die nicht wissen, wie gut Du bist. Ich danke Dir auch im Namen aller gläubigen Christen, die Dich zwar aufgenommen haben in der ersten heiligen Kommunion, die aber wieder abgefallen sind und Dich vergessen haben und für die Du wolltest, daß ich leiden sollte in der letzten Zeit. Ich danke Dir, daß Du mich gewürdigt hast, einen kleinen Splitter, einen einzigen Wink Deines Leidens zu verkosten. In Vereinigung mit Deiner lieben Mutter und mit Deinem bitteren Leiden, opfere ich Dir die Leiden auf, die ich meiner Familie dadurch verursachte, daß ich mich der Arbeit entziehen mußte, und ich opfere sie Dir in Vereinigung mit jener heiligsten Stunde auf, in der Du das Heiligste Sakrament eingesetzt, für alle Christen, die Dich nicht mehr empfangen in der heiligen Kommunion.

O ich bitte Dich, gib mir ein Herz so groß und so weit wie die ganze Welt, entflamme es mit der Liebe Deiner heiligsten Mutter, mit der Liebesglut der Seraphim und Cherubim, aller Heiligen und heiligen Engel, die im Himmel vor Dir stehen. Ich vereinige mich mit allen heiligen, gerechten Seelen auf Erden und opfere Dir dies alles auf und mein geringes Leiden und meine geringe Liebe dazu für all die Sünder und Glieder Deines mystischen Leibes, die zwar Deinem heiligen Leib einverleibt sind, in die aber Dein heiliges Blut nicht überströmen kann. Lenke das Wasser der Gnade in diese ausgedorrten Rebzweige, belebe sie mit dem Wasser und Blut, das strömt aus Deinen heiligen Wunden. Ich opfere auch Dein bitteres Leiden und Sterben für alle die Christen, die noch Glieder Deines mystischen Leibes sind, die Dich aber nicht mehr empfangen, und lau und verstrickt in das Irdische, Dich hintansetzen und Dich nur nebenbei als eine Sache betrachten, die nicht viel wert ist, obwohl doch ihr ewiges Heil davon abhängt, daß sie mit lebendigem Glauben sich Dir nahen und Dir anhangen.

O belebe doch das Glaubensleben wieder in ihren Herzen, die abgestorbenen Glieder reihe ein in den mystischen Leib Deiner Kirche, die Ungläubigen, die Irrgläubigen, damit wieder ein Schafstall und eine Herde werde. Ich vereinige mein Gebet mit der ganzen katholischen Kirche, das sie in diesen Tagen verrichtet für alle ihre Kinder und für diejenigen, die noch nicht ihre Kinder sind, damit auch sie herbeikommen. Was willst Du mich denn heute lehren? Ich danke Dir für die Gnade, die Du mir gibst; ich danke Dir für die Gnade des Beistandes, niemals, niemals kann ich so beten wie jetzt in diesen Stunden, auch wenn ich mir alle Mühe geben wollte. Meine liebe Mutter, meine heiligen Patrone, liebe heilige Agnes, Elisabeth, Antonius, heiliger Vater Josef, o bittet für mich!"

Jesus: "Meine Tochter! Ich habe dir schon verschiedene Mal gezeigt, in welcher Gesinnung Mein Herz Sich befand und Meine Seele, als Ich im Freundeskreis Meiner lieben Jünger saß, um das Abendmahl mit ihnen zu feiern, und die Zeit herannahte, da Ich Mich von ihnen trennen sollte, mit welchem Schmerz Ich der Stunde entgegensah, der Stunde der Trennung, denn Ich liebte Meine Freunde; war Ich ja doch vom Himmel herabgestiegen, um ihr Bruder zu werden, war Ich ja doch dreiunddreißig Jahre unter ihnen gewandelt. Ich habe alle Mühseligkeiten mit ihnen geteilt und Ich wußte, was sie an Mir verlieren würden, daß Ich ihre Stütze war, und Ich sollte sie nun verlassen.

Siehe, Meine Tochter, das ist der Schmerz, den du ausgeprägt siehst auf Meinen Zügen. Nicht das Leiden allein, das Mir bevorstand, war es, das Mich so ernst machte, die Liebe ist es, die Liebe, Meine Freunde, Meine Kinder zu verlassen, Meine Kinder zurückzulassen, Meine teuersten Kinder. Ich wußte, daß die Welt an sie herantritt, daß Satan sich alle Mühe gibt, sie Mir zu entreißen. Das alles betrübte Mein Herz und machte Mich tief betrübt, am allermeisten aber war es die Liebe, die preßte den Schmerz auf Meine Züge.

Ja seht, Meine Kinder, seht, so wie Ich unter Meinen Freunden saß, so bin Ich jetzt noch unter euch. Dieselbe Liebe ist es, die Mich antrieb, Mich euch zu unterwerfen, denn Ich setzte das Priestertum euretwegen ein; Ich steige unter den Händen dieser Priester Tag für Tag auf den Altar, um unter euch zu wohnen, um eure Bitten entgegenzunehmen. Seht, Meine Kinder, wie Ich Meine Freunde versammelte, um Abendmahl mit ihnen zu halten, sooft feiere Ich Abendmahl mit euch, sooft als ihr an Meinem Tisch erscheint.

Seht, dieselbe Liebe ist es, die Mich im Tabernakel verschlossen hält, dieselbe Liebe, um euren Lebensberuf zu versüßen, um euer Trost zu sein; denn wahrhaftig, Ich habe euch nicht hineingestellt in diese Welt, um euch zu martern und zu plagen. Nein, die Liebe eines Gottes ist unbeschränkt, sie ist unermeßlich und unbegreiflich! Dreiunddreißig Jahre bin Ich unter euch gewandelt, dreiunddreißig Jahre habe Ich den letzten Platz eingenommen, den noch kein Mensch je einnahm, den keiner einnehmen wird von Adam bis zum Weltende, um euch zuzurufen: Seht, wie Ich euch liebe! Seht, Ich habe euch erschaffen aus reiner Liebe; die Liebe trieb Mich an, Mich in euch zu vervielfältigen; so viele Geschöpfe Ich erschuf, sovielmal sah Ich Mein Bild in ihnen; denn du, Mein Geschöpf, besitzest einen unsterblichen Geist, das ist Meine Schöpfung und diese Schöpfung bin Ich, dein Geist bin Ich, du Mein Geschöpf, und diesen sollst du Mir verähnlichen und sollst ihn umgestalten in Meinen Geist, und dies hängt von dir ab, o Mensch.

Deswegen sollst du wissen, Mein Freund, auch im letzten Winkelchen, wo du stehst, sollst du dein Leben deinem Schöpfer ähnlich machen, du sollst dein Leben als Mein Leben versinnbildlichen. Jedes Leben eines einzelnen Menschen soll Mein Leben sein; eine Prüfungszeit ist jedes Menschen Leben, wie auch Mein Leben eine Prüfungszeit war vor den Augen Meines himmlischen Vaters. Als Ich hereintrat in die Welt, rief Ich Ihm zu: 'Siehe, Vater, Ich komme, um Deinen Willen zu tun!' Und so sollst auch du sagen, Mein lieber Christ, wo immer Ich dich hinstelle: 'Siehe, mein Jesus, ich komme, um Deinen Willen zu tun, um Dir ähnlich zu werden, denn dieses Tagwerk soll ich ausführen, weil Du es willst. Meine Prüfungszeit soll dies sein. Siehe, ich komme, um Deinen Willen zu tun!'

Wenn Ich Mich der Welt offenbaren will, dann bediene Ich Mich eines Geschöpfes; denn der Mensch besteht aus Leib und Seele, und da Ich eingegangen bin in Meine Herrlichkeit und Ich Mich nicht mehr als Mensch unter den Menschen befinde, muß Ich Mich jetzt eines Mitteldinges bedienen. So wenig Ich die Welt hätte erlösen können, wenn Ich nicht Selbst wäre Mensch geworden, wenn Ich Mich nicht Selbst den Menschen gleichgestellt, so wenig kann Ich der Welt Meine Geheimnisse erschließen, wenn Ich Mich jetzt nicht eines Geschöpfes bedienen will.

Im Alten Bund tat Ich dies, wie schon mehrmals gesagt; denn der Mensch ist schwach und verliert sich in diesem Materialismus. Darum, um ihn zurückzuführen auf den Ursprung, wo er ausgegangen ist, muß Ich Mich außergewöhnlicher Mittel bedienen, indem Ich Geschöpfe erwecke, durch die Ich die anderen Menschen mahnen, warnen, strafen und trösten will. Dies geschah im Alten Bund durch die Propheten, durch die Patriarchen. Jetzt, seitdem Ich Selbst Mensch gewesen, seitdem Meine Kirche in voller Blüte dasteht, jetzt, da man glauben sollte, es sei unmöglich, daß dieses Geschlecht seinen Schöpfer noch vergessen könnte, und da es nun aber doch möglich ist und leider sehr möglich ist, muß Ich Mich der Geschöpfe bedienen, um Meine Pläne durchzuführen, die Ich mit der Menschheit vorhabe.

Ich liebe die Menschen, ob sie an Mich glauben oder nicht an Mich glauben, Ich habe sie erschaffen, Ich habe sie erlöst, Ich habe ihnen Meinen Geist gesandt und alles getan, was nur ein Gott tun kann und tun wird, um den armen, schwachen Menschen an Mich zu ziehen, um ihn zu erhalten im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, damit er einstens, wenn die Prüfungszeit vorüber ist, auch ewig mit Mir herrschen könne. Da nun dies alles doch vergessen ist und vergessen wird und das Häuflein mehr und mehr zusammenschwindet, muß Ich immer wieder andere Mittel ersinnen. Denn alles, was geschieht, ist eingezeichnet in Meine Pläne von Ewigkeit, nur muß Ich abwarten, bis die Zeit gekommen ist, wo Ich Meine Pläne durchführen will. Da nun das ganze Menschengeschlecht abgekommen ist vom rechten Weg, und auch die gläubigen Kinder und auch die guten katholischen Christen sich allzusehr vertiefen in dieses Elend, in dieses Erdenleben, in dieses Zeitliche, da ist wieder einmal eine Zeit gekommen, wo es eine Wende gibt. Dieser Zeitpunkt ist jetzt wieder da.

Seht, Meine Kinder, ihr sollt eine neue Epoche vorbereiten, von der die Kirchengeschichte, viele heroische und großartige Dinge aufzeichnen wird. Es soll eine Wende geben in Meiner heiligen katholischen Kirche, in dem Schicksal Meiner Kirche. Geknetet und geknechtet wie sie ist von all ihren Feinden, in ihr selbst gibt es gar viele Glieder, die faul sind, die abgestorben sind an Meinem mystisch-geheimnisvollen Kirchenleib.

Um diese Glieder zurückzuführen, muß Meine Kirche, Meine jungfräuliche Braut, all ihre Kräfte zusammenraffen, um die Lauen aufzurütteln, um die Guten zu bestärken, um die Schwachen zu ermutigen, damit alle einstehen für die Rechte Meiner Kirche, und das Häuflein treuer Christen muß sich zusammenscharen um seinen Hirten, um Meinen Stellvertreter, den Ich in Rom als Statthalter aller Christen hingestellt habe.

Dieser Mein Statthalter hat viele Gehilfen, und das sind eure Seelsorger, eure Priester. Diesen soll jeder Christ folgen, unter seiner Leitung soll er gehen. Der Priester aber, der Meine Stelle vertritt, soll wissen, daß er ein anderer Christus ist, daß er berufen ist, die Herde zurückzuführen, die guten Schäflein zu weiden auf fetter Weide, damit der Wolf, der eingedrungen ist in die Herde, doch wieder ausgeschieden werde, der Wolf, der im Schafspelz überall unter jeder Herde sich befindet, auch im kleinsten Dörfchen.

Seht nun, Meine Diener, deswegen verlangt Mein Herz, daß ein Damm errichtet werde, daß ein Liebesbund gegründet werde, in den alle Völker eintreten sollen. Nicht nur spreche Ich allein für die Priester, für die Ordensleute, für die Frauen und eifrigen Seelen, Ich spreche für alle und jeden, der ist und lebt in Meiner Kirche, im Schifflein Petri.

Sie alle sollen herbeikommen, sie alle sollen wissen den Plan, den Ich vorhabe, daß Meine Kirche soll zum Sieg geführt werden, daß sie soll auf den Berg gestellt werden, von dem aus alle Völker der Erde sie sehen sollen; sie soll siegen und herrschen über alle Völker, auch über die, die Mich nicht als ihren Gott anerkennen. Darum, Meine Diener, fürchtet euch nicht, Ich will mit euch sein!"

Der Heiland wandte sich jetzt an die zwei Brüder von Barbara, die von A. und S. herbeigekommen waren, ohne daß der eine etwas vom anderen wußte.

Jesus: "Seht! Seht, ihr Männer, daß Ich nicht zu viel verlange, seht, wie Ich euch zu den liebsten Kindern Meines Herzens zähle. Man wundert sich, man freut sich, man ist getröstet, ein liebes Wort zu hören von einem recht lieben Freund, den man hochschätzt, der einem auch, so wie man sagt, etwas nützen kann, seinen Beruf erleichtern und einen Vorteil verschaffen kann. Man schätzt sich glücklich, mit einem solchen Freund vertraut umgehen zu können. Nun seht, Ich nenne euch Meine Freunde, nicht nur ihr Priester, nicht nur ihr, Meine Diener, die ihr Meinen Willen dem Volk verkündigen sollt, nicht nur ihr, die ihr euer Leben ganz Mir zum Opfer brachtet, nein, alle, alle will Ich mit Liebe umfangen, mit heiliger Freude will Ich dein Herz erfüllen, magst du auch stehen, wo du willst, wenn du nur ein gläubiges Herz, wenn du nur einen guten Willen Mir entgegenbringst, wenn du nur entschlossen bist, das Kreuz, das dein Beruf, dein Lebensberuf, mit sich bringt, Mir nachzutragen. Sieh, alles andere will Ich dir ersetzen.

Ist es denn nicht tröstlich, mit einem solchen Freund umgehen zu können? Nun sieh doch, mit einem solchen Freund kannst du umgehen. Ich bin dir dieser gute Freund. Gehe hin zu Meinem Stellvertreter und bringe Mir nur ein offenes Herz entgegen, und sage ihm deine Schwächen, und sei unbekümmert, ob du auch alles gesagt. Bringe Mir nur deinen guten Willen. Wenn du nur offen und ehrlich dich hast ausgesprochen vor Meinem Diener, weißt du ja, daß die Worte, die er dir sagt, daß dieses Ich gesprochen, und dann komm und empfange Mich in der heiligen Kommunion, und Ich will dich in Meine Arme schließen, und du sollst wissen, daß du an deinem Freundesherz ruhst. Dann empfiehl Mir deine Anliegen, alles, was dich drückt, und sage nur, daß du Mich liebst, und das genügt Mir.

Siehe, Ich verspreche dir, daß Ich dir dein Schicksal erleichtern will, daß Ich das Kreuz, das dich niederdrückt, und dich ganz wunderlich machte, dir schon verziehen habe, denn Ich weiß, daß du ein schwacher Mensch bist; aber Ich sage dir, dein Kreuz soll dich nicht mehr so schwer drücken wie bisher, du sollst dein Kreuz mit Freuden tragen, das Ich dir auferlegt habe, damit du siegen wirst in Meiner Herrlichkeit.

O Mein Freund, sieh, wie glücklich bist du, und das Glück sollen alle teilen, die eines Herzens und Sinnes sind mit dir. Darum geht hin und bewahret die Worte, die Ich heute zu euch gesprochen, bewahrt sie wie Meine heilige Mutter in Ihrem Herzen, wie die Hirten an Meiner Krippe, wie die drei Weisen an Meiner Krippe. Seht, wenn ihr euch dem Tabernakel nahet, dann tretet an den Tabernakel heran, wenigstens alle Sonntage. Das müßt ihr Mir heute versprechen, und erinnert euch, was Ich gesprochen zu euch in dieser heiligen Stunde; denn ihr sollt ja der Anfang sein, und man wird in späteren Jahrhunderten euch glücklich preisen, die ihr die Werkzeuge sein sollt zu dieser Wendung, zu dieser Epoche in Meiner Kirche, die vorangehen und einführen soll zu einem anderen Leben und Streben unter dem Christentum. Versprecht Mir dieses heute, schämt euch nicht!

Seht, ihr zwei Männer, Ich habe in eurer Familie einen Mann eingeführt, es lag in Meiner Absicht, denn Ich hatte eurer Schwester versprochen, daß es ihrer Schwester noch einmal gut gehen soll; denn die Sünden, die einmal gebeichtet und abgebüßt sind, sind ausgetilgt aus Meinem Herzen in alle Ewigkeit. Diese eure Schwester soll ein Werkzeug sein. Sie war ein gutes Kind, eine fromme Jungfrau, und die Sünden, die sie in ihrem Leichtsinn begangen, mußte sie büßen mit ihrem ersten Mann. Ich hatte Meiner Dienerin aber versprochen, daß eine Zeit komme, wo es anders werde, und Ich mußte diesen Weg einschlagen, denn Ich messe die Schwachheiten Meiner Kinder ab, Ich kenne jedes Herz, Ich weiß den Lebensberuf eines jeden zu adeln und zu schlichten.

Keines Meiner Kinder stelle Ich an die unrechte Stelle, denn wenn es den Platz nicht ausfüllen kann, den Ich ihm angewiesen hatte zu dem Zweck, wo Ich es hingestellt, dann bin Ich ein liebender Gott und stelle es an einen anderen Ort, wo Ich weiß, daß es sein Ziel doch erreicht und Ich zugleich tausendfache Absichten mit einführe und alles lenke zum besten Meiner Kinder.

So tat Ich mit dieser Schwester und Ich stelle euch den Mann vor; er ist wirklich ein braver Ehemann, er ist wirklich ein wahrer Israelit, wie Ich dereinst im Judentum sagte. Geht hin und tut so wie er. Er ist von frühmorgens an besorgt um seine Familie, er weicht keinen Augenblick von seinem Posten, am Abend ruht er im Kreis seiner Familie und freut sich mit seinen Kindern, er verrichtet seine Gebete und kümmert sich nicht um das Treiben, das ihn umgibt, um das Treiben der Männerwelt. Einfach und unscheinbar geht er dahin. Seht, macht es auch so! Scheut euch nicht, tretet ein, wo ihr euren Glauben und eure Liebe bekennen könnt zu Mir, eurem Schöpfer, kümmert euch nicht um das, was andere sagen; denn ihr sollt wissen, daß ihr viel mehr wirken könnt in eurer beruflichen oder hauswirtschaftlichen Stellung, wie er in der seinen. Dieser ist unbekannt in einer Großstadt, man kennt ihn kaum, und darum ist er auch unbeachtet.

Du, den Ich gestellt als König in der Schöpfung, diene Mir wie dieser, weil er der Anfang ist zu der Zeit, zu der Epoche, die sich wenden soll zum Besseren, zum Aufblühen Meiner Kirche. Du, König der Schöpfung, wo du stehst, da steht es gut um deine Familie, wenn du ein Mann des Glaubens bist und Sitte hast, und Ich verspreche dir, deine Kinder und Kindeskinder werden dir nachfolgen, und er wird wachsen, der Baum, und seine Schatten weit verbreiten, und so soll das Glaubensleben erneuert werden. Ihr sollt es, sooft ihr könnt, sooft euer Stand und euer Beruf es erlaubt; und ihr könnt es ja, ihr könnt es, wenn ihr nur guten Willen habt und Energie... Manneskraft ist Willenskraft.

Willenskraft müßt ihr besitzen. Tretet oft herzu zu Meinem Tisch, zu den heiligen Sakramenten, und gebt ein gutes Beispiel und erbaut so eure Mitmenschen. Legt vor allem alle Menschenfurcht nieder. Versprecht Mir dies! Und so wird der Liebesbund sich ausbreiten. Dies ist der Bund, den Ich geschlossen am hochheiligen Fronleichnamsfest, und heute, wo dieses Fest ist eingesetzt worden, will Ich es erneuern. Ein dreifaches Band habe Ich mit euch geschlossen, das ausgeht aus Meinem Herzen, und alle, die sich anschließen, sollen die Früchte kosten und die Früchte genießen."

Barbara: "Mein Jesus! Ich danke Dir für all die Gnaden, für all die Worte, die Du durch mich allen Menschen zugesprochen, für die Belehrung, die Du uns gegeben. Ich bitte Dich aber auch um Verzeihung für alle Fehler und Nachlässigkeiten in Deinem heiligen Dienst, für meine begangenen Sünden und die meiner Geschwister und Angehörigen, besonders für meine Schwester in A. Welch ein Schmerz, daß sie Dich nicht reden hört, daß sie so weit von mir entfernt ist. Um eines bitte ich Dich aber, daß Du unseren Lebensweg so einrichtest, daß wir nicht gar so lange voneinander sterben, damit wir uns im Himmel trösten können. O Herr, Schwester N. läßt Dich auch bitten um eine Gnade zu ihrem Jubiläum."

Jesus: "Ich werde sie an diesem Tage mit einer solchen Freude erquicken, daß all die Freude, die man ihr entgegenbringen wird von allen Seiten und der Jubelruf von all ihren Untergebenen, daß sie dies alles nicht beachten wird vor lauter Glückseligkeit; denn ihr Herz soll aufwallen in Meinem Herzen, denn alle ihre Geschwister sollen wissen, daß sie dereinst glänzen werden in Meinem Reich; ihr aber, Meine lieben Kinder, sollt den Trost nur dazu benützen, um auch andere zu trösten. Ihr sollt nicht müde werden, andere herbeizuführen und zu beglücken mit dem heiligen Tau Meiner Worte, mit dem süßen Tau Meiner Gnade, die Ich ausgießen will über die Herzen der Menschen.

Auch du, Meine Freundin, du gutes Lieschen, sieh, es ist freilich ein großes Unglück für dich und du bist gar tief betrübt, daß der Zweig deiner Familie sich von Mir abgetrennt und sich einer anderen Kirche angeschlossen hat; aber sieh, sei nicht betrübt, Ich habe dir andere Familien gegeben; diesen sollst du Trost bereiten. Sieh, es ist einmal so in Meiner Schöpfung. Hatte Ich ja doch in Meiner Gesellschaft auch einen Judas, es gibt doch immer wieder räudige Schafe.

Und Ich verspreche dir, daß keines verlorengeht um deines Gebetes und das deiner Eltern willen, aber zu der Seligkeit, zu der Ich sie berufen als Christ, werden sie nie und nimmer gelangen; denn sie haben Mich verschmäht, und dein Bruder, er leidet noch und er leidet noch lange, weil er die Ursache zu diesem Unglück gewesen. Ich sage dies nicht, daß du dich betrüben sollst, nein, Mein Kind, raffe die ganze Kraft deiner Liebe zusammen und tröste dich und setze dich über alles hinweg und verderbe dir nicht die besondere Osterfreude."

Barbara: "O Herr, soll ich N. N. anregen, noch öfters als einmal im Jahr zur heiligen Kommunion zu gehen?"

Jesus: "Du mußt sie nicht gar sooft belästigen, denn solche verweichlichten Weltkinder sind nicht eingeweiht in die Geheimnisse Meines Kreuzes. Du mußt wissen, daß es ein großer Unterschied ist und Ich nicht von allen das gleiche verlange. Es gibt solche, welche die liebsten Kinder Meines Herzens sind. Dies sind solche, die Ich dir gezeigt, die sich an Mich herandrängen, die im Schifflein Petri einhergeschaukelt werden und sich an Mich angeklammert haben, die nie, nie erschüttert werden. Das sind diejenigen, die ihren Glauben bewahren, die mit ihrem Schicksal zufrieden sind im Bewußtsein und in der Liebe zu Mir und in der Hoffnung, daß Ich sie hingestellt, wo sie wirklich sind, das sind die treuen Seelen.

Dazu habe Ich alle berufen, nicht nur die Priester und Klosterleute, nein, sondern alle Menschen, Familienväter und Mütter und alle treuen Seelen, wo sie sich auch befinden. Aber dann gibt es solche, die Ich dir damals gezeigt, als Ich dir die Welt zeigte, daß eine Zeit komme, wo sich die Menschheit teile in zwei Teile, wie die Zeit, die jetzt ist, wo es eine Ausscheidung geben muß, wo die Guten sich ausscheiden und zusammenscharen sollen, und wo Ich in der Mitte bin; das sind die guten, treuen Kinder, die sich leiten lassen von Meinem Geist, deretwegen Ich die öftere Kommunion eingeführt wissen will. Mit diesem Band will Ich all die Christen eng aneinander scharen und diejenigen, die sich so um Mich herumdrängten, wo jedes sich vorschieben wollte, um der Nächste bei Mir zu sein, das sind diejenigen, die eintreten in den Liebesbund, die teilnehmen an Meinem Bund. Diejenigen aber, die du weit von Mir gesehen, die auf dem schmalen Rand gingen, wo sie jeden Augenblick hinabzustürzen drohten, das sind jene Christen, die nur noch das Allernotwendigste mit knapper Not tun. An diese kann ich eine solche Sprache nicht richten."

Barbara: "O Herr, ich bitte Dich auch für unseren N. N."

Jesus: "Sei nicht mutlos, Meine Tochter! Er war ein Protestant und war ein großer Sünder, er hat sich schwer verfehlt gegen Mich, jetzt ist er aber Priester und ist recht eifrig, aber die Sündenstrafen hat er noch nicht abgebüßt. Satan ist beständig auf der Lauer, um ihn abwärts zu bringen. Er wird um des Gebetes und der Opfer willen, die du seinetwegen gebracht, diesen Kampf gut bestehen und ein eifriger Diener Meines Herzens werden. Aber solange er immer noch gar wenig leiden will, solange er das Kreuz gar ungern trägt, dringt er nicht ein in Meinen Geist; denn alle müssen das Kreuz tragen, auch du, Mein Freund, mußt dein Kreuz tragen mit deinen Kindern.

Aber sieh, wenn Ich dir verspreche, daß du der Stammbaum sein sollst, dessen Schatten viele, viele erquicken soll, mußt du das Kreuz gerne tragen und nie mutlos werden. Und auch du, Mein Freund, denn du bist berufen zu den liebsten Kindern Meines Herzens, und diese müssen Mir nachfolgen, sie müssen den schmalen Weg gehen. Wenn Ich dir aber entgegenkomme an der Goldenen Pforte, wenn Ich euch zurufe, tretet ein, kommt her, ihr Gebenedeiten, dann ist es Zeit, um auszuruhen, dann, dann kannst du genießen die ganze Ewigkeit."

 

Karfreitag 1897

"Wie durch Sühneleiden die Welt versöhnt und gerettet werden kann."

Lied: O du hochheilig Kreuze...

Barbara: "Mein Jesus! Du hast mir versprochen, im Anfang der Fastenzeit, daß Du mir am heutigen Fest eine große Freude bereiten wollest. Du hast zwar gesagt, freue dich auf das Osterfest, aber ich freue mich heute schon so sehr den ganzen Tag. Warum bin ich denn gar so glückselig in der Kirche, wie nicht seit sechs Jahren, wo ich keine so große Gnade empfangen wie heute. Ich danke Dir im Namen aller für die Gnaden, die Du ausgießest, besonders der vielen, braven Christen, ich danke Dir im Namen derer, die Dir nicht danken. Ich bitte Dich um Verzeihung für alles Versäumte. Ich opfere Dir dafür die Bußwerke aller Frommen, ihre Abtötungen, die sie Dir heute aufgeopfert; ich opfere Dir auf alle Gebete und Kommunionen der heiligen Kirche selbst, der Priester und Ordensleute. Ich opfere Dir dies alles durch das jungfräuliche Herz Deiner Mutter, alle Schmerzen und Leiden, die erduldet werden von allen Christen, besonders in der heiligen Fastenzeit; denn Du hast gesagt, daß alle, die Dir mit gläubigem Herzen anhängen, auch mit Dir leiden sollen, um beizutragen zu dem großen Ziel, das Du uns gesteckt hast.

Ich opfere Dir auch auf alle Liebesseufzer Deiner heiligen Mutter, besonders in den letzten Tagen Deines Lebens, die Sie während Deines bitteren Leidens emporgesendet, der heiligen Magdalena, des heiligen Johannes und aller heiligen Personen, die sich an Deinem Leiden beteiligten, zur Genugtuung für alle Sünden der ganzen Welt, besonders aber für die armseligen Christen, die zwar Christen sind, aber abgefallen sind, die nicht mehr glauben, die faule Glieder sind an Deinem mystischen Leibe, für alle, die glauben, aber schwach sind im Glauben, und ich bitte Dich, sie alle möchten herbeikommen, das Kreuz auf sich nehmen und Dir nachfolgen. Ich vereinige mich mit allen frommen Christen, und bitte Dich um die Gnade der Beharrlichkeit für sie, daß sie Dich immer mehr und mehr lieben, vollkommener werden und so sich viele, viele vereinigen in dem Bund, den Du gegründet haben willst.

Mein Jesus! Alles dasselbe opfere ich Dir auf für alle Armen Seelen, denen ich die Verdienste schenke, die ich den armen Sündern nicht schenken kann, weil sie persönliche sind, aber doch den Armen Seelen, indem ich meine Sünden lieber in der Ewigkeit abbüßen will, wenn ich durch den heroischen Liebesakt über mich hinweggehe, um dadurch mehr Seelen zu erlösen. Also, das Verdienst, das mir von Rechts wegen zukommt, opfere ich Dir auf für dieselben, besonders für all die Seelen, die Deine heilige Mutter mir versprochen hat, am Fest der Sieben Schmerzen, alle die in R. und S. in den letzten Jahren gestorben sind; denn Deine heilige Mutter hat mir versprochen, eine Rundreise durch das Fegefeuer zu machen.

Wohlan, mein Erlöser, mein Bräutigam, Du weißt, daß der Bräutigam, der seine Braut liebt, ihr keine Bitte abschlagen kann, wenn sie ihn an der richtigen Seite anzufassen weiß, und ich glaube, daß ich Dich an der richtigen Seite fasse, wenn ich Dir sage, daß dies die liebsten Kinder Deines Herzens sind, die Dich nicht mehr beleidigen können, die verlassensten, die der Hilfe bedürftigen, denen wir Menschen am ehesten helfen können. Und Du, der Du das beste Herz hast, das mitleidigste, kannst mir meine Bitte nicht abschlagen, wenn ich Dich an dieser Seite anpacke, an Deinem liebenden Herzen. Wenn wir Menschen gut sind mit denen, die am meisten bedrängt sind in der Familie, so Du noch viel mehr. Ich packe Dich an dieser Seite an, an Deinem mitleidigen Herzen zu den Menschen, das uns mit warmer Liebe entgegenschlägt. Du wirst mir diese Bitte gewähren, da Du mich als Braut angenommen und eingeführt in die Leidensschule. Wohlan, obwohl es wenig ist, was ich leide, fällt es meiner Natur doch so schwer.

Aber siehe, wie wenig Menschen sich dazu entschließen würden, da so wenige Dich erkennen, weil so viel dagegen gearbeitet wird, und weil solche Menschen verachtet sind. Denn sonst würden Deine Diener sich nicht so sehr fürchten, eine solche Seele zu sehen und an den Gnaden teilzunehmen, um nicht den Verdacht auf sich zu lenken, daß sie einverstanden wären. Das wissen Deine liebsten Bräute, und darum ist es eine außergewöhnliche Gnade, die Verachtung zu verachten und sich ganz Deinem Willen zu überlassen."

Jesus: "Ja, ja, Meine Tochter, das ist auch ein Kreuz! Du bist schlau. Du weißt schon, deinen Bräutigam anzupacken an der richtigen Seite. Du verstehst es! Wohlan, komm, Meine Tochter! Die Bitte, die du Mir vorträgst, soll dir nicht versagt werden. Komm, Meine Tochter! Vor allem aber will Ich dir zeigen, was du mit deinem Leiden verdienst, das Ich dir auferlege, und mit der Zustimmung, daß du dich deinem Leiden willig ergibst; welche Freude du Mir damit bereitet hast, sollst du wissen. Siehe, die große Gnade, die dir heute früh zuteil geworden, die Freude, die du heute morgen empfunden, ist allen Menschen zuteil geworden, wenn auch unbewußt. Aber um deines Leidens willen und weil du dein Leiden in Vereinigung mit deinen beiden Mitschwestern und allen, die darum wissen, Mir aufgeopfert, sollst du wissen, wie durch Sühneleiden die Welt versöhnt und gerettet werden kann.

Sühneleiden können und sind es auch, die viel, viel beitragen werden zum Sieg Meiner Kirche. Dies muß das Volk anerkennen, auch wenn es die größten Sünder sind, die gar nicht glauben können; und daß ein geheimnisvolles Walten ausgebreitet ist über den Geschöpfen, über der ganzen Schöpfung, wie hier über eurer Wirtschaft. Der Gottlose weiß zwar nicht, woher die Macht kommt, und es schaudert ihn innerlich. Derjenige aber, der noch ein Fünkchen Glauben in sich trägt, wird nachdenklich, er geht in sich und kommt wieder einmal zur Kirche, die er schon lange nicht mehr besucht.

Der fromme, treue, gläubige Christ aber, in diesem will Ich wirken und walten, und so vervielfältigt sich das Licht, das Ich über dich ausgieße, in jeder treuen Seele, in der ganzen katholischen Kirche. Seht, Meine Diener, wie eure Mühe belohnt wird! Seht, Meine Diener, man spricht in der Stadt M. hie und da von einem geheimnisvollen Zauber, man liegt sich gegenseitig in den Ohren, daß das gläubige Volk sich viel eifriger und zahlreicher einfinde als in den früheren Jahren, man spricht und staunt, wie scharenweise, wie ruhig und ernst und in sich gekehrt die Gläubigen teilgenommen an der heiligen Kommunion, wie sie eurer Stimme gefolgt und auch gekommen sind, und Ich sage euch durch diese Meine Dienerin, daß in eurer Stadt ein großer Segen sich ausgegossen. Ihr wißt nicht, woher der Zauber ist, der ausgegossen wurde über die Herzen der gläubigen Katholiken.

Es ist die Liebe Meines Herzens, um eurer Mühe willen, um eurer Opferfreudigkeit willen, vereinigt mit den Sühneleiden, die Tag für Tag, Woche für Woche, mit euch vereinigt dem Himmel aufgeopfert wurden. Dies ist der Damm, den Ich errichten will in Meiner Kirche. Fahret fort, Meine Diener! Glaubt doch, daß Ich wirklich und wahrhaft zu euch rede! Ich habe euch vor Jahren durch diese Meine Dienerin gesagt, daß die Kirche leer steht, weil der König der Schöpfung sie verlassen hat, der katholische Mann, daß der Kirche der Einsturz droht; denn der Mann ist der Baustein, der Glied um Glied eingefügt ist in die Mauer, wodurch Meine Kirche aufgebaut ist.

Der Mann, vereinigt mit dem Priestertum, soll die Kirche halten. Tritt aber der Mann im Glaubensleben zurück, dann zerbröckelt diese Mauer, Stück um Stück löst sich ab und die Kirche droht einzustürzen. Der Zeitpunkt ist gekommen, wo Meine Kirche wieder herrlich und schön erblühen wird, erblühen soll; ausgeschmückt soll sie werden mit vielen Zieraten. Blumen will Ich pflanzen in ihr, die herrlich dastehen, und erfreuen sollen sich die Herzen Meiner Kinder, der Kinder der heiligen Kirche, erfreuen sollen sich alle an den Blumen, die Ich hineinpflanzen will.

Aber ehe Ich die Blumen herrlich kann erblühen lassen, ehe die Blumen gedeihen können, muß der Zaun befestigt sein, damit nicht wieder unartige Buben durch den Zaun schlüpfen und die Blumen Mir stehlen, die Beete verwüsten und verderben und alles zerstört wird. Habt ihr dies Gleichnis verstanden, Meine Kinder?

Der Zaun, den Ich meine, ist Meine heilige katholische Kirche, die aufgebaut ist aus den lebendigen Bausteinen der Glieder dieser Kirche. Die Bausteine sind vor allem das Priestertum. Das Priestertum sind die Pfähle, worauf der ganze Bau ruht, die Säulen, die Ecksteine. Die übrigen Bausteine, die kleineren, die eingefügt und durch den Mörtel, Glied um Glied, zusammengefügt sind, das ist der katholische, der christliche Mann, der Vater der Familie.

Wenn nun der Mann abgewichen ist, die Worte Meiner Kirche nicht mehr hört, nicht mehr beachtet, dann zerbröckelt der Zaun, und Meine Kirche fällt und stürzt. Mauer um Mauer stürzt um, und der Wolf schleicht sich ein. Blume um Blume entreißt er Mir. Sieh, die Blumen, die Ich meine, das sind die jungfräulichen Seelen, die Ich einfügen will in Meine Kirche, die Meine Kirche zieren sollen. Der Vater, der christliche Hausvater hat also die Pflicht, für jedes seiner Kinder, besonders für jenes seiner Kinder, das Ich Mir erwähle, besonders zu sorgen. Da Ich nun einmal, um Meine Kirche zur Blüte zu bringen, zu verschönern und auszuschmücken, besonders den jungfräulichen Stand zu Ehren gebracht wissen will, muß Ich anfangen, das Familienleben zu heiligen.

Deswegen berief Ich Meinen Stellvertreter, mit dem Ich gerade so rede, wie Ich rede durch dieses Sprachrohr, durch Meine Dienerin. Deswegen verlangte Ich von ihm, daß er in der ganzen Kirche den Verein der Heiligen Familie einführe. Es lag damals in Meiner weisen Absicht, durch diesen Verein das Familienleben zu adeln und zu heiligen, weil Ich in der Familie anfangen muß.

Es liegt aber auch jetzt in Meiner weisen Absicht, Mich näher zu erklären, warum Ich erst durch Meinen Statthalter diesen Befehl erteilte. Seht nun, Meine Kinder, wie Ich nun nach und nach ins einzelne eingehen will, wie Meine Diener es tun müssen, daß die Schäden, an denen die Zeit leidet, die Wunden, an der die Zeiten bluten, verbunden und geheilt werden sollen.

Es geht dieses nicht in einem Jahr, aber es geht allmählich, wenn auch unbemerkt vor sich. Ich wollte, indem Ich den Verein der christlichen Familie einführte, dem christlichen Vater ans Herz legen, daß er wohl acht habe auf seine Kinder, seine Kinder anhalten soll, Mir zuführen soll, vor allem aber vorausgehen müsse mit gutem Beispiel; zweitens, seine Kinder gut kennen soll, und wenn er eines findet, das veranlagt ist, den jungfräulichen Stand zu lieben, ihm nicht in den Weg zu treten, zeitlich und ewig für dasselbe zu sorgen; zeitlich, indem er ihm seine Rechte einräumt, die ihm gebührenden Rechte, ewig, indem ja dieses Kind seine Zierde wird durch die ganze Ewigkeit. Du aber, Meine Tochter, freue dich!

Denn siehe die Früchte: Ein geheimnisvolles Walten, wie es ausgebreitet ist in diesem Haus, in dieser Familie; eine geheimnisvolle Macht, die selbst Andersgläubige anerkennen müssen, die da verkehren; ein geheimnisvolles Walten, das Ich ausgießen will über alle Familienmitglieder deiner Familie, wo sie auch stehen. Dies soll Meine Diener im Glauben bestärken, daß Ich es bin. Ein geheimnisvolles Walten liegt ausgebreitet über dieser Stadt, eine geheimnisvolle Macht, die niemand sich erklären kann.

Das kommt von Meiner Liebe. Es ist Mein Geist, der da die Gemüter niederhält. Und seht, wenn Ich um einer einzelnen Seele willen vom Himmel gestiegen wäre, um sie zu erlösen, wenn Ich für jede Seele, um sie zu erlösen, bereit wäre, den Kreuzestod zu leiden, warum wollt ihr Mühe und Sorgfalt scheuen, um diese Seelen wieder zu gewinnen, zu gewinnen für Meine heilige Kirche?

Seht doch, wie die Männer sich in diesem Jahr inniger an euch angeschlossen, wie sie eure Stimme hören, die guten und braven, sie alle werden eure Zierde werden; und der Bau, den Ich euch gezeigt habe, wird wieder hergerichtet, die Schäden ausgebessert, der Wolf abgehalten, er kann nicht mehr eindringen in diese treue Herde. Das sind diejenigen, die du gesehen, wie sie sich ganz eng um Mich scharen, eng an Mich anklammern."

Barbara: "Soeben kommt meine liebe Mutter, meine Königin. Heute kommt Sie aber gar nicht traurig, sondern wie eine liebende Mutter, die ihren Kindern eine Freude machen will. Sei mir herzlich gegrüßt im Namen aller Menschen und in Vereinigung mit dem heiligen Erzengel Gabriel; denn so hast Du mir befohlen, soll ich Dich begrüßen."

Maria: "Meine Tochter! Ich habe dir versprochen, daß Ich dir zu dem heutigen Siegestag Meines Sohnes, wo Mein Sohn siegte über die Hölle, über die Sünde und über die Welt, eine große Freude bereiten wolle. Komm nun, mache mit Mir eine Rundreise!"

Barbara: "O mein Jesus, gehe auch Du mit! Komm, geliebter Bräutigam, denn ich bin gar zu armselig, und vergiß all die Sünden, die Armseligkeiten, die ich in der heiligen Fastenzeit begangen. Gedenke, daß ich eine armselige Sünderin bin, doch liebe ich Dich mehr als mich selbst, mehr als alle Geschöpfe..."

Tausende und Abertausende sind an diesem Ort, Tausende und Abertausende strecken die Hände empor: Erbarmt euch meiner, erbarmt euch meiner, wenigstens ihr, meine Freunde!

"O mein Jesus! O mein Jesus! Barmherzigkeit für diese Seelen! O Jesus, durch Deinen Tod und Dein Blut erlöse diese Armen Seelen aus der heißen Glut! O meine liebe Mutter, durch meinen heroischen Liebesakt bringe Du Deinem lieben Sohn alles, was ich gelitten – in Vereinigung mit Deinem Sohn – alles, was alle Menschen in der Welt gelitten, alle heiligen Messen, Gebete und guten Werke, die in der ganzen Christenheit verrichtet worden sind, den ganzen Schatz der heiligen Kirche für diese Seelen.

O wie sind sie doch alle getröstet, und der Schmerz weicht zurück in dieser Stunde. O wie glückselig der Mensch, der eingegangen ist in seinen Gott, der eingegangen ist an den Ort, wo er doch seines Gottes sicher ist, des Schauens seines Gottes, und in solchen Augenblicken, ach wie glückselig, ach wie glückselig!

O ihr alle, ihr Menschenkinder, harret aus, wenn das Kreuz euch drückt! Wie unendlich glückselig! Seht diese Seelen, die da abgestreift sind von diesem armseligen Leib, aus diesem materiellen Leben, und eingegangen sind in das Geistesleben, wie glücklich die Seele, wenn sie um einen Augenblick näher gerückt dieser Pforte, um jenes Glück zu genießen, das wir alle einst genießen werden: Diese heilige Gottesfamilie, diese heilige Kirche."

Jesus: "Und nun komme weiter, Meine Tochter! Wir haben noch eine weite Reise. Dies war nur der Anfang, diese sind nahe an der Erlösung und viele, viele werden am heutigen Tag Mir folgen, ihren Einzug mit Mir halten, mehr aber noch am Ostermorgen, in der Osternacht. Jetzt aber komme weiter, eine Stufe tiefer. Das sind diejenigen, die im Leben Mich wenig beachtet, die zwar noch an Mich geglaubt, auf Mich gehofft haben, aber sich allzusehr verstrickten in dieses Erdenleben, dann auch diejenigen, die sich schwer versündigten und dann schnell dahinstarben, ohne diese Sündenstrafen auf der Welt abbüßen zu können.

Denn ein großer Unterschied ist zwischen einer Seele, die gesündigt und durch Kreuz und Leiden in diesem Leben viel abgebüßt hat, und einer Seele, die schwer gesündigt und dann schnell dahinstarb. Darum, ihr Menschenkinder, klaget nicht, wenn der Lebensweg dunkel, wenn ihr viel mit Kreuz und Leiden heimgesucht seid. Sieh, dies alles geht vorüber, wenn du es mit Geduld trägst, und du brauchst nicht so hart zu büßen an diesem schrecklichen Ort.

Diese haben länger zu leiden, von diesen kommt nicht so leicht einer schnell heraus, außer dann, es müßte eine Seele sich ganz für sie opfern auf der Welt. Denn ihr sollt wissen, ihr Menschenkinder, daß es auf das Geld und Gut nicht ankommt, das da verwendet werden kann und verwendet wird für die Armen Seelen; denn sonst müßte der Arme darben bis zum Jüngsten Tag, und der Reiche könnte mit seinem Geld alle seine Verwandten in einem Tag loskaufen.

Hier gilt nicht Geld und Gut, hier muß der Reiche, auch wenn seine Verwandten ihr ganzes Vermögen hinschleudern würden für die Seele ihres Kindes, oder das Kind für die Seele des Vaters, alles abbüßen. Hier ist der Reiche dem Armen gleichgestellt. Hier wird nur ausgeteilt die Gerechtigkeit und Liebe."

Maria: "Mein göttlicher Sohn, Der da aber Gerechtigkeit und Liebe handhabt, hält den Armen nicht zurück, weil er arm ist, befördert aber auch den Reichen nicht, wenn noch so viel für ihn gespendet wird. Hier geht es Hand in Hand. Die Almosen, die heiligen Messen, die Spenden des heiligen Meßopfers werden da gleichmäßig verteilt. Der Arme, der sich in demselben Punkt versündigte wie der Reiche, wird mit den guten Werken, die der Reiche auf Erden übt, ausbezahlt, ausgeliefert und befördert. Darum sage ich dir, daß es eine Ausnahme geben muß; wenn eine Seele hier schnell befreit werden soll, dann muß sich eine Seele absolut in der Welt aufopfern für sie."

Jesus: "Nun aber komme weiter. Es gibt noch einen Ort, der noch schrecklicher ist und noch ernster. Dieser ist von der Hölle gar nicht verschieden, nur mit dem Unterschied, daß diese Strafe nicht ewig dauert, während die Höllenstrafe ewig dauert. Hier sind diejenigen, die da starben in Meiner heiligen katholischen Kirche, die aber Meine Gebote und die Gebote der heiligen Kirche nicht mehr beachtet, die sich von ihr losgetrennt, den Rücken ihr gekehrt und so auch den Rücken gekehrt ihrem Gott und Herrn, aber doch im letzten Augenblick sich noch bekehrt zu Gott um des Gebetes frommer Seelen willen; da sie aber auf Erden Mir den Rücken gekehrt, sollen sie jetzt büßen, büßen bis es Mir gefällt, sie zu befreien.

An diesem Ort sind auch die Ungläubigen, die noch außerhalb der Kirche stehen, die zwar an einen Gott geglaubt und gelebt nach dem, was in ihrem Gewissen geschrieben steht, aber sich doch keine weiteren Mühen gaben, um zu erkennen, wo der rechte Glaube zu finden sei. Die Ungläubigen, das sind die Heiden und die Irrgläubigen: Juden, Heiden, Irrgläubige und die Sorte Christen, die Ich dir gezeigt."

Barbara: "Jetzt kommen die heiligen Schutzengel und jeder hat seinen Schützling an der Hand. O meine Königin, o meine Mutter! Vor allem bitte ich Dich um den Priesterfreund von N., denn da das Priestertum vorausgeht auf Erden, muß es auch vorausgehen in der Ewigkeit. Wir alle sind verpflichtet, wir Kinder der heiligen katholischen Kirche, für unsere Hirten zu beten. Du Selbst hast sie ja bevorzugt. Ich bitte Dich für diesen Priester."

Maria: "Hier, Meine Tochter, hier!"

Barbara: "Ich danke Dir! O ich bitte Dich für noch mehr Priester. Jetzt kommen Klosterfrauen, und ich sehe ganz junge Klosterfrauen. O ich bitte Dich für alle, die mir empfohlen sind und die in N. gestorben sind. Welch ein himmlischer Triumphzug. O mein süßester Jesus!"

Luise: "Ich bitte Dich für die zuletzt verstorbenen Schwestern in N. und N."

Maria: "Sie alle sind dabei!"

Barbara: "Sie haben alle Kränzchen auf von roten und weißen Rosen. O welch herrliche Schar! O gib mir auch Herrn N. Es kommen noch Jungfrauen, lauter Jungfrauen, und sie singen ein Lied, das niemand singen kann: "Lobpreis und Ruhm sei Dem, Der da kommt im Namen des Herrn. Hochgelobt sei das Lamm, Das da ist geschlachtet worden. Geschlachtet ist der Bräutigam reiner Seelen...

Jetzt aber schließen sich die anderen an, und ich sehe sie alle, begleitet von ihren Schutzengeln, heraustreten aus der Pforte, mit Palmzweigen in der Hand. Das sind alle: Jeden Standes, jeden Alters, jeden Geschlechtes, die da durch große Trübsal eingegangen sind. N. ist auch dabei, und N. und N. und Herr N. ist auch dabei und..."

Lieschen: "Ist denn mein Vater auch dabei?"

Maria: "Der ist schon im Himmel, er ist schon erhöhter, die anderen sind jetzt erst herausgetreten."

Barbara: "War denn auch die Generaloberin von N. dabei?" Und jetzt öffnet sich das Goldene Tor... und die Schar zieht ein.

Lieschen: "O gib mir doch meinen Bruder."

Luise: "O gib ihr doch ihren Bruder, um der Schmerzen willen, die ich schon ausgestanden. Sieh, mein Jesus, wenn es sein protestantischer Sohn erfährt, gewiß wird er dann übergehen in die heilige katholische Kirche. O meine liebe Mutter, nimm ihn doch mit!"

Lieschen: "Ich setze mich für ihn ein. Diese Uneigennützigkeit muß Dich versöhnen." Darauf sagte Jesus feierlich:

Jesus: "Ich muß brechen die Fesseln, die Bande, Ich muß Meine Gerechtigkeit überbrücken durch Meine Barmherzigkeit. Ich muß der Menschheit beweisen, wie gut Ich bin. Seht, mit einem Haar hat sie Mich verwundet, und um der Liebe willen muß Ich ihn herausführen, denn er ist noch gefangen in jener Schar, die da unwiderruflich leiden sollen, weil sie Mir den Rücken gekehrt. Nun aber, da du dich für ihn eingesetzt, geht er mit dir hinüber. Du bist die Brücke, auf der er emporsteigt."

Und jetzt umarmt ihn die liebe Mutter und führt ihn Ihrem Sohne vor, und Sie zeigt herab auf eine Person.

Lieschen: "Gelt, lieber Bruder, jetzt siehst du, welch ein Unglück, daß du uns nicht gefolgt?" Wie vernichtet steht er da, dieser Mann, wie schämt er sich vor seinem Gott.

Barbara: "Mein Jesus! Das Kleid der Glorie fehlt ihm noch. O mein Jesus, o meine liebe Mutter, o meine heiligen Patrone, o kommt doch, bereitet ihm das Kleid der Glorie. O mein Jesus! Du hast mir gesagt an meinem Vermählungstag, daß ich mich an Deine heilige Mutter wenden solle, weil ich mich gar so sehr schämte, und Sie gab mir einen Blumenstrauß, und das waren alle Ihre Verdienste. Siehe, dies Sträußchen nehme ich wieder und bringe es Dir dar, und um Deiner Tugenden und der Tugenden Deiner heiligen Mutter willen gib ihm doch das Kleid der Glorie. O er schämt sich, er ist wie vernichtet vor seinem Gott. Mein Jesus Barmherzigkeit! O ihr Kinder der katholischen Kirche, welches Glück, ein Christ zu sein. Seht, dieser war ein Christ, und weil er seinen Glauben verschleudert, seht, wie beschämt er dasteht vor seinem Gott."

Jesus: "O ihr Kinder der katholischen Kirche, seht, seht! Alles ist gutzumachen, alle Sünden, die gebeichtet und gebüßt sind. Aber niemals, niemals kann eine Seele, die ausgetreten ist aus der heiligen katholischen Kirche zu der Glorie gelangen, zu der sie hätte gelangen können. Niemals kann dein Bruder zu der Glorie gelangen, zu der du gelangen kannst und wirst und auch deine Geschwister gelangen können. Niemals wird er schauen alle deine Geschwister, denn deine Geschwister, sie freuen sich in einem Licht, in einer Glorie, das niemals dein Bruder schauen wird, aber er ist glücklich, und das muß dir genügen.

Siehe, Mein Kind, er ist ja nicht ausgeschlossen, aber du mußt wissen, daß es viele große Abstufungen gibt und geben muß. Die Gerechtigkeit verlangt dies, und der Christ, der sich auf Erden begnügte mit wenig, der muß sich auch hier begnügen mit wenig. Er ist ja glücklich und zufrieden, er ist eingegangen in die ewige Ruhe. Er ist glücklich und zufrieden, wie kein Mensch auf Erden glücklich und zufrieden sein kann, aber jene Glorie schaut er nicht, die kann er nicht schauen."

Barbara: "O stimmt doch jetzt mit ein, o freut euch doch jetzt! Jetzt beginnt im Himmel der Jubel. Die Seelen beginnen zu jubeln; jetzt beglückwünschen sie sich. O welche Freude! Der ganze Himmel steht auf und begrüßt die Neuangekommenen, und jetzt werden die Plätze verteilt.

Die Priester gelangen zu jener Stufe, denn sie sollen ja mit Ihm die Welt richten, die Welt regieren. Die Klosterfrauen sind eingetreten in die Schar der Jungfrauen, die da dem Lamm folgen, wohin es immer geht. Die übrigen werden eingeteilt je nach den Tugenden, die sie geübt, je nach den guten Werken, aber alle sind glücklich.

Ein Glückwünschen, ein Jubeln, eine Freude, die ich nicht schildern kann. Und es beginnt ein Schaffen, eine Tätigkeit. Es bereitet sich da alles vor auf ein großes Fest. Die Freude ist noch gedämpft, sie ist noch getrübt."

Jesus: "Ja, du verstehst das nicht, Meine Tochter. Die streitende Kirche auf Erden geht mit der triumphierenden Kirche Hand in Hand. Die streitende Kirche auf Erden liegt in tiefer Trauer. Siehe, die Himmelsbewohner nehmen teil an dieser Trauer, weil das Lamm Gottes geschlachtet ist. Darum freue dich auf den Ostermorgen, da sollst du mehr sehen."

Barbara: "O Herr, gelt, da dürfen wir auch kommen."

Jesus: "Ihr alle dürft herzukommen. Meine Kinder, bereitet euch vor."

Barbara: "Wann kommst Du denn, o Herr? Wir wollen Dir entgegenharren; wir wollen Dich mit Sehnsucht erwarten!"

 

Osternacht 1897

"Sooft eine Seele den Sieg errungen und erkämpft hat."

Lied: O Christen jauchzt und triumphiert...

Barbara: "O hochheilige Nacht! O vereinigt euch mit mir. Kommt herbei und seht! O wie glücklich, o wie unendlich glücklich! Vorüber ist die Trauer, vorüber sind die Tränen, alles Seufzen und Jammern ist vorüber. Hinaus eilt Sie vor die Stadt, nicht mehr armselig wie dort unter dem Kreuz, als Er Ihr begegnete, ächzend und stöhnend unter der Last des Kreuzes. Seht Ihn mit der Siegesfahne in der Hand. Weit spielt Sein Kleid in der Luft, weit hinten nach. So zieht Er einher und eine große Menge begleitet Ihn."

Jesus: "Meine Tochter, dies sind die Seelen, die Ich abgeholt an dem Ort, wo du gestern von Meiner heiligen Mutter hingeführt wurdest. Sie sollen jetzt mit Mir einziehen in die Goldene Pforte. Komm mit Mir. Schließe dich an und sieh den Jubel, das Festgepränge, womit jetzt die triumphierende Kirche Ostern beginnt."

Barbara: "O mein Jesus! ich schließe mich an, auch ich wünsche Dir Glück. Freut euch mit mir! O kommt doch, ihr Menschenkinder, dorthin sollen auch wir dereinst gelangen, in jenes glückselige Reich, wo es keine Tränen, keinen Schmerz mehr gibt. O mein Jesus! Ewig herrschend, ewig triumphierend! Heute sehe ich eine unabsehbare Schar auf ihren Thronen sitzend, und sie erheben sich, ihren Herrn und Gott zu begrüßen. Es sind die Seraphim und Cherubim, es sind die neun Chöre der heiligen Engel, die Ihm entgegeneilen. Eine neue Herrlichkeit erfüllt den Himmel, ein neuer Glanz. Unaussprechlich! O mein Gott! O Tod, wo ist dein Stachel? Tod, wo ist dein Sieg?

O mein Gott! O mein Gott! Unaussprechlich glücklich! Ja, die heilige Osternacht ist eine glückselige Nacht. Niemals ist es auszusprechen, was das arme Herz empfindet, wenn es vereint mit Dir, seinem Herrn und Gott, Dinge schauen darf, die es nie begreifen kann, außer wenn Du es ihm erschließt. Aber Osternacht, du bist erst die Morgenröte, jetzt aber ist es Mittag, wo die Sonne steht am höchsten Punkt..., denn eingegangen ist Er in Seine Herrlichkeit, eingegangen für alle Ewigkeit. Du armes Herz, nein, du kannst es nicht aussprechen, was du empfindest. Ich danke Dir, o Jesus! Ich danke Dir, daß Du Dich gewürdigt hast, zu mir zu kommen. O ihr alle, die ihr mir gefolgt seid bei Seinem Einzug, kommt und lobt und preiset jetzt mit mir und saget mit mir Dank."

Jesus: "Meine Tochter! Siehe, wie Ich vorausgegangen und wie Ich zu Meinem Vater zurückgekehrt bin, aber nur erst durch Leiden und durch den allerbittersten Tod, so sollt auch ihr nach diesem kurzen Erdenleben ewig dereinst mit Mir herrschen und triumphieren. So wie du gesehen hast, wie der ganze Himmel sich freute bei Meinem Einzug, so ist die Freude beim Einzug einer jeden Seele. Sooft eine Seele den Sieg errungen und erkämpft hat, wiederholt sich dieser Einzug, wenn auch nicht in so feierlicher Weise, aber für die Seele auf dieselbe Weise wie für Mich, denn jede Seele trägt Meinen Geist in sich, ist Mir ähnlich; jede Seele hat den Weg durchzulaufen, den Ich gegangen bin. Darum sollen sie auch denselben Triumphzug feiern. Meine Tochter! Verlange eine Gnade von Mir, Ich will sie dir gewähren."

Barbara: "Mein Jesus! So verlange ich denn von Dir, daß Du bewirken mögest, daß die Kirche recht bald Dein Verlangen erfüllen möge, und die Priester es glauben und annehmen, daß Du die Einführung der oftmaligen heiligen Kommunion befördern willst, und daß alle Menschen gerettet werden. Mein Jesus, wenn es möglich wäre, gleich wie Du Dein Leiden Deinem himmlischen Vater für alle Menschen geopfert hast, für alle Menschen gelitten hast, so möchte ich, wenn es möglich wäre, leiden bis zum Jüngsten Tag, wenn ich damit alle Menschen retten könnte für den schönen Himmel. O könnte ich mein Herz so viele Male teilen, wie es Menschen auf Erden gibt; denn je mehr ich eingeführt werde in die Schönheit der Menschenseele und die Glückseligkeit, die sie dereinst genießen soll, desto mehr wächst mein Durst nach Seelen. O mein Jesus, nimm mich doch hin, o nimm mich hin für die Stadt M. O ist es möglich, daß noch eine Seele verlorengeht, o ist es möglich, daß eine Seele um so eitler Dinge willen Dich verscherzen und Dich nicht mehr genießen kann und Dich nicht sehen darf die ganze Ewigkeit?

O mein Jesus, ich laß Dich nicht! Du willst, daß ich eine Gnade von Dir begehren soll. Ich will keine andere Gnade, als daß keine Seele verlorengeht. Sieh, mein Jesus, es ist nicht immer Bosheit, wenn die Menschen sündigen. Du hast ihnen einen Leib gegeben, der sie abwärts zieht. Sieh, jeder noch so große Sünder hat immer noch eine gute Seite, und diese opfere ich Dir auf. Viele gibt es auch, die mit Vertrauen und Glauben Dich bitten für jene armen Sünder. Ich opfere Dir alle die Leiden Deines ganzen Lebens, besonders aber der drei letzten Stunden, alle Leiden Deiner heiligen Mutter, denn in Ihrem ganzen Leiden ging nie ein Wort der Klage aus Ihrem Munde. Nie beklagte Sie Sich über Ihre Feinde, alles verzieh Sie, nur um diese Seelen zu retten. Ich schließ mich Ihr an. Du hast gesagt, solange es Menschen gibt, die Sühne leisten für die Sünder, solange es Menschen gibt, die Sühneleiden dem Ewigen Vater aufopfern, solange müsse Er versöhnt werden.

Mein Jesus, rette die Seelen, erbarme Dich ihrer! Sieh, ich will alles leiden und erdulden, alles, was in meinem Geist vorgeht, alle Seelenpeinen in Vereinigung mit den Seelenpeinen, die Du in Deinem Herzen erduldet während der dreiunddreißig Jahre, besonders aber in den letzten drei Stunden, bis Deine heilige Seele aus Deinem gebenedeiten Leibe ausgefahren ist, alle meine Leibespeinen, denn siehe, wie mein Körper abgemattet ist, wenn ich einige Tage nacheinander diese Leiden durchmachte. Niemand glaubt es, weil ich mich fortschleppe, Du aber siehst es. Aber niemals will ich mich beklagen bei einem Menschen, der nichts davon weiß. Ich opfere Dir all diese Schmerzen und Leiden, die in diesem Jahr gelitten wurden in der ganzen Welt, die Gebete aller frommen Christen auf Erden für die armen Sünder, daß sie Dich erkennen, ganz besonders aber für die Seelen, die mit uns verkehren, die bei uns einkehren. Nein, nicht eher laß ich Dich heute, bis Du mir versprichst, daß keine Seele verlorengeht von diesen, denn wo Du eingehst, da darf keine Seele verlorengehen. O meine zwei Mitschwestern, helft mir doch bitten."

Jesus: "Harret aus, Meine Kinder! Bleibet standhaft in der Liebe, einig in wohlwollender Liebe, in wohlwollender Nächstenliebe für eure Brüder, die abgeirrt sind vom rechten Weg, denn Ich Selber habe dir gezeigt, daß eine Zeit kommt, wo der Baum geschüttelt wird und die faulen Glieder gereinigt und ausgesiebt werden. Wohl denen, die in der Nähe von Seelen leben, die es verstehen, Meinem Herzen Gewalt anzutun. Es werden wohl viele Seelen gerettet um der Sühneleiden treuer Seelen willen und um des Eifers Meiner Diener willen, die Meine Herde leiten, aber doch nicht alle können gerettet werden, weil nicht alle gerettet sein wollen.

Diejenigen, die auch nur noch ein Fünkchen guten Willens sind, die sich nur noch – und wenn es an der äußersten Spitze ist – an Meine Kirche anschließen, sollen gerettet werden, ja selbst diejenigen noch, die im letzten Atemzug in sich gehen und zurückdenken an das Glück, das sie verscherzt, und sich so im Geist noch anschließen an Meine heilige Kirche, sollen alle, alle gerettet werden um des Gebetes so vieler frommer Seelen willen.

Viele werden herbeiströmen und sich laben an den Früchten, die Ich reichlich austeilen werde in Meiner heiligen Kirche, in dem Liebesbund, den Ich gründen will; der bestehen soll unter Reich und Arm, unter Laien und Priestern, unter klösterlichen Genossenschaften, wie in der Welt, in den Familien, wie in jeder einzelnen Seele, wenn sie sich nur anschließen wollen und teilnehmen wollen an den Gnadenschätzen, die Ich ausgießen und ausbreiten werde durch die leitenden Kanäle, die da reichlicher sprudeln als je seit dem ersten Bestehen Meiner Kirche. Denn Ich werde dafür sorgen, daß alle Priester, die diese Schriften lesen, die eingetreten sind in den eucharistischen Verein, daß sie Kanäle werden, durch die das Wasser der Gnade in reichlicher Fülle hineingeleitet wird in die Herzen Meiner Kinder. Und so wird nach einiger Zeit in Meiner Kirche ein gar herrlicher Ostermorgen anbrechen, noch viel herrlicher und glorreicher als derjenige ist, der diese Nacht anbricht.

Meine Diener, ihr müßt wissen, daß ihr in die Karwoche eingetreten seid, die Karwoche hat für euch begonnen, und ihr müßt arbeiten bis zum Karsamstag. Erst kommt ein gar schmerzlicher Karfreitag, dann kommt ein kleiner Ruhetag, darauf folgt ein gar herrlicher Ostermorgen."

Barbara: "O mein Gott! O mein Gott! glückselig bin ich heute. O ich kann Dich nicht verlassen. O schenke mir alle meine Verwandten bis ins vierte Glied hinein und gib, daß niemand, der mit uns verkehrt, der mit uns in Berührung kommt, verlorengeht. Ferner bitte ich Dich auch, weil Du gesagt, ich möge eine Gnade von Dir verlangen, für alle, die guten Willens sind, die sich vorgenommen haben, Dir treuer zu dienen, bekräftige den guten Willen in ihnen, entflamme das kleine Flämmchen zu einem großen Feuer, daß sie ihr Kreuz gern tragen, denn nur dadurch kann der Christ sich heiligen, wenn er mit Geduld an dem Posten steht, den Du ihm angewiesen hast, wenn er sein Gebet fleißig übt und der Kirche Gehör schenkt, denn Du willst, daß alle Dir dienen, wo Du sie hingesetzt.

Ich bitte dich auch, daß die Glieder, die eintreten, die gleichen Rechte haben wie Deine liebsten Kinder. Darum bitte ich für die Lauen und Schwachen, daß auch sie herbeikommen, um Dich zu lieben mit uns. Ich bitte Dich auch besonders für die vollkommenen Seelen, die Dich lieben und nichts suchen als Dich allein, für die Klosterleute, die Priester, für alle, welche die Schriften lesen und glauben, daß Du mit uns verkehrst. Ich bitte Dich auch für die Armen Seelen, Deine liebsten Kinder, denn Du hast versprochen, daß der Einzug noch größer sein soll als dies am heiligen Karfreitag geschehen."

Jesus: "Meine Tochter, deine Bitte sei dir gewährt. Komm!"

Barbara: "O ihr lieben, heiligen Schutzengel, begleitet mich. Die liebe Mutter Gottes, Sie hat den Rosenkranz in der Hand, Sie zeigt den Rosenkranz. Es gibt eine Bewegung und ein großer Zug stellt sich auf. O mein Gott, ist es denn möglich, daß noch eine Seele zurückbleibt? Sion, mache auf deine Tore. Ja, heute ist der Einzug viel zahlreicher, viel herrlicher und glorreicher als am heiligen Karfreitag."

Jesus: "Ja, es ist aber auch der Ostermorgen!"

Barbara: "Gelobt sei Jesus Christus! Gelobt sei Jesus Christus! Gelobt sei Jesus Christus! So schallt es unaufhörlich. Gelobt sei Jesus Christus in Seinen heiligen, glorreichen fünf Wunden. Es ist nicht auszusprechen, nein, ich kann das Glück nicht beschreiben, meine Sprache ist zu elend, zu armselig. Besser ist es, wenn man schweigt, denn kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört und in keines Menschen Herz ist es hinabgestiegen, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben. Deswegen, o mein lieber Jesus, nur noch eine Bitte für die armen Sünder. O die Armen Seelen sind glücklich, sie haben Hoffnung. Nicht wahr, o Herr, besser ist es zu beten für die Sünder als für die Armen Seelen?"

Jesus: "Du sollst das eine tun und das andere nicht vernachlässigen, durch jene wird Mein Name verherrlicht, durch diese aber wird Mein Name geschändet."

Barbara: "O stimmt doch mit mir ein, o stimmt doch mit mir ein. Lobpreiset doch mit mir die Himmelskönigin, denn Er will es ja, daß Seine heilige Mutter geehrt werde, denn Seine heilige Braut, die Kirche, hat es angestimmt heute. Hochpreiset...

Kniet alle nieder, denn Er will euch segnen mit Seiner gebenedeiten Hand, mit Seiner von Licht überströmten, Licht ausstrahlenden Hand. O segne auch alle unsere Verwandten, Bekannten, Freunde und Feinde. Ich danke Dir für die unaussprechliche Liebe, mit der Du mich heimgesucht. O laß doch die Stadt Mainz es erfahren, daß Du Deine Macht ausgebreitet, indem Du die Gottlosen niederhältst, damit sie nicht ausarten in diesen Tagen, weil Du willst, daß Deine Festtage mehr geschätzt und geehrt werden. Segne die Stadt, daß sie nicht so ausarten kann an dem heiligen Ostermorgen.

Du hast es ja gesagt, daß über der Stadt Mainz ausgebreitet sei ein göttliches Walten. Halte Deine Rechte über sie, und die Herzen werden gedämpft. Ich bitte Dich im Namen unseres Bischofs und aller Priester, ja, in Deinem Namen Selbst, denn Du sagtest: Alles, um was ihr den Vater im Himmel bitten werdet in Meinem Namen, das wird euch gewährt."

Jesus: "Deine Bitte sei dir gewährt, Meine Tochter!"

 

Freitag vor dem Weißen Sonntag 1897

"Weil Meine Kirche wieder siegen soll über das neue Heidentum."

Lied: Wundersam...

Barbara: "Gelobt sei Jesus Christus! Hochgelobt und angebetet sei das hochheiligste Sakrament des Altars! Mein Jesus! Wie danke ich Dir für die unendliche Liebe und Herablassung zu uns armseligen Menschen. Ich lobe und preise Dich und danke Dir im Namen aller Menschen, denen Du Gutes erwiesen und Dir nicht danken. Ich danke Dir auch für alle Leiden, die Du über uns kommen läßt. Mein Jesus! Ich hielt es für unmöglich, daß ich mich von Dir trennen könnte, und doch glaubte ich nicht, daß Du mich heute heimsuchen würdest. Unmöglich ist es mir, mich jemals von Dir zu trennen. O wenn es je sein sollte, dann rufe mich ab aus diesem Leben.

Ich weiß wohl, daß es stärkere Seelen gibt, die Dich lieben, ohne Dich zu schauen und zu genießen. Diese sind weit besser als ich. Aber sieh, Du hast mich einmal so verwöhnt, daß ich ohne Dich nicht mehr sein kann. Darum, wenn die Zeit kommt, wo Du mich nicht mehr heimsuchen willst, dann laß auch die Stunde schlagen, wo Du mich aus diesem Leben wegnimmst, denn ich kann nicht mehr leben ohne Dich, denn Du bist mein ein und mein alles. Ich habe nichts anderes gesucht als Dich, darum kann ich auch ohne Dich nicht leben."

Jesus: "Meine Tochter, wie töricht! Wie kannst du glauben, daß Ich dich verlasse, wenn nicht du Mich verlässest. Was kümmern dich die Menschen, die heute so sprechen und morgen so, denen niemand recht tun kann auf der ganzen weiten Schöpfung. Und je mehr du Mich lieben willst, desto tiefer mußt du eingehen in das Leben deines Geliebten.

Du mußt wissen, daß Meine Kirche zu einem neuen Leben erstehen soll, daß die Guten sollen ausgeschieden werden von den Gottlosen, und wenn es nun wirklich in Erfüllung gehen soll, was jeder mit Augen sieht und mit Händen greifen kann, daß die Zeit gekommen ist, wo es einen Umschwung geben muß, dann müssen freilich die Dinge eintreffen, die da Tag für Tag erscheinen in der Welt.

Du mußt aber auch wissen, wenn die Kirche und die Kinder der katholischen Kirche sollen zurückgeführt werden in ihrenUrsprung, zur ursprünglichen Erneuerung, in der sie waren, dann müssen dieselben Zeiten kommen, wie die waren, die damals über Meine Kirche gekommen sind. Ich, das Haupt der Kirche, Meine Mutter, Meine Apostel und alle die ersten Christen mußten der Same sein zu dem neuen Christentum, das da über die ganze Welt sollte ausgebreitet werden. Und ist es uns denn anders ergangen?

Solange der Mensch, auch wenn er noch so gelehrt ist und in der Wissenschaft gestiegen ist bis zu des Himmels Firmament, wenn er aber noch nicht eingegangen ist in die Leidensschule, die Ich und alle die Meinigen erfahren haben, solange kann er noch nicht sagen, daß er ein wahrer Liebhaber Meines Herzens ist. Derjenige, der dem Leiden entflieht, der sich allzusehr fürchtet vor dem Achselzucken, vor der Verachtung seiner Mitbürger, ist noch kein Kreuzträger. Darum nur mutig voran, nicht abwerfen das Kreuzlein, das Ich dir auf die Schulter gelegt, nicht umschauen, wer da nachfolgt, nur vorwärtsschauen! Nur vorwärtsschauen auf Den, Der an der Spitze steht, Der wohl das schwerste Kreuz getragen, dir voran.

Einen geheimnisvollen eucharistischen Kreuzweg sollst du gehen, und nicht eher wirst du alles verstehen, was Ich mit dir vorhabe, bis du wirst eingegangen sein mit Mir in die ewige Herrlichkeit. Laß da schreien, wer schreien will, laß kritisieren, bleibe du Mir nur eine treue Kreuzesbraut. Liebhaber habe Ich viele in der Welt, aber wenige, welche die Schmach und Verachtung mit Mir teilen wollen; und weil Schmach und Verachtung deinen Weg schmücken sollen dein ganzes Leben hindurch, darum schaue dich nicht um nach den Dingen, die da vorgehen; denn einmal geht es nicht anders, und mögen sie von einer Seite kommen, wie sie wollen, das muß dir gleichgültig sein.

Verstehst du Mich? Ob aus weiter Ferne, oder von deiner nächsten Nähe; die Hauptsache ist, daß Ich bei dir bin, daß Ich neben dir einhergehe, daß Ich dich an der Hand führe in Meiner Kirche. Ihr aber, Meine Diener, ihr sollt wissen, daß das alles Mir wenig Freude macht: Monatelang und jahrelang um etwas herumstreiten, was Meinem Reich wenig nützen kann. Seht, was hat man Mir nicht Fallen gelegt, Fallstricke, um Mich zu fangen? Man führte Mir die Ehebrecherin vor, man zeigte Mir die Zinsmünze, man probierte hin und her, ob nicht etwas zu kritisieren sei.

Weil man die Lehre, die Ich verkündigte, nicht annehmen wollte, deswegen paßte sie nicht, und so ist es mit Meinen Feinden, solange die Welt steht, und ihr möget euch stellen, wie ihr wollt, so wird man euch Fallstricke legen, weil ihr nicht mehr seid und nicht mehr sein könnt als euer Meister und Herr. Es ist nicht wahr, daß es Meiner Kirche mehr schaden kann, wenn ihr ruhig darüber hinweggeht, im Gegenteil, ihr wißt, und Ich habe euch genug darauf vorbereitet auf die Zeit, die da kommen soll, wo eure Feinde an dem Eckstein sich stoßen werden, der Ich für sie war und noch immer bin. Nur die können zu Mir kommen, die selbst zum Eckstein werden all denen, die sich wegen Mir an ihnen stoßen, anstoßen werden. Aber nur sie können dereinst zu Mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich.

Ja, haltet zusammen, denn je mehr die Welt schreit, desto fester und inniger schließt euch an Mein liebendes Vaterherz. Solange es noch Seelen gibt, die mit Mir leiden und dulden, die nach Mir sich sehnen, kann die Welt nicht zugrunde gehen. Denn dazu bin Ich unter ihnen geblieben, um der Tröster derjenigen zu sein, die nach Mir verlangen, die glauben, daß Ich in der Welt gelebt, und daß Ich noch in ihr lebe. Betrübt euch nicht! Wie wird Mein Herz geschmäht, verachtet und zurückgesetzt und doch muß Ich zufrieden sein, und seht, ob es nicht kränkend ist für ein liebendes Herz, wenn es jahrein und jahraus von denjenigen zurückgestoßen wird, denen es nachgeht, die es aufsuchen möchte und es wird hartnäckig zurückgestoßen. Und doch bin Ich bereit, ein solches undankbares Herz, und wenn es Mich sein ganzes Leben hindurch bis zum 80. oder 90. Lebensjahr zurückgestoßen hat, noch aufzunehmen, wenn es im letzten Augenblick doch noch kommen möchte.

Siehe, ob du denn nicht verzeihen kannst, du armer Mensch, auch wenn dein ganzes Leben aufgeht in Verfolgung, wenn du, der du es so gut meinst und so gern den Mitmenschen helfen möchtest und statt dessen dich zurückgestoßen fühlst.

Verstehe doch einmal, was Ich dir sagte, glaube doch, daß Meine Religion, die Ich vom Himmel gebracht, und die Ich niedergelegt in Meiner heiligen Kirche, eine geheimnisvolle ist, die niemals, solange die Welt steht, ganz wird ergründet werden können. Geheimnisvoll ist und soll sie bleiben; denn dann wäre sie nicht mehr göttlich, wenn sie nicht geheimnisvoll wäre; göttlich, wenn die Menschen, die sie ausüben, sich sehnen nach jener Klarheit, von welcher aus sie nicht mehr in Geheimnissen und Bildern schauen werden, sondern unverhüllt von Angesicht zu Angesicht!"

Barbara: "O Herr, freust Du Dich denn auf die Kinderkommunion?"

Jesus: "Ja, Ich freue Mich, Ich sehne Mich nach dieser Stunde, denn dazu bin Ich in die Welt gekommen, dazu habe Ich dieses Liebesmahl erdacht und eingesetzt, um Mich in den Menschen zu erfreuen, zu erquicken; denn es ist Meine Freude und Mein Trost, in den Menschenkindern zu sein, und diese Geschöpfe, die doch noch nicht so boshaft sind, noch den Engeln gleich, o wie sehne Ich Mich nach ihnen!"

Barbara: "Und ich sehe viele, die zurückgehen, die fortgehen."

Jesus: "Das sind jene Kinder aus gottlosen Familien, die Mich zwar an diesem Tag empfangen, weil Meine Diener sie herbeigeführt, die aber dann nicht mehr zurückkehren, weil die Kinder die Wege der Eltern gehen. Geheiligte Eltern – geheiligte Kinder; gottlose Eltern – gottlose Kinder! O daß doch einmal die Welt begreifen möchte, wie notwendig es ist, daß das innere Leben recht gepflegt und gehoben wird, das innere Leben durch Meine Diener. Keiner braucht zu sorgen für die zeitlichen Verhältnisse, denn dafür sorgen alle Menschen, hoch und nieder, reich und arm, aber die geheimnisvolle Welt in jedem Menschen, die geheimnisvolle Welt, in der Mein Geist wohnt, diese zu fördern, das ist die große Aufgabe, die Ich Meinen Dienern stellen will und auftragen will.

Anstatt hinauszuschaffen aus Meiner Kirche den Glauben an übernatürliche Dinge, sollte man ihn pflegen mehr denn je, denn der Mensch braucht Trost und Hilfe in seinem Glaubensleben, und was kann ihn mehr trösten, als wenn er glauben kann, daß Ich mit ihm zufrieden bin. Ja, nur dann wird er sich bemühen, auch den Weg zu gehen, den Ich ihm vorgezeichnet habe.

Es gab wohl eine Zeit, wo diejenigen nicht verfolgt wurden, die dieses anerkannten, die Mir auf diesem Wege folgten, aber diese Zeit ist dahin. Und je mehr die Welt hinabsinkt in den Unglauben, je weniger Bedürfnis sie hat, ihren Gott zu erkennen, Ihn zu lieben und Ihm zu dienen, desto mehr werden diejenigen, die dazwischen stehen, verfolgt werden, und weil nun Meine Kirche wieder siegen soll über das neue Heidentum, das da herangewachsen ist, so muß auch die Zeit wieder werden wie sie am Anfang war. Ein Martyrium sollen diejenigen durchleben, die der Same zu dem neuen Christentum werden sollen, das da aus dem Heidentum herauswachsen und herangebildet werden soll... Darum kümmert euch nicht, fahret fort, auf diese Zeit folgt eine andere. Und nun lebet wohl, Meine Kinder!"

Barbara: "O Herr, sag uns doch Deiner Diener wegen, lebt denn die D. V. nicht?"

Jesus: "Das löst sich noch. Es kommt die Zeit, wo Ich ihnen sagen werde: Seht, was ihr alles bezweckt mit eurem Hin- und Herrennen, wo Ich ihnen alles klar darlegen werde, aber für jetzt noch nicht. Es ist einmal die Zeit des Kampfes; sie sind diejenigen, die auf dem Kampfplatz stehen."

Barbara: "Mein Jesus! Ich bitte Dich auch für diejenigen, welche meinem Gebet empfohlen sind, besonders N. Wenn es Dein heiliger Wille ist, so führe sie in Deine heilige Kirche." (Protestantin)

Jesus: "Rede nur der Frau zu, daß sie die Mutter Gottes recht verehrt, Meine heilige Mutter, im Monat Mai. Ja, Meine Kinder, einen Sünder bekehren, zu einem Sünder Mich herablassen in unendlicher Liebe und Barmherzigkeit, wie bereit wäre Mein Herz, aber ihr wißt, daß Ich dem Menschen freien Willen gab, Verstand und Gedächtnis, drei Seelenkräfte, damit er sie verwerte und ausnütze. Wenn nun der Mensch mit seinem ganzen Willen Mir widersteht und Meinem Feind zuhält, seht doch die Kluft, die überbrückt werden muß!"

Barbara: "Ja, mein Jesus! Sieh doch, wir wollen die Brücke sein, aber freilich, ich bin selbst eine armselige Sünderin, die Dich Tag für Tag beleidigt, aber Du hast gesagt, ich soll über mich weggehen, und Du hast auch gesagt, daß deswegen die öftere, heilige Kommunion eingeführt werden soll, damit sich viele Seelen inniger an Dich anschließen und Dich bitten für die Sünder, für die Seelen, und Du willst auch, daß die Familienväter und Mütter auf ihre Kinder, die sich dem jungfräulichen Stand widmen, achten sollen, nur weil Du willst, daß es mehr innigere Seelen gebe, welche für die Sünder beten und für sie leiden und sühnen.

Sieh, wir wollen alle gern die Verachtung annehmen. O verschone Deines Volkes, gedenke, daß Du uns nicht erschaffen, um uns zu verderben, verschone die armen Sünder. Sieh, all die Künste, welche die Menschen entfalten, wer hat sie ihnen gegeben? Niemand anders als Du, und sie lieben Dich nicht! Dich, den Schöpfer alles dessen, kennen sie nicht. Was ist alle Kunst und Wissenschaft wert, wenn sie Dich nicht erkennen?"

Jesus: "Ich verspreche euch: Viele Seelen werden sich bekehren, wenn ihr ruhig über all den Sturm hinweggeht, der da über euch hinweggehen wird, denn vieles müßt ihr noch erdulden; man wird euch verspotten von allen Seiten, aber Ich habe es euch vorausgesagt, so wie Ich es Meinen Aposteln und Jüngern vorausgesagt habe. In jedem Menschenherzen steht es geschrieben, daß es einen Gott gibt, aber das Menschenherz hat es ausgetilgt aus seinem Gedächtnis. Hinein muß es wieder in dieses Gedächtnis, das Andenken Gottes, und dazu brauche Ich großmütige Herzen, großmütige Seelen, starkmütige Seelen, die opferfreudig über alles hinweggehen, was über sie kommen mag."

Nun wandte Sich der Herr an den Schwager von Barbara, der mit seiner Frau um die Protestantin angehalten hatte, und hinzugekommen war:

Jesus: "Du, Mein Freund, du kannst Mir diese Seele wahrhaftig zuführen. Sie hat ein gutes Herz, diese Frau!"

 

Fünfter Freitag im April 1897

"Darum freuet euch und werdet nicht mutlos."

Lied: Maria Maienkönigin...

Barbara: "Eine solche Feinheit der Züge ist ausgeprägt auf Ihr. O wie schön bist Du, kein Geschöpf auf der ganzen weiten Welt ist mit Ihr zu vergleichen. Wie lieblich und freundlich ist Ihr Auge, wie himmlisch Ihr Gesicht! O meine Königin! O meine Mutter! Du würdigst Dich, uns Arme heimzusuchen, mit den Deinen zu verkehren, die doch Sünder sind, die Dich aber lieben wollen, die Dir nachfolgen wollen auf dem steilen Pfad, den Du vorausgegangen bist."

Maria: "Meine Kinder! Ich bin gekommen, um euch zu sagen, wie sehr der Himmel sich freut und Ich mit ihm, mit allen Himmelsbewohnern, auf die schöne Maienzeit, auf den schönen Monat, der so recht passend Mein ganzes Leben versinnbildlicht. Die Kirche schmückt Meine Altäre mit frischen Blumen, den Erstlingsblumen der Natur, und jeder gute Christ richtet in seinem Zimmerchen, wenn es auch sonst noch so arm, noch so ungeschmückt ist, ein Altärchen zu Meiner Ehre.

Siehe, deswegen freut sich der Himmel, und Ich mit ihm, weil Mein lieber Sohn es wünscht, daß die Kirche Mich verehren soll, daß sie in dem Sinnbild der Blumen, welche Meine Altäre schmücken, sich an Meine Tugenden erinnern, Mein Leben nachahmen und in Meine Fußstapfen eintreten soll, mit einem Wort: Daß es viele Seelen gibt, die Mir nachfolgen, viele Jungfrauen, denn wo ein Altärchen aufgerichtet ist, da kniet auch eine Jungfrau davor, um Mich zu verehren, um Mich um Meine Fürbitte anzurufen. Siehe, das ist das große Geheimnis, das die Welt nicht kennt, das Geheimnis des Gebetslebens, das Ich Mein ganzes Leben lang in so reichem Maße geübt habe, und das alle diejenigen, die Mir nachfolgen, desgleichen tun werden. Darum komme Ich heute, um durch dich Meinen Dienern, die Mich ganz besonders zu ihrer Mutter und zu ihrer allerreinsten Braut erwählt haben, eine Freude zu machen, um sie zu trösten.

Ja, Meine Kinder, geht hin und sagt euren Brüdern, den Priestern der katholischen Kirche, daß sie sich freuen möchten, daß sie vergessen möchten all den Schmerz, all den Undank jener Kinder der katholischen Kirche, die ihrer Stimme nicht gefolgt, daß sie aber auch sich freuen sollen und nicht der Traurigkeit sich hingeben; weil die Traurigkeit gar große Übel mit sich bringt, jenes traurige Schicksal, dem alle diejenigen verfallen, die so tief herabgesunken, daß sie ihre Priesterwürde vergessen und sich in den Schlamm hineinstecken, wo sonst nur die armen, eitlen Weltkinder zu suchen sind.

Wäre es möglich, dort Meine Priester zu suchen? Und doch ist es möglich! Seht, Meine Kinder, und besonders ihr, Meine Diener, wie traurig dies ist, aber setzt euch hinweg, Meine Diener, denn Ich verspreche euch, daß sie noch sollen gerettet werden, die so sehr euren Schmerz hervorrufen.

Aber seht, das Unglück kommt von der Traurigkeit, der diese verfallen sind und ihr zu viel Platz eingeräumt haben in ihren Herzen. Sie unterlagen der Prüfung, die Mein Sohn an sie stellte, denn alle, die Mir nachfolgen, und auch Meinem Sohn, müssen auf dem Weg gehen, den Wir gewandelt sind. Trockenheit, Unlust zum Gebet, dazu die Reize der Welt und die Lockungen der verderbten Natur, und der Mensch ist gefangen. Und wenn er dann vergißt, Mich anzurufen, wenn er dann vergißt, daß Ich die Mutter des Guten Rates bin, dann ist es geschehen um solche Diener, sie wälzen sich in einer Leidenschaft, die ihrer Natur gerade am meisten zusagt, und fallen von einer Sünde in die andere.

Ich sage dieses, damit Meine treuen Diener in diesem Monat bei ihrer Freude sich fort und fort an ihre unglücklichen Brüder erinnern und beständig diese Meinem Herzen anempfehlen. Ja, sage es allen Priestern der Diözese M., denn dem gemeinsamen Gebet kann Mein Sohn nicht widerstehen.

Euch aber, Meine Kinder, bitte ich, über all die Kleinigkeiten, die euch so niederhalten, hinwegzugehen, sie zu vergessen und alles Mir in diesem Monat zum Opfer bringen für die Bekehrung der Priester, die auf Abwege geraten sind, denn die Zeit ist einmal so. Herausgewachsen, herausgenommen ist das Priestertum aus den sozialen Familien, aus dem Liberalismus, und hineingestellt in diese gottlose Welt. Wenn dann die Leidenschaft noch hinzukommt und das böse Beispiel, dann ist es geschehen um ein solches Herz.

Aber habt Nachsicht und Geduld, und traget täglich dieses Anliegen Meinem göttlichen Sohn vor, bei all der Freude, die ihr in diesem Monat mit Mir genießen sollt; es soll eurer Freude nicht abträglich sein, wenn ihr Meinem Sohn den Schmerz empfehlet, den Ihm solche Priester verursachen.

Ihr aber, Meine treuen Diener, ihr sollt an Meinem Mutterherzen ausruhen, denn ihr sollt wissen, daß Ich eure Braut bin, eure himmlische Gehilfin, eure himmlische Gemahlin, die alles mit euch teilt, Freud und Leid.

Seht, Mein Sohn ist so sehr beglückt wegen eurer Mühe und Sorgfalt, die ihr darauf verwendet, die verirrten Schäflein zurückzuführen. O wie begleitet Er eure Schritte, wie beflügelt Er euren Eifer, wie tritt Er mit euch auf die Kanzel und in den Beichtstuhl, um immerdar euer Helfer und Tröster zu sein; wenn der Mut sinken will, wenn die Kraft brechen will, dann erquickt und erfrischt Er euch von neuem wieder und ihr eilt darüber hin und wißt nicht, wie euch geschieht. Wohl merkt es euer erschlaffter Körper, eure erschöpften Kräfte; wohl fühlt ihr euch ermattet und abgespannt und wie vernichtet ob all der Last, die eure Schultern niederdrückt, weil ihr Tag und Nacht den verirrten Schäflein nacheilt, um sie in die Herde des himmlischen Schafstalls zurückzuführen, jedoch kein Wort, kein Pulsschlag, kein Schritt und Tritt soll und wird euch unvergolten bleiben.

Dies sage Ich zu eurem Trost, zu eurer Freude, damit ihr euch jetzt, nachdem ihr Wochen und Monate euch abgehärmt, auch erfreuen könnt. An so manchem verstockten Sünder seid ihr abgeprallt, all eure Liebe, mit der ihr ihm nachgegangen, all eure Sorgfalt, all eure Belehrungen, alles ist verloren, alles ist umsonst bei ihm, und dies erfüllt euer Herz mit Wehmut und Traurigkeit, die euch selbst nicht bewußt ist. Ihr seid müde geworden und deshalb bin Ich gekommen, um euch zu trösten, denn vergessen sollt ihr in diesem Monat all den Kummer, wie auch Mein lieber Sohn es vergessen muß.

Seht, hat Er nicht dem Menschen seinen freien Willen gegeben, seine drei Seelenkräfte, womit er wählen und wirken kann? Wählen soll der Mensch solange er lebt, zwischen Gut und Böse, und wirken soll er mit den Seelenkräften, und tut er es nicht, dann vergeßt ihn, den Gottlosen, den Armseligen; lachen wird der Herr zu ihrem Verderben, weil sie die Heimsuchung nicht gewollt, weil sie eure Stimme verschmähten. Ihr aber seid nicht bestimmt, immer zu trauern. Euch hat der Herr gesetzt zu Fürsten Seines Reiches, zu Ecksteinen Seiner Kirche, auf denen das ganze Gebäude ruht. Ihr seid die Säulen und die Grundfeste dieses Gebäudes. Darum steht auf und richtet euch nicht nach den Wegen der Gottlosen, richtet euren Blick nach dem Ziel, das euch gesteckt ist, und das euch niemals entweichen wird. Darum freut euch mit Mir, vorüber ist der Winter, der Frühling ist gekommen, Blumen sind emporgeschossen. Freuen sollt ihr euch, ihr Kinder der katholischen Kirche, an den Blumen.

Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht mutlos. Du warst diese Woche sehr mutlos. Du ließest dich hinreißen von der Natur. Raffe dich auf, Meine Tochter, es ist jetzt nicht die Zeit, sich zu grämen, zu kritisieren, es ist die Zeit der Freude. Auferstanden ist Mein liebes Kind und wandelt unter Seinen Jüngern. Du mußt wissen, daß du ein armseliges Geschöpf bist, und daß du dazu bestimmt bist zum Leiden, und alle, die den Weg des Kreuzes wandeln wollen, sie alle müssen leiden und fühlen die Armseligkeit dieses Lebens. Aber die Seele, die eine Welt für sich ist, braucht deswegen den Mut nicht zu verlieren, wenn dieser arme Körper leidet, der so schlaff dahinschleicht, der genommen ist aus dieser Erde und darum auch die Natur mit sich herumträgt. Dieser arme Körper soll dir ja die ewige Glückseligkeit verdienen, deswegen muß er leiden; nicht die Seele, die geschaffen ist nach Gottes Ebenbild, nicht der Geist kann verdienen, sondern der Körper, der Leib, wenn er sich der Seele unterwirft.

Wenn der Geist, wenn die Seele noch verdienen könnte, dann würden die Heiligen des Himmels am meisten verdienen, und die Armen Seelen des Fegefeuers würden ihre Leiden mit Freuden ertragen, aber sie können nicht verdienen, weil der Leib von ihnen getrennt ist, weil der Leib für sich allein steht und der Geist nicht mit ihm verbunden ist, der zwar verbunden ist mit der Geisterwelt, aber nur verdienen kann, wenn er verbunden ist mit diesem Leib.

Darum freuet euch und werdet nicht mutlos. Wenn es auch nicht mehr gehen will mit dem Körper, so freut euch doch, denn der armselige Leib kann die Freude nicht beeinträchtigen, die der Geist hat, die Freude der Seele, die Freude der Kinder Gottes. Geht nur ganz still und ruhig vorwärts.

O es ist so entzückend schön eingerichtet im Reiche Meines Sohnes, aber nur das Auge schaut diese Schönheit, das abgewandt ist von den Dingen dieser Erde. Nicht vergebens will Mein Sohn die Menschen hinweisen und hinführen, sie hineinführen in die Schönheit der katholischen Kirche. Wie vergänglich ist dieses armselige Erdenleben, es schwindet dahin. Vierzig, sechzig, höchstens achtzig Jahre ist das längste Leben eines Menschen, aber ewig, ewig dann ist die Freude, der Triumph, in der die Seele dereinst herrschen und triumphieren soll, und dieses Herrschen und dieses Triumphieren, dieses ewige Jubeln, diese ewige Freude will Mein Sohn dadurch zeigen, daß Er dich hineinführet in die Feste der heiligen Kirche, von einer Schönheit zur anderen, ewig herrlich, ewig jubilierend, ewig sich erfreuend von einem Fest zum anderen. Kaum ist dieses Fest verrauscht, bereitet man sich schon wieder und freut sich auf das kommende, und so geht es durch die ganze lange, unendliche Ewigkeit.

Dieses nun will Meine Kirche versinnbildlichen durch die erhabene Feier ihrer Gottesdienste an solchen Festen; denn dieses alles ist ja der Anfang zu jener unendlichen Glückseligkeit, die kein Auge geschaut, kein Ohr gehört und in keines Menschenherz gestiegen, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben. Und nun lebt wohl, Meine Kinder!"

Barbara: "Meine liebe Mutter und Königin! O sage mir doch, hörst Du es denn auch, wenn ich im Grunde des Herzens zu Dir rede, ohne daß ich auch nur die Lippen bewege?"

Die Mutter Gottes antwortete und bewies es zugleich, indem Sie einen Gedanken beantwortete, den Barbara noch gar nicht ausgedrückt, sondern erst nach Beantwortung dieser Frage vorbringen wollte bezüglich der Danksagung nach der heiligen Kommunion. Und Sie lächelte.

Maria: "Einfältiges Kind, glaubst du denn, Ich sähe dein Herz nicht und die leisesten Wünsche deines Herzens? Bin Ich dir doch so nah! Und jene himmlische Ruhe, wer meinst du denn, der sie dir gibt? Es ist das Ausruhen deines Geistes im Geiste Meines Sohnes und in Vereinigung mit all denjenigen, die Meinen Sohn lieben, die Seine Zierde und Glorie ausmachen.

Denn von der Auferstehung Meines Sohnes an gereicht Ihm jede Seele, die da eingeht in dieses himmlische Jerusalem, zur neuen Glorie und Zierde, und die Seele, die mit Ihm verbunden ist, ist vereinigt mit all diesen himmlischen Geistern und wandelt gewissermaßen mit ihnen, wenn auch ihr Fuß noch den Staub der Erde berührt. Deshalb verlangt Mein Sohn eine Gebetsarmee unter allen Ständen, keiner soll ausgeschlossen sein. Ein Damm soll errichtet werden in der ganzen Welt, in der ganzen katholischen Kirche, denn nur in ihr und durch sie allein kann die Welt gerettet werden; alles andere, was getan wird von den verschiedenen Volksstämmen, es hat nur so viel Wert, als es getan wird in Vereinigung mit der katholischen Kirche und mit Rücksicht auf sie und nur um der katholischen Kirche willen und nur um ihrer Verdienste und der Opfer willen, die da gebracht werden in der katholischen Kirche.

Denn das heilige Meßopfer wiegt alle Schätze der Erde auf, die Verdienste der Christen wiegen alle guten Werke aller Volksstämme auf, die auf der ganzen weiten Welt Gott aufgeopfert und dargebracht werden; aber um der Christen willen und um der katholischen Kirche willen und um des Opfers Meines Sohnes willen, um des Priestertums willen, das da fort und fort Meinen Sohn vertritt, wird die Welt verschont.

Darum sollen sie wissen, die Diener der katholischen Kirche, daß das Gebet eines Christen, auch wenn es von dem Ärmsten und Armseligsten ausgeht, doch einen unendlichen Wert hat vor den Augen des himmlischen Vaters, weil es in Vereinigung mit der Kirche, welche die jungfräuliche Braut Meines Sohnes ist, verrichtet wird; denn jeder Christ ist ein Glied des mystischen Leibes Meines Sohnes, also ein anderer Christus. Darum ist das Gebet eines Christen unendlich wertvoll in den Augen Gottes des Vaters.

Ein Damm soll errichtet werden von Männern, Frauen und Jungfrauen, die einstehen für die Rechte Meiner Kirche, die sich auf das innigste vereinigen mit den treuesten Kindern der Kirche, mit den Klosterleuten und Priestern.

Unaufhörlich soll das Gebet emporsteigen, und all die Verdemütigungen, die da kommen, die der Kirche bereitet werden von der ungläubigen, gottlosen Welt, soll sie ruhig hinnehmen, über all die Verachtungen und Verdemütigungen soll sie hinweggehen und tun, als wären sie nicht gewesen. Gerade im Kreuz soll sie siegen.

'Ans Kreuz mit ihr, ans Kreuz mit ihr', so ruft die gottlose Welt! Nun ja, so laß dich doch jetzt ans Kreuz heften, du jungfräuliche Braut Meines Sohnes, ans Kreuz der Schmach und der Erniedrigung, und vom Kreuz herab wirst du alles an dich ziehen.

Und du, Meine Kleine, vom Kreuze herab wirst du alles an dich ziehen, in den Verdemütigungen wirst du herrschen, siegen in den Verachtungen, die du niederkämpfst, siegreich wirst du hervorgehen. Es ist Unrecht von den Kindern der katholischen Kirche, daß sie sich so kleinlich benehmen bei solchen Verdemütigungen, daß sie dann wie ihre Feinde schreien, den Wunderglauben als eine dusselige Frömmigkeit hinstellen wollen, und doch mögen sie sich umsehen, diese Schreier, ob jene Seelen, die da ihre Pflichten vernachlässigen, die da ihre Würde schänden, die da katholische Priester sind und ihren niederen Leidenschaften so frönen, daß sie am Rande des Abgrundes stehen und sich hinabstürzen wollen in die Fluten des Unglaubens, sie mögen schauen, sage Ich, ob bei jenen eine solche dusselige Frömmigkeit zu finden ist.

Gewiß, eine Seele, die innig mit ihrem Gott verkehrt, wird niemals auf solche Abwege geraten; eine Seele aber, die es gar so leicht nimmt, die den Wunderglauben hinwegschaffen möchte, weil sie den Wert des inneren Lebens nicht kennt, diese Seelen geraten dann in solche Fallstricke des Teufels und lassen sich verführen.

Darum bitte ich alle diejenigen, die nahestehen solchen Schreiern, die vorgeben, es gut zu meinen mit der katholischen Kirche, die die gute Presse befördern wollen, sie mögen in sich gehen und schauen, ob nicht vielmehr eine Großtuerei dahinter steckt."

Barbara: "O mein Gott! Glückseligkeit, daß Du Dich herablässest zu mir armem Würmchen. O wie danke ich Dir für die Herablassung Deiner heiligen Mutter im Namen meiner zwei Mitschwestern und der Priester, die sich im Geist mit mir vereinigen, und all der Klosterleute, die Dich verehren und lieben. Gieße aus die Freude, die Freude Deines Herzens, wie Du sie mir heute gezeigt, die Schönheit der Tugend, die Du im Sinnbild der Blumen mir gezeigt, über uns alle und über alle, die Dich verehren als Mutter. Du willst, daß wir ein Altärchen errichten sollen, und ich will es auch tun. Wir wollen im Sinnbild der Blumen Ihre Tugenden verehren. Gieße Deine Freude aus über jede Familie. Wir wollen alles vergessen, was uns bedrückt, um uns ganz Dir zu weihen und Dir nachfolgen zu können. Ich bitte Dich auch für N., laß ihn auch die Freude fühlen, die sein Herz so lange entbehren mußte in seinen Berufsarbeiten."

Maria: "Ja, er soll wissen, daß alles abgebüßt ist, alle seine Fehler, die er so sehr bereut, und daß er eingehen wird jetzt in den Weg der Erleuchtung; der Weg der Reinigung ist für ihn vorüber. Er tritt jetzt ein in den Weg der Erleuchtung, und seine Seele wird manchmal kosten, wie süß der Herr ist. Obwohl seine Kräfte aufgerieben sind, soll ihm doch der Geist frisch bleiben, denn von all den Seelen, die er führt und leitet, wird keine verlorengehen. All den Trost, den er hineingeträufelt, all der Balsam, den er auf die Wunden legt, soll wie ein wohlriechendes Wasser beständig seine Seele erfreuen.

Und du, Mein treuer Diener, du Liebling Meines Herzens, du hast Mich verstanden, du weißt, daß Ich deine allerreinste Braut bin. Du wirst einen herrlichen Monat erleben, du wirst dich freuen mit einer heiligen, überirdischen Freude, überall, wo du deinen Fuß hinsetzen wirst, und ihr alle, ihr Priester des Herrn."

 

Erster Freitag im Mai 1897

"Die ganze Welt ist erfüllt mit satanischer Bosheit."

Lied: Reine Engel ungesehen...

Gleich zu Anfang wurde Barbara die Welt gezeigt, voller schwarzer Tiergestalten in allerlei Formen.

Barbara: "O du glorreicher, heiliger Erzengel Michael! Was bedeutet es, daß ich dich in dieser Rüstung sehe? Welch ein Ungeheuer! O mein Gott! O mein Gott! wimmelt die Erde, die Welt, von so vielem Ungeheuer, und ein furchtbares Ungetüm fährt gegen dich, o heiliger Erzengel Michael, o du Himmelsfürst, als wollte es dich verschlingen. Er hat einen Schild, den er gegen das Ungetüm hält, der einen solchen Hintergrund hat: Er ist ganz blau, himmelblau, und doch wie Silber und glänzt von wunderbarer Schönheit. Er hat in der Hand einen Stab, den er dem Tier in den Rachen stößt.

O meine Mutter! O meine Königin! O Jungfrau Maria, sei mir gegrüßt! Und es tritt herzu der glorreiche, heilige Josef, der liebliche, heilige Josef, und Sie vereinigen Sich, um mit dem heiligen Erzengel Michael den Kampf zu beginnen. Wie wetteifert einer mit dem andern. Wie sehe ich Sie, die Hochgebenedeite, so tätig, so beschäftigt, wie eine besorgte Mutter, und doch wieder wie eine liebende, besorgte Hausfrau und Gemahlin, freudig, als ob sie jede Minute ihren Geliebten erwarte, um ihm etwas beizubringen, um ihm seinen Kummer zu versüßen und ihm seine Tageslast zu verschönern, damit er an ihrer wohlwollenden Liebe sich erbauen und ausruhen könne an ihrer Seite. Und der heilige Josef, wie ernst und doch wie mutig, aufrecht, hocherhoben trägt er das Haupt, als ob er über die ganze Welt zu gebieten hätte, so sehe ich ihn einherschreiten. Mein Jesus, sag mir doch, was das Bild bedeutet? Es ist doch der schöne Maienmonat, und ich erwartete meine geliebte, himmlische Mutter."

Und mein geliebter Bräutigam tritt herzu.

"Gelobt sei Jesus Christus! Von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich bete Dich an, o mein Jesus, Du vielgeliebter Bräutigam meiner Seele. Ich lobe und preise Dich in Vereinigung mit meinen beiden Freundinnen, mit allen Priestern, die glauben, daß Du mit uns verkehrst, mit allen Ordenspersonen, die sich daran beteiligen, besonders N. Vielgeliebter Bräutigam meines Herzens, Du Bräutigam der jungfräulichen Seelen, durch das Herz Deiner jungfräulichen Mutter bitte ich Dich um Verzeihung aller Nachlässigkeiten und Versäumnisse, die ich mir diese Woche habe zuschulden kommen lassen, aber sieh, mein Körper ist so armselig, ich fühle mich heute noch so schwach, daß ich kaum aufbleiben kann. Ich weiß nicht, was das noch werden soll."

Jesus: "Meine Tochter! Ich bin nicht gekommen, um deine Lamentationen anzuhören. Du sollst wissen, daß du bestimmt bist zum Leiden, und daß das Kreuz dein Anteil sein soll. Diese Kreuzesschule hast du besucht, und jetzt soll das Kreuz der Stab sein, an dem du als Blume, als Efeu, dich emporranken sollst. Du sollst das Efeu sein, das sich am Kreuz emporschlängelt, sich am Kreuz emporwindet, bis hinauf zum höchsten Gipfel, und so sollst du eingehen und übergehen am Kreuz in jenes unendlich schöne Land, das du soeben geschaut hast im Bilde, das Ich dir zeigte.

Ich will dir erschließen das Geheimnis, das du gesehen: Siehe, Meine Kirche feiert heute im Monat Mai den ersten Freitag im Monat, der Meinem Herzen geweiht ist, und die Freude Meines Herzens ist unaussprechlich groß, weil Ich Herzen finde in Meiner Kirche, welche Meiner Stimme Gehör geben, denen Ich Mich erschließen und mit denen Ich – sozusagen – Freud und Leid teilen kann, denn ein geteilter Schmerz ist ein halber Schmerz, eine geteilte Freude ist doppelte Freude.

Sieh, Meine Tochter, die ganze Welt ist erfüllt mit satanischer Bosheit und noch nie, seitdem die Welt steht, noch nie, seit Meine Kirche gestiftet ist, war Satan so üppig wie jetzt, weil er so viele Helfershelfer gefunden unter diesem Geschlecht, das Meine Hand erschuf. Darum glaubt er, die Zeit sei gekommen, wo er sein Reich aufrichten müsse in der Schöpfung und der Zeitpunkt sei da, wo er als Fürst auf den Thron gesetzt werde, von wo aus er dann alles an sich ziehe und mit Meinem Reich sei es nun ein Ende.

Deswegen siehst du so viele schwarze Teufelsgestalten tätig in der Schöpfung, tätig aber auch in Meinem Reich, in der heiligen katholischen Kirche. Alles soll vernichtet werden, alles, was man glaubt und lehrt, soll untergraben werden, hingestellt als Phantasie. Verspottet und verhöhnt wird alles Heilige in Meiner Kirche, und Satan hat Helfershelfer gefunden bis hinauf zur höchsten Stufe. Man tritt heran bis zur innersten Faser dieses heiligen Glaubens. Alles, alles wird da ausgeklügelt und die Menschheit an die Vernunft verwiesen, als lehre das alles die bloße Vernunft des Menschen, um nur ja Meine Kirche in üblen Ruf zu bringen, die Wahrheit des heiligen katholischen Glaubens zu vernichten und zu untergraben. Aber fürchtet euch nicht.

Seht, Meine Diener, ihr Diener des Herrn! Nicht umsonst hat Mein Stellvertreter euch einen Schild in die Hand gegeben, euch an gewiesen an einen Engel, an einen Himmelsfürsten, den heiligen Erzengel Michael. Dieser wird mit euch kämpfen. Nehmt den Stab in die Hand, den er euch zeigt, mit dem er den Drachen besiegt.

Es ist der Stab des Kreuzes, den ihr Tag und Nacht nicht mehr aus der Hand legen sollt. Ich sage Tag und Nacht, denn Ich weiß, die Kraft erlahmt und ermüdet, aber das Kreuz soll euch immer wieder neue Kraft geben. Vom Kreuz aus, und mit dem Kreuz werdet ihr herrschen über eure bösen Neigungen, die eure Kraft erlahmen wollen. Entgegenhalten sollt ihr euren Feinden, euren Spöttern, die mit satanischer List, mit satanischer Wut euch entgegentreten, den Schild des Glaubens, der im Hintergrund die Demut haben muß.

Durch die Demut wird alles abprallen, was man euch vorwirft, was man euch auch für Fallstricke legen will. Durch die Demut werdet ihr ertragen all den Spott, all den Hohn, womit man euch ins Lächerliche ziehen will. Ihr aber, angetan mit einer Würde, die den Silberfarben ähnlich, sollt euren Feinden entgegentreten mit eurer Priesterwürde, mit der euch die Kirche bekleidet hat. Keine Macht der Erde, keine Gewalt kann sich rühmen mit eurer Gewalt, kann sich messen mit eurer Macht, denn eure Gewalt, eure Macht ist ja eine göttliche, sie strahlt im Silbergewand der Kirche, die Ich gestiftet habe.

Ich habe euch zum Schutzpatron den heiligen Josef gestellt. So wie er als Haupt der Heiligen Familie – so jetzt als Haupt Meiner Kirche – der Beschützer, der Beistand in allen Gefahren, die euch bedrohen, mutig, nicht nach rechts und nicht nach links sich umsehend, das Heilige Land durchschritt, eilte er, wenn es nötig war, mit Mir auf flüchtigen Wegen. Ernst und feierlich, hoch erhoben das Haupt, nicht kleinlich wie ein Flüchtling, nein, mit Sicherheit eilt er dahin, seine Aufgabe besorgend, die ihm da gegeben ist von Gott, Meinem himmlischen Vater, die Aufgabe nämlich, Sein Kind, das da zur Zeit geboren ist, in Sicherheit zu bringen.

Ihr aber, Meine Diener, ihr sollt der zweite heilige Josef sein, in Sicherheit sollt ihr bringen dieses göttliche Kind, Meine heilige jungfräuliche Braut, die katholische Kirche. Seht, es ist die Zeit gekommen, wo man ihr nach dem Leben strebt, wo sie flüchtig gehen soll auf Erden, sie soll verschwinden. Von allen Seiten hat man ihr geschworen, sie zu vertilgen. Man hat alle Maßregeln getroffen, um sie recht tief zu beschämen, um sie ins Lächerliche zu ziehen vor allen Völkern der Erde, um sie in ihren eigenen Kindern zu verhöhnen. Man geht heimlich und öffentlich dahin aus, um sie möglichst bald aus der Welt zu schaffen. Seht da, Meine Diener, da ist es an der Zeit, Meine jungfräuliche Braut in Sicherheit zu bringen mit ihrem göttlichen Kind. Meine jungfräuliche Braut, das ist die heilige katholische Kirche, ihr Kind, das ist der mystische Leib ihres Sohnes, der da zusammengesetzt ist aus den treuen Kindern Meiner Kirche. Seht nun, die treuen Kinder Meiner Kirche, das ist der mystische Leib, den Ich eurem Schutze empfehle, mit ihm sollt ihr flüchten durch alle Gefahren des Lebens.

Ihr sollt nichts scheuen, alles sollt ihr aufbieten, um die treuen Kinder der Kirche Mir zu erhalten, denn euch habe Ich hinausgesandt als gute Hirten, um Meine Schäflein zu weiden, Meine Schäflein auf gute Weide zu führen. Ich sage, ihr sollt Mir die treuen Kinder Meiner Kirche erhalten, befestigen im Glauben, bestärken in der Hoffnung, begründen in der Liebe, und ihr sollt sehen, wie wahr es ist, daß Ich nicht vergebens unter euch wohne, wie wahr es ist, daß Ich lebendig mit Fleisch und Blut hier im hochheiligsten Sakrament des Altares euch zu Hilfe komme, so daß die Last und Bürde, womit Ich euch bekleidete, euch nicht mehr zur Bürde sein wird, sondern eine gar süße Bürde euch fortan sein soll. Von hier aus will Ich das Band schließen mit den treuesten Kindern Meines Herzens, und so wahr es ist, daß Ich unter euch wohne, so wahr ist es, daß Ich euch erhören werde, sobald ihr Meiner Stimme folgt.

Ihr sollt wissen, daß es Mir nicht genügt, wenn einzelne die Hände zu Mir emporstrecken und um Gnade und Erbarmen flehen für die sündige Menschheit, für die sündige Welt. Ja, ein Herz, das Mich liebt, das Meine Gebote hält, das Mir nachfolgt auf dem steilen Pfad, kann Mein Herz trösten, kann es erquicken und erfreuen, kann Gnade erflehen für sich und die sündige Menschheit, aber den strafenden Arm Meiner göttlichen Gerechtigkeit aufhalten, die göttlichen Strafgerichte, die da hereinbrechen, die da lasten auf Meinem Volk, die können nur aufgehalten und zurückgehalten werden, wenn viele, viele sich vereinigen im Gebete.

Und Ich sage euch, wenn ihr euch entschließen könnt, die treuen Kinder Meiner Kirche fortwährend aufzumuntern zum Gebet, zur Sühne, zu Opfern, wenn ihr euch entschließen könnt, Hand in Hand zu gehen mit den treuen Kindern der Kirche, dann könnt ihr alles erlangen. Droht einem Land, einer Stadt ein großes Unglück, und ihr streckt die Hände einfach zu Mir empor, ja, dann sollt ihr sehen, wie gut Ich bin. Wenn Regengüsse eure Felder vernichten wollen, wenn Trockenheit und Dürre das Wachstum der Feldfrüchte verhindern, wenn Überschwemmungen und Feuersbrünste all eure Bemühungen zu vernichten scheinen, ja, dann rufet Mich an, aber vereinigt, Mich anhaltend bittend, alle Nöte sollen abgehalten werden, und ihr sollt sehen, wie Ich alles zum Besten lenke. Und so wie Ich in euren Nöten, die doch nur das leibliche Wohl eurer Kinder betreffen, euch zu Hilfe komme, wenn ihr, Priester und Volk, vereinigt Mich bittet, so und noch viel mehr werde Ich die geistige Not lindern durch inniges, gemeinschaftliches, anhaltendes Bitten.

Alles könnt ihr erlangen von Meinem süßen Herzen, ihr treuen Kinder der katholischen Kirche. Erlangen könnt ihr, daß Meine Kirche zur Blüte gelangt, von der aus die ganze Welt sich erquicken und laben wird. Dieses alles, Meine Diener, kostet freilich Opfer, einen opferwilligen Geist. Aber seht, Meine Diener, darum, damit ihr nicht allein stehet in all den Mühen und Opfern, die ihr bringt, habe Ich Meine liebe Mutter euch gegeben als eure jungfräuliche Braut, die euch überall zur Seite steht in all euren Kämpfen und Mühen. In wohlwollender Liebe wird Sie euch entgegenkommen bei allen Mühsalen und Beschwerden, die der Beruf mit sich bringt.

Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht müde, die Worte aufzuschreiben, die Ich zu euch rede durch Meine Dienerin. Derjenige aber, der zweifeln und sagen will, es sei immer dasselbe, der möge doch die Schrift und die Worte gut studieren, ob er nicht darin recht heilsame Lehren für sein praktisches Leben finden wird. Freilich ist es immer dasselbe, weil es nie anders werden wird, solange die Welt steht und solange man das Evangelium verkünden wird. Es ist immer dasselbe Evangelium, aber der Hausvater, der da sucht, findet immer wieder Neues in diesem alten Evangelium. Der Hausvater bist du, du katholischer Priester, suche nur und du wirst zu dem Alten immer wieder Neues finden, und du wirst es hervorbringen und deine Kinder werden sich immer wieder von neuem erfreuen, sooft du es ihnen vorzeigen und vorhalten wirst. Der guten treuen N. N. sage einen herzlichen Gruß von Mir."

Barbara: "O Herr, wirst Du sie denn jetzt zu Dir nehmen? Es scheint, daß sie ja stirbt."

Jesus: "Doch noch nicht. Sie wird noch mehr leiden für Mich, und sie wird noch ihre Liebe und ihre Sorgfalt aufwenden und noch vieles für Meine Kinder tun, denn Ich freue Mich an jeder Seele, die da leidet aus Liebe zu Mir. Grüße Mir auch alle deine Schwestern und N. und N."

Barbara: "O Herr, darf ich denn Herrn N. nicht auch grüßen von Dir?"

Jesus: "Wenn er einmal tiefgläubig geworden ist, denn der Glaube kann seine Wurzeln nicht tief genug anpacken. Und auch ihr, Meine Kinder, tiefgläubig sollt ihr sein, denn je tiefer die Wurzel anschlägt, desto standhafter steht der Baum, auch wenn da die Stürme toben, die Wurzel wird nicht erschüttert, weil sie tief gewurzelt ist, und je tiefer der Glaube im Boden steckt, desto höher steigt die Gottesliebe auf aus solchen Herzen."

Barbara: "Und jetzt kommt die liebe Mutter Gottes. Darf ich denn N. nichts sagen von Dir?"

Maria: "Sage ihm nur, er soll sich anschließen an euch im Gebet, er soll bedenken, wie notwendig das Gebet ist in dieser Zeit, wo alles sich aufrafft, um der Kirche einen Schabernack zu spielen, daß aber da, wo gläubige Herzen sich finden, die demütigen Herzens nichts suchen, als Meinen lieben Sohn zu verherrlichen, man von allem absehen muß. Sieh, wie scharten sich die Apostel um Mich, um allen Priestern, solange die Welt steht, ein Beispiel zu geben, wie sie sich mit allen treuen Seelen vereinigen sollen; verbinden sollen und müssen sie sich mit treuen Seelen. Sie sollen sich nicht schämen, fortwährend ihre Beichtkinder aufzufordern, und besonders die treuen Seelen, die das Gebet üben."

Barbara: "O liebe Mutter, was sollen jene machen mit dem armen Studenten, der kein Gedächtnis hat?"

Maria: "Sie sollen den armen Jungen doch nicht verstoßen."

Barbara: "O liebe Mutter, auch N. fragt, ob der andere Student ein Priester wird? (Sie schüttelte das Haupt.) O liebe Mutter, sorge doch, daß die Priester den Willen Deines Sohnes erfüllen. Wir können nichts weiter daran tun."

Maria: "Sie tun es doch, Ich will sorgen dafür, wenn sie sich euch gegenüber auch stellen, als glaubten sie nicht. In ihrem Herzen spricht etwas ganz anderes. Geht nur hin und hört die schönen, begeisterten Predigten, die in diesem Monat zu Meiner Ehre gehalten werden, und ihr werdet finden, daß Meine Diener gläubige Diener sind, daß Ich sie in Meinen besonderen Schutz nehme, und daß Ich ihre Gehilfin und Gemahlin geworden bin."

 

Zweiter Freitag im Mai 1897

"Denn die Strafgerichte haben ihren Anfang genommen."

Lied: O mein Christ, laß Gott nur walten...

Barbara: "Ich danke Dir, o mein Jesus, Du liebster Bräutigam meiner Seele, für das große Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser Stunde und viel inniger mit mir verkehrst als in der heiligen Kommunion. O warum bin ich so abschweifend, so lau und armselig, wo ich doch weiß, daß Du bei mir bist in der heiligen Kommunion, und in dieser Stunde, wo Du mich heimsuchst, gar nicht so."

Jesus: "Siehe, Meine Tochter, hier komme Ich zu dir gerade so wie nach der heiligen Kommunion, nur mit dem Unterschied, daß Ich dort mittelbar zu dir komme und jetzt unmittelbar. In der heiligen Kommunion werde Ich dir gebracht durch Meinen Stellvertreter, da mußt du dich bemühen, du mußt den Willen haben, dich Mir zu nahen, um Mich zu empfangen, und du mußt eine Mittelsperson haben, die dich mit Mir vereinigt, und das ist der Priester. Hier aber komme Ich unmittelbar, das heißt, Ich brauche keinen Priester und du auch nicht, womit Ich dich hierher berufe, weil du hier das Werkzeug sein sollst, dessen Ich Mich bedienen will und muß, um die arme Menschheit zu belehren. Deswegen komme Ich unmittelbar ohne dein Zutun und das Zutun eines anderen Menschen. Nur deinen Willen brauche Ich, das andere, die anderen Seelenkräfte nehme Ich sofort in Besitz, sobald Ich zu dir komme, aber deinen Willen muß Ich haben, weil Ich niemals den freien Willen eines Menschen so beeinträchtige, daß er anders tut, als er tun will.

Das war nur ein einziges Mal der Fall, und zwar bei Meiner heiligen Mutter. Die Seelenkräfte Meiner heiligen Mutter hatte Ich ganz in Besitz, weil Sie schon vor Ihrer Geburt ohne Makel der Erbsünde empfangen und geboren war. Darum war Ihr Wille und alle Ihre Kräfte allzeit auf Gott gerichtet. Sie hatte nicht den geringsten bösen Keim in Sich stecken, der Ihr irgend die geringste böse Neigung hätte abgewinnen können. Ihr Wille war gereinigt, war vergöttlicht. Dieses ist niemals der Fall bei den anderen Adamskindern; denn sonst hätten sie nicht das Verdienst, sonst hätten die Irrlehrer recht, die behaupten, der Mensch sei ohne sein Zutun bestimmt zur Verdammnis oder zur Seligkeit, weil es auf den Willen nicht ankäme. Nein, Meine Tochter, dem ist nicht so.

Der freie Wille eines Menschen ist nicht beeinträchtigt, Ich habe ihm Verstand gegeben und Seelenvermögen, das Gedächtnis, damit er sich erinnere und überdenke, einen Verstand, damit er nachdenke und alles verstehe und sich auslege, was ihm dienlich oder nicht dienlich sein könne zur Seligkeit, und seinen freien Willen, damit er wähle zwischen Gut und Böse. Dieses ist es, dieses verhält sich auch so, wenn Ich Meine Gnade der Menschheit erschließen will mit jenen Geschöpfen, die Ich dazu benutze. Ich poche nicht vergebens an den Seelen.

Wohl ist es Meine Gnade in allen Herzen der Menschen, die sich beleuchten lassen von der Gnadensonne Meiner göttlichen Liebe, aber eine Seele, die nicht nur sich erwärmen und erleuchten läßt von dieser Gnadensonne, sondern auch bereit ist und sich bereit erklärt, ganz nach Meinem Wohlgefallen sich einzurichten, sich Mir hinzugeben, die Mir ihr Herz so eröffnet und erschließt, daß Ich keinen Widerstand in ihr finde, auch da nicht, wo Ich mit großen Opfern herantrete, das ist die Prüfung der Seele, ob sie Mir ihre Kräfte schenken, ihren Willen Meinem göttlichen Willen unterwerfen will oder nicht.

Diese Seele ist befähigt, daß Ich mit ihr verkehre, um durch sie die Wunder Meiner Liebe der Menschheit zu erschließen. Da Ich nun aber eine Seele erwählte mitten in der Welt, mitten im Getriebe und Treiben dieses Lebens und nicht in der Verborgenheit einer stillen Klosterzelle, so soll man doch erkennen, wie unendlich gut Ich bin, wie notwendig es ist zu glauben, was Meine Kirche lehrt, zu glauben nämlich, daß Ich im Allerheiligsten Sakrament unter euch wohne, und daß Ich von da aus die Menschheit durch Menschen auf die Gefahren der Zeiten aufmerksam machen will.

Seht, Meine Kinder, als die Welt anfing und erkaltete in der Liebe zu Mir, da erweckte Ich Meinen Diener Franziskus. Ihm gab Ich Meinen Geist, ihm schickte Ich, obwohl ungelehrt, wie einen zweiten Apostel hinaus in die Welt. Wer war es, der ihm die Kraft gab, in Städten und Dörfern aufzutreten und Mein Wort und Meinen Willen der Welt entgegenzuschleudern? Wer war es, der ihn hintrieb vor Meinen Statthalter, um ihm zu sagen, was in der Stille seines Herzens vor sich ging? Er war ein Mann des Gebets, und diesem gebe Ich die Kraft, vor Mächtigen und Großen in der Welt hinzutreten, um ihnen Meinen Willen, Meine Worte und Meine Strafgerichte, da wo es nötig ist, vorzuhalten. Damals war die Welt nur erkaltet in der Liebe zu Mir, doch nicht ganz von Mir abgefallen.

Jetzt aber, hört, Meine Diener! Höre, du katholische Kirche! Höre, du katholisches Priestertum! Die Welt ist von Mir abgefallen, sie hat Mir den Rücken gekehrt. Darum muß Ich euch Meine Strafgerichte ankündigen und durch euch der Welt. Höre, du katholischer Priester, es wird nicht lange mehr dauern und man wird schreckliche Dinge erleben. So wie das Kind im Haus, in der Schule, in der Kirche, gegen seine Vorgesetzten, seine Lehrer, seine Eltern sich benimmt, so wird die ganze Welt in kurzer Zeit sich benehmen.

Reich wird gegen Reich aufstehen, der Untertan gegen seinen Herrscher; Familie, Familienleben, Familienrecht wird nicht mehr bestehen, weil das Kind gegen den Vater, die Gattin gegen den Gatten, die Schwester gegen die Schwester gehen wird; nirgends mehr Friede und Ruhe außer da, wo man Mir dienen wird. Wundert euch nicht über die Dinge, die ihr da seht, die unter euren Augen sich vollziehen; denn dieses ist nur der Anfang. Wundert euch nicht, daß diese Spaltung der Herzen, diese Zersplitterung des Glaubenslebens hineindringt bis ins innerste Mark Meines mystischen Leibes, ja, wundert euch nicht, denn die Strafgerichte haben ihren Anfang genommen.

Deswegen, ihr Priester der katholischen Kirche, wendet eure Augen und eure Herzen ab von denjenigen, die euch nur Bildung predigen. Aus ist es mit der Bildung, wo der Glaube fehlt und die Religion. Mit gebildeten, hochgelehrten, ausgekünstelten, feingesprochenen Worten legt ihr keine Salbe mehr auf die Wunden der Menschenherzen. Eure Worte müssen aus tiefgläubigem Herzen herausgehen, mit warmer Gottes- und Nächstenliebe gesprochen sein, wie von Meinem Diener Franziskus, und von dem ihr noch nie werdet gehört haben, daß er zu der gelehrten Welt gehörte. Er war ein ganz einfacher, schlichter Mann, aber er sprach mit Überzeugung, aus tiefgläubigem Herzen, bekleidet mit der Gottes- und Nächstenliebe.

Nun aber ist eure Aufgabe wieder eine ganz andere. Jener sollte die Welt umgestalten, das Feuer der Liebe, das nur noch schwach brannte in den Herzen der Menschen, das Glaubensleben, das zwar erloschen schien, aber doch noch vorhanden war, nur anfachen, nur beleben. Ihr aber, Meine Diener, ihr habt eine ganz andere Aufgabe als Franziskus.

Das Glaubensleben ist nicht nur erkaltet, das Flämmchen der Gottesliebe ist nicht nur zu einem Fünkchen zusammengeschmolzen, sondern es ist erloschen. Wißt ihr denn, wer das Herz der Kirche ist? Es ist das katholische Priestertum. Nicht vergebens rufe Ich euch schon jahrelang durch Meine Dienerin zu: Herausgenommen ist der Priester aus den liberalen und sozialen Familien und hineingestellt wird er in diese gottlose Welt. Darum gibt es kein anderes Mittel, als sein Haupt demütig beugen unter die Zuchtrute und sagen: Meine Schuld, meine Schuld, meine übergroße Schuld, wenn Ich Mich nicht abwende von jenen, die da jahraus, jahrein schreien und noch die treuesten Kinder der Kirche abwendig machen wollen. Du, katholischer Priester, schließe die Augen für die Welt, damit du Auge und Ohr auf Mich richtest, denn Ich will mit dir reden. Ich will dich stark machen, du sollst der Starke sein, der Stärkere, der den Starken überwinden muß.

Siehe, Satan hat sein Reich aufgerichtet in der Welt, weil Meine Kinder sich von Mir abgewandt, weil Meine Kirche üppig ward, die Glieder Meiner Kirche stolz geworden sind, so hat sie sich von Mir abgewandt und Satan benutzt jeden Augenblick, weil er immer noch wähnt, als Gott dereinst zu herrschen. Satan glaubt, daß er jetzt die Hölle zum Eigentum besitzt. Dies sei nur eine Zeitlang und alsdann, wenn er die zweite Schöpfung vernichtet sehe, werde er sein Reich aufrichten in dieser Schöpfung. Satan weiß wohl, er hat großen Verstand, helles Licht, das ihm vom Himmel aus geblieben ist, denn er war erschaffen in jener ersten Schöpfung, die der Himmel selbst ist, denn zuerst erschuf der Herr den Himmel und alle die Bewohner, die ihn ewig besitzen und genießen sollen. Seine zweite Schöpfung war die Welt, die sichtbare Schöpfung, die Er erschuf aus Liebe zu den Menschen, denen Er die Schöpfung weihen wollte. Der König dieser Schöpfung sollte der Mensch werden, er sollte Ihn verherrlichen, er sollte sich mit Ihm erfreuen und ewig, ewig mit Ihm herrschen und glückselig triumphieren durch die ganze Ewigkeit mit all den Bewohnern der ersten Schöpfung im Himmel.

Dies alles weiß Satan, daß diese zweite Schöpfung dereinst wieder vernichtet werden soll. Denn als Ich ihm den Plan vorlegte, den Ich mit der Menschheit vorhabe, nachdem sie einmal gefallen sein werde – denn Satan war einer der nächsten bei Mir, er gehörte zu dem Ministerium, die im Rate mitsprechen, darum war er einer der ersten, der das Menschengeschlecht schauen sollte in seiner Schwachheit – wußte Satan, daß Ich diesen Menschen nehmen werde aus der Schöpfung, in die er gestellt werde, aus der Erde nämlich, und weil dieses Geschöpf aus der Erde genommen, deswegen auch zur Schwachheit, zur Erde hinneigt.

Er sah mit Mir den Fall des Menschen voraus, daß es nicht immer so bleiben werde, wie Ich ihn wohl erschaffen wollte. Er sah mit Mir, daß dieser Mensch, nachdem er gefallen sei, gar leicht sich dem Bösen zuneige, und Satan legte sich den Plan vor, alsdann die andere Schöpfung zu seinem Eigentum zu machen. Er wollte nun einmal herrschen, dieser Satan, er wollte nun einmal nicht mehr jemand sehen, der über ihm stehe, er wollte, weil er so mächtig und so schön sich gestaltet sah, diesem Gott, dessen Geschöpf er doch nur war, gleich sein.

Also schmiedete Satan den Plan mit seinen übrigen Gesellen: Wir überlassen diesem Gott Seine erste Schöpfung und wollen nicht ferner Seine Geschöpfe, Seine Diener sein – dieser Gott, der so unendlich Sich freut, der so unendlich erhaben ist in all den Eigenschaften, die Er besitzt – und bemächtigen uns dieser Schöpfung, die dieser Gott geschaffen als Seine zweite Schöpfung, die Er dem Menschengeschlecht anweisen will. Und wenn auch eine Zeitlang dieses Menschengeschlecht diesem Gott noch angehört, diesem Gott noch die Ihm gebührende Ehre entgegenbringt, Ihn als seinen Schöpfer anbetet und Ihm den Tribut des Dankes darbringt, so würde allmählich durch meine Mitwirkung und Bearbeitung dieses Geschlecht so abgebracht sein von seinem Schöpfer, daß es sich ganz von Ihm abwenden wird und in meine Pläne und Absichten eingeht und sich verwickelt, so daß ich nach und nach den Verstand aller Menschen auf mich gelenkt und mir Anbeter in Hülle und Fülle alsbald zugeeignet haben werde. Und dann, wenn die Fülle der Zeit werde gekommen sein, wo dieser Gott sehen wird, daß der Plan mißglückt, den Er gefaßt mit der Menschheit, und wenn dann der Mensch Ihm statt Ehre nur Schmach, statt Ruhm nur Schande eintragen wird, Er diese Welt, diese Schöpfung wieder in sein Nichts zurückfallen ließe.

Ich sage, dies alles wußte Satan, denn er hatte ein helles Licht, und darum beratschlagte er mit seinen übrigen, daß er sich gegen seinen Gott empören werde, und zwar in dem Augenblick, wo ihm Gott die Jungfrau zeigte, die den Himmel mit der Schöpfung vereinigen sollte. Damals wurde den Himmelsbewohnern schon gezeigt, daß es eine Zeit gibt, in welcher der Himmel – die erste Schöpfung– mit der zweiten Schöpfung in Verbindung treten und diese Verbindung durch ein schwaches Weib sollte vermittelt werden. Diese Vermittlung, wißt ihr, wer sie ist? Es ist Meine heilige Mutter!

Ich sage, nun ist die Zeit gekommen, wo Satan glaubt, sein Reich aufzurichten, seinen Thron aufzuschlagen in dieser Schöpfung; deswegen wütet er mit aller Gewalt in all den abgefallenen Christen, in all den vielen gottlosen Menschen, die da verbreitet leben auf Erden, und weil Meine Kirche im Glaubensleben auch gar so sehr zurückgekommen ist, weil unter den Dienern Meiner Kirche gar vielfach das Weltleben eingedrungen ist, so haben sich die Kanäle verstopft.

Der Gnadenstrom, der da ausfließt aus Meinem Herzen, das Mittleramt Meiner heiligen Mutter reicht nicht mehr hin, solange das katholische Priestertum, das der Kanal ist, nicht ganz geläutert ist von all dem, womit die Welt ganz erfüllt ist, solange das katholische Priestertum nicht wieder zurückgreift zu der Einfachheit, von der es abhanden gekommen, in Lehre und Beispiel, solange wird es nicht besser, und Satan wird fort und fort wüten können, denn Ich bin ein Geist und kann nur zu den Herzen reden durch den Geist.

Satan ist aber auch ein Geist und bearbeitet die Seinigen durch die Geister. Also denkt euch den furchtbaren Kampf, der da besteht in Meiner Schöpfung. Ich kann nicht, gebunden bin Ich an Händen und Füßen, wie du Mich geschaut im Anfang, als Ich dir das Leiden gab, wo du Mich gebunden sahst an Händen und Füßen, und solange die Kanäle noch nicht aufgeräumt sind und Meine Diener sich ganz und gar unterworfen und das Licht des Glaubens durch ihren Lebenswandel, durch Wort und Beispiel überall hinleuchten lassen, solange sie nicht mit Entschiedenheit reden vor den Großen und Mächtigen der Erde – auch wenn diese mit Wucht ihnen entgegentreten –, und sie sich nun ruhig verhalten, im seligen Bewußtsein, daß sie so die Menschheit wieder zurückführen zum Glauben, wird es nicht anders werden.

Ehe dieses aber kommt, ehe die Welt zum Glauben kommt, ehe die Priester, welche die Kanäle sind, ganz geläutert und gesiebt sind, wird noch manches Haarsträubende vor sich gehen in dieser Meiner Schöpfung. Seht, ob es nicht der Mühe wert ist, zu beachten die Worte, die Ich zu euch rede, ob Meine Diener es für zu kleinlich halten, das zu lesen, was Ich durch euch, Meine liebsten Kinder, an sie richte. Satan wähnt, sein Reich aufzurichten, jetzt! Merkt es euch, Meine Diener! Satan arbeitet listig mit all seinen Helfern und Helfershelfern, durch seinen Geist teilt er sich den Menschen mit, die sich von ihm bearbeiten lassen, und er findet sie. Seht, jene, die im Reich der Finsternis arbeiten, finden es nicht zu kleinlich, auf alles zu achten und zu hören, was ihnen von einem Helfershelfer Satans wird zugetragen, wenn es auch noch so gering scheint.

Ihr aber, ihr Kinder des Lichtes, ihr Diener des Lichtes, ihr wollt es zu kleinlich finden zu glauben, daß Mein Geist die Geister bearbeitet, daß er euch aufmerksam machen will, daß ihr nichts verabsäumen und verstreichen lassen sollt, um eure Untergebenen zu erwärmen, einfach mit Liebe zu ihnen zu reden, sie aufzumuntern zur Liebe Meines Herzens, und sie herbeizuführen zu Meinem Tisch. Und weil dieses eine gar große Arbeit ist, die euch viel Schweiß erpreßt, besonders ihr, die Ich euch gesetzt habe in die Städte, wo Satan am meisten wütet, wo das Reich der Finsternis am meisten vertreten ist, weil er dort viele Müßiggänger findet, die ihm da nachgehen, weil sie müßig dastehen auf dem Markt, ja, da erpreßt es euch Schweißtropfen. Ich weiß es wohl, aber werdet nicht mutlos. Das aber sage Ich euch, ihr müßt euch zu denjenigen halten, die noch zu euch stehen, die unter eurer Kanzel stehen, um euren Worten zu lauschen. Das sind nicht die gelehrten Geister, und ihr braucht wahrhaftig nicht zu studieren, was ihr vortragen sollt; denn es sind die Armen, die Kleinen, die gläubigen Seelen, die kommen und euch zuhören, wenn ihr Mein Wort verkündigt.

Dieses Volk ist es, wo noch am meisten zu retten ist, und das Ich noch retten will. Hier sollt ihr mahnen, trösten, warnen, wo man abweichen will, damit dieses Volk sich euch anschließe, und ruhig und heiter sollt ihr einhergehen trotz all der Betrübnisse, die euch entgegengebracht werden von allen Seiten, denn lange noch wird es nicht besser. Ihr aber, die ihr das Glück habt, das arme Landvolk zu belehren, seht, glücklich seid ihr, die ihr von eurem Bischof hinausgeschickt seid in den letzten Winkel der Diözese, wo keiner hin will, im letzten Dörfchen, je weiter von der Stadt, je besser das Volk; denn da hat Satan nicht so viele Helfershelfer gefunden, weil das Reich Satans nur genießen und genießen will, und die Armut ist nicht imstande, so viel zu genießen. Seht, dort ist zu retten.

Glücklich seid ihr, die ihr hinausgeschickt seid unter jenes arme Volk, jenes arme Landvolk, o wenn es diese Worte hörte, die Meine Diener in Städten sprechen, wie manche Jungfrau, wie manche Familienmutter, wie mancher Familienvater würde sich aufraffen und zu den liebsten Kindern Meines Herzens sich stellen und oft an Meinem Tische erscheinen, weil er nichts hat als das tägliche Brot. Aber die Freude, die er in Mir findet, würde ihm alles entschädigen.

Dieses ist es, warum Ich den Damm errichten will, warum Ich das Band schließen will unter den treuesten Kindern durch die oftmalige heilige Kommunion, durch den Liebesbund Meines Herzens, durch die innige Verehrung zum Allerheiligsten Altarsakrament.

Ihr aber, Meine Diener, die ihr das Glück habt, dem Orden Meines Dieners Franziskus anzugehören, ihr sollt die Form, die Ich euch angebe durch Meine Dienerin, noch weiter ausformen, ihr sollt sie hinaustragen über euer Gebiet, doch braucht ihr niemand zu verraten, denn Ich habe Meiner Dienerin versprochen, daß sie nie sich würde zu verantworten haben, und Ich habe euch gezeigt, daß Ich es in Wirklichkeit nicht haben will, sonst hätte Ich euren Bischof anders bearbeitet.

Nichts geschieht ohne Meinen Willen, nicht der leiseste Gedanke steigt auf in dem Herzen eines Menschen ohne Meinen Willen, Ich sage, der gute Gedanke, so wie der böse Gedanke von jenem herkommt, wie Ich euch heute gezeigt, der gerne sein Reich errichten möchte. Ich war es, der den Bischof bearbeitete, weil Ich, was Ich durchführen will, doch durchführe auf eine ganz andere Weise. Euch aber, Meine Diener, habe Ich berufen hinzuarbeiten, daß alles, was Ich verlange von Meiner Dienerin, zum Durchbruch kommt. Mutig, mit Entschlossenheit, wie Mein Diener Franziskus auftrat, soll er überall auftreten, einfach in seinen Reden.

Er braucht nicht zu fürchten, daß er zu weit gehe, denn ein katholischer Priester darf keine Menschenfurcht kennen, denn die Zeiten, die jetzt heraufbeschworen durch die Gottlosigkeit der Welt, werden doch nicht anders, auch wenn sie noch so zurückhaltend wären.

Der Kulturkampf, den sie (die Kirche und die Orden) durchgekämpft haben, hat einen schlimmen Ausgang genommen, er ist in die Masse des Volkes übergegangen. Er wird jetzt geführt nicht nur gegen Meine Kirche, sondern gegen Thron und Herrscher. Darum fürchtet euch nicht, ihr würdet zu weit gehen und diese Herrscher würden euch entgegenarbeiten und entgegentreten. Es wird bald die Zeit kommen, wo man euch nachkriechen wird."

Und jetzt kommt die liebe Mutter Gottes. (Lange Bitten für die Sünder...)

Barbara: "Meine liebe Mutter! Hören denn auch die lieben Heiligen alles, was ich im Grunde des Herzens – ohne die Lippen zu bewegen – mit ihnen rede, so wie Du Selbst?"

Maria: "Da ist ein Unterschied. Je näher ein Heiliger bei Gott und je inniger er mit Gott vereinigt, je mehr er sich Mir verähnlicht hat, je mehr nimmt er teil an Seiner Allmacht; desto heller das Licht ist und die Erkenntnis, die er hat, umso mehr nimmt er teil an der Allwissenheit seines Schöpfers. Denn wie es einmal sein wird am letzten Tag, wo die Welt in ihr Nichts zurücksinken wird, wo die Herzen der Menschen allen Blicken offenbar werden, so ist es mit den Himmelsbewohnern, die um so reiner und klarer schauen, je inniger und näher sie mit Ihm vereinigt sind. So schauen diese jetzt schon, sie haben teil an der Regierung des Weltalls und haben einen gewissen Einfluß auf die Geschöpfe, weil ja alle Menschen berufen sind, wenn sie treu ihre Aufgabe vollbracht, dereinst zu herrschen mit Ihm und uns allen durch die ganze Ewigkeit, also herrschen sie auch jetzt schon und nehmen teil an dem Schicksal der Menschen.

Darum, wenn eine Familie heimgesucht wird von allerlei Bedrängnissen, so nehmen ihre Angehörigen, die eingegangen sind in das Reich Meines Sohnes, am Schicksal der ihrigen teil, trauern mit ihnen und trösten sie und schicken Boten, diese zu trösten, wenn es gute sind. Daher kommt es oft vor, daß in Familien, die so arm und unglücklich sind, durch andere Menschen dann Hilfe gebracht wird, und zwar schnell und unerwartet. Sehet, das sind die Einflüsse der Angehörigen, welche die anderen Menschen bearbeiten, daß sie jenen zu Hilfe kommen, und so geht das Reich Christi mit der Kirche Hand in Hand, und dies wird solange bleiben, als die Welt besteht, bis die Welt wird zurückgefallen sein in ihr Nichts und alles wird dann klar sein. Jeder Bewohner wird schauen mit seinem Gott, jeder Bewohner nichts mehr genießen, als was beglückt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Aber solange die Welt steht, ist diese Anordnung so getroffen von Meinem geliebten Sohn, der ja die Welt erlösen wollte, daß die Bewohner des Himmels innigen Anteil nehmen sollen und müssen an den Bewohnern der Erde, weil die streitende, die leidende und die triumphierende Kirche ganz Hand in Hand geht und gehen muß, wie das Räderwerk einer Maschine."

 

Dritter Freitag im Mai 1897

"Denn du sollst wissen, daß die Trübsale die Freude des Geistes nicht hindern."

Maria: "Meine Tochter! Es hat dir Mein Sohn durch Mich, Seine himmlische Mutter und deine Mutter, am letzten Freitag im April gesagt, daß du im Monat Mai – und all die Christen, die sich anschließen an dich, besonders die Diener der Kirche – mit Mir, die Ich ihre himmlische Mutter und ihre allerreinste Braut sein will, wie Mein Sohn es wünscht, daß Ich es sein soll, eine große Freude haben werden. Siehe, diese Freude ist diejenige, die Ich in Meinem ganzen Leben empfand, es ist die Freude eines echten und wahren Christen und soll die Freude eines echten und wahren Christen sein.

Siehe, die Freude der Weltkinder ist ganz und gar ausgeschlossen von der Freude der Kinder Gottes. Aber ihr versteht es nicht, ja auch die besten Meiner Kinder verstehen es nicht, weil sie noch im Fleisch leben. Du aber sollst durch Mich belehrt werden und durch dich alle Kinder der katholischen Kirche. Sage nur N., die Freuden der Christen, die Freuden der Kinder Gottes seien Meiner Freude ähnlich. Siehe, Mein ganzes Leben war ein beständiges Meer von Trübsalen, denn von der Stunde an, da Simeon Mir vorhersagte, daß ein Schwert des Schmerzes Meine Seele durchbohren werde, wich dieses Schwert nicht mehr aus Meinem Herzen.

Ich wußte von dem Tag Meiner Empfängnis an schon alles, denn Ich war ohne Makel der Erbsünde empfangen und hatte somit das Privileg, daß Ich teilnehmen durfte an den Eigenschaften Meines göttlichen Sohnes. Ich war begabt mit der Vernunft, Ich schaute und wußte damals schon in einem hellen Licht die Beschaffenheit und die Beziehungen des Menschen zu Gott und Gottes zu den Menschen, Ich schaute alle Geheimnisse, wenn auch nicht in so klarem Licht wie nachher, als Ich mit Meinem Sohn wandelte, als Ich Ihn unter Meinem Herzen trug. Von der Zeit an aber, als Ich Mein liebes Kind durch Mitwirkung des Heiligen Geistes empfangen hatte, schaute Ich alles mit Meinem lieben Sohn klar und unverhüllt, nicht mehr in einem Schleier, wie du jetzt siehst in dieser Stunde, wo dein Geist mit dem Geist Meines Sohnes vereinigt ist, und du deshalb vereinigt bist mit den Eigenschaften Gottes, gewissermaßen Meines Sohnes, Der dich hineinschauen läßt in Sein liebendes Herz, und in welchem und durch welches du manches siehst, was ein gewöhnliches Herz nicht sehen kann.

Und so schaute Ich vom Tag Meiner Empfängnis bis zum Tag, wo Ich Meinen lieben Sohn unter Meinem Herzen trug, noch verhüllt, aber von dem Tag der Geburt an schaute Ich klar und unverhüllt. Seit Mir Simeon weissagte, was Mir bevorsteht in der Vereinigung mit Meinem Sohn, war das Schwert Mir eingestoßen und ein unbeschreiblicher Schmerz durchwühlte Meine Seele, und doch hatte Ich die Freude der Kinder Gottes, und doch beseelte Meine Seele eine solche überschwengliche Wonne, daß Mein Geist beständig in Wonne lebte, denn du sollst wissen, daß die Trübsale die Freude des Geistes nicht hindern.

Wenn aber das Licht der heiligen Gnade über die Seele ausgegossen ist, dann besitzt die Seele den Geist Gottes, den Geist Meines geliebten Sohnes, und sie nimmt teil an den Eigenschaften Meines Sohnes, und dies verstehen die Kinder nicht, die Kinder der heiligen katholischen Kirche. Ihr müßt aber wissen, daß mit den Leiden, die Mein Sohn ihnen zuschickt, sie büßen sollen all die kleinen Unvollkommenheiten und Fehler, die auch der Vollkommenste immer noch begeht, ihm immer noch anhaften; in erster Linie sollen sie diese abbüßen, in zweiter Linie sollen aber diese treuen Seelen Sühne und Ersatz leisten für so viele Brüder und Schwestern, welche die Gnade verloren, die abgestorben sind am mystischen Leib Meines Sohnes, am mystischen Leib der heiligen Kirche.

Merkt es euch doch endlich einmal, Meine Kinder! Wie lange schon belehrt dich Mein Sohn? Wie lange schon sage Ich dir, daß du eine ABC-Schülerin bist, und du willst nicht verstehen; und wenn so drückende Kreuze kommen, wenn alles dunkel wird um dich her und du keinen Ausweg mehr siehst, dann verlässest du die Bahn und verwirrst dich und weißt nicht, daß du bist hineingestellt mitten in die Welt.

Nicht vergebens stehst du in der Familie und hat dir Mein Sohn im Anfang gesagt, als alles dagegen war, wo dein Beichtvater dir befahl, dich in ein Kloster zurückzuziehen, und alles schon fertiggestellt war dazu, Mein Sohn es aber doch nicht geschehen ließ, sondern dir sagte, hier zu bleiben, weil du der Welt ein Beispiel geben sollst, weil die Welt, die gottlose, gerettet werden sollte. Merkt es euch, ihr treuen Kinder, merkt es euch, ihr treuen Seelen, wo ihr steht, es steht schlimm um das Reich Meines Sohnes, sehr schlimm, und wenn ihr noch zweifeln wollt und wenn ihr noch zögern wollt – viele, viele Seelen könnten gerettet werden, wenn nur ihr, ihr treuen Kinder der Kirche, zusammenhieltet.

Darum steht zu Meinem Bund, statt kopfschüttelnd zu fragen, ob es auch wahr sein kann, daß Mein Sohn einer Seele mitten in der Welt sich mitteilen könne. Ja, ist es denn anders geworden als zu den Zeiten, wo Mein Sohn unter euch lebte und wandelte? War es denn damals eine andere Welt als jetzt? Lebte Er nicht mitten unter diesem Geschlecht, verborgen und unbekannt, dreiunddreißig Jahre lang und nur denjenigen bekannt, die Ihm ein bereitwilliges Herz, ein offenes Ohr und guten Willen entgegenbrachten? Blieb Er nicht allen verborgen? Und gerade diejenigen, die es am ersten hätten aufnehmen müssen, die dem Volk die Ankunft des Messias predigten, die dem Volk die Schriften der Propheten hätten auslegen sollen, verwarfen Ihn, und nur das kleine Volk erkannte in Ihm seinen Messias, aber durch diese gebildete Welt wurde das arme Volk wieder verführt, weil Mein Sohn leiden wollte, um die Menschheit zu retten.

Seht ihr, Meine Kinder, glaubt ihr, daß jetzt Mein Sohn mitten unter euch lebt wie damals, aber gerade so verborgen und nur denjenigen bekannt, die mit gläubigem Herzen Ihm entgegenkommen. Dort wandelt Er als Mensch und angetan mit einem Schein der Unmöglichkeit, daß in diesem Derjenige, Der das Judenvolk retten sollte, Der die Menschheit erlösen sollte, verborgen sein könne, und doch ist in Ihm der Messias verborgen.

Gerade so will Er jetzt verborgen sein im heiligsten Sakrament, und doch teilt Er Sich euch mit und hat die Macht, wie damals, durch Sein allmächtiges Wort alles an Sich zu ziehen und zu eurem Herzen zu reden und durch eines Seiner Kinder, das Er als Sprachrohr benutzen will, euch Seinen Willen mitzuteilen. Gerade so wie damals will Er die Menschen retten. Nicht eher aber wird man glauben, daß Mein Sohn mit dir verkehrt, wird man glauben die Worte, die Er durch dich spricht, du kleines, armseliges Wesen, du Sprachrohr, als wenn du einmal eingegangen sein wirst in die Herrlichkeit.

Er sagte dir im Anfang, daß du sollst ans Kreuz geschlagen werden. Und als der Oberhirte dieser Diözese die Sache zur Besichtigung genommen hatte, sagte Er dir, daß jetzt die Zeit gekommen sei, wo du am Kreuz sterben sollst. Siehe, Meine Tochter, am Kreuz sollst du sterben, und das Saatkorn, das in die Erde gelegt wird, es soll aufgehen und hundertfältige Früchte bringen. Die Zeit ist nun gekommen, der Oberhirte dieser Diözese hat das Samenkorn in die Erde gelegt, indem er sich scheinbar nicht darum bekümmert und tut, als habe er die Sache nicht beachtet.

Ihr sollt aber wissen, daß nur dann das Saatkorn emporschießen kann, wenn es eine Zeitlang verborgen ist in der Erde, und wenn du am Kreuz erhöht sein wirst, dann werden die Worte, die Mein Sohn durch dich spricht an Seine Diener, Früchte tragen. Darum, ihr treuen Kinder, laßt euch nicht beirren, werdet nicht müde, mag man euch spotten oder nicht; je mehr Spott, je mehr Verachtung, das ist euer Verdienst, und um so mehr könnt ihr der heiligen Kirche, der Braut Meines Sohnes, nützen. Je mehr Spott und Verachtung ihr tragt, desto reichlicher die Ernte, desto größer die Zahl derjenigen, die ihr zurückgewinnen werdet für die heilige Sache."

Barbara: "Liebe Mutter, ich bitte Dich: Ich glaube, Dich nicht recht verstanden zu haben. Du hast gesagt, daß ich wieder so verwirrt gewesen, weil ich die Worte Deines Sohnes nicht verstehe. Kommt das nicht daher, weil ich ein so armseliger Mensch bin? Wenn dann die Zeit vorüber ist und Dein Sohn Sich zurückzieht, mein geliebter Jesus, o dann bin ich so armselig. O sage Ihm, daß ich mit blutigen Tränen beweine mein Elend. Aber sieh, Du hast mich in eine Familie hineingestellt, wo ich so nötig wäre, und es tut mir so leid, wenn so viele Bedrängnisse auf einmal kommen.

O liebe Mutter, erflehe mir doch die Gnade, daß meine Schwägerin nicht vor mir stirbt, daß ich mich nicht gar so sehr mit der Welt herumärgern muß. Sieh, ich habe für die Welt gar nicht viel Interesse und gar nicht den Verstand dafür, und Marie ist noch gar so jung. (Die Schwägerin ist dem Tode nahe.)

Maria: "Siehe, Meine Tochter, dies ist es ja, was Ich dich lehren wollte. Habe Ich dir nicht vorhin gesagt, daß du eine ABC-Schülerin bist und bleibst. Habe Ich dir nicht gesagt, daß Mein Herz inmitten der Trübsal und des Schwertes, das Meine Seele durchdrang, in einer überschwenglichen Wonne lebte, Meine Seele, Mein Geist nämlich. Du sollst wissen, daß dies auch damals der Fall war, wo Ich unter dem Kreuz stand, wo Mein liebes Kind den letzten Atemzug aushauchte; auch da! Nicht wahr, das scheint dir unmöglich, daß Ich auch da in einer Wonne lebte? Das ist eine Sprache, die ihr Kinder nicht versteht.

Ja, Ich war die Mutter des göttlichen Sohnes. Meine Eltern, Meine Mutter, hatten alles hergerichtet und wollten den Empfang des göttlichen Kindes möglichst herrlich machen, möglichst dem Gotteskind angemessen entgegenkommen, und Ich mußte mit Meinem heiligen Gemahl fort in der letzten Stunde, wo Ich Ihn erwartete, wo Ich Sein himmlisches Angesicht zum ersten Mal sehen wollte. War das nicht ein großer Schmerz für Mich?

Mein heiliger Bräutigam hatte Mir versprochen, daß wir dort in Bethlehem, bei seinen Verwandten, eine gute Herberge finden werden. War Ich nicht eine Tochter aus Davids Stamm? Hatte Ich nicht königliche Ahnherren? Und doch sollte man für Mich ein königliches Plätzchen nicht finden. Mein heiliger Bräutigam mühte sich ab von Tür zu Tür, und die letzte Stunde, wo Er unter Meinem Herzen ruhte, die letzte Stunde mußte Ich in einem armen Stall Ihm entgegenharren. Siehe, sind das nicht Verhältnisse, die alle Kinder Meines Sohnes beherzigen sollten? Nicht wurde Ich verwirrt, obwohl Meine Natur Sich widerstrebte, denn auch Ich war aus Fleisch und Blut, auch Meine Natur war aus der Erde genommen, Mein Leib war auch ein Adamskind.

Der Weg ist nun einmal kein anderer als der königliche Weg des Kreuzes. Merkt es euch doch! Und nur da könnt ihr verdienen, wo das Kreuz um so drückender ist und auf euch lastet. Niemals ist es da gut bestellt in einer Familie, in einer Genossenschaft, wo alles glatt abgeht. Nur dann wohnt der Geist Gottes in einer Familie oder Genossenschaft, nur dann hat Mein Sohn Freude, wenn sie vereinigt ist und geht in enger Verbindung mit Meinem Sohn und Mir. Versteht ihr Mich? Wenn ihr den Kreuzweg geht, Seelen retten! Seelen retten!

Ja, es kommt die Zeit herbei, wo Satan sieben will, Satan will sieben, und viele, viele Kinder der katholischen Kirche wird er zu leicht befinden und wird sie wie die Spreu hinausblasen in die Wogen dieses Lebens, in die Wogen des Unglaubens, und verschlungen werden von dem Abgrund, der sich da auftut. Darum, Meine Kinder, ihr sollt Meine Stellvertreterinnen sein.

Seht, als Mein Sohn hinaufgefahren war zu Seinem himmlischen Vater, da mußte Ich zurückbleiben, da ließ Er Mich zurück. Noch viele Jahre sollte Ich der Mittelpunkt sein in der neuen Kirche, um die sich die neue Kirche scharen sollte. Ich sage der Mittelpunkt, denn obwohl Mein Sohn das Haupt der Kirche gewählt hatte in Petrus, Seinem Jünger, sollte Ich doch der Mittelpunkt sein des Bandes, das Er da geschlossen hatte am Kreuz. Am Vorabend vor Seinem bitteren Leiden, als Er das Allerheiligste Sakrament des Altares einsetzte, begründete Er den Liebesbund, schloß das Band, das Er schlingen wollte um alle treuen Kinder, die da eingehen werden in dies Schifflein Petri, und am Kreuz besiegelte Er dies Band mit Seinem kostbaren Blut.

Diesen Liebesbund sollt ihr als die Jungfrauen, die da Meine Stelle vertreten in sichtbarer Gestalt, unterstützen. Ihr sollt dies Band unterstützen, wie es auch Meine Aufgabe war, wie Ich die Kirche, die Mein göttlicher Sohn gestiftet hatte und in der Er Petrus als das Haupt eingesetzt hatte, unterstützen mußte durch Mein Gebet, durch Meinen guten Rat, den Ich ihm erteilte und allen Aposteln. Und so sollt ihr durch eure Gebete, eure guten Werke, durch euren guten Rat, wenn er auch nicht angenommen wird, die Kirche unterstützen. Und die Gnaden, die da ausgehen, die da sprudeln aus Meinem Herzen und hineingeleitet werden durch die Diener Meiner Kirche, denn diese sind die Kanäle; noch viel verzweigter aber müssen diese werden durch kleine Kanälchen, durch kleine Schleusen, damit die Gnaden hineingeleitet werden können in die einzelnen Teilchen des mystischen Leibes Meines Sohnes. Und diese Kanälchen sind alle jene Seelen und Genossenschaften, welche die Kirche gestiftet hat und durch die Glieder hinausgesandt werden in einzelne Familien, und durch die das Reich Gottes, sei es durch leibliche Werke der Nächstenliebe oder andere, befördert wird.

Noch mehr aber wird das Reich Meines Sohnes aufgerichtet, wenn diese Seelen die geistigen Werke mit den leiblichen verbinden, wenn sie mit gläubigem Herzen und mit Entschiedenheit auftreten, wo es nötig ist; in ungläubigen Familien entschieden vor solche hintreten und ihnen die Strafgerichte Gottes vorhalten, wenn es Familienväter sind, die da nicht glauben; in jenen Familien aber, wo sie gläubige Seelen antreffen, Trost und Linderung hineinträufeln in diese gebrochenen Seelen.

Seht, wieviel Mal könnt ihr Meine Stelle vertreten! Ihr sollt das Reich Christi, Meines Sohnes, unterstützen mit Rat und Tat, auch gegenüber Meinen Dienern. Ich nenne sie so, weil Mein Sohn wünscht, daß Ich in engere Verbindung treten soll zu ihnen und auch getreten bin, wenigstens mit denen, die es glauben. Ich nenne sie Meine Diener, denn sie Meinen Bräutigam zu nennen, wäre für manche anstößig.

Ich sage, wenn sie lächeln wollen über das, was Ich zu ihnen rede und sie nicht verstehen, dann sollen sie abwarten, bis diese ABC-Schülerin es ihnen auslegen wird. Alles, was Mein Sohn durch dieses Sprachrohr spricht, hat für das Reich Christi eine hohe Bedeutung. Das Reich Christi soll erneuert werden, es muß ein Damm errichtet werden, die klösterlichen Genossenschaften müssen in Verbindung treten mit den guten, gläubigen Christen der Welt.

Deswegen hat Papst Leo XIII. den Verein der Heiligen Familie gegründet, und wißt ihr, ihr klösterlichen Genossenschaften, ihr seid die Berufenen, die das Familienleben heiligen sollen. Ihr seid berufen, Jüngerinnen Gottes zu sein; denn wo das Wort des Priesters nicht mehr hindringt – was der Priester im Beichtstuhl und auf der Kanzel nicht reden kann, weil man sich von der Kirche entfremdet, weil es solche gibt, die viele, viele Jahre keine Kirche mehr betreten – gelangt das Wort Gottes nicht mehr an Seine Kinder. Da seid ihr hingestellt, ihr Jüngerinnen des Herrn, ihr sollt ihnen das Wort Gottes hintragen. Fürchtet nicht die Drohungen der Welt, fürchtet nicht, daß man euch hinausstößt. Geht immer wieder über solche Schwellen und geht solange, bis die Herzen sich nicht ganz abgewendet haben von Meinem Sohn, und Mein Sohn das Maß nicht voll sieht, und die Gerechtigkeit nicht in Kraft tritt. Dann habt ihr eure Schuldigkeit getan, und der Lohn bleibt nicht aus, ob man euch Gehör geschenkt oder nicht. Ihr seid berufen, die Guten aufzurichten, den Verein der Heiligen Familie recht wirksam zu machen, und ihn in den Familien begründen zu helfen, die Schlechten zu warnen und auf die Strafgerichte aufmerksam zu machen, und so die Kirche Gottes zu stützen, durch Rat und Beispiel die Priester zu unterstützen."

Barbara: "O liebe Mutter! sollen jene tun, um ihre protestantische Großmutter doch bald für die heilige Kirche zu gewinnen, da sie es doch erkennt, daß sie im Irrtum ist?

Maria: "Sie soll öfter einmal nach M. kommen. Legt ihr die Schönheiten unserer heiligen Kirche recht ans Herz. Sie soll sich dann mit ihrem Pfarrer ins Benehmen setzen. Wenn sie erkennt, daß die katholische Kirche die wahre ist, dann muß sie auch danach handeln und diese Erkenntnis nützen. Viele, viele haben es schon erkannt und doch keinen Nutzen daraus gezogen. Die Gnade – sie kommt und geht – pocht an jedem Herzen, und kein Gedanke, der da kommt, ist vergebens. Niemand kann sagen: 'Herr Jesu', außer im Heiligen Geist, außer der Heilige Geist gibt den Gedanken ein, wenn etwas Gutes ausgeführt ist; was Gutes in ihm ist, ist ihm gegeben von Gott, und alles Böse wird ihm beigebracht von einem anderen Geist. Sie soll wählen. Jeder hat seinen freien Willen, er benutze diesen. Gott zwingt niemand zum Glauben. Er hat dem Menschen Verstand gegeben und Gedächtnis, damit er wähle.

Seht, Meine Kinder, wie groß das Vorrecht ist, das der himmlische Vater den Menschen gegeben, habt ihr in der vorigen Belehrung gelesen. Die Engel, die zur ersten Schöpfung gehört haben, haben nur einmal gesündigt und wurden auf ewig verdammt und gleich hinausgestoßen. Der Mensch, den Er nur um etwas unter die Engel erniedrigte, sündigt so oft, und doch bietet ihm Gott wieder Seine Gnade an. Wie würde denn die Gerechtigkeit Gottes angebracht sein, wenn sie diesen Menschen keine Prüfung vorlegte.

Die Prüfung ist nun sein ganzes Leben, die Prüfung ist, daß er wählen soll, daß er seinen freien Willen hat, unabhängig wie er ist, soll er wählen zwischen Gut und Böse. Dies hängt vom Menschen ab, sonst würde ja die Gerechtigkeit Gottes nicht ausgeglichen."

Barbara: "O liebe Mutter! bitte Dich, daß die Schwestern in N. doch an ihrem Gut, das in Gefahr ist, nicht zu Schaden kommen."

Maria: "Sie sollen sich an den heiligen Nährvater Josef wenden, der ist der Vermittler der zeitlichen Dinge. Ich bin die Vermittlerin der Kirche, der geistigen Güter Meines Sohnes, und wißt ihr, wer die geistigen Güter Meines Sohnes sind? Es sind die unsterblichen Seelen. Die leiblichen Güter, die so tief, tief unter den geistigen stehen, die da so vorübergehend sind, von kurzer Dauer, die zu nichts da sind, als daß sie in ihr Nichts zurückfallen, sind Meinem heiligen Bräutigam zur Verwaltung übergeben."

Barbara: "O gib doch, daß Frl. N. auch Deine Geheimnisse verstehen lernt und ganz Dir und Deinem Sohn angehöre."

Maria: "Solange eine Seele nicht ganz ihren Willen dem göttlichen unterworfen, kann sie nicht ganz Gott angehören. Verstehe es doch! Ich sagte dir im Anfang: Den Willen beugen, beugen unter den Willen Gottes. Dann versteht sie die Gnade. Es soll diese Seele nur das Reich Gottes suchen und nicht so viele Bedürfnisse für ihren Leib beanspruchen, dann wird sie nicht mehr fragen. Eine Jungfrau sorgt für das, was des Herrn ist; eine Ehefrau lebt ihrem Mann zu Gefallen. Merkt es euch."

Barbara: "O gib doch N. die Gnade, ganz Deinem Sohn zu leben."

Maria: "Ja, das ist sie, sie lebt ja das Leben, das bleibt freilich jedem verborgen."

 

Letzter Freitag im Mai 1897

"Denn die Familie ist es in der Welt, die Ich heiligen will."

Barbara: "Mein Jesus, wo warst Du denn inmitten aller Leiden und Drangsale diese Woche, inmitten all meiner Untreue, Fehler und Nachlässigkeiten, die ich begangen?"

Jesus: "Bei dir war Ich, Meine Tochter, und du verstandest es nicht. Ich war es, der euch die Leiden verursachte, die ihr zu ertragen hattet, all die Ängste und Kümmernisse, die Ich dir verursachte. Ihr wißt nicht, Meine Kinder, wie gut Ich bin. Ihr wißt nicht, wie Ich da, wo Ich einkehre, die Bewohner des Hauses auffordere, Mir nachzufolgen und den Kreuzweg zu wandeln. Das wißt ihr nicht, weil ihr noch zu sinnlich, zu irdisch gesinnt seid. Deine Schwägerin wird nicht sterben an dieser Krankheit. Ich habe sie ihr nur gegeben, damit Ich verherrlicht werde. Sie soll wieder einmal einsehen, wie gut Ich bin, wie gut Ich es mit ihr meine, daß Ich dich an ihre Seite gestellt.

Ich habe ihren Mann hinweggenommen, Ich habe ihr geliebtes Kind von ihr weggerissen, das liebste ihrer Kinder, um ihr zu zeigen, daß Ich es bin, Der in dir wirken will, und daß du Mir hie und da ein Stündchen gönnen sollst. Sie soll wissen, daß Ich in der Welt gar viele Liebhaber herumlaufen habe, aber gar wenige, die mit Mir auf Kalvaria gehen, den Kreuzweg wandeln wollen, der alles in sich schließt, was den Menschen zuwider sein kann, sei es im Beruf oder in Krankheiten oder in damit verbundener Trostlosigkeit, die Ich zuschicke, oder daß Ich Satan die Gewalt gebe, einige Zeit ihn zu plagen. Das alles gehört zu dem königlichen Weg des Kreuzes.

Diesen Weg wollen aber gar wenige wandeln. Man denkt nur daran, hie und da ein wenig sich abzuschieben von dem Kreuzweg. Und doch brauche Ich starke Seelen zu aller Zeit und besonders jetzt, wo Satan sieben will, damit noch viele gerettet werden können. Von Anfang an, als Ich hinaufstieg zu Meinem Vater, als Ich am Pfingstfest den Heiligen Geist gesandt und die zukünftige Kirche gegründet hatte, da gab es in Meiner Kirche schwache Seelen, die durch das Gebet, durch Opfer und Sühneleiden sollten Stütze haben. Diese Seelen habe Ich immer gefunden zu aller Zeit und finde sie auch heute noch, aber Starkmut braucht eine solche Seele, die sich einsetzt für die schwachen Glieder, damit sie nicht abweichen vom rechten Weg, und weil damit gar viel verbunden ist, Verfolgungen aller Art, Verachtungen, das Belächeln und Bespötteln von allen Seiten, so muß Ich denn auch einer solchen Seele doch irgendwie eine Stütze verschaffen. Diese Stütze sei dir deine Schwägerin, und um des Gebetes so vieler treuen Seelen willen habe Ich sie nicht von deiner Seite weggerissen."

Barbara: "O Herr, Du hast mir gesagt, daß ich mich freuen sollte diesen Monat. Wo ist aber die Freude? Siehe, ich kann mich nicht freuen in Trübsalen. Du hast mich hineingestellt, die ganze Last des Hauswesens mir übertragen, und die großen Leiden dabei mir geschickt."

Jesus: "Ja siehe, Meine Tochter, das ist es ja, was Ich dich lehren will. Du bist immer noch viel zu kleinlich, zu armselig, zu mutlos, und bis du alles abschütteln wirst, muß Ich schneiden und dich behauen, dich mit dem Mörser zermalmen. Du glaubst, nur da Mir dienen zu können, wenn es dir im Herzen wohl ist, wenn alles gut bestellt ist in der Familie, wenn du getrost dich fühlst in Meiner Nähe, im heiligen Sakrament mit Mir zu verkehren.

Und weil du aber vielen zum Trost dienen und sie belehren sollst, daß es darauf nicht ankommt, ob man stundenlang in Betrachtung versunken, in süßem Gefühl mit Mir verkehrt, oder ob man im Gewühl des Familienlebens, in Sorgen und Mühen, in Bekümmernissen und Betrübnisse aller Art Mir diene. Sieh, das alles muß einer Seele gleichgültig sein, sie muß wie ein ruhiger See dahinwandeln, auch wenn alles über ihr zusammenzustürzen scheint. Die Natur, die freilich dies hart fühlt, muß so lange behauen und beschnitten werden, bis der Geist die Oberhand gewinnt, bis der Geist keine Widersprüche mehr findet in einer Seele. Merke dir das!"

Barbara: "O liebe himmlische Mutter! Ich grüße Dich durch das süßeste Herz Jesu! Ich danke Dir für alle Gnaden und bitte Dich um Verzeihung, daß ich Dir so wenig gedient. Ich kann Dir nicht sagen, was ich Dir entgegenbringen soll, denn ich habe nichts. Wo sind die Opfer, die ich gebracht, wo sind die heiligen Gebete, die heiligen Kommunionen, die Werke der Nächstenliebe? O wie ist alles so befleckt, so verstellt, so verzerrt durch meine Untreue. Und doch bin ich so glücklich, Dich heute zu sehen. O meine Königin, o meine Mutter, ich danke Dir für Deinen liebsten Sohn, Der mir so vieles an Liebe schenkt."

Maria: "Habt guten Mut, wenn alles euch in die Quere kommt, wenn alles eurem Willen zuwider ist, wenn alles euch dunkel vorkommt. Siehe, habe Ich euch nicht gesagt am letzten Freitag, daß ihr ruhig hinnehmen sollt und könnt, was Mein Sohn euch schickt, daß ihr die Worte beherzigen möchtet, daß Ich alles recht schaffen werde, was krumm ist gerade? Dies versteht ihr nicht, weil ihr im Fleische seid.

O seht, Meine Kinder, wie Ich Meinen schützenden Mantel über euch ausgebreitet in den Trübsalen, wie Ich alles leitete und lenkte, wie Ich euch unterstützte in all den Trübsalen, und wie Ich auch das, was euch betrübte, euch entzweite, ersetzen will. Seid nicht betrübt, Ich will euch alles ersetzen, denn seht, ihr seid doch Meine liebsten Kinder, Ich trage euch in Meinem Herzen, in Meinen Armen.

Ich habe euch zusammengeführt, damit ihr teilnehmt an dem großen Werke, das die Kirche auszuführen hat in dieser Zeit, ihr sollt Meine Kirche unterstützen. Die Kirche braucht Stützen, denn sie braucht Glieder, die sich einsetzen mit Gut und Blut für ihre Rechte; denn gar viele schwache Glieder betrüben das Herz Meines Sohnes, sind abgestorben an Seinem mystischen Leib und gereichen Ihm zur Schmach. Diese Glieder sollt ihr beleben und erfrischen durch euer Gebet, Opfer und Sühneleiden. Das alles versteht ihr nicht. Aber sieh, wenn nicht solche Dinge vorkämen, wie Ich sie jetzt wieder geschickt, würden manche Seelen nicht gerettet. Der Geist, der waltet in diesem Haus, geht über auf alle diejenigen, die darin verkehren, wenigstens in gewissen Augenblicken, denn Ich muß dir sagen, daß eine Erschütterung eingekehrt ist in den Herzen, sogar in den Verstockten, die da verkehren, und viele gute Vorsätze wurden gefaßt in diesen Tagen.

Die Tränen sind ein Zeichen dafür, denn Tränen sind ein Beweis, daß das Herz noch nicht ganz verstockt ist. Und darum bereitet Mein Sohn Seine treuen Kinder so sehr auf Leiden vor und macht sie so sehr mit Leiden vertraut, weil der Starkmut, den treue Seelen bekunden und an den Tag legen, die Sünder mehr noch erschüttert als noch so vieles Gebet und andere fromme und gute Übungen, die da Meinem Sohn dargebracht werden. Starke Seelen braucht es, die nicht wanken in der Trübsal, die auch dann zu Ihm halten, wenn alles zu brechen scheint."

Barbara: "Ich danke Dir, liebe Mutter! Ich danke Dir auch im Namen meiner beiden Mitschwestern, aller Bewohner dieses Hauses, meiner Verwandtschaft und Freundschaft. Segne sie alle bis ins vierte Glied. Laß diesen Geist, der da ausgegossen ist, überall wehen, wo ein Glied dieser Familie hineingestellt ist. Laß sie im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe erstarken, in Leiden nicht trostlos und verzagt sein. Nicht bitte ich Dich, daß Du sie verschonest mit Leiden, noch diejenigen, die bei mir nachsuchen um Gebet in Trübsalen und Leiden, die da Abhilfe verlangen von schwerem Leiden – nein, ich vereinige mich mit Dir für sie, um Starkmut zu erflehen und Kreuzesliebe.

O erflehe mir und allen, die glauben, daß Du mit mir verkehrst und mein lieber, guter, süßer Jesus, Starkmut in allen Leiden, Trübsal und Anfechtungen. O ruhig laß mich dahingehen in all dem, was noch kommt. O gib, daß ich alles ertrage und Geduld habe mit all denen, die mit mir verkehren, und auch sie mit mir; denn ich bin ein armseliger Mensch und habe noch so viele Fehler an mir."

Maria: "Gut, Meine Tochter, daß du dies einsiehst. Ich habe es dir so oft gesagt und gezeigt, und deswegen führe Ich dich mit anderen zusammen, mit Priestern und Laien, mit Ordenspersonen und Weltleuten, damit du nicht verzagst in deinen Fehlern, sondern damit du großmütig einhergehst. Siehe, alle sind armselige Sünder, alle arme Adamskinder, weil, nicht wie Ich, ohne Makel der Erbsünde empfangen und geboren. Darum bleibt Adams Neigung, Adams Stoff in dir, darum Geduld mit dir selbst und allen Menschen."

Barbara: "O liebe Mutter Gottes! N. vertraut so sehr auf Dich für die kommende Zeit. Sie bittet Dich, sie zu beschützen."

Ich sehe Sie, die liebe Mutter Gottes, ihr beistehen, wie Sie tätig ist und der Wärterin beisteht, ihr die rechten Mittel an die Hand gibt wie damals, als der kleine Johannes zur Welt kam. So sehe ich Sie im Haus auf- und abgehen, bedienend und besorgend.

"O wie gut bist Du! Ja, ich danke Dir, daß Du dieser Frau diesen Trost bringen lässest, der sie so aufmuntert in ihren guten Entschlüssen."

Maria: "Möge sie doch glauben wie damals deine Schwägerin in A., als Mein lieber Sohn ihr sagen ließ, daß sie bald ein gesundes, liebes Knäblein zur Welt bringen werde. Sieh, wie dieses in Erfüllung ging, so wird auch bei dieser Frau alles in Erfüllung gehen, wenn sie sich fest an Mich anschließt. Ich werde sie nicht verlassen, wenn sie auf Mich vertraut, sie wird ein gesundes, liebes Knäblein bekommen."

Barbara: "O liebe Mutter, erflehe doch allen Kindern dieser Frau die Gnade, treu an der heiligen Kirche zu hangen, gib, daß sie alle wahrhaft christliche Familien seien."

Maria: "Ich habe Meine Freude an einer frommen Familie, die nachfolgt der Heiligen Familie, wie Ich mit Meinem heiligen Bräutigam zu Nazareth lebte. Denn Familien, christliche Familien, verlangt das Herz Meines Sohnes, verlangt die heilige Kirche, christliche Familien der Heilige Vater in Rom. Er verlangt, die Familie zu heiligen, und weil das Familienleben so zerrüttet ist, ist es diese Zeit, wo es am meisten gute Familien braucht. Mögen sie Mir vertrauen, mögen sie aber auch Opfer bringen, wie du sie gebracht. Siehe, alle deine Geschwister habe Ich versorgt, daß sie an die richtige Stelle kamen, aber mit Opfer verbunden muß eine Seele dazwischenstehen. Dies ist es, warum so vieles fehlschlägt in der Welt, weil wohl viel die Martha vertreten ist, aber so selten die Maria.

Und nun freue dich, Meine Tochter, der Frühling ist gekommen, der Winter ist vorüber. Freue dich, wenn es auch langsam geht, die Knospe treibt empor, bald wirst du dich durch eine aufgeblühte Blume sehr erfreuen können in Meinem Sohn, denn es kommt der Tag, wo die Gottheit, die du ganz besonders anbeten und verehren sollst, in der Christenheit auf ganz besondere Weise verherrlicht wird. Darum freue dich, denn dies ist der gnadenreichste Tag für dein liebendes Herz."

Barbara: "O liebe Mutter! hast uns noch jedesmal auf das hohe Fest Christi Himmelfahrt mehrere Arme Seelen geschenkt, und siehe, gestern habe ich auf den Trost verzichtet, so bitte ich Dich heute für den Priesterfreund von N."

Ich sehe die liebe Mutter Gottes, wie Sie herabsteigt und wie Sie einen Priester an der Hand nimmt.

Maria: "Ja, er ist noch nicht befreit."

Barbara: "Ja, himmlischer Vater, dasselbe bitte ich für die Klosterfrau von N. und alle, die in R. und S. und in der Pfarrei I. gestorben sind. (Lange Bitten.) O wie bist Du heute so gut!"

Maria: "Ja, Meine Tochter, weil du heute Himmelfahrt feiern sollst."

Barbara: "Mein süßer, treuester Bräutigam! Ich grüße Dich durch das jungfräuliche Herz Deiner Mutter, mit meinem lieben, heiligen Schutzengel, im Namen aller Seelen, die sich mit mir vereinigen. O komm doch mit mir!"

Jesus: "Ja, Meine Tochter! Die Bitte ist groß: Alle Seelen, die in R. und S. und I. gestorben sind. Du hast zwar schon viel erfleht durch dein anhaltendes, gläubiges, inständiges Bitten. Du mußt wissen, daß ein Beter Mein Herz verwundet mit einem Haar seines Hauptes. Weißt du, was das Haar bedeutet? Das ist die Treue im Kleinen, die Treue im Beruf, in den Leiden und Widerwärtigkeiten, die Ich Tag für Tag dir zuschicke, die wie die Haare anwachsen, denen Mein Herz nicht widerstehen kann. Ein gläubiges Herz mußt du Mir entgegenbringen, und dann wird die Bitte gewährt werden."

(Es folgen nun lange Bitten.)

Barbara: Und ich sehe eine große Schar. Es ist, wie wenn eine Pforte sich öffnet, und sie treten heraus.

"O Du süßer Bräutigam meiner Seele, o laß mich Dich begleiten! O wie glücklich! O wie glücklich! Vorüber ist der Winter, der Frühling ist gekommen, der ewige Frühling. Sie ziehen mit der Siegespalme ein. O welch ein Austausch von Freude an diesem Ort! Welche Begrüßungen! Ist denn die Schwester N. auch dabei?"

Jesus: "Die Schwester ist die erste nach dem Priester!"

Barbara: "Sind denn Frau N. und die zwei Herren N. auch dabei?"

Jesus: "Nur die Frau."

Barbara: "O liebe Mutter, was macht denn Herr N.? Wir hören so lange nichts mehr von ihm?"

Maria: "Er hat sich von euch getrennt. Es tut nichts zur Sache, wenn er sich nur nicht auch trennt von Meinem Sohn. Kümmert euch nicht um diejenigen, die sich zurückziehen, wenn sie nur noch im Schifflein Petri sich befinden."

Jesus: "Je tiefer eine Seele hinabsteigt in den Abgrund der Demut, desto höher hebe Ich sie hinauf und vereinige sie mit dem Band Meiner Liebe, je lebendiger eine Seele im Glaubensleben voranschreitet, desto mehr wird Mein Geist über sie herabsteigen und sie einführen in das Licht, worin diejenigen wandeln, die, gereinigt von der Sünde, den Weg der Erleuchtung wandeln wollen und alle, die sich mit Mir verbinden, die nur glauben, hoffen, lieben können, nachdem sie von der Sünde gereinigt, in den Weg der Erleuchtung eintreten, wenn sie sich mit lebendigem Glauben an Mich anklammern, vertrauen, daß, was Meine heilige Kirche lehrt, auch an ihnen sich erfüllen könne.

Wenn aber eine Seele, die eine Zeitlang vorangeschritten, zurückgeht, kann das Licht sie nicht erreichen, auch wenn sie den Weg der Reinigung bereits verlassen.

Die dritte Stufe, das ist der Weg der Vereinigung. Tief muß eine Seele hinabsteigen in den Abgrund der Verdemütigung, sie muß sich für ein Nichts halten, für ein Nichts, das man mit Füßen tritt."

Barbara: "O lieber Jesus! Gib doch dieser Schwester noch einen Trost!"

Jesus: "Ja, Ich habe ihn ihr schon am letzten Freitag gegeben. Ich habe dir gezeigt, daß Ich Meine Freude an ihr habe. Sie soll glauben und ihre Zweifel beseitigen. Sie soll wissen, daß Ich nicht vergebens unter euch wohne im Allerheiligsten Sakrament, nicht vergebens in diesem Holzwerk eingeschlossen sein will, daß Ich da bin, um mit Meinen Kindern zu verkehren. Eine Seele, die fest an Mich glaubt, zu ihr will Ich hinabsteigen und mit ihr reden, da Ich nicht wie ein Stummer in ihr wohnen will. Mein Geist, Der da wohnt im Heiligen Sakrament, teilt sich einer jeden Seele mit; denn so wie Ich dort wohne mit Meiner Gottheit und Menschheit, kehre Ich ein in jeder Seele, und ihre Seele soll Mir der Tabernakel sein, in dem Ich immer wohnen will.

Wenn dann die Seele sich bereit erklärt, über all die Hindernisse hinwegzugehen, all die Verdemütigungen, die damit verbunden sind, ruhig zu ertragen, all den Spott, weil alles den Anschein hat, als ob diese Seele aus sich selbst sich so verstrickte und diese Seele trotz all den Ängsten, die auch Ich zur Prüfung über sie selbst kommen lasse, glaubt, daß Ich es bin, der mit ihr verkehrt: willst du dann noch zweifeln, daß Ich, dein Gott und Herr, nicht die Macht habe, Mir eine Seele nach Belieben auszuwählen und durch sie mit dir zu verkehren, eine Seele als ein Sprachrohr zu benützen, um durch sie Meine Liebe zu offenbaren?

Du mußt wissen, daß Ich ein Geist bin und als Geist zu dem Geist des Menschen rede; denn ihr Geist ist mit Meinem Geist vereinigt, und wenn du auch noch so viele Unvollkommenheiten in ihr findest, dann steige in dich hinab und schau, ob du nicht auch solche in dir findest. Siehe, und doch bist du das liebste Kind, gehörst zu den liebsten Kindern Meines Herzens.

So verhält es sich aber auch mit dieser Seele und allen treuen Kindern der Kirche, die glauben, daß Ich im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig bin. Habe Ich nicht das Recht, zu schalten und zu walten in Meiner Kirche, den mystischen Leib Meiner Kirche zu erneuern, die Glieder, die da in ihr sind, zu ermuntern und im Glaubensleben zu erneuern? Steht Mir nicht das Recht zu, allen Meine Liebe zu offenbaren, allen zu sagen, wie gut Ich bin, auch jenen mitten in der Welt, wie auch deine Verwandten mitten in der Welt stehen, sie alle mit dem Tau Meiner Gnade zu übergießen, damit sie sehen, wie gut Ich bin und sich aufraffen, sich im Glaubensleben zu erneuern und andere wieder herbeiführen, denn die Familie ist es in der Welt, die Ich heiligen will. Väter, Kinder, Mütter, Greise und alle sollen sich anschließen an den Liebesbund, sie alle sollen herbeikommen zu Meinem Tisch und sich laben an den Früchten, die da ein jeder schöpfen und pflücken kann an diesem Baum, der da verborgen ist im Allerheiligsten Sakrament.

Die öftere Kommunion will Ich einführen, das Familienleben will Ich erneuert wissen. Darum fordere Ich Meine Diener durch dies Sprachrohr auf, daß sich die klösterlichen Genossenschaften vereinigen sollen mit denen, die in der Welt leben, mit den Familienvätern, Müttern, Jungfrauen in der Welt, durch Gebet, Opfer, Sühne; denn Mein Herz ist betrübt bis in den Tod um der Seelen willen, die verlorengehen. Denn geschüttelt wird der Baum Meiner Kirche, und es fallen viele, viele hinab in den Abgrund und gehen verloren auf ewig, verloren auf ewig."

 

Erster Freitag im Juni 1897

"Siehe, die Sprache Meiner Liebe ist der heilige Kreuzweg, den ich gewandelt bin."

Barbara: "Mein Jesus! Bräutigam meiner Seele! Ich bete Dich an aus dem Abgrund meines Nichts. Ich danke Dir für alle Gnaden, besonders für diejenigen, die Du mir in der letzten Zeit durch besondere Heimsuchungen, durch alle Trübsal und Angst, die ich an Leib und Seele ausgestanden, erwiesen. Nimm dies alles hin zur Buße für meine Sünden, zur Genugtuung für all meine Untreue; denn gar manchmal bin ich Dir untreu gewesen. O verzeihe mir!"

Jesus: "Meine Tochter! Du hast dich schon manchmal Meiner Gegenwart erfreut, schon gar oft war Ich bei dir, manchmal auch, ohne daß du Mich beachtet hast und wußtest, wer Derjenige sei, Der dich in eine so unaussprechliche Wonne und Glückseligkeit versetzte. Manchmal mußtest du Meine Nähe fühlen, ob du wolltest oder nicht, und so auch heute wieder, obwohl du gar nicht in der Stimmung bist, mit Herz und Gemüt, in der du Mich erwarten könntest, du so niedergedrückt bist in deinem Geist, in deiner Seele, weil er verbunden ist mit deiner niederen Natur. Ich will aber, daß deine niedere Natur deinem Geist unterworfen ist, und daß du dieses nicht beachten sollst. Denn Ich will mit dir verkehren, in der Einsamkeit will Ich reden mit der Braut, in der Stille des Herzens, im Herzenskämmerlein.

Da du nun in deinem Beruf so tätig bist und nur sorgst für die vergänglichen Dinge, mußt du um so mehr dich freuen, wenn Ich dich zurückrufe, da du siehst, wie gut Ich bin. Vergraben willst du dich in die Dinge dieser Welt. Ich bin es aber, Der deinen Geist emporhebt über diese Welt, über alles Irdische. Ich bin es. Noch vieles mußt du lernen! Der Monat Mai ist vorüber. Du verstehst nicht die Sprache Meiner Liebe, obwohl du schon ziemlich geübt wurdest in dieser Sprache. Siehe, die Sprache Meiner Liebe ist der heilige Kreuzweg, den Ich gewandelt bin, und den alle treuen Kinder Meines Herzens wandeln müssen."

Barbara: "Ich danke Dir, o Herr! Ja, freilich verstehe ich es nicht, aber siehe, ich glaube! Wenige würdest Du finden, die es recht verstehen, welche die Sprache der Liebe recht verstehen; denn wir alle sind armselige Menschen und gar wenig geneigt zum Leiden, und besonders in der Lage, wie ich bin! Du hast mir zwar vieles abgenommen, aber mir auch vieles wieder dazugegeben. Siehe, schon fünfzig Jahre bin ich alt und seit achtundzwanzig Jahren bemüht, Dir zu dienen, und wenn mir etwas in die Quere kommt, dann werde ich gleich so verdrießlich, so kleinmütig. O hilf mir doch! O jetzt ist der schöne Monat, der Deinem Herzen geweiht ist, und so wenig ist in mir, das Dich erfreuen kann. Barmherzigkeit für all die treuen Liebhaber des Kreuzes!"

Jesus: "Da schlüpfe hinein!"

Barbara durfte das hochheiligste Herz Jesu schauen, unermeßlich groß mit winziger Pforte.

N: "O laß auch mich hinein!"

Jesus: "Kommt, Meine Kinder!"

Barbara: "O laß auch diese Sünder N. N. N. eine Zuflucht finden in Deinem Herzen!"

Jesus: "Da hinein schlüpfen nur die treuen Kinder Meines Herzens, die es verstehen, das Haupt zu beugen, den Nacken zu beugen, die es verstehen, nicht stolz einherzugehen."

Barbara: Und ich sehe viele darin, und wir sind dabei und nehmen unsere Plätze ein, und viele sehe ich hineinschlüpfen und setzen sich, auch N. und N. Es sind viele Wohnungen darin, aber weit, himmelweit ist der Raum noch leer, gar so leer, und dies schmerzt Ihn tief.

Jesus: "Werdet nicht müde, Meine Kinder, die Worte, die Ich rede durch Meine kleine Dienerin, zu beherzigen. Alles trägt zur rechten Zeit seine Früchte, wenn ihr es auch nicht ahnt und nicht versteht, die Worte, die Ich zu euch rede, die zwar nicht Menschenworte sind, die Ich aber durch Menschen an die Menschen richte, die von Meinem Herzen ausgegangen sind und wie Liebespfeile eindringen in die Herzen der Menschen, welche die Herzen zu Meiner Liebe hinziehen, sie mit Meinem Geist erfüllen. Die Ungläubigen freilich, an denen alles verloren ist, sie sahen Mich auch nicht, als Ich unter ihnen wandelte.

Doch wird es zur rechten Zeit seine Früchte bringen, denn ihr wißt nicht, wie die Bearbeitung vor sich geht. Mit Entschiedenheit treten Meine Diener hin vor ihre Feinde – dies habt ihr doch erst in den letzten Tagen gesehen – (der Herr spielt an auf den öffentlichen, feierlichen Empfang des hochwürdigsten Herrn Bischofs bei seiner Rückkehr aus Rom seitens des Klerus, der katholischen Beamten und Vereine), wo die Welt staunt und in Verwunderung gesetzt ist über die Freimütigkeit Meiner Diener, der Priester. Es ist Mein Geist, von dem einer hat reden gehört.

Darum fahret fort, werdet nicht mutlos, wenn man euch belächelt. Ich danke all denjenigen, die den Mut fassen, ihren Feinden entgegenzutreten mit der Entschiedenheit, die Ich schon jahrelang verlangte, denn schon jahrelang sagte Ich, daß keine Macht sich messen kann mit der Macht, mit der Ich Meine Diener ausgerüstet habe, denn sie haben eine göttliche Macht. All ihre Feinde werden zerstreut und verwirrt, sobald sie sehen, wie Meine Diener mit Freimut hintreten, wie sie sich nicht fürchten, sondern wie feuersprühende Löwen Meine Worte ihnen hinschleudern...

Dies ist der Anfang zum Sieg Meiner Kirche. Vieles wird freilich noch vor sich gehen, bevor die Zeit kommt, wo man überall nur Mir dienen wird, wo es nur einen Schafstall und eine Herde geben wird auf der ganzen Erde. Aber sicher ist und auch gewiß, daß in den Zeiten, wie sie jetzt sind, der Anfang zum Sieg und zum Triumph muß vorbereitet werden und auch vorbereitet wird. Dazu gab Ich Meiner Kirche den Statthalter, der jetzt an der Spitze steht, dazu habe Ich in die Welt hinein viele eifrige Diener geschickt, Diener, die sich nicht fürchten vor dem Gerede. Zwar ist es zu bedauern, daß auch heute unter diesem Geschlecht viele Judasse sind, die Mir untreu sind und untreu werden, was freilich jetzt noch verborgen; aber um des Gebetes und des Eifers Meiner Diener willen werden viele, viele in die rechte Bahn eingelenkt. Ihr aber, Meine Kinder, freuet euch. Es kommt das heilige Pfingstfest, und Ich habe dir versprochen, daß das Pfingstfest für dich ein Freudenfest sein werde."

Barbara: "O wie danke ich Dir, o Herr! Verzeihe mir, daß ich Dich gar nicht verstehe, ich verstehe Dich nicht, o Herr."

Jesus: "Ja, wenn Ich dir Tag für Tag den Weg mit Blumen bestreute, dann verstündest du Mich. So aber, wenn Ich dir den Weg mit Kreuzen belege, willst du Mich nicht verstehen. Damals, als du den blumenreichen Weg gingst, verbarg Ich dir die Dornen, jetzt aber sind die Blumenblätter abgefallen und die Dornen treten hervor. Das willst du freilich nicht recht verstehen. Ich will nicht mehr, daß du dich noch einmal so gebärdest wie diese Woche. Das steht nicht einer Liebhaberin Meines Herzens zu, höchstens einem Weltkind, einem Liebhaber der Welt, der da nur sucht, sich Genüsse zu verschaffen. Du sollst nicht schauen nach oben und nach unten, nicht nach rechts und links, sondern geradeaus sollst du gehen, auf Mich zu. Du sollst immer an den Platz dich erinnern, den Ich dir gezeigt habe, daß da deine Wohnung sein wird. Habe Ich nicht die Macht, für dich zu sorgen? Glaubst du denn, Ich habe Mein Wort nicht gehalten, das Ich dir sagte, als deine Verwandten verarmt, daß Ich ihnen irdisches Gut geben werde im Überfluß? Habe Ich es nicht wahrgemacht?

Und als Ich dir sagte, daß du in der Pfarrei St. Ignaz bleiben werdest und du dich von nun an nicht mehr als ein Schutzkind des heiligen Antonius, sondern des heiligen Ignatius betrachten sollst, habe Ich nicht Wort gehalten? Und habe Ich bis jetzt nicht auch Wort gehalten in Dingen, wo es die Menschen nicht verstehen: als du deinem Beichtvater sagtest, du werdest bei deiner Schwägerin bleiben, als er schon alles vorbereitet, um dich in einem Kloster unterzubringen, da lachte er dich aus, weil er dir sagte, sie werde wieder heiraten. Habe Ich nicht Wort gehalten, indem Ich dir sagte, deine Schwägerin heiratet nie mehr? Das alles siehst du jetzt. Ich sage es dir, Ich halte dir noch einmal eine Strafrede, es soll die letzte sein, aber dann nicht mehr. Wenn du dich dann wieder gebärdest wie ein Kind, dann werde Ich Mich zurückziehen, weil Ich zwar der Liebhaber treuer Seelen bin, aber nicht Liebhaber von Feiglingen."

Barbara: "O verzeihe mir, ich weiß, daß Du mich nicht verlässest, wenn ich Dich nicht verlasse, und daß Du auch für mich sorgen wirst. O verzeihe mir um Deiner heiligen Mutter willen, Sie ist ja die Hilfe der Verlassenen, die Zuflucht der Sünder. Ich mache es wie damals, als ich mich meiner Armut so sehr schämte und Du mir sagtest, ich möge Dir Ihr Herz darbringen. O nimm hin all die Tugenden Deiner heiligen Mutter, Ihre Geduld, Demut, Sanftmut, Herzensreinheit, und vergiß alle meine Fehler, hat Sie uns ja zu Kindern angenommen und will uns alles ersetzen, wenn wir zu Ihr flüchten." Und Sie kommt, die liebe, heilige Mutter Gottes.

Maria: "Meine Tochter! Bereite dich vor auf morgen abend."

(Eines der Dienstmädchen, die wegen Krankheit ihrer Mutter nach Hause beordert war, ließ fragen, ob sie wirklich heimgehen solle.)

Maria: "Sie soll ganz ruhig bleiben."

(Am anderen Morgen sandten ihr die Eltern einen Boten, sie möge ruhig bleiben, die Mutter sei in der Genesung.)

Barbara: "O liebe Mutter, stehe auch der Frau N. in London bei, die im Sterben liegt, daß sie sich mit der Kirche aussöhnt." Und ich sehe die liebe Mutter Gottes hineilen nach London und ihr beistehen.

 

Pfingstfest Nacht 1897

"Solange der Atem noch ein- und ausgeht, solange sollt ihr die Hoffnung nicht sinken lassen."

Weil die liebe Mutter Gottes gesagt hatte, wir sollten uns auf den Abend richten, so versammelten wir uns schon um 18.00 Uhr in der Meinung, Jesus käme in den nächsten drei Stunden, und richteten uns gar nicht für die Nacht, damit uns jemand abhole. Barbara war von der Arbeit des Tages so müde und krank und dazu von Zahnschmerzen geplagt, daß sie gar nicht wußte vor Aufregung der Nerven, wo aus und ein. Als es nun einundzwanzig Uhr war und sie noch gar nichts von dem besonderen Leiden spürte, da drängte sie uns sehr heimzugehen und sagte: "Ach, heute abend kommt Er nicht mehr, ich bin es auch gar nicht wert, gehet doch." Wiewohl wir uns sehr vor dem Heimweg fürchteten, so hielten wir doch im Vertrauen auf das Wort der lieben Mutter Gottes aus, bis endlich kurz vor Mitternacht das Leiden begann und der erste Sturm uns die sichere Ankunft des Herrn verkündete und uns von unserem Hangen und Bangen erlöste. Auch sandte uns der Herr den Schwager von Barbara ungerufen zur Heimbegleitung, so daß unsere Angst sich auf einmal in Freude verwandelte. Beim zweiten Sturm sah Barbara schon, wie sich das ganze Haus mit Licht erfüllte. Barbara sang dann mit einer solch starken, lieblichen Stimme, daß solcher Umschwung uns alle sehr erfreute.

Barbara: "Ich danke Dir, o mein Jesus, Bräutigam meiner Seele, daß Du Dich gewürdigt hast, mich arme Sünderin heimzusuchen, trotz all des Widerstrebens meiner Natur. Verzeihe mir, daß ich trotz der Gnaden immer noch so unwürdig bin. Nimm hin alle die heute erduldeten Leiden zur größeren Ehre Deines heiligsten Herzens, zur Ehre des Heiligen Geistes, dessen besondere Verehrung mir aufgetragen worden."

Jesus: "Meine Kinder! Ich grüße euch im Namen des Vaters und des Heiligen Geistes, und im Namen Meiner lieben, heiligen Mutter! Ich danke euch, daß ihr euch versammelt, diese heilige Stunde (die Mitternachtsstunde) mit Mir zu feiern, diese heilige Stunde, wo Ich in die Welt eintreten wollte, diese heilige Stunde, die zwölfte Stunde um Mitternacht, wo Ich wieder anfing, aus dieser Welt zu scheiden, zu Meinem himmlischen Vater. Ich danke euch, daß ihr euch daran erinnert, und Ich wünsche, daß ihr euch ein ganzes Leben daran erinnert und nicht nur ihr, sondern alle frommen Christen, von denen Ich wünsche, daß sie zu einer Gemeinschaft, zu einem Bund, zusammentreten.

Siehe, die Kirche fängt an, das heilige Fest zu begehen, wo Meiner Kirche der Schlußstein gelegt wurde. Alles ist vollbracht, die Kirche ist begründet, sie steht fest, Meine Kirche steht in voller Blüte. Alles ist geschehen, alles, was Ich tun wollte, um alles zur Vollkommenheit zu bringen. Der Heilige Geist, Er ist gesendet, nicht nur Meiner Kirche – die da ist das Priestertum, der Heilige Vater und alle Bischöfe und alle Priester bis zum Ende der Welt, bis zum letzten Meiner Diener –, sondern auch hinein in alle Herzen, die da guten Willens sind, die da vereinigt sind mit Mir; hinein ist Er gesendet der Heilige Geist, in ihr will Er wohnen, in jeder Seele Seinen Thron aufschlagen, in jeder Seele, die da ausgeht aus Meinem Geist und dem Geist des himmlischen Vaters.

Seht, Meine Kinder, weil gottlos geworden die Welt, weil sie erkaltet in der Liebe, weil die Demut geschwunden, selbst aus Meinen treuen Kindern, und der Geist der Hoffart Platz greifen will, darum ist es an der Zeit, daß Meine Kirche erinnert wird, was Ich ihr getan, daß in jeder Seele nicht nur Mein Herzblut klebt und wohnt, sondern der Geist Meines Herzens, Der da ist der Heilige Geist. Und je mehr der Unglaube alles mit sich fortreißt und je mehr die Fluten anschwellen zu einem Strom, desto deutlicher will Ich Mich zu erkennen geben, wie schlimm die Zeiten sind und werden, wie schlimm die Dinge stehen und wie schrecklich der Ausgang, wenn Mein Volk nicht treu und fest im Kampfe steht.

Darum, ihr Priester, euch habe Ich die Schlüsselgewalt übergeben, euch habe Ich Meinen Geist gegeben, wirkt mit Ihm und durch Ihn. Führet die Schäflein herbei, die guten und treuen, und spart keine Mühe und Sorgfalt, denn es kommt die Zeit, wo der Hirte geschlagen, die Herde zerstiebt und zerstreut wird, wo die Schäflein sich flüchten, ein jedes für sich, und da brauchen sie Kraft und Mut, die armen Kinder Meines Herzens. Nicht lange mehr wird es anstehen und Meine Kirche wird einen Sturm erleben, desgleichen lange, lange, lange nicht mehr gewesen ist, ja der größte, der noch war und je sein wird, solange die Welt steht. Denn es soll die Umwälzung geben, die Wende zu einem neuen, besseren Reich. Und weil in der ganzen Welt keine Stadt, kein Dorf verschont sein wird, weil alles die Folgen dieses Unglaubens, dieses Unglücks tragen muß, das da um sich gegriffen, darum wird das Wehgeschrei ein großes werden, aber die Zeiten werden abgekürzt um des Gebetes derjenigen willen, die in der Trübsal feststehen.

Siehe, Meine Tochter, begreifst du jetzt, warum Ich dich in solche Tage hineinstelle, warum Ich dich in den Wirrwarr des Tages mitten hineinstelle, daß du nahe daran bist zu erliegen und nicht weißt, wo aus und ein, und erschüttert an Mark und Bein, an Leib und Seele niedersinken möchtest? Trotzdem scheue Ich nicht die Verhältnisse deines Körpers und deines Geistes, die gar nicht in der Lage sind, Mich zu empfangen, und komme zu dir, du armer, kleiner Schwachkopf!

Siehe, das alles ist ja nur der Anfang des Jammers. So wie es jetzt bei dir ist am heutigen Tag, so wird es bald von einem Ende der Welt bis zum anderen sein, und jedes einzelne Glied Meiner Kirche wird nicht mehr wissen, wo aus noch ein, weil es zusammenstürzen möchte inmitten des Jammers und der Trübsale. Und siehe, wie Ich inmitten der Nacht komme, um euch aufzuheitern und alle Trübsal zu verscheuchen und in einem Augenblick alle Leiden wegfege, so werde Ich tun, wenn die Not am größten ist, wenn alles erschüttert ist auf dem ganzen Erdkreis, dann werde Ich hineinsteigen ins Schifflein Petri und alle, die ausgeharrt in all den Stürmen, die da über euch gekommen sind, und alle, die Mir treu geblieben sind, werden mit Mir sich vereinigen, und ein Schafstall und eine Herde wird werden in der ganzen Welt.

Meine Kirche wird anfangen zu blühen und wird auf den Gipfel der höchsten Vollkommenheit gestellt werden, wenn alle Glieder der Kirche vollkommen und gereinigt sind, denn sie sind gereinigt worden in dem Schmelzofen der Leiden. Und du, wie lange noch willst du dich fürchten? Weißt du nicht, daß du gestellt bist vielen zur Belehrung und zur Ermunterung, daß du mitten in ein Volk gesetzt bist, mitten in die Welt, mitten hinein in das Treiben eines Wirtschaftslebens (Gastwirtschaft), damit niemand auf der ganzen Welt eine Ausrede hat und sagen kann: 'Ja, ich konnte das nicht, mein Beruf war dazu nicht angetan.'

Allen Christen, allen Menschen, mögen sie stehen, wo sie wollen, jedem gebe Ich Meine Gnade, daß sie ausharren können, ein jeder auf seinem Posten, wohin Ich ihn gestellt. Und weil so viele, viele, zum Abfallen kommen, weil viele zugrunde gehen werden, und in all der Trübsal und Angst verzweifeln und untergehen in der Trübsal, darum sollt ihr, Meine treuen Kinder, zusammenstehen und nichts scheuen, um eure Mitschwestern und Mitbrüder anzueifern, ihnen Trost zuzusprechen, die Gefallenen aufzurichten, über all das wegzugehen, und solange der Atem noch aus- und eingeht, solange sollt ihr die Hoffnung nicht sinken lassen. Deswegen sage Ich, was Ich dir am letzten Freitag gesagt: Priester und Laien, Kloster- und Weltleute, Familienväter und Mütter, Kinder und Greise, sollen sich zusammentun zu einem Bund, das ist der Liebesbund Meines göttlichen Herzens. Oft und oft sollt ihr euch vereinigen am heiligen Tisch des Herrn, damit ihr, neu gestärkt, mutig hinaustretet in die gottlose Welt."

Barbara: Und jetzt sehe ich voll Freude die liebe Mutter Gottes.

Maria: "Komm mit Mir, Meine Tochter! Siehe, da sind sie, die Mein Sohn erwählt zur Gründung Seiner Kirche, welche die zwölf Säule in sollen, auf die Er das Gebäude aufrichten will. Siehe, was Er aber Mir für einen Auftrag gibt! Ich muß hin und wieder eingreifen durch Gebet, durch Sühneleiden, durch ein opferfreudiges Herz. Seht, das seid ihr alle, die ihr euch zusammen vereinigt zu einem Bund. Ihr sollt durch eure Gebete die Säulen der Kirche stützen, das da ist das Priestertum, das Haupt ist der Papst in Rom, die Säulen sind die Bischöfe, auf denen das Gebäude ruht, die Ecksteine sind die Priester, jeder einzelne Priester der ganzen Welt. Die Mauer, die das Gebäude umgibt, das da zusammengefügt ist durch den Kalk oder Mörtel, sind alle katholischen Männer, die treu zur Kirche stehen, und der Kalk seid ihr, ihr Kinder der katholischen Kirche. Zusammenhalten müßt ihr dies Gebäude durch Beten, durch euer Gebet die Kirche unterstützen.

Sühneleiden war Meine Aufgabe, sonst hätte der Schmerz und die Liebe Meines Herzens Mich verzehrt, Ich wäre von der Stunde an Meinem Sohn gefolgt, als Er die Erde verließ, aber Ich sollte, was an den Leiden Meines Sohnes noch abging, an Meinem Leibe ersetzen. Versteht ihr Mich, Meine Kinder? All die Leiden eures Berufes, all eure Trübsale, die über euch kommen, opfert sie Mir, bringt sie Mir: Ich weiß sie anzuwenden, Ich will sie alle der Kirche zuführen, Ich will ersetzen, was so vielen fehlt, die wanken und schwanken hin und her, bis daß der Abgrund sie zu verschlingen droht. Ich will diejenigen, die vom rechten Weg abgekommen, wieder herbeiführen. O seht, Mein lieber Sohn hat Mich in letzter Zeit den Priestern an die Seite gestellt, weil sie unmöglich allein die Kirche aufrechterhalten können in dieser schweren Zeit, in dieser folgenschweren Zeit, denn die Glieder dieser Kirche, die Priester, sie waren erkrankt, und darum hat das Übel so überhand genommen, und dies Übel zu entfernen, kostet großen Schweiß und Mühe.

Vergeßt nicht, was Ich euch gesagt am heutigen Abend, daß ihr Mir Sühneleiden entgegenbringen sollt... denn Pfingsten ist ein Freudenfest, aber noch nicht jetzt, denn die Kirche trauert um so viele ihrer Kinder, die draußen stehen. Opfern sollt ihr, opfern, euch einsetzen, wo es nötig ist. Darum, wenn Ich euch bisweilen prüfe, wenn auch die Zeit euch hart vorkommt, da eure Leiber müde und der Ruhe bedürfen, bringt das Opfer Meinem Sohn! Und seht, ihr sollt das Vorbild werden für viele in der Kirche; viele sollen auf euch schauen und sehen, wie sie es anzustellen haben, wenn Trübsale kommen. Und wenn dies alles kommt, sollt ihr zeigen, wie der Arm Meines Sohnes zurückgehalten werden kann, wie die Zeiten abgekürzt werden können.

O was Ich euch sage, es wird gar manchen unter euch unverständlich vorkommen, es kommt aber auch die Zeit, wo sie sehen werden, wie wahr die Worte, die durch dich gesprochen sind. Nun aber, Meine Kinder, freut euch doch, es ist ja das hochheilige Pfingstfest, es ist ja bereits angebrochen. Ja freut euch doch, wenn ihr auch betrübt seid über das, was euch gesagt worden ist. Tretet hin und empfanget Meinen Sohn, und mit neuem Mut und mit neuer Kraft werdet ihr die Opfer bringen, die an euch herantreten."

Lieschen: "O meine liebe Mutter, erflehe mir doch auch die heilige Freude wieder!"

Maria: "Meine Tochter! Die heilige Freude ist von dir noch nicht genommen worden, wenn du sie auch nicht fühlst, du mußt auch nicht alles nehmen, so wie es scheint. Weil deine Natur zu abgespannt ist, kannst du die Schönheit Meines Sohnes nicht fassen, aber mitten in deinem Herzen wohnt und thront Er doch und weiß, daß du dein Joch nicht abwerfen wirst. Siehe, solange jemand sein Joch trägt, solange weicht Er nicht von ihm; denn wiewohl Er sagt, daß Sein Joch süß und Seine Bürde leicht sei, so ist es doch immer ein Joch. Das Wort Joch bringt es mit sich, daß es eine Last und eine Bürde ist, und dies Joch fühlen auch die besten Seiner Kinder. Und nun freuet euch alle, die ihr hier versammelt seid, denn ihr gehört alle zu den liebsten Kindern Meines Herzens."

Barbara: Und ich sehe die liebe Mutter Gottes. Wie unendlich schön, wie Kristall ist Ihr Gewand, verschleiert wie eine Braut, und doch wie ein Kind, so lieblich und so fein die Züge, wie milde dieser Blick, wie mütterlich Ihre Augen, wie besorgt Sie ist für Ihre Kinder, wie liebend fließen Ihre Worte, wie tröstend, wenn Sie spricht. O freut euch mit mir, o ihr glückseligen Bewohner, alle! Dieses Schatzes werdet ihr nie mehr verlustig in Ewigkeit! "O laß mich mit einziehen in diese Stadt des Friedens und der Ruhe!"

Maria: "Du darfst noch nicht, begnüge dich mit der Freude, die dir zuteil wird, die da gar so vielen nicht zuteil wird. Seid getrost, Meine Kinder, Ich werde morgen mit euch sein, seid getrost, gehet hin, alles wird euch ersetzt werden, ihr werdet eine so überschwengliche Freude empfinden, daß ihr all euer Leid vergessen werdet. Freuet euch, das heilige Pfingstfest hat in eurem Haus bereits angefangen, es hat die heilige Mitternachtsstunde in eurem Haus ihren Anfang genommen. Darum freuet euch mit Mir!"

Barbara: "Liebe Mutter, noch eine Bitte! Diese Armen Seelen rufen und jammern: 'O erbarmt euch unser!' Tausende und Abertausende strecken die Hände zu mir empor und verlangen Hilfe.

Mein Jesus, durch die Hände Deiner reinsten Mutter opfere ich Dir auf all das Blut, das Du am Stamm des Kreuzes vergossen, alle Tränen und Schmerzen der lieben Mutter Gottes und des heiligen Josef und alles, was Dir heute im Himmel und auf Erden geopfert wird, all die Abtötungen und Leiden, die sich Deine Kinder auferlegen, all die Leiden dieser Seelen in Vereinigung mit den Tränen und Schmerzen der heiligen Mutter Gottes.

O nimm sie hin, o guter lieber Jesus! Erfreue diese Seelen. Ich opfere Dir all die heiligen Opfer, die dargebracht werden. O gib mir für jedes heilige Meßopfer doch nur eine Seele! O wie ist Sie so tätig, die liebe Mutter Gottes. Wie gut ist es, wenn man sich überwunden hat, wie gut ist es, daß ihr euch eingestellt habt und dazu beigetragen habt.

O welche Schar! Seht, wie so manche Seele aufsteigt und teilnimmt an dem Freudenmahl. O wie glücklich diese Seelen, die sich vereinigen mit der triumphierenden Kirche. Seht, wir schließen uns dem Zug an. Eben schließt sich die Pforte! O mein Jesus, nur noch einmal, nur noch einen Blick! O ist es denn möglich, daß Du, der Herr Himmels und der Erde, mit uns armen Würmchen verkehren willst? O nimm hin unser Herz, o teile es in so viele Stücke, wie Menschenherzen schlagen. O laß uns hinein in Dein liebendes Herz! O laß uns darin wohnen unser Leben lang und dann am Schluß einziehen in diese Heilige Stadt. Ich soll zurück und kann nicht. O laß mich doch bei Dir!"

 

Zweiter Freitag im Juni vor Dreifaltigkeit 1897

"Ein einziger Akt vollkommener Liebesreue reicht hin, alle Sünden zu tilgen."

Lied: Gelobt sei Gott, der Vater...

Barbara: "Hochgelobt und angebetet sei die Allerheiligste Dreifaltigkeit! Gott Vater sei gepriesen, Gott Sohn sei gepriesen, Gott Heiliger Geist sei gepriesen, von mir und allen Kreaturen! Ich danke Dir im Namen aller Geschöpfe des Himmels und der Erde und in Vereinigung mit allen Himmelsbewohnern, die Dich lobpreisend umgeben, und mit allen Menschen, die sich Mühe geben, Dich anzubeten, zu lieben und Dir zu gefallen, im Namen aller, die Dich nicht erkennen, Dich nicht lieben, Dir nicht dienen wollen. Mein Jesus!

Ich bitte Dich um Verzeihung für alle Nachlässigkeit und alle Sünden, die ich diese Woche begangen habe. O ist es möglich, daß Du, der Herr des Himmels und der Erde, der König aller Könige, daß Du Dich würdigst herabzusteigen zu mir, die ich Tag für Tag, ja stündlich, Dich beleidige?

O verzeihe mir, daß ich so aufgeregt, so zornmütig, so kleinmütig, so selbstsüchtig, bin. O mein Jesus! All die Fehler, die in meiner Jugend mit mir aufgewachsen, sie sind noch in mir, nach so vielen Gnaden, die ich doch täglich von Dir empfange! O verzeihe mir!"

Jesus: "Meine Tochter! Beruhige Dich! Wohl ist es wahr, daß du ein gar armseliges Geschöpf bist, ja das Ärmste, das Ich Mir hätte auswählen können. Und doch geruhte Ich, dich zu erwählen, du Armselige, um allen Menschen ein Trost und ein Beispiel zu sein, damit niemand verzagen soll, wenn er auch noch so armselig und schwach sich findet.

Alle die Fehler, die du Mir genannt, sage sie Meinem Diener im Richterstuhl der Buße und Gnade, und Ich will sie dir verzeihen und will dich reinigen mit Meiner Gnade, denn ein jeder Akt einer vollkommenen Liebesreue tilgt alle Sünden, die ein Mensch in seiner Schwachheit begeht, alle läßlichen Sünden. Und weil du vielen zum Vorbild werden sollst, daß sie in ihrer Schwachheit Mut fassen und trotz ihrer Fehler nicht verzagen sollen, darum habe Ich dich erwählt, weil du Anlage hast zu allen Sünden und Neigungen, weil du allen Menschen zum Vorbild dastehen sollst, weil alle Menschen sehen sollen, wie unendlich gut, wie unendlich liebenswürdig, wie unendlich herablassend zu den Geschöpfen Ich bin, wie geneigt zum Verzeihen, wie wenig Ich nachtrage, wenn der Mensch nur seine Fehler einsieht, auch wenn die Menschen Mich noch so sehr beleidigen.

Sobald der Mensch einsieht und erkennt, daß er gefehlt, bin Ich schon überführt und habe Ich ihm die ganze Güte und Liebe Meines Herzens wieder zugewendet!

Versteht ihr Mich, Meine Kinder? Ein einziger Akt vollkommener Liebesreue reicht hin, alle Sünden zu tilgen, Mich mit euch vollkommen zu versöhnen, und wenn ihr euch naht Meinem Tisch, um Mich zu empfangen, wenn ihr hingeht, wo Ich Mich zum Opfer bringe Tag für Tag für die Menschheit, um euch mit Mir zu opfern im Namen eurer Mitmenschen, anstatt derjenigen, die nicht hingehen wollen, wenn ihr euch vereinigt mit Mir und Sühne leistet für die Mitmenschen, die draußen stehen, die sich nicht um Meine Liebe und Güte kümmern, dann wisset, wisset, daß die Verzeihung Meinerseits eine vollkommene ist. Wenn ihr dann Mich in euch aufgenommen im hochheiligsten Sakrament, ja, dann will Ich mit euch Liebesmahl halten.

O ihr Menschen, ihr wißt nicht, ihr kennt nicht die Sehnsucht eines Gottes, ihr fürchtet den Vater als einen gar so strengen und gerechten Mann. Ja, Er ist es, der Vater, aber vergeßt nicht, daß Er die Liebe Selbst ist. Die Liebe hat den Sohn erzeugt von Ewigkeit her. Ihr wisset also, daß die Liebe vom Vater ausgeht, in den Sohn, die durch den Heiligen Geist euch mitgeteilt ist am heiligen Pfingstfest, wo Er mitgeteilt wird jeder Seele, die mit Mir vereinigt ist, welche die heiligmachende Gnade mit sich trägt. Was fürchtet ihr den Vater? Ist Er doch Mein Vater und bin Ich doch der Bräutigam einer jeden Seele, die Mich liebt und sich mit Mir vereinigt.

Ich muß dieses Wort gebrauchen, denn die Menschen kennen nichts Lieberes, nichts Süßeres, nichts Zärtlicheres als einen Bräutigam, der es von Herzen gut meint mit seiner Braut. Also merkt es euch, daß Ich der Bräutigam einer jeden Seele bin. Und der Vater ist ja doch der Vater des Bräutigams. Will ja doch der Vater das Beste seines Sohnes, will er also auch das Beste seiner Schwiegertochter. Die Schwiegertochter ist aber jede Seele, die da mit Mir vereinigt ist, die an Mich glaubt, die Mich lieben will, die Mir gefallen will, die nur Mir zu Gefallen lebt. Seht nun, ihr treuen Kinder Meines Herzens, euch fordere Ich auf, euch mit Mir zu vereinigen und Mir für andere Sühne und Ersatz zu leisten.

Seht, Mein Herz blutet, wenn Ich Mich umsehe unter den Kindern Meiner Kirche, die Ich am Kreuz geboren, wenn Ich Mich umsehe unter den Kindern der heiligen katholischen Kirche. Die Kirche tritt jetzt ein in den Kreis, der Meinem Herzen geweiht ist, Meinem hochheiligen Fronleichnam, wo sie sich ganz besonders Meines heiligen Lebens erinnert, denn das heilige Fronleichnamsfest soll die Christen erinnern an Meinen Leib, den Ich zur Zeit dahingeopfert habe für die sündige Menschheit, soll die Christen erinnern an jenes Herz, das dreiunddreißig Jahre für sie schlug, das Tag und Nacht im Tabernakel noch für sie schlägt, und Tag und Nacht an jedes Christenherz denkt.

Seht, wie viele Christen es gibt jetzt in dieser Zeit, für die dieses Herz umsonst schlägt, wie viele Christen es gibt, die nichts mehr kennen als genießen und verdienen, um zu genießen und wieder zu genießen, die da, von der Habsucht ganz überwuchert, nichts mehr kennen, als Schätze zu sammeln und anzuhäufen, Mich aber, ihren Gott, Der unter ihnen wohnt, kennen sie nicht mehr. Ihr Gott ist der Mammon des Geldes. Und die anderen, die ganz der Fleischeslust leben, was soll Ich erst von ihnen sagen, die ihren Leib der Sünde hingeben, der Sünde, die unter Christen nicht einmal soll genannt werden. Ja, das ist das Übel, das da hineingedrungen ist bis ins Mark der Kirche. O wie sticht der Dorn in Meinem Herzen, der Dorn, der da Mir eingedrückt ist und eingegraben selbst von jenen, die Ich da gestellt habe, um andere zu leiten, um andere zu hüten, andere herbeizuführen in Meinen Schafstall.

Ja, ja, ihr liebsten Kinder Meines Herzens, wie oft bin Ich getäuscht und enttäuscht von euch. Wie oft nährt ihr euch an den Trögen der Schweine. Dies alles tut Mir weh, entsetzlich weh! Und jetzt, da die Zeit herannaht, wo Mir Sühne und Ersatz von den treuen Kindern Meines Herzens geleistet werden soll, will Ich euch auffordern, euch ganz besonders jener zu erinnern, die diesen Dorn in Mich hineinbohren und hineinstoßen. Ihr sollt euch für jene Diener einsetzen, Sühne leisten für jene Priester, die im Begriff sind, ihr heiliges Amt zu schänden. O vergeßt nicht, ihr Diener der Kirche, welche Schmach Meinem Herzen angetan wird durch solche Diener der Kirche, nicht nur durch das Ärgernis, das da gegeben wird Meiner Kirche selbst, sondern auch durch das Ärgernis, das da hinausdringt in alle Schichten der Menschheit, bis zum Heidentum hinein, denn überall deutet man mit dem Finger auf Meine Kirche um solcher Diener willen.

Doch betrübt euch nicht allzu sehr! Seid auch nicht allzu ängstlich ob der Dinge, die da kommen, die da angekündigt werden an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten. Es ist ja dies alles nur, um die Guten zu festigen, um die Schwachen zu ermuntern, die Schwankenden aufzurütteln und die Sünder, wenn es ihnen nicht zu spät noch zu Ohren kommt, zu erschrecken.

Weit entfernt aber, euch mutlos zu machen, ihr, die ihr ja nach besten Kräften euch einsetzt für Meine Rechte, ihr treuen Diener Meiner Kirche, an euch, ja an euch soll zuerst das Wort des Trostes ergehen. Betrübt euch nicht über all diejenigen, die Ich eben genannt, die euch und Meiner Kirche zur Schmach und Schande dastehen. Ich sage euch nur diese Worte, damit ihr mit um so größerem Eifer, mit um so verzeihenderer Liebe ihnen entgegentreten sollt, sie erwartet, sie aufzumuntern sucht, sie an ihre Pflichten zu erinnern sucht. Hören sie eure Stimme, so habt ihr sie gewonnen, hören sie eure Stimme nicht, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen.

Ihr aber, ihr Kinder Meines Herzens, alle die ihr da eintretet in den Liebesbund, freut euch und seid nicht allzu betrübt, so wie der Sturm, den Ich hie und da über eine Familie hinwegbrausen lasse, sich wieder legt, und nachdem er sich ausgetobt, die liebe Sonne wieder scheint und Freude, Friede und Trost allmählich wieder zurückkehren, sobald der Sturm sich gelegt, so und noch viel tröstender wird, wenn der Sturm in alle vier Himmelsrichtungen dahinbraust und sich dann wieder legt, die liebe Gnadensonne des Trostes, des Friedens hereinleuchten in die Herzen, so daß ihr all die Leiden und Trübsale vergessen werdet. Freuen sollt ihr euch mitten in der Trübsal, wenn auch dieser Leib, dieser schwerfällige, die Freude nicht spürt, wenn er auch gebeugt und gedrückt dahinschleicht.

O das ist ja nur die Schale; die Seele, das kostbare Kleinod Meines Geistes, fühlt freilich, solange sie in dieser Schale wohnt, die Last dieses Körpers, aber in jenem innersten Kämmerlein, wo Mein Geist wohnt, ist und bleibt es Licht, auch inmitten der Trübsal. Seht, dies ist ja der Unterschied zwischen jener Seele, in welcher der Geist der Finsternis Platz genommen, und jener, in welcher der Geist des Lichtes wohnt, der da ausgeht aus Meinem Geist. Jene Seele kommt in der Trübsal zur Verzweiflung, weil dieser Leib die Last zu sehr fühlt, und die Seele, die das Licht nicht in sich birgt, kann die Trübsal nicht ertragen und erliegt, und so werden viele, viele ewig zugrunde gehen, denen Ich noch Zeit und Gelegenheit in Hülle und Fülle anbieten werde, um sich zu retten. Aber weil sie die Tage der Heimsuchung nicht erkennen, die Gelegenheit nicht benützen und sich nicht bessern wollen, müssen sie auf ewig büßen. Seht, diesen Schmerz müßt ihr jetzt schon mitfühlen mit Mir.

Darum liegt in der ganzen Welt, in der ganzen heiligen katholischen Kirche, auf jedem einzelnen Glied derselben, Ich meine, unter den besten Kindern Meines Herzens, die Mir dienen, die Mich noch lieben und Mir Ersatz und Sühne leisten, ein eigenartiger Druck, den niemand sich erklären kann. Man kann sich nirgends mehr so recht freuen, wie das die Christen früherer Zeiten konnten, weil es das Hereinleuchten ist des Schmerzes, den Mein Herz fühlen muß und fühlt über den Untergang so vieler, vieler Kinder, die es geboren unter dem Kreuz. Seht, wenn eine Mutter eines ihrer Kinder verliert, ist sie untröstlich.

Wenn aber eine Mutter ein Kind verliert für Zeit und Ewigkeit, wenn sie weiß, es ist in die Irre gegangen, es hat sich verloren und ist trotz allen Mühens und Suchens nie mehr zurückzubringen in ihre Mutterarme, dann ist sie nicht mehr zu trösten. Seht, Meine Kinder, Ich bin diese Mutter! Seht doch, schon Jahrhunderte gehe Ich Meinen Kindern nach und in den letzten Jahrzehnten, mit welchem Schmerz, mit welchem Verlangen gehe Ich Meinen Kindern nach. Wie habe Ich an verschiedenen Orten Mir Opfer auserwählt, hie und dort, um besser mit ihnen reden zu können, um Meine Kinder zu warnen, sie aufzurütteln, ihnen Meine Pläne vorzulegen, die Ich mit der Menschheit vorhabe, um diese Schäflein aufzusuchen, um ihnen nachgehen zu können bis in den letzten Winkel der Erde hinein, und alles ist umsonst, alles ist vergebens! Darum ist Mein Schmerz ein unendlich großer, und ihr alle, Meine Kinder, müßt ihn mit Mir teilen, müßt diesen Schmerz mit Mir fühlen, mögt ihr euch befinden in den stillen Klostermauern oder an der Spitze einer Herde als Bischof oder als Priester.

Ja, du Statthalter in Rom, du sollst am meisten den Schmerz fühlen, den Schmerz Meines Mutterherzens! Unendlich groß ist Mein Schmerz, daß so viele Kinder von Mir getrennt sind, und Ich muß sie sehen, wie sie im ewigen Pfuhl brennen in dem Feuer, das nie mehr erlischt und wo nicht stirbt der Wurm. Darum wundert euch nicht, daß ein eigenartiger Druck liegt auf der menschlichen Gesellschaft, und es wird auch nicht mehr anders.

Auch die besten Kinder müssen fühlen diesen Druck, der nie mehr wegzuwälzen sein wird, bevor eine andere Zeit eingetreten ist, bevor Meine Diener auf der ganzen Welt werden begriffen haben, was Ich von dir verlangte, daß überall in jeder Kirche, in jeder Kapelle, wo das Allerheiligste Sakrament aufbewahrt ist, Ich auch Tag für Tag hineinsteigen will in die Herzen frommer Christen.

Bevor diese Zeit gekommen ist, wo in jeder Gemeinde es Seelen gibt, die sich nähren Tag für Tag mit dem Brot der Engel, wird dieser Druck nicht wegzuwälzen sein. Dann aber, wenn dies alles gekommen ist, wenn dies alles vorüber ist, wird eine schönere Zeit für Meine Kirche erstehen, wie Ich dir ja schon öfter gesagt. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und wem Ich eine Zunge gegeben habe zum Reden, der rede, und der rede recht. Lebt wohl, Meine Kinder, bis Ich wiederkomme!"

 

Fronleichnamsfest 1897

"Die Liebe Meiner Kinder hat dies Fest erzeugt."

Lied: Christen singt...

Barbara: "Mein Jesus! Du Bräutigam meiner Seele! O ihr alle, die ihr euch mit mir vereinigt, o kommt und danket mit mir dem Herrn für Seine unendliche Güte und Herablassung. Wer gibt mir Worte, um Dir genug zu danken und Dich zu lobpreisen? O zu armselig und schwach ist meine Sprache, zu sündhaft meine Zunge, die ich so oft mißbrauche zu unnützen Worten und lieblosen Reden. Verzeihe mir! Diese Zunge soll Dein Lob verkünden, die nur da zu sein scheint, um Dir Unehre und Schande zu bereiten. O bittet mit mir den Herrn um Verzeihung!"

Jesus: "Ich danke dir, Meine Tochter! Siehst du, wie gut Ich bin! Ich bin die Güte und die Liebe und die Barmherzigkeit Selbst, die unter den Menschen erschienen ist. Ich bin die Menschenfreundlichkeit! Nicht nur, daß Ich dreiunddreißig Jahre unter euch umherwanderte und umherwandelte, noch sehne Ich Mich, mit euch zu verkehren wie damals, als Ich unter euch weilte. Darum wundere dich nicht, wenn Ich alle die Fehler vergesse. Ich habe dich ausersehen, du armseliges Werkzeug in Meiner Hand, Ich habe dich ausersehen als ein Opfer Meiner Liebe, um durch dich allen Menschen zu zeigen, wie gut Ich bin mit den Menschen, die Mich ganz vergessen.

Siehe, die heilige Nacht ist angebrochen, wo Ich liebe, mit dir zu verkehren, die heilige Nacht, wo der Tag anbricht, der Mir so viel Ehre einträgt; denn ihr sollt wissen, daß dieser Tag Mir mehr Freude macht als die drei anderen Hauptfesttage des ganzen Kirchenjahres, weil dieses Fest nicht ausgeht aus Mir Selbst, wie die Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Diese drei Feste habe Ich erzeugt, sie gehen aus Mir Selbst aus. Weihnachten trat Ich herein in diese armselige Welt, Ostern feierte Ich den Siegestag, weil Ich am Kreuze siegte und die Kirche gestiftet habe. Pfingsten habe Ich Meinen Geist der Kirche gesandt, die junge Kirche war gegründet, fest besiegelt durch den Heiligen Geist.

Also gingen diese Feste aus Mir Selbst heraus, sie sind aus Mir Selbst herausgewachsen. Das Fronleichnamsfest aber ist herausgewachsen aus der Liebe Meiner Kinder. Die Liebe Meiner Kinder hat dies Fest erzeugt. Ich hatte Mich einer armen Klosterfrau geoffenbart im stillen Herzenskämmerlein, Ich hatte ihr Meinen Wunsch geäußert, und Meine Kirche hat nicht angestanden, diesem Wunsch entgegenzukommen. Sie hat dies Fest, das hochheilige Fronleichnamsfest mit höchster Feierlichkeit eingesetzt, das die übrigen Feste weit überragt, weil die guten und treuen Kinder Meines Herzens sich mehr freuen als an den drei übrigen Hauptfesten. Darum sollt ihr wissen, daß dieses Fest im Himmel und auf Erden ein großes Freudenfest ist, ja ein Freudenfest, das die übrigen übertrifft. Jung und alt, groß und klein, alles, alles beteiligt sich an der Freude, und manchem schlechten Katholiken, manchem Ungläubigen, geht ein Schauder durch die Seele, wiewohl er nicht weiß warum, auch wenn er ihn übertüncht.

Und du sollst wissen, daß es eine Zeit geben wird, wo Meine Kirche das, was Ich von dir verlange, gerade so aufnehmen wird. Sie wird nicht anstehen, Meinem Wunsch entgegenzukommen, nur mußt du ausharren und am Kreuze sterben, und im Kreuz und durch das Kreuz siegen! Du wirst nach überstandenem Leiden ein großes Freudenfest mit Mir feiern; denn du wirst am hochheiligen Fronleichnamsfest sterben und deinen Einzug halten in den Himmel. Darum freue dich, wenn du auch die Früchte deiner Leiden mit diesen sterblichen Augen nicht schauen wirst. Vieles wirst du doch noch erleben, aber vom Himmel aus, in Vereinigung und in Gesellschaft mit Mir und allen Engeln und Heiligen wirst du die Früchte sehen. Darum werdet nicht mutlos, wenn auch harte Tage kommen, denn ihr sollt beitragen zu dem Sieg, zu dem Meine Kirche gelangen muß, und das muß durch Leiden erkämpft werden.

Sowenig Ich die Seelen retten, die Seelen erkaufen konnte und den Himmel erschließen ohne Leiden, so wenig könnt ihr und kann die Kirche einen Sieg erfechten, wenn die Glieder abgewichen sind vom rechten Weg, ohne große, große Leiden. Darum sollen sich aber auch die Diener der Kirche nicht wundern, sondern fest glauben, was Ich durch dich an sie richte.

Es wird der Kampf noch lange dauern, aber es kommt viel darauf an, wie sie Mir entgegenkommen. Wenn sie mit Löwenmut und Adlersflügen sich emporschwingen zu Mir, wenn sie vor die Völker hintreten, nicht scheuend die Verachtung und die Verspottung, die man allseitig ihnen entgegenbringt, wenn sie retten, was noch zu retten ist, wenn sie die Guten fortwährend ermuntern und aneifern, die Schwachen stärken und aufrichten, die Gottlosen, wo es nötig ist, tadeln, strafen, warnen, wie es vorkommt und ihnen paßt, wenn sie ungeniert mit Löwenmut auftreten vor jedermann, denn nur so, wenn der Feind sieht, daß ihr nicht eingeschüchtert werdet durch seine Bosheit, nur dann wird er entwaffnet, nicht aber, wenn ihr den Feinden nachsprechen wollt.

Darum bitte Ich alle Diener der katholischen Kirche Deutschlands, laßt ab mit solchen Dingen, mit solchen Phrasen, die ihr aus der Zeitung herausnehmt. Die Zeitungsschreiber sind doch nur solche Männer, die ihr Brot damit verdienen, nicht aber die Säulen Meiner Kirche. Ihr aber, die Ich euch gestellt zu Säulen und Ecksteinen, um Meine Kirche zu stützen und aufrechtzuerhalten, ihr habt das Evangelium in der Hand, ihr habt Stoff genug und Beispiele genug.

Ja, tretet ihr nur zurück in die Fußstapfen derer, die an Wunder glaubten und die Wunder wirkten, in jenes Zeitalter, wo ein Franziskus, ein Antonius, ein Dominikus, ein Benediktus lebte, und ihr werdet finden, daß sie alle keine Zeitung lasen, und doch sind dies Säulen und Ecksteine Meiner Kirche. Ihr aber sollt sie jetzt sein. Jene sind bereits eingegangen in die Herrlichkeit.

Jetzt brauche Ich Franziskusse, Dominikusse, Benediktusse. Jetzt brauche Ich solche, die das beschauliche, das tätige und das Büßerleben üben wollen und miteinander verbinden, und ihr braucht wahrhaftig nicht in die Einöde zu flüchten. Erschreckt nicht, wenn Ich euch diese Männer vorhalte, nein, wartet nur ab, was Ich sage und wie Ich es meine.

Seht, wenn ihr den Spott der Welt in Geduld ertraget, dann habt ihr Bußleben genug, dann seid ihr jenen Büßern gleich, die bei Wasser und Brot ihr Leben in der Einöde verbrachten. Und wenn ihr im Beichtstuhl und auf der Kanzel Mein Volk unterrichtet, wenn ihr den Geist der Liebe hineinträufelt in die gebrochenen Herzen, dann übt ihr das beschauliche Leben wie jene Männer, die in der Zurückgezogenheit nichts mehr schauten als den blauen Himmel und sich um die Erde nicht mehr kümmerten. Und wenn ihr mit Löwenmut hinaustretet vor die Völker der Erde und mit Freuden, dann verbindet ihr das tätige und das beschauliche und das Büßerleben alles zugleich miteinander, und Ich bin mit euch zufrieden und ihr werdet den Grad erreichen, den jene erreicht haben und eure Namen werden glänzen an dem Sternenhimmel Meiner Kirche.

Deutschland hat noch viel Gutes, aber auch viel, viel Schlimmes. Wenn Meine Diener alles aufbieten, wenn sie Meine Worte in Anbetracht bringen, wenn sie sich nicht scheuen vor dem Gerede anderer, wenn sie frei und offen den Willen des Herrn verkündigen, wird vieles noch abgehalten werden von Deutschland, um des Gebetes vieler frommer Seelen willen, die Tag und Nacht zum Himmel rufen werden, wenn es allgemein bekannt sein wird. Dann wird das Gebet der treuen Seelen die Wolken durchdringen und die Pläne der Gottlosen durchkreuzen und vernichten. Man ist freilich darauf aus, das ganze Land wegzufegen, den Hirten zu schlagen und die Herde zu zerstreuen, zu zerstieben, aber um des Gebetes treuer Seelen willen werden viele gerettet werden. Hört nur auf Meine Worte und verbreitet sie überall, wo ihr nur könnt!"

Barbara: "O Herr, N. hat sich schon so viele Mühe gegeben mit den zwei Personen, die sich dem Teufel verschrieben. O schenke uns doch diese Seelen."

Jesus: "Er soll nur nicht verzagen. Um seines Eifers willen und um seiner Leiden willen und um der Leiden Meiner Dienerin willen und um deines Gebetes willen wird er alles erlangen, wenn auch nicht gleich, er muß Geduld haben wie auch Ich.

Solche Seelen, welche Satan ganz in Besitz genommen, da ist es schwer anzukommen, da muß Ich Meine Gerechtigkeit durch Meine Barmherzigkeit überbrücken, und das fällt Mir als Gott entsetzlich schwer. Der Arm Meiner Gerechtigkeit ist ausgestreckt, das Schwert schwebt über den Völkern, die Zuchtrute, ein großes Wehgeschrei wird gehört werden von einem Ende zum anderen.

Ihr aber, wundert euch nicht, ihr Glieder der katholischen Kirche, daß Ich euch alle mit Leiden heimsuche, denn ihr, die ihr die lebendigen Glieder dieses mystischen Leibes seid, müßt fühlen, was die toten Glieder Mir verursachen. Auch wenn sie abgestorben sind, sind sie immer noch Glieder dieses mystischen Leibes. Und wenn du, o armseliger Mensch, ein Glied an deinem Leibe trägst, das abgestorben ist, wie tut es dich doch schmerzen, immer fühlen es die anderen Glieder noch, daß es gestorben ist.

So ist es aber auch, daß die gesunden Glieder Meines mystischen Leibes mitfühlen, was die toten Glieder Mir verursachen, und den Schmerz mit Mir teilen. Denn Mein Schmerz ist unendlich groß, doch groß ist auch die Freude und der Trost, die Mir durch die guten und treuen Seelen, besonders die guten Landleute, an diesem Tag entgegengebracht werden, sie wiederholen es am folgenden Sonntag, und dies macht Mir und dem Himmel Freude. O das gute Landvolk, wie ist es Meinem Herzen so teuer, dieses gute Volk. Darum will Ich ihnen beweisen, wie gut Ich bin und sein hartes Schicksal ihm erleichtern. O das gute, arme, gequälte Landvolk!"

Barbara: "O Herr, gib doch dieser Kranken einen Trost, sie leidet so viel, und nimm sie ohne Fegefeuer zu Dir in den Himmel."

Jesus: "Habe Ich dir doch gesagt, daß sie noch vieles leiden werde für andere und für Mich. Möge sie sich freuen auf den Tag, wenn sie ihren Einzug in den Himmel hält; denn mit offenen Armen werde Ich ihr entgegenkommen, wenn sie aus ihrem Leib ausgeschieden sein wird. Möge sie nur recht geduldig leiden und nicht mutlos werden. Grüße sie Mir recht herzlich und sage ihr, daß Ich Tag und Nacht an ihrer Seite stehe und ihr Haupt an Meinem Herzen ruhe. Grüße Mir auch N. und alle Bewohner dieses Hauses."

Luise: "O Herr, da ich eine neue Abschrift beginne, soll ich, was A. betrifft, der Personen wegen, auslassen? Doch ist so viel Lehrreiches für ähnliche Fälle darin enthalten, daß ich nicht weiß, was das Beste ist."

Jesus: "Es soll alles, wie es ist, wie Ich Mich offenbare, abgeschrieben werden, und wo ein Fehler vorkommt, woran die ungeschickte Sprache Meiner Dienerin schuld ist, oder großen Anstoß erregen könnte, soll er verbessert werden, aber alles, was die Belehrungen anbelangt, soll geschrieben werden, denn es ist nicht für ein Jahr und nicht für diese Zeit allein, es ist für die Zukunft geschrieben.

Niemals kann eine Seele, die sich lostrennt von der Kirche, die nicht unter der Leitung des Priesters wandelt, den rechten Weg wandeln, sie wandelt den Weg der Eigenliebe und des Hochmuts.

Luise: "O Herr, Du hast doch versprochen, alle diejenigen zu beschützen, die glauben, daß Du mit Barbara verkehrst, und die nach Kräften Deinen Willen erfüllen. Du wirst es doch tun?"

Jesus: "Ja, ja, ganz sicher! Seid fest überzeugt, ihr treuen Kinder Meiner Kirche, zur rechten Zeit, wenn die Not am größten ist, werde Ich einsteigen in das Schifflein Petri, und ihr werdet sehen, wie gut Ich bin, ihr werdet euch um Mich scharen, wenn auch in Angst und Schrecken, und um so größer wird die Freude sein, je größer die Angst und der Schrecken waren, in die ihr versetzt gewesen. Und nun lebt wohl, Meine Kinder!"

Luise: "O Herr, ich kann Dich nicht ziehen lassen, ohne Dir zu sagen, wie sehr wir wünschten, Dich täglich mehr zu lieben, und daß Dich alle Menschen liebten, doch siehe, wie armselig meine Werke und wie wenig ich zustande bringe."

Jesus: "Seht nur auf Meine Dienerin, wie armselig und wie menschlich sie ist. Ich habe darum dieses armselige Werkzeug Mir erwählt, damit niemand sich fürchte vor Mir; denn gar leicht bin Ich zufrieden. Nur guter Wille! Nur guter Wille und ein entschiedener guter Wille und Ich bin zufrieden."

 

Requiem der ehrwürdigen Schwester N.

Als die Messe anfing, da sah Barbara dieselbe über der Totenbahre schwebend, ganz weiß gekleidet. Sie redete Barbara an und sagte:

Schwester N.: "Fürchte dich nicht wegen deines Zustandes, denn es ist noch viel mehr wahr, als du es siehst und dir gezeigt wird, und alles, was der Herr mir durch dich gezeigt hat, ist in Erfüllung gegangen, und ich danke dir für deine Teilnahme. Nicht nur stand mein himmlischer Bräutigam an der Pforte, um mich abzuholen, sondern als meine Seele vom Leibe schied, war Er schon bei mir, aber nicht als Richter, sondern als Seligmacher. Sage nur meinen Schwestern, wie glücklich ich bin, und daß sie nicht mehr für mich zu beten brauchen, und sage der Frau Oberin, daß ich ihr nochmals herzlichst danke für all die Opfer, die sie für mich gebracht, und ihre Liebe und Güte, und sage ihnen, daß sie sich freuen sollen auf ihren Einzug in den Himmel.

Das längste Leben voll Leiden ist nichts gegen den einzigen Augenblick von Glückseligkeit, den die Seele hat, wenn sie mit Ihm vereinigt ist, und sage nur allen Schwestern, wie glücklich sie sind und wie viel Segen durch ihr Gebet über die Stadt von dem Allerheiligsten herabströmt. Besonders soll sich diejenige freuen, die vieles verließ, um in dieses Haus eintreten zu können; denn in der Welt hätte sie große Gefahren gehabt wegen ihres Reichtums, aber hier wird ihr überreich alles belohnt, denn sie ist jetzt sicher, daß sie mit ihrem Gott vereinigt wird.

Du aber, fürchte dich nicht und freue dich wegen der Schriften, woran so viele Menschen sich erbauen. Denn wenn der Trunk kalten Wassers nicht ohne Lohn bleibt, wieviel mehr das, womit der geistige Durst so vieler Seelen gestillt wird, denn das, was du erfährst, sprießt aus der Quelle des Lebendigen Wassers, und sooft eine Seele die Schrift liest, sooft strömt ihr aus der Quelle des Lebendigen Wassers ein Trunk zu, der in der Ewigkeit dir und allen denjenigen zur Belohnung wird, die sich Mühe geben, die Worte zu verbreiten."

Als der Priester ihren Namen nannte beim letzten Gebet, sah Barbara dieselbe ganz anders als vorher, in blühendem Alter, in jugendlicher Schönheit, nicht mehr in mattweißem Gewand, sondern dasselbe war blütenweiß mit lauter Silberperlen besetzt, die alle glänzten wie Tau im Sonnenglanz.

 

Fest des Heiligen Johannes des Täufers 1897

"Niemand kann sagen, mein Beruf hält mich ab."

Lied: Singet laut...

Barbara: "O mein Jesus! Bräutigam meiner Seele! Wie muß ich Dir danken, daß Du Dich würdigst, mich heute heimzusuchen, wo ich Dich gar nicht erwartete, wo ich es gar nicht verdiene. O verzeihe mir, daß ich so armselig war diese Woche. Hast Du doch an mir die Allerletzte gefunden auf Gottes weitem Erdboden. O wie schäme ich mich vor Dir! Wie magst Du, o reinster Gott, Dich würdigen, in ein so armseliges Wesen herabzusteigen! Wie bin ich so ungestüm, wenn ich etwas leiden muß. O verzeihe mir, ich war wirklich böse diese Woche, aber sage mir, wann ist es je besser mit mir? Es ist immer so, und doch bist Du so unendlich gut. In einem Augenblick verscheuchst Du die Finsternis in meiner Seele, wo dann alles auf einmal Licht ist.

Ja, wie muß ich Dir danken, daß Du meiner Sünden nicht gedenkst. Preiset mit mir den Herrn! Seht, wie unendlich gut Er ist, wie Er handelt mit uns armen Sündern! Schauet nicht zurück, wenn ihr euch unvollkommen seht, denn unvollkommen sind alle Adamskinder. Lobpreis und Dank sei Jesus im Allerheiligsten Sakrament! Lobpreis und Dank sei Jesus in Seinem kostbaren Blut, das Er für uns vergossen, von allen Kreaturen, und weil so viele Menschen es vergessen, so nimm doch unseren Lobpreis an für sie, denn wir vereinigen uns mit dem ganzen himmlischen Hof, besonders mit der Königin der Engel, Maria, unserer himmlischen Mutter!"

Jesus: "Meine Tochter! Es ist recht, daß du dich verdemütigst; billig und recht ist es, aber fürchte dich nicht vor Mir! Siehe, Ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, und wenn die Leidenschaften euch umtoben, wenn es dir schwül wird um das Herz, wenn du niedergedrückt durch all die Umstände, die sich diese Woche um dich gelegt, niedergedrückt bist an Geist und Leib, wie in dieser Woche, so mußt du nicht glauben, daß Ich dich deshalb verlasse, nein, nicht deshalb! Denn alle die Umstände, die um dich vor sich hergingen, die dir diesen Druck bereiteten, mußtest du über dich ergehen lassen, weil es so Mein Wille ist. Du warst in dieser Woche ein Spielball Satans; er spielte mit dir und allen Genossinnen des Hauses. Ich habe dir dies vorher gezeigt am Vorabend der Oktav, indem Ich dich Satan sehen ließ, damit – wenn die Dinge über dich kommen – du weißt, wer es ist, der dir dies verursacht; und obwohl du verwirrt warst, dich nicht daran erinnern konntest, und du dich nicht aufrecht halten konntest, du dich doch jetzt erinnerst, wenn all die Leiden beseitigt sind, damit du siehst, wie gut Ich bin."

Am Vorabend der Fronleichnamsoktav sah Barbara nämlich in wachem Zustand den bösen Feind, dem Tierkopf eines Pferdes ähnlich, jedoch mit grauen Haaren, mit meterlangem Hals, wie er im ganzen Zimmer herumschweifte, als suche er etwas. Barbara entsetzte sich. Als sie nachher in eine Kirche kam, wo gerade das Allerheiligste Sakrament ausgesetzt wurde, tröstete sie der Herr, indem Er ihr ihre eigene Seele zeigte, die in Gestalt eines kleinen Kindes Ihm entgegeneilte, das der Herr liebreichst umarmte. In dieser Vereinigung verlor sie alles Gefühl und Bewegung und genoß eine große Wonne. Am folgenden Morgen sah Barbara den bösen Feind als Schlange, wie er aus einem mit schlammigem Wasser angefüllten Behälter den Kopf herausstreckte und gegen Barbara zischte und wütende Blicke ihr zuwarf. Es dauerte nicht lange und die Schwägerin fing an, mit alten Erinnerungen Barbara sehr anzufeinden, und die zwei Mädchen stimmten ihr darin sogar bei. So ging es die ganze Oktav durch. Da sagte der Herr eines Tages nach der heiligen Kommunion:

Jesus: "Ich habe dir ja bereits gezeigt in dem trüben Wasser, wie Satan jetzt die Mutlosigkeit deiner Schwägerin – infolge ihrer Krankheit – dazu benützt, um in ihr alle möglichen Erinnerungen aufzufrischen, um sie gegen dich aufzuhetzen, und wie er sich an alle Bewohner des Hauses macht. Niemals lass Ich Satan unvorbereitet über eine Seele kommen, über eine treue Seele. Niemals lass Ich große Leiden unvorbereitet über sie ergehen, aber ganz besonders nicht über Meine treuesten, liebsten Kinder.

Diese will Ich auf außergewöhnliche Leiden vorbereiten, weil sie es ja gerade sind, die Ich außergewöhnliche Leiden erdulden lasse. Sieh, dies alles mußte so kommen, damit du für Meine heilige Kirche recht viel verdienen könntest, damit du ein Vorbild werdest für alle Mitglieder des Liebesbundes, den Ich da einführen werde in Meiner Kirche. Kein Mensch, der eintreten wird, mag er stehen in stiller Zurückgezogenheit in einsamer Zelle, oder mag er ein Priester sein und an der Spitze einer Gemeinde stehen, die ihm viel Unannehmlichkeiten bereitet; mag er viel verfolgt werden wegen seines Amtes, selbst von solchen, denen er am meisten nützte, denen er am meisten Gutes getan; mag er stehen als Familienvater und alles gegen ihn sein und seine Kinder ihn noch so undankbar behandeln, und die Kinder, nachdem er alles getan, doch gegen ihn gehen wie gegen ein Untier.

Oder mag es eine Familienmutter sein, die Tag und Nacht für die Ihrigen sorgt, und deren Ehemann, den Ich ihr an die Seite stellte, sie trotz all ihrer Sorgen und Mühen mit Undank behandelt, Ich sage dir, sie alle, auch jene armen Geschöpfe, die Ich einreihen will in die Kette der Familien, weil Ich will, daß der jungfräuliche Stand neben dem Ehestand bestehen soll, und weil es allen geht wie es dir geht, denn alle werden nur benutzt, wie sich die Welt ausdrückt, um als fünftes Rad am Wagen zu sein, und doch sind sie diejenigen, die die Ehe halten sollen.

Im alten, guten Bayern heißt man diese die Ehehalter. Ja wahrhaftig, es ist so, das sind sie, sie müssen arbeiten für die Ehe, für die im Ehestand Lebenden, und doch treffen sie überall nur den schwärzesten Undank, alle, ja weitaus die meisten. Siehe, für diese alle sollst du als Vorbild stehen. Niemand soll in der ganzen weiten Welt sagen können, das kann ich nicht oder ich konnte nicht, mein Beruf leidet es nicht. Niemand kann sagen, mein Beruf hält mich ab.

In all den Leiden, in all den Drangsalen, die nun einmal den Kindern Adams beschieden sind, könnt ihr aushalten, könnt ihr erdulden und ertragen aus Liebe zu Mir und das Schicksal der Kirche so tragen, das Kreuz, das Meine Kirche schleppt, ihr erleichtern; ihr alle, wie Ich sie eben genannt, niemand ist ausgeschlossen in der heiligen Kirche, niemand!

Ihr alle, ihr treuen Seelen, sollt euch vereinigen in dem Liebesbund: Priester und Laien, Ordens- und Familienmitglieder, Väter, Mütter, Jungfrauen, Kinder, Greise, Jünglinge, ihr alle vereinigt euch zu einem Bund und gebt Mir das Versprechen ab im Beichtstuhl vor eurem Beichtvater oder an der Kommunionbank, für Meine Rechte einzustehen, euch einschreiben zu lassen als treue Mitglieder dieses heiligen Bundes, den Ich geschlossen habe mit diesen drei Seelen; denen Ich den Auftrag gab, die Heiligste Dreifaltigkeit auf besondere Weise zu verehren und anzubeten im Namen aller Menschen, und durch ihre Persönlichkeit diese drei heiligsten Personen vorzustellen; denn so wie der Vater und Ich und der Heilige Geist Eins sind, so müssen diese drei eins sein im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, und was Ich noch als Beigabe ihnen zugebe, ist Leiden.

Im Leiden müßt ihr eins sein, ihr drei: Du und Lieschen und Luise, ihr alle drei müßt eins sein im Leiden, euch einander aufrichten, wenn eine von euch niedergebeugt ist, wie Meine kleine Dienerin niedergebeugt war diese Woche, Meine kleine armselige Dienerin! Also geschlossen habe Ich den Bund in Eigener Person, merkt es euch, ihr Priester, und nicht durch bloße Erfindung oder Einbildung ist er entstanden. Niemals kann eine Seele so etwas erdichten, was so lange standhält in allen Kämpfen, wie dieses hier sich gehalten hat. Niemals kann etwas eine Erfindung sein, was nicht um ein Haarbreit von Mir abweicht. Also von einem Erdichten müßt ihr absehen. Ihr müßt wissen, daß Ich die Macht habe, mit Meinen Kindern zu verkehren, daß Ich in Meiner Kirche schalten und walten kann, daß Ich das Recht habe, euch zu gebieten und durch eines Meiner schwachen Geschöpfe zu euch zu reden. Oder kann Ich nicht in Meiner Kirche machen, was Ich will?

Also, die Welt liegt im argen, der Glaube schwindet von Tag zu Tag mehr und mehr, und auch die guten Katholiken werden vom Strom der Zeit mit fortgerissen. Hinweggeschwemmt wird alles Heilige und Ehrwürdige durch die allzu große Vergnügungssucht dieser Tage! Denn es reihen sich Feste an Feste, die darauf abzielen, den Glauben und die guten Sitten zu untergraben, alles Religiöse aus den Herzen herauszureißen. Wo bleibe Ich nun, euer Herr und Gott? Ich befehle euch im Namen des Vaters und des Heiligen Geistes, daß die treuen Kinder Meiner Kirche sich anschließen müssen an den Liebesbund, den Ich befohlen habe zu errichten in Meiner Kirche. Und nun hört die Statuten, die Ich euch selbst diktiere in Eigener Person:

Jeder Priester hat in seiner Gemeinde darauf hinzuwirken, jeder hat die Aufgabe, daß er mit Entschiedenheit vor die Vorstände der Gemeinde hintritt, daß die allzu große Vergnügungssucht womöglich aufgehoben, und wenn nicht aufgehoben, so doch möglichst gemindert werde. Jeder Priester hat die Gewalt, die Ich ihm übertragen habe durch die Priesterweihe, die Ich ihm gegeben habe, also eine göttliche Gewalt, die alle Gewalt dieser Erde, die einem Geschöpf gegeben, auch wenn er König oder Kaiser wäre, weit, weit überragt. Jeder Priester hat in seiner Gemeinde dafür mit Entschiedenheit zu sorgen, dieser Vergnügungssucht entgegenzutreten!

Dann soll er die guten und treuen Katholiken anhalten und auffordern, trösten und warnen, trösten und aufrichten, wo es notwendig ist; die Leidenden, ganz besonders jene Familien, die Ich mit Kreuz heimsuche; denn Ich kann unmöglich den guten und treuen Christen die Leiden ersparen. Denn wißt ihr, ein Kennzeichen eines guten Christen sind die Leiden. Daran müßt ihr erkennen, daß ihr gute Kinder der katholischen Kirche seid, wenn ihr viel mit Leiden heimgesucht seid. Denn ihr alle sollt das Kreuz schleppen und sollt Meine Kirche unterstützen. Meine Kirche schleppt das Kreuz, wie Ich dir damals gezeigt, als Ich dir das Leiden geben wollte, wo Ich dir sagte und dich fragte, ob du mit Mir das Kreuz tragen wollest. Damals hast du Mich gesehen, wie Ich ein Kreuz schleppte.

Siehe, es ist das Kreuz, das Ich trage in Meiner Kirche. Viele, viele ihrer Kinder sind abgewichen vom rechten Wege, laufen den Irrlichtern nach und irren in Sandwüsten einher und gehen elend zugrunde, ja, elend zugrunde. Die treuen Kinder Meiner Kirche, sie sollen zusammengeschart, zusammengeführt werden zu Meinem Herzen, Meine treuen Kinder.

Wißt ihr, ihr Priester, ihr habt die Aufgabe, dieses zu tun, denn nicht ihr allein könnt das Kreuz tragen, Meine treuen Kinder sollen euch dabei helfen, sie alle sollen vollzählig werden, sie sollen unter dem Kreuz stehen und Meiner Kirche das Kreuz schleppen helfen. Denn nicht ihr allein könnt es schleppen, auch nicht jene Kinder allein, die sich da zurückgezogen, um sich den Werken der Gottes- und Nächstenliebe zu widmen.

Seht, das alles nützt gar zu wenig; denn im Strom dieser Zeit stehe Ich. O seht, wie Mein Herz blutet! Seht, wie ist Mein Herz so zerrissen. Tausend und abertausend Wunden sind diesem Herzen geschlagen worden. Nicht mehr ist es wie vor einigen Jahrhunderten, wie Ich damals klagte Meiner Dienerin, der seligen Margareta Maria Alacoque, daß diejenigen Mir so weh tun, die Ich Mir erwählt.

Nein, zerrissen ist Mein Herz in tausend und abermaltausend Stücke. Nicht mehr allein eine Dornenkrone ist um Mein Herz gewunden, nein! O höret die klagende Stimme eures Hirten! Seht, wie die Jugend Mir entrissen wird! Die Jugend ist die Zukunft und Meine zukünftige Kirche. Was soll aus ihr werden? Höret die klagende Stimme eures Oberhauptes ihr, Meine treuen Kinder!

Seht, Ich stehe an der Spitze, seht, Ich gehe euch voraus! Schaut auf Mich, folgt Mir nach, erinnert euch, wie Ich unter euch gewandelt bin, wie Ich niemand gescheut. Ahmt Mich nach, studiert Mein Leben, wie Ich die Guten um Mich herum gesammelt und ihnen das Evangelium verkündete, wie Ich vor die Pharisäer und Stolzen hingetreten und sie zurechtwies, obwohl Ich doch wußte, daß Ich dadurch nur Meinen Tod beschleunigte. Wie Ich vor sie hintrat und fortfuhr, Meinen Feinden ihr Unrecht vorzuhalten, so sollt ihr es auch tun ihr, Meine treuen Diener!"

Barbara: "O mein Jesus! bist Du denn gar so traurig? O ich vereinige mich mit Dir und opfere Dir alle Leiden dieser Woche auf für Deine heilige Kirche. Sieh, Du hast mich hineingestellt mitten in die Welt, und ich habe doch so wenig Sinn und Verstand für die Welt, und so kam es bei all den Leiden, daß ich gar nicht aufblicken konnte. O gib mir doch wieder andere Zeiten, wo ich Dir dienen kann; denn siehe, ich komme so abwärts, daß ich gar nicht mehr an Dich denken kann. Ich habe nicht mehr geglaubt, daß es wahr ist, ich habe gedacht, es sei Einbildung, ein leerer Wahn, und habe alles über Bord geworfen. O verzeihe mir!"

Jesus: "Siehe, Meine Tochter, dies alles mußte ja so kommen! Sei doch nur bescheiden, sei doch nur zufrieden. Du sollst geprüft werden und abgehärtet in allen Fächern des menschlichen Lebens, damit du niemals eine Ausrede hast. Siehe, so wie du das Kreuz schlepptest, wenn auch manchmal ungehalten und unfreiwillig, so schlepptest du es immerhin noch. Aber solange der Mensch nicht aus dem Strang springt, wie man sich in der Welt auszudrücken pflegt, so lange bin Ich zufrieden mit ihm, wenn er sein Joch nur nicht abwirft. Du sollst allen Kreuzträgern des Liebesbundes ein Vorbild sein, damit niemand sich zu armselig und zu klein vorkommt. Denn die meisten Seelen fallen nieder aus zu großem Kleinmut, sie kommen sich selbst zu unbescheiden vor, zu armselig und ungeduldig und glauben dann, weil sie selbst mit sich unzufrieden sind, daß auch Ich mit ihnen unzufrieden sei, und so lassen sie das wenige Gute, was sie noch tun, auch beiseite und fallen von einem Fehltritt in den anderen, und schließlich verlassen sie die rechte Bahn ganz.

So armselig wie du bist, sind alle Menschen. Darum will Ich auch, daß deine Armseligkeiten niedergeschrieben werden, damit die Gnade, die Ich an dir wirke, damit zu der großen Gnade auch deine großen Armseligkeiten allen vor Augen stehen und die Menschen sehen, wie man von Stufe zu Stufe steigt, wie sie es anstellen müssen, um fromm zu leben und heilig zu sterben; denn alle sind berufen, heilig zu werden, alle Kinder Meiner Kirche. Die wenigsten aber geben sich Mühe, weil sie glauben, die Heiligen, die müßten von vornherein ganz besonders außergewöhnliche Menschen sein, ganz anders als gewöhnliche Menschen. Nein, nein! Heilig kannst du werden, du armer Familienvater, wenn du deine Pflichten treu erfüllst und alle die Leiden mit Geduld erträgst, den Glauben bewahrst, die Hoffnung nicht sinken läßt, mit Zuversicht auf Mich hoffst. Heilig kannst du werden, du Familienmutter, auch mitten im Gedränge der Geschäfte, denn du mußt wissen, daß Ich dich gestellt habe als Familienmutter, deren Hauptaufgabe es ist, für die Ewigkeit zu sorgen, daß Ich dich gestellt habe, den Himmel zu zieren und mit Heiligen anzufüllen.

Das kannst du nicht, wenn du es nicht selbst mit einem guten Beispiel zeigst, dich nicht bestrebst, deine Kinder anzuhalten, vor allem die religiösen Pflichten zu erfüllen, selbst danach zu leben und zu streben, deine Religionspflichten auszuüben über alle die Deinigen. Tust du dies, dann kannst du heilig werden und mußt heilig werden. Du mußt aber dich stellen, wie Ich es anordne, zu der Zahl der Liebesbundmitglieder; denn alle sind eingeschlossen, hinzutreten zu Meinem Tisch.

Und weil alle Priester darauf hinarbeiten sollen im zweiten Teil, wenn sie ihre Pflicht getan, daß die Jugend soviel wie möglich und soweit es nur geht, von der allzu großen Vergnügungssucht abgehalten werde, darum sollen die Priester das gläubige Volk recht oft herbeiführen zu Meinem heiligen Tisch, anhalten zur Verehrung des Allerheiligsten Sakramentes, dafür sorgen, daß die Kirche überall geöffnet bleibe und die Gläubigen manchmal eine stille Stunde bei Mir zubringen, mit Mir verkehren. O wie will Ich es euch lohnen!

Jetzt aber, Meine Kinder, kommt mit Mir! Seht, in mancher Kirche ist doch schon die nächtliche Anbetung eingeführt und die treuen Seelen Meiner Kirche scharen sich, um Mein Herz zu verehren und anzubeten. Seht, wie diese Männer Mein Herz erfreuen, Mein Herz trösten! Und wißt ihr, daß Ich zufrieden bin, obwohl so mancher da kniet und anstatt zu beten, eingeschlafen ist. Ach ja, verdenkt es ihnen doch nicht! Wer sind sie denn die Männer, die Jünglinge, die da knien? Sind es nicht die armen Fabrikarbeiter, die armen Landleute, die da dann freilich, wenn sie mit gutem Willen vor Mir erscheinen, vor Mir dann schlafen. Aber seht, sie sind doch da, und Ich bin zufrieden mit ihrem guten Willen!"

Barbara: "O Herr, es haben sich ja schon hier die Männer angeboten, aber niemand wollte ihnen eine Kirche überlassen."

Jesus: "Sagt nur den Priestern dieser Stadt, daß Ich ihre Stadt erwählt und ein besonderes Licht ausgieße über sie, ein besonderes Licht ausgieße über alle die Diener dieser Stadt, dieser Diözese, daß sie berufen sind, Meine Worte hinauszutragen in andere Länder, was Ich freilich erst durch fremde Priester in anderen Ländern tun mußte. Freilich ist es allerdings eine Schande, daß man so viel Menschenfurcht in sich trägt, nicht einmal nachzuschauen, ob denn alles, was in Meiner Kirche Gutes gewirkt wird, durch Schwindel könne gewirkt werden. Seht da den feurigen Geist, den feurigen Eifer, den Ich niederlege in die Priester dieser Stadt, und alle diejenigen, die ihre Worte hören, strömen doch aus von Meinen Worten. Mein Geist ist es, der ausgeht, und ihr wollt noch zögern zu glauben? Habe Ich euch nicht tapfere Männer gegeben, die euch unterstützen in eurem Beruf? Geht in andere Städte und sucht euch Männer, ob ihr überall solche findet, überhaupt solche Katholiken, wie ihr sie findet hier in dieser Stadt.

Ja, das gute, alte Goldene Mainz. Wenn auch das Gold sehr, sehr verblichen ist, lebt das Gold doch noch in Familien; ihr habt noch gute, goldene Familien, ihr habt noch Mitglieder, die wirklich noch das Goldene Mainz ausmachen, die noch einstehen mit Gut und Blut für Meine Kirche, die nicht halbwegs Christen sind, die auch Opfer zu bringen wissen. Verbreitet nur Meine Worte, nehmt sie zu Herzen, gebt eine Kirche dazu, um die Männer, die guten Willens sind, zu sammeln. Niemals wird das Böse ausgehen, wo Gutes gestiftet worden ist, wo man mit gutem Willen Mir dienen will. Schützt nicht vor, daß Unfug zu befürchten sei. Ja seht, das kommt doch vor, nicht aber unter solchen, die sich Mühe geben, Mein Herz zu versöhnen und zu trösten für die treulosen Kinder der Kirche."

Barbara: "O Herr, welche Kirche wäre denn eigentlich für uns die beste?"

Jesus: "Eine Kirche mitten in der Stadt, wo nur eine Tür geöffnet ist, eine Tür soll geöffnet werden. Besser ist eine nicht allzu große Kirche. Sagt es nur Meinem Diener, er ist Mir doch ein treuer Diener Meines Herzens und hat schon viel gekämpft und gerungen in seinem Beruf. Sage ihm nur, Ich lasse ihn herzlich grüßen; Ich werde Mich an seine Seite stellen und seine Interessen zu den Meinigen machen. Er möge die Sache überlegen und mit seinem Freund beraten und dann tun, wie sie einig werden.

Gute Männer finden sich in dieser Stadt; Ich lobe die Männer dieser Stadt. Es soll den Priestern kein Schaden sein, wenn sie die Männer anhalten, Mich zu trösten; denn eine gar traurige Zeit wird die Zukunft werden, eine gar traurige Zeit wird kommen, wo auch die Besten in Gefahr kommen, in Gefahr geraten, aber fürchtet euch nicht! Mit hocherhobenem Haupt sollt ihr einhergehen, Trotz bieten dem Gespött der Welt, über alle die Verfolgung hinweggehen. Zur rechten Zeit werde Ich euch Hilfe senden. Fürchtet euch nicht! Mit hocherhobenem Haupte, wie feuersprühende Löwen, sollt ihr euren Feinden entgegentreten."

 

Herz-Jesu-Fest 1897

"Ihr alle könnt eine heilige Theresia werden!"

Jesus: "Meine Tochter! Komm mit Mir, denn es ist der Jahrestag, wo Ich dich Meinem himmlischen Vater vorstellte als Meine Braut! Komm mit Mir, Ich will dir die Schätze zeigen, die du als Meine Braut Mir gesammelt, und zwar durch Mich gesammelt hast, nicht als ob du deren würdig seiest, nicht als ob du durch deine Verdienste etwas zustande gebracht. Nein, nein, du bist ein armes Geschöpf wie alle Adamskinder, und was du bist, das bist du durch Meine Gnade, und was du getan und gewirkt, das tatest du in Meiner Gnade, also nicht dein Verdienst ist es, nicht durch deine Tat und auch nicht das Verdienst Meiner zwei Dienerinnen, durch die es ausgeführt worden ist, Meine Luise und Mein Lieschen. Sie benutzte Ich nur, um Großes zu wirken in Meiner Kirche, in Meinem Reich, und alle, die sich darum bemühen. Behaltet vor allem die Demut im Auge, das muß Ich vorausschicken, ehe Ich euch einführe.

Seht, es ist das dritte Fest vorüber, wo Ich euch zusammenführte und den Bund mit euch geschlossen, wo Ich euch zu dritt einführte in die Geheimnisse Meines Herzens. Und nun seht schon die erfreuliche Früchte an dem Baum, den Ich euch gezeigt und zwischen euch gestellt, an dem Baum, den Ich gepflanzt in eure Mitte, der da ist der Liebesbund Meines heiligen, göttlichen Herzens. Viele Blüten siehst du prangen an diesem Baum, und nun liegt es in eurer Hand und in den Händen Meiner Diener, daß diese Früchte auch zur Reife gelangen und nicht etwa durch einen kalten Hagelschlag oder durch ein Unwetter verdorben und abgeschüttelt werden an diesem Baum.

Seht, all die Worte, die Ich durch dich rede, die Meine Dienerinnen aufschreiben, und die Meine Diener verbreiten überall, wo sie ein gutes Samenkorn finden, ein gutes Erdreich; seht, die Saat ist in diesem Erdreich bereits aufgegangen und steht in vielen, vielen frommen Herzen. Ja, ja, der Vater hat seine Freude an den Blüten, die da diesen Baum schmücken, der Heilige Geist hat Seine Freude daran und ist bemüht, Sein Werk zu vollenden in all den Herzen, welche die Schriften lesen, zu fördern den Geist der Liebe, der Sanftmut und Demut, zu fördern das Glaubensleben, die Zuversicht, und überall entfaltet sich die Liebe in ausgiebigem Maße. Nur schade, daß sich die Äste dieses Baumes nicht weiter ausdehnen, daß sie noch allzu beschränkt sind.

Siehe, Meine Tochter, das Feuer, das du gesehen im vorigen Jahr, das da ist die Liebesglut Meines Herzens, der Feuerherd ist im Allerheiligsten Altarsakrament, es schlägt höhere Flammen, die Flammen schlagen weiter um sich, sie bleiben nicht mehr in dem Kreis, wie du ihn voriges Jahr geschaut, nein, die Flammen wenden sich bald nach rechts, bald nach links, bald nach oben, bald nach unten. Es ist dieses ein Sinnbild, weil viele Meiner Diener hineinblasen in diesen Feuerherd und das Feuer, das da die Eigenschaft hat, nie zu ruhen, das immer unruhiger hin und her weht, wird um so unruhiger, je mehr Meine Diener hineinblasen.

Das Feuer bedeutet die Liebe Meines Herzens, und daß du die Flamme bald nach rechts und bald nach links, bald nach oben und bald nach unten sich bewegen siehst, zeigt dir, daß es sich nicht mehr beschränken will auf den engen Kreis derer, die Mich da schon lieben und Mich zu entschädigen suchen. Nein, es möchte hinausdringen um der Liebe der Liebenden willen, es möchte auch andere mit fortreißen und allmählich zieht es hie und da andere mit hinein, wenn ihr es auch nicht seht, aber es ist so.

Um der Liebe der Liebenden willen schlägt das Feuer umher, greift um sich, verzehrt alles Unheilige, das da vor sich geht. Die lauen Seelen, die bisher mir fremd gegenüberstanden, aber doch noch ein kleines Fünklein des Glaubenslebens in sich bergen, sie lassen sich, da sie von der Liebesglut Meines Herzens hören, berühren und hinreißen, und das Feuer Meiner Liebe, das da ausgeht aus Meinem Herzen, verzehrt allmählich die Schlacken in ihnen und sie sind, ohne es zu wissen, Kinder Meines Herzens."

Und ich sehe N. um das Feuer herumgehen, zwar verzagt, aber doch dieses Feuer anfachen. Ja, ich sehe ihn, wie auch er von diesem Feuer verzehrt wird, doch nicht so in dem Maße wie N. Seine Gestalt bleibt matt und gebrochen.

Jesus: "Habe nur guten Mut, Mein Sohn, es kommt die Zeit, wo auch du von dem Feuer verzehrt, von der Flamme dieser Liebe verzehrt wirst und hineinbläst in die Flammen, und viele, viele wirst du noch herbeiführen. Siehe, zwar ist noch matt und gebrochen dein Lebensgeist, aber in den Herzen deiner Beichtkinder zündest du die Flamme an. Werde nicht mutlos, Mein Sohn!

Siehe, hier hast du das Gegenbild von dir selbst in diesem deinem Beichtkind. Sie bläst hinein in die Flamme, sie als das Sprachrohr, das Ich benütze, um viele, viele zur Erkenntnis Meiner göttlichen Liebe herbeizuführen. Sie selbst ist so matt und schwach und fühlt so wenig von der Liebesflamme, als ob sie gar nicht vorhanden wäre, daß sie bisweilen glaubt, sie sei auf dem Irrweg und gehe den Weg des Lasters.

Ihr beide seid bestimmt, vieles zu wirken in Meinem Reich, und darum muß Ich so tun, um die Demut zu wahren in Meinem Geschöpf, darum dürft ihr nicht sehen, was Ich durch euch tue in Meiner Kirche. Klein sollt ihr sein in euren Augen. Darum sollt ihr nichts sehen als eure Schwachheiten.

Du aber N., du hast den richtigen Plan gefaßt, fahre nur so fort, führe ihn nur aus. Wo du eine Person findest, eine jungfräuliche Seele, wo du einen Priester findest, der da ein gläubiges Gemüt hat und sich von dir bearbeiten läßt, dem sage nur, daß er in Einverständnis kommen muß mit den Lehrern und den Kindererzieherinnen, weil ja die Welt überflutet ist mit jungfräulichen Seelen, welche die Kinder erziehen sollen; denn dem weiblichen Geschlecht ist die Anlage dazu gegeben, denn weibliche Herzen sind mehr geneigt zur Andacht und Frömmigkeit. Es ist ihnen von Meinem Vater so gegeben, weil es bestimmt ist, die Kinder mehr zu erziehen als der Mann.

Darum arbeite an den Pfarrern, wo sie auch stehen, damit sie sich in Einklang setzen mit den Lehrern und auch mit den Erzieherinnen, und diese durch Frömmigkeit und gute Sitten der Jugend recht zur Seite stehen, überall den Liebesbund empfehlen, die öftere, heilige Kommunion empfehlen, denn nur von dieser Stätte aus kann die Jugend dazu gebracht werden, sich oft an Meinem Tisch einzufinden, am Tisch des Herrn."

Barbara: "O Herr, wie ist es denn mit der Tochter der Frau N., die in London starb? Ist sie denn gerettet?"

Jesus: "Sie ist nicht für ewig verloren, aber sie soll büßen, was ihre Mutter an ihr gefehlt, sie soll büßen, bis es Meiner Gerechtigkeit gefallen wird, sie zu erlösen... sie hat Mich verschmäht im Leben, sie hat sich von Mir getrennt im Leben, nun will Ich Mich, solange die Welt steht, von ihr trennen. Sie wird Mein Angesicht nicht sehen, solange die Welt ist, bis dieses Geschlecht wird vergangen sein, allen zum warnenden Beispiel, aber verloren ist sie nicht. Sie ist ihrer Mutter immer gefolgt, aber weil sie so große Menschenfurcht hatte, auch noch auf dem Totenbett, und nicht mit Mut das nach außen verteidigte, was sie in ihrem Innern empfand, darum soll sie jetzt empfinden, was diese Menschenfurcht für Schaden mit sich bringt. O die schnöde Menschenfurcht, wie viel Schaden verursacht sie in Meiner Kirche!

Du aber gehe noch einmal hin zu Frau N. Mein Geist wird dich begleiten, und damit das Werk, das Ich begonnen, in euch vollendet werde, sollt ihr Mir die Beharrlichkeit entgegenbringen; durch eure Beharrlichkeit wird Mein Werk gekrönt werden."

Barbara: "O Herr, die Schwester der Frau N., die in London ausgesöhnt mit Dir starb, kommt hierher. Soll ich ihr denn sagen, wie es ihrer Schwester in der Ewigkeit geht, damit sie in sich geht?"

Jesus: "Die glauben es nicht. Der tierische, sinnliche Mensch begreift das Übersinnliche, das Übernatürliche nicht. Viele, ja die treuesten und besten Kinder Meiner Kirche glauben ja vielfach nicht, daß es möglich ist, auf übersinnliche Weise etwas zu erfahren oder tun zu können. Und doch ist es so! Ihr müßt euch nur anschließen an das Leben Meiner Kirche. Ihr müßt nur Schritt für Schritt ihr folgen, und ihr werdet sehen, daß es etwas Übernatürliches, etwas Übersinnliches geben muß und gibt; denn so wie Ich in dieser Meiner Dienerin wirke und in jeder Seele, der Ich Meine Gnade zufließen lasse, über die Ich Meine Gnade ausgieße, so lebt und wirkt Meine heilige Kirche. Alles an ihr ist übersinnlich und zugleich überirdisch und trägt das Gepräge einer anderen Welt an sich; darum ist es auch diesen sinnlichen Geschöpfen so undenkbar, so unbegreiflich. Fürchtet nichts, Ich werde mit euch sein und Meine Kirche trotz aller Anfeindungen, trotz aller Schmähungen von seiten Andersgläubiger zum Siege führen.

Die Hölle wütet überall in all den verschiedenen Glaubensgenossenschaften gegen Meine allerreinste Braut. Jene möchte darauf ausgehen, diese ihr verhaßte Kirche zu vernichten, weil sie allein die vier Eigenschaften an sich trägt, die alle jene Glaubensgenossenschaften nicht an sich tragen. Meine Kirche muß aber dies erdulden, weil sie die heilige ist, die jungfräuliche Braut Meines heiligsten Herzens; weil sie die Trägerin der Heiligkeit ist und ihre Kinder zur vollendeten Heiligkeit führen soll und auch führen wird.

Noch nie seit achtzehn Jahrhunderten wird und soll ein anderes Jahrhundert bestehen, in dem so viele Heilige gelebt haben und leben werden als in diesem Jahrhundert: Heilige Priester, heilige Bischöfe, ein heiliger Papst an der Spitze, heilige Ordensleute, heilige Familienväter, heilige Familienmütter, heilige Jungfrauen in den vier Mauern ihrer Zimmer, wie es schon dieses Jahrhundert aufzuweisen haben wird; denn je größer die Verführung, je umfangreicher das Laster, je größer die Gefahren, desto glänzender die Tugend, die da blüht in einzelnen Seelen. Der katholische Priester, der da seines Amtes waltet mit Freimut und Entschlossenheit, der da, ohne auf zeitliche Vorteile zu schauen, nur das Wohl der unsterblichen Seelen zu fördern sucht, ist ein heiliger Priester, auch wenn er noch so verachtet und unbedeutend scheint, noch so großen Undank erntet von seinen Untergebenen oder von seinesgleichen.

Der Ordensmann, dem Ich die Aufgabe gegeben, das beschauliche mit dem tätigen Leben zu verbinden, wenn er es tut, wie Ich gesagt, er ist ein Heiliger, auch wenn man ihn am wenigsten dafür hält. Nur Mut, Meine Söhne! Nur Mut, ihr Diener der katholischen Kirche! Einstens kommt die Zeit, wo alles wird offenbar werden, alle die Kämpfe, die ihr gekämpft, alle die Mutlosigkeit, die ihr besiegt, alle die Sünder, denen ihr zugeredet und nachgegangen seid; wenn sie sich auch nicht bekehren, euer Lohn bleibt euch doch.

Nur Mut, ihr alle, ihr treuen Kinder! Nur zusammenstehen zu einem Bund! Ausgegangen ist das Übel aus Meiner Kirche. Weil sie reich gewesen, ist sie üppig geworden, diese jungfräuliche Braut, und der Reichtum, er schadet überall, am meisten aber an derjenigen, die Meine Braut ist, die Braut des ärmsten Jesus! Aber nur Mut, die Schäden werden beseitigt und ein anderes Reich wird erstehen; Meine Kirche wird erblühen wie noch nie."

Und jetzt sehe ich die liebe Mutter Gottes, wie Sie tätig, wie Sie beschäftigt ist für den Liebesbund, alle diejenigen zu unterstützen, die das Werk des Liebesbundes fördern. Wie es scheint, vervielfältigt Sie Sich so oftmals, wie eine treue Seele sich vorfindet.

Barbara: "O Herr, wie sollen denn diejenigen, die guten Willens sind, ihren Eintritt in den Liebesbund bewerkstelligen?"

Jesus: "Es ist gut, wenn N. ein Register führt, weil der Mensch gar sinnlich ist und etwas mit den Sinnen Wahrnehmbares in Händen haben möchte. Gut ist es schon, aber es wird noch wenig nützen, solange es noch so im Verborgenen ist, doch kann es ja niemand schaden, auch wenn noch harte Stürme kommen. Streben ja doch diejenigen, die eintreten, nur Gutes an, und das Gute wird gefördert, weil nicht wie bei vielen guten Genossenschaften das Geld mitspielt; denn alles muß, ohne den geringsten Geldverlust zu erleiden, bewerkstelligt werden. Niemand darf eine Münze verlangen, Ich behalte das Mir vor, damit niemand sagt und der heiligen Kirche vorwirft, daß es Geldmacherei sei. Uneigennützig müssen alle Mitglieder des Liebesbundes sein, alle, die teilnehmen an dem Liebesbund, alle, die ihn fördern, alle, die Mitglieder sammeln, alle, die sich bemühen, andere herbeizuführen und den Priestern zuzuschicken. Kein Geld, nichts, nichts darf eine Seele annehmen.

Man soll das Gute an Armen wirken und an armen Priestern, wo ein Armer studieren möchte, wo ein Jüngling ist, der sich zum Priester ausbilden will, oder wo sonst die Not groß ist, wie in den Missionen, und überall gibt es ja Zwecke, wo man seine Beiträge anbringen kann, aber für dieses Werk darf nichts genommen werden, alle die Zettel umsonst, es wird sich schon eine Person finden, die Ich mit zeitlichen Gütern gesegnet, die das Geld dazu hergibt, damit man alles unentgeltlich austeilen kann."

Barbara: "O Herr, ich bitte Dich, sag uns doch zu unserer Ermutigung, was eine Jungfrau, die guten Willens ist, fertigbringen kann, denn weil wir Jungfrauen in der Welt für nichts tauglich gehalten werden, traut man sich selbst auch gar nichts zu und erschrickt, wenn man von der heiligen Theresia hört, daß sie so viele Seelen durch Gebet gewonnen, wie der heilige Franz Xaver durch sein Wirken."

Jesus: "Diese kann so viel fertigbringen, daß Ich um einer Jungfrau willen ein ganzes Land verschone. Was eine heilige Theresia konnte und tat, könnt auch ihr, ihr treuen Seelen, ihr jungfräulichen Seelen. Theresia war auch ein Adamskind wie ihr alle. Und lest nur ihr Leben, und wenn es ausführlicher geschrieben wäre, so würdet ihr sehen können, was für ein armseliges Menschenkind sie war, aber die Ausdauer und der feurige Eifer, womit sie sich selbst ertrug, ihre Schwächen erduldete und nicht mutlos ward, ihr feuriger Eifer, womit sie Meine Rechte verteidigte, indem sie überall, wo sie konnte, das Feuer der Gottesliebe anzublasen bemüht war, machte sie zu dem, was sie ist, verlieh ihr die Gnade der Beharrlichkeit bis ans Ende, und allmählich geht eine solche Seele ein in Meine Geheimnisse, wird überirdisch noch in diesem Jammertal. Nur Mut, ihr jungfräulichen Seelen! Ihr alle könnt eine heilige Theresia werden! Auch sie aß und trank und schlief und erholte sich. In allem könnt ihr Mich finden!"

 

Fest Mariä Heimsuchung 1897

"Leiden und Verdemütigungen sind der einzige Weg, der Meine Kirche aufrechterhalten wird."

Lied: Zu dir, o Maria...

Barbara hatte vom Herrn gehört, daß eine Verwandte ein Knäblein bekommen würde. Jedoch kam es anders. Dadurch entstand Gelächter bei den Verwandten. Aber statt dessen gab Er uns die Bekehrung einer Seele, um die wir schon lange und immer wieder vergeblich den Herrn angefleht hatten.

Barbara: "O Herr, ich habe gar keine Lust mehr, ich klage nicht mehr, aber ich glaub' es auch nicht mehr, wenn Du auch noch Deinen Spott an mir hast, o Herr. Ja, ich bin gar nicht mehr so leichtgläubig, heute bist Du mir Schuldner. Ich weiß es, daß ich eine armselige Sünderin bin, und daß Du die unendliche Majestät bist. Das habe ich immer geglaubt und deswegen mich ganz ohne Vorbehalt Dir überlassen, und wenn ich falle, so hast Du mich in das Gewühl des Tages hineingeworfen, Du hast es gewollt, indem Du mich hineingestellt.

Siehst Du, seitdem Du mir die Last ein wenig erleichtert hast, wie da mein Herz mit Dir verkehren möchte. Du, die unendliche Majestät Gottes, hast mich durch Dein Blut erlöst; Du hast mir den Heiligen Geist gesendet, Du hast mich geheiligt im Sakrament der Firmung, und dann bist Du in der heiligen Kommunion eine so innige Vereinigung mit mir eingegangen, daß ich Dir recht dankbar sein muß.

Aber siehe, diese Gnade bietest Du allen Menschen an und sogar in Hülle und Fülle, wenn sie nur guten Willen zeigen; aber auf so außergewöhnliche Weise die Menschen zu führen, ist doch eine recht heikle Sache und für mich arme Sünderin eine recht schwierige zudem. Ich habe nichts gescheut, alle die Leiden und Umstände, die diese Aufgabe mit sich brachten, freiwillig hingenommen; denn Du hast ja gesagt, daß Du mich nicht zwingst dazu. Und jetzt, da ich jahrelang für eine Närrin hingehalten worden bin für Dich, spielst Du mir solche Streiche! Verzeihe mir, daß ich glaube, es sei der böse Feind, daß ich zweifle und böse bin und Dir nicht mehr folgen will!

Mein Jesus, Du winkst mir! Du bist heute aber außergewöhnlich liebenswürdig, warum denn? Ja, ich traue Dir nicht mehr! Wenn Du es wirklich bist und nicht ein anderer Geist, dann sage es mir, wie es denn kommt, daß ich manchmal etwas erfahre, und zwar deutlich, und Du es ganz anders lenkst, als ich es erfahre, wo ich doch glaube, daß Du es mir gesagt oder Deine heilige Mutter oder ein Seliger des Himmels."

Jesus: "Meine Tochter! Du mußt wissen, daß Mein Herz betrübt und bedrückt ist, tief bedrängt und bedrückt, daß Es in einer Zeit steht, die gar so schlimm ist, und doch ruhig bleibt, ruhig auf Seinem Posten. Mein Herz schlägt Tag und Nacht im Heiligsten Sakrament unter euch, ob es Dank erntet oder Undank, ob Menschen da sind, die Ihm ihren guten Willen entgegenbringen oder nicht. Mein Herz bleibt unerschütterlich treu Seinem Beruf, immer wieder treu Seinem Beruf. Versteht ihr Mich, Meine Kinder?

Als Ich von euch schied, als Ich die Welt verlassen und wieder heimgehen wollte zu Meinem himmlischen Vater, da sann Ich ein Mittel aus, um diese Menschheit, um derentwillen Ich den schönen Himmel, den Schoß Meines Vaters verließ, nicht allein zu lassen, da sann Ich ein Mittel aus, um zu Meinem Vater zurückkehren zu können und doch bei Meinen Brüdern, Meinen Schwestern zu bleiben, sie nicht verlassen zu müssen. So lieb bist du Mir, so lieb seid ihr alle Mir, daß Ich Mich zu eurem Genossen machte, daß Ich Mir einen Beruf erwählte, der Mich fesselte mit starken Banden an euch. Dieser Beruf ist es, der Mich im Tabernakel festhält, und die Bande, die Mich halten, das ist die Liebe zu euch, zu den Menschen.

Siehe nun, wie viele da sind, die Mir untreu werden, die nicht mehr zu Mir kommen, die Mich verspotten, die Mich lästern tagein, tagaus, jahrein, jahraus, bis zum letzten Atemzug ihres Lebens, und das Band der Liebe, das Mich an sie fesselt, ist nicht gelöst, solange Meine Gerechtigkeit diese Seele nicht von der Erde hinwegnimmt. Das Band der Liebe umschlingt die Seele bis zum Tod. Nun aber, wer soll diese Gerechtigkeit überbrücken, wer soll diese Barmherzigkeit besänftigen? Meine Barmherzigkeit ist unendlich groß, größer als die gesamte erschaffene Schöpfung, größer als alle Welten zusammen, sie ist unendlich, und dieses Geschöpf, das diese Barmherzigkeit mit Füßen tritt, ist und bleibt aber doch Mein Bruder, Meine Schwester. Wer soll Mir nun Beihilfe leisten, wer soll Mir nun beistehen in Meinem Beruf, da Ich ja doch in der ganzen sichtbaren Schöpfung keinen Beruf allein gestellt? Jedem Beruf habe Ich seine Beihilfe gegeben.

Der Priester, der sich den heiligen Beruf erwählt, Priester zu werden, ihm habe Ich Beihilfe gegeben in seinem priesterlichen Amt. Fromme Seelen, die ihn unterstützen sollen, um das Samenkorn, das er ausstreut, auch hie und da hineinzubringen auf ein unfruchtbares Erdreich. Da muß Ich die Seelen benützen, die den Boden auflockern und ihn aufrütteln, damit das Samenkorn, das da durch Meine Diener hineingestreut wird, nicht überwuchert werde, und hätte Ich dem Priester keine Beihilfe gegeben zu seinem Beruf, er würde allein wenig ausrichten. Dem Vater, der Mutter, die Ich berufen in den Ehestand, ihnen habe Ich Beihilfe gegeben; diejenigen, die Ich für Mich bestimmt, die sich ganz Mir weihten, habe Ich zusammengeführt, in einer Genossenschaft zu leben, und wenn nicht in einer Genossenschaft, dann wie die Jungfrauen in der Welt. Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, deswegen habe Ich euch zu dritt zusammengeführt, damit auch ihr nicht allein steht, um der Welt zu zeigen, daß Ich jedem Beruf Beihilfe geben will.

Es gibt Stunden, wo der Mensch allein erliegen würde, wenn er nicht hie und da sich halten könnte an einen anderen Menschen. Nun aber, da Ich diesen Beruf erwählt habe, denn als Gott beherrsche und regiere Ich den ganzen himmlischen Hof, bin Ich aber im Allerheiligsten Sakrament nicht nur Gott, sondern auch Mensch, und obwohl Mir der ganze himmlische Hof zu Gebote steht und Tag und Nacht Ich bedient werde von den himmlischen Geistern, obwohl Ich Tag und Nacht angebetet werde von Meiner lieben Mutter und von den Heiligen, je nach den Ständen und dem Unterschied, wie sie Mich auf Erden geliebt und angebetet, denn jene Seelen, die Mich am meisten im Heiligen Sakrament geliebt und geehrt, tun es auch, solange die Welt besteht, mit Vorliebe mehr als andere. Auch sie beten Mich an und umringen euch, wenn ihr vor dem Tabernakel erscheint. Jene Heiligen sind es, die sich mit Vorliebe mit euch vereinigen, die desgleichen auf Erden auch getan.

Ich will hier Seelen, die Mich in Meinem Beruf unterstützen, und diese sollt ihr sein, ihr Geschöpfe, die Ich erschaffen, ihr Kinder der katholischen Kirche. Euch verlange Ich um Meinen Tabernakel, euch will Ich sehen, um euch will Ich das Band der Liebe schlingen, und da nun so viele Meiner Brüder und Schwestern fern bleiben von Mir, Meiner spotten und lästern, so sinne Ich auf Mittel, um Meine Barmherzigkeit ausüben zu können an diesen Geschöpfen. Und wer, meint ihr wohl, wen Ich Mir erwählt habe, um Brücken zu bauen? Euch habe Ich erwählt, euch, Meine liebsten Kinder, ihr alle, die ihr teilnehmen wollt an dem Liebesbund.

Durch euch will Ich Brücken bauen, um Meine Gerechtigkeit zu überbrücken, ihr sollt die Schwestern der Barmherzigkeit sein, und wie anders könnt ihr denn diese Brücken bauen, als wenn Ich euch Spott bereite, das Gelächter eurer Mitmenschen errege, damit ihr jene Geschöpfe, die Meiner spotten, die Mich verlachen und bis zum letzten Atemzug Meiner spotten, wieder gewinnen könnt. Also seid zufrieden, wenn hie und da etwas vorkommt, wodurch ihr das Gerede eurer Mitmenschen erregt, und ein wenig bewitzelt und bespöttelt werdet. Seht, den Beruf, den ich euch gegeben, sollt ihr so wacker und tapfer ausüben wie Ich. Oder ist es euch nicht genug, wenn Ich euch zu Meinen Gehilfinnen Mir erwähle, daß ihr Mich unterstützen sollt? Liebhaber habe Ich viele in der Welt, auch viele, viele eifrige Diener.

Ja, Ich lobe den Eifer Meiner Diener. Aber solche, die um Meinetwillen Spott erleiden und selbst von denen, die Meine Stelle vertreten, selbst von solchen, die gute Christen sind, dazu finde Ich wenige, wenige in der Welt. Versteht ihr Mich, Meine Kinder? Wenn du nun, Meine Kleine – so nenne Ich dich jetzt auch, denn sobald eine Seele über sich weggeht und tut, was Ich ihr sage, so ist sie klein geworden in Meinen Augen -, wenn du, Meine Luise, über dich weggehst, dadurch kannst du Mir und könnt ihr Mir Seelen zuführen, und dieses ist es, was Ich verlange; ob in Erfüllung geht, was euch nun ein wenig Ehre eintragen würde und einem guten Ehepaar Freude machte, ist nicht viel daran gelegen. Jenes Ehepaar ist gut und fromm und treu in Meinen Geboten, und die Kinder, die Ich ihnen schenke, werden sie erziehen nach Meinem Willen, und Mir steht es frei, welches Kind Ich für Mich berufe. Dies alles ist einerlei. Mir ist nur darum zu tun, Seelen zu retten, und durch Verdemütigungen kannst du und könnt ihr Seelen retten.

Also, ihr Priester, versteht ihr Mich? Solange die Welt so abwärtsgeht, solange der Strom der Zeit abwärtsfließt, solange die vielen Seelen, die da verlorengehen, nicht anders können gerettet werden als durch Leiden, durch Sühneleiden, durch Verdemütigungen, durch Spott und Hohngerede, selbst von denen, die euch vorstehen und unterstützen sollen, solange werden noch Dinge vorkommen, so ähnlich wie hier bei diesen Meinen Dienerinnen.

Seht, es ist einmal der Fels Petri Meine heilige Kirche, die Ich gegründet und gestiftet habe, es ist nun einmal dieses der Fels, auf den Ich Meine Kirche gebaut, und doch scheint es jahraus, jahrein, als ob es umgekehrt wäre. Ihr seht alle eure Opfer unbelohnt, ihr seht, wie es immer abwärts geht trotz all eurer Mühe und des Gebetes Meiner Kirche. Schon zwölf, ja dreizehn Jahre ermahnt Mein Statthalter in Rom und fordert seine Diener auf zum Gebet, und in erhöhtem Maße zum Gebet, und doch scheint alles verloren, und mit immer mehr Spottreden und Verdemütigungen werdet ihr überhäuft, ihr Diener.

Also, so ist es hier bei Meiner Dienerin! Sie soll und muß den Kreuzweg gehen, den eucharistischen Kreuzweg; sie soll und muß Mich unterstützen in Meinem Beruf; sie soll und muß euch unterstützen in eurem Beruf. Darum lacht und spottet ihr nicht, wenn Dinge vorkommen, worüber die Welt lächelt und spöttelt. Seht nur, die ganze Geschichte Meiner Kirche, Meiner jungfräulichen Braut, ist in ihr verwirklicht. Ihr sollt euch überzeugen von dem, was Ich zu euch spreche, von den Worten, die Ich durch sie an euch richte. Seht, wenn Ich diese Sprache durch einen Gelehrten, durch einen in der Theologie und Dogmatik Unterrichteten und Gelehrten an euch richtete, dann würdet ihr sagen: Ja, er ist gelehrt und diese Sprache hat er aus seiner Glaubenslehre.

So aber richte Ich diese Sprache durch eine arme, ungebildete Frauensperson an euch, die, wenn sie zwei oder drei Sätze mit euch sprechen soll, ein wenig tiefgehend, ein wenig gelehrt, dann errötet sie, weil sie in ihrer Albernheit, in ihrer Einfachheit als einfaches, dummes Landmädchen nicht mehr gelernt hat und versteht.Den Liebesbund will Ich errichten, und alle, die glauben, daß Ich im Allerheiligsten Sakrament des Altares zugegen bin, müssen zu einem Bund zusammentreten, denn Ich wiederhole euch, daß die Zeit gekommen ist, wo Satan mit aller Wucht, mit aller Entschiedenheit, mit aller Energie auftritt in Meiner sichtbaren Schöpfung.

Ich habe es dir an einer anderen Stelle schon einmal erklärt, daß damals, als Satan noch ein Lichtengel war, er von der Gottheit großen Einfluß auf sich vereinte. Er wohnte in einem unzugänglichen Lichte, und das Licht der Gottheit überschattete, überstrahlte ihn in überreichem Maße.

Deswegen hatte er viel hineingeschaut in die Tiefe, in die Abgründe der Gottheit, er hatte viel geschaut in die Pläne der Gottheit, und weil nun die unendliche Barmherzigkeit Gottes und Seine unendliche Liebe die Welt erschaffen wollte, um Sich in ihr zu verherrlichen, um Sich in der Menschheit zu erfreuen, und der Himmel, der nun erschaffen war mit allen seinen Himmelsbewohnern, und diese Geister, die ihm da so ähnlich waren und von Seiner Gottheit so reichlich überschattet waren, daß sie diese arme Menschheit doch weit überstrahlten, denn der Mensch, die zweite Schöpfung, die Gott ähnlich sein sollte, war doch bei weitem schwächer, also nicht so vollkommen wie die erste Schöpfung, weil Ich in gewissem Sinn eine Abstufung erschaffen wollte. Die erste Stufe jener Gottebenbildlichkeit sollten die Engel, die himmlischen Geister sein. Die zweite Stufe Seiner Gottebenbildlichkeit dagegen der Mensch.

Nun aber sollten beide Abstufungen eine Prüfung bestehen, denn sie waren doch beide, obwohl Gott ähnlich, doch nicht wie Er, also nicht Götter wie Gott Selbst. Und da Er die erste Stufe nur prüfen wollte durch die zweite Stufe Seiner Erschaffung, so mußte der Mensch, den Er mit Fleisch umgeben wollte, das Mittel sein, um diese Prüfung zu verwirklichen.

Der Mensch ging aus der Schöpferhand hervor als ein reines Wesen, wie jene Schöpfung, die Mich umgab, aber er war genommen aus der Materie der Erde. Sein Leib war genommen und gehörte demnach dem Schöpfungsteil an, den Ich dereinst wieder in sein Nichts zurückfallen lassen will. Dieses war ein Plan, der in beiden Fällen Meine Gerechtigkeit und Meine Barmherzigkeit befriedigen sollte. Meine Gerechtigkeit, weil der Engel nur ein reiner Geist war, weil er Mich Tag und Nacht schaute, weil er in einem unzugänglichen Lichte wohnte, weil er nicht genommen war aus einer Materie, die da dereinst wieder in ihr Nichts zurückfallen würde, weil er ein reiner Geist war, ganz nach Meinem Ebenbild erschaffen und eingeweiht in Meine Geheimnisse, erschaffen wurde in ungetrübtem Glück, nur geschaffen war zum Lieben und zum Dienen, und wieder zum Lieben und zum Dienen, denn sein Dienst war ihm kein Joch, er bewirkte in ihm die Liebe, und die Liebe bewog ihn zum Dienen; denn er schaute Meine unendliche Schönheit, Meine unendliche Liebenswürdigkeit.

Meine Barmherzigkeit sollte befriedigt werden, indem Ich den Menschen, die zweite Stufe Meiner Erschaffung, mit Fleisch umgab und deswegen, weil er diesen zerbrechlichen Leib mit sich herumträgt, und der genommen ist aus der dereinst in sich zurückfallenden Erde und deswegen hinneigt zu dieser Erde und bedeutend schwächer ist und nicht so rein erschaffen wie jene Geister, die Ich so rein erschaffen und in unzugänglichem Lichte wohnen hieß. Nun sollt ihr wissen, ihr Völker, und besonders ihr Priester, warum jetzt Satan so wütet.

Seht, als er nun die Prüfung nicht bestand, wandte sein ganzer Haß, seine ganze Bosheit, sich den Menschen zu, um dessentwillen er so schrecklich gestraft wurde. Aus Barmherzigkeit und um Meine Gerechtigkeit zu befriedigen, denn Ich muß dies tun, Ich muß als Gott so handeln, gerecht und heilig und barmherzig und liebevoll, so gab Ich ihm einen Teil des Lichtes mit, das er im Himmel in Meiner Nähe, in Meiner Umgebung, besaß.

Er hat noch Licht, aber dieses Licht beschränkt sich nur auf dieses Weltall, auf diese erschaffene Schöpfung, und vieles durchschaut Satan in der Schöpfung. Manchen Menschen kann er deswegen schaden, weil er in gewissem Sinne und eine Zeitlang teilnimmt an Meiner Allwissenheit. Er weiß viel, und er weiß, wenn die Zeit gekommen ist, wo die Welt abgewichen ist, wo sie gottlos geworden ist, daß da Meine jungfräuliche Braut, die heilige Kirche, wenig Einfluß auf diese Menschheit hat und ausüben kann, weil die Menschheit zu gottlos ist: dann, ja dann wähnt er, sein Reich aufzuschlagen und sich dieser Menschheit zu bemächtigen, und dann, wenn er die ganze Menschheit unter seinem Dienst sieht, wähnt er, sich als Gott aufzuwerfen und zu herrschen die ganze Ewigkeit über diese sichtbare Schöpfung.

Dennoch hat Satan dieses Licht nicht überkommen, daß nämlich die Welt einmal in ihr Nichts zurückfällt, auf ewig verschwindet. Dieses Licht hat ihn nicht überkommen. Er glaubt, es komme eine Zeit, wo er aus dieser schrecklichen Qual, in der er sich jetzt befindet, werde befreit sein, und werde seinen Thron aufschlagen über diese zweite Schöpfung und so herrschen neben Mir durch die ganze Ewigkeit, Mir gleich, denn listig, wie er ist, ist er doch ein Geschöpf und hat etwas Dummes an sich, wie die Menschen sich ausdrücken: Dummheit und Verblendung!

Die Zeit ist nun gekommen, wo Satan schrecklich wütet, wo er alles zu verschlingen droht, und wartet nur noch ein paar Jährchen und ihr sollt sehen, wie Satan sein Reich aufschlägt, welche Triumphe die Hölle feiert. Darum heißt es einstehen mit aller Entschiedenheit, einstehen für Meine Rechte.

Du, Meine jungfräuliche Braut, bist tief betrübt, du dauerst Mich, weil du so traurig einhergehst, Ich habe Mitleid mit dir, Ich möchte dir helfen! Du bist tief betrübt wegen deiner Kinder, die du so sehr beweinst, und die du wieder gewinnen möchtest. Ich möchte sie dir alle wieder zuführen, aber siehe, Ich brauche Stützen, Ich brauche Helfer und Gehilfinnen, und diese Stützen und Gehilfinnen sind die treuen Kinder der katholischen Kirche.

Darum auf, liebe Seele, kein Spott, keinen Hohn, keine Verdemütigung sollst du dir ersparen, mit freier Stirn hintreten vor jene, die sich von Mir gewandt. Du aber, o Priester, sollst mit Freimut, mit Löwenmut, hintreten auf die Kanzel.

Ich bitte dich noch, Meine Kleine, diese Abschrift, die Ich heute an euch gerichtet und durch euch an viele, ja an alle richten möchte, die noch an Mich glauben, vor allem Meinem Freund zum Lesen zu bringen, und auch diesen Spott sollst du noch hinnehmen, er soll es durchlesen, gut durchlesen und studieren, er soll danach handeln als ein echter Weltmann, der frei seinen Glauben bekennen will; denn an der Männerwelt, die Ich zu Meiner Fahne stellen will, ist viel gelegen. Er soll es nur lesen, du sollst es ihm in die Hände geben."

Barbara: "O Herr, wen meinst Du denn eigentlich, N. oder N.? (Worauf der Herr sagte, es seien beide.) O Herr, was soll ich denn mit Frau S. anfangen? Denn sieh doch, ich richte gar nichts aus, sie läßt sogar vor mir die Türen verschließen. Soll ich denn wieder hingehen?"

Jesus: "Ich habe dir ja in der ganzen Belehrung gesagt, daß du nichts scheuen sollst, kein Gerede, kein Gespötte, keine Bosheit der Hölle, weil sie diese Seele und alle Bewohner in ihren Klauen hat. Durch den Freimut, womit du vor die Mädchen trittst, will Ich diese Seele retten. Ich habe dir Meinen Schutz versprochen, und Ich werde Mein Wort halten, wenn auch nicht alles gelingt in dem Maße, wie ihr meint. Seht auf Meine jungfräuliche Braut. Seht doch, wie sie wartet und wartet, und alles scheint umsonst. Werdet nicht müde, Verdemütigungen und Leiden auf euch zu nehmen. Leiden und Verdemütigungen sind der einzige Weg, der Meine Kirche aufrechterhalten wird."

Barbara: "O Herr, soll ich denn trotzdem auch immer noch in dieses andere Haus gehen?"

Jesus: "Tue es nur! Der Spott und die Verdemütigung sind deine Ernte. Klein sollt ihr werden, klein in euren Augen, und darum diese Verdemütigungen. Und nun, Meine Kleine, wirst du jetzt zufrieden sein, oder bist du Mir noch böse, weil Ich dir den Streich gespielt? Warum wolltest du Mir heute entfliehen, du arme Kleine, du wolltest Mir entfliehen?"

Barbara: "Ja, mein Jesus! Es ist halt doch noch der Stolz in mir und demütige mich nur, bis ich über alles gleichgültig hinweggehe. Nun aber sehe ich meine Schwester von A. neben mir. Warum denn?"

Jesus: "Ja, weil sie neben dir steht!"

Barbara: "Also ist sie eingereiht in unseren Liebesbund?"

Jesus: "Ja, ja, sie ist eingereiht und auch deine Schwester, aber diejenige, die auch Spott und Unrecht für Mich leidet, wie deine Schwester in A., ist näher bei Mir. Und grüße sie und grüße Mir alle, die in dem Liebesbund stehen, welche die Worte, die Schriften lesen, alle, die nach Mir verlangen, alle, die guten Willens sind!"

Schon seit Juli 1896 baten wir wiederholt den Herrn um die Bekehrung der Frau N., erhielten aber stets eine abschlägige Antwort, wie etwa: "Empfehlet Mir doch lieber die Armen. Seht doch, diese Frau, die alles in Hülle und Fülle genießt und die, anstatt Mir dankbar zu sein, Meine Wohltaten gebraucht, um Mich zu beleidigen." Manchmal gab Er auch gar keine Antwort, sondern schüttelte mit dem Kopf: "Nein, nein, nein!" Vor einiger Zeit aber ließ der Herr die Bemerkung fallen: "Solange noch der Atem ein- und ausgeht, sollt ihr die Hoffnung nicht aufgeben."

Da dachte N. bei sich, jetzt will ich Ihm mal den guten Willen entgegenbringen und hingehen, wiewohl ich weiß, daß Frau N. mit ihren Mädchen abgemacht hat unter Strafe der Enterbung, jeden die Treppe hinunterzuwerfen, wie sie sagte, der ihr von Gott spreche, weshalb bisher jeder Priester an der Türe abgewiesen wurde. Vielleicht knüpft Gott Seine Gnade an den Besuch, und dann habe ich doch den Trost, nichts versäumt zu haben.

Das erste Mal fügte es Gott, daß Frau N., nichts ahnend, N. mit ihrer Begleiterin als alte Bekannte mit mehr als herzlicher Freude aufnahm, und während ihre Begleiterin sich mit ihrer Haushälterin in einem anderen Zimmer unterhielt, dachte N., wiewohl es ihr leid tat, alles umzustimmen: Jetzt gilt es, jetzt oder nie! Und ging ihr energisch zu Leibe und redete ihr von der Ewigkeit, von der Hölle, dann von der Barmherzigkeit Gottes bis zum letzten Atemzug; von der liebevollen Fürsprache und Macht der lieben Mutter Gottes während fast zwei Stunden mit so eindringlichen Worten, die ihr Gott eingab, daß Frau N. sich öfters die Tränen aus den Augen wischte, und als N. sie fragte, ob sie denn glaube, daß Gott dem größten Sünder sofort verzeihe, wenn er nur einmal aus Herzensgrund sage: Es reut mich, Dich beleidigt zu haben, da sagte sie: "Ja, das glaube ich."

Als N. dann sagte: "Gott trägt nichts nach, Er ist die Güte Selber," sagte sie: "Ja, Er ist die Liebe und Freundlichkeit Selber." Als N. ihr erklärte, welch ein Trost in der heiligen Beichte liege, wie dies N. und N., ihre Bekannten, auch erfahren hätten und sie fragte, ob es ihr denn schwer dünke, sagte sie: "Nein, das ist nicht schwer!", und sie versprach, sich bald mit Gott auszusöhnen. Als N. aber fragte, ob sie ihr einen Priester besorgen solle, sagte sie: "Das will ich selbst besorgen."

Als N. aber nach sechs Tagen wieder zu ihr kam, war alles anders. Ihr Dutzfreund, Geheimrat N., ein Freimaurer, war bei ihr und hatte ihr die Ewigkeit und Gott wieder ausgeredet und ihr gesagt, sie wollten lieber miteinander in die Hölle. Die Haushälterin sagte gleich: "Frau N. hat die ganze Nacht nach ihrem Besuch nicht geschlafen, sie hat fortwährend geseufzt." N. sagte: "Besser ist es, einmal eine Nacht nicht zu schlafen, als in Ewigkeit in Verzweiflung zu liegen."

Aber die Haushälterin bat N., morgen wieder zu kommen, sie hoffe, es fertigzubringen, daß sie vorgelassen werde. Am anderen Tag sagte die Haushälterin, sie werde aus ihrem Dienste entlassen, wenn sie N. nochmals zu ihr lasse. Frau N. habe gesagt, sie verzichte auf ihre Besuche, sie möge sie mit Ruhe sterben lassen, sie wolle sich nicht bekehren, sie wolle in die Hölle, wo Musik wäre, und wo überhaupt der Himmel wäre!

Trotzdem schickte der liebe Heiland N. wieder hin, wiewohl Frau N. jedes Mal um diese Stunde die Türe schließen ließ, aus Furcht, sie käme herein. N. ging auf Wunsch des Herrn täglich hin unter großen Ängsten wegen des Freimaurers N., der täglich kam, und ließ ihr sagen: "Wenn Frau N. auch auf ihre Besuche verzichte, so verzichte N. nicht so leicht und schnell auf ihr ewiges Glück, der Himmel sei, wo Gott sei. Die sechzig Millionen Märtyrer der heiligen Kirche seien auch keine Esel gewesen, darunter habe es königliches und fürstliches Blut gegeben und größere Männer als ihr Freund N., wie ein Kanzler Thomas Morus; und noch zu unserer Zeit habe es gescheitere Ärzte gegeben, wie Pasteur und Récamier, die sich anders für die Ewigkeit vorgesehen hätten wie N. und dergleichen."

Und weil N. mit ihr nicht reden konnte, so sprach sie um so energischer den Mädchen zu und brachte ihnen auch jedesmal kleine Geschenke mit, um mit der sinnlichen Gabe die übersinnliche anzubringen. Als N. darauf wiederkam, bestanden die Mädchen wieder darauf, N. nicht vorlassen zu dürfen, sagten aber, daß Frau N. bereits gestern nach ihrem Besuch, wiewohl sie wieder die Türe verschlossen hatte, angefangen habe, ganz laut, ohne sich zu schämen, das Vaterunser und das Ave Maria zu beten.

Als N. Tags darauf wiederkam, sagten die Mädchen, der Geheimrat habe sie beide hereingerufen und gesagt: "Sagen Sie Frl. N., sie möge die Frau mit Ruhe sterben lassen, und ich käme selbst zu ihr und wolle es ihr sagen." Da sagte N.: "Sagen Sie ihm, er solle nur kommen, ich wäre ihm gewachsen, ich werde ihm die Lektionen lesen."

Er kam aber nicht. So energisch mußte N. auftreten, um den Mädchen Mut zu machen, die aus Angst vor ihm keine Priester rufen ließen, denn, sagten sie, er würde uns bei den Ohren nehmen und die Treppe hinunterwerfen.

Endlich fügte es Gott an einem Freitag, daß der Freimaurer in ein Kurbad reiste, und am Morgen seiner Abreise noch, als Frau N. schwächer wurde, riefen die Mädchen den hochwürdigen Herrn Pfarrer. Sie bekam zunächst die heilige Ölung, weil die Schwäche zu groß war, und als mittags die Schwäche nachließ, konnte sie auch beichten. Nach der Beichte sagte Frau N. selbst zu den Mädchen: "Betet, betet," und sie fing selbst an, das "Gegrüßet seist Du Maria" zu beten, und so mußten es ihr die Mädchen an die neunzig Mal vorbeten, und wenn sie am Ende waren, fing sie selbst wieder an. In der Nacht befiel sie ein Schlaganfall und sie konnte nur noch gebrochen sprechen. Die Mädchen flüsterten ihr von da an von Zeit zu Zeit Akte der Reue zu, und so lebte sie noch vom Freitag bis zum Dienstag und starb im Gebet. Während der heiligen Wandlung am Freitag erschien sie Barbara; sehr, sehr traurig, arm und alt eingeschrumpft aussehend, und es wurde Barbara gesagt, daß dieses Aussehen deren große Armut bedeute.

Jesus: "Weil sie sich nur bekehrt hat aus Furcht vor der Hölle allein, so muß sie Meine Gerechtigkeit fühlen. Wenn sie aus Liebe zu Mir ihre Sünden bereut und den Tod hingenommen hätte zur Buße dafür, so hätte Ich sie begnadigt und all ihrer Sünden nicht gedacht."

Einige Tage darauf begegnete N. eines der Mädchen und sagte: "Fräulein, wenn Sie nicht immer wieder gekommen wären und hätten uns so aufgeklärt und Mut gemacht, so hätte ich nie und nimmer den Mut gehabt, hinter dem Rücken meiner Schwester den Herrn Pfarrer zu rufen. Denn manche Träne habe ich schon geweint, wenn ich meine Schwester sagen hörte, ich will mit Frau N. in die Hölle gehen."

Letztere war nämlich sehr ungläubig. Daraus erkannte N., daß der liebe Heiland nicht umsonst gesagt, N. solle hingehen, obwohl sie verschlossene Türen vorfand. Aber auch das andere Mädchen, das sehr gelitten hatte durch die ungläubige Umgebung, so daß es keine Kirche mehr besuchte, sagte mir: "Es gibt doch einen Gott, denn sonst hätte Frau N. nicht fortwährend gerufen, ach Gott, ach Gott, und gebetet. Ich will aber jetzt eine gute Generalbeichte ablegen und Gott wieder dienen, wie es früher war."

Die beiden Mädchen waren nur so eingeschüchtert, weil Frau N. und der Geheimrat ihnen eingeschärft hatten, sie würden von der Erbschaftsliste gestrichen, wenn sie einen Priester rufen ließen. Frau N. hatte an vierzig bis fünfzig Jahre nicht mehr gebeichtet und keine religiösen Pflichten mehr erfüllt und alle Priester, die zu ihr kommen wollten, fortgeschickt.

 

Großes Gebet in der St.-Ignatius-Kirche 1897

"Die Sünden derjenigen, die ihr Meinem Herzen zuführen sollt, müßt ihr büßen."

Barbara: "Mein Jesus! Du Bräutigam meiner Seele! Ich bete Dich an aus dem tiefsten Abgrund meines Nichts. Ich danke Dir für alle Gnaden und Wohltaten, besonders aber für die Beschämungen und Verdemütigungen, die Du mir in diesen Tagen zugeschickt. Ich bitte Dich, o Herr, laß nicht zu, daß ich dem bösen Feind nachgebe, der mich zum Kleinmut verleiten will. Nicht wahr, Du bist es und kein anderer Geist? Wo soll ich mich hinwenden, um es zu erfahren? Wenn Du mir nicht beistehst, so muß ich verzagen. O ich arme, kleine und armselige Sünderin, ich hätte doch vielleicht besser getan, Deiner ersten Einsprechung nicht zu folgen, Deiner ersten Stimme kein Gehör zu geben, die mich berief, mich noch inniger an Dich anzuschließen."

Jesus: "Meine Tochter! Siehe, Ich verzeihe dir alle die verzagten Ausdrücke, die du diese Tage Mir vorbrachtest. Ich weiß ja, wie armselig der Mensch ist, Ich kenne die Menschenseele, Ich kenne auch die deinige. Ich kenne auch deinen guten Willen, und darauf kommt es an. Ich weiß, daß du Mich liebst, und zwar ohne Gefühl, und dies ist eine harte Prüfung für den sinnlichen Menschen. Aber siehe, Meine Tochter, Meine Braut, diese Tage müssen kommen; denn die Ferienzeit ist vorüber, die Brautreise ist durch, du bist jetzt eingetreten in den geistigen Ehestand, du sollst Mir jetzt Kinder gewinnen, geistige Kinder.

Und nicht nur du, sondern alle, die sich im Geist mit Mir vereinigen, Priester und Laien, deine beiden Mitschwestern, und alle deine Bekannten, die darum wissen, alle, die sich an dem Liebesbund beteiligen wollen. Und da kommen gar trübe Tage über eine solche Hausfrau, die da im Tagesgeschäft steht und überall Ordnung halten soll.

Siehe, was nützt es Mir, mit den Menschen Mich zu vereinigen, mit ihnen zu liebkosen, sie an Mich zu ziehen, um nur sie mit Tröstungen zu überhäufen? Was nützt es Mir und was nützt es diesen Seelen? Mein Gewinn ist, wenn diese Seele für Mich leidet, wenn sie die Last und Hitze des Tages auch für Mich trägt, und der Gewinn der Seele ist es, wenn sie Mich auch da liebt, wo Ich zuschlage, wenn sie Mir auch da treu bleibt und Mir nicht den Rücken kehrt, wo es scheint, daß Ich Mich von ihr abgewandt.

Du hast Mir diesen Morgen in der heiligen Kommunion gesagt, du seiest noch keine Sklavin, du seiest nur die Magd einer Sklavin und habest dir zu viel eingebildet und dich vorgedrängt, es sei deine Schuld. Es tat Mir leid, dich so betrübt zu sehen, aber siehe, dieses alles mußte so kommen, um deine Liebe auf die Probe zu stellen, und, obwohl es Mir weh tut, so mit den treuesten Kindern Meines Herzens zu verfahren, so ist es nur die Liebe, die erfinderische Liebe, die so verfährt mit ihren Kindern, mit ihren Bräuten.

Das ist noch nicht das Kreuz, woran du sterben sollst, noch nicht, wie Mein Diener dir sagte. Er hat recht, die am nächsten stehen, können einem tiefere Wunden schlagen als jene, welche weiter entfernt sind.

Aber was ist das Leiden von außen her, gegen das Leiden in sich selbst. So weit der Himmel von der Erde, so tief die Kluft zwischen den Seelenleiden, die im Herzen vor sich gehen, und Leiden, die von außen kommen, als da sind Krankheiten, Verfolgungen, Unterdrückungen, Verachtungen; alles das sind Kleinigkeiten, wenn Ich in der Seele bin und mit ihrem Herzen verkehre.

Wenn aber die Seele Mich sucht und so weit gekommen ist, daß sie Mich nicht einmal mehr suchen kann, weil sie glaubt, daß sie über Abgründe wandle, die sie jeden Augenblick zu verschlingen drohen, das sind Leiden, die Ich nur Meinen treuesten Kindern sende, denn die ganze Welt würde Mich verlassen, würde Mir untreu werden, wenn Ich alle Menschen gleich behandeln wollte.

Seht, Meine Kinder, Ich habe euch zusammengeführt und den Liebesbund gegründet; ihr seid die Fundamente, an euch sollen sich alle anschließen, Priester und Laien, Reiche und Arme. Darum sollt ihr aber auch nicht wanken, da Ich es doch bin, Der zu euch spricht durch dieses Sprachrohr, und da ihr mehr Gnade habt als andere, darum muß Ich mit euch auf härtere Weise verfahren. So wie ihr angefangen, hier in Mainz, so ganz im stillen vereint mit dem Priestertum und doch so, daß niemand von der Außenwelt ahnt, wie sich die Sachen ereignen und entwickeln, so soll der ganze Liebesbund sich ausbreiten auf diesem Fundament. Entschieden mit Freimut sollt ihr hintreten vor die armen Sünder, die da gerettet werden sollen. Und, wenn ihr dies alles getan, wo bleibt aber dann der Stoff, die Materie, die Meine Gerechtigkeit versöhnen soll?

Dieser Stoff, diese Materie, seid ihr. An euch muß Ich Mich wenden. Und die Sünden derjenigen, die ihr Meinem Herzen zuführen sollt, müßt ihr büßen, denn Ich bin eingegangen zu Meinem Vater, und obwohl Ich Ihm Tag für Tag Sühne leiste auf euren Altären, so bin Ich doch der sinnlichen Welt entrückt. Obwohl Ich mit Gottheit und Menschheit unter euch weile, so bin Ich doch nicht mehr leidensfähig, also kann Ich die menschlichen Leiden, die Ich erdulden wollte, als Ich unter euch weilte, die da sind Ängste, Betrübnisse, Hoffnungslosigkeit, nicht mehr aushalten, und Ich muß Mich an solche wenden, die mit Mir vereinigt den Weg gehen, den Ich gewandelt bin und so Meiner Gerechtigkeit Genugtuung leisten durch euch.

Ihr Priester, zweifelt nicht an der Echtheit des Verkehrs zwischen Mir und diesen Meinen Dienerinnen, denn seht, ihr braucht keine Angst zu haben, daß da noch Übermut vorherrschen kann, wo Ich Selbst Meine Hand im Spiel habe, Ich Selbst werde sorgen für den Übermut. Laßt nur ruhig geschehen, was geschieht, nehmt hin, was Ich durch sie zu euch gelangen lasse. Ich werde dafür sorgen, daß kein stolzer Gedanke da aufkommen kann, wo Ich Selbst sie demütige.

Nun aber wende Ich Mich an euch. Vor allem danke Ich euch, ihr, Meine tapferen Helden, nur mutig in den Kampf! Seht, wenn ihr so tut, wie Ich letzthin schon angegeben, daß ihr euch haltet mit den Lehrern, mit den Erzieherinnen der Kinder, vielmehr, weil doch die Lehrer, weil dem männlichen Geschlecht angehörend, vom Unglauben angesteckt und in den Strudel des Zeitgeistes mehr mit fortgerissen sind, so wendet euch an jene Erzieherinnen, die Ich euch bezeichnet.

Denn die Welt ist ja so überflutet mit Lehrerinnen, und dieses Geschlecht ist eher zu bearbeiten als jenes, dem ihr selbst angehört. Überall, wenn auch nicht immer, haben sie die größte Anlage zur Frömmigkeit und so ist es auch, daß, wenn ein Priester ein wenig nur solchen schmeichelt, er sie leicht nach und nach auf bessere Gesinnungen hinlenken kann. Und seht, was solche Erzieherinnen für eine Macht ausüben können in ihrem Beruf, welch einen Einfluß sie haben über die jugendlichen Herzen. Das habt ihr heute gesehen in der St.-Ignatius-Kirche, wer nur die Augen ein wenig auftun und nachdenken wollte.

Wie war Mein Herz so befriedigt, als Ich dieses kleine Völklein um Mich sah in so großer Ruhe und Gemessenheit, wenn auch das Gebet zerstreut war. Aber die Haltung dieser Kinder selbst ist Gebet, weil es zu Mir um Versöhnung schreit für jene ruchlosen Eltern, die anstatt ihre Kinder Mir zuzuführen, dieselben noch abhalten von Mir.

Nur vorwärts N., tue, wie du gesagt und wie Ich dir zustimme darin, und sage jener Lehrerin in B. einen herzlichen Gruß von Mir. Ich lobe ihren Eifer und ihre Treue, womit das Samenkorn, das Ich in ihr empfängliches Herz gelegt und das sie so gut durch ihre treue Mitwirkung benutzt und Frucht bringen ließ, daß sie so treu arbeitet, sie soll nur fortfahren und bei ihren Brüdern und überall, wo sie guten Willen, gute Kolleginnen findet, desgleichen tun; so wird das Senfkörnlein nach und nach wie ein Sauerteig Meine ganze Kirche durchsäuern und aufwachsen zu einem großen Baum. Kein Hinterpförtchen, nichts in eurem Herzen! Seht zurück auf Mein Leben. Seht, immer und immer wieder gebe Ich euch das Evangelium in die Hand und sage, ihr seid ja ein anderer Christus! Darum folgt Mir nach und höret die Räte, die Ich euch gebe.

Seht, als Ich das Volk belehrte, als Ich persönlich unter euch weilte, wer war wohl am glücklichsten? Jenes Weib, das da offen mit deutlich vernehmbarer Stimme, so daß es weithin schallte, offen mit Glauben bekannte: 'Selig der Leib, der Dich getragen', oder jene stolzen Pharisäer, die da Meine Weisheit bestaunen mußten, denn das konnten sie sich nicht verhehlen, sie gingen Tag für Tag zusammen und lispelten sich in die Ohren: 'Eine merkwürdige Erscheinung, dieser da, eine merkwürdige Erscheinung! Wo hat Er wohl die Weisheit her, wo hat Er wohl den Einfluß her, den Er ausübt auf alle Herzen?' Ja, das lispelten sie sich in die Ohren. Aber dann war doch ihr Stolz zu groß, als daß sie sich hätten beugen mögen der Macht, die da ausströmte aus Meinem Mund.

Du aber, Meine Tochter, wenn du hinkommst zu dieser Frau, die dich da einladet, und die gar sehr bedrängt und betrübt ist um ihres Mannes willen (Protestant, der bei einem Brand ums Leben kam), sage ihr nur, daß Ich ihrem Mann, obgleich er nicht Meiner Kirche angehörte, doch ein gnädiger Richter war und sein werde, denn er war ein braver Mann, wenn auch nicht ein braver, frommer Christ. Sie aber, diese Frau soll mit ihren Angehörigen sich an Mich anschließen und erfahren, wie gut Ich bin; dann will Ich ihren Mann recht bald an einen glückseligen Ort führen.

Ihr alle aber, Meine Kinder, harrt aus in allen den Dingen, die da über euch ergehen werden. Seht, das sind die Prüfsteine, die Ich hineinsenke, das ist das Senkeisen, womit Ich abwäge, wie tief der Stolz in euch gewurzelt und wie er schon aus eurem Herzen herausgearbeitet. Wenn ihr trotz aller Verdemütigungen, die Ich über euch schicke, ruhig weitergeht, ist es ein Zeichen, daß der Stolz nicht mehr so tief ist. Stolz habt ihr noch alle, und Ich habe dir gestern gesagt, daß Ich sorgen muß, daß du dir nichts aneignest.

Denn alle Ehre, welche die Menschen der ganzen Welt Mir darbringen, wenn sie auch alles aufböten, ist nichts im Vergleich zu der Ehre, die Ich Meinem himmlischen Vater erzeige, wenn Ich Mich so tief demütige und zu einem so armseligen Geschöpf Mich herablasse wie du es bist, wie ihr es seid, ihr alle! Und ein einziger Akt dieser Ehre, den Ich damit Meinem himmlischen Vater erweise durch die Verdemütigungen, denen Ich Mich dadurch unterziehe, wiegt die Ehre der ganzen Welt und aller Menschen auf, weil sie eine unendliche Ehre ist; eine unendliche Ehre, die Ich dadurch Meinem Vater beweise.

Nun aber ist der armselige Mensch doch gar so tief gewurzelt im Stolz, und ihr alle, ihr alle, die ihr es leset, auch wenn ihr euch im letzten Winkel der Erde befindet, wo diese Schriften hindringen, ihr alle steckt im selben Fleische, ihr alle seid Eva-Kinder, aus Evas Schoß hervorgegangen."

 

Montag des Großen Gebetes in N. 1897

"Nicht wahr, du sagst Mir nicht mehr: 'Ich kann nicht'"

Jesus: "Du aber, Mein Freund, du armer, gedrückter Freund, du Liebling Meines Herzens, siehe, Ich kann es dir nicht ersparen, du mußt, wie Meine kleine Dienerin, diesen Druck auf dir lasten sehen; denn du gehörst dem Liebesbund an. Du sollst der Begründer sein, ein Fundament, auf dem Ich aufbauen will. Du wirst nicht aus N. kommen, aber du mußt dem Kleinmut nicht gar zu sehr nachgeben, du mußt dem Dämon die Stirne freier bieten und nicht so vor ihm herkriechen.

Wenn du mit den Brüdern hie und da offen sprechen würdest, wenn Ich einmal einen lichten Sonnenstrahl in die Wolke deines Herzens einsenke, dann mußt du diesen Strahl benutzen und deine Brüder aufheitern. Denn es fehlt in diesem Haus an einer Seele, die nach allen Seiten hin einen Spiegel abgibt, einen Spiegel im Leiden und einen Spiegel in der Freude.

Du aber, Mein Freund, wenn es anders geworden ist – merke es dir – du sollst dafür sorgen, daß es unter deinen Brüdern eine Zeit der Freude, eine Zeit der Erholung und eine Zeit des Gebetes und der Trauer, wie überall, geben soll, und dann sollst du nur ruhig, nur ruhig ertragen, was Ich über dich kommen lasse. Mehr verlange Ich nicht von dir, als daß du dich mit gutem Willen Mir hingibst.

Es ist die Zeit, wo noch niemals, seitdem die Welt steht, die Menschheit so gottlos gewesen ist, wie sie jetzt ist. Darum kann Ich Meine liebsten Kinder nicht schonen. Der strafende Arm Meiner Gerechtigkeit ist ausgespannt und schwebt über den Völkern und droht, sie zu vernichten, ja, er lastet schon auf ihnen. Wer soll ihn aufhalten? Wie kann Ich da, wo Ich euch zurufe, Tag für Tag, Woche um Woche: 'Sühne, Sühne, Sünder sollt ihr Mir zuführen', wie kann Ich da anders, als euch mit Leiden heimsuchen? Denn in Freuden kann man nicht sühnen. Freuden genießen und Sühne leisten ist ein Widerspruch.

Ich bitte dich, Mein Freund, sage Mir doch das eine Wort nicht mehr: 'Ich kann das nicht ertragen!' Siehe, du kannst, wenn du willst. Hier hast du eine Mitgenossin; sie wird dich nicht viel belästigen, aber wenn sie zu dir kommt, niedergebeugt, und du kannst sie nicht aufrichten, weil dein Herz zu schwer in sich selbst niedergeschmettert ist, dann geht sie zu Mir und sagt: 'Ja, ich kann es, ich will dies Leiden tragen.' Verlange Ich denn zuviel von dir?

Siehe, nie wirst du verhungern, nie nackt gehen. Wie Ich die Lilien des Feldes kleide und die Sperlinge auf dem Dach ernähre, so werde Ich auch dir für Nahrung und Kleidung sorgen. Aber was Ich von dir verlange, wo Ich dich hingestellt, da erfülle nur Meinen Willen. Nicht wahr, du sagst Mir nicht mehr: 'Ich kann nicht', Mein Freund, Mein Bruder, Mein Gleichgesinnter? Ich habe dir so viele Seelen unter deine Leitung gestellt, Ich habe dir einen so starken Arm gegeben, du hast die Besseren in der Stadt, worauf du großen Einfluß ausüben kannst, wenn du deinen Kleinmut niederlegst, wenn du Mir sagst: 'Ja, Herr, ich kann es, ich will Dir folgen.'

Aber sieh doch, Mein Freund, wie diese Stadt darniederliegt, wie viele Seelen in der Stadt sind, die Mich nicht mehr kennen, trotz all der Liebe Meinerseits, trotz all Meiner Liebe, die Ich durch gute Priester und Seelen ausübe und an sie ergehen lasse, und doch bleiben sie taub, blind und stumm.

Wie sollen sie gerettet werden, wie soll Ich sie retten, wenn du mit N. ein Fundament im Liebesbund sein sollst und doch so kleinlich dich benimmst? Seelen, Seelen sollst du retten, und du wirst staunen, wenn du ausharrst. Doch das alles siehst du nicht, weil es finster ist in deiner Seele; eben hast du Mitternacht, und du siehst nichts mehr als den Abgrund. Wenn aber einmal die Morgendämmerung angebrochen ist, dann sollst du sehen, wie sie die Mitternacht verscheucht, daß dein Herz erleichtert aufatmet und du wachsen wirst bis zum vollen Tag.

Also, Hand aufs Herz, Mein Freund! Und gehe heute noch vor Meinen Tabernakel hin und versprich Mir, daß du Mir folgen wirst, daß du ausharren wirst in der Trübsal. Siehe, Mein Freund, Ich kann nicht anders.

So weh es Mir auch tut, Meine liebsten Kinder müssen harte Wege gehen, harte Prüfungen durchmachen. Wofür soll Ich sie belohnen, wenn Ich sie nicht erst prüfe, ihre Treue prüfe. Erhält denn der Soldat, der jahrein, jahraus die Tapferkeit preist, die er seinem Herrn und König entgegenbringen soll, erhält er den Siegespreis, wenn er zur Zeit, wo der König ihn in den Kampf hineinschickt, ruhig sitzen bleibt und seinem König Lobsprüche spendet? Gewiss nicht! Er muß sich zuerst den Preis verdienen, indem er zeigt, daß er wirklich ein Soldat ist, daß er für seinen Herrn in den Tod geht. Das bist du, und das seid ihr alle, die ihr Mir treu dienen wollt, zusammenstehen wollt unter der Fahne des Kreuzes. Zuerst müßt ihr in den Kampf hinein. Angekommen bist du in der Mitternacht, dann kommt die Morgendämmerung, es fängt an zu dämmern, und das Licht wächst bis zum vollen Tag, und der Siegeskranz ist euch gewiß!"