• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

7. Januar 1915

"Jetzt ist die Zeit, in der die Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht das nicht, dann wehe den Völkern!"

Barbara: Heute früh ging ich zur Kirche. Meine Herzschwäche hielt mich in einem ohnmachtsähnlichen Zustand. Doch wankte ich noch in den Dom von Mainz um neun Uhr, um dem Sühnegottesdienst beizuwohnen. Bei der heiligen Wandlung wandte ich mich an den Herrn, und sagte: "Herr, Du siehst meinen elenden Zustand. Was soll diese Schwäche bedeuten, von der ich nicht weiß, woher sie kommt? Liebe Mutter Gottes! O nimm das Blut Deines Sohnes, das der Priester in Händen hat, und trage es in die Gefängnisse nach Marokko, wohin mein braver Neffe als Soldat vom Feind geschleppt worden ist und nach Korsika, wo unsere drei Freunde gefangen sind, und gieße es über sie aus. Siehe, o Helferin der Christen, wie gerade die Unschuldigen die Zuchtrute des Herrn fühlen müssen, während jene, die den Unglauben und die Sittenlosigkeit ins Volk hineintragen, unbehelligt und bequem ihr Leben weitertreiben können. Hilf uns in unserer Bedrängnis! Sieh, wie die Gegner sich rühmen, dem ganzen Werk den Todesstoß versetzt zu haben. Soll denn die katholische Kirche vernichtet werden?"

Mir war es, als neige sich jemand zu mir, und ich sagte staunend: "O liebe Mutter, Du hast Dich beklagt in jener Nacht in Schippach über Dein und mein Geschlecht. Siehe, ich bin zwar eine große Sünderin, aber bin ich nicht der Stimme Deines Sohnes gefolgt, und habe ich nicht alles getan, was Er mir befahl? Ich habe geglaubt, wie Du geglaubt, und was habe ich jetzt davon und alle die, die sich angeschlossen? Ging es nicht allen wie mir?"

Da fing die liebe Mutter Gottes so mütterlich tröstend an, mich zu beruhigen, daß ich nichts zu antworten wußte. Alle meine Klagen zerstreute Sie und sagte:

Maria: "Glaubst du an eine Gemeinschaft der Heiligen?"

Barbara: "Wie immer, heilige Mutter!"

Maria: "Nun, so glaube auch, daß die deutschen und österreichischen Soldaten siegen werden! Nicht umsonst ist der Liebesbund in Deutschland entstanden, nicht umsonst soll als äußeres Zeichen des Liebesbundes die Sieges- und Friedenskirche in Deutschland erbaut werden. Deutschland und Österreich verdanken ihre bisherigen Siege nur jenen Männern, die euch Mein Sohn zugeführt hat, und die dafür sorgen, daß der Liebesbund sich rasch verbreitet. Ich will dir aber auch die Schar derer zeigen, die mitkämpfen."

Barbara: Und es war, wie wenn ein Schleier weggezogen würde. Da sah ich St. Michael, den mächtigen Streiter, und den heiligen Josef, die an der Spitze standen. Dann kam eine himmlische Schar, darunter sah ich alle Verstorbenen, die sich um den Liebesbund verdient gemacht haben, außerdem die Heiligen: Antonius, Barbara, Katharina usw. Die liebe Mutter Gottes sagte:

Maria: "Diese sind es, die unsichtbar mit euren Soldaten kämpfen. Soll aber die Strafe abgekürzt werden und ein dauernder Friede gesichert sein, dann bleibt noch viel zu tun übrig. Die Menschen sind noch nicht gebessert. Ich meine nicht jene, die absichtlich in ihrer Bosheit verharren wollen. Ich meine vielmehr das arme, gläubige Volk, das die Hand Gottes am meisten fühlen muß und das die göttliche Gerechtigkeit noch retten will. Und dazu muß der Liebesbund helfen! Das ist seine Aufgabe.

Die Priester, die sich demütigen können, um den Liebesbund den Mächtigen der Erde zu unterbreiten, und die Fürsten und Heerführer, die sich demütig vor ihrem Gott und dessen gerechter Züchtigung beugen, werden ihr Volk wieder in Vereinigung mit den Dienern der katholischen Kirche zu einem kindlich-demütigen Glauben zurückführen. Diese sind es, auf deren Seite der Sieg sich neigt. Das muß aber erkämpft werden. Darum wendet sich der ganze Himmel mit Mir an euch, Meine Kinder. Schreibe, was Ich dir heute mitgeteilt, gewissenhaft auf und sende es deinem Seelenführer. Dieser soll an alle Priesterfreunde Meine Worte gelangen lassen, demütigen muß sich die Menschheit, wenn der Zorn Gottes besänftigt werden soll. Und glücklich diejenigen, die den angeborenen Stolz aus sich herausarbeiten können, daß sie sich den Demütigungen unterziehen und selbst freiwillig aufsuchen. Sie tun mehr als solche, die hinausziehen in ferne Länder, um Heiden zu bekehren, denn diese werden bewundert wegen ihrer Großmut, jene aber nicht.

Jetzt ist die Zeit, in der die Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht das nicht, dann wehe den Völkern! Unumwunden sollen die Kirchenfürsten dafür sorgen, daß der Liebesbund überall in seinem Entstehen Eingang finde, damit dem Laster der Glaubens- und Sittenlosigkeit entgegengearbeitet werde. Seht euch nur um, ob da, wo die Gegner gegen das, was Mein Sohn von dir verlangt, arbeiten, die Religion die Oberhand gewinnt. Seht nur in Deutschlands Bischofsstadt! Darum vertraue und glaube, daß alles noch zum guten Abschluß kommt. Kein Gebet bleibt unerhört. Alle, die sich fest anschließen und glauben, sollen auch an der Freude teilnehmen, die Mein Sohn verheißen hat."

 

Brief Barbara an Beichtvater vom 10. Januar 1915

"Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt hätte."

Schluß des Triduums und Tag der Herz-Jesu-Weihe. "Ich habe den Auftrag, Ihnen (Beichtvater) folgende Mitteilung zu machen: Es muß weitergearbeitet werden auf diesem Wege. Fürst und Volk müssen überzeugt sein, daß Er, der Herr, diese schreckliche Geißel nur zulasse, um der Welt zu zeigen, daß Er Sich nicht abdanken lasse von Seinen Geschöpfen.

Jesus: 'Ich verlange Anerkennung von ihnen. Daß bis jetzt der Sieg sich neigte auf Österreichs und Deutschlands Seite, geschah, weil mehrere Bischöfe in Deutschland und Österreich und Ungarn den Liebesbund einführten, indem sie seine Statuten bestätigten, und das gläubige Volk in Verbindung mit frommen Priestern und Ordensleuten beteten und Mich anriefen um der Verheißungen willen, die Ich dem Liebesbund gegeben habe. Soll aber die strafende Gerechtigkeit versöhnt und die Strafe abgekürzt werden, dann muß folgendes geschehen:

1. Die katholische Kirche ist Mein auserwähltes Volk auf der ganzen weiten Welt, wie im Alten Bund Israel. Es ist Mein Augapfel. Darum kann Ich an ihm nichts dulden, was Mir an ihm mißfällt. Ich sagte dir immer in den fünfundvierzig Jahren, wo Ich mit dir redete, Schäden sind eingerissen in Meiner Kirche, die entfernt werden müssen. Einer der größten Schäden ist, daß das Angesicht Meiner Braut ganz entstellt ist. Das Angesicht ist Mein Priestertum. Es liebäugelt mit der Welt! Das mußtet ihr, Meine treuen Kinder, in Mainz schon hart und bitter fühlen.

Darum verlange Ich, daß die Schmähartikel, die katholische Priester in Zeitungen veröffentlichten, widerrufen werden, damit vor allem der Unglaube im Priestertum aufhöre, der so gekennzeichnet ist in dem Artikel der 'Augsburger Postzeitung' und im 'Aachener Piusblatt'. Dieser Priester schreibt in öffentlichen Zeitungsblättern, die von vielen Katholiken gelesen werden: 'Der Liebesbund des Eucharistischen Heilandes sei eine Ketzerei und die ihn ins Leben gerufen, seien seine Ketzer.'

Sieben bis acht Bischöfe von Ungarn und Österreich und deutsche Bischöfe haben die Statuten des Eucharistischen Liebesbundes geprüft und bestätigt. Dann hätten diese acht Kirchenfürsten nach Aussage dieser Aachener Priester eine Ketzerei bestätigt. Ferner bezeichnete dich die 'Augsburger Postzeitung' als Schwindlerin, warf dir ungesunde Frömmigkeit vor, verrücktes Gehirn und stellt den vertrauten Umgang einer Seele mit Gott vor der Öffentlichkeit hin als Schwärmerei und Phantasiegebilde. Und wie viele Priester stellen sich auf die Kanzel und sagen: Christus war der letzte Prophet und nach Ihm und mit Ihm sind alle Prophezeiungen abgeschlossen. Alles, was nach Christus als göttliche Offenbarung ausgegeben wird, braucht niemand zu glauben. Und man schweigt. Keine Rüge, kein Tadel!

Obwohl andere gläubige Priester und Laien Proteste einreichten, bleiben alle Widerrufe unausgeführt. Und der Prediger auf der Domkanzel, der die Sühne-Predigten hielt, hatte die Ehrlichkeit, es einzugestehen: 'Wir sind Kinder dieser Zeit! Wir alle sind vom Unglauben angefressen, auch ich!' Und wenn ihr, Meine Diener, das eingesteht, daß alles vom Unglauben zerfressen wird, auch ihr, dann glaubt doch, daß Ich nicht schweige, wenn alle schweigen, mitlächeln, liebäugeln mit dem Geist der Welt, da darf Ich nicht schweigen. Und Ich rede im Neuen Bund noch wie im Alten Bund.

Als Mein himmlischer Vater die Pforten des Paradieses schloß, verhieß Er der gefallenen Menschheit den Erlöser. Als aber die undankbare Menschheit diese Verheißung mit Füßen trat und ihren Lüsten nachging, erweckte Ich Mir unter ihnen Menschen, denen Ich Meinen Geist mitteilte und die Meine Verheißungen aufrechterhalten mußten, damit der Glaube an einen Gott erhalten bliebe. Dieses war Mein auserwähltes Volk. Diese armseligen Adamskinder sind aber, nachdem die Verheißung erfüllt war, dieselben wankelmütigen Menschen geblieben! Dies seht ihr ja an den vielen Irrlehrern, die alle nach ihren Lüsten sich ihren Glauben machen. (Der Herr redet hier nur von der wahren Kirche, die er kennzeichnen will.) Wohl habe Ich alles geoffenbart, was Mein Vater Mir zu offenbaren befohlen und die Apostel der Welt verkündeten. Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt hätte.

Und wenn Ich jetzt in dieser gottlosen Zeit, wo man Mich in Meiner Kirche vernichten will, aus den Menschen Mir ein Werkzeug erwählte und jahrzehntelang darf sie nichts Neues, sondern was Ich der Menschheit vom Himmel gebracht, wiederholen. Wer von euch, Meine Diener, wagt es noch zu sagen und zu schreiben: 'Ungesunde Frömmigkeit!' Nein, sagt offen dem Volke: 'Wir glauben selbst nicht mehr, was Christus gelehrt. Deshalb wollen wir durch ein armseliges Menschenkind, das Er Sich erwählt hat, nicht gestört sein.'

2. 'Der große Weltkrieg ist die Strafe für die Menschheit, weil sie ihren Schöpfer vergessen und nur ihren Lüsten frönen will. Die katholische Kirche aber ist die allein wahre von Christus gestiftete Heilsanstalt, in der Er alle Schätze niedergelegt und durch die Er der Welt beständig zeigen will, daß in keiner anderen Kirche das wahre Glück zu finden sei. Mit dieser hat Er Sich am Kreuze vermählt, sie ist Seine Braut. Sie ist zwar in allen Weltteilen verbreitet, aber durch die Gleichgültigkeit ihrer Kinder wurde sie gestraft. Die aus ihrer Mitte ausgearteten und ausgetretenen Irrlehrer verdunkelten ihr Ansehen und gewannen die Oberhand, in Deutschland wie in anderen Ländern. Von diesen wird jetzt überall Meine wahre Kirche unterdrückt und geknechtet. Aber Ich lasse es zu als Strafe für den Übermut so vieler Meiner Kinder.

Dieser Weltkrieg, der so viel unschuldige Opfer verschlingt, soll aber Meiner wahren Kirche zu dem Ansehen wieder verhelfen auf der ganzen Welt, das ihr gebührt. Sie soll auf den Leuchter gestellt werden, wo sie von allen Menschen gesehen und entdeckt werden kann, die guten Willens sind. Darum verlange Ich, daß von Rom aus Halt geboten wird allen jenen Priestern, die gegen den Eucharistischen Liebesbund arbeiten. Und du, Mein Sohn, sorge dafür, daß der Päpstliche Nuntius in München unterrichtet wird. Mit der Bestätigung der Statuten des Liebesbundes wendet euch, Meine Diener, dann an den Fürsten!

3. Und dies ist der dritte Auftrag, den Ich Meiner Kirche zugehen lasse: Meine Diener müssen dem Kaiser von Österreich, den Generälen wie Hindenburg, die Ursachen klarmachen, daß bisher der Sieg immer auf ihre Seite sich neigte, und diese den Kaiser von Deutschland zu überzeugen suchen, welch wichtige Bedeutung dieser Weltkrieg auch für Deutschland hat. Und wenn er als guter Kaiser seinen katholischen Untertanen nicht gleiche Rechte einräume wie den Protestanten, so daß die katholische Kirche ihre Ordensleute, die aus Deutschland hinausgeworfen seien, ungehindert zurückrufen könne, und die katholische Kirche in Deutschland nicht wie ein Sklave, sondern wie Freie behandelt werde, käme auch die Verwüstung noch über sein Land!

Sieht das der Deutsche Kaiser ein, dann verspreche Ich, soll das Blutbad ein Ende nehmen. Das Resultat dieser schrecklichen Geißel soll sein, daß die Geschöpfe ihren Schöpfer wieder anerkennen. Der Päpstliche Nuntius in München soll sich ebenso auch beim Ministerium verwenden, daß die Kirche in Schippach, die als Symbol und Siegeszeichen über den Unglauben unserer Zeit einstehen soll, ruhig und ohne Störung vom Bezirksamt und von keinem Unterbeamten weitergebaut werden kann. Denn am Tag der Einweihung dieser Kirche wird die schönste Zierde die sein, daß Fürst und Volk den Friedensbund dort schließen und ein dauernder Friede für lange Zeit geschlossen wird. Sinkt Mein Volk aber nach dieser langen Friedenszeit wieder in die alten Laster zurück, dann geht es allmählich dem Ende zu. gez. Barbara Weigand."

 

21. Februar 1915

"Die Bedeutung dieses Tempels soll ein Triumph der wahren Kirche sein, die von allen übrigen als solche anerkannt werden soll."

Barbara: Ohne, daß ich den Herrn um eine besondere Antwort wegen dem Kirchenbau gebeten hatte, sagte mir Seine liebliche Stimme am Schluß des Gottesdienstes:

Jesus: "Die Spötter und alle, die Gegner Meines Werkes hier sind, sollen es wissen, daß Deutschland um dieses Tempels und dessen Urquelle willen nicht der Verwüstung anheimfalle. Nicht der Vorsicht eines Deutschen Kaisers, nicht der Tüchtigkeit eines Hindenburg hat Deutschland die Siege zu verdanken, sondern Mir durch die Gründung des Bundes Meiner Liebe mit der Menschheit und die äußeren Zeichen der Dankbarkeit Meiner treuen Kinder. Und Ich verlange, daß Deutschland und Österreich mit Freuden ihre Gaben spenden zum Bau dieses Tempels, daß nichts mangle an dessen Schönheit. Und alle zurückkehrenden Krieger, an der Spitze aber die katholischen Fürsten und Heerführer, sollen Mir hier ihren Dank abstatten. Die Bedeutung dieses Tempels soll ein Triumph der wahren Kirche sein, die von allen übrigen als solche anerkannt werden soll."

 

8. März 1915

"Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen."

Jesus: "Sage den Priesterfreunden, man möge sich umsehen, ob die Welt trotz aller Züchtigungen, womit Ich die Welt heimgesucht, ob die Menschen in sich gehen. Im Gegenteil, man wird finden, daß gerade in Großstädten, wo katholische Priester so sehr entgegenarbeiten gegen das, was Ich in dir rede, die Geilheit, die Unzucht, aber auch die Hab- und Genußsucht nicht ab-, sondern zunehmen. Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen. Ihre Predigt, ohne Wirksamkeit, beachte Ich nicht, weil auch sie Meinen Worten kein Gehör schenken!

Was hat Meine Kirche im Mittelalter so groß und stark gemacht? Nicht Reichtum, nicht Ehre und Ansehen, einzig und allein die Freiheit des Geistes, infolgedessen jede Seele als Kind, nicht als Sklave behandelt wurde. Der tieflebendige Glaube war dann die zweite Ursache, daß der Priester sich nie getraut hätte, das Wehen Meines Geistes in den Seelen aus purer Willkür vernichten zu wollen, wie dies bei dir geschieht. Fünfundvierzig Jahre benütze Ich deinen Geist; weil du Meinen Worten Gehör schenktest, gab Ich dir die Gnade, sie auch zu verstehen. Ich bin es, der die Einführung der öfteren, ja täglichen Kommunion verlangte und dir befahl, ob gelegen oder ungelegen, es Meinen Dienern zu sagen. Ich habe auch gesehen, was du deswegen zu erdulden hattest. Ich habe gesehen und gehört, wie Bischof Haffner, als jener gut katholische Arzt dem Bischof seine Überzeugung berichten wollte, daß bei Barbara Weigand keine natürliche Krankheit vorliege, sondern daß hier Theologen zu untersuchen hätten, dem lieben, gläubigen Arzt durch Frl. Hannappel sagen ließ, er sei ein Esel.

Ich nahm diesen Bischof, wie Ich ihm durch dich sagen ließ, hinweg, nachdem Ich ihn überführt hatte durch den Abfall von Professor Schieler, dessen Abfall Ich durch dich ihm lange vorher sagen ließ. Bischof Brück unterstellte dich bei der Untersuchung gar einem ganz ungläubigen Arzt, der kein Mittel unversucht ließ und sogar Zaubermittel anwandte wie Hypnose, die ihm aber mißglückte, weil Ich es nicht zuließ, um den beiden anwesenden Priestern sagen zu können: 'Es ist Hysterie!' Den beiden Priestern zur Strafe, die beiden waren in ihrem Innern überzeugt, daß es keine Krankheit sei, zeigte Ich, was Hysterie ist an ihren eigenen Familienangehörigen: Dem Beichtvater Pater Bonifaz an seiner leiblichen Schwester, die sich in demselben Haus, wo du ein Jahr vorher eingesperrt wurdest, aus lauter Hysterie und Verrücktheit das Leben nahm. Und wie Ich Dr. Hubert heimsuchte an seinem eigenen Bruder, der durch sein unsittliches Leben mit mehreren Frauen so in Schulden geriet, daß er, wie die Zeitung es verkündete, zweihunderttausend Mark unterschlagen und sich vergiftete und im Krematorium verbrennen ließ, ist stadtbekannt. Da aber alles zugedeckt wurde und nicht als Strafe von der Mainzer Geistlichkeit angesehen wurde, sondern nur blinder Zufall sein soll, verlange Ich, daß du es an die Oberbehörde gelangen lassest.

Diese soll dafür sorgen, daß jene Priester gewarnt werden, die, anstatt die Gläubigen zu Buße und Besserung zu mahnen, jetzt wo Ich Meinen Zorn ausgieße über die Völker, Unglaube, Neid und Zwietracht säen, und in öffentlichen Blättern den Verkehr einer Seele mit Gott in pharisäischer Heuchelei als Ausgeburt eines hochmütigen, ketzerischen Geistes hinstellen, den Bau der Kirche, den Meine treuen Kinder Mir bauen sollen als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit für die Einführung der öfteren Kommunion und sogar eine Darstellung über dem Hochaltar verlangte, wodurch die Dekrete von Pius X. verewigt sein sollen, jene Priester hinstellen als erdichtete Lügen. Und diese Zeitungen, gezeichnet von Oberpfarrer Baier in Aachen, werden überall hingeschickt in Deutschland, um den Kirchenbau zu hintertreiben."

 

Fest des hl. Josef am 19. März 1915

"So muß jede Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient werden."

Jesus: "Ich will, daß die Kirche trotz der vielen Schwierigkeiten weitergebaut werde. Daß Ich aber von Meinen treuen Kindern dieses Dankesdenkmal in dem schrecklichen Weltkrieg zu bauen verlange, soll allen guten und treuen Kindern, die so bereitwillig ihre Gaben spenden und Meinen Willen erfüllen, ein Denkmal des Friedens werden. Ich Selbst will als Friedensfürst in ihnen wohnen schon hier auf Erden und durch die ganze Ewigkeit. Denjenigen, die sich so hartnäckig und mit bösem Willen Meinem Werke widersetzen, soll die Kirche als Leuchtturm des Sieges gelten und eine Mahnung für jene sein, die unberufen Meine Pläne vereiteln wollen, auch wenn es Führer Meines Volkes, des Volkes Gottes sind. Sie werden Meinen Arm fühlen müssen.

Die Schwierigkeiten, die von allen Seiten gemacht werden, lasse Ich jedoch zu, weil das ganze Werk den Weg gehen muß, den Ich und Meine Braut, die heilige katholische Kirche, gehen müssen, und weil es einen Weg der Läuterung durchmachen muß, ehe es Mir Ehre und den Menschen Heil und Segen bringen kann. Eine Erneuerung des Glaubens und der Sitten soll der Liebesbund sein und alle, besonders jene, die sich durch Opfergaben beteiligen, oder wie Meine Diener in Wort und Schrift den Kirchenbau und Mein Werk fördern, helfen den Sieg beschleunigen.

Wie Ich einst die Erlösung der Menschen durch blutigen Kreuzestod verdienen mußte, so muß jede Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient werden. Dein anhaltendes Gebet schon seit deiner Jugend auf, dein beständiges Opferleben in so schlichten, einfachen Verhältnissen hat Mein Herz gerührt. Darum soll jetzt mit dem Blutbad und all den Geißeln, die damit verbunden sind, auch die sühnende Kraft einsetzen, die die Menschen bessern und die Wunde wieder heilen soll. Die sühnende Kraft, die Ich zwar am Kreuz für alle Menschen verdient habe, soll und wird aber doch für die undankbar sündige Menschheit in Zeiten, wo die Menschheit ihre eigenen Wege geht, wie in den letzten Jahrhunderten, sehr verstopft und aufgehalten. Zu solchen Zeiten brauche Ich Sühnopfer, Menschen, die durch ein Leben, das dem Meinen ähnlich ist, den verstopften Kanal wieder aufräumen. Die sühnende Kraft bin Ich, der Kanal ist der Liebesbund.

Der furchtbare Krieg und seine beiden Gefährten, Krankheit und Hungersnot, sind die Arme der zürnenden Gerechtigkeit. Mit dieser Züchtigung soll die Versöhnung Hand in Hand gehen. Die Sakramentskirche in Schippach, ein Leuchtturm des Friedens, eint die sündige Menschheit und ist ein Zeichen des Sieges der Barmherzigkeit über die zürnende Gerechtigkeit. Jedes Fest, das in dieser Kirche gefeiert wird, soll ein Widerstrahl jenes siebenfarbigen Regenbogens sein nach der Sündflut und ein Zeichen, daß Ich mit der Menschheit Friede geschlossen habe.

N. soll N. sagen, er möge in der Welt Umschau halten, ob er noch jemand fände, der vorgibt, es müsse dem Herrn ein Denkmal gesetzt werden aus Dankbarkeit für die Einführung der öfteren Kommunion. Wenn derselbe aber niemand finde, dann soll er das, was er hier durch die Schriften in Händen hat, von Gottes Geist kommend erkennen. Er soll den Liebesbund bestätigen, jenen Priestern, die in Blättern dagegen arbeiten, Einhalt gebieten, und den Kirchenbau in Schippach nach Kräften zu fördern suchen und soll bedenken, welche Ehre ihm übertragen wird durch die Übertragung des Baues und sich wohl hüten zu handeln wie N., damit ihm nicht ähnliches widerfährt.

Ich will, daß alle guten Christen, auch die Priester dazu beitragen, daß Mir hier ein herrliches Denkmal gesetzt werde. N. soll sorgen, daß die Regierung bald die Pläne bestätigt, und wenn er sich nach München wenden muß."

 

Gründonnerstag am 1. April 1915

"Weil der Unglaube diesen Krieg heraufbeschworen und entfesselt hat, um die katholische Kirche zu vernichten."

Barbara: In letzter Zeit zeigte der Herr nur noch, wie und auf welche Weise der tieflebendige Glaube wieder in Seine von Ihm gestifteten Kirche durchdringen und Anerkennung finden soll bei Priester und Volk.

Jesus: "Geredet und besprochen ist alles in deinen Schriften, wo Ich Meine Worte dir diktierte. Nun aber soll... erfahren, welch innige Bande zwischen Priester und Volk bestehen müssen, wenn Mein Volk zu jenem tieflebendigen Glauben zurückgeführt werden soll. Das Angesicht des mystischen Leibes Meiner Kirche ist der Priester; darum vor allem ein gläubiges Priestertum. Was dieses fertigbringt, seht ihr heute an beiden Gemeinden. (Ein auswärtiger Missionar hielt denselben Exerzitien, die Früchte tieflebendigen Glaubens trugen.)

Ich habe Mich vor zwei Jahren in dich zurückgezogen, um Meiner Kirche, Priester und Volk, zeigen zu können, daß Ich Meine Gewalt den Priestern übertrug, um den Irrtum zu bekämpfen, der immer mehr um sich greift, als sei die katholische Lehre nur Machwerk der Priester. Aber auch diese sollen die ihnen übertragene Gewalt nicht mißbrauchen, wie alle jene tun, die den geheimnisvollen Verkehr Gottes mit der Seele in öffentlichen Zeitungen und Blättern ins Lächerliche ziehen.

Um zu beweisen, was Ich oben sagte, überlasse Ich dich deiner Schwachheit, wie alle Menschen. Sobald aber dein Seelenführer oder Beichtvater von seiner Gewalt über Mein Herz Gebrauch macht, rede Ich mit dir, gebe Ich dir Ratschläge, zeige dir Dinge, die weder du selbst noch andere aus sich wissen können. Alles aber nur, um Meinen Kindern die Worte, die Ich zum ersten Priester gesprochen, 'Weide Meine Lämmer...', in Erinnerung zu bringen und allen zu zeigen, daß der Priester das Mittleramt vertritt."

Barbara ferner: Sohn meines Bruders, zwanzig Jahre alt, ist seit 13. Februar vermißt. Wir hofften, er sei verwundet, wie ein Soldat seinen Eltern heimschrieb, er liege verwundet in Colmar. Am Montag, dem 29. März, nach der heiligen Kommunion kam dieser junge Soldat und sagte:

Neffe (†): "Tante, sage meiner Mutter, ich sei gefallen und von einer Granate verschüttet worden. Ich werde bald mit meinem Bruder Josef selig vereinigt sein. Sie soll sich aber nicht grämen. Ich bin aller Gefahr entronnen, die auf mich wartete und gerettet für den Himmel."

Barbara: Er war mit einem weißen Gewand bekleidet ohne jeglichen Schmuck. (So zeigte sich mir einst am Fest des heiligen Josef mein Vater selig, und mein Beichtvater sagte mir, er nehme an, daß er zwar ohne Leiden sei, aber doch noch der Anschauung Gottes beraubt.) Ich ließ daher Messen lesen für die Seelenruhe meines Neffen, obwohl amtlich noch keine Meldung da ist. Die amtliche Meldung kam erst am 11. April (Weißer Sonntag).

Am 1. April sah ich meinen Neffen zum zweiten Male, aber ich erkannte ihn fast nicht wieder, so herrliche Gewänder zierten ihn. Sein Angesicht war das eines überaus glücklichen Menschen.

Neffe (†): "Sage meinen Eltern, daß sie nicht trauern um mich. Wie glücklich bin ich jetzt! Ich danke dir! Du hast mir schnell geholfen. Ich war seither noch der Anschauung Gottes beraubt. Nun bin ich mit Josef vereint, und alle sollen sich freuen, wenn sie hören: Gefallen auf dem Schlachtfeld! Denn wir starben nicht nur für das Vaterland, sondern auch für unseren heiligen Glauben, weil der Unglaube diesen Krieg heraufbeschworen und entfesselt hat, um die katholische Kirche zu vernichten. Wir sind und sterben als zweifache Märtyrer."

Barbara: Am Ende der heiligen Messe durfte ich einen Blick tun und mit ihm hineinschauen, als er dort an der Himmelspforte empfangen wurde. Die ganze Verwandtschaft kam ihm jubelnd entgegen, alle Geschwister, Großeltern beiderseits, die Geschwister von Mutterseite. O welche Freude, welch ein Glück! Nachdem die heilige Kommunion ausgeteilt und der Missionar sich umwandte gegen den Altar, erschien der Herr über dem Tabernakel, breitete die Arme aus und segnete die ganze vor Ihm kniende Gemeinde. Er schien sehr zufrieden zu sein. Als ich dann am Schluß für den Priester betete, der doch die Ursache dieser Himmelsseligkeit war, sah ich den heiligen Ignatius mit einer funkelnden Krone in der Hand, die er dem Pater entgegenhielt, und ich hörte die Worte:

Ignatius: "Das ist die Ernte eines tiefgläubigen Priesters für Mich und Meine Kirche. So sollten alle Priester sein, und die Erde bekäme ein anderes Aussehen. Sie wäre bald ein Paradies, denn die Erde verjüngte sich."

Barbara: Am Sonntag, dem 18. April, erschien der gefallene Neffe wieder und sagte:

Neffe (†): "Bete und sage es, daß doch viel gebetet werde für die auf den Schlachtfeldern sterbenden Soldaten. Du glaubst nicht, wie furchtbar die Leiden sind und wie einsam und verlassen jeder für sich die entsetzlichen Schmerzen aushalten und sich durchringen muß. Mancher versagt und kommt zur Entmutigung, weil er vorher ein Leben in Sünden und Lastern geführt hatte. Da bietet Satan alles auf, ihn in Verzweiflung zu stürzen. Ich starb an einem Bauchschuß und litt vom 21. bis zum 24. Februar unbeschreibliche Schmerzen und mußte ganz allein und verlassen sterben und wurde so erst später aufgefunden."

 

Weißer Sonntag am 11. April 1915

"Viel Segen für die Menschheit soll aus dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich neu entfalten!"

Barbara: Heute konnte der Herr Sich nicht zurückhalten, Seine Liebe zu den kleinen, unschuldigen Kindern zu zeigen, und wie wahr es ist, was Er von Sich selbst sagt: "Meine Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein und Meine Lust, in ihnen zu wohnen!"

Während des ganzen überaus feierlichen Gottesdienstes konnte ich bemerken, mit welcher Sehnsucht Er auf den Augenblick wartete, wo Er in die Kinder eingehen könne. Bei der heiligen Wandlung erschien Er über dem Tabernakel und blieb bis zur Kommunion des Priesters, in dessen Herz Er freudig entschwand. Schon vorher, als der Kirchenchor anstimmte: "Jesus, dir leb' ich", brachen Strahlen aus Seinem geöffneten Herzen auf jedes dieser Kinder. Der auf den kommunizierenden Priester fallende Strahl war fast so groß, wie die übrigen zusammen, die auf die achtzehn Kinder fielen. Ich verstand bei diesem Gnadenstrahl, daß der Herr die Herzen durch einen Gnadenstrahl erst noch einmal reinigen und vorbereiten wollte.

Als aber der Priester sich anschickte, den Kindern die heilige Kommunion auszuteilen und der Chor anstimmte: "O Herr, ich bin nicht würdig", erschien der Herr wieder, nicht wie vorher über dem Tabernakel, sondern mit dem Priester ging Er an die Kommunionbank und blieb, bis das letzte Kind gespeist war. Er war so von einem Lichtglanz umflossen, daß Er wie im Feuermeer leuchtete. In Seinem Angesicht waren die feinen Züge, wie ich sie früher öfter gesehen, aber es war dieses Angesicht so verfeinert, daß Er aussah wie ein Jüngling. Sein Unterkleid war wie die weiße Albe eines Priesters, aber vom Mantel war die Außenseite himmelblau und innen wie glänzendes Silber. Eine goldene Spange hielt diesen über der Brust zusammen.

Wenn ein Kind die heilige Hostie empfing, breitete der Herr die Arme aus und verbarg einen Augenblick das Kind unter Seinem Mantel in herzlicher Umarmung. Der Mantel funkelte bei jeder Bewegung wie von Diamanten besetzt. Als ich dies alles so mit ansah: Die Freude, die erbarmende Liebe, die alles verzeiht, die alles ersetzt, was uns mangelt, die alles vergißt, da konnte meine Seele sich nicht mehr halten. Ich sah und hörte nichts mehr als Ihn und Seine liebliche Stimme.

Jesus: "Siehe, so belohne Ich schon auf Erden jene Priester, die Meine Worte beachten, die Ich in deinen Schriften niederschreiben ließ, und welche die ihnen anvertraute Herde oft zu Meinem Tische führen. Denn Ich will dir auch zeigen, wie Ich diejenigen belohne, die dafür sorgen, daß Mir hier ein Denkmal errichtet werde. So wie Ich dir heute gezeigt bei der Kinderkommunion, so sollen von hier aus in Strömen die Gnaden fließen. Von hier aus will Ich, daß alle Meine Geschöpfe Mich als ihren höchsten Herrn und Gebieter wieder erkennen sollen und anbetend niedersinken. Von dieser Gnadenstätte aus soll Meine Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werden. Die höchsten Herrscher der Erde und die geistlichen Würdenträger sollen sich beteiligen, daß der Aufbau sich beschleunige, und wer es wagen wollte, denselben verhindern zu wollen oder ihn zu schädigen durch Hab- und Gewinnsucht, dem werde Ich tun, wie Ich dem getan, der mehr seinen Gewinn als Meine Ehre im Auge hatte. Der Bau soll weitergeführt werden, und zwar in heiliger, gemeinsamer Liebe wie einst der Tempel von Jerusalem.

Wenn N. zurückkommt und sich nicht beugen und sein Unrecht einsehen will, werde Ich ihn zerschmettern. Der Kirchbau soll wie der Liebesbund denselben Weg einschlagen. Entschiedene Männer müssen den Bau übernehmen, jedoch soll Prozeß, Streit und Zank vermieden werden. Jeder soll bedenken, daß Ich dahinterstehe und wie Ich N. gestraft habe. Die Bücher, wo Meine Worte aufgeschrieben sind, sollen gedruckt und verbreitet werden, damit alle, die guten Willens sind, Meine Liebe und Erbarmung wieder erkennen und Liebe mit Gegenliebe vergelten. So wie heute die Kirche ruhig ihr Fest feierte mit allem Glanz und in voller Schönheit, und wie nichts diesen Frieden störte, so soll auch ruhig der Bau weitergeführt werden."

Barbara: Ich bat den Herrn für meine zwei Nichten, die einst am Weißen Sonntag das Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt. Der Herr wandte Sich liebevoll an beide, und indem Er auf mich deutete:

Jesus: "Hier! So tut auch ihr, und ihr geht sicher. Ohne Menschenfurcht seine Pflichten gegen Gott und die Mitmenschen erfüllen, in allem nur die Ehre Gottes suchen und Seinen heiligen Willen erfüllen, Lob und Tadel der Menschen für nichts achten, dann fließt ihr Leben wie ein ruhiges Bächlein dahin. Schicksalsschläge, Prüfungen, Leiden, die wie Gewitterregen das Lebensbächlein trüben und anschwellen, verzieren und verschönern nur den Lebensweg, weil darin die Tugenden um so mehr sich entfalten können. Dies gilt aber allen jungfräulichen Seelen."

Barbara: Dies ist das zweite Mal, wo der Herr Sich mir in derselben Erscheinung zeigt. Am Gründonnerstag sah ich Ihn hier über dem Tale schwebend, wo die Kirche gebaut wird, ähnlich wie heute. Die Luft war wie silberfarbiges Blau, und der Herr sagte:

Jesus: "Die Demut und der lebendige Glaube von Priester und Volk bauen diese Kirche. Viel Segen für die Menschheit soll aus dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich neu entfalten!"

 

2. Mai 1915

"Nicht der äußere Glanz befriedigt Mein Herz, sondern der kindliche, demütige Glaube muß Meine Kirche in die Höhe bringen."

Jesus: "Alles hat seine wichtige Bedeutung, wo Ich euch hinführe. Auch hierher in dieses Haus habe Ich euch nicht umsonst geführt. Sage der Oberin dieses Hauses, daß Ich mit ihr zufrieden bin und mit dem Geist, der in ihrem Hause herrscht. Sage ihr, daß Ich sie eingegliedert habe in das Werk. Sie soll nur ungeniert mitarbeiten an dem Werk, das Ich gründen will, bei ihren Vorgesetzten und Untergebenen und bei ihrem Bischof. Ich will, daß Meine Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werde. Das habe Ich schon mehrmals gesagt und dazu den Auftrag gegeben an die höchsten Würdenträger und an die beiden Herrscher in Deutschland und Österreich. Geschieht es nicht, was Ich damit bezwecken will, nämlich daß Meine Kirche wieder frei gemacht wird, dann wird man es fühlen müssen. Meine Kirche soll nach allen Seiten hin ihre Gewalt ausüben können, die ihr gebührenden Rechte. Deswegen will Ich sie aber auch geläutert wissen. Um ihretwillen verschone Ich die Welt, um ihretwillen strafe Ich aber auch die Welt, wenn sie abgewichen ist vom rechten Wege. Deswegen wollte Ich den Liebesbund einführen und deshalb verlange Ich auch die Einführung der öfteren Kommunion.

Es wird nicht lange dauern, da wird wieder gerüttelt und geschüttelt an dem, was Papst Pius X. getan hat. Um dieses aber zu verhüten, verlangte Ich, daß die Dankbarkeit Meiner treuen Kinder Mir ein Denkmal setze, und zwar in deinem Heimatdörfchen eine Kirche, ein sichtbares Zeichen. Diese Kirche soll und muß gebaut werden, damit die Menschheit immer das Zeichen erkennen muß, wenn man wieder rütteln will an den Dekreten, die Pius X. aufgestellt hat. Es ist sehr unrecht, daß selbst kirchliche Würdenträger verbieten und vernichten und dieses Werk zerstören wollen, indem sie ihre Diözesanen auffordern, keine Geldspenden zu geben, während alle Sammlungen für unnötige, sogar für sündhafte Zwecke überall erlaubt sind und niemand ihnen Einhalt gebietet. Das muß Ich bestrafen und werde es bestrafen.

Ferner will Ich, daß, wenn in Meiner Kirche sich Dinge zutragen, die viel Aufsehen erregen, wo viele gegnerische Parteien sich bilden, gegnerische und zugehörige der Richtung, die darüber gesetzt sind, nicht ungerecht handeln dürfen, wie es geschieht bei dem Werk, das Ich hier gründen will und bei mancher Untersuchung, wo ein Mensch eines Verbrechens beschuldigt wird ohne ersichtliche Gründe, ohne Beweise, und man ihn selbst mißachtet und nicht anhört. Das muß abgestellt werden.

In Meiner Kirche kommen Dinge vor durch die Unüberlegtheit und ungerechte Beweisführung, daß Seelen auf Irrwege kommen und großer Nachteil für Meine Kirche entsteht, einzig und allein deshalb, weil die Leidenschaft derjenigen mitspricht, die zu untersuchen hätten. Niemals darf bei solcher Untersuchung die Leidenschaft den Ausschlag geben. Die untersuchenden Richter müssen beide Parteien anhören, nicht, wie man bei euch alles verwerfen will aus dem Schein, der ihnen entgegenleuchtet, weil es ihnen nicht von Bedeutung scheint, und man sagt: 'Es ist keine vornehme Person!' Aber bei Priestern, wo die Leidenschaft mitspricht, wo einer absolut jemand verurteilen will, weil er ihm mißfällt, ohne Rücksicht zu nehmen auf seine Person, weil er ihm einfach keinen Glauben schenkt, nur auf das Gerede von Gegnern hin sich beeinflussen ließ, dadurch geschah schon manches Unglück in der Kirche, was nicht geschehen wäre, wenn die Leidenschaft nicht mitgesprochen hätte.

Gewiß muß das Laster bestraft werden, aber da, wo das Laster sich findet. Viele von denen, die das Laster wirklich pflegen, bleiben geheim, und da, wo ungerechte Menschen aus Neid und Haß etwas anhängen wollen, da muß mehr untersucht werden und darf denen nicht nachgesprochen werden, die ihren Willen durchdrücken wollen."

Barbara: Mit Hinweis auf die schönen Gebäude und Räume (Mainzer Dom) sagte der Herr:

Jesus: "Sieh doch, all die Herrlichkeit, die du siehst, und all das Gute, das da geschaffen ist in der heiligen katholischen Kirche, ist in Meinen Augen alles nichts. Ich werde zugeben, wie Ich es auch in Frankreich zugegeben habe, daß es verwüstet wird, wenn nicht das Glaubensleben sich erneuert, wenn nicht dieser kindliche Glaube in das Priestertum hineinzieht. Nicht der äußere Glanz befriedigt Mein Herz, sondern der kindliche, demütige Glaube muß Meine Kirche in die Höhe bringen.

Die Kirche muß gebaut werden. Sage N., er soll sorgen, daß die Pläne bestätigt werden. Deshalb habe Ich Mir alle jene Seelen schon ausgesucht von jeher und mit dem Werk bekanntgemacht, die Mir den Thron Meiner Liebe errichten sollen. Jedes Kind der katholischen Kirche muß frei sein, seinen Beitrag zu geben, ob in der Diözese oder außerhalb. Meine Diener können auch nicht dahinein befehlen, was der Unglaube tut. Warum wollen sie ihren Kindern keine Freiheit lassen? Sie sollen sehen, wie Ich das bestrafen werde."

 

6. Mai 1915

"Ich brauche keine gelehrten und von großer Wissenschaft gebildeten Männer, aber tiefgläubige, demütige Männer, die mit ganzer Seele dabei sind."

Barbara: Der Herr zeigte mir Seine Freude, die Er an den Dienern hat, die sich ganz für Seine Ehre und das Heil der Seelen opfern. Er zeigte Sich während des ganzen Gottesdienstes, und nach der heiligen Kommunion sagte Er, daß Er uns nur hierher geführt habe, um das zu erneuern, was Er in Seinem sterblichen Leben auch getan. Von Zeit zu Zeit hätte Er Sich zurückgezogen in eine gute Familie und dieselbe geheiligt durch Seine Besuche und Nähe, um uns Menschen zu zeigen, daß Er auch das will, daß man sich in Seinem Namen zusammenfindet und erfreut. Weiter will Er zeigen, wie die Wirksamkeit des Priesters am erfolgreichsten sich gestalte.

Jesus: "Ich brauche keine gelehrten und von großer Wissenschaft gebildeten Männer, aber tiefgläubige, demütige Männer, die mit ganzer Seele dabei sind. Die Ausstrahlung ihrer Tugenden geht auch ein in das gläubige Volk, und so soll sich das Erdreich wieder erneuern. Auf diesem Weg wird die Kirche wieder hinaufgeführt werden. Es ist sehr zu bedauern, daß es wenige solcher gibt. Die Zahl muß sich vermehren, aber diese wenigen sind der Sauerteig, die das Ganze durchsäuern sollen. Deswegen soll keiner zurückschrecken vor den Verfolgungen seiner Kollegen. Ruhig soll er weitergehen und diese durch sein Beispiel belehren. Ich habe große Freude an dieser Familie, daß sie Meiner Mutter eine solche Verherrlichung zuteil werden läßt. Es kommt Mir noch viel Ehre zu aus dieser kleinen Gemeinde."

 

Herz-Jesu-Freitag am 7. Mai 1915

"Einerlei, wo du stirbst. Sühne, leide, dulde, liebe!"

Barbara: Heute sah ich den toten Soldaten, der so fleißig an einer Lourdesgrotte in Hausen gearbeitet, ehe er ins Feld zog. Ich sah, daß die liebe Mutter Gottes seine Seele in den Himmel getragen. Das war gerade der Schutz der lieben Mutter Gottes, daß er früher sterben durfte und sogleich in den Himmel einging. Später wäre er nicht so gut geblieben. Das war der Lohn für seine Arbeit an der Grotte. Die Mutter Gottes hat es ihm gelohnt.

Auch sah Ich den Herrn wandeln durch enge, schmale Wege voller Dornengestrüpp, das rechts und links auf Ihn einstach. Von Zeit zu Zeit sah Er Sich um und sagte:

Jesus: "Seelen, Seelen suche Ich. Ihr sollt all die Dunkelheiten benützen, um Seelen zu retten. Ihr, Meine Beter, ihr, Meine Kinder, Seelen will Ich gesucht haben. Geht hinaus in die Welt und sehet, wie Ich die Menschen liebe. Einen Thron der Liebe will Ich Mir errichten unter euch, der ein ganz besonderes Zeichen Meiner Liebe sein soll in eurer Mitte. Ich will, daß Meine Kirche auf den Leuchter gerückt werde, von welchem die Gottlosigkeit der Menschen sie hinweggerückt hat. Hinauf auf den hohen Berg soll sie gestellt werden, damit alle Völker sie wieder schauen und sie als die eine wahre Kirche erkennen. Meine Diener sollen es nach Rom berichten an Meinen Statthalter auf Erden. Grüße Mir alle die Priesterfreunde. (Und Er nannte mir viele Namen.) Sie sollen sich alle hinter N. machen, um ihn zu bestimmen, daß er sorgt, daß die Sache bestätigt wird, daß die Kirche gebaut wird."

Barbara: Der Herr zeigte, wie obiger dornenvoller Weg in eine himmlische Aue mündete. Auf diese himmlische Aue der wahren Liebe Gottes willst Du uns hindurchführen. Alle Dornen sind verschwunden. Auf dieser Aue wandern wir jetzt. Wir sollen mit Dir Seelen suchen. Hochpreiset den Herrn meine Seele!

Maria: "Meine Kinder! Ich habe euch ein Plätzchen ausgesucht, wo ihr Mir dienen könnt. O weiht euch Meinem Mutterherzen! O kommt mit Mir und sucht Mir Seelen! Alle, die Mein Sohn eurer Obhut anvertraute, sucht sie Meinem Sohn zuzuführen.

Und du, Meine Kleine, scheue dich nicht. Wo Mein Sohn dich anspornt hinzugehen, dort gehe hin. Ich werde euch begleiten, Ich werde mit euch sein. Ihr sollt Seelen suchen, Seelen suchen. Alles, was du verlangst, wird Mein Sohn dir geben. Sei nicht mutlos! Harre aus! Es kommt die Zeit, wo du dich freuen wirst. Alle deine Opfer, Mühen, Verkennung werden sich noch umgestalten in Anerkennung. Freut euch, die ihr den Weg gehen müßt, den Ich wandeln mußte in Unsicherheit. Seht, wie Ich den dunklen, einfachen Weg ging, wie Ich mit Meinem armen Bräutigam flüchten mußte nach Ägypten in der Dunkelheit der Nacht.

Das soll für Meine Kinder eine Bedeutung sein, wenn sie sich nicht zu helfen wissen, wenn Zweifel sie quälen ob ihrer anvertrauten Herde, dann sollen sie sich an Meinen Weg erinnern. Nur hie und da, als Mein Sohn Sein Volk belehren wollte, durfte Ich Ihn begleiten und Meine heiligen Freundinnen. Meistens waren es nur Freundinnen. Merkt euch nur! Das ist Meine Freude, Mein Stolz, Mein Geschlecht, obwohl es jetzt Meine Schmach ist. Jetzt muß Ich Mich Meines Geschlechtes schämen.

Ihr, Meine Kinder, sollt Mir ersetzen, was andere Mir antun. Ihr sollt um so freudiger den Weg gehen, ihr sollt mit Mir Seelen retten, ihr sollt ein Paradies sein für Meinen lieben Sohn. Ich freue Mich, daß Mein Sohn euch hierhergesandt, wo Ich euch besuchen kann mit Ihm. Freuet euch und geht zurück in eure Heimat. Sobald Mein Sohn euch wieder anspornt, dann scheut die Reise nicht. Einerlei, wo du stirbst. Sühne, leide, dulde, liebe!"

 

Die Sakramentskirche in Schippach

Artikel aus: 'Die Zeitung' vom 8. Mai 1915 "Die Weltkirche in Schippach. Der Heiland pocht, o tut Ihm auf! Ein himmlisch Wehen zieht durch deutsche Gauen, ein Gottesodem reinigend und warm. Es ist, als ob des Spessarts Bergesauen herabgefleht des Höchsten Arm.

Da droben liegt, entrückt vom Weltgetümmel, ein höhenumrahmter, unentweihter Ort. Gefallen fand gewiß an ihm der Himmel, denn es erging dahin Sein liebend Wort. Das friedumweihte Dörfchen, das ich meine, ihr wißt bereits, daß es sich Schippach nennt, wo Sich der Herr erbaut im Wunderscheine Sein Heiligtum zum Liebessakrament.

Je eher nun dem Bau Vollendung winkt, so eher Gottes strafend Zorn sich legt, Sein Schwert so eher in die Scheide sinkt, je eher Er darin Sein Zelt aufschlägt. Drum karget nicht, ihr Reichen, gebt gerne, denn wer dem Herrn leiht, der fährt sicher gut. Und saget nicht: Der deutsche Gau liegt ferne! Seid ihr nicht eins mit ihm durch Kampf und Blut?

Jedoch zum Opfer seid auch ihr erwählet, die schlecht bedacht an irdischem Gut und Glück. Der Armen Scherflein hat der Herr gezählet, und gibt sie einst mit hohem Zins zurück. Verkürzet so mit liebevollen Spenden des blutigen Krieges folgenschweren Lauf. O schickt den Herrn nicht fort mit leeren Händen, der Heiland pocht, o tut Ihm liebend auf. gez. Fürst."

 

Ein Pater zum Eucharistischen Liebesbund

Äußerung eines Benediktiner-Paters. (Ex litt Pater Wunibald, Obermais, Meran. Am 12. August 1915)

Pater: "Es kommt mir immer klarer zum Bewußtsein, daß der Liebesbund ein Werk des Himmels ist. Diese Vereinigung wird die große Tat Pius' X., des eucharistischen Papstes, als das testamentum Pii patris; und wenn die Hölle und der menschliche Leichtsinn wieder einsetzen werden, das Werk des großen Papstes zu zerstören, da wird der Liebesbund seine ganze Kraft einsetzen, diesen Schatz des Himmels, den Pius X. uns wieder gegeben hat, der Menschheit zu retten und zu wahren wissen.

Es kann zwar kaum ausbleiben, daß Satan und sein Anhang kein Mittel unversucht lassen, den Christen dieses größte Gnadenmittel, das den Himmel aufschließt und die Pforten der Hölle überwältigt, wieder zu entreißen. Aber am Liebesbund werden alle Angriffe der Hölle, der Welt und des Fleisches abprallen. Das scheint mir die private Aufgabe des Eucharistischen Liebesbundes zu sein."

 

18./19. Mai 1915

"Denn der ganz große Weltkrieg ist von Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu vernichten."

Barbara: Seit Christi Himmelfahrt, wo ich von meinem hochwürdigsten Herrn Beichtvater die Erlaubnis erhielt, in der Novene zum Heiligen Geist recht zu bitten für alle Anliegen derer, die sich in ihren Nöten an mich wenden, besonders, daß der Heilige Geist alle erleuchte, in deren Händen die Geschicke der Völker durch den furchtbaren Weltkrieg liegen, besonders für unseren Kirchenbau, und mein Beichtvater mir erlaubte, mit dem Herrn zu verkehren wie früher, ehe Er Sich zurückzog, hatte ich am 18. Mai, die große Gnade, von fünf Uhr an, wo ich von einem freundlichen Priester die heilige Kommunion erhielt, mit dem Herrn wieder einmal sprechen zu können und Ihm alles vorzutragen, was mich und andere drückt. Ich war dabei von einer Liebe beseelt, wie man sie sich nicht selbst geben kann und konnte mit dem Herrn ringen. Als ich aber an unsere traurige Zeitlage kam, dem furchtbaren Weltkrieg, sagte ich zum Herrn:

"Herr, heute gehe ich nicht von Dir, bis Du mir angibst, was wir tun müssen, um den Zorn Gottes abzukürzen. Denn sieh doch nur, gerade die Unschuldigsten müssen ihn am meisten fühlen, und fällt ein Soldat, ist es sicher einer der brävsten in der ganzen Gemeinde."

Jesus: "Ja, der Krieg ist eine Strafe für den Unglauben der gottlosen Welt. Aber auch diese Ungläubigen sind Meine Kinder, und Mein Blut floß für sie. Ich habe dir am ersten Freitag im Mai gezeigt, warum dein Weg und der aller treuen Kinder Meiner wahren Kirche bei all ihrem guten Willen doch so dunkle, dornenvolle Pfade hat und habe dir gezeigt, wie ihr durch einen festen und unerschütterlichen Glauben Seelen suchen und Seelen retten werdet. Denn Seelen auf ewig von Mir stoßen zu müssen, ist für Mein erbarmungsvolles Herz sehr traurig, weil jede Menschenseele nach Meinem Ebenbild erschaffen ist."

Barbara: Ich rang mit dem Herrn, doch ein Mittel anzugeben, womit wir Ihm am meisten Ersatz und Sühne leisten und dem Unglauben durch unseren lebendigen Glauben entgegenwirken könnten und durch Buße und Sühne den Zorn Gottes besänftigen, daß die schreckliche Geißel abgekürzt werde. Ich lud alle Heiligen des Himmels ein, mit mir zu ringen, und lud alle Schutzengel der unschuldigen Kinder ein, sich zu Füßen der Mutter Gottes zu legen, damit Sie um der Unschuld jener willen uns bei Ihrem Sohn unterstütze. Das wirkte. Ich sah, wie Maria mit allen Heiligen unsere Bitte unterstützte, und der Herr sagte:

Jesus: "Sage deinem Beichtvater und Seelenführer, daß, wenn überall in den katholischen Gemeinden Bitt-, Buß- und Sühneprozessionen gehalten werden und dem Unglauben durch offenes, freies Bekenntnis des Glaubens Meiner treuen Kinder der katholischen Kirche offen und frei gegenübergetreten wird, die Kriegsgeißel abgekürzt und der Sieg auf seiten und zum Wohl für Meine Kirche ausgehen wird. Denn der ganz große Weltkrieg ist von Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu vernichten. Das ist der Hauptgrund. Darum der Zorn gegen die Ordensleute und Priester.

Jetzt tritt aber auch in Kraft, wie Ich dir in der Information an die Bischöfe im Jahre 1901 in der Heiligen Nacht mitgeteilt, nämlich, daß die Bischöfe ihren Klerus ermahnen, ihre lieben Gemeinden, und wenn sie sich verkleiden müßten. Satan glaubt jetzt, in der ganzen Welt sein Reich aufzurichten. Er ist es, der alle Völker aufhetzt gegeneinander. Darum muß Ich von Meiner Kirche ein unerschrockenes, freies Bekenntnis verlangen!"

Barbara: "Herr, von Herzen gern will ich es meinen geistlichen Vorgesetzten mitteilen; aber ich verlange ein Zeichen von Dir. Wenn die Hungersnot in Deutschland verhindert werden soll, dann ist es so wichtig, daß der Regen nicht lange ausbleibt. Die jungen Pflänzchen brauchen Regen, aber nicht wie vorige Woche mit so viel Sturmwind, der den Regen gleich wieder wegfegt, sondern einen warmen, gedeihlichen Regen, heute gleich oder morgen. Heute ist ein reiner unbewölkter Himmel und alle Leute sagen, daß das Wetter feststeht und es trocken bleibt. Schickst Du, o Herr, über die Elemente bis morgen einen gedeihlichen Regen, und wird mein verheirateter Neffe, der donnerstags vom Kriegsdienst zurückkam und sich heute schon wieder zur Musterung stellen mußte, frei vom Kriegsdienst, so daß er, wenn er auch fort muß, doch nicht an die Front kommt, dann verspreche ich dir, alles meinen Vorgesetzten zu berichten."

Tags darauf schreibt Barbara an ihren Beichtvater:

"Ew. Hochwürden! Sie sind Zeuge, wie hell und klar der Himmel gestern war, gegen Mittag bewölkte sich der Himmel und ein warmer Regen strömte heute Nacht hernieder. Mein Neffe kam abends von der Musterung und ist frei. Nur zu Feldarbeiten kann er eingezogen werden. Hiermit habe ich die Pflicht, mein Versprechen so bald als möglich einzulösen. Unter zwei Übeln werden wir doch das mindere wählen."

 

Pfingstmontag am 24. Mai 1915

"Der Unglaube und die aus ihm herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die Zuchtrute zurechtgeschnitten und Mir in die Hand gedrückt, und Ich werde sie nicht eher aus der Hand geben, bis wenigstens Mein auserwähltes Volk geläutert und gesiebt ist."

Barbara: Nach der heiligen Kommunion ließ Sich der Herr so demütig herab, daß alle Beängstigungen, wie man sie gewöhnlich fühlt, wenn wir unsere Armseligkeiten bedenken, verschwanden. Die Freude und Wonne meiner Seele war so groß, daß ich sagte: "Herr, so kann es nur einmal im Himmel sein."

Ein Zwiegespräch mit dem Herrn zog sich lange Zeit dahin. Ich redete mit Ihm über den traurigen Zustand Europas und bat Ihn, doch Mitleid zu haben mit den armen Soldaten, die es allein doch auch nicht verschuldet haben, daß sie ihr Gut und Blut für andere lassen müssen.

Jesus: "Die bekommen einen herrlichen Lohn, die gut und brav gefallen sind und sich geopfert haben. Schlimmer geht es denen, die Ich aus Gnade und Erbarmen noch leben lasse, um auf ihre Bekehrung zu warten, wenn sie es nicht tun. Es kommt noch vieles, bis die Menschen in sich gehen; denn Ich will Meine Anerkennung von den Menschen. Sage jenem Priester, der so spitzfindige, spöttische Fragen stellt: Solange das Priestertum nicht verstehen will, was Ich mit dir rede, und spötteln und kritisieren will, werde Ich Meinen strafenden Arm alle noch fühlen lassen, was der Unglaube fertiggebracht. Der Unglaube und die aus ihm herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die Zuchtrute zurechtgeschnitten und Mir in die Hand gedrückt, und Ich werde sie nicht eher aus der Hand geben, bis wenigstens Mein auserwähltes Volk geläutert und gesiebt ist."

Barbara: Ferner bat ich den Herrn, Er möge mir doch ein Wort sagen, was wir bei dieser schweren Kriegszeit mit dem Kirchenbau machen sollen.

Jesus: "Die beiden Männer habe Ich euch zugeführt. Mein Sohn N. N. hat zu sorgen, daß die finanzielle Frage gut gelöst, das heißt, das sauer zusammengetragene Geld nicht in den Säckel der Wucherer fällt. Und Mein Sohn N. N. wird sorgen, daß die technischen Fragen gut gelöst, und er wird die Regierung gewinnen, daß ohne Anstand kann weitergebaut werden."

Barbara: Ferner bat ich und empfahl dem Herrn meinen Neffen, der am 20. Juni 1915 zum Priester geweiht werden soll und gar zu ängstlich ist ob der Bürde und der Würde. Da kam die liebe Mutter Gottes mit einer langen Prozession von Jungfrauen. Die heiligen Barbara und Katharina gingen rechts und links neben Ihr. Sie erschien als allerreinste Braut des Heiligen Geistes. Ihre Kleidung war nicht, wie ich Sie sonst geschaut, sondern Ihre Farben und Ihr Schmuck war wie an Festtagen die priesterliche Kleidung am Altar; nur anstatt des Meßgewandes trug Sie in derselben Farbe einen Mantel.

Maria: "Sage deinem Neffen Josef einen herzlichen Gruß von Mir, und daß Ich Mich mehr freue als er auf den Tag seiner Priesterweihe. Seine übertriebene Ängstlichkeit kommt mehr von seinen kranken Nerven her, die, sobald er eine Luftveränderung erfährt, sich bessert. Er soll aber, wie Mein Sohn es wünscht, zu seiner Primizfeier auch zugleich seine geistliche Vermählung mit Mir zusammen verbinden, und wenn er im Beichtstuhl sitzt oder auf die Kanzel geht, soll er bedenken, daß seine allerreinste königliche Braut bei ihm ist, die alles Selbst tut und verbessert, was er nicht versteht. Und wenn er den Beichtstuhl und die Kanzel verläßt, soll er nicht nachdenken, ob er seine Sache gut oder schlecht gemacht. Nein, er soll sagen: 'Du weißt, meine Braut, wie Du mir versprochen am Tage meiner geistlichen Vermählung mit Dir.' O hätte die Kirche Meines Sohnes recht viele Pfarrer von Ars!"

 

Fronleichnam am 3. Juni 1915

"Für die Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden."

Barbara: Die ganze Woche war ich so armselig, so viel Verdruß wurde mir bereitet, meine eigenen Fehler machten mir zu schaffen, die harte Arbeit bei solcher Hitze machten mich unfähig zu einem guten Gedanken. Aber heute, welcher Umschwung! Die Güte Gottes bewog das Herz eines Priesters in weiter Ferne, seine Macht anzuwenden, wie ein Brief es bezeugt.

Jesus: "Längst wären die Schwierigkeiten gelöst, die das Bezirksamt macht, wenn euer Dechant in Elsenfeld begeistert wäre für Meine Ehre. Da er aber nur zeitliche Vorteile sucht, kann er nicht verstehen, wessen Geistes Kind er sein soll. Neid und Ehrsucht ist die Triebfeder, die man aber in ein Bedauern kleiden möchte. Man hätte, sagt man, mit dieser luxuriösen Verschwendung anderswo in armen Gemeinden bei Kirchenbauten helfen können. Bei dieser Ausrede überlegen sie aber nicht, daß Ich es bin, Der hier wirkt. Man hindert ja auch jene nicht, die Geld für unnütze Dinge verschwenden."

Barbara: Bei der Fronleichnamsprozession, als wir aus der Kirche zogen, sah ich eine himmlische Prozession, die voll Jubel mit uns zog. Es waren alle Seelen, die hier gelebt und im Himmel sind: Meine Eltern und Geschwister, Neffe Josef und August, der wie ein Fürst gekleidet war, und viele Bekannte. O wie beteten diese an, wenn der heilige Segen gegeben wurde. Beim Verlesen des Evangeliums an der Kirche von Schippach ging durch die heilige Prozession etwas, was mich schaudern machte. Eine Lichtgestalt schwebte hindurch, mit einem goldenen Mantel bekleidet, der glänzte wie die Sonne, und wie außer sich vor Freude schwebt sie gegen den Kirchbauplatz und kam wieder zurück. Ich fragte den Herrn, ob diese hehre Gestalt auch in Schippach gelebt. Darauf sagte der Herr zu mir:

Jesus: "Nein, es ist Paschalis Baylon, Mein treuer Sohn. Sage Meinem Diener, daß dieser Verehrer des Eucharistischen Gottes Patron dieser Kirche werden soll. Mit so kindlich-gläubigem Gemüt, wie er Mich anbetete, will Ich hier angebetet sein."

Barbara: "O Herr, wie ist es mit Antonius, der ist doch unser Kirchenpatron?"

Jesus: "Für Schippach bleibt Antonius Schutzpatron; für die Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden, weil dieses Denkmal aus dem Liebesbund herausgewachsen und alle Mitglieder des Liebesbundes an Paschalis ihr Vorbild sehen und Mir, wie er, ihre Anbetung darbringen sollen, so demütig-gläubig und ohne Menschenfurcht."

Barbara: Als ich bat um Frieden, um Regen, Gedeihen der Früchte, und daß der Kirchenbau wieder beginne, sagte der Herr:

Jesus: "Der Unglaube und die Gottlosigkeit hat den Krieg und dessen Folgen heraufbeschworen. Der Kirchenbau wird verzögert, weil alle, die an Meinem Werk arbeiten, noch nicht genügend geläutert sind. Wie Ich diejenigen strafe, die nur zeitlichen Vorteil suchen wollten an Meinem Werk, so strafe Ich all die kleinen Fehler durch Verzögerung des Baues. Alle sollen, wie jene Priester, die in weiter Ferne sind und doch so begeistert arbeiten, ohne Ehrsucht, ohne Selbstsucht aus reiner Liebe zu Gott arbeiten. Dies sollen alle sich beständig vor die Seele führen. Ein heiliges Werk, das die ganze Welt umfassen soll, soll von Meinem Heiligsten Herzen durchgeführt werden!"

Barbara: Bei der Prozession sah ich Lieschen Feile und Luise Hannappel neben mir gehen, obwohl diese nicht dabei waren.

 

Samstag nach Fronleichnam am 5. Juni 1915

"Nach dem furchtbaren Straf- und Bußgericht, unter dem die Welt jetzt seufzt, soll für Meine Kirche eine herrliche, siegreiche Zeit erstehen."

Barbara: Wie glücklich sind wir, Kinder der katholischen Kirche zu sein. Vor meiner Abreise nach Mainz sagte der Beichtvater:

Beichtvater: "Habe bei Ihrer Kommunion dem Herrn Ihre Seele empfohlen und gebeten, Sie heute und die ganze Oktav zu besuchen und Sich mitzuteilen. Dank der Güte Gottes."

Barbara: Ich bat den Herrn, Seinen Geist in jene beiden Männer zu senden, die morgen hier zu Beratung sich zusammenfinden, und mir Seinen Willen kundzutun, den ich dann übermitteln werde.

Jesus: "Verhalte dich ruhig, bis beide ihre Ansichten und Resultate ausgetauscht haben, dann erhebe dich und teile ihnen mit, was Ich dir jetzt sage: Nicht umsonst zeigte Ich dir am Gründonnerstag, wo Meine Kirche den Tag der Einsetzung des Allerheiligsten Sakramentes zwar im stillen feiert, und am Weißen Sonntag, wo Meine Kirche die Kinder Meinem Tisch zuführt, zum zweiten Mal und Fronleichnam zum dritten Mal diese überirdische Herrlichkeit, die über der Gegend ausgebreitet war, wo Ich Mein Denkmal errichtet haben will. Was du da geschaut, ist keine Phantasie, es ist Wirklichkeit, aber nur der gläubig-fromme Christ wird es verstehen. Nach dem furchtbaren Straf- und Bußgericht, unter dem die Welt jetzt seufzt, soll für Meine Kirche eine herrliche, siegreiche Zeit erstehen, wo sie ihren Glanz ungehindert entfalten soll, und kein Mensch soll Mir die Ausrede machen können: 'Ich habe die wahre Kirche nicht erkannt!'

Deswegen ist es Mein Wille, daß keine allzulange Verzögerung die Begeisterung Meiner treuen Kinder abschwäche, daß aber auch, was Ich dein Geistesauge schauen lasse, sich in Wirklichkeit vollziehe. Das herrliche Blau, womit das ganze Tal übergossen, bedeutet die Demut eures Eucharistischen Königs, Der Sich, in Brotsgestalt verhüllt, hier ein Denkmal errichten will, das fortbestehen soll, bis die Posaune des allgemeinen Weltgerichts ertönt. Seine Demut bedeutet diese hellblaue Farbe. Diese Demut eines Gottes versteht aber nur der geistige Christ, nicht der stolze, aufgeblähte. Dazu wirft der blaue Hintergrund einen silberfarbenen weißen Glanz aus. Dies bedeutet den heiligen katholischen Glauben, der aus dem Boden und Fundament aller christlichen Tugenden herauswächst, nämlich aus der Demut.

Die glänzenden Sterne, die du siehst, bedeuten all diejenigen, welche mit demütig-gläubigem Sinn an diesem Werk arbeiten und es befördern, nicht jene, die nur zeitlichen Gewinn suchen, sondern Meine Ehre und Verherrlichung im Auge haben. Die Gerechten werden glänzen wie die Sterne am Himmel. Darum sage den zwei Herren, die Ich euch zugeführt, daß sie mit Mut und Entschlossenheit darauf hinarbeiten, daß das Werk vollendet werde. Ihr Name und ihr Geschlecht soll gesegnet werden.

Pater N. soll, wenn er Mir Freude machen will, nicht nur unter den Kleinen Mich und Mein Werk fördern, er soll dies auch bei den Herrschern tun. Er soll zu Kaiser Franz-Josef gehen und mit ihm reden von dem, was Ich hier verlange. Nur die demütig Gehorsamen werden von Siegen reden und die Demütigen werden Demütige zu ertragen verstehen. Kaiser Franz-Josef soll auf den Deutschen Kaiser einwirken; denn Ich verlange, daß Fürst und Volk erkennen sollen, daß sie vor Mir sich beugen und alle Meine Majestät in dieser demütigen Gestalt des Brotes anerkennen sollen.

Tun sie es und helfen sie dazu, daß dieses Denkmal, das Ich nicht umsonst in dieser schrecklichen, die ganze Welt umfassenden Kriegs- und Schreckenszeit zu bauen verlange, ersteht, dann soll und wird der Sieg auf ihrer Seite bleiben. Aber dies wird nur dann geschehen, wenn Deutschlands und Österreichs Kinder, mit den Priestern an der Spitze, offen Sühne- und Bittprozessionen halten. Der Unglaube muß und wird nur besiegt durch demütigen Glauben. Merkt es euch, ihr Reichen, die mit Überfluß gesegnet: Wollt ihr erhalten, was ihr besitzt, dann gebt von eurem Überfluß gern. Wollt ihr glänzen wie Sterne des Himmels durch die ganze Ewigkeit, dann hört auf die Stimme des Herrn, der dieses Denkmal verlangt in diesem armen, verachteten Dörfchen des Spessarts, von wo aus Er allen Stolzen der Erde zurufen will: Ich verlange Anerkennung von Meinen Geschöpfen!"

 

Priesterweihe in Würzburg am 20. Juni 1915

Barbara: Als der hochwürdigste Bischof anfing, die heiligen Weihen vorzunehmen, sah ich die liebe Mutter Gottes unter den Alumnen, aber so, als bereite Sie etwas vor, wie eine Mutter ungefähr tut, wenn etwas Besonderes im Hause vorgeht. Als nun die einzelnen vor ihren Bischof hintraten, ging neben meinem Neffen die liebe Mutter Gottes in prächtiger Kleidung mit wallendem goldenem Mantel bedeckt. Edelsteine funkelten in ihrer kostbaren goldenen Krone. Als Josef zurückging, blieb Sie neben ihm bis zur allgemeinen Kommunion der neugeweihten Priester. Da erhob Sie Sich im Chor in die Luft und aus Ihrem Herzen gingen goldene Strahlen aus auf jeden der jungen Priester.

Vor der heiligen Wandlung, als Sie in Ihrem bräutlichen Schmuck erschien, war Sie begleitet von den beiden heiligen Jungfrauen Katharina und Barbara, die, wie mir schien, Ihre Begleiterinnen und Zeugen bei der Vermählung sein sollten. Bei den übrigen Alumnen sah ich Sie nicht. Daraus schloß ich, daß mein Neffe Josef seine geistliche Vermählung mit Maria zugleich mit seiner Priesterweihe verband. Als der zelebrierende Bischof zur heiligen Wandlung kam, da wurde es licht und klar. Es war, als sei Himmel und Erde ein und dasselbe. Die anwesenden Gläubigen und die Heiligen des Himmels vereinigten sich. Ein weites Meer von Heiligen öffnete sich vor meinem Blick, und ich konnte vor Freude und Wonne nur weinen über das Glück, ein Kind der katholischen Kirche zu sein. Jetzt war aber kein weibliches Wesen mehr zu sehen, auch die liebe Mutter Gottes sah ich in diesem feierlichen Augenblick nicht mehr. Nur heilige Männergestalten umgaben den Altar, bis später, wo ein Priester laut vorlas, und ähnlich wie bei der Allerheiligenlitanei die heiligen Jungfrauen anrief, erschienen alle diese im Chor und beteiligten sich an der Feier. Der Herr erklärte mir das Geschaute und sagte:

Jesus: "Siehe, Meine Kirche stört sich nicht am Weltkrieg. Hier hast du heute nichts gemerkt von Traurigkeit und Sorgen um all die Ereignisse, die die ganze Menschheit jetzt niederdrücken, auch nicht, daß die Menschheit bei der großen Dürre noch mit Hungersnot oder Krankheiten, die auszubrechen drohen, heimgesucht werden kann. Sie bittet mit ihren Kindern um Abwendung der Strafgerichte, aber sie fährt fort in ihrer Aufgabe, die Menschheit über alles Zeitliche hinweg dem Ewigen zuzuführen, Mich zu verherrlichen, ihre Kinder zu weihen und zu segnen und um so feierlicher ihren Gottesdienst zu gestalten. Dies sage deinem Beichtvater und Seelenführer und allen, die mithelfen durchzuführen, was Ich von dir verlange. Nichts darf ihren Mut lähmen. Dr. Abel, Vertretung über die Bauleitung, Dr. N., Vertreter der kirchlichen Autorität, sie sollen nicht den Mut verlieren.

N. N. darf nicht davongehen. Er muß bleiben und tun, was Meine Kirche auch in schweren Zeiten tut. Sie gebraucht ihre Gewalt, segnet und betet für ihre Anvertrauten und tut, als ob sie allein bestimmt sei, Mich zu loben, zu preisen und zu verherrlichen.

Das verlange Ich von euch, Meine Diener, hier bei diesem Werk. Ihr müßt so mit Mut und Entschlossenheit, alle Priester und Laien, auf das Ziel lossteuern, als hinge davon die Rettung der ganzen Welt und die Verherrlichung Gottes allein ab. Dann erwartet mit Zuversicht den Lohn, den Ich dir schon mehrmals gezeigt. Ihr alle sollt um eures Glaubens, eurer Demut und Geduld willen, die notwendig vorhanden sein müssen bei allen, die Ich dazu bestimmt habe, glänzen wie Sterne durch die ganze Ewigkeit.

Nicht trauern dürft ihr in der jetzigen traurigen Zeit, nein, wie die heilige Mutter, die Kirche, um so herrlicher die Feste entfaltet, so müßt ihr um so mehr die Wünsche des Herrn zu erfüllen suchen, weil davon die Verherrlichung des großen, majestätischen Gottes abhängt, der, weil Er von Seinen Geschöpfen so wenig Anerkennung empfängt, als Ersatz diese Anerkennung verlangt."

Barbara: Bei der Kommunion der Verwandten sah ich die liebe Mutter Gottes so jugendlich schön, daß kein Maler diesen Gesichtsausdruck wiedergeben könnte. Sie sagte auf meine Frage: "Heute siehst du Mich als Braut!" Als ich die liebe Mutter Gottes um Ihre Fürsprache bat, daß der Krieg aufhöre, um fruchtbaren Regen und Klarheit betreffend des Kirchenbaues, sagte Sie:

Maria: "Das heutige Fest ist die Vorfeier von dem hohen Fest, das bald in Schippach gefeiert wird, die sich aber oft wiederholen werden. Sage nur N., daß er bleibe, wo Mein Sohn ihn hingestellt, wenn Sorgen und Bekümmernisse auch seine Haare bleichen in der Blüte des Lebens. Diese Ängste und Bekümmernisse werden sich umwandeln in unendliche Freude und Wonne, die durch die ganze Ewigkeit nicht mehr ausklingen soll, und seine bleichen Haare sollen in Gold sich verwandeln, die seine Krone zieren werden."

Barbara: Dann wandte Sich die liebe Mutter Gottes an Luise Hannappel, die neben mir kniete, und sagte:

Maria: "Sage der Sekretärin Meines lieben Sohnes, daß sie durch ihr heiliges Amt sich eine große Glorie im Himmel verdiene, und wie die Weltkinder kein Opfer und keine Mühe scheuen, um Mittel aufzutreiben, um ihre oft sündhaften Satanspläne durchzuführen, so solle sie die Kinder Gottes aufsuchen, die mit Überfluß Gesegneten. Mit Versprechungen, wie N. tut, kann das Denkmal Meines lieben Sohnes nicht gebaut werden. Aber jede Gabe, klein und groß, soll aus freiem Willen und gutem Herzen fließen."

 

In Gutenbrunnen am 22. September 1915

"Das ist nicht eine leibliche, sondern eine geistige Finsternis. Dann kommen drei Tage und Nächte, wo Ich zulasse, daß die Menschheit mit Blindheit geschlagen ist, daß die Feinde brennen und morden."

Jesus: "Sage deinem Seelenführer, der Tag deines Todes würde nicht in diesem Jahr 1916 erfolgen, weil Ich dir noch die Freude machen will, die Einweihung der Kirche zu erleben. Den Trost sollst du noch haben. Bereite dich aber vor auf 1917, den Sonntag nach Fronleichnam. Den Tag selbst darfst du auch noch einmal mitmachen, aber in der Zeit, wo Ich gestorben bin zwischen zwölf und drei Uhr, sollst du dich nicht fürchten. Diese Verdemütigung, die für euch alle daraus erwächst, nehme ruhig hin, denn alles muß geglättet sein. Die Fehler, die ihr macht, müssen dadurch gesühnt und geläutert werden, all die Verzögerungen durch das Gerede und Gefoppe der Menschen. Dann aber, wenn die Zeit gekommen ist, dann soll es dem Volk kundgetan werden.

Sage Pater Felix in Bornhofen, er soll weitermachen mit den beiden Vereinen, die aus dem Liebesbund herausgewachsen sind: Den Bund der Priester und der Kreuzesbräute. Sie wären von großer Wichtigkeit für die kommende Zeit. Ich Selbst habe in ihm die Gedanken dazu schon angeregt. Die Menschheit bessert sich nicht. Dieser Krieg ist eine Strafe für die Menschheit. Was Ich schon Jahrhunderte vorausgesagt habe und durch dich erneut voraussagen ließ, ist jetzt eingetroffen, aber die Menschheit wird noch schlimmer statt besser, und was Ich erzielen wollte, nämlich daß die Regenten die Rechte Meiner Kirche anerkennen sollen und dieselbe frei machen, daß sie ihre Rechte ungehindert ausüben kann auf ihre Kinder, wird nicht angenommen. Darum will Ich Mir aus dem Priesterstand heraus eine Schar treuer Streiter zusammenscharen. Das sind die, die sich mit Maria vermählt haben. Diese werden treu aushalten in allen Kämpfen, die da kommen werden. Der Kreuzbund ist dazu bestimmt, die Priester zu unterstützen. Der Priester soll dann genügsam sein und denken, daß er auch mitleiden muß, um den Sieg zu erringen, und damit dies ginge, kein Wohlleben suchen. Die Kreuzesbräute sollen die Maria und Martha vertreten und tun, wie diese es gegenüber dem Heiland getan haben.

Wie ist es denn mit Mirabeau? Das ist in Wirklichkeit, daß das Bild blutet. Ich will Wunder und Zeichen wirken. Jenes ist das Gegenstück von Schippach. Dort will Ich das blutige Drama zeigen, das sich jetzt abspielt. Der Anfang kommt von Frankreich mit dem Einkindsystem. Deshalb zeige Ich der Menschheit Mein Mißfallen und was Ich für die Menschheit gelitten, und das versinnbildet das Blutvergießen. Daß eine Frau herumwandert, ist nicht recht; Männer müssen das durchdrücken, nicht Frauen, die sich damit ein gutes Leben machen.

Es kommt noch dazu, daß es viel Kampf gibt. Die Leute werden es müde, und es gibt auf einmal Revolution und Kulturkampf. Dann kommt die Zeit der Scheidung der Geister. Dann zeigt sich, welcher nur Geschäftspriester war. Dann gibt es einen großen Geisterkampf in ganz Europa, und Ich fege vieles weg, was bis jetzt so herrlich dagestanden. Auch viele Wallfahrtsorte, von wo die Gottesverehrung ausgegangen, wie Lourdes, was großartig ausgeartet ist, die übergegangen sind in weltlichen Betrieb und wo ein Lasterleben geführt wird, wo die Freimaurer regieren, die fege Ich hinweg; aber Gutenbrunnen bleibt und Schippach. Das gibt einen Gnadenort wie Lourdes. Frankreich soll die Vorstellung sein, wie Ich jetzt fege, wie die Menschheit bluten muß. Die Menschheit hat sich schwer versündigt durch Unzucht und zu einem teuflischen Tempel sich heruntergewürdigt ebenso auch die Ehe. Deshalb lasse Ich Meinen Leichnam bluten. In Schippach soll Ich dafür entschädigt werden durch Sühne und Abbitte. Die Dankbarkeit Meiner treuen Kinder soll Mir dort Abbitte leisten. Diese Orte werden verschont.

Kommt eine wirkliche Finsternis? Das ist nicht eine leibliche, sondern eine geistige Finsternis. Dann kommen drei Tage und Nächte, wo Ich zulasse, daß die Menschheit mit Blindheit geschlagen ist, daß die Feinde brennen und morden. Da müssen sich die Leute in die Keller verkriechen, da wird die Menschheit gelehrt zu beten und geweihtes Wachs herbeizuholen."

Barbara: Während des Hochamtes war auch Lieschen zwischen uns und des Nachmittags bei der Prozession. Wie wir auszogen aus der Kirche gegen den Wald, sah ich die liebe Mutter Gottes zwischen den Priestern. Sie war gekleidet wie Jeanne d`Arc, in kriegerischer Rüstung, weil diese Andacht für die Krieger war. Die liebe Mutter Gottes sagte, daß Lothringen nur verschont worden ist wegen Gutenbrunnen, so daß die Feinde nicht alles zerstört haben, weil in Gutenbrunnen diese Sühne- und Bittprozessionen abgehalten werden.

Beim Eingang in den Wald erschien in den Lüften eine lange Prozession, wobei auch Frl. N. und Schwester Angelika und andere Liebesbundmitglieder waren. Die liebe Mutter Gottes schwebte nach oben zu ihnen und stellte Sich an die Spitze dieser Prozession, wo nur himmlische Freude herrschte, und ich sah, wie alle gereinigt waren durch die kindliche, gläubige Teilnahme und eine himmlische Freude auf jedem Herzen ausgegossen war. Wie wir einzogen in die Kirche und die Jungfrauen so schön das herrliche

Lied: "O selige Jungfrau rein..." sangen, da war die liebe Mutter Gottes in einer solchen mütterlichen Stimmung und von Liebe beseelt zu der ganzen Versammlung. Der heilige Erzengel Michael schlug den Takt dazu. Die Himmelsbewohner hatten eine solche Freude über die kleine Genossenschaft der Kreuzesbräute, daß alle mit in die Kirche einzogen. Die liebe Mutter Gottes sagte:

Maria: "Solange das hier weitergeführt wird, ist keine Gefahr für das Land, bleibt das Ländchen verschont; es wird nicht von Feinden verwüstet. Das ist die Belohnung für die Bemühungen von Pater Felix. Damit will Ich beweisen, wie ich Priester belohne für ihre Opfer und Mühen. Der Himmel hat daran mehr Wohlgefallen als an manch einer großen Klostergemeinde, wo man alles großartig macht, aber wo das Herz nicht dabei ist. Das kann jeder von den Priestern auch, die in Gemeinden stehen, die zwar mehr acht haben müssen auf das gewöhnliche Volk. Die Ordensleute können frei von allen Pflichten die Kreuzesbräute zusammenscharen, weil sie nicht Pfarrer sind und nicht in Verwicklung kommen mit den Eheleuten.

Ich will dir zeigen, wie gearbeitet werden muß jetzt in der Zeit, wo das Volk nicht gebessert wird durch die blutigen Ereignisse. Der innere Geist muß entfaltet werden, das mystische Leben muß gepflegt werden, und Ich will zeigen, was man in der Jugend fertigbringen kann, wenn ein Priester auf die Reinheit hinwirkt, und wenn das überall so geschehen würde, könnte der Zorn Gottes eher besänftigt werden."

 

12. November 1915

"O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch strafen? Erkennt ihr noch immer nicht Meine mahnende Hirtenstimme?"

Jesus: "Wie im Alten Bund das auserwählte Volk durch die Wüste geführt wurde, so führe Ich auch jetzt das auserwählte Volk Meines göttlichen Herzens durch die Wüste des Weltkrieges. Viele Krieger murren gegen Mich und sehnen sich zurück nach der Heimat, aber ach, keine Spur von heiligen Vorsätzen erblicke Ich in ihrem Innern. Ja, sie sehnen sich zurück, aber nicht, um Mir zu dienen, nein, um wiederum ihrer ungezügelten Natur freien Lauf zu verschaffen und im alten Sumpf der Sünde weiterzuleben. O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch strafen? Erkennt ihr noch immer nicht Meine mahnende Hirtenstimme? Ja, nicht um euretwillen werde Ich Deutschland und den Verbündeten den Sieg verleihen, sondern um jener willen, die treu zu Meinem Herzen halten und im Genuß Meiner heiligen Eucharistie die Kraft schöpfen auszuharren, bis Meine himmlische Mutter mit Ihren Heerscharen ihnen gleichsam das Rote Meer öffnet und sie zu glänzenden Siegen führt.

Ja, bis an die äußersten Grenzen Europas wird der deutsche Sieg sich ausdehnen und alle, die mit und für dieses Land kämpfen, alle diese Waffen werde Ich segnen. Ja, darum Heil all diesen Völkern und ihren Herrschern, Fluch aber denen, die gegen Mein auserwähltes Volk sich erheben. Ihr Herrschertum wird nach dem Kriege zusammensinken wie ein Kartenhaus, wenn der Fürst der Finsternis, der ihr Lehrmeister ist, wird zurückgestoßen sein zur Hölle. Ja, drei herrliche Kaiserreiche werden erstehen und darin werde Ich dann alle blinden Götzen der Fleischeslust und Eitelkeit zerstören und Mein Geist wird dann die Erde regieren.

Bete nun viel, Meine geliebte, gekreuzigte Braut für die kämpfenden Krieger, damit Mein eucharistischer Heilsplan zu Ende geführt wird. Ja, groß und erhaben ist derselbe, nur braucht es noch manchen Seufzer aus Meinem Herzen, bis alle Meine Auserwählten in demselben geborgen sind und alle sich mit Freuden nähren am täglichen Tisch der Gnaden."

 

21. November 1915 (Heiliger Krieg)

"Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn der Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal die toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind."

Jesus: "Wenn Ich heute den Weltkrieg überblicke, was muß Ich da aus Meinem liebenden Herzen Meinen geliebten Kriegern zurufen? O ja, Ich möchte ihnen sagen, daß sie ihr Herz in rückhaltlosem Opfermut Mir, ihrem göttlichen Meister, weihen sollen, wie einst Meine himmlische Mutter Gott Sich aufgeopfert hat. O liebe Krieger, so möchte Ich allen zurufen, von heute an ist es ein heiliger Krieg, immer näher tritt die Entscheidung, und Michael mit seinen Heerscharen, er verteidigt mit aller Kraft die Rechte Meines auserwählten Volkes.

Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn der Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal die toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind. Am meisten erbarmt Mich jenes Volk, das sich so treulos an Meinem auserwählten Volk vergangen hat und das bisher den Sitz Meines Stellvertreters sein eigen nannte. Doch alles wird diesem so schnöde verführten Volke genommen werden und furchtbare Geißeln hat Mein Vater zur Züchtigung bereit. Kein Stein wird in manchen Orten auf dem anderen gelassen werden und furchtbar wird sich dieser Treubruch rächen. Und auch die anderen Länder, die nur von eitler Gier und Habsucht angetrieben wurden, auch sie werden es mit ewiger Verblendung büßen. Denn alle Völker, die nicht Meinen Geist annehmen, sie werde Ich mit furchtbaren Strafen heimsuchen. Und doch, selbst über alle diese Völker erbarmt sich Mein liebendes Herz; denn für alle bin Ich am Stamm des heiligen Kreuzes gestorben."


26. November 1915
(Liebesbund)

"Wenn dann die bisher so blinde Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen."

Jesus: "Ja, Mein allerbarmendes Erlöserherz schaut mit Erbarmen dem Treiben dieser armen, von blindem Wahn verblendeten Völker zu, die der Geist der Finsternis gefangen hält, und die immer mehr der Verstocktheit anheimfallen. Gleich einer Sündflut schmachtet die Menschheit in den Banden der eitlen Weltlust und Meine warnende Hirtenstimme, die Ich über diese schuldbeladene Erde rufe, sie verhallt inmitten des Jagens nach eitlem Götzentum, und darum habe Ich Meine Getreuen eingeladen zu einem neuen Bund Meines göttlichen Herzens, den Ich zum letzten Mal schließen will, bevor jener große Tag erscheint, wo der Erdball erzittern wird und das Weltenende kommt.

Ja, jetzt will Ich einen Bund schließen und glücklich jene, welche sich zu diesem Bunde bekennen. Ich will sie einführen in die Arche Meines Herzens. Einen Tempel des Friedens habe Ich gewünscht, in den diejenigen einziehen, die ganz nach Meinem Willen handeln. Ja, aber ach, wie furchtbar rütteln die Pforten der Hölle an diesem Tempel, und doch sage Ich heute ganz entschieden, daß alle, welche nicht den Bau dieser Arche Meines göttlichen Herzens befördern, furchtbar heimgesucht werden. Sechs Zornesengel stehen bereit. Diese werden, einer nach dem andern, die Erde heimsuchen und furchtbares Wehklagen wird den Erdkreis erfüllen. Alle aber, welche bereits sich mit ganzem Herzen zu Meinem göttlichen Herzen bekennen, werde Ich wunderbar von vielen Plagen verschonen.

Wenn dann die bisher so blinde Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen. Ja, dann werden Meine wahren Anhänger sich versammeln, um Mein hochheiliges Sakrament zu verehren, und ein Band der Liebe wird dann Meine Getreuen vereinen. Dann werde Ich ausgießen Meinen Geist über alles Fleisch und herrliches, übernatürliches Leben wird erstehen und mit Freuden werden dann alle schöpfen aus dem Wunderquell des eucharistischen Lebensquells.

Ja, Meine geliebte Braut, dieses nun Gesagte sei eine Warnung für jene Seelen, die Ich bereits zu Meinen Getreuen zähle, die aber immer noch zweifeln an Meinen Verheißungen. Ja, Ich werde noch manche Seele zu dir führen, und alle, welche Ich für befähigt finde, diese Meine Worte zu fassen, ihnen mußt du sie kundtun, damit sie sich stärken auf die kommenden furchtbaren Zeiten, die diesem Weltenbrande folgen. Ja, jetzt schon schaue Ich voll tiefer Besorgnis nach Meinen Getreuen, die wie Lämmlein unter Wölfen sich befinden und so oft von diesen überfallen werden. Ja, ein Heilmittel steht allen bereit, aber dieses Heilmittel der heiligen Eucharistie, es wird verschmäht und darum müssen die Menschen geheilt werden durch furchtbare Zuchtruten, die Mein himmlischer Vater über diese so widerspenstigen Kinder verhängt. Ja, glücklich alle, welche diese Meine Warnungen zu hören das Glück haben, aber nicht bloß hören, sondern danach handeln."

 

8. Dezember 1915 (Gnadenthron Schippach)

"Und hier wird nun eine solche Fülle übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele Tausende von Seelenheilungen an dieser bescheidenen Stätte vollzogen werden."

Jesus: "Ein geheimnisvolles, übernatürliches Walten geht heute am Feste Meiner geliebten Mutter über die in bangem Weh seufzende Erde. Wie Sie damals in Lourdes als die Unbefleckte Empfängnis erschien, so will Sie auch jetzt in diesen schweren Heimsuchungen Ihre mütterliche Liebe Ihren armen Kindern zuwenden, die ihre Zuflucht zu Ihr nehmen. Doch nicht mehr wert ist jenes Land, diese hochgebenedeite Gnadenstätte zu tragen, welches bereits der Zorn Gottes getroffen hat.

Weil diese so sehr in Sünde schmachtende Nation nicht mehr wert ist, der großen Gnadenschätze Sitz zu sein, so wird Meine geliebte Mutter vom heutigen Tage an den ganzen Gnadenthron in jenem bescheidenen Orte aufschlagen, wo du, Meine liebe Braut, mit Mir ins Schifflein gestiegen bist, und hier wird nun eine solche Fülle übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele Tausende von Seelenheilungen an dieser bescheidenen Stätte vollzogen werden. Diese Meine Worte überbringe dem überaus geliebten und teuren Sohn Meiner himmlischen Mutter, dem Erbauer des kleinen Heiligtums. Persönlich werde Ich in Begleitung Meiner geliebten Mutter heute diese Gnadenstätte einweihen, denn von dort aus werden noch viele Seelen den Weg zur Arche Meines göttlichen Herzens finden und Meinen Getreuen beigezählt werden.

In einer kleinen Spanne Zeit werde Ich dir einen zweiten Auftrag bezüglich dieses Gnadenortes übermitteln, und dann wirst du auch diesen so wichtigen Auftrag an geeigneter Stelle überbringen. Ja, die Pforten der Hölle, sie branden mit Wut gegen dieses Heiligtum an, doch ihre Herrschaft ist machtlos, wo Meine liebe himmlische Mutter Gebieterin ist. Glücklich nun jene Seelen, die sich zu diesem Heiligtum hingezogen fühlen. Immer größer wird nun die Zahl der Pilger werden, und immer mehr werden alle die großen Gnadenerweise fühlen.

Wenn nun diese Schrift durch deinen lieben Beschützer an jene heilige Stätte gebracht worden ist, so soll Dank von den Getreuen zum Himmel gesandt werden, der Segen Meiner geliebten Mutter wird dann von nun an voll und ganz darauf ruhen und herrliche Früchte werden alle verspüren, die mit ganzem Glauben diese Verheißungen aufnehmen. Warum Ich, dein göttlicher Meister, dir diesen Auftrag übermittle, ist darin zu erblicken, weil dieser Gnadenort auch zugleich bestimmt ist, das eucharistische Reich Meines göttlichen Herzens begründen zu helfen und von dort aus die heiligen Aufträge von Mir ausgehen. Nehmt zum Schluß alle, die diese Schrift zu hören das Glück haben, den Segen eures göttlichen Meisters und der geliebten Mutter Maria entgegen."

 

Weihnachten 1915

"Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen, daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden geschehen soll."

Jesus: "Laß nun, Meine geliebte Braut, in früher Morgenstunde (Engelamt) Mich mit dir ein Zwiegespräch halten und dir kundtun, was Mein innerstes Herz im Hochheiligsten Sakrament des Altars bewegt. Du weißt, wie wenig Herzen Meiner Gläubigen in Wahrheit Mir in Liebe entgegenschlagen und auch selbst heute, wo schon die zweiten Weihnachten die wilde Kriegsfackel über die Erde lodert, auch heute finde Ich so wenig Besserung.

O wie bitter traurig bewegt Mich dieses. Wie irdisch sind die Gedanken und Gefühle der heutigen Christen, und Ich muß mit Entsetzen heute wieder wahrnehmen, daß der Wille der heutigen Christenheit krank ist bis ins innerste Mark. Ja, die Engel auf Bethlehems Fluren sangen Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Wo aber finde Ich heute einen solchen? Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen, daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden geschehen soll.

Du weißt es, Meine liebe, teure Braut, was es heißt, mit Meinem heiligen Willen einig sein. Von zartester Jugend an zog Ich dich an Mich, und immer ging dein Sehnen zu Mir. Als zartes Mädchen zog Ich dich an Mich, und wie oft galt dein Besuch Meinem Hochheiligsten Sakrament. Und doch, wie viele wilde Triebe bemerkte Ich in deinem Mir so teuren Herzen, und Ich mußte das Messer der bittersten Leiden ansetzen, um diese Triebe zu entfernen und deinen Willen mit Meinem zu vereinen. Ja, Ich kenne deine so tiefen und bittersten Leiden und weiß, was du gelitten. Ich ließ dich in bitterster Verlassenheit Meinen Leidenskelch trinken, und alles nur deshalb, damit du fähig geworden bist, in Wahrheit voll und ganz Mir anzugehören.

Gerade so muß Ich mit dem auserwählten Volke Meines göttlichen Herzens verfahren, wenn Ich seinen Willen nach Meinem heiligen Willen umgestalten will. O welch wilde Triebe des Stolzes, der Eigenliebe, des Geizes, der Habgier und Genußsucht erblicke Ich noch in den Herzen derjenigen, die sich Meine Freunde nennen. Ja, schwer muß Ich noch strafen; denn sonst finde Ich keinen Eingang, o irdisch gesinnte Menschen! O ihr lebt, als sei die arme von Fluch beladene Erde eure Heimat. Es sollte euch alles anekeln, und statt dessen hängt ihr euer Herz daran.

Ja, solche tiefe Klagen preßt heute Mein liebendes Herz aus und klagt sie einem Menschenkind, das es gewagt hat, trotz Verfolgung und Verkennung Mir ganz ihr Herz zu schenken. Ja, Meine innigstgeliebte Braut, schon manchmal hat Mich deine Liebe getröstet, und wie sehr sehnt sich Mein liebendes Erlöserherz nach mehreren solchen Seelen. O führe sie Mir zu und belehre sie mit deinen glühenden Gefühlen und erwärme sie mit deinem Feuer, das Ich Selbst in dir angefacht habe.

Ja, wenn es immer tiefere Nacht wird im geistigen Sinne, und das wird es werden, dann lasse dein Licht leuchten und ziehe die armen Seelen, die Ich noch so bitter strafen muß, liebend an dich, und sage ihnen, wie Mein Herz nach ihnen verlangt. Lehre sie, Mich lieben, damit, wenn Ich bald in den Wolken des Himmels kommen werde, sie an Mir einen gnädigen Richter finden werden. Ja, sei gesegnet mit Meiner ganzen Liebe, und alles, was du zum Heil der Seelen tust, soll gesegnet sein. Wirke treu für die Ehre Meines göttlichen Herzens, und du wirst als glänzender Stern einst in der Ewigkeit Mein Herz umgeben durch die ganze Ewigkeit. Du sollst nicht umsonst in dieser Welt gelitten haben, denn deine Belohnung wird deiner harren."