• Heroldsbach - Eine mütterliche Mahnung Mariens
  • Erscheinungen in Heroldsbach

Frau W. aus Cl. hatte drei Wochen über 40 Grad Fieber. Trotz 5,5 Mill. Penicillin und 4,5 g Strophantin blieb das Fieber gleich. Am Freitag nach Mariä Lichtmess 1950 bekam ich per Express ein Päckchen Erde von Heroldsbach – durch ihre Freundin, die an Lichtmess in Heroldsbach war. Die Frau legte die Erde über Nacht auf und am Morgen war das Fieber weg. Die Ärzte staunten. Die Leute waren überzeugt von der Hilfe der Muttergottes von Heroldsbach. (Bericht von Pfr. L., O.)

 

Fr. Schn., O., wurde am 2. August 1950 am rechten Arm von dem eisernen Haken der Strohpresse erfasst, wobei ihm der Arm soweit aufgerissen wurde, dass man zwei Finger hineinlegen konnte. Der Haken brach ab. Die Wunde wurde genäht und geklammert. Er trug den Arm geschient und in einer Binde. Am 13. August 1950 fuhr er trotz Widerspruchs des behandelnden Arztes nach H.; versprach der Muttergottes es veröffentlichen zu lassen, falls der Unfall ohne Eiterung abgehen würde. Die Gefahr war äußerst groß. Als der Arzt nach 14 Tagen den Verband wegnahm und die Klammern entfernte, war die Wunde ganz geheilt (Bericht von Pf. L., O.)

 

Das 11-jährige Töchterlein des Kaufmann J. H., M., wird nach 5-jährigem Gelenkrheumatismus geheilt, nachdem der Vater am 9. Dezember 1950 nach Heroldsbach führ. Das Kind war jedes Jahr vier bis fünf Monate bettlägerig, hatte viele Einspritzungen bekommen und sollte im Frühjahr eine Kur in einem Schwefelbad machen. Seit 9. Dezember 1950 hatte es keine Schmerzen mehr. Bericht vom Vater vorn 10. Januar 1951. (Vorstehenden Bericht bezeugt Pf. L., O.)

 

Frl. M. Re., R., lag im Krankenhaus in S. an Scharlach und Diphtherie dem Tode nahe. Der Arzt hatte keine Hoffnung mehr. Die Kranke musste alles erbrechen. Die Schwester nahm ihre Zuflucht zur Muttergottes von Heroldsbach, gaben der Kranken Wässer aus der Quelle von Heroldsbach, worauf das Erbrechen sofort aufhörte. Das linke Bein wurde plötzlich lahm, nur die Zehen konnte sie noch bewegen. Die Schwestern schickten sofort jemand nach Heroldsbach, um das Anliegen im Gebete zu empfehlen und um Wasser zu holen von der Quelle von Heroldsbach. Damit machten sie der Kranken Umschläge auf das Bein, worauf zuerst große Schmerzen sich einstellten, aber, sofort am ersten Tage nachließen. Am neunten Tage war die Patientin wieder völlig hergestellt. (Bericht vom 3. Februar 1951 von der Patientin. Bezeugt durch Pf. L., O.)

 

F. Ru., 84 Jahre alt, wurde am 28. Januar 1951 durch Einbinden eines Eichenblattes von Heroldsbach von großen Schmerzen am rechten Arm geheilt. Die Frau konnte sich wieder selbst kleiden, sie konnte aufstehen aus dem Bett und alles selber machen, was sie vorher nicht konnte. (Bericht der Krankenschwester G. K., B. vom 23. Februar 1951.)

 

Frau B. aus B. erklärt bei Geistlichen Rat Heer, in Anwesenheit von Prof. Dr. Walz, plötzlich durch Anrufen der Muttergottes von Heroldsbach, gesund geworden zu sein.

Mit 1 Beilage

 

K. La. 1885 geboren, wohnhaft B., erklärt: Ich hatte sehr schweres Magenleiden. Die Magenwände waren schon angegriffen, hatte sehr wenig Magensäure und eine schwere Magensenkung, war arbeitsunfähig seit 1943, auch am Knie operiert bei Dr. Schnug in Bamberg. Ich bin in ärztlicher Behandlung gewesen bei Dr. Eekert, Kunigundendamm, Bamberg, seit 1943 bis Mitte Oktober 1949. Da ging ich nach Heroldsbach. Als ich dorthin kam, war mein Zustand noch ganz schlimm (schlecht). Wie ich nun die Kinder sah und am Hügel war, setzte ich mein ganzes Vertrauen auf die Muttergottes von Heroldsbach und betete recht inbrünstig: "Liebe Muttergottes, heile mich von meinem schweren Übel!" Als die Kinder sagten: "Die Muttergottes kommt", schauten alle auf das Birkenwäldchen. Da plötzlich schüttelte es mich heftig vom Kopf bis zur Fußferse und es lief. mir eiskalt den Körper hinunter. Als die Kinder sagten: "Die Muttergottes erteilt den Segen", kniete ich mich nieder. Da wurde es mir beim Segnen plötzlich ganz warm in den Adern, wie wenn ich an einem warmen Ofen wäre. Ich merkte sofort eine ganz auffallende Erleichterung.

Als ich vom Berg herunterging, fühlte ich mich ganz leicht, konnte ganz leicht gehen, ganz im Gegensatz zum Hinaufgehen. Ich nahm sogar eine ältere Frau am Arm mit, weil es so glatt war wegen des gefrorenen Schnees am Boden und die ältere Frau immer ausgerutscht war. Ich sagte zu ihr: "Gehen Sie her und hängen Sie sich in meinen Arm. Ich führe Sie hinunter." Ich tat dies und bin seit dem Segen der Muttergottes von Heroldsbach ganz gesund. Ich kann jetzt alles essen und habe seitdem keinen Arzt mehr gebraucht. Vorher ist es mir den ganzen Tag über schlecht gewesen und hatte große Schmerzen. Ich fuhr damals mit dem Omnibus von Röschlaub von Bamberg nach Heroldsbach hinaus, wollte in meiner Andacht und meinem Beten ungestört sein. Jetzt, wenn ich den ganzen Tag nichts esse, kann ich es aushalten. Heute bin ich mit dem Rad nach Schlüsselau, habe bis Mittag gar nichts gegessen, dauernd gebetet in der Kirche. Ich gehe jetzt zum Dank alle vier Wochen zur heiligen Beichte und heiligen Kommunion, was ich damals der Muttergottes versprochen habe. Richtigkeit vorstehender Aussagen, welche mir von Prof. Dr. W. vorgelesen wurden, bestätige ich an Eidesstatt.

F., 5. Juni 1950
gez. K. L.

 

Beilage

B., 18. August 1950
Dr. med. Ed. Eckert, Prakt. Arzt und Geburtshelfer, Kunigundendamm 31

Frau K. L., geb. 1885, die wegen Magenbeschwerden früher verschiedene Male von mir behandelt wurde, ist wieder völlig hergestellt, so dass sie praktisch als gesund betrachtet werden muss.

gez. Dr. Eckert

 

Ha. K., geb. 1899 zu N., war 24 Jahre schwer krank an. Ischias und Rheumatismus, so dass sie gar nichts arbeiten, auch nichts anrühren konnte und dauernd fürchterlich Schmerzen hatte. Am 6. August 1950 war sie in Heroldsbach. Sie hatte acht Tage zuvor von Heroldsbach Heilerde aufgelegt. Seit dieser Auflage von Erde hatte sie keine Schmerzen mehr und konnte seit dem Segen der Muttergottes von Heroldsbach auch außer Bett sein, konnte sieh selber beim Essen bedienen, was sie vorher absolut nicht zu tun vermochte. Man musste ihr alles tun. Dies bezeugt dem Unterzeichneten:

Schwester Thekusa Wimmer aus N. im Kloster Fr. am 10. September 1950, welche zur Pflege obgenannter Frau am Orte war.

gez. Prof. Dr. Walz

 

Herr Pfr. Schn. von D. erklärte dem Unterzeichneten am 5. Juni 1951, dass im Krankenhaus zu Ebermannstadt ein Mann, an schwerem Krebs leidend, evangelisch, lag, der bereits von den Ärzten aufgegeben war und im Sterbezimmer sich befand. Dass dieser durch Auflegen von Heroldsbacher Eichenblätter sofort wesentlich besser geworden und in ein paar Tagen wieder ganz gesund geworden ist. Ebenso sei eine kranke protestantische Flüchtlingsfrau in D. durch Anrufen der Muttergottes von Heroldsbach auffallend geheilt worden.

 

Pfr. F. We., P. berichtet dem Unterzeichneten, dass eine Frau aus Niederösterreich ein schweres Beinleiden gehabt und durch Anrufen der Muttergottes von Heroldsbach geheilt worden sei. Am Samstag, 18. Februar 1950 sei draußen in Heroldsbach ein Vater unser gebetet worden zum Danke für die Heilung.

gez. Prof. Dr. W.

 

Ein junger Mann, namens Schu., G. hatte eine ganz schwere Nierenbeckenentzündung mit Eiterung und hatte tagelang vor Schmerzen geschrieen. Die Ärzte gaben ihn auf. Am 25. März 1950 wurde er in Heroldsbach dem Segen und der Fürbitte der Muttergottes empfohlen. Am folgenden Tage trat eine plötzliche Wendung ein. Der Arzt sagte: "Ein Schutzengel muss ihm beigestanden haben. Es sei eine Wendung eingetreten, die er nicht verstehen kann." Der Arzt des A. Krankenhauses stellt dies fest.

Dies wurde Prof. Dr. W. berichtet von Augenzeugen

 

A. W., geb. 1895, G., hat auf beiden Ohren gar nichts mehr gehört, ist nach Erlangen in die Ohrenklinik gefahren. Am Pfingstsamstag 1951 sagte der behandelnde Arzt: Die beiden Ohrentrommeln sind durchlöchert, es ist nicht mehr zu helfen, er braucht ihm auch keine Arznei mehr zu verschreiben: W. und seine Frau nahmen ihre Zuflucht zur Muttergottes von Heroldsbach und haben immer daran geglaubt, waren wiederholt in Heroldsbach. "Seit Dreifaltigkeitssonntag habe ich durch Anrufen und durch die Fürbitte der Muttergottes von Heroldsbach alles wieder gehört. Ich gehe deshalb zum Dank alle Woche mit meiner Frau nach Heroldsbach, wo wir auf den Knieen rutschend und betend der Muttergottes danken." Dies berichtete mir Wo. A., persönlich am Sonntag, 14. Oktober 1951, in F. und ist bereit, den Bericht zu beeiden.

gez. Prof. Dr. W.

 

Am Sonntag, 8. Oktober 1951, erschien vor Dr. Wetzel, M., im Pfarrhof Heroldsbach eine Frau aus der Augsburger Gegend, welche erklärte, dass sie durch die Fürbitte der Muttergottes in Heroldsbach geheilt worden ist. Sie hatte Gebärmutterkrebs und hätte alle ärztlichen Zeugnisse von allen Kliniken dabei, dass der Krebs bereits im letzten dritten Stadium war. Sie händigte Dr. W. alle Zeugnisse aus. Sie war öfters in Heroldsbach und ging eines Tages zu Prof. N. und sollte dort wieder bestrahlt werden. Dieser erklärte: "Sie sind ja gesund! Was ist denn mit Ihnen?" Sie sagte: "Das hat die Muttergottes von Heroldsbach getan." Dies schreibt mir Dr. W., M.

gez. Prof. Dr. W.

 

Ein Franziskaner Bruder, Frater G., aus dem Kloster B. berichtete gelegentlich einer Sammlung bei Prof. Dr. W. 1951 folgende Heilungen durch die Fürbitte der Muttergottes von Heroldsbach:

1. Eine Frau B. in W. Mutter von 8 Kindern, Vater vermisst, hatte am 8. Dezember doppelseitige Lungenentzündung, über 41 Grad Fieber, hat die Muttergottes von Heroldsbach angerufen. Drei Stunden hernach war das Fieber weg. Sie konnte keinen Wickel mehr vertragen.

2. Fr. von H. war über ein Vierteljahr bettlägerig krank. Man kannte die Krankheit nicht. Seine Frau ging dreimal nach Heroldsbach. Als sie das dritte Mal heimkam, war ihr Mann aufgestanden und ganz gesund, hatte die höchsten Töne gesungen und gepfiffen.

3. Ein Herr G. aus A. hatte schweren Rheumatismus. An Dreikönig 1950 ging er nach Heroldsbach. Nachher war der Schmerz weg. Sein Haus ist gegenüber der Kuratus-Wohnung. Am Haus ist ein Kreuz.

 

Frl. D. B., gab mir folgenden Brief ihrer protestantischen Nichte zu lesen, die z. Zt. Rechtswissenschaft an der Universität Zürich studiert. (Sie heißt mit dem Vornamen: I.)

"Muttis Befinden ist ein unfassbares Wunder für uns alle und entgegen allen ärztlichen Voraussagen. Im Sommer, als ich nach Heroldsbach fuhr, bekam ich von Mutti einen sehr tragischen Krankheitsbericht auf Grund röntgenologischer, und anderer Untersuchungen, dass sich ihr schweres Darmleiden, dessen Ursache allen ein Rätsel ist, immer mehr verschlimmere und der Darm sich durch fortwährende Entzündungen mehr und mehr verenge und eines Tages dadurch die ganze Darmtätigkeit aufhören müsse. Kurz bevor ich im Oktober meine Ferien daheim beendete, musste Mutti wieder zur Kontrolle in die Universitätsklinik. Die Röntgenbilder und Untersuchungen ergaben, dass sich der Darm beträchtlich erweitert, die Entzündungsherde fast völlig verschwunden sind und Muttis Zustand sich derart unglaublich gebessert hat, wie es niemand für möglich gehalten hätte. Wie die Ärzte die Ursache der Krankheit nicht ermitteln konnten, umso mehr stehen sie nun vor einem Rätsel. Denn jeder sagte, es könne bestensfalls ein Stillstand, niemals aber eine Besserung eintreten. Wir alle aber sind uns völlig klar, dass einzig und allein der Glaube und die Zuversicht auf die Hilfe der heiligen Muttergottes und die vielen Gebete, nicht zuletzt auch die Heilerde (aus Heroldsbach), Mutti geholfen haben. Ich bin Ihnen, liebe Tante G., unendlich dankbar, dass Sie mir so viel von Heroldsbach erzählt und mich dorthin mitgenommen haben. Wenn ich auch selbst die Gnade der Erscheinung nicht hatte, so fuhr ich doch mit dem sicheren Gefühl heim, dass meine Gebete nicht umsonst waren." (Bericht von Dr. F.)

 

Frau E. Kn. aus K., erzählt mir, dass sie von Wassersucht und starken Krämpfen geheilt worden sei durch Auflegen von geweihten Eichenblättern. Früher musste sie dauernd Spritzen bekommen, hatte starke Schmerzen, konnte nicht arbeiten und wog zwei Zentner. Jetzt hat sie keine Schmerzen mehr, kann arbeiten und braucht keine Spritzen mehr. Allerdings nimmt sie noch Tabletten für ihren Blutkreislauf. Sie hat nach ihrer Angabe am 1. November 1950 ebenfalls die Muttergottes gesehen. (Bericht von Dr. F.)

 

Am 30. September 1951 besuchte ich nachmittags gegen 16.00 Uhr gemeinsam mit Herrn R. die Frau K. Se. in ihrer Wohnung zu Heroldsbach, weil Anneliese und Elisabeth deren Angaben zu ihrer Krankheit und Heilung wünschten. Während Herr R. sich mit ihr unterhielt und sie in sehr weitausholenden und oft ziemlich abschweifenden Ausführungen mit kaum unterbrochenem Redefluss unserer Bitte nach näheren Angaben über ihre Krankheit willfahrte, machte ich stenographische Notizen, die ich nachträglich zu folgender chronologischen Sachdarstellung zusammenstellte: Ich bin geboren im Jahre 1894, verwandt mit dem jetzigen Bürgermeister und mit dem Seherkind Maria Heilmann.

Anfang September 1949 wollte ich einen Koffer vom Schrank herunterholen, brach aber dabei durch den Stuhl und stürzte zu Boden. Ich maß der Sache zunächst keine Bedeutung bei. Als die Schmerzen aber immer stärker wurden, ging ich am 10. Januar 1950 (ungefähr) zum Arzt Dr. Kronauer. Er sagte, es seien Hämorrhoiden und eine Darmentzündung und verordnete mir Kamillensitzbäder. Die Schmerzen wurden aber nunmehr so stark, dass ich es nicht mehr aushalten konnte. Ich fuhr daher am 11. Februar 1950 zu meiner Schwester, der Ordensschwester Amanda am Theresienkrankenhaus in Nürnberg und ließ mich von dem dortigen Arzt Dr. Bauer untersuchen. Er hielt mein Leiden wohl für Mastdarmkrebs und sagte, ich müsse zwei schwere Operationen durchmachen. Im übrigen wollte er von mir Näheres über den Berg wissen, da er wusste, dass ich von Heroldsbach kam. Ich erzählte ihm davon, insbesondere von dem Sonnenphänomen, das ich am 8. Dezember 1949 selbst miterlebt hatte. Ich sah damals in der rosaroten Sonne die Buchstaben I H S und zwar dreimal hintereinander, jedesmal solange, als man zum Lesen braucht.

Ich ließ mich aber nicht in Nürnberg behandeln, sondern begab mich am 14. Februar 1950 in das Krankenhaus nach Forchheim. Dort machte ich drei Operationen durch. Am 15. Februar wurde mir ein Stück Mastdarm weggeschnitten, am 20. oder 21. Februar habe ich einen Seitenausgang für den Darm bekommen, am 21. März kam dann die schwerste Operation. Dabei wurde der Mastdarm operiert, ein Stück des Steißbeines entfernt und die Muskeln der Kugel meines rechten Oberschenkels herausgeschnitten. Die Operationswunde meines Bauches reichte vom Nabel bis ganz nach unten, sie erforderte 32 Nahtstiche. Ich habe in dieser Nacht drei Bluttransfusionen bekommen. Mein Leben hing, nach Aussage des Arztes Dr. Schubert, 14 Tage lang an einem Faden.

Im April platzte meine Operationswunde am Bauch in einer Länge von 10 bis 14 cm vom Nabel abwärts auf. Nach weiteren etwa 14 Tagen schnitt der Arzt an der aufgeplatzten Wunde ohne Narkose oder Spritze ein Stück weiter, um die dortigen 8 Klammern oder Fäden zu entfernen. Am 2. Mai bin ich wieder aufgebunden worden. Ich jammerte über meine Bauchwunde. Der Arzt sagte, wenn die erst ihre anderen Wunden sehen würde, dann würde sie nicht über ihren Bauch jammern. Ich fand diesen Hinweis mir gegenüber nicht für richtig. Im übrigen hatte ich jedoch tatsächlich nur Sorge wegen meiner Bauchwunde. Am gleichen Tag (2. Mai) wurde ich wegen der für mich zu hohen Kosten von der zweiten in die dritte Klasse gelegt. Nachmittags gegen 15.00 Uhr kam ich dorthin.

Um 15.30 Uhr legte ich über meine Wunde in die Operationsbinden Erde vom Berg im Heroldsbach, die mir meine Schwester – Frau Mehl aus Heroldsbach – besorgt hatte. Die Erde war in Pergament eingeschlagen und stammte von der Stelle, wo die Muttergottes am 13. Januar 1950 zum ersten Mal auf dem Berg vor den Kindern in Lebensgröße am Boden erschienen war. Meine Schwester war damals zugegen gewesen und hatte sofort Erde von dieser Stelle mitgenommen. Meine Schwester hatte mir während meiner Krankheit von einem Säugling erzählt, dessen Schädeldecke nicht zuheilen wollte. Die Hebamme hatte in diesem Fall schließlich, als es nicht besser werden wollte, Erde von Heroldsbach verlangt und diese bei dem Kinde angewendet, ohne es in die Klinik zu bringen, wohin der Säugling hätte gebracht werden sollen. Nach zwei Tagen war das Kind heil. Unter Hinweis hierauf sagte meine Schwester – Frau Mehl – zu mir: "Leg doch ein bisschen Erde auf im Vertrauen auf die Muttergottes. Vielleicht, heilt es doch!" Ich hatte meine Leiden ohnedies der Muttergottes aufgeopfert und schob nun – wie gesagt – die Erde über meine Wunde in den Verband.

Am 5. Mai 1950 wurde meine Wunde abermals aufgebunden. Es war an einem Freitag Vormittag um 8.30 Uhr. Ich hatte vorher schnell die Erde weggenommen und besitze sie noch heute. Die Krankenschwester sagte so viel wie eine kleine Fingerspitze offen. Ich dachte bei mir natürlich nur an die Wirkung der Erde von Heroldsbach, sagte dies jedoch nicht, sondern nur: "Gott sei Dank!" Der Chefarzt und der Abteilungsarzt Dr. Männlein sahen dies ebenfalls. Dr. Männlein sagte: "Frau S., an Ihnen ist ein Wunder geschehen." Er wiederholte dies sogar dreimal, weil ich entgegnete: "Spotten brauchen Sie nicht! Aber was ich weiß, das weiß ich." Dr. Männlein antwortete: "Nein! Eine andere Frau, die am 19. Dezember operiert worden ist, ist mit der Heilung ihrer Wunde noch nicht so weit wie Sie." Meine Wunde war zugeheilt, obwohl noch Wollknäuels mit viel Eiter aus der geplatzten Operationswunde herausgeholt worden waren. Am Dienstag nach dem 5. Mai wurde ich erneut verbunden, der Bauch war nun völlig zugeheilt.

Ich war damit allerdings noch nicht völlig gesund, sondern bekam nun eine Venenentzündung an beiden Beinen und eine Nierenbeckenentzündung. Außerdem hatte ich noch meine Operationswunden. Ich konnte neun Tage lang kein Wasser lassen. Auf meinen Wunsch hin wurde ich jedoch dann mit dem Krankenauto in Begleitung meiner Schwester – der Ordensschwester Amanda – nach Hause gebracht.

Am 16. Juni 1950 herum besuchte mich die mit mir verwandte Marie Heilmann (Seherkind). Sie erschrak über mein schlechtes Aussehen. Nach ihrem Gruß "Grüß Gott" sagte ich "Ach, Mariele, du bringst mir ja die Muttergottes mit. Ich sehe sie ja nicht, aber ich spüre ihre Kraft." Ich fasste dann mit beiden Händen Marie an ihrer rechten Hand und an ihrem rechten Unterarm, zog sie an mein Bett und sagte weiter zu ihr: "Ach, Mariele, wenn ich einmal laufen könnte." Kein Mensch dachte daran, dass ich noch wieder aufstehen könnte. Ich war so elend, dass niemand nahe zu mir herangehen durfte. Marie konnte ich aber an mein Bett heranziehen. Sie antwortete: "Ihr könnt schon noch laufen, Ihr lauft noch." "Ach, Mariele, bet' doch ein einziges 'Gegrüßet seist du, Maria', für eine arme kranke Frau, nicht wie ich will, aber wie die Muttergottes will!" Der Marie sind die Tränen nur so heruntergelaufen. Ich sagte ferner: "Wenn ich wieder auf bin, dann könnt ihr eine tüchtige Hochzeit halten. Zum Dank geht ihr dann nicht in das Wirtshaus, sondern auf den Berg."

Als die Marie weg war, wurde es ganz schnell besser. Ich konnte auf einmal wieder laut reden und sogar singen. Aufgestanden bin ich nicht gleich. Die Hochzeit wurde aber gehalten. Am 26. Juni bestellte ich eine Dankandacht auf dem Berg mit Blasmusik. Marie Heilmann betete dabei vor, wie ich ihr auf ihren Wunsch zugesagt hatte. Meines Wissens waren von den Seherkindern außer Marie noch Erika und Gretel dabei. Bei der Andacht kam nach Angabe von Marie sofort die Muttergottes. (Die damals nur selten erschien.) Sie segnete das Brautpaar, die Braut und den Bräutigam und auch dem Bräutigam seine kranke Mutter (also mich) sowie die Hochzeitsgäste. Die Muttergottes blieb lange da. Als die Andacht aus war, verlangte die Muttergottes einen Rosenkranz. Dieses Verlangen entsprang meinem Wunsch. Ich hatte diesen Wunsch bloß nicht laut äußern wollen, weil ich dachte, sonst würden die Hochzeitsgäste sagen, sie müssten den ganzen Tag für mich beten. Als mich die Marie gefragt hatte, was sie auf dem Berg vorbeten solle, hatte ich geanwortet: "Mach', was die Muttergottes will!" Marie sagte noch: "Ich bin so froh, dass die nicht in das Wirtshaus, sondern auf den Berg gehen."

Ich konnte bei der Andacht noch nicht dabei sein, ließ mich aber ans Fenster bringen und schaute zum Berg. Ich sang auch einige Strophen mit, musste dann aber wieder ins Bett gebracht werden, weil mich das zu sehr anstrengte. Marie kam hinterher zu mir und erzählte mir vom Berg. Sie fügte hinzu, wenn ich es nicht glaube, dann solle ich die Gretel und Erika fragen, die hätten es auch gehört. Marie kam nach der Andacht nicht sofort, sondern war erst noch auf der Himmelswiese. Dort blieb sie allerdings nicht solange wie die anderen Kinder, weil sie noch zur Hochzeit wollte. Für ihr früheres Weggehen musste sie aber im Auftrag der Muttergottes am nächsten Tag etwas Besonderes beten.

Am 9. Juli 1950 war ich so weit hergestellt, dass ich zum ersten Mal auf den Berg hinaufgefahren werden konnte. Ich sah aber noch ganz bleich aus. Jetzt gehe ich wieder ohne Stock. Ganz entbehren kann ich ihn aber nicht, so dass ich meine Absicht, ihn oben in der Kapelle auf dem Berg hinzuhängen, nicht ausführen konnte. Besonders abends habe ich Angst, ich könnte vielleicht nocheinmal fallen, und nehme daher aus Vorsicht lieber meinen Stock mit.

Pf. G. wusste von der für die Hochzeit durch mich bestellte Dankandacht nichts, musste sich aber in Bamberg vor dem Erzbischof deshalb verantworten, dass die Hochzeitsgäste und das Brautpaar mit Blasmusik auf dem Berg gewesen waren. Er konnte sich mit völlig reinem Gewissen mit seiner Unkenntnis verteidigen. Es war also gut, dass ich ihm nichts, davon hatte ausrichten lassen. Soweit die Angaben von Frau S. Ich sandte meine Übertragung in die Maschine am 2. Oktober Herrn R., damit er den Text der Frau S. nochmals zur Durchsicht gebe, ihn gegebenenfalls berichtige und ergänze und ihn dann von ihr unterschreiben lasse. Ob die Mediziner diese Heilung als wunderbar anerkennen, erscheint mir nicht ganz sicher. Dazu bedarf es noch der ärztlichen Befunde und Gutachten. Aufschlussreich ist aber die Tatsache über das Verhalten Herrn Pf. G. gegenüber wegen der Hochzeitsgäste. (Aus dem Bericht von Dr. F.)

 

Nachtrag: Aufschlussreich ist aber die Tatsache, dass die Hochzeitsgäste und das Brautpaar sich hätten toll und voll trinken dürfen. Da hätte niemand etwas gesagt. Weil sie aber gebetet haben, musste sich der Pfarrer verantworten. Ich habe auch schon Leute sagen hören, dass sich keine kirchliche Stelle und kein Bischof darum kümmern würde, wenn auf dem Erscheinungshügel von Heroldsbach eine Spielhölle oder eine Nackttanzbar oder eine Spiritistenklub wäre. Weil dort aber gebetet wird, droht der Kirche angeblich eine große Gefahr! Auf dem Weg zum Bahnhof F. traf ich Frau B. M. Wir fuhren zusammen nach Heroldsbach. Sie erzählte mir folgendes, das ich in ihrer Gegenwart im Zug unter lautem Ansagen mitstenographierte:

"Mein Mann, P. M. bekam etwa im Januar dieses Jahres plötzlich einen sehr starken Juckreiz am ganzen Körper, verbunden mit vielen roten Flecken. Mein Mann war deswegen bei vier Ärzten. Sie führten die Krankheit auf Speisen oder ein Waschmittel zurück und verschrieben ihm Salben und Öle, jeder Arzt ungefähr dasselbe. Helfen konnte ihm aber keiner. Mein Mann kaufte sich auch in der Apotheke die dort angepriesene teure Salbe. Es half aber alles nichts. Der Juckreiz war so groß, dass mein Mann sagte, er könne es nicht mehr ertragen und möchte am liebsten zum Fenster herunterspringen. Ich musste ihn an jedem Abend vor dem Zubettgehen am ganzen Körper einreiben. (Er trug nachts dann alte Wäsche.) Ich kam nun im Monat April plötzlich auf den Gedanken, meinem Mann meinen Rosenkranz unter das Kopfkissen zu legen.

Dieser Rosenkranz war in Heroldsbach von der Muttergottes gesegnet worden. Ich hatte ihn auch an den Wunden des Kreuzes in der Kapelle berührt. Diesen Rosenkranz hatte ich oft unter meinem Kopfkissen liegen, weil ich gern etwas Geweihtes bei mir hatte. Nachdem ich den Rosenkranz eine Nacht dort unter sein Kopfkissen gelegt hatte, sagte ich nach etwa 2 bis 3 Tagen zu meinem Mann: "Na, Vater, wie ist es denn eigentlich, du klagst ja gar nicht mehr?" Er antwortete, ich brauche ihn nicht mehr einzureiben, das könne er nun selbst machen, denn es sei nun schon viel besser. Ich legte daraufhin meinen Rosenkranz noch ein zweitesmal eine Nacht unter das Kopfkissen meines Mannes. Etwa am Tage danach war die Krankheit meines Mannes völlig geheilt. Die Flecken waren verschwunden und ebenso der Juckreiz. Mein Mann war danach nicht mehr beim Arzt. Die Ärzte, die meinen Mann behandelt haben, sind: Der erste wohnt in der Fürtherstraße 6, der zweite ist Dr. Asteriades in der Johannesstraße 46, der dritte war Dr. Bruch in der Johannesstraße und die vierte war eine Ärztin in der Reichsstraße."

Frau Mohr erzählte mir noch, ihr Mann habe einmal gegen die Heroldsbacher Schriften geredet, die sie an ihrem Küchenschrank stecken habe. Sie habe ihn da auf seine Heilung hingewiesen, die er nur der Muttergottes von Heroldsbach zu verdanken habe. Seither habe er nichts mehr dagegen gesagt. Sie selbst sei schon einige Zeit – ich glaube seit Mai – nicht mehr in Heroldsbach gewesen. Nun aber müsse sie unbedingt wieder hin, um der Muttergottes ihren Dank abzustatten. (Bericht von Dr. F.)

Als ich im Hause Schmidt war, kam zwischendurch ein Mann herein, der erklärte, seine Heilung angeben zu wollen. Er habe 18 Jahre lang an einer starken Venenentzündung gelitten und habe nur krummgezogen langsam am Stock dahinschlürfen können. Nach Ostern sei er auf dem Berg gewesen. Als dort nun der Krankensegen gegeben (und verkündet) wurde, sei es ihm wie ein Blitz in beiden Beinen herumgefahren. Er habe sofort wieder laufen können wie jeder andere auch und habe seinen Stock über den Arm gehängt. Seither habe seine Heilung unvermindert angehalten. Von der Venenentzündung seien nur die Flecken übrig geblieben. Er zeigte seine Beine vor, sie trugen noch große, bläuliche, hässlich anzusehende Flecken. Norbert protokollierte diese Angaben und sprach abends auf dem Berg. (Wie mir auf dem Heimweg nach N. im Zug von Ohrenzeugen mitgeteilt wurde.) (Bericht von Dr. F.)

 

Norbert protokollierte gerade die Angaben einer Frau, die von ihrem Rückenmarkleiden auf dem Berg befreit worden war, als sie der Muttergottes die Hand geben durfte. Sie sagte, sie habe infolge ihres Leidens z. B. ihren Rucksack nicht ohne fremde Hilfe auf den Rücken nehmen können. Nun aber könne sie es und zeigte es uns, indem sie ihren Rucksack hochnahm. (Bericht von Dr. F.)

 

Die Mutter von Gerda (im Hause neben Frau Schl.) erzählte mir, Gerda habe bis vor 3 Jahren dauernd Anfälle gehabt. Man habe sie nicht allein lassen können. Damals habe sie zu Gretel gesagt, sie solle doch die Muttergottes bitten, dass Gerda geheilt werde. Gretel tat dies und erzählte hinterher, die Muttergottes habe dabei gelächelt. Die Mutter von Gerda gab zu, daraufhin habe Gerda nur noch einen einzigen schwächeren Anfall gehabt und seither keinen mehr. Deshalb lasse sie Gerda gewähren, wenn Gerda auf den Berg gehe. (Bericht von Dr. F.)

 

Protokoll

Heroldsbach, 9. Oktober 1950, Kath. Pfarrhaus

Um 18.00 Uhr erscheint Frau H. Sch., Stellwerkmeistersgattin, wohnhaft in A., verheiratet, katholisch, geboren 1902 als Tochter eines Eisenbahners, und erklärt: Am 11. September 1949 hüpfte ich beim Aussteigen aus dem Zug in Pfronten ziemlich hoch hinunter. Sofort stellten sich Blutungen im Unterleib ein. 8 bis 14 Tage später ging ich zum Arzt, Herrn Dr. Hemmerle in Augsburg. Sein Urteil: "Schaut komisch aus!" Der Arzt erklärte die Unmöglichkeit einer Operation – es müsse eine Ausschabung vorgenommen werden. Das geschah am nächsten Tage. Dann sagte er, die Anwendung von Radium sei nötig. Eine Probe wurde nach München zur Untersuchung geschickt. Die Untersuchung ergab nach Aussage des Arztes: Krebsansatz.

Beorderung nach München, Frauenklinik, vom 20. Oktober bis 22. November 1949. Behandlung: Radium 60 Stunden innerliche Radium-Einlagen, nachher 20 äußere Bestrahlungen. Entlassung nach Hause am 22. November 1949. Nachuntersuchung am 22. 2.1950. Sofort wieder heimgeschickt mit dem Auftrag, am 22.5. wieder in die Frauenklinik zu kommen. Untersuchungsbefund: Neuer Krebsansatz (Tumor). 14 Bestrahlungen äußerlich, 6 innen auf der rechten Seite der Gebärmutter. Entlassung am 22. Juni 1950. Wiederbestellt auf 22. Oktober 1950.

Aus triftigen persönlichen Gründen Weigerung beim Hausarzt Dr. Georg Frank, Augsburg, Grottenau 3, nochmals in die Münchner Frauenklinik zu gehen. Neuer Befund von München an Dr. Frank: Behandlung muss fortgesetzt werden mit Radium. Statt nach München fuhr Frau Schw. am 12. September 1950 nach Heroldsbach. Bat dort um Stärke zum Ertragen ihres Leidens. Nahm "Heilerde" aus dem von den Kindern gegrabenen Loch und legte diese daheim nach drei Tagen nachts auf. Sie bittet dann den Frauenarzt Dr. Günther in Augsburg um Untersuchung und Behandlung. Dieser lässt die Papiere und die Bestrahlungsangaben von München kommen, die am 4. Oktober 1950 eintrafen. Frau Schw. ging am 5. Oktober 1950 zu Dr. Günther. Dieser erklärt nach Untersuchung: Die Heilung sei sehr gut vorangeschritten, ich brauchte keine Bestrahlung und keine Radiumeinlagen mehr. Ich. müsse nach 6 Wochen wiederkommen zur Nachuntersuchung. Der Muttergottes von Heroldsbach schreibe ich die Heilung zu.

gez. H. Schw.
Das Protokoll nahm auf: Pf. D. von E.
Zeuge war: Dr. F. We. aus M.

 

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit erkläre ich an Eidesstatt folgendes: Ich, Unterzeichnete, stand vor einer schweren Operation, und zwar hatte ich ein Gewächs von der Größe eines Kindskopfes in der Bauchhöhle. In diesem schweren Zustand nahm ich meine Zuflucht zu der Muttergottes in Heroldsbach. Nach viermaligem Besuch des dortigen Heiligen Berges flehte ich die Muttergottes andächtig und innigst an, mir doch zu helfen, wenn sie mich dieser ihrer Hilfe und außerordentlichen Gnade würdig hält. Nach langem Bitten und innigstem Beten hatte ich das unaussprechliche Glück, von der Gottesmutter ein Wunder, Gnade und Erhörung von meinem schweren Leiden zu finden. Die unbedingt zu einer schweren Operation führende Geschwulst war auf einmal vollkommen verschwunden und ich bin heute wieder so gesund wie ich vorher war. Dazu erkläre ich noch an Eidesstatt, dass ich am Heiligen Abend, den 24. Dezember 1950, abends 19.00 Uhr die Muttergottes auf dem sogenannten Hl. Berge in Heroldsbach gesehen habe. Die Muttergotteserscheinung war in ganz weißem Gewande auf einer hellen Wolke und dauerte ungefähr eine Minute.

F., 9. März 1951
gez. A. Wi. aus A.

 

Die Echtheit obiger Unterschrift wird hiemit bestätigt:

F., 9. März 1951
gez. A. Wi. aus A.
Der Stadtrat: Im Auftrag
gez. Unterschrift Föll

 

Bericht über H. Co., von dessen Mutter

Der kleine H. wurde am 7. März 1945 in L. im Marienkrankenhaus geboren. Es war ein gesundes, kräftiges Kind von 8,5 Pfund. Nach 8 Wochen fing er mit Brechen und Durchfall an. Das wurde so schlimm, dass er wieder nach L. ins Marien-Krankenhaus musste. Als es nach Wochen nicht besser wurde, holte ich das Kind heim und behandelte es selbst weiter. Da merkte ich, dass das Kind voll von Geschwüren war, was ich nicht für schlimm hielt. Nachdem die Geschwüre behandelt waren, wurde der Körper voll wie von kleinen Hitzpöckchen. Da behandelte ich das Kind mit Puder. Als es nicht besser wurde, zog ich den Arzt zu Hilfe. Nun ging es los. Dreiviertel Jahr lang wurde der Kleine in übermangansaurem Kali gebadet und mit Salbe beschmiert. Diese waren bald rot, bald weiß, dann gelb, dann grau – kurz es wurden alle möglichen Salben verwendet und alles blieb erfolglos. Dann ging es weiter mit Schwefelpräparaten, mit Kamillenbädern, Eichenrindebädern und Teerpräparaten. Dann ging ich selbst aufs Feld und suchte Heilkräuter und machte Bäder. Als alles ohne Erfolg blieb, schickte ihn der Arzt nach Heidelberg in die Universitäts-Hautklinik. Dort war er bereits ein Vierteljahr. Es wurde nicht besser, sondern schlimmer.

Von da an ging ich zu einem Heilpraktiker, namens Auer, in Heidelberg. Dieser versprach mir, das Kind in 6 Wochen geheilt zu haben. Aber das Gegenteil wurde erreicht. Nun pflegte ich das Kind ein Jahr wieder selbst, aber auch ohne Erfolg. Nun wurde ich langsam müde und nervös, denn durch das Verschlimmern der Krankheit wurde das Kind immer unruhiger und schlief nachts kaum. Da fasste ich wieder den Entschluss, das Kind ins Krankenhaus zu schicken, damit ich wieder zur Ruhe kam, denn ich habe auch einen Haushalt und bin schon 17 Jahre lang magenleidend. Diesmal kam er nach Mannheim in das Städt. Krankenhaus zu dem berühmten Prof. Schmitt-La Baume. Dort war er auch wieder ein Vierteljahr und abermals ohne Erfolg. Nun wurde ich getröstet, indem man mir sagte: "Wir müssen abwarten, was die Zeit bringt. Wenn das Kind mit sieben Jahren nicht geheilt ist, dann wird es 14 Jahre alt, oder aber auch 21 Jahre kann es alt werden, bis es geheilt ist." Also einen guten Trost.

Nun fing ich wieder an, von einem Arzt zum anderen zu laufen. So war ich noch bei drei Ärzten. Diese betrachteten den Kleinen und fragten, was, ich schon alles gemacht hätte. Als sie es erfahren hatten, dass schon so viel gemacht wurde, standen sie auch vor einem Rätsel. Sie ließen mir noch die eine Möglichkeit, die Nordsee. Und dazu hatten wir kein Geld. Ja, von dem vielen Probieren wurde das Kind nicht besser, sondern es wurde ekelerregend, dass die Leute sagten: "Das Kind hat bestimmt den Aussatz." Kein Kind im Dorf durfte mehr mit dem Kleinen spielen. Er war wirklich wie ein Aussätziger verstoßen. Ich als Mutter hatte im vergangenen Jahr und auch anfangs dieses Jahres mit dem Ekel zu kämpfen, und so war es bis zum 14. Mai. Dieser Bericht ist wahrheitsgetreu und ich kann ihn jederzeit unter Eid nehmen.

gez. A. Co.

 

Ärztliches Attest

H., 21.8.1950
Sehr geehrter Herr Co.

Die Diagnose der Hautkrankheit Ihres Kindes H. lautete: Seborrhoisches Ekzem, Pyodermien.

Hochachtungsvoll
gez. Dr. Kiessling, Stationsarzt

 

Städtische Krankenanstalten M.
Dermatologische Abteilung, Chefarzt Prof. Dr. Schmidt-La Baume

Das Kind H. Co. lag vom 23.1. bis 11.2.1948 und vom 19.2. bis 15.4.1948 in der Hautabteilung wegen eines frühexsudativen Ekzematoid.

gez. Dr. Schmit-La Baume

 

Nach Bericht von Kaufmann Koch aus Worms, der oft in Heroldsbach weilte, sei das Kind Cornelius von dem aussatzähnlichen Ekzem in H. ganz geheilt worden.

Prof. Dr. Walz und Pfr. Gailer

 

L. Me., 26 Jahre alt, H. liegt seit 20. Dezember im Städtischen Krankenhaus Bayreuth. Hatte eitrige Bauchfellentzündung; zweimal operiert, kam am 6. Februar früh 7.00 Uhr ins Sterbezimmer dort, ihre Schwester Maria, sechzehneinhalb Jahre alt, war bei ihr bis 10.00 Uhr, die Mutter blieb dort.

Lungenabzess wurde vom Arzt festgestellt, die Ärzte gaben jede Hoffnung auf. Am Dienstag, 7. Februar wurde für das Mädchen, auf Bitte der Maria, dem Pf. von B. gegenüber, abends in Heroldsbach gebetet. Von dieser Stunde ab wurde es immer besser. Nach dem 20. Februar wurde das Frl. wieder in ein Zimmer mit sieben Betten gelegt. Die Lunge ist völlig gesund.

Pfarramt B., Ofr., 27. Februar 1950
gez. B., Pfr.


Die Muttergottes von Heroldsbach und die Kranken.
(Aus dem Briefe einer Krankenschwester vom 14. Februar 1951.)

"Frau W. aus Zürich lag bei uns schon drei Wochen mit fast 40 Grad Fieber in der Klinik. Trotz den über 4 Mill. Einheiten Penicilin und den 4,5 g Streptomicin gingen die Fieber nie zurück. Die Ärzte waren sprachlos. Am letzten Freitag erhielt sie ein Expresspaketlein mit Heroldsbacher Erde, das ihre Freundin von dort mitgebracht hatte. Sie war über Lichtmess dort gewesen mit einem Autocar. Frau W. legte diese Erde auf ihren kranken Körper und schon am Samstag war sie völlig fieberfrei, zum großen Staunen der Ärzte. Sie ist seither fieberfrei geblieben und geht in zwei Tagen heim. Sie will nun auch nach Heroldsbach gehen, wie sie es versprochen hat."

NB. In Betracht kommt die Klinik La Prairie in Clarens am Genfersee. Der Name der betreffenden Frau ist W. Der Name der Krankenschwester ist Sr. M. Br.

 

Bericht über die Heilung meines vierzehneinhalb jährigen Kopfleidens, erfolgt am 14. April 1951 in Heroldsbach.

Heute sind genau secht Monate verflossen, seit ich in Heroldsbach von meinem Kopfleiden geheilt bin. Ich möchte diesen Tag nicht vorübergehen lassen, ohne über diese wunderbare Heilung näheren Bericht zu erstatten und hoffe gerne, dadurch beitragen zu können zur Anerkennung dieser Gnadenstätte. Seit September 1936 hatte ich fast täglich Kopfschmerzen und musste meistens schon morgens 5.00 Uhr eine Pille nehmen (vielfach 3 bis 4 pro Tag), um die Schmerzen zu lindern und meine Arbeit im Geschäft ausführen zu können. Die Bemühungen von Ärzten (auch Homöopathen und Magnetopathen) waren stets erfolglos, d. h. sie erreichten eine Linderung von höchstens 14 Tagen. Im vergangenen Winter waren die Schmerzen überaus häufig und heftig. Von Bekannten, die in Heroldsbach waren, hörte ich von den dortigen Ereignissen, dachte aber nicht daran, auch gehen zu wollen. Anfangs März a.c. träumte es mir von Heroldsbach und im drohenden Unheil nahm ich Zuflucht zur Lieben Muttergottes, worauf sie mir Schutz und Hilfe verlieh. Nach einigen Tagen träumte es mir wieder von dort und ich hatte nachher im Innern ein eigenartiges, glückliches Gefühl. Von da an hegte ich irrt Stillen den Wunsch, auch einmal zur Lieben Muttergottes von Heroldsbach gehen zu wollen. Ende März entschloss ich mich zur nächsten Fahrt, welche am 12. April von Z. aus ging.

In Heroldsbach erweckte die Innigkeit der Gebete in mir tiefen Eindruck. Bei jeder Segnung äußerte ich im Stillen den festen Wunsch, die liebe Muttergottes möchte mich doch von meinem jahrelangen Leiden befreien oder mir doch wenigstens Linderung verleihen. Am 13. April, während der Nachmittagsandacht, sah ich die Sonnenrotation.

Am 14. April machten, wir den Kreuzgang und da flehte ich ganz besonders um Hilfe der lieben Muttergottes. Von den Stationen zurückgekehrt, war die Zeit der Nachmittagsandacht nahe. Es fügte sich, dass ich beim Podium, direkt hinter den Kindern Platz bekam und ich betete mit Inbrunst um das Glück, zur Berührung der 16. Muttergottes hintreten zu können, fand mich aber doch wieder unwürdig für solch große Gnade. Ich versprach der lieben Muttergottes, ihr Treue zu halten und an Heroldsbach zu glauben, auch wenn ich nicht von meinem Leiden befreit werde, nur möge sie mir Kraft verleihen, das Leid geduldig und in aufopferndem Sinne zu tragen.

Nachdem bereits einige Personen die Führung des Seherkindes hatten, drängte sich ein großer Herr vor mich und reichte dem Kind rasch die Hand. Ich sah, wie solches die Hand fallen ließ und den Herrn zurückwies und glaubte, dass die Segnung beendigt sei. Da sah mir das Kind so liebevoll in die Augen und mit leichtem Neigen des Kopfes ergriff es meine Hand. Wie es solche emporhob, sagte ein Seherkind: "Jetzt segnet die hl. Theresia vom Kinde Jesu." Dies berührte mich eigenartig, denn seit 20 Jahren habe ich verschiedene Novenen zur hl. Theresia gemacht und solche in Anliegen immer wieder um Hilfe angerufen. Nach der Berührung trat ich zurück, dankte innig der lieben Muttergottes für diese große Gnade und fragte sie: "Mit was hab ich solche Gnade verdient?" – Schlagfertig erhielt ich in meinem Innern die Antwort: "Das ist der Dank, dass du vor Jahren meine Kapelle so gut in Ordnung gehalten hast." Wie der Blitz hat mich diese Antwort getroffen, denn mindestens 18 Jahre habe ich nie mehr an diese Kapelle gedacht. Ja, vor 30 Jahren habe ich ca. drei Jahre lang eine kleine Muttergotteskapelle in Ordnung gehalten, die sich in der Nähe unserer Wohnung befand.

Wenn man die Heilungen und Bekehrungen, die Erscheinungen etc. auf Hypnose und Massensuggestion hinführen will und dies noch glaubwürdig wäre, so kann doch die Antwort in meinem Innern, die schlagartig auf meine Frage erfolgte, bestimmt nicht auf dies führen, da doch nur die liebe Muttergottes dies wusste; denn mit Bestimmtheit kann ich dazu stehen, dass ich soviele Jahre nicht mehr an diese Besorgung der Kapelle dachte, und ich war so erstaunt über diese Antwort, dass ich im Innersten erbebte. Meines Erachtens ist daher auch eine Selbsteinbildung ganz ausgeschlossen. Auch muss ich es als große Fügung erachten, dass ich ausgerechnet den Segen der hl. Theresia vom Kinde Jesu erhielt, welche ich seit 20 Jahren als meine Fürbitterin erwählte.

Mit überaus großer Freude kann ich Ihnen nun mitteilen, dass ich seit dieser Stunde von meinem fast 15-jährigen, chronischen Kopfleiden geheilt bin, was ich nur als Wunder betrachten kann, nachdem jahrelange Bekämpfung ohne Erfolg blieben. Aber auch in meinem Innern ist eine Wandlung erfolgt. Wohl habe ich früher meine religiösen Pflichten erfüllt, aber mir kommen die früheren Gebete als ein "Hinplappern" vor, gegenüber der jetzigen Andacht und soviel führen mich täglich meine Gedanken zur lieben Muttergottes und zum leidenden Heiland! Auch glaube ich, der Lieben Muttergottes nicht genug danken zu können, für die mir erwiesene große Güte und Barmherzigkeit.

Eine weitere, zwar nebensächliche Begebenheit möchte ich doch noch erwähnen. Jedesmal, wenn ich bei der Kapelle beim Apfelbaum vorbeiging, bekam ich Atemnot. Ich kann mir nicht erklären, was dies für eine Bewandtnis hatte? Ich hoffe und bete täglich, dass doch durch die erwiesenen seelischen und körperlichen Heilungen die Anerkennung der Echtheit der Muttergottes- Erscheinungen von Heroldsbach erwirkt werden können.

Zug, 14. Oktober 1951
gez. Frau R.

NB! Leider erhalte ich das versprochene, ärztliche Zeugnis nicht, gestützt auf das Urteil von Rom.

Nachtrag: Ende Juli 1951 sprach ich beim Arzt vor und gab ihm Bericht über die Heilung meiner Kopfschmerzen. Er zeigte sich darüber sehr erfreut und sagte u. a.: "Sehen Sie, die liebe Muttergottes lässt nichts unbelohnt. Wenn Sie aber bei Unwohlsein, Überanstrengung oder Föhnwetter Kopfschmerzen bekommen, so ist dies ganz normal. Werden Sie nicht mutlos und glauben, dass nun das Leiden wieder ausbricht, denn hier handelt es sich um Heilung des chronischen Kopfleidens." Anschließend möchte ich jedoch erwähnen, dass ich bis dahin selbst bei heftigem Föhnwetter keine Kopfschmerzen mehr bekam.

Ich ersuchte den Arzt um Ausfertigung eines ärztlichen Zeugnisses. Er versprach mir, diesem Wunsche nachzukommen, jedoch erst nach Ablauf von mindestens sechs Monaten (ab 14. April 1951), um gleichzeitig auch das Andauern der Heilung bestätigen zu können. Da doch von Hypnose und Suggestion gesprochen werde, sei die Bestätigung monatelanger Heilung umso wertvoller.

Inzwischen kam das Urteil von Rom. Wie ich davon vernahm, sah ich das ärztliche Zeugnis in Frage gestellt. Mitte September a.c. telephonierte ich dem Arzt und habe ihn bei dieser Gelegenheit an das Zeugnis erinnert, worauf ich die teils betrübende, teils erfreuende Antwort erhielt: "Sie wissen doch vom Urteil von Rom und somit müssen wir der Kirche Gehorsam leisten und uns ruhig verhalten und daher kann ich Ihnen die Bestätigung auch nicht geben. Wenn Heroldsbach echt ist, gibt es schon eine Fügung Gottes, die zur Anerkennung führt. Aber trotz allem müssen Sie sich täglich der lieben Muttergottes dankbar zeigen. Vergessen Sie keinen Tag ihr innig zu danken für diese große Gnade." Ich erachte obige Aussprüche des Arztes wichtig und möchte sie an meinen Heilungsbericht anschließen, nachdem ich zufolge kirchlichen Gehorsams das Arztzeugnis nicht erhalte.

Z., 25. Oktober 1951
gez. Frau R.

 

NB. Eine Nachfrage bei der Geheilten Frau R. im Sommer 1957 ergab, dass die damalige Heilung bis jetzt angehalten hat und sie ohne jede Kopfschmerzen ihrem Berufe nachgehen kann.

E., 5. November 1951

 

Ich war ca. sieben Wochen krank, starke Unterleibsblutungen. Alle Anwendungen und Mittel des Arztes, sowie alle mir sonst von Bekannten angeratenen Hausmittelchen, blieben ohne Erfolg. Die Blutungen hörten nicht auf. Der Arzt verordnete Einlieferung in das Spital. Wir erhielten von einer Bekannten Heroldsbacher-Wasser. Ich trank davon mit großem Vertrauen auf die Hilfe der lieben Muttergottes. Mein Vertrauen wurde belohnt, denn schon am dritten Tag besserte sich mein Zustand wesentlich. Bald hörten die Blutungen ganz auf. Ich fühlte mich bald kräftiger, so dass ich wieder aufstehen konnte und langsam meinen Pflichten als Hausfrau und Mütter wieder vorstehen konnte. Ich bezeuge obige Angaben gerne aus Dankbarkeit und zur größeren Verherrlichung der lieben Muttergottes von Heroldsbach.

gez. Frau R. Ru. aus E.

 

Eidliche Aussage über eine wunderbare Heilung eines schwer kranken Fußes durch die Muttergottes von Heroldsbach Thurn. Aufgenommen durch Pater G., H., aus N.

F. G., geb. 1908, als Sohn des Schreinermeister J. F. und seiner Ehefrau S. Ist verheiratet seit 2. Mai 1938 mit T. M., jetzt wohnhaft in N., Vater von zwei Kindern im Alter von 13 und 7 Jahren. Kriegsteilnehmer 1940 bis 1947, zwei Jahre Gefangenschaft in Frankreich. Seit 1948 als Schreiner bei Firma Pfl. N. angestellt.

 

Autentischer Bericht aus dem Munde des genannten Herrn F. G.

Es war gegen Mitte Juli, ich erinnere mich des Datums nicht mehr genau, als ich mit meiner Frau fünf oder sechs mittlere Baumstämme vom Holzwerk Pfl. auf die Säge nach Seng. mit einem zweiräderigen Handkarren fuhr. Ich war dabei barfuß in den Schuhen. Der Schuh griff mich am rechten Fuß an zwei Stellen an, und zwar an der großen Zehe über dem Fußwurzelknochen und auf dem Rist des Fußes. Es entstanden noch am Abend zwei gerötete Blasen an beiden Stellen, ca. 1 cm groß. In den folgenden Tagen schmerzten die Entzündungen immer mehr und am vierten Tag waren sie eitrig. Von Tag zu Tag wurden die Wunden immer schlimmer und schmerzhafter. Die Haut wurde rundum immer weiter rötlich, juckte stark, wurde eitrig und es bildeten sich ganze Eiterklumpen. Dies ging ca. sechs Wochen so weiter. Ich behandelte die kranken Stellen mit Kamillen, Kernseifenwasser und Salbe, welche meine Frau von einer Krankenschwester bekam. Es war eine weiße Salbe, ob Bor- oder Zinksalbe, weiß ich nicht genau. Aber dies alles nützte nichts. Im Gegenteil, die Wunden wurden immer schlimmer und größer. Die Haut ging mit dem Verband weg und die offenen Wunden lagen schwer eitrig blass da. Man sah kein Fleisch mehr im Bereich der Wunden, nur eitriges Zeug. Die Wunde an der großen Zehe hatte eine rundliche Größe vom Durchschnitt 3,5 cm erreicht. Die andere auf dem Rist des Fußes war mehr länglich in der Größe von 4 cm zu 2,7 cm. Ich konnte vom vierten Tage nach Beginn der Entzündung ab nicht mehr in die Schuhe und half mir mit leichten Sandalen. Ich konnte auf dem Vorderfuß überhaupt nicht mehr auftreten und humpelte nur mehr auf der Ferse umher. Wiederholt musste ich meine Arbeit unterbrechen. Meine Arbeitskameraden, die mich wegen meines Humpelns oft auslachten, können meinen damaligen Zustand bezeugen, z. B. Herr G. P., N.

Seit Christi Himmelfahrt bis Juli 1950 war ich wiederholt mit meinem Fahrrad und auch mit dem Omnibus bei der Gnadenmutter in Heroldsbach. Ich betete meist die Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Erscheinungsberg durch. Gegen Ende August äußerte ich meiner Frau gegenüber wiederholt den Wunsch, wieder einmal nach Heroldsbach zu fahren und zwar mit dem Rad, da es der bescheidene Verdienst nicht anders erlauben wollte. Dies schien jedoch angesichts meines kranken Fußes ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hoffte, der Fuß müsse ja doch auch einmal wieder heilen. Aber anfangs September, als mein Wunsch nach Heroldsbach zu fahren besonders lebhaft wurde, war mein Fuß statt besser, schlechter als bisher geworden. An eine Radfahrt nach Heroldsbach war nicht zu denken. Und trotzdem sagte ich zu meiner Frau am Mittwoch und Donnerstag: "Ich fahre am Samstag unbedingt nach Heroldsbach." Meine Frau entgegnete: "Mit einem solchen Fuß kannst du unmöglich fahren." Ich versicherte ihr: "Die Muttergottes hat mir noch jedesmal geholfen, wenn ich sie gebeten habe, und jetzt hilft sie mir auch." Meine Frau aber hielt mir immer wieder die Unmöglichkeit meiner Fahrt vor. Ich aber ließ mir mein Vertrauen zur lieben Muttergottes auch jetzt nicht nehmen.

Meine Frau hatte schon früher (wohl Mai 1950) von Thurn-Heroldsbach ein Eichenlaub mitgebracht, das die Muttergottes bei einer Erscheinung gesegnet hatte. Es war ein großes, schönes Blatt von einem Ästchen genommen, das ich jetzt noch daheim habe. Im festen, kindlichen Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter legte ich das Eichenblatt auf die bloße Wunde, ohne irgendwelche Zutat, ohne Salbe, ohne alles. Ich band das Blatt nur mit einem Verbandstoff an den Fuß fest, damit es nachts nicht herunterfallen konnte. Ich sagte noch zu meiner Frau: "Das wäre jetzt wirklich ein Wunder, wenn der Fuß morgen früh geheilt wäre." Ich betete vor dem Einschlafen recht innig und vertrauensvoll zur Muttergottes von Heroldsbach: "Muttergottes, du musst mir helfen." Und ich hatte auch wirklich das Vertrauen dass sie mir helfen werde. Ich schlief zirka um 10.30 Uhr ein. Als ich früh 6.00 Uhr wach wurde – ich schlief die ganze Nacht durch – dachte ich momentan gar nicht an meinen kranken Fuß, sondern stieg aus dem Bett. Erst als ich dastand auf meinem kranken Fuß, da schoss es mir durch den Kopf: "Ja, du hast doch einen kranken Fuß und jetzt tut er nicht mehr weh. Der Fuß schmerzt mich nicht mehr, ich kann stehen."

In Eile und Aufregung machte ich sogleich die Binde los und das Eichenlaub fiel trocken weg. Ich traute kaum meinen Augen, wie erstaunt und erschrocken war ich, als ich sah, dass die beiden Wunden völlig geheilt waren. Es war nicht mehr die geringste Spur eines Eiters sichtbar, auch am Blatt hing nichts davon, keinerlei Nässe mehr, keinerlei Schmerz. Beide Wunden waren mit einer neuen, leicht roten Haut überzogen. Ich drückte mit den Fingern fest auf die beiden Stellen, um mich zu überzeugen, ob wirklich die Wunden geheilt seien und kein Schmerz mehr zu spüren sei. Aber ich spürte nicht den leisesten Schmerz, noch brach beim Drücken die neue Haut auf. Die zwei am Abend vorher noch von Eiter triefenden und sehr schmerzenden Wunden waren völlig geheilt. Ich zog mich an und fuhr am selben Morgen um 10.00 Uhr mit meinem Fahrrad von Neumarkt weg nach Heroldsbach, wo ich nachmittags 15.00 Uhr bereits auf dem Erscheinungshügel stand und der Gottesmutter meinen innigsten Dank sagte. Während der ganzen Fahrt hatte ich nicht den geringsten Schmerz, noch wurde durch das beständige Treten die über Nacht gewachsene Haut irgendwie aufgerissen. Ebenso wenig fühlte ich eine besondere Müdigkeit an diesem Fuß. Er war völlig wie der andere. Die Heilung meines Fußes dauert bis zur Stunde an, heute den 29. März 1951. Es zeigte sich seitdem nicht mehr die geringste Spur einer Entzündung oder eines Schmerzes. Ich spreche der lieben Gottesmutter meinen tiefsten Dank aus für ihre wunderbare Hilfe. Die volle Wahrheit dieser meiner Aussage beeide ich vor Gott dem Allwissenden und der Allerseligsten Jungfrau Maria.

N., 29. März 1951
gez. G. F., Schreiner, N.

 

Die wahrheitsgetreue Wiedergabe des Berichts des Herrn F. G. versichert vor Gott:

Pater G. H., aus N.

 

Kath. Pfarramt D.
D., 20. November 1950
An das Heilige Offizium, Rom
Eminenzen!

Betr.: Vorgänge in Heroldsbach, Oberfranken, Erzdiözese Bamberg

Unterzeichneter Pfarrer glaubt sich im Gewissen verpflichtet, Eure Eminenzen folgende Protokolle über Heroldsbach einsenden zu müssen:

1. Das Protokoll der Frau M. G., über die auffallend rasche Heilung ihres Sohnes H.
2. Das Protokoll der Frau Witwe A. R. Über die Besserung ihres kranken Beines.
3. Das Protokoll des Herrn F. E. über die plötzliche wesentliche Besserung ihrer asthmakranken Tochter H.
4. Das Protokoll der Frau M. B. über die Heilung ihrer Tochter B. Ärztliches Gutachten ist beigefügt.
5. Das Protokoll der Frau A. B. über Heilung ihres offenen Beines.
6. Die Bescheinigung mehrerer Augenzeugen, die das Sonnenphänomen am 15. August 1950 gesehen haben.

Sämtliche in Frage kommenden Personen sind tief religiöse, aber nüchterne, sachliche Menschen, deren Aussagen unbedingt Glauben zu schenken ist.

gez. B., Pfr.

 

Zu 1:

Protokoll

Es erscheint Frau H. G. und erklärt folgendes: "Unser 13-jähriger Sohn Heinrich brachte anfangs September das Schaf zur Weide, musste dabei durch einen Zaun klettern. Hierbei wickelte sich das Tau um das Knie. Das Schaf zog und der Strick drang dem jungen in die Kniekehle hinein, so dass eine Wunde von 7 bis 8 cm Länge entstand. Ich habe sofort Salbe aufgelegt und einen Verband angelegt. Die Wunde begann zu eitern und wurde dabei immer breiter und tiefer. Da ich nicht leicht zum Arzt gehe, versuchte ich drei verschiedene Salben: schwarze Zugsalbe (Ichtolan), Zinksalbe und die sogenannte Buttersalbe, die leicht heilt. Am 16. September ging die Fußprozession nach Kevelaer, worauf der junge sich so lange gefreut hatte. Da die Wunde an diesem Tage erheblich besser war, habe ich meine Zustimmung gegeben. Als er aber am 18. September von der Fußtour nach Kevelaer – je Weg rund 45 km – zurückkam, hatte die Wunde sich von neuem entzündet und sah gefährlicher aus als je zuvor. Sie eiterte sehr stark. An diesem Abend habe ich Ichtolansalbe aufgelegt, darüber einen dicken Lappen und darauf ein Eichenblatt, das von der Gottesmutter in Heroldsbach gesegnet war. Darüber machte ich noch einen Wickel. Der Junge schrie vor Schmerzen. Das ganze Bein schmerzte ihm dabei, so dass er laut aufschrie. Am folgenden Morgen war aller Eiter heraus und befand sich im Lappen. Die Wunde war ganz schmal und war schon ganz mit einer dünnen Haut überdeckt. Auf natürliche Weise konnte diese große und schreckliche Wunde nicht so schnell heilen. Am folgenden Morgen habe ich zum Schutz nochmals eine dünne Binde herumgewickelt, tags darauf konnte er ohne Wickel zur Schule gehen. Ich bin bereit, das zu beschwören."

gez. Frau H. Z.

 

Ich bestätige hiermit die Aussagen meiner Frau.

gez. H. Z.
Bezeugt: gez. B., Pfr.

 

Zu 2:

Kath. Pfarramt D.
D., 8. November 1950

Protokoll

Es erscheint Frau Witwe A. R. und erklärt folgendes: "Ich habe seit etwa 15 Jahren ein offenes Bein, das zwischendurch mal wieder zuheilt, dann aber wieder aufbricht. Jetzt ist es seit Februar dieses Jahres offen. Seit dieser Zeit schmerzte das Bein. Im Sommer verstärkten sich die Schmerzen derart, dass ich die Schmerzen fast nicht aushalten konnte und nur unter großen Beschwerden gehen konnte. Durch Verwandte, die eine Wallfahrt nach Heroldsbach gemacht hatten, erhielt ich Ende September des Jahres Eichenblätter, die anlässlich einer Erscheinung von der Gottesmutter dort gesegnet waren. Ich legte je eins davon auf die Wunde. Bereits am zweiten Tage ging die starke Entzündung ganz zurück, zwei kleinere Löcher sind seitdem zu und die starken Schmerzen sind ganz weg. Es ist wohl noch ein Loch vorhanden, aber ich kann selbst weite Strecken ohne Mühe laufen, was mir vorher ganz unmöglich war. Ich bin bereit, das zu beschwören."

gez. A. R.
Zeugen: K. B., H. D.

 

Frau T. ist eine tiefreligiöse Frau, die bestimmt nicht die Unwahrheit sagt. Sie erzählte außerdem noch von einer Nervenentzündung, die sie in der letzten Zeit gehabt hat und die so schlimm war, dass sie die Schmerzen kaum ertragen konnte. Von dem Tage an, wo sie in Heroldsbach war, sind die Schmerzen weg.

D., 8. November 1950.
gez. B., Pfr.

 

Zu 3:

Kath. Pfarramt D. D.,
18. November 1950

Protokoll

Es erscheint Herr F. En., D., und erklärt folgendes: Unsere Tochter H., geb. 1937, leidet seit über 11 Jahren an Bronchialasthma, das sich in den letzten zwei Jahren stark verschlimmert hat. Im letzten Jahr musste sie alle zwei Wochen etwa drei bis vier Tage liegen. Unter großen Beschwerden rang sie dann nach Luft, obwohl sie ständig Medizin einnahm. Oft befürchteten wir, dass sie bei diesen schweren Anfällen ersticken würde. Den letzten starken Anfall bekam sie am 5. Oktober 1950. Sie musste bis einschließlich 7. Oktober das Bett hüten. Am 9. Oktober fuhr sie mit einer Pilgergruppe nach Heroldsbach. Im Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter haben wir das Kind die anstrengende Fahrt (13 Stunden Omnibusfahrt) mitmachen lassen. In Heroldsbach bekam sie bei einer Erscheinung mit allen anderen den Krankensegen. Seit diesem Tag ist eine wesentliche Besserung ihres Zustandes eingetreten. Während sonst die Herbstmonate die schlimmsten sind, hat sie seit der Pilgerfahrt nach Heroldsbach noch keinen Asthmaanfall wieder gehabt. Obwohl sie augenblicklich stark erkältet ist – sie hat einen Husten und Schnupfen – bekommt sie gut Luft.

Leider war es uns in den letzten Wochen nicht möglich, ein ärztliches Gutachten ausstellen zu lassen. Ich arbeite auswärts und bin nur abends zu Hause und meine Frau ist in der vorigen Woche vom fünften Kind entbunden worden. Sobald wir das Gutachten haben, werden wir es mit diesem Protokoll nach Heroldsbach einsenden.

Zeugen: H. De., K. Ba.
gez. F. A. En.
Bezeugt: L. S.
gez. B., Pfr.

 

Zu 4:

Kath. Pfarramt D.
D., 7. November 1950

Protokoll

Es erscheint Frau M. Be., D. und erklärt folgendes: "Meine Tochter Br., geb. 1939, leidet seit zehneinhalb Jahren an chronischen Hautekzemen (Milchschorf), die jedes Jahr etwa ab Mitte September bis etwa Februar stark eitern. Besonders in den Armgelenken, Kniegelenken, am Hals, an den Ohren und Händen tritt dieses stark hervor. In den letzten drei Jahren musste sie immer zwei bis vier Wochen in Krankenhausbehandlung, bis die schlimmste Eiterung überstanden war. Auch in diesem Jahr begann die Eiterung – wie in jedem Jahr zuvor – nach vorausgegangenem starken Schüttelfrost in der zweiten Hälfte des September. Es eiterten bereits beide Kniegelenke, beide Armgelenke, der Hals, die Finger, und am rechten Unterarm befanden sich drei stark eiternde Wunden. Die Eiterung im rechten Kniegelenk war so stark, dass sie das Knie nicht durchdrücken konnte. Sie weinte vor Schmerzen, wenn sie das Knie bewegte. Im Vertrauen auf die Gottesmutter von Heroldsbach legte ich am 26. September Eichenblätter, die ich von Heroldsbach mitgebracht hatte und gelegentlich einer Erscheinung von der Gottesmutter gesegnet waren, auf die am schlimmsten eiternden Stellen. Bereits nach zwei Tagen hatten an beiden Knieen und nach vier Tagen alle Eiterungen vollständig aufgehört. Bis heute ist es noch an keiner Stelle wieder zu einer Eiterung gekommen. Zum Dank für diese sichtbare Hilfe nahm ich das Kind vom 9. bis 12. Oktober mit nach Heroldsbach. Dort bekam sie während einer Erscheinung den Krankensegen. Seit dieser Zeit ging auch der Milchschorf ständig weiter zurück, so dass jetzt nur noch sehr wenig davon zu sehen ist. Ich bin bereit, die Angaben durch einen Eid zu erhärten.

gez. Frau J. Be., geb. K.
Zeugen: K. Ba., H. De.

 

Hiermit bescheinige ich, dass die Familie J. Be. eine ganz treu katholische Familie ist, die äußerst gewissenhaft ihre religiösen Pflichten erfüllt. Frau Be. würde nie in einer so wichtigen Angelegenheit die Unwahrheit sagen. Zudem sind für die oben gemachten Aussagen genügend Zeugen vorhanden.

D., 7. November 1950
gez. Ba., Pfr.
Dr. med. G. Jung, prak. Arzt
D., 9. November 1950

 

Ärztliche Bescheinigung

Auf Wunsch wird hiermit bescheinigt, dass das Kind B. Be., D., seit längerer Zeit in meiner Behandlung ist. Es handelt sich um ein konstitionelles, ausgedehntes Ekzem an beiden Armen und Beinen, das früher schon fachärztlich und klinisch behandelt worden ist. Gegenüber dem Zustand im Jahre 1949 ist eine deutliche Besserung insofern eingetreten, als heute eine weitgehende Abheilung des Ekzems eingetreten ist. In der rechten Ellbeuge und linken Kniekehle sind noch deutliche ekzemiöse Veränderungen sichtbar.

gez. Dr. med. Gg. Jung.

 

Die Abschrift stimmt mit der Urschrift überein.

D., 20. November 1950
gez. B., Pfr.

 

Zu 5:

Kath. Pfarramt D.
D., 15. November 1950

Protokoll

Es erscheint Frau A. Be., D. und erklärt folgendes: Am 15. Juli 1950 bekam ich eine Wunde am rechten Unterschenkel. Der Arzt stellt am 17. Juli 1950 fest, dass ich ein regelrechtes offenes Bein hätte und wahrscheinlich sehr sehr lange darunter zu leiden hätte. Er sagte, er müsse aber, bevor er die Wunde behandle, die Krampfadern trocken legen, denn diese Wunde sei eine Folge der Krampfadern. Zu dem Zwecke hatte ich bereits drei Spritzen bekommen. (Ich sollte insgesamt sechs oder sieben bekommen.) Ich musste jeden Tag die Wunde neu verbinden. Am 14. August 1950 fuhr ich mit nach Heroldsbach und nahm dort teil an den Muttergottesandachten und Segnungen. Mit allen anderen bekam ich mehrere Male während der Erscheinungen auch den Krankensegen. Als ich am 17. August abends wieder nach Hause kam und den Verband erneuern wollte (an den drei vorhergehenden Tagen hatte ich keine Gelegenheit dazu), stellte ich fest, dass die Wunde verheilt war. Bis heute habe ich noch keinerlei Beschwerden wieder an dem Bein gehabt.

gez. Frau A. Be.
Zeugen: H. De., K. Ba.
Bezeugt: L. S.
gez. Ba., Pfr.

 

Der Fall "G. Ku. " aus N. Wie steht es mit ihrer Heilung in Wirklichkeit?

Ein Tatsachenbericht

Verschiedenen Pressemeldungen zufolge (vgl. auch Amtsblatt B, S. 29 und Broschüre S. 19) wird der Fall G. Ku. so dargestellt, als ob die angebliche Heilung der G. Ku. in Heroldsbach sich als vollständig unwahr erwiesen hätte, dass "von einer Heilung keine Rede sein könne" (Fränk. Tag, Bamberg vom 27. April 1950), auf Grund fachärztlicher Feststellung. Durch diese Darstellung der Presse wird der Eindruck erweckt, als ob alles in Heroldsbach Schwindel sei.

Wie steht es nun in Wahrheit mit der Heilung von G. Ku.? Der Fall Heroldsbach ist bereits zu einem internationalen Problem geworden und die Öffentlichkeit hat Interesse daran, hierüber die volle Wahrheit zu erfahren. Es sei deshalb im Folgenden ein Tatsachenbericht gegeben, der sich stützt auf eine über dreistündige, gewissenhafte Erforschung des Sachverhalts im Elternhaus der G. Ku. in N. selbst durch den Unterzeichneten.

G. Ku. ist am 30. September 1932 in N. als zweites von vier Kindern der Bauersleute Chr. Ku. und M., geb. M., geboren. G. besuchte zuerst die Volksschule H. Dann zwei Jahre die Hilfsschule in B., dann wieder die Volksschule in H. später die landwirtschaftliche und jetzt die hauswirtschaftliche Berufsschule in H. Die Familie ist vollständig gesund, nur G. leidet von Jugend auf an Gaumenspalte. Sie kam mit drei Wochen nach Würzburg ins Maria-Theresien-Säuglingsheim, wo sie ca. 13 Wochen blieb. Das Kind war todkrank und wurde von den Ärzten aufgegeben Zu Hause wurde es von Dr. Konnacker in Hö. weiterhin ärztlich betreut. 1939 wurde G. nach Erlangen gebracht, wegen Gaumenspalte, konnte in Erl. aber nicht operiert werden, wegen Mangel an Fachspezialisten, und wurde dann in das Luitpoldkrankenhaus nach Würzburg gebracht, wo sie operiert wurde (durch Naht der Gaumenspalte) und in ärztlicher Behandlung stand vom 13. April 1939 bis 8. Juni 1939. Eine Besserung trat nicht ein. (Nach Angabe der Eltern.) Das Kind konnte nicht reden. Aber auch das rechte Auge (nicht das linke, wie die Pressemeldungen irrtümlicherweise berichteten, z. B. "Fr. Tag" Bamberg vom 27. April 1950 und die "Deutsche Tagespost" vom 27. April 1950, sogar in eingehendem fachärztlichen Gutachten von Erlangen: Das linke Auge ist nach wie vor völlig blind.) ist von Geburt aus blind und völlig unbeweglich, feststehend. Das Kind wurde deshalb 1945 nach Erlangen gebracht zu dem Facharzt für Augenkrankheiten, Prof. Dr. Fleischer. Es wurde eine Brille verschrieben, aber es trat auch hier keine Besserung ein nach Aussagen der Eltern.

Am 13. Februar 1950, gerade als in N. die Ewige Anbetung stattfand, begann die Mutter der G., Frau R. Ku. eine Novene zur Muttergottes von der immerwährenden Hilfe. Am 15. Februar 1950 erhielt G. Ku. auf Bitten ihrer Mutter, welche Bitte durch ein visionäres Kind (Maria Heilmann) an die Erscheinung gerichtet wurde, durch die Erscheinung den besonderen Krankensegen und seitdem konstatieren die Eltern folgende wesentliche Besserung der Leiden.

Noch am gleichen Abend jenes 15. Februar, als die Mutter mit ihrer Tochter G. im Warteraum des Bahnhofs Heroldsbach sich befand, zwecks Heimreise, ungefähr um 22.00 Uhr, gewahrte die Mutter E. Ku., wie sich das rechte Auge der kranken Tochter, welches bisher immer starr und unbeweglich war, nun ganz gut bewegte, parallel mit dem linken Auge. Nun merkte sie auch, wie die Tochter das Sprechen anfängt und ziemlich gut sprechen kann, obwohl sie bisher nicht sprechen konnte und, wenn sie sich verständlich machen und etwas sagen wollte, mit den Füßen immer strampfte und mit den Händen ringen musste, um dadurch ihrer Willensmeinung wahrnehmbaren Ausdruck zu verleihen. Sie konnte nur lallende, unverständliche Laute, Murmellaute hervorbringen. Jetzt kann Gunda, wenn sich noch einige Mängel zeigen, im. allgemeinen gut verständlich reden, ohne überhaupt nur die Füße oder Arme dabei zu betätigen.

Am nächsten Tag, 16. Februar 1950, melden die Eltern mit G. nachmittags ungefähr 16.00 Uhr diese auffallende Besserung der Leiden der G. im Pfarrhof zu Heroldsbach an. (Bewegung des bisher starrgebliebenen Auges, auffallender Beginn des Sprechens, das bisher unmöglich war, Stampfen mit den Füßen und Händen zur Verständigmachung ist nicht mehr vorhanden!) Am 17. Februar 1950 wird das Kind G. Ku. von der Muttergottes-Erscheinung eigens gerufen und erhält von ihr wiederum den Krankensegen. Folgende Tatsachen müssen jetzt hervorgehoben werden:

 

1. Bezüglich des Sprechens

Seit dem ersten Segen der G. durch die Erscheinung am 15. Februar 1950 konstatieren die Eltern eine zunehmende Besserung der Leiden ihrer Tochter G. Z. Zt. kann das Mädchen ganz verständlich und.zusam menhängend sprechen. Sie betete das Vater unser und Ave Maria am 28. April 1950 gut verständlich und zusammenhängend vor, sie erzählte von ihren Erlebnissen in Heroldsbach mit großer Begeisterung und in gut verständlichen Worten, so z. B. wie sie von der Erscheinung gerufen wurde, wie G. die Erscheinung am 17. Februar 1950 gebeten hat: "Liebe Muttergottes, sei so gut und mach mich gesund! Liebes Jesuskind, sei so gut und mach mich gesund! Muttergottes, sei so gut und gib uns deinen Segen!" Sie erzählt, wie sie da auch die Krone, das Haar, den Saum des Kleides und die Rosen an den Füßen der Muttergottes berühren durfte, ebenso wie sie am Herz-Jesu-Sonntag, 5. März 1950, wo sie auf Angabe der Erscheinung am Freitag, 3. März 1950, telefonisch bestellt worden war, das Jesuskind auf die Arme nehmen und an der Prozession vom Podium zur Grotte am Birkenwald teilnehmen durfte. Sie spürte das Jesuskind in den Armen und sagt, es war "schneeleicht". Dies erzählte G. am 28. April 1950 in dreistündigem Verhör zu Hause ganz gut verständlich und mit größter Freude und sichtlich erregt dem anwesenden Prof. Walz. Für Sonntag, 12. März 1950, wurde G. wiederum von der Muttergotteserscheinung gerufen und durfte der Muttergottes und dem Jesuskind die Hand geben, so erzählt sie am gleichen Tage.

 

2. Bezüglich des Sehens

Das rechte Auge bewegt sich auffallend seit dem ersten Segen durch die Erscheinung am 15. Februar 1950, erstmals von der Mutter wahrgenommen abends 22.00 Uhr (s. Bericht oben), parallel mit dem linken Auge, und heute sieht das Kind nach eingehender Schilderung der Eltern dadurch auf dem linken Auge wesentlich besser, auf dem sie vorher nur einen Schein hatte. Sie kennt jetzt die Leute, wenn sie zum Hof hereingehen, obwohl sie vorher niemand kannte, der vom Hof in die Wohnung wollte. Sie kann jetzt Zahlen lesen, die Hausnummern an den Häusern lesen, sie kann auch die Buchstaben lesen, was sie vorher nicht konnte, nach ausdrücklicher Angabe der Eltern. Sie schrieb am 28. April 1950 sehr schön ihren Namen deutlich unter ein Schriftstück, genau unter den Namen der Mutter, ohne besondere Hinweise, zur Unterschrift hin, genauso gut wie Leute mit gesunden Augen. Sie hat einen anfänglich ausgelassenen Buchstaben (a bei Gunda) nachher ohne jegliche Hilfeleistung durch andere Personen an die gehörige Stelle genau angefügt. Beim Abschied von Prof. Walz sah sie an der Haustüre stehend deutlich, wie er durch das Autofenster nochmals ihr zuwinkte (das Auto stand auf der anderen Seite, dem Wohnhaus gegenüber am Stalle) und reagierte sofort darauf mit freudigem Zuwinken und Lächeln.

 

3. Wesentliche Besserung des allgemeinen Zustandes seit dem Krankensegen zu Heroldsbach am 15. Februar 1950

Seitdem ist das Kind, wie die Eltern ausdrücklich konstatieren und auch Pfarrer i. R. Eisen von Höchstadt vor Pfarrer Gailer, "um eine Kopflänge" gewachsen. Ihre Gesichtszüge, die vorher mehr den Eindruck einer Kretine machten, sind auffallend schöner geworden. Das Kind ist jetzt viel freundlicher und freudiger, hat jetzt auffallendes Interesse an dem täglichen Geschehen, ist lebhafter geworden. Man merkt seitdem eine auffallende körperliche und seelische Veränderung und Besserung des allgemeinen Zustandes in voranschreitender Weise. Auch Prof. Walz musste diese Feststellung an ihr während des Verhörs machen.

Einige der objektiven Beurteilung des Falles dienende Bemerkungen: Bemerkt muss werden, dass eine Frau Valerie Scheidler, Nürnberg, Meuschelstraße 18/1, Lehrkurse für Phonetik und Sprachgestaltung, im Sommer 1947 eine Woche lang in N. bei Familie K. sich aufhielt und mit G. Ku. dauernd Sprachübungen abhielt, aber alles war erfolglos. Sie konnte trotz aller Übung kein Wort sprechen.

Zu dem Bericht von Herrn Prälat Kümmelmann über "die angebliche Heilung von Heroldsbach" in der "Deutschen Tagespost" vom 27.4.1950, näherhin zu dem Urteil des Sachverständigen Prof. Dr. Fleischer, Vorstand der Universitäts-Augenklinik Erlangen: "Objektiv hat sich auf dem sehenden rechten Auge nichts gebessert, es besteht eben eine Übersichtlichkeit von 3 Dioptrien mit Schwachsichtigkeit. Das linke Auge ist nach wie vor völlig blind infolge narbiger Veränderungen der Hornhaut und Verwachsungen der Regenbogenhaut" muss folgendes bemerkt werden: Zunächst muss als unwesentlicher Punkt festgestellt werden, dass nicht das linke Auge blind ist, sondern das rechte. Diese Verwechslung spielt hier ja keine Rolle. Zu diesem Urteil bemerkt Frau Reta Ku., die übrigens während eines über dreistündigen Verhörs einen sehr intelligenten Eindruck macht, dass sie bereits am 28. Februar 1950 mit ihrem Kinde Gunda bei Prof. Fleischer war (nach dem Ereignis in Heroldsbach!) und ihr Kind untersuchen ließ, dabei aber kein Wort von Heroldsbach erwähnte. Das Urteil von Prof. Fleischer lautet nach Angabe der Frau R. Ku. auffallenderweise damals: "Nun ja, das Kind wurde bei uns operiert." (Diese Äußerung ist offenbar als ein Ausruf der Verwunderung über die eingetretene Besserung zu verstehen.)

Daraufhin sagte Frau R. Ku.: "Entschuldigen Sie, Herr Professor, das Kind wurde nicht operiert." Dann sagte Herr Prof. Fleischer: "Nun ja, durch die Länge der Zeit. Sie waren fünf Jahre nicht mehr hier seit 1945!" Prof. Fleischer verschrieb eine Brille. Für den 14. März 1950 wurde nun G. Ku. durch die Bamberger Erzbischöfliche Untersuchungskommission (Herrn Prälat Kümmelmann) wiederum zu Prof. Fleischer in Erlangen bestellt und Herr Prof. Fleischer war von Bamberg aus hiervon verständigt. Das Urteil lautete eigentümlicherweise jetzt: "Ich muss denselben Befund feststellen wie 1945!" Frau R. Ku. ist erstaunt über diese ihr ganz auffallend erscheinende Wendung im Urteil des Herrn Prof. Fleischer und sagt: "Sie kann das nicht erklären, es bleiben ihr diese beiden Urteile ein unverständliches Rätsel." In diesem zweiten Urteil von Prof. Fleischer fehlt die unabweisbare Feststellung der Eltern der Gunda: Dass sich seit dem 15. Februar 1950 (Heroldsbacher Vorgang) das rechte – kranke Auge – auffallend bewegt und das linke immer besser sieht.

Wenn zur Feststellung der Frage, ob eine Heilung bezüglich der Gaumenspalte und der damit im Zusammenhang stehenden Sprachfähigkeit der Gunda Ku. die Erzbischöfl. Kommission sogleich nach jener fachärztlichen Untersuchung durch Prof. Fleischer (hinsichtlich des Sehvermögens) die G. Ku. sofort an den Fachprofessor der gleichen Universität Erlangen für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Prof. Dr. Josef Beck, schickte zwecks Feststellung, ob durch den Heroldsbacher Vorgang eine wesentliche Heilung gegenüber dem bisherigen Zustand stattgefunden habe, und dieser das Urteil fällt: "Das Mädchen war 1939 in Würzburg wegen einer angeborenen Gaumenspalte operiert worden. Es zeigte sich, dass die Operation gut durchgeführt wurde, jedoch ist, wie meist bei diesen Fällen wegen der Narbenbildung der weiche Gaumen und das Zäpfchen zu kurz, so dass der Nasen-Rachenraum nicht ganz abgeschlossen werden kann, wodurch die Sprache näselnd klingt" (Bericht der "Deutschen Tagespost" vom 27. April 1950. Damit ist offenbar die jetzige Fähigkeit zu sprechen von Prof. Beck zugegeben.), so ist zu sagen, dass Prof. Beck vor dem 14. März 1950 niemals, auch nicht ein einziges Mal, G. Ku. bezüglich ihres Leidens der Gaumenspalte untersucht hat, vor allem auch nicht kurz vor ihrem Heroldsbacher Vorgang am 15. Februar 1950 und deshalb auch gar nicht wissen konnte, wie der Zustand der G. Ku. vor jenem Heroldsbacher Ereignis gewesen ist. Infolgedessen kann Prof. Beck gar nicht beurteilen, ob durch den Heroldsbacher Vorgang eine wesentliche Besserung bzw. eine Heilung stattgefunden hat gegenüber dem Zustand vor dem 15. Februar 1950 (Heroldsbacher Vorgang).

Prof. Dr. Beck erklärt selbst der Mutter, Frau R. Ku.: "Er hat das Kind noch nicht gesehen und noch nicht behandelt und kann deshalb auch kein Urteil abgeben." Frau R. Ku. stellt ausdrücklich fest, dass eine fachärztliche Untersuchung in dieser Hinsicht mit Untersuchung des Zustandes der Gaumenspalte (und der damit zusammenhängenden Sprachfähigkeit) unmittelbar vor dem Heroldsbacher Ereignis (15. Februar 1950) und nach demselben überhaupt nicht stattgefunden hat, und es wird ein Urteil durch einen Facharzt auch nicht gut möglich sein, da die Würzburger Operation bereits 1939 erfolgte und seitdem kein Facharzt G. Ku. in dieser Hinsicht bis zum Heroldsbacher Vorgang (1950, am 15. Februar) untersucht hat. Es sind also hier die Aussagen der Eltern, welche den Zustand ihres kranken Kindes vor und nach jenem Heroldsbacher Vorgang (15. Februar 1950) sicherlich am besten kannten und kennen, wesentlich maßgebend für die Beurteilung, ob eine wesentliche Besserung bezüglich des Sprechens usw. ihrer Tochter G. stattgefunden hat oder nicht. Die Eltern aber konstatieren mit aller Deutlichkeit eine solche wesentliche Besserung und stehen für die Richtigkeit dieser ihrer Aussagen jederzeit ein. Sie sind auch glaubwürdige Personen.

gez. Prof. Dr. J. B. W.

 

Wir Unterzeichneten erklären an Eidesstatt, dass vorstehender Bericht inhaltlich voll und ganz der Wahrheit entspricht und wir sind bereit, diesen Bericht Wort für Wort jederzeit unter Eid zu nehmen.

N., 30. April 1950
Vater: gez. Chr. Ku.
Mutter: gez. R. Ku.
Kranke Tochter: gez. G. Ku.

 

E. Ze. von N. sagt kurz nach dem 15. Februar 1950 zu seiner Großmutter B. Ze.: "Die G. Ku. hat heute zu mir gesagt: "Guten Morgen, E.", die hat doch immer nichts rausgebracht!" Dies bestätigte Frau Ba. Ze., die es der Frau R. Ku. erzählte und in Anwesenheit von Prof. W. wiederholte.

Frau K. Öt. aus N. hat am 16. Februar 1950 zu Frau Fr. in der Bahn gesagt: "G. Ku. hat auf dem Weg zum Bahnhof H. ganz auffällig gesagt: 'Des is die Fritzenbäuara.' Vorher hat sie das nicht sagen können." Frau R. Ku. war dabei.

Der Religionslehrer der G. Ku., Herr Kaplan St. von H., erklärte am 3. Mai 1950 vor Prof. W. folgendes: "Seit ca. 14 Monaten habe ich G. Ku. in der landwirtschaftlichen Berufsschule, wo sie mit noch zwei Mädchen mit den Knaben zusammen war, und jetzt in der hauswirtschaftlichen Berufsschule im Religionsunterricht. (Also vor und nach dem Muttergottessegen am 15. Februar 1950.) Ich habe sie im Religionsunterricht meist nicht gefragt. Es waren nur drei Mädchen und sonst lauter Buben im Unterricht. Wenn ich die G. gefragt habe, dann haben die Buben sofort zu lachen angefangen, weil sie nichts herausgebracht hat. Dann habe ich sie nicht mehr gefragt.

Jetzt ist Gu. in die hauswirtschaftliche Berufsschule gekommen. Hier habe ich sie auch im Religionsunterricht. (Nach dem 15. Februar 1950.) Ich habe sie jetzt einmal das Morgengebet (oder war es das Abendgebet, ich weiß es nicht mehr genau) vorbeten lassen und das hat sie sehr schön vorgebetet. Herr Pf. Po. kann auch nicht mehr sagen, da er sie nicht im Religionsunterricht hatte. Sie brauchen auch nicht zu den Lehrern zu gehen, die können auch nicht mehr sagen. Sie haben sich mit der Gu. Nicht weiter abgegeben." Herr Kaplan sagte noch anschließend: "Nach meiner Meinung ist der Fall Gu. Ku. eine Gebetserhörung, wenn auch kein Wunder im strengen Sinn." Doch auch diese ist übernatürlich!

Bürgermeister Zwanzig von N., der aber in Schi. wohnt, Protestant ist und auch protestantischer Kirchenrat in M. und G. Ku., wie er sagt, nicht näher kennt, wollte als Protestant dem Prof. W. am 3. Mai 1950 kein Urteil eben deshalb abgeben.

Lehrerin Ko., jetzt in E., früher in Hö., welche G. Ku. zwei Jahre in der Volksschule hatte, sagte am Karfreitag auf dem Wege nach Heroldsbach, wo sie die Mutter R. Ku. und G. bei der Gärtnerei vor dem Kellerberg in Höchstadt traf, folgendes: "Ich muss wirklich feststellen, die G. ist ganz anders! Gegenüber den zwei Jahren, wo ich sie in der Schule hatte und wo das rechte Auge so scheusslich war!"

Dies bezeugt Frau R. Ku. in Na. gegenüber Prof. Wa. am 28. April 1950

B., 25. Mai 1951

 

Eidesstattliche Erklärung

Frau Bä. A., B., geb. 1893, erscheint vor dem Pfarramt und erklärt folgendes: Seit April 1919 verspürte ich brennende Schmerzen im linken Fußknöchel, die immer stärker wurden. Am 6. Dezember 1919 brach dann der Knöchel auf, so dass eine offene Wunde entstand im Durchmesser von etwa 4 bis 5 cm. Die Wunde wurde immer tiefer, es eiterte immer mehr. Ich musste 4 Monate liegen und zwar zu Bett. Die Wunde schloss sich dann; ich stand auf. Nach etwa 14 Tagen brach unter der Wade eine neue Wunde auf, noch größer als die erste Wunde. Diese Wunde ging fast bis zum Knöchel und eiterte stark. Im Krankenhaus Forchheim nahm man mich zur Behandlung nicht mehr an wegen der Größe und der Tiefe der Wunde, die elf volle Jahre an derselben Stelle offen war. Ungefähr im Jahre 1932 ging ich zur Behandlung zum Herrn Dr. Stubenrauch nach Nürnberg. Nach einjähriger Behandlung schloss sich die Wunde, die nun etwa drei Jahre lang geschlossen blieb. Am 11. November 1937 brach ich das Schienbein. Nachher war ich etwa ein halbes Jahr im Krankenhaus zu Forchheim. Von dieser Zeit an traten mehr Wunden auf, wiederholt an drei bis vier Stellen gleichzeitig, in der Größe etwa eines alten 5 Markstückes, in verschiedenen Größen, manche kleiner, manche größer, immer sehr tief, und immer sehr rasch tief geworden. Höchstens 14 Tage lang schlossen sich dann und wann die Wunden, um aber immer wieder aufzubrechen. Fünf Wochen war ich damals in der Klinik zu Erlangen, auf dem Heimweg brach schon wieder eine Wunde auf. Dazu kam zehnmal eine Venenentzündung an beiden Beinen. Bis anfangs Januar 1950 brach mein Bein immer wieder auf.

Im Februar 1950 kam mein Schwiegersohn G. Kr., B., nach Heroldsbach wieder und nahm dort teil an der abendlichen Bergandacht. Er stand unter der betenden Menschenmenge. Er selbst kannte kein einziges der Seherkinder persönlich und auch die Seherkinder ihn nicht. Auf einmal gab das Kind Maria Heilmann mit der Hand öfters ein Zeichen in Richtung auf ihn zu, dass er herbeikommen solle. Anfangs wusste er nicht genau, ob er selbst damit gemeint sei. Auf das wiederholte Winken des Kindes fasste er Mut, ging durch die betende Menge auf dies Kind zu. Maria Heilmann sagte: "Hier haben Sie eine heilige Erde." Sonst sagte sie gar nichts. Ich war momentan so fassungslos, so sagte mein Schwiegersohn, dass ich vor lauter Bestürzung auch nichts fragen konnte. Er übergab mir noch am gleichen Abend die Erde in einem Stückchen Papier. Ich nähte sie am nächsten Tag in ein Tüchlein und gab dasselbe in den Verband um mein Bein herum. In wenigen Tagen war die Wunde geschlossen – ich stand auf. Seit dieser Stunde ist mein Bein geheilt – es brach bis zur Stunde nie mehr auf, bis jetzt über eineinviertel Jahr, was seit November 1937 nie mehr der Fall war. Ich selbst bin felsenfest davon überzeugt, dass die Heilung der Fürbitte der Gottesmutter von Heroldsbach zuzuschreiben ist. Die volle Wahrheit dieses Berichtes erkläre ich an Eidesstatt.

gez. Bä. A.

 

Die eigenhändige Unterschrift bestätigt:

Kath. Pfarramt B. gez. Ba. H., Pfr.

 

Heroldsbach, 8. August 1951

Eidesstattliche Erklärung

Am 31. Juli bekam ich rasende Nierenschmerzen. Ich konnte weder auf dem Rücken, noch auf der rechten oder linken Seite liegen. Ich musste entweder stehen oder sitzen. Sobald ich versuchte zu liegen, hielt ich es vor Schmerzen nicht aus. So ging es vom Dienstag bis Donnerstag, also zwei Nächte und einen Tag hindurch. In der zweiten Nacht, als ich so vor meinem Bett stand, fiel mein Blick auf die von der Muttergottes von Heroldsbach geweihten Eichenblätter, die auf dem Fensterbrett lagen. Da dachte ich: "Nun nehme ich. mir einmal ein Eichenblatt und lege es ins Bett. Die Muttergottes hat schon so oft geholfen, sie kann auch mir helfen, ich versuche es einmal." Jetzt legte ich das Blatt in mein Bett und legte mich vorsichtig darauf. Bange wartete ich, dass der Schmerz sich wieder einstellt. Ich betete den Wundenrosenkranz. Ängstlich versuchte ich nach einer Zeit – nach Schluss des Rosenkranzes – mich zu wenden und war erstaunt, dass ich keinen Schmerz mehr spürte. Ich konnte mich nach jeder Seite drehen, ohne dass sich der Schmerz wieder einstellte. Ich fühlte mich wieder ganz wohl und dankte der lieben Muttergottes von Heroldsbach für die wunderbare Hilfe. Seither bin ich völlig schmerzfrei. Auch die Müdigkeitserscheinungen in den Beinen, an denen ich seit langem litt, sind völlig verschwunden. Meine Sehnsucht trieb mich nach Heroldsbach. Die Reise strengte mich in keiner Weise an. Wir kamen in der Nacht an, 6. August 1951, zogen zum Berg und blieben bis morgens 5.30 Uhr. Diese Strapaze hat mir gar nichts ausgemacht. Ich stehe im 75. Lebensjahr. Und ich denke, noch recht oft nach Heroldsbach zur lieben Muttergottes kommen zu können.

gez. Frau S. Bü., aus Düsseldorf
B., 4. Juli 1951

 

Erklärung

Seit einigen Jahren hatte ich starke Anfälle von Asthma, die im Frühjahr 1950 immer häufiger und stärker auftraten. Ohne Tabletten konnte ich überhaupt nicht schlafen. Mitte Mai 1950 brachte mir eine Bekannte Erde aus Heroldsbach Thurn mit, mit dem Bemerken, diese Erde in einem Säckchen umzuhängen, es wäre Heilerde. Ich dachte, hilft es nichts, so schadet es auch nichts. Anfang Juni 1950 blieben die Anfälle aus und haben sich bis heute nicht wiederholt. Ich möchte noch bemerken, dass ich nicht um meine Heilung gebetet habe, da es mir vermessen vorgekommen wäre, nachdem ich schon jahrelang nicht mehr gebeichtet und kommuniziert und keine Kirche mehr besucht hatte. Die Muttergottes habe ich seit meiner Kindheit verehrt. Heute könnte ich in Heroldsbach-Thurn nicht beten, wenn ich nicht früh die hl. Messe besucht habe.

gez. A. E.
Dr. med. Helmut Thiel, prakt. Arzt
B., 3. Juli 1951

 

Ärztliches Zeugnis

Es wird bescheinigt, dass Frau E. aus B., seit Juli 1950 wegen asthmatischer Bronchialanfälle und im Kalenderjahr 1951 wegen asthmatischer Bronchitis nicht mehr in meiner Behandlung gestanden hat.

gez. Dr. Thiel

 

M., 10. Juni 1951

Bericht über meine Heilung

Im Jahre 1920 bekam ich plötzlich ein Fußleiden, ich ging in meiner Wohnung die Treppe hinauf, plötzlich machte mein rechtes Knie einen Knax und ich konnte nicht mehr vom Fleck gehen. Ich zog mich am Treppengeländer in die Höhe, um dann mit einem Fuß bis zur Küche zu hupfen. Mein Arzt behandelte mich ein Vierteljahr auf Rheumatismus. Ich sagte, es ist kein Rheuma, es kam ganz plötzlich. Als es nicht besser wurde, überwies er mich ins Krüppelheim zur Behandlung. Dort hieß es Kniebänder- und Sehnenzerrung – wurde dort nochmals ein gutes Vierteljahr behandelt, dann wurde der Fuß wieder soweit, dass ich wenigstens wieder glatt gehen konnte, der Fuß blieb aber steif, ich konnte ihn nicht mehr einbiegen, auch nicht nach rückwärts. Eine Weile konnte ich wieder gehen, aber Schmerzen hatte ich immer, von Zeit zu Zeit ärger, je nach Arbeit und Anstrengung. So ging es Jahr für Jahr. Ich musste jedes Jahr in ärztlicher Behandlung sein. Durch das schlechte Gehen wurde auch das Herz sehr geschwächt. Im Jahre 1940 wurde ich invalidisiert. Der Arzt sagte, ich muss mich damit abfinden, dass es keine Besserung oder Heilung mehr gibt. Befund: Knieverlagerung und keine Gelenkschmiere. Der Arzt gab mir den Rat, nur immer gehen und wenn es noch so sehr schmerzhaft ist, denn wenn ich nicht gehe, wird der Fuß ganz steif, dann kann ich überhaupt nicht mehr gehen. Seit zwei Jahren musste ich mit dem Stock gehen, ohne Stock konnte ich überhaupt nicht mehr aus dem Haus.

Am 7. Oktober war ich zum ersten Male in Heroldsbach, nach einem kurzen Bittgebet zur Muttergottes – wenn es der himmlische Vater will, dass ich das Fußleiden noch weiter tragen soll, die Schmerzen halte ich gerne aus, nur würde ich die liebe Muttergottes bitten, dass sie mir die Gnade erfleht, dass ich ein kleines bißchen besser gehen kann, dass ich meine Missionsarbeit noch weiter machen kann. Von da an wurde es besser, so dass ich schon manche Tage ohne Stock gehen kann. An Ostern war ich wieder in Heroldsbach und am Karsamstag war ich bis 22.00 Uhr auf dem Berg, dann ging ich runter in die Pfarrkirche und betete die ganze Nacht durch bis zur ersten hl. Messe, dann ging ich wieder, nach dem Kaffeetrinken, auf den Berg, ging auch in die Notkapelle und betete dort. Ich stand auf, und auf einmal wurde mir so leicht und frei, und ging so leicht und beschwingt, als wenn ich nie einen steifen Fuß gehabt hätte. Seit dieser Zeit kann ich wieder gehen, Stock brauche ich überhaupt nicht mehr. Dem lieben Heiland und seiner heiligsten Mutter sei Lob, Preis und Dank in alle Ewigkeit. Durch die Liebe des heiligsten Herzens Jesu und Mariä grüßt in ehrerbietiger Empfehlung in Gott.

Ihre ergebene
gez. Frau G. Scha.

Zeugen-Unterschriften:
gez. A. M.
gez. K. Scha.
gez. Fü. Th.
gez. J. We.
gez. H. We.
gez. L. Bä.
gez. Ro. Fa.
gez. Er. E.

Orthopädische Klinik stellt das Gutachten nur aus, wenn es angefordert wird.

 

Eidesstattliche Erklärung

Herr A. Lei., aus M., berichtet: Im Herbst 1944 bekam ich Krampfadern und Venenentzündung. Trotz Verbot des Arztes ging ich in den Luftschutzkeller. Daraufhin zog sich die Krankheit zum Herz. Ich bekam Herzmuskelschwäche und ein Herznervenleiden, dazu noch zu niedrigen Blutdruck bis herunter auf 110. Ich werde jetzt 64 Jahre alt, damals war ich also 57. Mein Arzt sagte, ich sei zu alt, ich würde nicht mehr gesund. Der Vertrauensarzt sagte, ich müsse mich abfinden, ich könne nicht mehr gesunden, und dann kam ich noch zu einem dritten Arzt, welcher meiner Frau sagte, dass ich nie wieder gesund würde.

Dieses Frühjahr habe ich von Heroldsbach gelesen. Ich interessierte mich dafür und glaubte an die Echtheit der Erscheinungen. Ich hatte den Willen hinzufahren, weil ich hoffte, dadurch gesund zu werden, konnte es aber nicht, denn mein Krankheitszustand erlaubte es nicht. Sieben Jahre hatte ich mehrmals am Tage Herzschwächeanfälle. In diesem Frühjahr war es besonders schlimm.

Am 25. Juni 1951 fuhren meine Frau und mein Sohn nach Heroldsbach. Sie fuhren in der Absicht, für mich zu beten, und taten es auch. Ich selbst betete zu meinem Schutzengel, dass er mir den Krankensegen von der Muttergottes von Heroldsbach holen möge, als ich wieder einmal einen schweren Anfall hatte und sämtliche Medizin versagte und ich in meiner Not mir nicht zu helfen wusste. Dieses war am 22. Juni, abends 21.00 Uhr. Während des Anfalls bemerkte ich noch nichts von einer Heilung oder Besserung. Der Anfall dauerte etwa dreiviertel Stunden wie immer und ebbte dann ab. Die Fahrscheine für meine Angehörigen nach Heroldsbach lagen schon im Hause. Als sie abreisten, wussten wir alle noch nicht, dass dieses mein letzter Anfall gewesen war. Samstag und Sonntag, welche Tage zwischen meinem letzten Anfall und der Abreise meiner Angehörigen lagen, wunderten wir uns, dass ich keinen Anfall hatte. Als sie am Donnerstag, dem 27. Juni, wiederkamen, sagte ich ihnen, dass ich mit Bestimmtheit keinen Anfall mehr bekommen würde. Ich sei gesund. Ich fühle mich 20 bis 25 Jahre jünger und weiß es nicht, wieso ich die innere Gewissheit hatte, dass kein Rückfall mehr kommen würde.

Ich begab mich zu meinem Hausarzt, Dr. Freusberg in M. Er sagte, dass ich ein Wundermann wäre. Herz gesund und Blutdruck erhöht von 110 auf 124. Weil der Blutdruck noch niedrig ist und ich so viele Kräfte habe, sagte der Arzt, ich wäre ein Wundermensch. Ich konnte früher nicht einmal für etwas längere Zeit auf einem Stuhl sitzen, ich konnte nicht stehen. Nun mache ich Radtouren zum höchsten Erstaunen meiner Bekannten und Verwandten. Ich habe die Kraft und es tut mir nichts. Nachdem der Arzt gesagt hatte, ich sei ein Wundermensch, erzählte ich ihm den wahren Grund meiner Heilung. Ich bat ihn um ein Zeugnis, aber er lehnte es ab, weil er Negatives in der Zeitung über Heroldsbach gelesen habe. Die beiden anderen oben erwähnten Ärzte, den Vertrauensarzt der Reichsbahn in M., Dr. Hombrink und Dr. Samson in dem Dorfe Ennigerloh bei M., suchte ich nicht mehr auf. Nun weile ich zum ersten Male in Heroldsbach und freue mich, der Muttergottes meinen Dank abstatten zu können. Die Reisestrapazen haben mir nicht geschadet, und ich fühle mich jung und frisch.

Heroldsbach, 23. August 1951
gez. A. Lei.

 

Im Nachtrag möchte ich noch erwähnen, dass ich noch nie einen solchen Trieb zur Kirche hatte als nach meiner Heilung. Ich fahre jetzt jeden Sonntag zweimal zur Kirche.

gez. A. Lei.

 

Auf Wunsch der Unterzeichneten vom 12. August 1951 in Abschrift wiedergegeben: Votivtafel in der Kapelle von Heroldsbach.

 

1. Einlösung des Gelübdes vom 24. Juli 1951

Für die wunderbare Hilfe der Muttergottes von Heroldsbach anlässlich der schweren Geburt der E. Ma. dankt innigst...

gez. A. Sa., aus G.

 

2. Einlösung eines Gelübdes vom 23. Juli 1951

Aus Dankbarkeit für die Erhörung eines schweren Anliegens: Wenn die Erscheinungen unserer seligsten Gottesmutter von Heroldsbach echt sind, dann werden drei Menschen von jähem Tod gerettet.

G., 25. Juli 1951
gez. A. Sa. aus G.

 

Schn., Österreich, 10.7.1951
Hochw. Herrn Prof. Dr. J. W., Fr.

Ihre werte Anschrift von H. H. Pfr. L., O., erhalten. H. H. Pfr. meinte, ich soll Ihnen, Herr Doktor, meine Erlebnisse in Heroldsbach schreiben. So gut ich kann, will ich es tun, zur Ehre Heroldsbachs. "Ich bin 64 Jahre alt, schon jahrelang herzleidend. War den ganzen Winter schwerkrank. Bin alleinstehend, also nur einen kleinen Haushalt. Leider konnte ich nicht einmal kochen wegen dieses Herzleidens. Nun bin ich hier in Sch. zur Erholung. Vor zwei Monaten konnte ich noch nicht zehn Minuten Auto oder Bahn fahren ohne Beschwerden. Schwindel, Schmerzen, konnte nur Schritt für Schritt gehen, so schwach war ich. Der Arzt hat das Herz durchleuchtet: "Herzklappenfehler (alter), Herzmuskel angegriffen infolge Arterienverkalkung. Herznerven sehr schwer angegriffen und vollständig erschöpft. Allgemeiner Zustand: sehr schwach."

"Am 27. Mai musste ich in Br., eine Frau von Sch. für die Wallfahrt nach Heroldsbach anmelden. Auf die Frage, ob ich nicht mit wolle, sagte ich, nie werde ich das können. Ich halte ja nicht mal zehn Minuten Fahrt aus, wie könnte ich es wagen zweimal neun Stunden, also achtzehn Stunden Autofahrt und zwei Tage Heroldsbach mitmachen? Nein, nie! Allerdings habe ich den ganzen Winter immer gebetet, die liebe Muttergottes möchte mir doch erlauben, eine Wallfahrt zu machen. Wenn auch eine kleine, aber doch eine. Jedes Jahr habe ich eine größere 'Absam bei Innsbruck' gemacht. Und noch einige kleinere Wallfahrten. Und nun kann ich gar nicht mehr. Für Heroldsbach war ich ganz begeistert und habe auch andere dafür begeistert, doch ich selbst hätte nie gewagt für mich nach Heroldsbach zu bitten. Nie, denn ich dachte, man soll nicht etwas Unmögliches erbitten. Als ich dann am 27. Mai die Frau anmeldete, hatte ich keine Ruhe mehr. Komm, geh, geh, so tönte es immer in meinen Ohren. Ich weinte, betete, ich kann ja nicht. "Muttergottes, hilf, o bitte hilf mir, ich kann ja nicht. Hl. Schutzengel hilf mir, ich kann ja nicht." Es zerrte und zog den ganzen Tag. Ich musste einfach. So fuhr ich am 28. Mai wieder heim nach Schwarzach (1 Stunde vor Bregenz), besorgte die Grenzkarte (Bewilligung), auch D-Mark. Hatte eine Todesangst vor dieser Fahrt. Betete immer und immer, Muttergottes, bitte, bitte, halte mich auf, wenn es nicht dein Wille ist. Heiliger Schutzengel, hilf mir bitten.

So betete ich immer in meiner Angst. Am 29. Mai früh 6.00 Uhr ging ich zur hl. Messe und betete und opferte die hl. Messe auf in diesem Sinn: "Muttergottes, bitte, lass mich nicht gehen, wenn es nicht dein Wille ist." 8.00 Uhr war ich in Bregenz am Bahnhof, wo die Zusammenkunft beim Auto war. Ich war ja nicht gemeldet, aber, wenn jetzt kein Platz frei ist, dann ist es nicht der Muttergottes ihr Wille. Und siehe, gerade noch ein Platz war frei! Immer noch betete ich, bitte halte mich auf, durch irgend ein Hindernis. An der Grenze hatten wir Pech. Man durchsuchte alles, ebenso durften wir nur jede Person fünf DM mitnehmen. Ich hatte elf DM und fünfzig Schilling. Als letzte ging ich hinein und sagte ehrlich, ich habe elf DM und fünfzig Schilling, zudem keinen Passierschein, ich finde ihn nicht. Der Beamte lachte und sagte, gehen Sie nur. Ich war sprachlos, auch alle meine Bekannten draußen. Im Auto, als wir dann über der Grenze waren, stimmte man das "Großer Gott, wir loben Dich" an. Ich weinte die hellen Tränen, konnte es immer noch nicht fassen, dass ich mit zur Mutter nach Heroldsbach dürfe. Ich armes, altes Weiblein, ich darf mit. Ich jubelte nicht, nein, ich dankte tief ergriffen und bat um Schutz und Schirm. Denn ich hatte immer noch Angst. Und siehe, früher, jede Kleinigkeit, jede Aufregung verursachte mir Herzkrämpfe. Jede Fahrt Schwindel und Übelsein, so dass ich kaum gehen konnte. Und hier diese neun Stunden Fahrt bis Heroldsbach war ich eine von den Gesündesten: Einigen war es stark übel, mussten sich erbrechen, mir war so wohl, als ob ich nie krank gewesen wäre. Meine Bekannten, die ja wussten, wie krank ich war, fragten und waren immer sehr besorgt um mich. Doch ich konnte zu ihrem größten Erstaunen immer sagen: "Mir ist wohl, ich fühle mich gesund."

Am Abend kamen wir in Heroldsbach an: Zuerst aber ein Nachtquartier. Dann eine Tasse Kaffee. Dann hinauf auf den "Berg". Dort blieben wir bis 2.30 Uhr früh. Dann heim, schlafen, zwei oder drei Stunden, dann zur hl. Messe. Dann eine Tasse Kaffee, dann hinauf auf den "Berg" und dort blieb ich bis Abend, dann im Kaffeehaus eine Tasse Kaffee, dann wieder hinauf auf den Berg. Ich blieb die ganze Nacht auf dem Berg bis 4.00 Uhr früh. Dann ging ich zur Kirche, weil ich hörte, dass die Schweizer 4.30 Uhr eine hl. Messe haben. Hernach wieder eine Tasse Kaffee und wieder hinauf auf den Berg. Dort blieb ich bis 23.00 Uhr nachts. Dann musste ich doch einige Stunden schlafen gehen. In der Frühe 8.00 Uhr fuhren wir wieder heim nach Bregenz. Als Proviant hatte ich bei mir "acht harte Eier und acht kleine Brötchen, auch etwas Zucker. Davon brachte ich noch drei Eier und vier Brötchen mit heim. Also ass ich die ganze Fahrt und ebenso in Heroldsbach nur fünf harte Eier, vier Brötchen und die paar Tassen Kaffee, auch zweimal eine Suppe. Mir war dabei pudelwohl, ich fühlte mich ganz gesund, war auch nie müde, obwohl ich fast nie sitzen konnte auf dem Berg. Auch zweimal habe ich ein Kreuz herunter und hinauf getragen. Daheim konnte ich nicht einmal zwei Kilo tragen ohne Schmerzen in der Brust.

Meine Bekannten sagten alle, das ist ein Wunder. Und ich selbst weiß am besten, das war eine große Gnade und Geschenk von der lieben Muttergottes in Heroldsbach. Von ganzem Herzen habe ich gedankt und war voll Jubel, aber erst als ich so gut und glücklich heim kam. Zwei Tage hernach war ich noch frei von jeder Beschwerde. Am dritten Tag erst spürte ich wieder die Herzschmerzen. In Heroldsbach beim Abschied sagte ich: "Mutter, ich komme wieder, rufe mich."

Ich gehe trotz all den Schmähungen und den verlogenen Zeitungsberichten wieder nach Heroldsbach. Ich selbst habe ja die führende und schützende, segnende Mutterhand von Heroldsbach gefühlt. Oder glauben diese Zeitungsschreiber oder die geistlichen Herren, die in München ein Verbot von der Kanzel verkünden ließen, dass Satan mich so ohne alle Schmerzen nach Heroldsbach und wieder heim führte? Fast ohne Essen? Der Muttergottes zu Ehren? Das wagt doch niemand, der nur ein wenig katholisch denkt, zu behaupten. Vor 14 Tagen war ich zur Kontrolle beim Arzt. Er war erstaunt über die Fortschritte, aber, sagte er, den alten Herzfehler kann man nicht beheben. Ich vertraue aber, dass die Muttergottes von Heroldsbach mir auch da Linderung verschafft.

Wir alle, die treuen Verehrer von Heroldsbach, stehen fest zusammen und bitten täglich, Gott möge es bald fügen, dass Heroldsbach bald von der Kirche anerkannt werde. Nun bitte ich Sie, Herr Dr. W., um Ihren Segen und grüße Sie durch die Mutter von Heroldsbach. Ihre M. Öp.

 

Am 30. Mai 1950 war ich zum ersten Mal in Heroldsbach. Ich war damals krank. Ich hatte Gelenkrheumatismus mit sehr geschwollenen Beinen und Füßen. Ich flehte zur lieben Himmelsmutter inständig und bat sie um Heilung. Sofort spürte ich keine Spannung mehr. Die Beine und Füße waren wieder normal und sind noch bis heute gesund. Ich erkläre dieses an Eidesstatt.

gez. A. Hü. aus T.

 

F. Ste., geb. 1899 in H., wohnhaft D.

Mein Mann hatte am 22. Juni 1950 eine schwere Bauchfellentzündung und musste sich einer Blinddarm-Durchbruch-Operation unterziehen. Der Arzt hatte wenig Hoffnung auf Besserung und ließ ihn ins Sterbezimmer legen. In diesen trostlosen Stunden beteten wir zur lieben Gottesmutter in Heroldsbach, opferten ihr zu Ehren die hl. Kommunion dreimal auf. Aus dem Erscheinungswäldchen holten wir ein Eichenblatt und legten es auf die verbundene Wunde, woraus aus zwei Röhrchen der Eiter floss. Der Arzt sagte, es ist wie ein Wunder. Sie sind von 99 einer. Nach fünf Wochen wurde er gesund entlassen. Dies verdanken wir der lieben Muttergottes von Heroldsbach.

gez. M. Ste.

 

Im Juli 1950 fuhr ich mit meinen zwei Kindern Peter und Waltraud von St. nach S. Dort wohnen meine Eltern. (Von München nach Bombeneinschlag evakuiert.) Ich hatte meine Mutter sechs Jahre nicht mehr gesehen, auch meine Kinder kannten ihre Oma gar nicht. Wir freuten uns unvergleichlich. Nach der ersten freudenreichen Begrüßung verlebten wir drei glückliche Tage. Meine Eltern hatten sehr viel mitgemacht. (Mein Vater, früher Professor in München, war ein Jahr im Lager, meine Mutter eineinhalb Jahre.) Sie hatten wahrlich alles verloren, ihre Heimat und Wohnung in München, Hab und Gut und Beruf. Die Geldnot und die Sorge um ihre fünf Kinder (davon vier unversorgt) waren geblieben. Meine Eltern waren schon immer fromm, aber nun hingen sie ihr ganzes Herz, all ihr Vertrauen an den Herrgott und die Mutter Maria. Mein Vater hatte am 8. Dezember 1949 das Sonnenwunder in Heroldsbach gesehen und seitdem glaubten beide fest an die Erscheinungen. Es wurde öfter in diesen Urlaubstagen von Heroldsbach gesprochen, auch sangen wir öfter alle zusammen das Lied, das die Muttergottes die Kinder gelehrt hat: "Liebes Jesulein, ich habe Dich so lieb."

Am vierten Tag bekam ich plötzlich Zahnschmerzen. Ich hielt es aber für unbedeutend und ging mittags mit den Kindern noch zum Baden. Die Schmerzen hörten aber überhaupt nicht mehr auf, sondern wurden ständig ärger. Meine Mutter gab mir ein Häuflein Tabletten, aber auch sie halfen nichts. Am nächsten Tag tat mir der ganze Unterkiefer weh, ich konnte nicht mehr recht essen und hatte ständig ärgere Schmerzen. Am Mittag ging ich zum Zahnarzt. Es war eine schwere Kiefereiterung. Der Arzt glaubte es mit Bestrahlung wegzubringen. Die Schmerzen hörten nicht auf. Er bohrte einen Zahn an und glaubte den Eiter auf diese Weise herauszubekommen. Es half auch dies nicht. Schon nach zwei Tagen war es so arg, dass ich nicht mehr essen, schlafen, arbeiten konnte wegen der rasenden Schmerzen. Am Samstag früh ging ich wieder zum Arzt. Sechs Zähne des unteren Kiefers wackelten so sehr, dass sie drohten herauszufallen. Der Arzt meinte, es gibt nur noch eines: Die sechs Zähne müssen gezogen werden. Ich sah ihn erschreckt an. So jung noch und schon falsche Zähne und die großen Kosten! Das Ärgste war, die Zähne waren ja gesund. Nur der Eiter saß im Kiefer, das Kinn war geschwollen. Der Arzt meinte, das Zähneziehen müsse erfolgen, sonst müsste ich ins Krankenhaus, der Kiefer müsste aufgemeisselt werden, es sei aber schon so weit, dass es sehr dumm ausgehen könnte. Mir wurde immer unglücklicher zumute. Der Arzt machte anschließend mit seiner Frau eine Spritztour mit dem Auto und kehrte erst nachts um 23.00 Uhr zurück.

Ich fand bei meinen Eltern inzwischen ein Telegramm meines Mannes vor, der am nächsten Tag (Sonntag) früh 6.00 Uhr hier ankommen wollte. So sehr ich mich sonst gefreut hätte, so erschrak ich: mit diesem entstellten, verschwollenen Gesicht, diesen furchtbaren Schmerzen und diesen schlimmen Aussichten. Voll Verzweiflung ging ich nachts um 23.00 Uhr mit meinem Bruder nochmals zum Zahnarzt. Aber er konnte mir nichts anderes sagen als am Vormittag. So ging ich todunglücklich ins Bett. Neben mir schlief mein Waltraudchen. Ich dachte noch einmal alles durch. Wir waren damals in keiner Krankenkasse. Daheim in Franken hatten wir uns, da wir auch keine Wohnung fanden, ein Haus gebaut. Es stand halbfertig und standen schon so viel Schulden darauf. Wir wohnten noch im Keller. Es war alles so trostlos. Und nun noch diese neue große Summe des Zahngebisses. Ich fing an zu beten, wie ich wirklich noch nie gebetet hatte, die ganze Nacht nicht eine Minute geschlafen, sondern ununterbrochen gebetet, zur Muttergottes. Und immer wieder sagte ich: "Muttergottes, wenn Du in Heroldsbach wirklich erschienen bist, dann hilf mir. Wenn Du mir hilfst, dann will ich fest daran glauben und auch hingehen und ein Täfelchen stiften und Deine Ehre verteidigen." So habe ich oft und oft gesagt. Es war ein eigenartiger Zustand. Ich hatte große Schmerzen, aber ich war ganz hellwach, ohne Schlafbedürfnis, voll Liebe, Glaube und starkem Vertrauen. Um 5.30 Uhr früh zog ich mich an, vermummte meinen Kopf, und ging zum Bahnhof, um meinen Mann abzuholen. Ich erzählte ihm alles. Er erschrak sehr.

Um 9.15 Uhr gingen wir zum Zahnarzt. Heute wollte er mir die Zähne ziehen. Durch die tagelangen argen Schmerzen war mein Mund so pelzig, dass ich gar nichts mehr Rechtes fühlte. Erst als ich auf dem Zahnstuhl saß, merke ich, dass die Zähne gar nicht mehr so wackelten. Vier waren wieder fest geworden. Daraufhin wartete der Arzt ab. Am nächsten Tag hatte sich der Eiter in eine Fistel zusammengezogen. Die Zähne waren alle wieder fest. Nach zwei Tagen waren Schmerzen und Fistel restlos verschwunden. Es war alles, wie vorher. Ich sagte zum Arzt: "Ich habe viel gebetet." Er staunte zwar ob der guten Lösung, aber er lächelte nur. Ich aber war glücklich mit all meinen Lieben und weiß, dass mir wirklich nur die Muttergottes von Heroldsbach geholfen hat. Dies bestätigt mit bestem Willen und Wissen.

gez. Frau G. Hot. aus Str.

 

Fl. B.
H., 10. Januar 1950

Was meine Gesundheit anbetrifft, so muss ich Dir wohl die Wahrheit schreiben, obwohl die Geistlichkeit, wie ich hörte, nichts darauf gibt. Am 26. Oktober habe ich die Hochzeit von J. G. gefahren und war am nächsten Tage sterbenskrank. Dr. Kellerer sagte: "Es hilft alles nichts, Sie müssen daheim bleiben, keine Fahrt mit dem Auto, keine Hausarbeit, nur alleräußerste Ruhe. Der Herzmuskel ist kaputt!" Am Samstag kam mein Mädel heim (sie ist in B. in der Lehrerinnen-Bildungsanstalt) und bat mich, mit ihr nach Heroldsbach zu fahren. Ich stand auf, zog mich an, konnte aber nicht aufbleiben und musste wieder ins Bett. Da die Kleine sich so arg absorgte, raffte ich mich nach einer halben Stunde doch auf und ließ mich ins Auto schaffen. In Heroldsbach stand ich dann ohne Mühe einige Stunden in der betenden Menge, kam gesund heim, schlief die Nacht ohne Herzbeschwerden und habe am Dienstag darauf ganz allein große Wäsche gewaschen. Du wirst nun ungläubig den Kopf schütteln, aber es ist bestimmt wahr. Wie wir hörten, sind nun alle Tage Andachten. Könntest Du uns nicht schreiben, wann die sind. Wir wollen an Maria Lichtmess wieder hinfahren. Karl war im Oktober auch einige Male mit dem großen Wagen dort. Was meine Gesundheit anbelangt, ist bis jetzt alles gut geblieben. Dr. Kellerer sagt immer noch Schonung, er kann nicht glauben, dass es von Bestand ist.

gez. Frau B. Fl. in W.

 

Zeuge: Am Samstag, 21. Januar 1950 nachmittags 14.15 Uhr erklärte mir Frau H., dass Fr. B. Fl. dort weiterhin völlig gesund geblieben und blühend aussehe.

gez. Pfr. H. B., B.

 

G., 17. Januar 1952

Sehr geehrter Herr Professor! Lange habe ich geschwiegen. Aber nun drängte es mich, meine Heroldsbacher Erlebnisse Ihnen zu schildern, so gut ich kann, wahrheitsgetreu, so wie ichs eben erlebt habe. Ich hatte mich lange mit dem Gedanken getragen, dass ich's einem hiesigen H. Kooperator erzähle, aber eine gewisse Furcht hält mich zurück – die sind ja gegen Heroldsbach eingestellt. Und schließlich würden sie mich an der Kommunionbank übergehen. Da drängt sich nun gleich eine Frage in den Vordergrund. Also der Berg ist von Rom aus verboten. Ich bin aber seither schon wiederholt droben gewesen. Bin aber trotzdem zur hl. Kommunion gegangen. Mein Gewissen sagt mir: Die Erscheinungen sind echt – die, die es nicht glauben, täuschen sich – folglich kann ich denen nicht folgen, die meines Erachtens im Irrtum sind. Dann darf ich doch zur hl. Kommunion gehen? Habe ich richtig gehandelt?

Nur vor einigen Tagen sind mir diesbezüglich Zweifel gekommen. Warum gehen die Leute von Heroldsbach und die von der näheren Umgebung nicht zur hl. Kommunion? Ich meine die Leute, die eben am Berg droben beten? Am 25. März 1950 war ich, wie Sie bereits wissen, mit Frau A. das erste Mal in Heroldsbach – darauffolgend am 5. April ist mein Vater gestorben. An Pfingsten, Maria Himmelfahrt, 1. November, 19. November 1950, war ich ebenfalls dort – am 3. Dezember 1950 ist meine Schwester gestorben. An Weihnachten 1950 habe ich selige Stunden auf der Krippenwiese am Berg erlebt. Und ich zählte die Tage bis Ostern, da ich wieder nach Heroldsbach fahren darf. Nun wollte mich aber die Mutter nicht fahren lassen.

Am Ostersonntag mittag gab sie mir die Erlaubnis zu fahren und ich hatte nichts Eiligeres zu tun, als mit dem 12.45 Uhr-Zug von hier wegzufahren. Kalt war es, ein wildes Schneegestöber setzte ein – ich war noch am hiesigen Bahnhof. Um 19.00 Uhr abends kam ich in Heroldsbach an. Raschestens begab ich mich auf den Berg. So ungefähr in der Mitte des Berges bekam ich momentan Bauchschmerzen, ausstrahlend von meinem rechten Leistenbruch. Der rechte Fuß war wie gelähmt, ich konnte ihn beim Gehen nur nachziehen. Auf dem Berg war die letzte Erscheinung für diesen Tag. Ich begab mich in die Kapelle und blieb dort, es war etwas geheizt in dem Raum. Ich dachte mir, dass ich mich halt erkältet habe. Die Schmerzen ließen die ganze Nacht hindurch nicht nach und der Fuß blieb bewegungslos. Ich hatte Angst: Werde ich doch nicht in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, dass eine Operation notwendig wird und was wird meine Mutter tun – sagen? Wegen der Mutter war es mir zu tun und ich dachte mir – ich sollte doch nicht gefahren sein. Am anderen Tag, Ostermontag, die gleichen Schmerzen. Dann hinkte ich ins nahe Gasthaus hinunter und frug um eine Bett. Ich dachte mir, wenn ich mich niederlegen könnte, wäre es für den Bruch besser – ich trug das Bruchband und konnte es nicht verstehen, dass ich solche Schmerzen bekommen konnte. Aber es war Bett und Ottomane und alles vergebens und musste wieder gehen – wieder auf den Berg. Und ich hatte mich doch seit Weihnachten gefreut, wenn ich wieder zur Krippenwiese gehen darf. Ich bin aber nicht hingekommen, weil ich keinen unnötigen Schritt machte – blieb wieder in der Kapelle.

Um 15.00 Uhr war Erscheinung, um 17.00 Uhr, um 19.00 Uhr. Da sagte der Ansager: Die zwei Kinder begleiten den auferstandenen Heiland auf das Podium. Ich bin seitlich gestanden, dann dachte ich mir: Heiland, ich glaube, dass Du da bist, Du hast damals so viele Kranke geheilt – nimm meine Schmerzen, dass ich in die Krippenwiese gehen kann. Die Erscheinung dauerte noch etwas an und es war noch ein Vortrag. Ich wollte aber, nein, ich sollte mit dem 20.00 Uhr-Zug weggefahren sein. Ich hatte ihn verpasst. Dann sagten mir Leute, es ging noch einer um 22.00 Uhr. Da bin ich nun in der Kapelle geblieben und ging um 22.00 Uhr zur Bahn. Es kam aber kein Zug mehr. Was soll ich tun? Ich frug nach einem Auto, da erhielt ich den Bescheid, ich soll neben der Bahn nach Forchheim laufen, in einer Stunde wäre ich drinnen. Ich dachte mir, ja, wenn ihr wüsstet, wie ich beisammen bin. Ich stand um 23.00 Uhr nachts auf der Straße. Es fing zu regnen an, blieb mir nichts übrig, als dass ich wieder auf den Berg gehe – die zweite Nacht! Ich konnte nicht mehr gut herhalten, um 3.30 Uhr früh bin ich eingeschlafen. Um 5.00 Uhr werde ich wach – da fährt der Zug in die Station, mit dem ich abgefahren sein sollte endgültig! Pech hatte ich. – Was soll ich tun? Ich nahm Abschied von der Kapelle und machte mich auf den Weg. Wie ich so wieder ungefähr in der Mitte des Berges bin – kann ich wieder normal gehen – und die Schmerzen sind weg. Was ist nun das gewesen, habe ich mich so gestellt? Nein, ich habe ja unheimliche Schmerzen gehabt. Ja, ich kann wirklich wieder gehen. Und ich bin nach Forchheim gelaufen. Ich habe wieder gehen können wie vorher. Auf der ganzen Heimfahrt beschäftigte mich natürlich das Erlebte, ich fand aber keine Erklärung dafür.

Daheim erzählte ich, wie es mir schlecht erging, bin um 14.00 Uhr heimgekommen. Auf einmal tut mir das Bruchband weh, komisch! Ich habe dasselbe schon jahrelang getragen – ich nehme es ab – ich gab aber nicht Obacht auf den Bruch. Am Abend hole ich es nach – da war vom Bruch nicht das Geringste zu sehen (In letzter Zeit war es so: Wenn ich am Abend das Band abnahm, war auch der Bruch "zur Stelle" und wie!?) Ich traute meinen Gedanken nicht – am nächsten Tag war es nicht anders. So blieb es. Am 16. April ging ich zum Arzt und ließ mich auf "Bruch" untersuchen. Der sagte: "Wie kommen Sie auf den Gedanken, dass Sie einen Bruch haben? Haben Sie einmal Schmerzen gehabt?" Da sagte ich: "Ja, schon einmal." Ergebnis: Der Arzt sagte: "Sie brauchen wirklich keine Angst haben, dass Sie einen Bruch hätten." In der Folge ist der Bruch nicht mehr ausgetreten.

Das muss ich noch bemerken, ich habe dem Arzt nichts gesagt, dass ich einen Bruch hatte. Ich bin ja zu einem neuen Arzt gegangen zur Untersuchung. Der Arzt, bei dem unsere Familie immer war, wollte mich ja schon vor etlichen Jahren operieren, weil er sagte, wenn er einmal eingeklemmt ist, muss es auf die Stunde sein.

Im Juli bin ich dann nochmals zur Untersuchung gegangen und der Arzt stellte nichts anderes fest als das erste Mal. Am 24. November 1951 ist meine Mutter gestorben. Es sind nun zehn Monate, dass ich das Bruchband nicht mehr trage, nicht mehr die geringsten Beschwerden gehabt hätte. Wenn ich auch z. Zt. unsere schweren Sägemehl-Öfenbehälter trage, kenne ich an der Bruchstelle nicht den geringsten Druck oder Schmerz. Nun möchte ich auf den Jahrestag nach Heroldsbach fahren. Der 25. März ist aber ein Dienstag, ein Werktag. Was soll ich nun tun? Glauben Sie, dass ich an Ostern meine Dankesschuld abtragen soll – da wären es halt zwei Tage, die ich fort bleiben könnte oder soll ich auf den 25. März fahren?

H. H. Professor! Habe ich Sie mit meinen Zeilen belästigt? Wie meinen Sie, dass ich überhaupt meine Dankespflicht abtragen soll? Ich habe alles H. Dr. S., Str., geschrieben und habe auch die zwei Zeugnisse von den beiden Untersuchungen beigelegt nebst dem Zeugnis von dem einen Arzt, dass ich Leistenbruch habe. Ich meine, wenn ich so große Hilfe erfahren durfte auf dem Berg, kann mich niemand zurückhalten vom Berg. Vielleicht darf ich gelegentlich von Ihnen hören, wie Sie alles beurteilen.

gez. C. Kr.

 

Ein Mann erklärt an Eidesstatt, durch das Gebet zur Muttergottes von Heroldsbach völlig geheilt worden zu sein

Der hier folgende Tatsachenbericht geht zurück auf einen Unglücksfall im ersten Weltkrieg, dessen Folgen 34 Jahre hindurch nicht beseitigt werden konnten, bis dann auf das vertrauensvolle Gebet hin eine wunderbare Heilung eintrat. Herr Sebastian v. d. S. aus B. stürzte im November 1916 bei Longwy in Frankreich vom Pferd, als dieses infolge der Beschießung plötzlich scheute. Dabei wurde das rechte Schlüsselbein vollständig zersplittert. Die Verwundung eiterte ständig, so dass im März 1917 eine Operation notwendig wurde. Hierbei wurde eine Metallplatte eingesetzt und mit vier Schrauben am Knochenbau angeheftet. Professor Dr. Gr., der den Eingriff vornahm, erklärte, dass die Schrauben vorläufig drin bleiben könnten, dass aber in späterer Zeit mit Beschwerden zu rechnen sei. Von 1944 bis 1950 traten dann tatsächlich neue Eiterbildungen auf, die eine ärztliche Behandlung notwendig machten.

Da 1950 festgestellt wurde, dass eine Schraube ganz und die anderen fast ganz durchgefressen waren, musste die Platte mit den Schrauben operativ entfernt werden. Die Knochensplitter waren immer noch nicht zusammengewachsen und der Arzt erklärte, sie würden es auch nicht mehr, weil bei der Länge der Zeit und dem hohen Alter nicht mehr damit gerechnet werden könnte. Um aber den Knochen nach Möglichkeit stabil zu machen, umwickelte er das zersplitterte Schlüsselbein mit Silberdrähten. Die Wunde eiterte weiter, bis der Arzt Dr. H. am 25. April 1951 erklärte, der Fremdkörper (Silberdraht) müsse wieder herausgenommen werden. Trotz der Entfernung ging in der Folge die Eiterung rapid weiter. Es bildete sich eine immer größer werdende fürchterliche Eiterwunde, vor der sich die Mitpatienten im Krankenhaus entsetzten. Die Krankenschwester musste immer wieder neu verbinden, weil der Eiter den dicken Verband durchdrang. Da der Arzt nichts mehr machen konnte, nahm er bei der Visite kaum noch Notiz, denn hier war alle ärztliche Kunst zu Ende.

In dieser Not nahm der Kranke seine Zuflucht zum Gebet. Da er vor seiner Erkrankung schon in Heroldsbach gewesen war und dort gebetet hatte, rief er die "Muttergottes von Heroldsbach" an, dass sie ihm helfe. Er betete in diesem Sinne die ganze Nacht, und am folgenden und übernächsten Tag zeigte sich ein überraschender Rückgang der Eiterbildung. Am ersten Tag sagte die Schwester noch nichts, aber dann konnte sie ihr Erstaunen nicht mehr verbergen. Auch der Arzt untersuchte dann die Wunde genau und meinte, hier sei etwas wie ein Wunder geschehen. Nicht nur die Wunde heilte rasch und vernarbte, sondern auch der zersplitterte Knochen war wieder zusammengewachsen. Heute kann der Geheilte wieder die schwersten Arbeiten verrichten, wie mähen, ackern, usw., was ihm Jahrzehnte hindurch nicht möglich war. Der betreffende Herr ist jetzt 72 Jahre alt und hat seitdem keine Beschwerden mehr. Er erklärt sich zu jeder Untersuchung bereit und ist damit einverstanden, dass sein Krankenblatt zur Überprüfung seiner Angaben jederzeit eingesehen werden darf. Er hat für sich die Gewissheit und die sichere Überzeugung, dass die liebe Gottesmutter sein vertrauensvolles Gebet erhört hat. Die Richtigkeit obiger Angaben versichert er an Eidesstatt.

Heroldsbacher Berichte, 1957, Nr. 1
Hrsg. von N. Langhojer

 

Zwei Heilungen

Berichte erhalten von H. Pfr. L., O.

Ich bestätige an Eidesstatt, dass ich nach wochenlanger Magen- und Darmkrankheit durch eine Wallfahrt zur lieben Muttergottes nach Heroldsbach geheilt wurde.

gez. R. Ko. (1951)

 

Wir sind in unserem Gebete von der lieben Muttergottes von Heroldsbach erhört worden

Ich litt an einer Leberentzündung (Hephatitis). Nach langer ärztlicher Betreuung wurde es nicht besser. Meine Frau war längere Zeit gallenleidend, trotz vielerlei ärztlicher Kunst fand auch sie keine Heilung. Wir bestätigen unter Eid, dass wir jetzt völlig gesund sind, seitdem wir in Heroldsbach bei der lieben Muttergottes waren.

gez. A. und Frau J. Schw. (1951)

 

Ein Geistlicher (von einer auswärtigen Diözese, K.) hatte ein schweres Leiden gehabt. (Kreislaufstörungen mit schweren plötzlichen Blutungen bei Predigt und Gottesdiensten, die ihn dienstunfähig machten.) Durch die Anrufung der Muttergottes von Heroldsbach ist er ganz geheilt worden. Zum Dank dafür hielt er eine Ansprache auf dem Berge und ließ eine Josefsstatue in Heroldsbach aufstellen. Am 7. Oktober 1950, Rosenkranzfest, 17.30 Uhr sprach er ungefähr das Folgende (den größten Teil davon stenographierte ich mit): "Es drängt mich sehr, zu den Leuten zu sprechen. Ich hatte nicht die Absicht, zu sprechen. Ich wollte nach Hause. Da hörte ich zu, was der junge Mann (N., der um 17.00 Uhr sprach) sagte, und dachte mir: Was Du sprichst, das stimmt alles. Ihr werdet erstaunt sein, dass nach der so kräftigen Stimme eine so schwache Stimme zu Ihnen spricht. Ich war schwer krank und hatte schon die letzte Ölung erhalten. Am Tage des Kostbaren Blutes im Juli strömte mir das Blut aus der Nase, so dass die Gefahr des Verblutens bestand. Eine Frau sagte: "Beten wir drei Ave Maria zur Muttergottes von Heroldsbach."

Da hörte das Bluten auf. Es kam allerdings später wieder. Abends war ich bewusstlos. Als die Krise nachließ, verordnete der Arzt Medizin. Ich aber dachte mir, die Muttergottes hat das Bluten aufhören lassen, sie wird mir auch weiter helfen. Trotzdem der Arzt sagte, ich müsse meinen Dienst aufgeben, stand ich auf, ging auf die Kanzel und sprach in meinem Zustand zu den Leuten. Wir machten in meiner Pfarrei eine Novene vor dem dort verehrten wundertätigen Bild der Muttergottes. Im Oktober bin ich nach Heroldsbach gekommen. Am Mittwoch kam ich das erste Mal auf den Berg. Ich stand kaum fünf Minuten, als ein Herr zu mir kam und sagte, die Muttergottes rufe mich. Ich dachte noch, was wolle denn die Muttergottes von mir armen sündigen Menschen. Ich ging aber mit und durfte die Muttergottes berühren und die Hand geben. Ich sah nichts und spürte nichts, aber innerlich arbeitete es in mir mächtig. Aber auch der böse Feind arbeitete in mir. Doch wusste ich, dass Heroldsbach echt ist. Ich blieb nun die ganze Nacht auf und habe durchgebetet. Es ist mir gelungen, ich fühle mich wohl. Ich habe nicht nach der Vernunft gehandelt, sondern allein nach dem Glauben. Nur der Glaube ist es, der die Wunder bewirkt. Wie war es bei Petrus: Der Heiland läuft auf dem Meer. Alle im Schiff fürchten sich vor dem vermeintlichen Gespenst. Petrus aber springt aus dem Schiff und geht auf dem Wasser.

Am nächsten Tag war ich wieder auf dem Berg. Ich stand in der Nähe der Kinder. Da kam wieder eine Frau im Auftrag eines Engels und sagte, ich solle näher treten. Mir wurde gesagt, ich berühre jetzt das Jesuskind. Wieder wollte ein Zweifel in mir aufkommen. Aber eine Überlegung zeigte mir klar, dass keine Täuschung möglich ist. Sie alle sind keine Opfer der Täuschung. Sie sind hierher getrieben worden durch eine innere Macht. Ich habe so viele gläubige und fromme Seelen hier getroffen, dass ich mir sagte, das ist das größte Wunder der heutigen Zeit. Hier ist die Gnade am Werke. Ich hörte, vom Ordinariat kommen Schwierigkeiten. Sie wissen ja, wie bei Hitler manche keinen Mut hatten, ihren Glauben zu bekennen. So ist es auch bei meinen Amtsgenossen. Sie haben Angst. Aber sie müssen den Mut haben, diese Angst zu überwinden. Einmal muss man den entscheidenden Schritt tun. Auch ich begann mich wieder zu fürchten und fragte mich, was wird die Behörde tun. Ich ging allerdings nicht mehr in den Kreis (gemeint ist der enge Personenkreis, der die Kinder begleitet), weil ich mir dachte, die Muttergottes kann mich ja nochmals rufen. Das war Hochmut. Die Muttergottes wollte mein Bekenntnis. Ich hörte eben die Rede. Da kam es mir, du musst jetzt bekennen vor der ganzen Öffentlichkeit, dass es ein Wunder war, dass ich noch lebe. Ich hatte drei Schlaganfälle, Blutdruck 350. Sehen Sie, ich bin immer noch aufrecht. Hören Sie, meine Stimme wird immer kräftiger, statt schwächer. Ich muss mich wirklich schämen, dass ich zuerst Angst hatte zu bekennen. Ich will nicht verzagen, denn ich war vier Jahre im KZ. (Zurufe aus der Menge: "Bravo" und Händeklatschen.) Bitte nicht klatschen!

Die Muttergottes von Heroldsbach wird mich sicher völlig heilen. Das weiß ich gewiss. Das ist keine Wundersucht, sondern Glaube. Dieser Glaube wird belohnt werden, denn es ist eine neue Prüfung des Glaubens. Beten wir, meine Lieben, beten wir. Es sind sehr viele hierher gekommen. Sie wissen die Gefahr, die uns droht. Der böse Feind strengt sich an. Beten wir, beten wir von ganzem Herzen. Das gläubige Gebet dringt durch die Wolken und wird der Muttergottes die Hilfe geben, die sie braucht. Wir müssen die nötigen Mittel bereitstellen, die nötigen Opfer bringen, dass der böse Feind überwunden wird. Wir müssen das tun, was der Verstand nicht fördert, sondern das Herz. Im Herzen sind die tiefsten Dinge, da ist der Heilige Geist. Er arbeitet auf wunderbar geheimnisvolle Weise. Maria ist die Braut des Heiligen Geistes, die ihrem Sohne das Reich bereiten wird: "Zu uns komme Dein Reich." Auch Pater Lombardi, den Sie wohl kennengelernt haben, sagte: "Die Liebe ist das hervorstehendste Merkmal des Heiligen Geistes." Wer aber hat den Heiligen Geist herabgezogen auf uns? Die Muttergottes, die Braut des Heiligen Geistes, die Königin der Apostel. Sie wird auch dem Heiland die Apostel schaffen, die er braucht zur Erneuerung der Welt. Sie tut es nicht ohne uns. Deshalb muss ich hier beten, die Kniee beugen und die Hände falten. Die Muttergottes wird auch siegen, wenn wir nicht mittun. Sie findet genügend Seelen, die mitmachen. – Der Geistliche gab dann den priesterlichen Segen.

Im Anschluss daran berichtete N. den Anwesenden über den Lautsprecher kurz, ohne Namensnennung, die ihm von Frau Sch. berichtete Schauung des Kreuzes, das vor dem Priester, der oben gesprochen hatte, vorangeschwebt war. Frau Sch. stand um 16.30 Uhr am Lichtmast und sah von der Grotte her eine Gruppe von Kreuzträgern zum Lichtmast gehen. Beim näheren Hinschauen bemerkte sie, dass vor dieser Gruppe der Heiland am Kreuz mit der Dornenkrone auf dem Haupt mitschwebte. Der Körper des Heilands strahlte, blendete sie allerdings nicht. Sie konnte den Körper genau erkennen und sah auch die Wundmale, sie konnte sogar Blut von der Dornenkrone aus über die Stirne hinunterrinnen sehen. Sie sah den Heiland von der Grotte an bis zum Lichtmast.

Frl. L., die bei der Gruppe der Kreuzträger dabei war, erzählte mir, dass sie, bevor sie heute zum Rosenkranzfest auf den Berg ging, ab 1. Oktober 1950 eine Novene zu Pater Ruppert Mayer begonnen habe, er möge doch durch seine Fürbitte zu Ehren der lieben Muttergottes bewirken, dass ein Geistlicher auf den Berg komme. Obwohl ihre Novene erst am 9. Oktober 1950 beendet gewesen wäre, wurde sie von anderen Pilgern aus F. und N. aufgefordert, in der Nacht zum 7. Oktober 1950 auf den Berg zu kommen. Während des Nachtgebets schloss sie sich einer Pilgergruppe, die zum Waldkreuz ging, an. Bei der Wundenverehrung und zwar bei dem Wort "rechte" Hand, sah sie hinter dem Waldkreuz die Muttergottes in leuchtendem Weiß, sie war ohne Jesuskind. Ihre Hände hatte sie gefaltet. Sie bewegte sich mehrere Male hin und her. Die Muttergottes hatte keine Krone auf, sondern einen weißen Schleier. (Bericht von Dr. F.)

 

Eidesstattliche Erklärung

Mein Bruder, Georg Wa. aus R., war an Mastdarmkrebs schwer erkrankt und lag seit Weißem Dienstag, 30. April 1957 im Krankenhaus Bamberg in der Männerabteilung der Chirurgischen Klinik. Die Operation sollte auf drei Stationen erfolgen: Zuerst Verlegung des Darmausgangs, dann die eigentliche Hauptoperation und zuletzt Rückverlegung des Ausgangs. Die erste Operation war gemacht. Dann, bevor die zweite Operation gemacht werden konnte, d. h. sie wurde versucht, aber nach Öffnung des Unterleibs wurde die eigentliche Operation nicht mehr fortgeführt, da die Ärzte schwere Bedenken hatten. Mein Bruder wurde sehr schwer krank, bekam hohes Fieber, wurde immer schwächer, magerte furchtbar ab, dass nur noch Haut und Knochen an ihm war. Ich besuchte ihn allwöchentlich. Da merkten wir immer mehr, dass er nicht mehr operiert werden könne, weil er zu schwach wurde, immer schwerer erkrankte, dem Tode nahe. Der Stationsarzt sagte mir, dass es keinen Wert mehr habe, ihn zu operieren. Wir müssten auf das Schlimmste uns gefasst machen. Dieser Krebs genüge zum Tode. (Dr. Weegmann, Sohn des Oberbürgermeisters Bamberg.) Die Oberschwester, welche die Krankenabteilung unter sich hatte, sagte zu mir jedesmal beim Besuch: "Ihr Bruder gefällt mir gar nicht. Er nimmt immer mehr ab, wird immer weniger." Schließlich sagte sie bei einem Besuch: "Ihr Bruder wird nicht mehr durchkommen. Er braucht nur noch die Augen zuzudrücken."

Als ich kurz darauf an einem Abend nach Hause kam, da war ein Zettel an meine Haustüre geheftet mit der Aufschrift: "Mit Vater geht es zu Ende. Er verlangt noch einmal nach Euch." (Diesen Zettel hatte sein Schwiegersohn, Kaufmann Georg Hofmann aus Wildensorg bei Bamberg, hingehängt, der vom Krankenhaus soeben gekommen war und mich bestellen wollte, ich solle rasch noch einmal zu meinem Bruder kommen, da er sehr bald sterben werde.) Daraufhin ging ich, weil ich auf Grund meiner vielen Besuche und nach Rücksprache mit Arzt und Schwestern bestimmt mit seinem raschen Tod, noch in derselben Nacht rechnete, zum Herrn Pfarrer Brendel von Frensdorf und besprach mit ihm die Beerdigung mit drei Priestern. (Die Pfarrherren von Frensdorf, Pettstadt und Herrnsdorf, da der Heimatpfarrer meines Bruders von Reundorf verreist war.) Vom Besuch und der Besprechung des Herrn Pfarrers von Frensdorf heimgekommen, nahm ich meine Zuflucht zur Muttergottes, wie immer in so schweren Situationen meines Lebens (ich hatte schon ihr versprochen, ich sähe es als ihre Hilfe an, wenn mein Bruder den ersten – zweiten Weltkrieg übersteht!) und versprach sechs heilige Messen zu ihrer Ehre, und dass ich es ausschließlich als Rettung der Muttergottes von Heroldsbach ansehen würde, wenn mein Bruder (wider alles Erwarten!) wieder durchkommen würde.

Am nächsten Früh zelebrierte ich in dieser Absicht die erste heilige Messe, und als ich sofort nach der heiligen Messe mit meiner Schwester und meinem Schwager und meiner Haushälterin ins Krankenhaus fuhr, und meinen Bruder besuchte, war ganz auffallender Weise eine wesentliche Wendung und Besserung eingetreten, so dass die Ärzte (Stationsarzt und Oberarzt) und Schwestern (Stationsschwester und Oberschwester) staunten und mir freudig.überrascht und ganz verwundert sagten: "Jetzt geht es mit ihrem Bruder besser!"

Ich sagte von meinem Versprechen niemandem etwas und wollte mal abwarten, wie es weitergeht. Ich hielt dann noch drei heilige Messen, und es wurde immer besser, es kam kein Rückfall mehr. Mein Bruder bekam wieder Leben, der vorher fast leblos und völlig abgemagert und erschöpft, ohne jedes Interesse im Bett lag und nur noch auf den Tod wartete. Schließlich wurde es sogar so gut mit ihm, dass die Ärzte beschlossen, die Hauptoperation doch zu machen, was sie auch taten und im September ca. 8 cm Mastdarm entfernten. Es wurde trotzdem weiterhin immer besser, ohne jeden Rückfall einer Verschlimmerung und dann machten sie schließlich auch noch eine vierte Operation, nämlich auf der einen Seite den Ausgang geschlossen, so dass er nur auf einer Seite verblieb. Mein Bruder bekam immer mehr Leben, mehr Appetit, so dass er tüchtig ass und auch wieder Zigarren und Zigaretten rauchte und am 8. Oktober 1957 nach Hause entlassen werden konnte. Die Oberschwester sagte zu mir, als ich ihn am 8. Oktober nachmittags besuchen wollte: "Ihr Bruder ist heute früh heim gekommen. Es geht ihm sehr gut. Er isst für zwei", und sie lächelte nur. "Er braucht nur in vier Wochen wieder einmal hereinkommen und nachsehen lassen."

Vorstehendes schrieb ich am nächsten Tag, am Mittwoch, 9. Oktober 1957, nieder und erkläre an Eidesstatt die Wahrheit meiner Aussagen nach bestem Wissen und Gewissen. Zeugen für diese meine Aussagen sind außerdem meine Haushälterin Anna Renker, meine Schwägerin, die Frau meines Bruders, Margarete Walz, seine Kinder Rosa Hofmann in Wildensorg, Gunda Seibold in Hallstadt, Ottilie Strzoda, Reundorf Nr. 10a, sein Schwiegersohn Georg Hofmann aus Wildensorg, sowie die Oberschwester und Stationsschwester der Männerabteilung des Krankenhauses Bamberg und der Stationsarzt Dr. Weegmann und der operierende Oberarzt Dr. ...

Frensdorf, 9. Oktober 1957
gez. Dr. Johann Baptist Walz, Hochschulprofessor für Dogmatik und Apologetik und Alttestamentliche Wissenschaften, Erzbischöflicher Geistlicher Rat

 

Ein Mann legt seine Krücken weg

Am achten Jahrestag des Erscheinungsbeginns vor nicht einmal noch zwei Monaten kam Herr Anton M. aus H. mit einem Pilgeromnibus nach Heroldsbach und schleppte sich an zwei Krücken langsam und unter Schmerzen den Berg hinauf zur Gnadenstätte. Wegen seines schweren Leidens kam er nur mühsam vorwärts und hatte vor allem oben größte Beschwerden, in eine Bank hineinzukommen, um sich dann setzen zu können. Er betete wie alle andern Pilger auch und wusste noch nicht, dass dies der letzte Tag seines als unheilbar bezeichneten Leidens sein sollte.

Vor dreissig Jahren hatte Herr M. in einer Brauerei gearbeitet und war, während er einen Bottich auswusch, durch die Schuld eines Andern plötzlich vom Triebwerk erfasst und mit gewaltigem Druck herumgeschleudert worden. Dabei wurde der linke Hüftknochen zersprengt. Die Sache verheilte zunächst, doch fingen nach einigen Jahren Schmerzen und Gehbeschwerden an, die von Jahr zu Jahr wuchsen bis zur vollständigen Gehunfähigkeit. Eine 1945 gemachte Röntgenaufnahme zeigte am früher gesprengten Knochen eine Verknorpelung, die eine Bewegung des Beines nur ein wenig nach vorn, aber nicht mehr nach hinten gestattete. Der behandelnde Arzt überwies ihn in eine Klinik, wo erneute, genauere Aufnahmen den Befund bestätigten, worauf ihm dort gesagt wurde, dass eine Besserung ausgeschlossen sei und man nur noch versuchen könne, den Fortschritt des Leidens aufzuhalten. Ein ärztliches Atest aus dem Jahre 1947 bestätigt den Befund einer schweren Knochenverformung mit Entzündung und Randzackenbildung an der Gelenkschale. Somit war jede Hoffnung, dass er noch einmal werde gehen können, entschwunden, außer es würde ein Wunder geschehen, welches die Verknöcherungen wegnehmen und so die Gelenkbewegung freigeben müsste.

Seit dieser Zeit musste der jetzt Geheilte fast ständig liegen und konnte nur unter großen Schmerzen an zwei Krücken sein Lager ein wenig verlassen. In der kalten Jahreszeit war auch das kaum möglich, und er musste beständig auf dem Rücken liegen. In diesem Jahr war es so weit, dass die Pflegeschwestern meinten, er könne trotz Krücken überhaupt nicht mehr aus dem Hause kommen. Trotzdem wollte er alle damit verbundenen Schmerzen und Schwierigkeiten überwinden und nach Heroldsbach fahren. Er kam am 9. Oktober 1957 und betete dort mit großem Vertrauen. Sein der Lieben Gottesmutter geschenktes Vertrauen wurde belohnt. Er ist geheilt worden. Das Staunen der Leute in seiner Heimat war gewaltig, als sie ihn am nächsten Tag ohne Krücken frei in der Kirche laufen sahen. Die Kunde von der wunderbaren Heilung verbreitete sich in der ganzen Gegend, so dass nach einiger Zeit selbst der Nachbarpfarrer zu ihm kam und sich befragte. Er fand den Geheilten gerade mit Pickel und Schaufel bei der Arbeit und erkundigte sich genau, was er alles gehabt habe. Er schweigt jetzt, mit vielen Anderen in der dortigen Umgebung, die bisher geglaubt hatten, sie würden Gott einen Dienst erweisen, wenn sie die "Heroldsbacher" beschimpften und verfolgten. Der Geheilte selbst ist voller Jubel und Dankbarkeit. (Heroldsbacher Berichte, 1957, Nr. 5. Hrsg. von N. Langenhojer.)

 

Weitere Berichte von "Heilungen" bei Dr. Sigl, Schriftleiter beim "Straubinger Tagblatt"; Dr. Hümpfner, Freiburg-Schweiz, Augustinianum; Norbert Langhojer, Heroldsbach Nr. 12, Herausgeber der "Arche Josef" und "Heroldsbacher Berichte"; Pfr. Jos. Leutenegger, Oberkirch, Kt. Solothurn-Schweiz; Pfr. Joh. Gailer, Kleinziegenfeld, Oberfranken; Regierungsdirektor Dr. Fuchs, Nürnberg, Friedrichstraße 24.

 

Danksagung

In Heroldsbach wurde ich nach dreijährigem Krankenlager geheilt, obwohl es für mich nach Aussagen der Ärzte keine Möglichkeit einer Rettung gab. Ich litt an den sehr schweren Folgen eines Unglücksfalles durch eine Maschine, in die ich hineingedreht wurde, so dass sämtliche Wirbel des Rückgrats linksseitig angebrochen wurden. Als man mich herauszog, hielt man mich für tot, und ich schwebte noch lange in Lebensgefahr. Mein Hals und Rücken wurden vollständig steif, so dass ein Drehen oder Abbiegen nicht mehr möglich war. Der ganze Körper war mit Ausnahme der Arme und Beine bewegungsunfähig und das drei Jahre lang bei ständigen Schmerzen. Wenige Wochen vor meiner Heilung untersuchte mich noch ein Professor und erklärte mir offen, dass in kurzer Zeit auch meine Beine ganz steif sein würden. In dieser Not nahm ich meine Zuflucht zum Gebet und wurde durch besondere Umstände nach Heroldsbach geführt, das ich vorher noch nicht kannte. Man brachte mich auf den hl. Berg, wo ich in der Kapelle vor dem großen Kreuz betete, das mir vorher zu Hause im Traum erschienen war, ohne dass ich jemals auch nur ein Bild davon gesehen hatte.

Beim Betreten der Kapelle erkannte ich es zu meiner größten Verwunderung ganz genau wieder. Zu diesem Kreuz zog es mich mit inniger Verehrung hin. An dem Gitter davor hielt ich mich fest und rief in vertrauensvollem Gebet um Hilfe. Da durchfuhr mich plötzlich bei heftigen Herzschmerzen eine eigentümliche Kraft. Sofort konnte ich den Hals normal bewegen, und meine Schmerzen waren bis zum halben Rücken hinunter verschwunden. Der untere Teil des Rückgrates wurde etwas später am Birkenwald geheilt, wo mich diese Kraft ein zweites Mal durchfuhr. Dann konnte ich mich frei und schmerzlos bewegen wie in gesunden Tagen. Voller Staunen machte ich Turnübungen und neigte mich dabei soweit nach hinten, dass meine Hände den Boden berührten. Meine so wunderbare Heilung war mir so unfassbar wie später all meinen Bekannten. Kurz darauf war ich am Fest Mariä Himmelfahrt 1958 wieder in Heroldsbach, um dem gekreuzigten Heiland und seiner lieben Mutter zu danken, was ich auch durch diese Bekanntgabe herzlich tun will. Mein Seelenführer, der kurz vorher noch auf der Kanzel gegen Heroldsbach gewettert hatte, riet mir nach genauer Kenntnisnahme meines Falles, ich solle alle Unterlagen dieser Heilung sorgfältig sicherstellen, da dies noch einmal sehr wichtig werden könne.

gez. Fr. Maria Günzler

 

Eine Pilgerin berichtete mir (zwar liegt der Fall schon einige Jahre zurück, er dürfte aber doch interessieren): Ihr Mann war nach dem Unfall mit einem doppelten Schädelbruch und einem Riss vom Hinterkopf bis zum Ohr ins Krankenhaus eingeliefert worden Sie wurde dorthin gerufen. Das Blut quoll dem Verletzten aus Mund und Ohr. Der Arzt hatte keine Hoffnung mehr und riet, die Söhne telegraphisch herzuholen. Es wurde getan. Die Pilgerin, am Bett ihres Mannes stehend, betete: "Liebe Gottesmutter von Heroldsbach, jetzt musst Du helfen." Und es war ihr als höre sie das Rauschen eines Seidenkleides. Sie selbst fühlte sich sanft zur Seite geschoben. Durch ihre Gedanken ging die Erkenntnis: Die Gottesmutter von Heroldsbach! Und, wie wenn es ihr jemand gesagt hätte: "Du musst dem Verletzten das Tuch auflegen, das du in Heroldsbach am hl. Kreuz berührt hast!" Sie tat dieses. Der Arzt bot ihr an, sie nach Hause zu fahren und für die Nacht sie auch wieder zum Krankenhaus zu bringen. Sie lehnte letzteres dankend ab mit dem Bemerken: "Mein Mann wird wieder gesund, ich brauche für die Nacht nicht mehr zurückzukommen." Die Söhne, die inzwischen eingetroffen waren, verstanden diese Haltung der Mutter nicht, ebensowenig wie der Arzt, der sich in mitleidiges Schweigen hüllte. Sie aber sagte dem Arzt: "Nach vier Wochen sprechen wir nocheinmal darüber." – Ihr Mann wurde gesund. Nach sechs Wochen saß er wieder am Steuer seines Wagens. (Berichte von Christel Altgott, Odenkirchen, vom September 1958.)