• Heroldsbach - Eine mütterliche Mahnung Mariens
  • Erscheinungen in Heroldsbach

Berichte von Augenzeugen über das Sonnenwunder von Heroldsbach, 8. Dezember 1949

NB! "Sonnenwunder" im folgenden ist hier, solange die kirchliche Anerkennung fehlt, nicht im theologischen, sondern im volkstümlichen Sinne zu verstehen.

Der Unterzeichnete begab sich frei und unaufgefordert am Feste der Unbefleckten Empfängnis Mariens, 8. Dezember 1949, mittags gegen 13.00 Uhr nach Heroldsbach, wo er bis gegen 20.30 Uhr weilte, und gibt im folgenden nach bestem Wissen und Gewissen Bericht über seine persönlichen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Erlebnisse, was er jederzeit bereit ist unter Eid zu nehmen.

Anlass zu meinem Besuche gerade am 8. Dezember gaben mir die auf Grund meines viermaligen Besuches (Di. 18., So. 23. und 30. und Mo. 31. Oktober) gemachten Erfahrungen und meine persönliche Meinung, dass, wenn diese "Gottesmuttererscheinungen" den Tatsachen entsprechen, noch weitere Privatoffenbarungen folgen würden. Diese Meinung wurde bestärkt durch eine Antwort der Erscheinung am 31.10. auf meine durch Rosine Bradl von Heng (Opf.) gestellte Frage: "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?", welche lautete: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." Bemerken möchte ich, dass ich an solche Himmelserscheinungen, wie sie am 8.12. eintraten, aber nicht im geringsten dachte. So kam ich am 8.12. gegen 13.00 Uhr mittags nach Heroldsbach. Gegen 14.00 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer von Heroldsbach, Herrn Pfarrer Bauer von Burk bei Forchheim und dem Herrn Expositus von Heng sowie der kleinen Rosine Bradl und ihren Eltern auf den Erscheinungshügel, wo schon eine ziemlich große Menschenmenge (mehrere Tausende) versammelt war. Gegen 14.30 Uhr kam der Bulldogg an mit einem Anhänger, auf dem die Kinder mit den fünf Priestern (die vier Genannten und der Herr Kaplan von Heroldsbach, der bereits auf dem Hügel war) Platz nahmen. Der Plan für diesen Nachmittag war folgender: Zuerst soll der freudenreiche Rosenkranz gebetet werden, dann Prozession zum nahen Birkenwäldchen, wo außen gegen den Rand ein Marienaltärchen errichtet war, vor dem bereits eine betende Menschenmenge sich eingefunden hatte. Während der Prozession war das Beten des schmerzhaften Rosenkranzes vorgesehen, und am Schlusse sollte der Zug sich wieder auf den Hügel begeben, um oben noch den glorreichen Rosenkranz zu beten.

Beim Beten des ersten Rosenkranzes sahen die Kinder wieder sogleich (seit dem 31.10. hatten sie die Erscheinung nicht mehr gesehen, obwohl sie täglich auf dem Berge um die gewohnte Zeit den Rosenkranz beteten mit ungefähr 100 Gläubigen) die Gottesmutter in der gewohnten Erscheinungsweise, im wesentlichen in ihren Berichten übereinstimmend: mit weißem Kleid, goldener Krone ("die Krone hat a Kreuzle oben", Rosine Bradl) auf dem Haupte, schwarzem Rosenkranz an der rechten Seite, usw. Die meisten Kinder sahen auch das Jesuskind auf der rechten Seite der Gottesmutter, mit weißem Kleid und gelbem Bogen um das Haupt. Ich ließ nun durch Rosine Bradl (Oberpfälzer Kind!) die Frage an die Erscheinung richten: "Liebe Gottesmutter, dürfen wir Dich als Gottesmutter von Heroldsbach-Thurn verehren?" worauf die Antwort deutlich lautete: (Ein lautes) "Ja." Nach dem Beten des ersten Rosenkranzes verließen die Kinder mit den Priestern den Wagen, um an der nun beginnenden Prozession zum Birkenwäldchenaltar teilzunehmen. Ich selbst war noch auf dem Wagen geblieben, da ich die Rosine Bradl noch mit Fragen über die Erscheinung beschäftigt hatte.

Als ich nun (noch oben auf dem Wagen, kurz nach 15.00 Uhr) hinunterblickte in die sich bereits bewegende Prozession, da sah ich plötzlich in der Prozession der Menschenmenge ein großes Durcheinander, sah die Menschen auseinanderstieben und mehrere wild durcheinander laufen. Ich hörte auch erregte Rufe, die ich aber wegen der zu großen Entfernung, von mir nicht verstehen konnte. Ich dachte, dass wohl jemand ohnmächtig geworden sei, und dass man Sanitätspersonal um Hilfe gerufen habe. Als bei erneutem Hinsehen die Aufregung aber immer größer wurde, glaubte ich, dass es sich um einen besonders schweren Erkrankungsfall handeln müsse und dass man wohl auch den Herrn Pfarrer zum Versehen gerufen habe. (Wie ich später erfuhr, handelte es sich hier bereits um das kurz nach 15.00 Uhr einsetzende Sonnenwunder!) Ich meinte nun, der mir nicht näher erkennbare Fall unten werde schon in Ordnung gebracht werden, kümmerte mich nicht mehr darum und begab mich dann mit der Rosine Bradl und ihrer Mutter vom Wagen den Hügel abwärts ziemlich eilig durch die dicht gedrängte Menge quer über die Äcker zum Altar am Birkenwäldchen, wo bereits die übrigen schauenden Kinder waren und ich auch zu meinem Erstaunen Herrn Pfarrer vorbeten sah. (Ich glaubte vorher, er hätte einen Versehgang.)

Einige Meter hinter ihn stellte ich mich hin, zum Altar gewendet, wo eine kleine Immakulatastatue vor dem Kreuze aufgestellt war. Da plötzlich, während Herr Pfarrer nach meiner Erinnerung das Gebet: "Gedenke, o gütigste Jungfrau..." betete, bemerkte ich wieder eine einsetzende panikartige Unruhe unter der betenden Menschenmenge, die Prozession löste sich jetzt gänzlich auf, alles lief durcheinander, ich hörte Rufe von Menschen: "Feuer! Feuer! Das Sonnenwunder! Das Sonnenwunder! Wie in Fatima!" Auf einmal sah ich rechts von mir – ich befand mich noch an der Stelle ein paar Meter hinter dem Altar am Rand des Birkenwäldchens – durch die Birken die Sonne auf uns zustrahlen in einer ganz außergewöhnlichen Stärke und Lichtfülle, es wurde immer heller und heller, immer greller, die Sonne schien mir immer größer zu werden und näher an den Altar und an uns heran zu kommen, ich war wie geblendet, glaubte bestimmt eine ganz außergewöhnliche Helligkeit und Stärke der Sonne zu verspüren, ich hatte den überwältigenden Eindruck eines außergewöhnlichen Ereignisses und glaubte, es kommt jetzt schlagartig etwas Außergewöhnliches, Furchtbares, ich erschrak, da hörte der Herr Pfarrer (Gailer) am Altar auf zu beten, da die Unruhe unter der Menschenmenge immer größer wurde und das Rufen immer lauter und häufiger, kam zu mir her und sagte: "Wir wollen hinaus ins Freie gehen, damit wir die Sonne besser sehen, was eigentlich los ist."

Wir gingen ungefähr 20 bis 25 Meter hinaus ins Freie (Richtung gegen den Hügel), wo wir die Sonne ganz frei, ohne Überdeckung durch den Birkenwald sehen konnten. Nun blickten wir hin zur Sonne, da plötzlich fing die Sonne sich zu drehen an, ganz schnell im Kreise herum, und die Drehungen so deutlich erkennbar, so schnell, dass ich die Vorstellung hatte, wie wenn ein Motor die Sonnenscheibe rhythmisch (in gleichmäßiger Geschwindigkeit) sehr rasch drehen würde. Dabei erschien die Sonnenscheibe in den herrlichsten Farben, ein wunderschönes Weiß, dann orange, dann rosa mit blau und grünlich wechselnd, in schönster Farbenpracht, die so auffallend wohltuend und mild und lieblich auf uns einwirkte, dass wir während der ganzen Rotationsdauer von fast einer Viertelstunde trotz der außerordentlichen Helligkeit ruhig hineinsehen konnten, ohne geblendet zu werden, wie man auch überall reden hörte. In der Sonne sah ich mehrere Figuren sich ebenfalls ziemlich rasch bewegen, bald oben, bald unten, bald rechts oder links, die ich nicht näher erkennen konnte. Die Kinder gaben an, schon während dieser Himmelserscheinung, wie auch nachher im Pfarrhof beim Einzelverhör, sie hätten die Gottesmutter in der sich drehenden Sonne gesehen, auch noch in der untergehenden Sonne, die wir nicht mehr rotieren sahen. (Siehe Bericht der einzelnen Kinder.) Ich war von der Rotation der Sonne so erschüttert, dass ich glaubte, es würde noch ein großes Naturereignis nachfolgen, dass entweder ein großer Erdriss entstehen würde oder ein sonstiges außergewöhnliches Naturereignis, da kam der ruhig wandelnde Stern. Siehe den Bericht weiter unten.

Die Menschen waren alle bestürzt und tief ergriffen, mehrere weinten, auch Kinder, welche die Erscheinung hatten, wie Saam und Heilmann. Man hörte oft aus der Menge die Rufe: "Jetzt ist alles wahr! Die Gottesmutter hat das Zeichen dafür gegeben! Jetzt glauben wir an die Erscheinung." Wir beobachteten diese Erscheinung der rotierenden Sonne, die, so lange wir sie sahen, ungefähr eine Viertelstunde dauerte, 15.30 bis 15.45 Uhr, während das erste Sonnenwunder nach Angabe der Leute kurz nach 15.00 Uhr begann und um 15.15 Uhr endete. (Ein Fräulein im Pfarrhof sagte aus, sie hätte genau das "Sonnenwunder" beobachtet und die Zeit aufgeschrieben, was mit unserm Bericht übereinstimmt.) Bei diesem "zweiten Sonnenwunder" war ich mit Herrn Pfarrer Gailer, Herrn Pfarrer Bauer und Herrn Expositus von Heng außen im Freien, die alle nach Aussage das Gleiche sahen. Alle Leute, die wir hier antrafen bis zum Hügel hinauf, sahen die rotierende Sonne und starrten gebannt hin. Nach Aufhören der Rotation der Sonne gegen 15.45 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer, den übrigen Priestern und den Kindern wieder hinauf zum Wagen, alle tief ergriffen über die noch nie beobachteten Ereignisse! Jeder von uns sprach die persönliche Überzeugung aus, dass dies eine Bestätigung der Gottesmuttererscheinungen sei.

Als wir oben auf dem Wagen angekommen waren, da hörte ich sofort aus der wiederum ganz erregten Menge die Rufe: "Drüben über dem Birkenwäldchen ist ein Stern, ein Stern!" Ich sah hinüber und ganz bestimmt (auch wenn man mir mein Leben nehmen würde, könnte ich nicht anders sagen) sah ich den Stern ganz deutlich, als mehrere Leute mir mit der Hand hindeuteten, die Richtung angebend und sagten: "Dort ist der Stern, dort ist der Stern." "Der Stern bewegt sich, der Stern bewegt sich!" rief alles freudigst erregt und beobachtete wie gebannt den hellen (ohne Flackern), ganz auffallenden! und so ruhig in einer geraden Linie waagrecht oberhalb des Birkenwäldchens nun nach rechts (gegen Westen) sich bewegenden Stern. (Die Schnelligkeit der Bewegung habe ich mit der Bewegung des Fingers in gerader Linie ausgemessen unter Anwesenheit eines Beobachters in einem Zimmer, die Schnelligkeit der Bewegung festgestellt, jedes Mal genau übereinstimmend in 6 Sekunden 4 Meter.)

Der Stern war als Stern ganz deutlich und einwandfrei zu erkennen, so dass eine Verwechslung mit einem Flugzeug mir absolut ausgeschlossen erscheint, außerdem ist bei solcher riesenhaften Entfernung ein Licht an einem Flugzeug um die Tageshelle nicht zu erkennen. Ich selbst wollte nicht an einen wunderbaren Stern glauben und ihn für einen Abendstern halten, da sah ich die ganz unerhörte und auffallende Bewegung des Sternes nach rechts in einer wunderschönen geraden Linie ohne jegliche Krümmung, vorwärts, immer gleichmäßig vorwärts hinziehend, unbeirrt. Nun hielt ich mir vor, ob es keine Täuschung, ob nicht vielleicht die ab und zu erscheinenden Wölkchen sich bewegen, anstatt des Sternes. Da merkte ich zu meinem Erstaunen, dass die Entfernung des Sternes vom Birkenwald immer größer wurde, also muss sich der Stern bewegen. Nun wurde es auch ganz wolkenklar am Himmel, wo der Stern sich befand, ein schöner, blauer Himmel und der herrliche Stern drinnen wandelt weiter und ruhig seine Bahn (nach Westen) immer in der gleichen geraden Linie, allen sichtbar, die ihn beobachteten. Das war die zweite, oder besser gesagt die dritte Überraschung (zwei Sonnenwunder!) der betenden Menschenmassen, unmittelbar aufeinander folgend, so dass die bisher gewonnene Überzevgung der Leute von der Gottesmuttererscheinung noch fester wurde, wie man ganz deutlich aus den häufigen Rufen der tief ergriffenen Menge folgern musste. Der Stern wandelte ruhig und in der geraden Linie weiter, auch hinter Wölkchen, wenn solche dazwischen kamen, in ganz deutlich erkennbar voranschreitender und ganz ruhiger Bewegung, bis er nach ca. 15 Minuten gegen 16.00 Uhr ganz drüben im Westen in eine dichte Wolkendecke sich verbarg und nimmer sichtbar wurde.

 

Daraufhin habe ich durch mehrere Kinder folgende Fragen an die Gottesmuttererscheinung richten lassen

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne und den wandelnden Stern uns als Zeichen Deiner wunderbaren Erscheinung gegeben?" worauf die Rosina Bradl, ebenso Saam, bei welcher zugleich Kuni Schleicher das "Ja" der Gottesmutter deutlich mitgehört hat, ohne selbst die Frage zu stellen (nach ihrer ausdrücklichen Aussage), die Antwort "Ja" erhielten. Zwei Mädchen, nämlich Müller und Gügel, erhielten auf die gleiche Frage die Antwort: "Das habe ich gemacht, weil noch so viele Ungläubige dabei sind, dass sie es auch glauben."

2. Auf die Frage: "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?" erhielten drei Kinder die übereinstimmende Antwort: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." (Näheres siehe Einzelbericht der Kinder!) Die übrigen Fragen und die Antworten der Erscheinung hierzu siehe in den Einzelberichten der Kinder.

Auffallend war es auch am 8. Dezember, dass die Gottesmuttererscheinung bereits um 14.30 Uhr beim Beten des ersten Rosenkranzes sich zeigte, heute außerordentlich lange den Kindern sichtbar war und am Schluss nach dem dritten Rosenkranz, als alle Leute schon den Hügel verließen, noch von drei Kindern gesehen wurde. Diese Kinder beteten noch eine Zeitlang oben auf dem Wagen, bis nach Aussage eines Kindes die Gottesmutter mit dem christlichen Gruß und einer Verneigung sich verabschiedet hätte nach dem Berichte von Herrn Pfarrer Bauer, der noch bei den drei Kindern auf dem Wagen geblieben war und mit ihnen betete. Bemerkt muss werden, dass die Menschenmenge der über Zehntausend ohne Propaganda, völlig frei nach Heroldsbach kam, dass alle überaus beglückt und erfreut waren über die heutigen Ereignisse und dass man mehrmals hörte, dass heute auch die Ungläubigen gläubig geworden seien, nach eigenen Berichten von solchen.

Nach Abbeten des dritten Rosenkranzes und einigen beigefügten Gebeten für die Ungläubigen, für die zahlreichen Schwerkranken, welche sich dem Fürbittgebet der Versammelten empfohlen haben, und für die Anliegen der Kirche, begaben wir uns in den Pfarrhof, wo ich mit Herrn Pfarrer Gailer das Verhör der Kinder (gesondert) vornahm und dessen Ergebnis ich in den Beilagen anfüge. Merkwürdig war es, dass trotz des seit mehreren Tagen bestehenden trüben und regnerischen Wetters auch am 8. Dezember noch während der Zeit der Heroldsbacher Erscheinung in der einige Stunden von Heroldsbach entfernten Umgebung überhaupt keine Sonne gesehen war und es zeitweilig noch regnete, wie mir bei meiner Heimfahrt bestätigt wurde. Ich versichere, dass ich jederzeit bereit bin, meine nach bestem Wissen und Gewissen gemachten Aussagen unter Eid zu nehmen.

Ich möchte noch ausdrücklich bemerken, dass ich über Fatima noch keine nähere Darstellung gelesen habe außer einem kurzen Bericht im Heinrichsblatt 1949, auch den Bernadette-Film nicht gesehen habe, als Dogmatiker mich mit Privatoffenbarungen nicht näher befasst (war nicht in Konnersreuth) und seit 1938 alttestamentliche Wissenschaften und Orientalia zu vertreten hatte.

Frensdorf bei Bamberg, 9. Dezember 1949
Dr. Johann Baptist Walz, Professor der Theologie

Der Unterzeichnete ist inhaltlich voll und ganz einverstanden mit den gemachten Angaben, und ist ebenfalls jederzeit bereit, Wort für Wort unter Eid zu nehmen.

Heroldsbach, den 9. Dezember 1949
Johann Gailer, Pfarrer

 

Jede Abschrift oder Drucklegung meines Berichtes, auch nur auszugsweise, überhaupt jede Veröffentlichung ohne meine ausdrückliche direkte und schriftliche Genehmigung ist strengstens verboten.

Frensdorf bei Bamberg, 9. Dezember 1949
gez. Prof. Dr. Johann Baptist Walz

 

Der Unterzeichnete ist ebenfalls bereit, vorliegenden Bericht Wort für Wort unter Eid jederzeit zu nehmen.

Heroldsbach, 12. Januar 1950
gez. P. Antonius Döring, Kaplan

 

Der Unterzeichnete kann den Inhalt dieses Schreibens bestätigen; den Stern hat der Unterzeichnete nicht gesehen. Alle übrigen Begebenheiten und Ereignisse kann ich jederzeit unter Eid bestätigen.

Heng, 23. Dezember 1949
gez. Josef Lehner, Expositus von Heng
Pfarramt Burk/Ofr.

 

Als Augen- und "Ohrenzeuge" der Ereignisse in Heroldsbach-Thurn bürge ich an Eidesstatt für die 100%-ige Wahrheit dieses Berichtes.

Burk/Ofr., 24.12.1949
gez. Bauer Hans, Pfarrer

 

Verhör

Verhör der Kinder, welche die Gottesmuttererscheinung am 8. Dezember 1949 in Heroldsbach-Thurn gesehen haben wollen. Das Verhör wurde vorgenommen durch den Unterzeichneten und Herrn Pfarrer Gailer unmittelbar nach Beendigung der Andacht auf dem Hügel im Pfarrhof zu Heroldsbach. Die Kinder wurden getrennt gefragt in der angegebenen Reihenfolge.

 

1. Rosine Bradl: Sah bei Beginn des Rosenkranzes, auf dem Wagen stehend, Muttergottes mit weißem Kleid und goldener Krone auf dem Haupte, Jesuskind auf der rechten Seite, mit gelbem Bogen um das Haupt. Schwarzem Rosenkranz an der rechten Seite. Die Erscheinung auch im Sonnenwunder gesehen und wieder oben auf dem Wagen bis zum Schluss des glorreichen Rosenkranzes: "Der Dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat."

Fragen an die Erscheinung:

1. "Liebe Gottesmutter, dürfen wir Dich als Gottesmutter von Heroldsbach-Thurn verehren?" Antwort: Ein lautes "Ja"!

2. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne und den wandernden Stern uns als Zeichen Deiner wunderbaren Erscheinung gegeben?" Antwort: "Ja." (Dieselbe von Saam, und zugleich von Schleicher Kuni deutlich mitgehört, ohne selbst die Frage zu stellen. Die gleiche Frage von Müller und Gügel ausführlicher behandelt, aber beide übereinstimmend im Wortlaut, siehe unten.)

 

2. Der Erwachsene, Landwirt Johann Schmidt aus Großenseebach Nr. 37 bei Hannberg gibt folgendes an

a) Am Samstag, 22.10.1949: Abends beim Litaneibeten, oberhalb des jetzigen Altars am Rande des Birkenwäldchens: Eine große rote Kugel über den Birken hat sich heruntergelassen bis auf den Boden, dann ging die Kugel wieder hoch bis zum Firmament. Ich sah die Kugel zweimal heruntergehen und hinauf. Mein Standort war unterhalb des Wagens, am Hügel oben.

b) Am Sonntag, 23.10.1949 mittags um 12.00 Uhr, habe ich den Rosenkranz am Birkenwäldchen gebetet und sah nach dem Beten des Rosenkranzes ein Sonnenwunder: Sonne in der Mitte blau, die Sonne hat sich geteilt in vier Herzen, mit den Spitzen in die Mitte. Farbe: Außen rot, dann hell und in der Mitte blau.

 

3. Antonie Saam: Sah die Gottesmutter mit Jesuskind, Rosenkranz nicht erkenntlich, beim Sonnenwunder in der Sonne, ich war etwas vom Birkenwald entfernt. Beim Gehen auf den Berg zum Wagen sah ich die Gottesmutter mit Jesukind über dem Birkenwäldchen. Jesukind hatte in der Hand die Weltkugel. Muttergottes hatte die Krone auf dem Haupte. Auf dem Wagen sah ich die Gottesmutter mit Jesukind.

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne und den wandernden Stern uns als Zeichen Deiner wunderbaren Erscheinung gegeben?"
Antwort: "Ja." Zugleich hörte auch Kuni Schleicher die Antwort: "Ja", welche nicht gefragt hat.

2. Die Gottesmutter sagte, ohne gefragt zu sein: "Es freut mich, dass die Leute alle Tage zum Rosenkranzbeten kommen und sie sollen weiter kommen. Die Leute sollen noch viel mehr beten, es ist noch nicht genug."

3. "Ob das richtig ist, was wir machen?" Antwort: "Die Leute sollen beten und nicht soviel schreien." (Es war das Durcheinander der Leute.)

4. "Sollen wir bauen? Was? Und Wo?" Antwort: "Ins Birkenwäldchen eine Grotte und auf den Berg eine schöne Kapelle. Die Heroldsbacher und Thurner sollen fest zusammenhalten."

5. "Soll Heroldsbach und Thurn ein Wallfahrtsort werden?" Antwort: "So gut wie möglich."

6. "Liebe Gottesmutter, segne uns!" Die Gottesmutter hat alle gesegnet.

(NB: Sämtliche Fragen, mit Ausnahme der ersten, hat das Kind von sich selbst aus gestellt.)

 

4. Margareta Gügel: "Beim Hinaufsteigen auf den Wagen sah ich einen hellen Schein bis zur Prozession. In der Sonne habe ich die Gottesmutter gesehen, zuerst weiß, dann grün, und dann rot.

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne... (wie oben unter 1.) Antwort: "Das habe ich gemacht, weil noch so viele Ungläubige dabei sind, dass sie es auch glauben." Diese Frage hat Gügel gestellt, als sie das zweite Mal auf dem Wagen war. Hier hat sie die Muttergottes ohne Jesukind gesehen bis zum Schluss, in der Sonne Muttergottes ohne Jesukind gesehen. Zuletzt hat sie die Muttergottes mit rotem Mantel gesehen ohne Jesukind.

2. "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?" Antwort: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." (Gügel und Müller haben auf diese Frage die gleiche Antwort gehört, ebenso die Rosine Bradl.)

 

5. Erika Müller: "Muttergottes mit Jesukind beim zweiten Mal, als wir auf den Wagen gingen, wie sonst gesehen. Das Sonnenwunder: "In der Sonne war die Muttergottes ganz weiß wie sonst. Beim Heimgehen sah sie die Muttergottes mit rotem Mantel ohne Jesukind. Erscheinung bis ganz am Schluss gesehen."

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne...?" Antwort: Die gleiche wie die Gügel: "Das habe ich gemacht..."

2. "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?" Antwort: "Ja, wenn die Leute fest beten, dann komme ich wieder." (Drei übereinstimmende Antworten von Bradl, Gügel, Müller.)

 

6. Betti Büttner: "Zuerst habe ich nichts gesehen, beim Herumwallen (Prozession) in der Nähe der Birkenkapelle einen hellen Schein, dann Gottesmutter zwischen den Bäumen in dem hellen Schein gesehen, der helle Schein hat sich immer rumgedreht. (Sonnenwunder durch die Birken gesehen, Muttergottes im Sonnenwunder.) Über der Kapelle oberhalb des Birkenwäldchens braune und violette Wolken. Auch den wandernden Stern gesehen. Auf dem Wagen, als wir das zweite Mal oben waren: Muttergottes mit Jesukind, goldene Krone der Gottesmutter, Jesukind mit gelbem Ring über dem Haupt. (Wie die Rosine Bradl.) Die Erscheinung war über dem Birkenwäldchen wie sonst. Das Sonnenwunder gesehen. Auch am Schluss in der untergehenden Sonne Gottesmutter in der Sonne mit Jesukind gesehen.

 

7. Kuni Schleicher: "Erst bei der Prozession im Park die sich drehenden Sonne gesehen. In der Sonne aber habe ich hier nichts gesehen. Beim zweiten Mal auf dem Wagen die Muttergottes am alten Platz gesehen mit Jesukind." Muttergottes auf dem Haupte eine Krone. In der untergehenden Sonne habe ich die Muttergottes gesehen, schöne Strahlen gingen von der Sonne aus. In der sich drehenden Sonne die Gottesmutter nicht gesehen, nur in der untergehenden Sonne, aber mit Jesukind gesehen.

 

8. Irmgard Mehl: "Im Park bei der Kapelle das Sonnenwunder, die sich drehende Sonne, einmal rot, dann blau, dann grün, in Regenbogenfarben. Muttergottes heute nicht gesehen."

 

9. Maria Heilmann: "Erst bei der Prozession habe ich das Sonnenwunder gesehen, die sich drehende Sonne in allerhand Farben (nicht schwarz). In der sich drehenden Sonne habe ich die Gottesmutter nicht gesehen, erst das zweite Mal auf dem Wagen habe ich die Gottesmutter wieder gesehen, eine Krone auf dem Haupte, einen schwarzen Rosenkranz, auf dem Arm etwas gehabt, was ich nicht recht unterscheiden konnte, bis ganz zuletzt die Gottesmutter gesehen. (Wie Heilmann: Müller und Gügel.)

 

Fragen

1. "Ob die Sonne und der Stern ein Zeichen für die Ungläubigen sein soll?" Antwort: "Ja."

2. "Wie oft sollen wir noch kommen?" Antwort: "Alle Tage."

NB: Außerdem gaben mehrere Erwachsene an, die Gottesmutter an diesem Tage (8. Dezember) gesehen zu haben, die wir weiter noch nicht berücksichtigt haben.

Frensdorf bei Bamberg, 9. Dezember 1949
gez. Dr. Johann Baptist Walz, Professor der Theologie
gez. Johann Gailer, Pfarrer in Heroldsbach
gez. Antonie Saam, Heroldsbach-Thurn
gez. Bradl Rosa, Heng Nr. 20/Opf.
gez. Margareta Gügel, Heroldsbach Nr. 115
gez. Erika Müller, Heroldsbach Nr. 142
gez., Maria Heilmann, Heroldsbach Nr. 112
gez. Kuni Schleicher, Heroldsbach Nr. 111
gez. Irma Mehl, Heroldsbach Nr. 43
gez. Betti Büttner, Heroldsbach Nr. 21

 

Abschrift

Bad Kissingen, 21. Dezember 1949
Zentralamt Deutscher Wetterdienst in der US-Zone Körperschaft des öffentlichen Rechts
Herrn Prof. Dr. H. Walz, Phil. Theol. Hochschule Bamberg

Sehr geehrter Herr Professor! Mehrere Anfragen über die in Zeitungsmeldungen. beschriebenen optischen Erscheinungen um die Sonne, die in Thurn am 8.12. nachmittags 15.30 Uhr beobachtet worden seien, geben Veranlassung zu Überlegungen.über die Natur dieser Erscheinungen. Da Ihr Name in diesen Zeitungsmeldungen als Zeuge genannt worden ist, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir – zur Klärung der etwaigen meteorologisch-optischen Phänomene mitteilen könnten, welche Himmelserscheinungen Sie an dem fraglichen Tage beobachtet haben. Dies wäre umso wertvoller, als die in dem AP-Bericht erwähnten Erscheinungen bisher noch niemals beobachtet worden sind.

gez. Prof. Dr. L. Weickmann

 

Abschrift

Deutscher Wetterdienst in der US-Zone Körperschaft des öffentlichen Rechts, Zentralamt
Bad Kissingen, 17. Januar 1950
Herrn Prof. Dr. Joh. Bapt. Walz
Frensdorf

Sehr geehrter Herr Professor! Ihren freundlicherweise übersandten sorgfältigen Augenzeugenbericht über die in Heroldsbach beobachteten Phänomene habe ich mit großem Interesse gelesen. Einige Einzelheiten lassen sich mit physikalisch bekannten Tatsachen erklären, so der Lichtkreis um die Sonne, der durch Brechung an sehr feinen Eiskristallen entsteht. (Halo von 23°) Bei dem sich bewegenden Stern könnte es sich um eines der modernen in Höhen oberhalb 10 km fliegenden Flugzeuge (Strahljäger) handeln, die weder nach Geräusch noch nach den äußeren Einzelheiten zu erkennen sind. Eventuell käme auch ein sehr langsam ziehendes Meteor in Frage. Aber das von Ihnen beschriebene Phänomen einer rotierenden Sonne ist in der gesamten, sehr umfangreichen und mehr als 300 Jahre umfassenden Literatur über meteorologisch-optische Erscheinungen noch nie beschrieben worden. Eine physikalische Erklärung hierfür ist nicht bekannt. Auch für die "auf uns zukommende Sonne" gibt es keine voll befriedigende Deutung. In diesem Punkte kann von seiten der Meteorologie nur ein "non liquet" gesagt werden. Ihrem Wunsche entsprechend habe ich den Bericht dem Direktor der Sternwarte Bamberg, Prof. Zinner, mit der Bitte um Stellungnahme übersandt.

In vorzüglicher Hochachtung
gez. Prof. Dr. Weickmann

 

Prof. Dr. Weickmann

Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949

Am 5.2.1957 hat Prof. Dr. Weickmann beim Amtsgericht Staufen bei Freiburg/Breisgau, tagend in Forchheim/Ofr., wo er als Sachverständiger zum "Sonnenwunder" geladen war, dem Unterzeichneten persönlich im Nebenzimmer erklärt, dass das Sonnenwunder von Heroldsbach nicht natürlich erklärt werden könne, weder physikalisch noch astronomisch. Auf die Anfrage des Unterzeichneten: "Nun, Herr Professor, wenn das Sonnenwunder von Heroldsbach nicht natürlich zu erklären ist, was war es doch dann nach Ihrer persönlichen Meinung?" antwortete der Professor Dr. Weickmann: "Nach meiner Meinung war es ein mystisches Phänomen. Aber ich kann als ,Naturwissenschaftler darüber kein Gutachten abgeben. Sind Sie zufrieden damit?" Unterzeichneter erklärte: "Ja" und war mit dieser Antwort durchaus zufrieden.

Dies erklärt an Eidesstatt:
Frensdorf, 10. Februar 1957
gez. Prof. Dr. J. B. Walz

 

Abschrift

Gutachten des Universitätsprofessors Dr. phil. Ludwig Weickmann über das sogenannte Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949 in Heroldsbach, vorgetragen in der Hauptversammlung vom 4./5. Februar 1957 am Amtsgericht Forchheim. Das Gutachten, das ich dem Hohen Gerichtshof erstatte, bezieht sich auf das Sonnenwunder in Heroldsbach am 8. Dezember 1949 und gliedert sich nach zwei Gesichtspunkten und Fragen:

I. Ist die von den Zeugen beobachtete Erscheinung ein bekannter astronomischer oder meteorologisch-physikalischer Vorgang gewesen?

II. Hat die erzbischöfliche Kommission den Vorgang bei ihren Befragungen und Protokollaufnahmen genügend beachtet und berücksichtigt?

Der erste Gesichtspunkt bildet ja, genau genommen, gar nicht den Gegenstand des Gerichtsverfahrens. Es soll nicht entschieden werden darüber, ob es sich bei dem "Sonnenwunder" um eine natürliche oder eine übernatürliche Sache handelt, sondern ob die Vorwürfe des Angeklagten, gegen die erzbischöfliche Kornmission berechtigt sind oder nicht. Aber die Frage, natürlich oder übernatürlich hat doch bei der Beweisaufnahme dauernd eine Rolle gespielt und ist nebenher gelaufen, und die Berufung eines Naturwissenschaftlers als Sachverständigen hätte gar keinen Sinn, wenn sich dieser Sachverständige nicht dazu äußern würde, ob es sich bei der als Wunder proklamierten Erscheinung nicht um einen ganz natürlichen wohlbekannten Vorgang handelt. Übernatürliches allerdings würde sich völlig meiner Kompetenz entziehen, denn ich bin weder Theologe noch Mystiker, sondern nur Naturwissenschaftler.

Die Beweisaufnahme zu der Frage Sonnenwunder ist für mich als Sachverständigen auf dem Gebiete der atmosphärischen Physik sehr eigenartig verlaufen. Vor der Erstattung dieses Gutachtens habe ich nur eine einzige briefliche Mitteilung des Zeugen Professor Walz und einige Zeitungsberichte zur Verfügung gehabt und habe dem Zeugen vor sieben Jahren meine damalige Ansicht brieflich mitgeteilt. Erst jetzt habe ich den Verlauf der Erscheinung durch die Zeugenaussagen bei der Beweisaufnahme genauer kennengelernt. Vieles, was wir gehört haben, war sehr eindrucksvoll, einige Zeugen (Pfarrer Heer) haben erklärt, dass das Sonnenwunder erschütternd gewirkt habe auf die Tausende, die es gesehen haben.

Wenn man aber nun die Zeugenaussagen im Einzelnen betrachtet, so stößt man auf eine überraschend geringe Übereinstimmung der gemachten Beobachtungen. Der eine Zeuge oder die eine Zeugin hat eine rote Sonne gesehen, die andere eine gelbe, eine orangefarbene oder rosa mit blau und grün, oder eine weißliche Sonne. Auch eine silberne wurde beobachtet oder alle genannten Farben in buntem Wechsel. Der eine will eine übergroße, der andere eine zuerst kleine oder normale, dann aber schnell sich vergrößernde und auf den Beschauer in beängstigender Weise zueilende Sonne beobachtet haben. Den meisten Zeugen fiel es auf, dass die Sonnenscheibe sehr schnell rotierte in zwei oder drei Rotationsphasen je etwa eine Viertelstunde lang. Ein Zeuge, Walz, gab, um die Geschwindigkeit der Drehung zu demonstrieren, einen anschaulichen Vergleich mit dem Schwungrad eines Motors seiner Kreissäge, ein anderer hörte das Geräusch der Drehung (Knistern), wieder ein anderer spürte die strahlende Wärme der Sonnenscheibe, die nur etwa vier Meter (!) von ihm entfernt war im oder am Birkenwäldchen. Trotz dieser unverständlichen Nähe von vier Metern ging dieser Zeuge (Gailer mit Walz) von dem Birkenwäldchen weg, 20 bis 25 Meter weit ins Freie, um die Sonne ungestört von den Birkenzweigen noch besser zu sehen.

Walz war zuerst "wie geblendet" und spürte die außergewöhnliche Helligkeit und Stärke der Sonne, dann aber konnte er ohne jede Blendung in die sich drehende Sonne schauen und es war sogar ein mildes, liebliches Licht, das dem Auge wohltuend war. Das Wetter war schon seit einigen Tagen regnerisch und düster, hellte sich aber dann gegen 15.00 Uhr auf. Genauere Angaben sind darüber von den Zeugen nicht gemacht worden. Einige Zeugen, besonders die "Seherkinder" sahen in oder vor der sich drehenden Sonne die Muttergottes, die aber nicht mitrotierte, sondern immer aufrecht blieb mit dem Jesuskind und der Krone. Andere sahen nicht die Madonna, sondern andere Figuren, die sie nicht genau erkennen konnten. Wieder andere sahen ein I H S (in hoc signo) oder ein Kreuz, eine Monstranz, einen Kelch oder Schwerter oder aber die Sonne ganz rein und hell leuchtend. Ein Zeuge sah einen Kranz dunkelroter Rosen (!) um die Sonnenscheibe.

Das auffallendste Phänomen waren farbige Kugeln in der Größe von Kinderballons, die von der rotierenden Sonnenscheibe abgeschleudert wurden und herunterfielen. Dabei geht es wieder in den verschiedenen Zeugenaussagen kunterbunt durcheinander: rote und gelbe Kugeln, blaue und grüne, weiße und rote. Viele Zeuginnen aber (Heilmann, Müller, Gügel, Mehl) haben gar keine Kugeln gesehen, eine Zeugin erinnerte sich nicht mehr. Sehr viele sahen große, lange Strahlen, die bis zum Boden gingen, sich aber nicht mitdrehten. Die Rotation erfolgte nach einigen Aussagen im Uhrzeigersinn. Andere sagten das Gegenteil, ein Zeuge sagte: zuerst im Uhrzeigersinn und das zweite Mal anders herum. Die Erscheinung wurde gewaltig, erschütternd, beängstigend, katastrophendrohend genannt. Ein Vertreter der Presse, der bei der Hauptverhandlung neben mir saß, aber nicht als Zeuge auftrat, nannte sie großartig und sagte, dass Tausende die Erscheinung gesehen haben.

Diese ganzen so widerspruchsvollen Zeugenaussagen beweisen an sich schon zur Genüge, dass es sich, jedenfalls in der angegebenen Form, um kein bekanntes optisches Phänomen der Atmosphäre gehandelt haben kann. So sehen die Berichte über einen natürlichen Vorgang nicht aus! Man kann auch im einzelnen wissenschaftlich nachweisen, dass viele Angaben mit den physikalischen Voraussetzungen nicht in Einklang sind.

Was zunächst die behaupteten Sonnenrotationen betrifft, so ist die Sonne ja keine Scheibe, sondern eine Kugel und rotiert auch als Kugel. Wir blicken auf den Sonnenäquator unter wechselnden kleinen Winkeln. Der Sonnenäquator braucht zu einer Umdrehung 25 Tage, in 40 Grad Sonnenbreite dauert die Rotation ungefähr 28 Tage. Astronomie und Geophysik verfügen über Registrierungen verschiedener Elemente wie Sonnenflecken, erdmagnetische Größen, aus denen einwandfrei hervorgeht, dass diese Umdrehung der Sonne sich niemals geändert hat. Weder in Fatima noch in Heroldsbach kann es also die Sonne gewesen sein, die so rotierte, wie die Zeugen aussagen. Das wäre auch mit der Stabilität des Planetensystems nicht vereinbar. Es muss also vielleicht etwas außerhalb. der Sonne Gelegenes gewesen sein.

Auf der ganzen Erde gibt es etwa 25.000 größere und kleinere Beobachtungsstellen, die Tag für Tag, manche stündlich, andere dreistündlich oder auch nur dreimal täglich astronomische, astrophysikalische, meteorologische und geophysikalische Instrumente ablesen und Himmelsbeobachtungen, Sonnen- und Wolkenbeobachtungen usw. anstellen. Im Laufe der letzten 50 bis 60 Jahre sind auf diese Weise Millionen Beobachtungen zustande gekommen und es haben sich alle möglichen interessanten Erscheinungen an der Sonne feststellen lassen, Sonnenringe, Nebensonnen, Untersonnen, Halos, Lichtsäulen, Spiegelungen bei Übereinanderlagerung verschiedener temperierter Luftmassen (Fata Morgana) usw. Aber keine einzige Beobachtung ist bekannt, die mit den Zeugenaussagen vom 8. Dezember 1949 in Übereinstimmung gebracht werden könnte. So etwas wie abgeschleuderte farbige Kugeln oder eine Rotation der Sonnenscheibe ist nie beobachtet worden. Allerdings erfolgen alle diese fachmännischen Beobachtungen nicht mit unbewaffnetem Auge, wie dies in Heroldsbach der Fall war. Ich komme darauf noch zurück.

Wenn es demnach nicht die Sonne sein kann, die so rotierte, und nach den Millionen vorliegender Beobachtungen auch nicht ein bekannter Vorgang im Medium zwischen Sonne und beobachtendem Auge (Wolkenhimmel oder Birkenwald), dann bliebe noch die Möglichkeit eines Vorgangs im Auge der Beobachter selbst. Es ist bekannt, dass man nicht ohne Schutzbrille in die Sonne schauen soll. Es treten sonst Gefäßkrämpfe in der Netzhaut ein. Genauere Angaben wären Sache des Ophtalmologen. Bei mir z. B. äußern sich solche Gefäßkrämpfe, wenn ich zufällig einmal mit ungeschütztem Auge in die Sonne oder in grelles Licht schaue, in Gestalt von flimmernden, kreisförmig gegebenen Zickzackbändern, die aber nicht rotieren. Der volkstümliche Ausdruck: mir flimmerts vor den Augen oder mir wird's grün und blau vor den Augen ist bekannt und hängt damit zusammen. Mir ist bekannt, dass der Physiker und Meteorologe Prof. Dr. Stöckl in Regensburg bei solchen Überanstrengungen des Auges auch Rotationen beobachtet.

Hier müsste also die Kritik und Untersuchung des Physiologen einsetzen, der sich speziell mit Ophtalmologie beschäftigt hat. Damit komme ich zu der zweiten Frage, ob die erzbischöfliche Kommission im Punkte des Sonnenwunders ihre Aufklärungs- oder Untersuchungspflicht versäumt habe. Es dürfte aus dem Vorhergehenden wohl klar geworden sein, dass es sich bei dem sogenannten Sonnenwunder um ein recht kompliziertes Problem handelt, das durch die widerspruchsvollen Zeugenaussagen leider nicht einfacher geworden ist. Die Kommission in ihrer damaligen Zusammensetzung war zu einer Aufklärung dieser Dinge gar nicht in der Lage. Sie hat gewissenhaft alle Angaben der von ihr vernommenen Zeugen aufgezeichnet. Ich habe alle Protokolle des Hochw. Herrn Prälaten Rathgeber durchgearbeitet. Zur weiteren Aufklärung der Sonnenerscheinung wäre es notwendig gewesen, die Kommission beträchtlich zu erweitern. Es hätte ein Astronom oder Astrophysiker, ein Geophysiker und Meteorologe, ein Physiologe, der sich speziell mit Ophtalmologie beschäftigt hat, beigezogen werden müssen und neben Theologen und Mystikern ein Psychologe und Psychiater.

Zur Zeit kann anhand der Zeugenaussagen nur gesagt werden, dass der Fall unklar ist, dass der Sachverständige zu einem "non liquety" kommen muss. "Non liquet" ist ein alter juristischer terminus technicus, der schon in der römi schen Rechtsprechung bekannt ist, wo die Beisitzer des Gerichts außer den Täfelchen "unschuldig", "schuldig" usw. ein Täfelchen hatten mit den Buchstaben N. L., d. h. non liquet oder "der Fall ist nicht klar". Ich kann nach dem, was hier vorgetragen worden ist, auch nur mein Täfelchen auf den Tisch des Hohen Gerichtshofes legen: "Non Liquet."

Prof. Dr. L. Weickmann

 

Abschrift

Prof. Dr. J. B. Walz
Frensdorf, den 9. März 1957
An Herrn Universitätsprofessor Dr. Dr. h.c. Weickmann Wiesbaden, Am Sinnberg 2

Sehr geehrter Herr Professor! Die von Ihnen gegebene neue, sehr gründlich durchdachte Erklärung des Sonnenphänomens vom 8.12.1949, im Brief vom 15.2.1957 (in welchem Prof. W. gegenüber seiner früheren Auffassung eine natürliche Erklärung vertritt) habe ich inzwischen lange und gründlich durchstudiert und wiederum all meine Beobachtungen von damals vergegenwärtigt und daran nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Bei allem guten Willen sehe ich aber keine Möglichkeit, diese Ihre neue Erklärung in Einklang zu bringen mit dem von mir und auch nach gründlicher Besprechung von anderen Augenzeugen tatsächlich geschauten Sonnenphänomen.

Im einzelnen möchte ich auf folgende Punkte hinweisen: Die von Ihnen sehr klar und verständlich geschilderte Hypothese beruht in ihrem Wesen auf der Voraussetzung von einzelnen meteorologischen Himmelserscheinungen und atmosphärischen Zuständen, die bei dem von uns geschauten Sonnenphänomen tatsächlich nicht vorhanden waren. Zunächst ist zu sagen, dass es nur ganz wenig regnete, viele hatten den Schirm überhaupt nicht aufgespannt. Sie sprechen von einem "Wirbel mit vertikaler Achse", der sich infolge der Temperaturdifferenz der oberen und unteren Atmosphäre bildete und bis zum Boden durcharbeitete, von einer "Windhose", durch deren Achse man die Sonne sehen konnte, so dass man infolge der sich drehenden Luftmasse auch die Sonne drehen sah. Gegen diese Erklärung erheben sich schwere Bedenken. Zunächst ist die Frage zu stellen: Erscheint die Windhose als eine Scheibe, wie die Scheibe einer Kreissäge, die sich abwechselnd nach rechts und links dreht? Wenn nun bei Annahme einer Windhose diese bis auf 3 bis 4 Meter Entfernung von uns, wie das bei unserem ersten Standort am Birkenwald der Fall war, sich heranarbeitete, dann bleibt uns unerklärlich, dass wir nicht den geringsten Lufthauch spürten und auch keinerlei Wahrnehmung derart machten, wie ich selber schon öfters eine Windhose beobachten konnte, schon von meiner Jugendzeit an wiederholt auf der Straße. Wie kommt es, dass ganz auffallend diese "Windhose" nur in der direkten geraden Linie der Sonne, von ihrem normalen Stand am Himmel auf uns zukommend, sich bewegte, und die auf uns zukommende Sonne sich aber nicht bis zum Boden durcharbeitete, wenigstens soweit ich sie sah, kam sie in der geraden Linie von ihrem normalen Standort am Himmel direkt auf uns zu, aber mehrere Meter über dem Boden? Dass eine Windhose ausgerechnet eine solche Richtung nimmt, erscheint mir völlig unglaublich. Eine Windhose zeigte sich mir sonst in einem ganz anderen Verlauf und in einer anderen Art der Erscheinung. Es herrschte bei uns draußen weit und breit völlige Windstille und Ruhe. Die ganze Gegend war wie in ein bengalisches Licht getaucht, aber keinerlei Windbewegung, die man doch bei solcher Nähe auch bei den Bäumen hätte wahrnehmen müssen.

Wie ist es außerdem zu erklären, dass bei unserem zweiten Standort im Freien (20 bis 25 Meter außerhalb [nördlich] vom Birkenwald) dann die Sonne an ihrem gewöhnlichen normalen Standort in weiter Entfernung immer droben am gleichen Platze, und zwar während der langen Dauer von einer Viertelstunde am gleichen Platze mit der, wesentlich von allen Zuschauern bestätigten außerordentlichen Schnelligkeit und dem herrlichen Farbenspiel rotierte, wobei während der ganzen Dauer in der ganzen weiten Umgebung der Sonne ein völlig wolkenloser, blauer, ruhiger Himmel war? Es war alles so ruhig und lieblich anzusehen und wirkte so wohltuend auf einen bei dem fast ununterbrochenen Hineinsehen von viertelstündiger Dauer. Es war bei unserem Standort im Freien keine Spur von Wolkendickicht, durch welches die Sonne hindurchgebrochen wäre und dann rotiert hätte. Wie kommt es, dass nach einer Viertelstunde ruhigem Stand der Sonne (15.15 Uhr bis 15.30 Uhr) ohne Wolkenumgebung dasselbe Schauspiel der wieder ca. eine Viertelstunde lang dauernden außerordentlich schnellen Sonnenrotation sich wiederholte in der gleichen Farbenpracht und am gleichen normalen Standort der Sonne?

Von einer Wolke in der ganzen weiten Umgebung der Sonne keine Spur. Es herrschte in der Natur eine Stille wie ein himmlischer Friede. Nur als der Stern gegen 15.45 Uhr über dem Birkenwald erschien und geradlinig und deutlich erkennbar in seiner Art (als Stern) und Bewegung von allen, die ihn beobachteten oder von anderen daraufhingezeigt wurden, von Osten gegen Westen ruhig und langsam zog, da waren anfangs in unmittelbarer Nähe westlich des Birkenwäldchens, das direkt im Süden lag, nur ein paar kleine Wölkchen, zwischen denen klarblauer Himmel war und hinter denen der Stern ein paar Sekunden verschwand und dann die ebenfalls kurze blaue Zwischenstrecke durchlief, um dann minutenlang in völlig blauem ruhigem Himmel geradlinig und langsam westwärts wandernd nach ca 12 Minuten in ein am äußersten horizontalen Himmel (von der ebenen Erde am äußersten Westen) langsam aufsteigenden Wolkendickicht hineinzulaufen und zu verschwinden. Dieses herrliche Himmelsblau umgab auch die weit rechts westlich (vom Stern aus gesehen weit nördlich vom Stern) vom wandernden Stern normal untergehende Sonne.

Sehr geehrter Herr Professor! Ich habe auch mit anderen Augenzeugen (besonders Priestern und einem technischen Inspektor) eingehend das Phänomen besprochen, und wir sind nach gewissenhafter Prüfung Ihrer neuen Erklärung der festen Überzeugung, dass diese Ihre Erklärung sich mit dem von uns Augenzeugen geschauten Sonnenphänomen vom 8.12.1949 in keiner Weise in Einklang bringen lässt. Wie sind ferner die "langen Sonnenstrahlen" zu erklären, die ich sonst natürlicherweise nur bei der sogenannten "wasserziehenden" Sonne, wie der Volksmund sagt, nur bei einer dunstig verschleierten, wenn auch hellgräulich bis weißlich schimmernden atmosphärischen Umgebung der Sonne beobachten konnte, während bei der von uns im Freien geschauten zweimaligen und je eine Viertelstunde dauernden außerordentlich schnellen Sonnenrotation die ganze weite Umgebung der Sonne ein reiner, blauer Himmel war? Geregnet hatte es minimal wenig und schon mindestens eine halbe bis eine Stunde vorher, wenn man die von uns im Freien beobachteten Sonnenrotationen in Betracht zieht, während wir in dieser Zeit der Rotationen schönsten klarblauen Himmel um die Sonne hatten. Wie können da Wolkenfetzen durch die Sonne mitgerissen werden, die die Kinder als farbige Kugeln gesehen hätten, wenn im weiten Umkreis der Sonne gar keine Wölkchen waren? Und "Wolkenfetzen" erscheinen doch nicht als "Kugeln"? Und dass wir bei unseren sehr genauen einstündigen Beobachtungen von einer Art Wirbelwind überhaupt nichts beobachten oder wahrnehmen konnten?

Dass der Stern die Venus war, ist nach meinen astronomischen Kenntnissen sicher ausgeschlossen, da ich diese schon unzählige Male am Himmel erblickte und niemals in einer solchen, von allen deutlich erkennbaren, eine so lange Strecke durchlaufenden und so lange Zeit andauernden Bewegung sah. Dass der Stern "ein menschliches Produkt" sein soll, dafür finde ich keine nur irgendwie befriedigende Erklärung. Dass wir die Bewegung infolge Massensuggestion "hinzugedichtet" hatten, wie seinerzeit Prof. Zinner darlegte, dafür finde ich keine Antwort.

Wenn ferner der Satz richtig wäre: "Die Tatsache, dass Tausende das "Sonnenwunder" gesehen haben, drängte mir die Überzeugung auf, dass es sich um eine natürliche Erklärung gehandelt haben muss (Brief vom 15.2.1957, S. 3), dann wäre es auch um das Sonnenwunder von Fatima geschehen, welches von 70.000 Menschen gesehen wurde und von dem der Bischof von Leiria in seinem Hirtenschreiben vom 13. Oktober 1930 schreibt, dass es "etwas vom Wunderbarsten war und den tiefsten Eindruck auf jene gemacht hat, die das Glück hatten, ihm beizuwohnen. Dieses Phänomen, das keine Sternwarte registrierte und das demnach nicht natürlich war, wurde beobachtet von Personen aller Berufe und sozialen Schichten, von Gläubigen und Ungläubigen, von Journalisten der führenden portugiesischen Tageszeitungen und selbst von Leuten, die kilometerweit entfernt waren, ein Umstand, der jede Erklärung einer Massensuggestion unmöglich macht." "30 bis 40 Kilometer Entfernung von Fatima sind diese Erscheinungen an der Sonne wahrgenommen worden." (J. Wegener: Fatima. Geheimnisse, Wunder und Gnaden, 4. Auflage, 1949, S. 52) Herr Pfarrer Bauer von Burk bei Forchheim berichtete mir, dass er die Sternwarte von Bamberg seinerzeit angerufen habe, die ihm antwortete, dass von ihr an diesem Tage kein Sonnenstrahl verzeichnet worden wäre, dieselben Aussagen nach Pfarrer Gailer von den Sternwarten zu Nürnberg und Würzburg. In Pinzberg, das ca. 15 bis 20 km östlich von Heroldsbach liegt, soll nach Aussage von Pfarrer Bierfelder das Sonnenphänomen von H. noch gesehen worden sein.

 

Sehr geehrter Herr Professor! Sie finden es ganz unerklärbar, wie mir so scheint, "was die verschiedenen Zeugen in oft krassen Widersprüchen gesagt haben". (Brief vom 15.2.1957, S. 1) Sie schreiben: "Wenn man aber nun die Zeugenaussagen im Einzelnen betrachtet, so stößt man auf eine überraschend geringe Übereinstimmung der gemachten Beobachtungen." (Gutachten, S. 2) Hierzu möchte ich bemerken: Im Wesen stimmen die meisten Zeugen doch darin überein, dass die Sonne in einer außerordentlichen Schnelligkeit rotierte und dabei eine herrliche Farbenpracht entwickelte, wobei alle Zuschauer eine Viertelstunde lang – also die ganze Dauer der Rotation – ohne im geringsten geblendet zu werden, diesen Vorgang beobachten konnten, und dass dieses außergewöhnliche Naturphänomen auf alle einen erschütternden Eindruck machte. Ich lege Ihnen von den zahlreichen Berichten einige bei, die das deutlich dartun. Es sind eidesstattliche Erklärungen.

Wenn Unterschiede sich dann in den übrigen Aussagen finden, so sind diese nach meiner Überzeugung ganz gut erklärbar. Das Sonnenphänomen hat die Zuschauer derart ergriffen, dass keiner wohl mehr ganz genau die Reihenfolge oder auch nur das Nähere des Farbenwechsels in seinen Einzelheiten schildern kann, umso weniger jetzt nach 7 Jahren. Ich selbst kann es nicht, da mich die gewaltige Rotation und die Pracht des Farbenspiels dauernd im Banne hielt, dass man die genaue Aufeinanderfolge der Farben oder die Einzelheiten, z. B. wann oder wie zuerst die Drehung nach rechts oder links erfolgte usw., nicht sagen kann. Anbei bitte ich hier eine Aussage über mich richtigstellen zu dürfen, nämlich: "Ein Zeuge (Walz) gab, um die Geschwindigkeit der Drehung zu demonstrieren, einen anschaulichen Vergleich mit dem Schwungrad eines Motors seiner Kreissäge." Der Motor hat kein Schwungrad, sondern ich verglich die Schnelligkeit der Rotation der Sonnenscheibe mit der Schnelligkeit meines Kreissägeblattes (Scheibe), das sich so schnell dreht, wenn es vom Motor getrieben wird, der in seiner größten Tourengeschwindigkeit läuft, und das ist der Fall, wenn Kreissäge und Motor den von mir imitierten Ton von sich geben. Wenn ich bei meinem ersten Standort am Birkenwald aussagte: "Ich war wie geblendet", so glaube ich, Ihnen bei unserer Besprechung in Forchheim am 5.2.1957 schon die nähere Erklärung gegeben zu haben. Ich war so erschrocken, durch die auf uns zukommende, immer größer werdende Sonne, dass ich unwillkürlich, wie sonst bei normalem Sehen in die Sonne, glaubte, ich müsse sofort geblendet werden.

Diese Meinung drängte sich ganz natürlich wie von selbst auf infolge der sonst normalen Einwirkung der Sonne beim Hineinsehen ohne Schutz, und dies umso mehr bei der auf uns zukommenden, immer größer werdenden Sonne! In Wirklichkeit war ich nicht geblendet. Ich erinnere mich genau, dass ich auch da keinerlei Schmerzen in den Augen hatte. Wie naheliegend diese Meinung da war, zeigt der Bericht eines anderen Augenzeugen, den ich hier anführen will: "Mir fiel die ungewöhnliche Größe der Sonne auf. Ich wischte fest meine Augen aus, weil ich meinte, mir flimmern nur die Augen so und ich sei wohl geblendet. Aber das war nicht der Fall. Mir taten die Augen nicht im geringsten weh. Ich könnte ungehindert in die Sonne schauen." (Olga Konstantin, Neumarkt-Oberpfalz, seit 1935 verheiratet, Mutter von zwei Kindern. Vater ist Fahrlehrer, beeideter Bericht vom 9. Mai 1952 über das Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949, S. 1)

Wenn einige Zeugen, besonders die Seherkinder, aber auch viele Erwachsene, wie mir eidesstattliche Berichte vorliegen, in oder vor der sich drehenden Sonne die Muttergottes sahen, mit dem Jesuskind, andere ein J H S oder ein Kreuz usw., so wird man an das Sonnenwunder von Fatima erinnert, wo die Kinder auch Ähnliches berichteten, die aber auch in verschiedener Weise es schauten. Diese verschiedenartige und auch verschiedengradige Schau findet eine befriedigende Lösung bei der Annahme eines mystischen Phänomens. Diese Meinung äußerten Sie, sehr verehrter Herr Professor, soweit ich mich erinnere, auch draußen in Forchheim mir gegenüber auf die Frage: Was das Sonnenphänomen nach Ihrer persönlichen Meinung denn sei, wenn es sich nicht natürlich erklären lasse? "Sie hielten es, für ein mystisches Phänomen, seien aber dafür nicht zuständig, sondern nur für den naturwissenschaftlichen Bericht."

Die Entscheidung auf theologischem Gebiet müssen wir gewiss der Kirche überlassen, aber ich möchte hier betonen, dass die Schwierigkeiten schwinden und sich erklären lassen, wenn man ein mystisches Phänomen wie in Fatima annehmen würde. Dann erklärt sich ganz gut die verschiedenartige und verschiedengradige Wahrnehmung desselben mystischen Phänomens, da nach der Lehre der Theologie diese Gnaden charismatische Gnaden sind, welche Gott in verschiedener Weise, selbst Sündern mitteilen kann, da diese Gnade zum Heile anderer verliehen werden, z. B. in H. wäre der Zweck: Aufforderung zu Gebet und Buße, um drohendes Unheil von der Menschheit abzuwenden. (Nach den Visionsberichten der Kinder.)

Herr Professor schreiben ja selbst so überzeugend, dem man nur beipflichten möchte: Diese ganzen so widerspruchsvollen Zeugenaussagen beweisen an sich schon zur Genüge, dass es sich, jedenfalls in der angegebenen Form (man denke nur an die verschiedenen Angaben bzgl. "Muttergottes, J H S, Kreuz" in oder an der Sonne!) um kein bekanntes optisches Phänomen der Atmosphäre gehandelt haben kann. So sehen die Berichte über einen natürlichen Vorgang nicht aus! Man kann im einzelnen wissenschaftlich nachweisen, dass viele Angaben mit den physikalischen Voraussetzungen nicht in Einklang sind." (Gutachten vom 4./5. Februar 1957, S. 3 f.) Dass diese Vorgänge nicht im Auge der Beobachter selbst liegen, weil sie ungeschützt in die Sonne sahen, das glaube ich auf Grund meiner eigenen Beobachtungen und aller mir so zahlreich vorliegenden eidesstattlichen Erklärungen mit Bestimmtheit behaupten zu können, die alle dahin einig sind, dass man ohne jede Schmerzempfindung, sogar lieblich und wohltuend wirkend, andauernd, also zweimal je eine Viertelstunde lang in die rotierende Sonne sehen konnte, und nachher wieder völlig normal sah.

Dass aber auch in Fatima, wo die Visionen als übernatürlich anerkannt und kirchlich approbiert sind, auch von Rom (Papst Pius XII. 1942), die drei Seherkinder die Visionen verschiedenartig und verschiedengradig geschaut haben – auch bzgl. des Sonnenwunders, möchte ich hier zur Erläuterung geben. Von den drei Kindern hat Lucia allein die Erscheinung gesehen, gehört und mit ihr gesprochen. Hyazintha hingegen sah die Erscheinungen und hörte sie reden, sprach aber nicht mit ihr. Franz hingegen sah nur die Erscheinung, hörte sie nicht reden und sprach auch nicht mit ihr. (Vgl. L. Fischer: Die Botschaft unserer lieben Frau von Fatima; Bamberg 1937.) Desgleichen machten die drei Kinder bzgl. derselben Erscheinung am 13.10.1917 (Sonnenwunder) ganz verschiedene Aussagen (Siehe Walz: Die Visionen von Heroldsbach-Thurn im Lichte der Originalberichte der Visionskinder und Augenzeugen, maschinengeschrieben, 1950, S. 20ff.)

a) Lucia sieht zuerst auf der Steineiche die Mütter Gottes wie sonst, dann neben der Sonne die Muttergottes und dazu noch den hl. Josef und das Jesuskind auf dem Arm des hl. Josef. Dann sah Lucia allein Unseren Herrn, wie er auch das Volk segnete, nachdem sah sie Unsere Liebe Frau von den Schmerzen und am Schlusse Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel. (L. Fischer, Die Botschaft von Fatima, S. 164f.) Die Muttergottes hatte weißes Kleid und blauen Mantel, das Jesuskind und der hl. Josef hatten rosafarbenes Kleid. (S, 164ff)

b) Hyazintha sah neben der Sonne die Muttergottes, das Jesuskind und den hl. Josef, nicht aber Unsere Liebe Frau von den Schmerzen und nicht Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel. Das Jesuskind stand auf den Füßen neben dem hl. Josef (nicht auf dem Arm des hl. Josef, wie bei Lucia!), reichte bis zum Gürtel des hl. Josef (S. 169). Die Muttergottes auf der Steineiche hatte nach Hyazintha weißes Kleid und weißen Mantel (nach Lucia blauen Mantel!), die Muttergottes neben der Sonne hatte weißes Kleid und blauen Mantel (S. 190).

c) Franz sieht die Muttergottes nur "weiß gekleidet" neben der Sonne und dem hl. Josef, und das Jesuskind neben der Sonne. Das Jesuskind stand an der Seite des hl. Josef. (Wie bei Hyazintha, im Gegensatz zu Lucia, S. 170.) Franz sieht auch nicht Unsern Herrn und nicht Unsere Liebe Frau von den Schmerzen oder vom Berge Karmel. (Vgl. S. 185f) Franz hört die Erscheinung nicht sprechen und spricht auch nicht mit ihr. (Vgl. Wegener, Fatima. Geheimnisse, Wunder und Gnaden, 1949, S. 54.) Die Begnadigung der Kinder ist also eine verschiedenartige und verschiedengradige. Es sind Visionen, die in der Natur sich abspielen, aber übernatürlich gewirkt sind, anders zu beurteilen als reine Naturobjekte, welche in ihrem Geschehen nach den Naturgesetzen sich abspielen.

Sehr geehrter Herr Professor! Nehmen Sie bitte mir diese meine Ausführungen, die nach eingehenden Studien und nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt sind, nicht übel. Sie wollen auch nur der Wahrheit dienen. Mit nochmaligem herzlichen Dank für all Ihre Bemühungen in der vorliegenden Frage und mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung.

Ihr ergebenster Prof. Dr. J. B. Walz

 

Den obigen Darlegungen schließe ich mich als Augenzeuge vollinhaltlich an:

Kleinziegenfeld, 13. März 1957
J. Gailer, Pfarrer

 

Burk bei Forchheim Ofr.
18. März 1957
Bauer, Pfarrer

Sonnenwunder am 8. Dezember 1949, von Johann Brädl, Neumarkt, Diözese Eichstätt

Eidliche Aussage von Johann Bradl, geboren am 23. August 1905 zu Heng, Expositur, Diözese Eichstätt. Verheiratet seit 1928, Vater von acht Kindern, darunter mein Töchterchen Rosa, geboren am 21. Juni 1939, das zu den sogenannten Seherkindern von Heroldsbach gezählt wird. Dies betrachte ich als größte, unverdiente Gnade des lieben Gottes, dass er eines meiner Kinder zu dieser Auszeichnung erhoben hat.

Ich war zum ersten Mal in Heroldsbach am 23. Oktober 1949. Damals sah mein zehnjähriges Töchterchen zum ersten Mal die liebe Muttergottes. Zum 8. Dezember weilte ich zum fünften Mal dort. Ich betete die Prozession zum Birkenwäldchen hinunter mit, welche zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr unter Leitung des Hochw. Herrn Ortspfarrers Gailer abgehalten wurde. Ich befand mich bereits im Walde bei der hölzernen Grotte, die dort errichtet ist, wo die Kinder die Muttergottes immer über den Birkenbäumen sehen. Durch laute Rufe der Leute: "Die Sonne, die Sonne", wurde ich auf die Sonne aufmerksam. Ich wusste zunächst noch nicht, was es mit dieser sein sollte. Ich dachte mir dann: "Nun muss ich doch auch hinausgehen und schauen, was da los sein sollte." Als ich auf das offene Feld kam und gegen den Himmel blickte, sah ich in der Höhe von nur 100 Meter eine rote sonnenartige Scheibe von eineinhalb Meter Durchmesser. Sie drehte sich mit großer Geschwindigkeit um sich, selbst und nahm nacheinander die verschiedensten Farben an: rot, blau, grün; besonders das Gelb war so schön. Diese Sonne flimmerte ganz grell, blendete aber nicht. Man könnte ruhig ohne jeden Schmerz in sie schauen. Das Rotieren setzte öfters aus. und fing von neuem immer wieder an. Diese eigentümliche Sonne kam ganz nahe auf uns zu, bis auf 50 bis 60 Meter, so dass die Leute ganz außer sich gerieten und verwirrt wurden. Hunderte und Tausende warfen sich auf den Boden, obwohl es schmutzig war, und schrien vor Angst laut auf. Sie glaubten, die Sonne falle ganz auf sie herunter und töte sie alle. Es ging alles durcheinander und die Menschen schrieen vor Aufregung und Todesangst: "Muttergottes, hilf!" Andere weinten und beteten laut. Die Tatsache, dass Tausende aufschrieen, davonliefen, sich auf den Boden warfen, lässt den Gedanken an eine Suggestion, dass alles nur Einbildung einzelner war und die Masse suggeriert worden wäre, gar nicht aufkommen. Die Sonne schwebte dann wieder zurück, wurde etwas kleiner und blasser. Dann aber kam sie wieder näher, wurde größer und die Farben wurden wieder lebendiger und deutlicher.

Nach meiner heutigen Schätzung dauerte das ganze Sonnenereignis, soweit ich es beobachten konnte, etwa 20 Minuten. Ich war vier Jahre im Krieg, auch in Russland, habe Bomben und Granatenhagel oft über mich ergehen lassen müssen. Ich habe im ganzen Krieg nie Leute so um Hilfe rufen und schreien hören, wie damals in Heroldsbach. Gleich anschließend an das Sonnenwunder sah ich hoch über dem Wald rote und gelbe Kugeln von 50 cm Durchmesser. Diese Kugeln waren nicht bei der Sonne, sondern mehr in entgegengesetzter Richtung. Ich schaute sie 10 bis 15 Minuten lang.

Ich darf, im Bewusstsein meiner Unwürdigkeit bemerken, dass damals zur nämlichen Stunde mein zehnjähriges Töchterchen Rosa in dieser merkwürdigen Sonne die liebe Muttergottes deutlich, klar und lange gesehen hat. Ich selbst sah die Muttergottes nicht. Wohl aber schaute ich in dieser Sönne, schattenhafte Umrisse einer größeren Person und neben ihr zwei kleinere. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott dem Allwissenden.

Heng, den 23. April 1952
gez. Johann Bradl

 

Sonnenwunder am 8. Dezember 1949, von Johann Bradl, Neumarkt, Diözese Eichstätt

Johann Bradl, geboren am 4. November 1941 zu Heng. Jüngster Bruder des Seherkindes Rosa Bradl. Ich war mit meinen Eltern und meiner kleinen Schwester Rosa am 8.12.1949 in Heroldsbach. Ich betete zuerst mit dem Vater am Hügel, dann ging ich mit ihm in der Prozession zum Wald hinunter. Der Herr Pfarrer Gailer hatte verkündet: "Jetzt beten wir einen Rosenkranz auf dem Berg, dann einen auf dem Weg zum Wald hinunter, dann nochmals einen, wenn wir auf dem Hügel droben sind."

Als ich mit dem Vater schon im Walde bei der Grotte war, da schrieen die Leute draußen auf dem Acker. Dann ging ich mit dem Vater auch hinaus und schaute zur Sonne. Da sah ich die Sonne so groß! Sie drehte sieh und verfärbte sich. Wie ich sah, dass sie so nahe herkam, habe ich mich vor Angst auf den Boden hingelegt, zwischen die Furchen des Kartoffelackers. Ich dachte mir: "Die Sonne kommt jetzt auf uns herunter – dann sind wir alle tot." Die Fahnenträger haben ihre Fahnen weggeworfen und sind davon. Die Leute lagen links und rechts von mir wie Soldaten reihenweise in den Furchen des Ackers. Hie und da schaute ich dazwischen, wieder zu dieser Sonne hinauf. Erst als die Leute nicht mehr so schrieen, bin ich wieder aufgestanden, habe aber noch immer gezittert vor Angst.

Ich habe einmal auch die Muttergottes selbst gesehen, am 8.12.1949, etwa zehn Minuten lang. Sie stand in Lebensgröße über dem Birkenwald. Sie hatte eine Krone auf dem Haupte und auf dem Arm das liebe Jesuskind. Sie war ganz in Weiß gekleidet. Nach dem Sonnenwunder sah ich noch viele leuchtende Kugeln über dem Wald. Das habe ich gesehen und das lasse ich mir nicht abstreiten.

Heng, 23. April 1952
gez. Johann Bradl

 

Sonnenwunder am 8. Dezember 1949, von Veronika Bradl, Neumarkt, Diözese Eichstätt

Mutter des Seherkindes Rosa Bradl, geboren am 5. November 1908 zu Rengersricht, Pfarrei Seligenpörten, Diözese Eichstätt; seit 1928 verheiratet, Mutter von acht Kindern. Ich war zum ersten Mal in Heroldsbach am 23. Oktober 1949. Damals war auch mein Töchterchen Rosa, geboren am 21. Juni 1939, zum ersten Mal mit mir in Heroldsbach und sah sogleich die Muttergottes über dem Birkenwäldchen, genau dort, und genau so, wie die Heroldsbacher Kinder sie sahen. Mein Kind war aber zuvor nie mit den Seherkindern von Heroldsbach irgendwie zusammengekommen:

Am 8. Dezember 1949 war ich zum sechsten Male in Heroldsbach und betete mit den Leuten auf dem Erscheinungshügel den Rosenkranz. Es war um 15.00 Uhr nachmittags. Der Hochw. Herr Pfarrer Gailer, der damals noch auf den Berg durfte, gab bekannt, dass drei Rosenkränze gebetet werden, einer auf dem Hügel, der zweite in einer Prozession zum Wald, der dritte wieder auf dem Hügel. Nach dem ersten Rosenkranz ging ich mit der Prozession zur hölzernen Grotte am Birkenwäldchen hinunter. Als ich dort im Wald betete, hörte ich die Leute draußen rufen: "Schaut in die Sonne!" Dann sind wir auch aus dem Walde gegangen und haben gegen den Himmel geschaut. Schon als ich noch im Walde stand, sah ich lange Streifen und Strahlen von draußen her auf die Grotte hergehen, wo ich betete.

Als ich aufs freie Feld kam, sah ich eine große, rote Sonne – wie eine ganz große Kugel, so groß wie unser Tisch. (NB! ein großer, etwa 1,50 Meter langer Bauerntisch.) Diese Sonne drehte sich schnell um sich selbst. Sie färbte sich nacheinander in allen Farben: blau, rot, gelb, grün. Ich sah in dieser Sonne groß und deutlich die drei Buchstaben: I H S, hellstrahlend in grüner Farbe. Der Buchstabe H stand höher als die beiden anderen. Ich sah auch, wie diese Sonne heftig auf und nieder zuckte. Dann stand sie wieder still, um dann von neuem anzufangen sieh zu drehen, zu zittern, zu zucken und sich zu verfärben. Diese Sonne hat mich aber gar nicht geblendet. Sie spaltete sich auch zuckend auseinander, so dass ich in der Mitte einen etwas dunkleren Spalt sehen konnte. Was das war, weiß ich nicht. Ich war ganz erschüttert, konnte keine weiteren Worte hervorbringen als nur beten: "Muttergottes, hilf doch uns!"

Mein Töchterchen Rosa, das neben mir stand, sah in dieser Sonne die liebe Muttergottes, groß und schön. Sie rief mir immer zu: "Ja, Mutter, siehst du jetzt die Muttergottes noch nicht; so groß steht sie da und so nah!" Aber ich musste ihr immer sagen: "Ich sehe sie nicht, ich sehe sie halt nicht!" Diese Sonnenerscheinung machte einen solchen Eindruck auf mich, dass ich mir dachte: "Jetzt kommen wir nicht mehr heim; da kommen wir nicht mehr lebendig von dieser Stelle. Jetzt geht die Welt unter, und geht alles mit hinunter." Ich dachte mir: "Das muss man überall auf der Welt, gesehen haben. Jetzt kommt das Ende der Welt."

Ich dachte mir auch nicht, dass dies ein Wunder sein könnte, sondern meinte, dass man dies überall sehe. Erst als ich nach Beendigung dieser wunderbaren Sache wieder auf den Erscheinungsberg gegangen war und dort auf Wünsch eines Hochwürdigen Herrn Professors Walz mein Töchterchen die Muttergottes fragte: "Muttergottes, hast du dies als Wunder geschickt?" erst da kam ich darauf, dass dies ein Wunder war. Die liebe Muttergottes antwortete meinem Kinde: "Dies Zeichen habe ich geschickt, dass es die Ungläubigen auch glauben."

Wie lange diese Sonnenerscheinung gedauert hat, kann ich nicht genau sagen, da ich keine Uhr hatte und man auch gar nicht auf die Zeit achtete. Es war aber sicher eine gute Viertelstunde, dass ich es sah. Nach der Sonnengeschichte sah ich noch über dem Birkenwald neun große fast rote und gelbe Kugeln. Sie hielten sich leicht bewegt immer in derselben Höhe. Ich sah sie vielleicht zehn Minuten lang. Dann waren sie plötzlich verschwunden.

Nach den ganzen Ereignissen dachte ich mir: "Das muss man überall gesehen haben, das müssen auch die Bamberger Herren gesehen haben. Jetzt können sie nicht mehr zweifeln." – Ich kann heute noch nicht begreifen, dass diese nichts gesehen haben und dass man dieses so klare, deutliche und lange sichtbare Zeichen uns jetzt gar wegleugnen will. – Ich lebe als Bauersfrau früh und mittags und spät unter der Sonne und weiß doch, was eine natürlich schöne Sonne ist, und was dies war. Kein Vergleich. Sie war ja auch so nahe da. Dieses Leuchten, dieses Rollen und Drehen und Spalten, und doch nicht Blenden. Ich beeide die Wahrheit meiner Worte vor Gott und seiner heiligsten Mutter.

Heng, 23. April 1952
gez. Veronika Bradl

 

Um die Unauslöschlichkeit der gehabten Eindrücke zu bestätigen, mit der das größte Erlebnis in den Seelen der Augen- und Ohrenzeugen sich festsetzte, sei noch ein letztes Dokument angeführt, das ich heute, nach sechseinhalb Jahren erst aufgenommen habe. Es lautet:

Das Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949

Ich, Katharina Windfelder, Haushälterin i. R., geboren 8. Februar 1893, wohnhaft in Bamberg, Friedrichstr. 12, bezeuge vor Herrn Geistlichen Rat Johannes Maria Heer, Pfr. i. R., unter eidesstattlicher Versicherung folgendes Erlebnis, das sich mir so tief eingeprägt hat, dass ich es immer klar vor Augen habe, wenn ich daran denke, gleich als ob ich es gestern erst erlebt hätte:

Ich war am Feste Mariä-Empfängnis 1949 nachmittags um 15.00 Uhr auf dem Erscheinungsberg in Heroldsbach, während der freudenreiche Rosenkranz unter Leitung des Pfarrers Gailer gebetet wurde. Es nahmen Tausende von Menschen an der Andacht teil. Ich stand mit dem Gesicht zum Dorf, mit dem Rücken zum Wald gekehrt in der Nähe des Wagens unterhalb der Kapelle. Der Himmel war bleischwer mit Wolken verhängt, wie wenn es jeden Augenblick regnen könnte, es war ein ganz düsterer Tag. Auf einmal hatte ich das Gefühl, als ob die Sonne ganz plötzlich heiß wie im Hochsommer am Himmel stände und ich dachte mir: "Das ist ja ganz unnatürlich jetzt im Dezember." Ich fühlte eine solche Wärme, dass ich den Pelz und Mantel aufmachen musste und staunte, dass die Sonne plötzlich so heiß aus den düsteren Wolken hervorbrechen konnte. An ein Wunder aber habe ich nicht gedacht, ich hielt es nur für eine ungewöhnliche Naturerscheinung. Ob ich mich dabei umgeschaut habe nach der Sonne, kann ich nicht mehr sagen, es wäre aber möglich.

Nach Beendigung des Rosenkranzes ordnete Pfarrer Gailer eine Prozession zum Birkenwald an, bei welcher der schmerzhafte Rosenkranz gebetet werden sollte. Als ich etwa die Hälfte des Weges betend zurückgelegt hatte, enstand bei den vorausgehenden Prozessionsteilnehmern eine Bewegung: Sie drehten sich um und riefen laut: "Die dahinten sehen doch etwas, wenn wir nur auch droben geblieben wären!" Um besser sehen zu können, gingen sie gegen den Berg zu ein Stück zurück; das Rosenkranzgebet hörte auf und, die Leute zerstreuten sich in die Felder. Die Menschen schrien durcheinander und alles schaute zur Sonne. Auch ich war sprachlos von dem, was ich nun sah. Die Sonne wirbelte durcheinander, als ob sie zerplatzen wollte, wie wenn jemand hineinschlüge, als ob sie aus sich selber heraus wollte.

Dann wurde sie ruhig und so flach wie eine Hostie und begann sich rasend zu drehen, einmal nach rechts und einmal nach links, meiner Schätzung nach 2 bis 3 Minuten. Dann nahm sie wieder die zitternde, wirbelnde Form an wie vorher. Ich sah auch von der Sonne herrliche Farbenstrahlen ausgehen: rot und blau und gelb; das Gelb sprudelte empor wie ein Springbrunnen, es war ein entzückender Anblick. Ich glaubte auch in der Sonne etwas wie ein dunkles Wolkengebilde zu sehen, ich dachte mir "wie undeutliche Umrisse von Mutter und Kind" und sagte das auch zu meiner Umgebung. Ich bedauerte, dass ich es nicht klarer sehen konnte. Dann war Ruhe. Tief ergriffen setzten wir unseren Prozessionsweg fort, von einem ordentlichen Gebet war aber keine Rede mehr, die Leute waren zu gewaltig erschüttert und mussten sich aussprechen.

Inzwischen war ich am Birkenwäldaltärchen angekommen. Dort kniete Pfarrer Gailer und betete ein Muttergottesgebet vor. Auf einmal fingen die Leute wieder das Schreien an und zerstreuten sich vom Wald wegeilend in die Felder und der Geistliche folgte ihnen, ebenso auch ich. Ich sah die Baumstämme unter der Sonne im blutroten Licht. Ich trat etwas seitwärts, um über den Wald hinweg sehen zu können, und sah die Sonne wieder erregt, wie wenn sie explodieren wollte, und wieder rotierend und farbige Strahlen werfend, wie vorher. Ein Herr reichte mir sein Fernrohr und ich konnte deutlich die Bewegung in der Sonne sehen wie aufgerührte, sprudelnde Wasserwogen. Über dem Birkenwäldchen erschienen große, farbige Kugeln, die in den Wald herunterschwebten. Ich habe sie nicht weiter betrachtet, weil das Spannendste die Sonne war. Wir warteten, bis alles vorüber war. Dann wurde das Lied angestimmt: "Sei gegrüßt, o Jungfrau rein!", das wir mit höchster Begeisterung weitersangen, bis wir wieder oben am Berg angelangt waren, wo inzwischen die Seherkinder mit den beiden Geistlichen (Pfarrer Gailer und Dr. Walz) sich bereits eingefunden hatten.

Mit Spannung erwartete die nach Tausenden zählende Volksmenge, was nun die beiden Priester zu dem Ereignis sagen würden. Tief ergriffen hielt Pfarrer Gailer eine mir unvergessliche kurze Ansprache: "Was ihr heute erlebt habt, ist eine große Gnade von unserem Herrgott und seiner hl. Mutter, die ihr im Leben nie vergessen werdet!" Diesen Satz hab ich mir besonders mit tiefer Rührung gemerkt. Er sagte es so ernst und feierlich, dass es mir als eine Bestätigung unserer innersten Gefühle erklang. Dann schilderte Prof. Dr. Walz noch, was die Seherkinder in der Sönne geschaut hatten. Hierauf stimmt zum Schluss Pfarrer Gailer das Te Deum an. Noch nie ist – das glaube ich bestimmt, wenigstens bei uns in Deuschland – das: "Großer Gott, wir loben Dich!" – mit solcher Andacht und Begeisterung gesungen worden wie am 8. Dezember 1949 auf dem Erscheinungsberg in Heroldsbach. Ob der vom Anfang geplante dritte (glorreiche) Rosenkranz auf dem Rückweg gebetet wurde, kann ich nicht sagen. Wir waren alle zutiefst ergriffen von dem Erlebten, so dass wir aufs Beten vergaßen.

Auf dem Heimweg konnten wir vor Freude von nichts anderem reden als von dem "großen Sonnenwunder". Ich äußerte in meiner Begeisterung: "Ich mache das ganze Bamberg rebellisch, wenn ich heimkomme." Ich ging erst in die Sankt Martinskirche und sagte es leise hinten den zur Fatima-Andacht versammelten Gläubigen. Nach Schluss des Gebetes erzählte ich es vor der Kirchtüre und auf der Straße, ging dann zu Verwandten und Bekannten und weckte sie sogar im Schlafe. Die folgenden Tage aß und trank ich kaum, ich ließ das Essen stehen und sang von früh bis nachts Muttergotteslieder, ich konnte mir nicht anders helfen.

Ich entschuldigte mich bei meinen Mitbewohnern, dass ich den ganzen Tag sang, weil ich fürchtete, ihnen lästig zu werden. Ich hatte tagelang eine solche innere Freude, dass ich nicht anders konnte. Bis heute ist mir die Tiefe dieses Eindrucks lebendig geblieben. Heute, nach sechseinhalb Jahren, ist er mir ganz frisch und lebendig, als ob er meinem Gehirn eingebrannt wäre. Ich glaube nicht, dass ich dieses gewaltige Erlebnis, auch wenn ich alt und gebrechlich würde, je vergessen würde. Ich halte es nach wie vor für eine der größten Gnaden meines Lebens. Ich bezeuge vor Gott, dem Allmächtigen, dass ich nach bestem Willen und Wissen die Wahrheit zu sagen bereit war.

Bamberg, 11. Juni 1956
gez. Katharina Windfelder

 

Siegsdorf, 13. Juni 1951

Eidesstattliche Erklärung

Ich war am 8. Dezember 1949 zum ersten Mal in Heroldsbach, da ich zufällig in der Nähe von Bamberg zu Besuch weilte. Ich wollte nur den Ort kennenlernen, wo im Oktober die Muttergottes erschienen sei. Was ich bisher darüber erfahren hatte, wusste ich nur aus der Zeitung. Ich staunte über die Menschenmassen und den von mir erlebten Gebetssturm der Gläubigen. Ich schätzte deren Zahl auf rund 10.000.

Der hl. Ernst und die tiefgläubige Frömmigkeit der Männer und Frauen, Jünglinge und Mädchen erschütterten mich. Um 15.00 Uhr nachmittags formierte sich auf Aufforderung des Herrn Pfarrer Gailer eine Prozession, die in Achterreihen (oder waren es mehr) von der Höhe des Hügels, nach links ausbiegend, zur Erscheinungsstätte am Rand des Birkenwäldchens zog. Dort stand ein kleiner Altar. Da mir alles so neu war und ich niemand kannte, hatte ich mich nicht in die Prozession eingereiht, sondern war mehr als Beobachter am Waldrand, von diesem etwa 150 Meter entfernt, stehen geblieben. Ich hatte von diesem Standort einen völlig freien Überblick.

Eben war die Spitze der Prozession am Altar am Waldrand angelangt, da geschah etwas völlig Überraschendes und mir zunächst Unerklärliches. Musik, Gesang und Gebet verstummten. Die bisher wohlgeordnete Prozession fiel aus einander und löste,sich in einzelne Gruppen auf. Alles schaute und zeigte zur Sonne und einer machte den anderen auf die Sonne aufmerksam. Es mochte 15.30 Uhr sein. Die Sonne war noch kurz zuvor von dem Ende einer im Westen stehenden, langgestreckten Wolkenbank verdeckt gewesen. Diese zog sich ganz plötzlich gegen Norden zurück und gab die Sonne frei. Die Sonne stand, entsprechend der Jahreszeit, schon ziemlich tief am süd-westlichen Himmel, nur wenig über dem westlichen Waldeck. Obwohl die Sonne ganz frei am Himmel stand, konnte ich ohne jede Blendung der Augen hineinschauen. Es war mir, als ob ein feiner grauer Schleier das ermöglichte. Die Sonne kam mir größer vor. Ein in allen Regenbogenfarben schillernder Strahlenkranz umgab sie.

Da ich allein stand, betrachtete ich dieses seltene Naturschauspiel zunächst ganz nüchtern und ohne jeden Gedanken an ein Wunder. Ich hörte wohl von andern in der Nähe beobachtenden Leuten den Ausruf: Die Sonne dreht sich, ich meinte es auch zu sehen, kann es aber nicht bestimmt behaupten. Umsomehr fiel mir ein hellglänzender, ruhig strahlender Stern auf, den ich von meinem erhöhten Standort sehr genau beobachten konnte – am hellichten Tage ein Stern von der Größe und Leuchtkraft der Venus am südlichen Himmel, das war seltsam! Er näherte sich von Osten her der Erscheinungsstelle und blieb genau über dem Altar am Waldrand stehen. Dort stand er etwa eine Viertelstunde. Dann zog er langsam gegen Westen und verschwand in der Sonne.

Noch ein Drittes fiel mir auf. Vom oberen und unteren Sonnenrand zogen zwei breite, weiße Lichtbänder, parallel laufend, nach Osten zur Erscheinungsstelle über den Birken und endete genau über dem Altärchen. Gerade diese auf fallenden Lichtstreifen konnte ich längere Zeit beobachten und nun dämmerte es in mir auf, dreifach, durch Sonne, Stern und Lichtbänder bezeugte die Muttergottes die Wahrheit ihrer Erscheinung und gab genau die Stelle an, wo die Kinder sie über dem Birkenwald sahen, Sollte die Himmelsmutter nicht ein Wunder gewirkt haben?

Als sich die anwesenden Priester und die Menge wieder auf dem Hügel versammelten, und die Seherkinder durch den Mund eines Priesters (Hochschulprofessor Walz) bekannt machten, sie hätten die Muttergottes in der Sonne gesehen und dann über dem Birkenwald, und eines der Kinder die Frage an die Erscheinung richtete, ob das Geschaute ein Zeichen von ihr sei: da wunderte ich mich nicht mehr, als die Muttergottes mit ja antwortete und hinzufügte, sie habe dieses Wunder gewirkt, damit auch die Ungläubigen an sie glauben könnten.

Ich selbst war gläubig geworden. Für mich waren das Sonnenwunder, der Stern und die Lichtbänder ein überzeugender Beweis von der Wahrheit, Echtheit und Übernatürlichkeit der Erscheinungen. Und diese Überzeugung ist mir durch drei weitere Besuche in Heroldsbach am 21. November und am 8. Dezember 1950, sowie am 26./27. Mai 1951 zur unwandelbaren Gewissheit geworden, erlebte ich doch am 8. Dezember 1950 in nächster Nähe die Heilung einer Besessenen ohne Priester. Dies erkläre ich der Wahrheit gemäß an Eidesstatt.

gez. Dr. E. V., Oberstudienrat i. R., S./Obb.
Wahrheitsgemäße Abschrift bezeugt:
Pettstadt, 24. Juni 1951
Kath. Pfarramt Pettstadt
gez. Franz Weber (Pfarrer)

 

Bericht: Antonia Leitner

Fräulein Antonia Leitner, geboren am 12. April 1888 in Amberg, seit 1914 Lehrerin an der Volksschule in Pilsach b. Neumarkt/Öpf. Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Heroldsbach. Ich war am 8. Dezember 1950 nach Heroldsbach gefahren, nur in der Absicht, dort auf dem Berg zu beten. Ich war mit vielen anderen um 14.00 Uhr oder 14.30 Uhr hingekommen. Ich stand unter der Menge und achtete auf niemanden und nichts. Ich war für mich allein unter den Tausenden. Auf einmal – es mochte zwischen 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr gewesen sein – vernahm ich ein unheimlich tönendes Gerassel und Wagenrollen und ein furchtbares Krachen. Erschreckt und voll Furcht verließ ich meinen Standort und eilte an eine Stelle, von wo ich weite Aussicht hatte. Ich sah nichts. Der Himmel erschien hell. Zwischen weißen, manchmal rosig und gelblich angehauchten Wolken blickte das Blau. Auch im Birkenwald, von woher das Getöse kam, war nichts zu sehen. Der Lärm ließ nach und war plötzlich verklungen. Ich kehrte an meinen früheren Standort zurück und sah betend vor mich hin. Wenn die Menschen vor mir ein wenig auseinandergingen, sah ich einen ganz finsteren Himmel, der in der Ferne wie eine steile schwarzgraue Wand auf der Erde aufzustoßen schien.

Da, plötzlich, sah ich eine lichte Gestalt aus dieser Wand treten, zuerst den Oberkörper. Einen Augenblick war es, als wollte mir das Herz stille stehen. Ich sagte staunend: "Das ist doch die Muttergottes." Da stand Maria ganz vor mir. Die Entfernung kann ich nicht genau angeben, vielleicht 15 Meter, vielleicht auch etwas mehr oder weniger. Ich kann unmöglich schildern, welche Freude und nur Freude mich auf einmal erfüllte. Ich sah die Muttergottes. Eine unsagbare Liebe und Güte strahlte ihr Antlitz, das weiß, zart gerötet und lebendig war. Sie trug eine Krone – nicht ganz schmaler Reif mit feinen Zacken – ich hatte noch nie eine solche gesehen – aus wunderbarem Golde. Das Gewand war von nicht zu schilderndem Weiß und bedeckte die Füße ganz. Der Mantel war vom selben Weiß. Ein lichtes Blau schimmerte durch. Hochgeschlossen ließ er nur die auf der Brust gefalteten, unendlich feinen Hände frei, dass man noch eben das Weiß des Gewandes sehen konnte. Es ging eine strahlende Helle von Maria aus, vom Antlitz, von der ganzen Gestalt. Mich hatte ein Staunen ergriffen, eine unnennbare Freude, ein unsagbares Glück. Und diese Gefühle hielten an, auch als ich die Erscheinung nicht mehr sah.

Ich sah die Muttergottes nur, wenn mein Blick frei auf ihr ruhen konnte, wenn niemand zwischen der Erscheinung und mir stand. Einmal schob ich den Kopf einer vor mir stehenden Person zur Seite, dass ich den Blick wieder frei bekam. Die Zeitdauer kann ich nicht gut angeben, da in dieser Schau das Zeitgefühl aufgehoben war. Ich glaube, nach meiner Schätzung waren es fünf bis 10 Minuten. – Erst als eine Nacht und fast ein Tag vergangen war, begann ich mich zu fragen, und darüber nachzudenken und, mich zu prüfen, ob es wirklich die Muttergottes war, die ich sehen durfte, oder ob es eine Ausgeburt der Phantasie, eine Einbildung war. – Aber immer wieder und immer wieder komme ich zu dem Schluss: "Nein, es kann, es konnte keine Täuschung gewesen sein." Was ich sah und berichte, bin ich jederzeit auch bereit, unter Eid auszusagen.

Pilsach, 20. Januar 1951
gez. Hauptlehrerin a. D., Antonia Leitner

 

Bericht: Antonia Leitner, Pilsach

Pfarramtliches Zeugnis (Kopie)

Frl. Hauptl. Antonia Leitner kenne ich seit meinem Pfarramtsantritt dahier, im Februar 1943. Sie gibt das denkbar beste Beispiel. Sie ist ein Engel der ewigen Anbetung und der Caritas. Sie verschenkt alles und leidet lieber selber Not und Mangel. Jeden Tag besucht sie morgens das hl. Messopfer, täglich empfängt sie die hl. Kommunion, allabendlich hält sie Adoration vor dem Allerheiligsten, sie fehlt bei keiner Nachmittags- oder Abendandacht. Ex Caritate erteilte sie in der 3. und 4. Klasse vorbildlichen Bibelunterricht, wie auch erbaulichen Beicht- und Kommunionunterricht in den Monaten meiner Krankheit. Das Päpstliche Werk der Priesterberufe hat an ihr die aktivste, eifrigste Förderin und Sammlerin. Frl. Hauptl. a. D. steht bei allen Leuten in gutem Leumund. Sie ist eine durchaus glaubwürdige Person. Unmöglich könnte ich oder jemand anders ihr eine Lüge unterschieben.

Pilsach, 15. August 1951
Katholisches Pfarramt Pilsach
gez. Raphael Trost, Pfarrer

 

Sonnenwunder am 8. Dezember 1949, von Olga Konstantin, Neumarkt, Diözese Eichstätt

Frau Olga Konstantin, geb. am 8.11.1912 zu Waldhaus im Fichtelgebirge, seit 1935 verheiratet, Mutter von zwei Kindern; Mann Fahrlehrer in Neumarkt Opf., Regensburger Str. 35. Am 8.12.1949 fuhr mein Mann mit unserem Omnibus Pilger von Neumarkt nach Heroldsbach. Ich begleitete ihn mit den zwei Kindern. Ich betete mit der Prozession zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr vom Erscheinungshügel zum Wald hinunter. Als ich auf halbem Wege war, entstand vorne ein großer Tumult und ich hörte ein lautes Rufen: "Da ist es! da ist es!" Ich blickte zunächst zum Wald. Da war nichts. Dann schaute ich rückwärts, konnte aber auch da nichts sehen. Ich wusste ja auch gar nicht, was eigentlich zu sehen sei. Ich meinte nur für mich, die Muttergottes sei wohl zu sehen. Ich dachte mir: "Wir sind doch auch in Heroldsbach, und wenn die liebe Muttergottes wirklich da ist, müssen wir sie von hier aus auch sehen, denn die 60 Meter bis zur Spitze der Prozession vor dürften da nichts ausmachen. Da hörte ich Leute rufen: "Die Sonne, die Sonne – die Muttergottes steht in der Sonne!"

Da erst schaute ich zur Sonne auf und sah, wie sie sich drehte und die verschiedensten Farben aus ihr herausquollen. Die Muttergottes aber sah ich nicht. Ich sagte: "Ja, ist die Sonne groß!" Mir fiel die ungewöhnliche Größe der Sonne auf. Ich verlor aber dabei nicht die Ruhe. Ich prüfte mich selbst. Ich wischte fest meine Augen aus, weil ich meinte, mir flimmern nur die Augen so und ich sei wohl geblendet. Aber das war nicht der Fall. Obwohl ich von der Sonne absichtlich wegschaute und das Auge auf dem Boden und am grünen Wald ruhen ließ, sah ich, zur Sonne gewendet, genau wieder dasselbe Spiel der Rotation und der Farben. Mir taten auch die Augen nicht im geringsten weh. Ich konnte ungehindert in diese Sonne schauen. Sie drehte sich mit großer Schnelligkeit, gab die feinsten, zartesten Farben von sich. Diese aber waren ganz anders wie etwa bei einem Regenbogen. Das ist gar nicht zu vergleichen. Das kann man gar nicht sagen, wie schön das war. Ich sagte: "Das kommt mir vor wie Fatima." Es hat mich momentan vor Ergriffenheit ganz geschüttelt und gefröstelt.

Außen um die Sonne herum glitzerte und flimmerte es nur so. Dann fühlte ich, wie von der Sonne her ein ganz warmer Luftstrom herkam und mich durchwärmte. Ich sagte zu einer neben mir stehenden Frau: "Merken sie nicht die Wärme, die von der Sonne her zu uns kommt?" – Nach ca. 10 bis 12 Minuten hörte das Rotieren der Sonne auf, sie wurde kleiner und stand wieder in normaler Größe und Ruhe am Himmel. Nach einer Zwischenpause von etwa drei bis fünf Minuten begann die Sonne sich wieder zu drehen, wurde wieder größer und rotierte mit furchtbarer Schnelligkeit. Die Farben kamen so viel und oft heraus: grün, blau, zartes rot. Es war, wie wenn lauter Farbenwölkchen aus dieser Sonne, in die man ruhig schauen konnte, herausgeblasen würden. Dann sah ich plötzlich ein großes J in grüner Schrift in der Sonne stehen. Zugleich hörte ich jemand in der Nähe rufen: "Jetzt kommt die grüne Schrift!" Da schaute ich von der Sonne weg und wollte mit dieser Person sprechen. Als ich dann wieder zur Sonne aufblickte, war die Schrift für mich schon vorbei. Ich habe nur das J gesehen, in zartem Grün. Hätte ich mich von dieser Person nicht ablenken lassen, so hätte ich wohl, wie viele andere Leute, die drei Buchstaben J H S sehen dürfen. Nach 10 bis 12 Minuten ließ das Rotieren der Sonne wieder nach und sie wurde wieder normal groß und ruhig.

Nach einer kurzen Pause von vielleicht fünf Minuten begann sich die Sonne wiederum ein drittes Mal schnell zu drehen und war plötzlich wieder übernormal groß. Es war eine wunderbare Scheibe, zunächst in goldgelber Farbe. Dann aber wurde diese große Sonnenscheibe innerhalb einiger Sekunden wunderbar blau mit einem feinen Silberhauch überzogen. Diese Sonnenscheibe schien keine feurige Kugel mehr zu sein, wie dies die gewöhnliche Sonne ist. Man kann es gar nicht schildern, was dies für ein wunderbares Blau war. Dies sieht man sonst nirgends. Man kann es nicht erzählen, wie es war. Man kann es auch nicht malen. Man hätte einen Farbfilm haben sollen. Und dann wäre es wohl noch nicht gelungen, wie es wirklich war. Am Rande war diese Sonnenscheibe stark silberig und glitzerte und schimmerte ganz unheimlich. Bei den zwei ersten Malen jedoch glitzerte der Rand auffallend golden. Ich war nicht im geringsten geblendet und hatte keinerlei Weh in den Augen.

Ich möchte eigens hervorheben, dass dieses wunderbare Rotieren der Sönne und dies Farbenspiel nicht zu vergleichen sind mit dem scheinbaren Fibrieren und Zucken der Sonne und den Sonnenkugeln, die man zu sehen glaubt, wenn man versucht in die helle Sonne zu schauen. Das ist gar kein Vergleich, das war ganz etwas Anderes. Mich ergriff dieses Sonnenwunder so stark, dass ich die ganze Nacht nichts geschlafen habe und noch lange auf dem Berg betete. Auch daheim angekommen war ich noch lange Zeit im Geiste auf dem Berg von Heroldsbach und von dem Gedanken an das Erlebte durchdrungen. Ich nahm auch die Sache von Heroldsbach von diesem Augenblick ab ganz ernst. Angeben möchte ich noch, dass weder mein Mann noch mein Töchterchen, die ebenfalls mit auf dem Erscheinungsgelände waren – der Mann war mit der Tochter mehr im Wald – dieses Sonnenwunder sahen. Ich beeide die Wahrheit meiner Worte vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt Opf., den 9. Mai 1952
gez. Olga Konstantin

 

Frau Konstantin ist eine nüchtern urteilende Frau, unterstützt ihren Mann eifrig in seinen Autogeschäften, fährt selbst viel mit Personenautos und selbst Lastwagen – sie lässt sich nicht leicht beeinflussen.

Dies bezeugt:
P. Gebhard, M., O.C.D. Neumarkt Opf., Mariahilfberg

 

Bericht über die außerordentlichen Vorgänge am 8.12.1949 am Erscheinungsort in Heroldsbach-Thurn

Wie so viele andere tausend Marienverehrer zog es auch mich wieder an die Stätte, wo wir im Oktobermonat der "Rosenkranzkönigin" huldigten und die Kinder angeblich die Erscheinung der Gottesmutter hatten. Wenn auch damals viele Neugierige und Ungläubige dabei waren, es war doch ein Glaubensbekenntnis ohnegleichen und die Liebe zu Maria. Ich stand der Angelegenheit bis zum 8. Dezember auch ganz "skeptisch" gegenüber und sagte mir – wenn die Erscheinung echt ist – dann muss es sich durch ein übernatürliches Ereignis zeigen! – Dass das Fest "Maria Empfängnis" uns das bestätigen sollte, ahnten wir nicht. Heroldsbach – es lag vorerst gar nicht in "meinem kirchlichen Plan" und doch zog es mich förmlich hinaus! Nicht an den Hügel, wie sonst – sondern gleich unten weg ans Birkenwäldchen. Von weitem schon hörte man aus vielen hundert bedrängten Seelen die flehenden Rufe "Oh Maria hilf – ein armer Sünder kommt zu Dir" usw. So standen wir und beteten uns warm, bis Herr Bürgermeister von Heroldsbach kam und die Betenden aufforderte, sich auf die Anhöhe zu begeben, wo sich Tausende schon eingefunden hatten, um durch Beten und Singen der unbefleckten Gottesmutter wieder zu huldigen. Ich stand in nächster Nähe der Kinder, die die angeblichen Erscheinungen im Oktober gehabt haben sollen. Das Rosele aus der Oberpfalz machte auf mich einen tiefen Eindruck – ihre Haltung war echt und erbauend.

Mein Blick war während des Rosenkranzbetens immer in gleicher Richtung zum Birkenwäldchen hin und blieb an dem dahinter liegenden, etwas erhöhten Grünwald hängen. Mir war, als ob eine weiße, lichte Gestalt dort schweben würde. Ich war aber durch die weite Entfernung meiner Sache nicht ganz sicher – ich frug auch meine, hinter mir stehende Pflegetochter, ob sie es nicht sehe – die es verneinte. Ich stand und konnte den Blick nicht von der Stelle wenden, es war direkt hinter der Erscheinungs-Grotte. Nun ging es ohne Führung im geordneten Zuge zum Birkenwäldchen. Die Prozession kam aber nicht so weit – wir waren noch ziemlich weit oben – da gab es auf einmal eine große Erregung und Unordnung. Vom Wäldchen her kamen Menschen gesprungen und riefen: "Ein Wunder an der Grotte." Was da vor sich gegangen, mögen "Jene" berichten, das weiß ich nicht – wahrscheinlich haben wir in unserer Andacht und Sammlung den ersten Vorgang nicht beachtet – ein farbiger Strahlenbündel soll von der Sonne aus ins Birkenwäldchen bis zur Erscheinungsgrotte vorgedrungen sein und sich dort aufgelöst haben. Der Himmel war zuvor ganz verschlossen. Da auf einmal stand die Sonne in nächster Nähe hell und strahlend vor uns. Nein, sie stand nicht – sondern sie fing an, sich in rasender Geschwindigkeit zu drehen – wie eine elektrisch getriebene Scheibe. Zuerst rechts herum, wie lange, weiß ich nicht. Nach kurzer Pause nochmal das gleiche "rasende Schauspiel", aber nach links! Einmal schwankte der riesige Lichtballen nach vorne und man glaubte, er würde aus seinen Angeln sich lösen! Nun zeigte die helle, glänzende Sonnenscheibe allerhand Gebilde. Ich entzifferte: "I H S", darüber ein kleines schwarzes Kreuz!

Eine Frau neben mir rief – ich sehe die heilige Hostie groß und strahlend – eine andere weinte und wimmerte, wie ein kleines Kind. Wir sind am Feld in die Knie gesunken und haben gefleht und gebetet aus tiefstem, gläubigem Herzen, eine jede Seele nach ihrer Einstellung. Es flehte eine Mutter neben mir – Oh du Reine, gib uns von deiner Reinheit! – Ich rief: "Wunderschön prächtige, hohe und mächtige", dann wieder: "Gott, wie groß, wie gut bist Du!" Die Sonne verbreitete eine angenehme Wärme und wir konnten ohne geblendet zu sein, den wunderbaren Vorgang verfolgen! Wie lange wir alle gestanden, gestaunt und gejubelt haben – ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass es was "Wunderbar Schönes" war, was wir erlebt haben. Danach zogen wir wieder zur Anhöhe zurück. Da zog ein kleines helles Sternchen am Firmament vorüber zur Erscheinungsgrotte und verschwunden war's. Dies zu einer Zeit, wo noch keine Sterne am Himmel zu sehen sind! Das "Großer Gott, wir loben Dich" haben wir noch nie so überzeugend und begeistert gesungen wie jetzt. Herr, wir bewundern Deine Werke! Ja, wir haben sie bewundert und sind dankbar dafür. Was wir erlebt und geschaut – können wir bezeugen. Deo Gratias!

gez. Frau Barbara Messbacher, Buckenhofen Nr. 37 (Post Forchheim)

 

Pinzberg, b. Forchheim

Am 8. Dezember 1949, dem Feste der Unbefleckten Empfängnis, war ich um 13.15 Uhr in Heroldsbach anwesend. Begab mich in Begleitung von zwei Pinzbergern zum Herrenberg, wo schon betendes Volk versammelt war. Um 14.30 Uhr begann unter Anwesenheit der Kinder der freudenreiche Rosenkranz. Beim schmerzhaften Rosenkranz bildete sich die Prozession hinab zum Birkenwäldchen. Mitten im Gesetze: "Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist", stockte auf einmal der Zug. Sah auf einmal viele Leute quer durch die Felder laufen, schreiend und laute Rufe ausstoßend: "Seht nur die Sonne!" Frauen warfen sich bei dem wunderbaren Anblick der Sonne auf den Boden, breiteten die Arme aus, stießen erregte Rufe aus. Auch Männer sah ich tief erregt, mit Tränen in den Augen. Ich wandte jetzt mein besonderes Augenmerk der Sonne zu. Sah die Sonne in lieblicher Farbenpracht, konnte ungehindert ihren Lichtglanz ertragen, sah, wie sie sich drehte, quirlte, dehnte und zusammenzog. Dieses Schauspiel dauerte gut eine halbe Stunde. War ganz im Banne dieses Schauspiels. War wie weg von der Welt. Dann gings wieder zum Herrenberg hinauf zum Beten des glorreichen Rosenkranzes. Auf einmal sah ich noch bei hellem Tageslicht den wunderbaren Stern waagrecht langsam auf die Sonne zugehen. Der Stern war klein und von eigenartigem, außergewöhnlichem Goldschimmer. Meine beiden Begleiter von Pinzberg, mit denen ich öfters Reden wechselte über das Wunderbare, sahen dasselbe. Unser Eindruck war: Wir möchten dieses wunderbare Ereignis in unserem Leben nicht missen. Für mich steht die Echtheit, Wirklichkeit dieser Vorgänge außer Zweifel. Könnte jederzeit darauf einen Eid ablegen.

Pinzberg, 25. Dezember 1949
gez. Reta Bierfelder, Pfarrhof

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich, Max Urban, geb. am 2. Dezember 1911, war am Tage des sogenannten Sonnenwunders in Heroldsbach am 8. Dezember 1949 anwesend. Vorher möchte ich bemerken, dass ich diese Erklärung ohne Beeinflussung durch irgendeine Person abgebe. Ich befand mich mit meiner Ehefrau etwa in Höhe des jetzigen sogenannten Forchheimer Altars. Plötzlich entstand unter den anwesenden Personen eine große Aufregung. Viele Leute knieten mit gefalteten Händen am Boden. Es herrschte strahlender Sonnenschein. Plötzlich wurde der Schein der Sonne fahler. Durch Dunst oder Wolken war dies nicht hervorgerufen. Ich konnte ohne irgend welche Blendwirkung oder Schmerz in die Sonne sehen, obwohl ich als Brillenträger besonders für grelles Licht sehr empfindlich bin. Die Sonne begann sich plötzlich deutlich sichtbar um sich zu drehen, wobei sich vom äußeren Kranz feurige, verschiedenfarbige Kugeln absonderten. Dieser Vorgang dauerte eine ganze Weile, bis die Sonne ihren alten Zustand wieder hatte und strahlend uns. wieder beschien. Vor mir kniete eine Frau, die auf mein Befragen, warum sie weine, erklärte: Sie sehe in der Sonne die hl. Muttergottes. Mir selbst war es nicht vergönnt, dies zu sehen. Bei dem ganzen Vorgang muss es sich meiner Meinung nach um einen übernatürlichen Vorgang oder um ein Wunder gehandelt haben. Meine Schilderung beruht auf meinen eigenen Wahrnehmungen an Ort und Stelle der Vorgänge. Zu dieser meiner Erklärung stehe ich und bin bereit, diese Schilderung auch vor Gericht, wenn notwendig unter Eid zu wiederholen.

Frensdorf, 9. Februar 1957
gez. Max Urban, tech. Bundesbahn-Inspektor
Bamberg, 13. Dezember 1949

 

An Se. Excellenz Herrn Erzbischof
Joseph Otto Kolb, Bamberg
Ew. Excellenz, Hochwürdigster Herr Erzbischof!

Bezugehmend auf meine am 13. des Monats gehabte Audienz bei Ew. Erzbischöflichen Gnaden erlaube ich mir, die vorgetragene Schilderung meiner gewonnenen tiefen Eindrücke, sowie die am 8. Dezember 1949 (Fest Maria Empfängnis) erlebten Vorgänge bei der Marienfeier in Heroldsbach wunschgemäß zu Protokoll zu bringen.

Ganz zufällig erfuhr ich 8. Dezember 1949 gegen Mittag, dass ein Sonderzug von Bamberg nach Heroldsbach zu einer Marienfeier fahre. Nach einigem Überlegen fasste ich den Entschluss, daran teilzunehmen (obwohl ich mir gerade für diesen Tag zu Hause viel vorgenommen hatte) und in größter Eile, nachdem es schon auf 12.00 Uhr ging, begab ich mich zum Bahnhof, um den Zug 12.40 Uhr noch zu erreichen. Groß war mein Erstaunen, als ich am Bahnsteig nur zwei Personen vorfand, welche ebenfalls Heroldsbach als Ziel hatten. Nach kurzem Warten fanden sich noch einige Personen ein, welche ich dann auf ca. 30 Fahrgäste ab Bamberg schätzte. Aus der gepflogenen Unterhaltung hörte ich, dass von seiten der Bahn zu ungenügend die Einsetzung eines Sonderzuges nach Heroldsbach bekanntgegeben wurde; deswegen auch so wenig Teilnehmer von hier aus, was ich bedauerte. Erst auf den Zwischenstationen stiegen zahlreiche Leute zu. In Heroldsbach angekommen, schloss ich mich einigen Personen an, welche den Weg über die Ortschaft Thurn machten, um Schloss Thurn zu sehen.

Wir kamen gerade noch am Hügel von Heroldsbach an, als die Andacht (14.30 Uhr nachmittags) begann. Ich hatte Mühe, mir unter der vieltausendköpfigen Menge ein Plätzchen zu sichern, welches mir den Blick auf die acht Kinder gewährte. Erbauend und rührend ist es, zu beobachten, mit welcher Inbrunst und Andacht die versammelte Menge betet. Neben dem Rosenkranzgebet erschollen unter den Klängen der Musik Marienlieder – die Kirchenfahnen hoben sich stolz von der Menge ab. Die Verkündigung des Ortsgeistlichen, Hochwürden Herrn Pfarrer Gailer, das kleine Mädchen von der Oberpfalz sähe als Erste die Erscheinung der Muttergottes über dem Wäldchen, machte einen tiefen Eindruck. Ich sah, wie das Kind das Ärmchen ausstreckte, um auf Befragen durch Hochwürden Herrn Hochschulprofessor Dr. Walz die Richtung zu bezeichnen. Für mich dachte ich noch still: "Na, so ein düsterer, herbstartiger Tag! Für die Muttergottes wünschte ich mir einen heiteren Himmel!"

Inzwischen wurde von Herrn Pfarrer Gailer verkündet, die Menge möge sich zur Prozession sammeln, um sich zum neuerrichteten Muttergottesaltärchen im Laubwäldchen zu begeben. Es war für die vieltausendköpfige Menge nicht leicht, sich in einem Zug zu formen. Das Vorwärtsbewegen war mehr ein Schieben und Drängen der dicht aneinandergeketteten Menge, so dass man nur mit größter Mühe vorwärts kommen konnte. Vor mir ging das kleine Mädchen von der Oberpfalz (Rosa Bradl), geführt von Herrn Hochschulprofessor Dr. Walz und Rosl's Mutter. Ich hielt mich direkt hinter dem Kind, um es vor den Stößen der Menge zu schützen. Auf Befragen von Hochwürden Herrn Dr. Walz, ob es die Muttergottes noch sähe, hob ich es mit der Mutter hoch (wir waren auf dem halben Wege zum Wäldchen), um ihm einen Blick auf dasselbe zu gewähren, aber das Kind verneinte die Frage. Indessen fiel mir auf, dass sich plötzlich rechts vom Hügel eine Wolke lichtete (es war 15.30 Uhr nachmittags), die Sonne daraus langsam hervorbrach und als große, goldgelbe Scheibe ruhig am Firmament sichtbar wurde. Ich war wirklich erfreut darüber, doch fand ich daran nichts Außergewöhnliches. Ich kam nun dem Wäldchen nahe, das Gedränge wurde immer dichter, man verlor sich in der Menge und ich blieb dann ungefähr 10 Meter rechts vom Muttergottesaltärchen im Laubwäldchen stehen. Plötzlich bemächtigte sich der Menge eine große Erregung, alles stob auseinander, Rufe und Schreie erschallten: "Die Sonne, die Sonne!" Ich verblieb auf meinem Platz im Wäldchen und richtete den Blick geradeaus.

Da sah ich zu meinem Erstaunen durch die kahlen Fichtenstämme, wie die Sonne hier durchbrach, als glutrote Scheibe tief am Firmament erschien und sich in einem rasenden Tempo in sich selbst bewegte. Die Konturen der Sonne erschienen mir jetzt in gezackter Form und ein strahlendes Licht strömte hiervon aus. Die ganze Sonne selbst erschien, als ob lauter kleine Figuren darin enthalten wären (welche ich aber nicht entziffern konnte) und in regelmäßigen Abständen immer durch eine gerade Linie getrennt waren. (Unwillkürlich dachte ich an das Rosenkranzbild in unserem Dom mit den vielen Heiligen.)

Plötzlich sah ich oberhalb der Sonne eine hellblaue Farbe, aus welcher sich schnell die drei Schriftzeichen J H S entwickelten. Dies vollzog sich in einigen Augenblicken, dann war es wieder entschwunden. Ich war wie gebannt an meinem Platz, den Blick unverwandt auf die Sonne gerichtet. Die sich stets in schnellem Tempo weiter drehende Sonne erstrahlte plötzlich ganz orangefarben und nicht nur ein wundersames Licht ausstrahlend, sondern nach rechts und links millionenfache, feine, gleichmäßig lange, in allen Regenbogenfarben schillernde Strahlen auswerfend, die wie in einen weißen Hauch getaucht waren. Diese wunderbaren Strahlen drangen geradeaus weit ins Wäldchen hinein – rechts und links wie Spalier bildend – in der Mitte den Weg frei lassend. Eine große Wärme strömte hiervon aus! Die rasende Bewegung der Sonne in dieser Orangefarbe dauerte an. Unwillkürlich bewegte ich mich drei Schritte vorwärts.

Da ganz plötzlich sah ich in der Sonne rechts, ganz deutlich das Bild der Muttergottes – links die bereits vorgeschilderten kleinen Figuren! Aber die Muttergottes nicht in weißem Gewande (wie sie die Kinder zu sehen pflegen), sondern ganz in der goldgelben Farbe der Sonne, mit einer gewölbten Krone und langem, anliegendem Mantel. (In Größe ungefähr einer 1/2 Meter hohen Statue.) Ich stand wie angewurzelt an meinem Platz und war nicht fähig, eine Bewegung zu machen oder ein Wort zu sagen, denn ich hatte doch nicht den geringsten Gedanken gehabt an so eine Herrlichkeit. Es erschien alles so plötzlich und ganz unvermutet!

Unweit von mir erscholl auch der aufgeregte Schrei einer fremden Frau: "Die Muttergottes!" Ich wandte den Blick zu der Frau und hörte noch, wie sie sagte, sie wolle jetzt das Bild auch von außen auf der Flur beobachten. Ich eilte unwillkürlich derselben nach und sah zum Firmament. Doch in diesem Augenblick war alles wie weggeblasen. Hier sah ich die Sonne wieder ganz ruhig am Himmel stehen als große, goldgelbe Scheibe, ohne jegliche Strahlen und ohne ohne jegliches Bild, so wie sie eben gegen 15.30 Uhr nachmittags aus den Wolken gebrochen war. Ein fremder Herr stand dort mit einem Fernglas in der Hand. Ich bat ihn, mir dasselbe zu leihen und betrachtete nun die Sonne durch dasselbe. Aber dieselbe erschien wieder, wie vorgenannt, ganz normal am Himmel. Diese Vorgänge dauerten ungefähr 1/2 Stunde und auffallend war, dass man die ganze Zeit ungeblendet in die Sonne schauen konnte. Ich ging zurück zum Wäldchen und sah oberhalb der Bäume in gleichen Abständen und in gerader Richtung verlaufend, große orangefarbene Kugeln, was auch von anderen Personen bemerkt wurde. Dagegen der Hügel im Hintergrund war ganz in orangefarbenes Licht getaucht.

Plötzlich erscholl der Ruf unter der Menge: "Ein Stern, ein Stern!" Ich eilte vom Wäldchen auf die Flur und sah nach oben, konnte aber keinen Stern erblicken, was ich mir damit erklärte, dass ich entweder zu benommen war von dem Erlebten und in eine falsche Richtung schaute oder der Stern durch die Hutkrempe verdeckt war. Die versammelte Menge war so verstört und so erregt, dass wir nur mit größter Mühe der Aufforderung des Hochw. Herrn Pfarrer Gailer, uns wieder am Hügel zu sammeln, nachkommen konnten. Wir waren nicht fähig, uns zu beruhigen unter dem tief ergreifenden Eindruck der erlebten Vorgänge, bis verkündet wurde, die Muttergottes mahne uns durch die Kinder zur Ruhe und zum Weiterbeten. Auffallend war auch, dass diese Sonne eine große Wärme ausstrahlte. Der Untergang der Sonne vollzog sich dann langsam und ruhig in goldgelber Farbe.

Mit welch tiefem Gefühl und Inbrunst jetzt weiter gegebetet wurde, ist unbeschreiblich! Die Menschen waren alle so ergriffen von dem Erlebten und fühlten so die Größe, Erhabenheit und Nähe der Muttergottes, dass nur ein Gedanke in allen wurzelte: "Was wir jetzt gesehen haben, ist auf natürliche Weise nicht mehr zu erklären! Das war ein Wunder!" Ich selbst war so ergriffen und stimmte mit übervollem Herzen in die nun folgenden Marienlieder ein.

Das Schlusslied: "Großer Gott, wir loben Dich" (begleitet von Musik) erscholl aus tausendfachen Kehlen und war ein einziger Lobgesang aus tiefstem Herzen und in dem vollen Glauben an die unermessliche Größe und Macht der Muttergottes, welche hier uns armen Menschenkindern einen so sichtbaren Beweis ihrer Allmacht, Größe und Herrlichkeit gegeben hat. Die freudige Erregung der Menge und der feste Glaube an die Gegenwart der Muttergottes in diesem gottbegnadeten Wäldchen fanden ihren Ausklang am ganzen Rückweg und auf der ganzen Heimfahrt. Ich ging von Gruppe zu Gruppe und überall ertönte begeistert und einstimmig der Ruf: "Das war ein Wunder! Das ist auf natürliche Weise nicht mehr zu erklären!" – Ich hatte noch kurze Gelegenheit, Herrn Hochschulprofessor Dr. Walz zu erreichen und auch er stimmte dieser großen Gnade als Wunder zu. Mit bewegtem Herzen dankte Hochwürden Herr Pfarrer Gailer am Schluss der Andacht der Muttergottes für das Erlebte. Ich selbst bin der festen Überzeugung, dass alle Wissenschaftler, Astrologen etc. diesem übernatürlichen Ereignis machtlos gegenüberstehen. Auch auf der ganzen Heimfahrt war die Menge nicht mehr zu beruhigen. Alles war überwältigt von den erlebten Vorgängen bei der Marienfeier. Sogar Männer, die bisher ungläubig den Ereignissen in Heroldsbach gegenüber standen, bekannten, jetzt an die Muttergottes von Heroldsbach zu glauben!

Am nächsten Tag fiel es mir tatsächlich schwer, meinen täglichen Pflichten nachzukommen, so tief war ich ergriffen von dem Erlebten und fühlte mich zwei Tage ganz fiebrig. Es dauerte außerdem noch längere Zeit, bis ich wieder ruhiger werden konnte. Für mich steht zweifellos fest, dass am 8.12.1949 in Heroldsbach ein Wunder geschehen ist, denn was ich persönlich erlebt habe, ist unauslöschbar und ich kann dem lieben Gott nicht genug danken für die große Gnade, welche er mir zuteil werden ließ.

Ich war am 22. Oktober 1949 zum ersten Mal in Heroldsbach und habe schon damals das Gefühl und den Glauben gehabt, dass hier die Muttergottes in wunderbarer Weise anwesend sei, auch wenn wir sie nicht sehen. Seitdem zog es mich immer wieder nach Heroldsbach und benützte deshalb auch den 8.12. zu einer Fahrt dorthin.

Was ich hier niederschreibe, entspringt aus dankbarem Herzen und entspricht voll und ganz der Wahrheit, so wie ich die Vorgänge – das Sonnenwunder – am 8.12.1949 gesehen und erlebt habe. Denn so eine hohe, heilige Sache kann und darf man nur mit reinem Herzen schildern und ich würde mich Sündenstrafe fürchten, etwas zu erzählen, was ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte. Dazu bin ich auch viel zu seriös und gewissenhaft erzogen.

Umsomehr bin ich bewegt von dieser erlebten Gnade, als ich alleinstehend bin (die Mutter starb 1941, der einzige Bruder ist im Weltkrieg gefallen) und erst seit dem Tode meiner lieben Eltern kennenlernte, wie schwer es ist, allein im Lebenskampf zu stehen, noch dazu während der Kriegszeit. Auch habe ich seit dem Tode der Eltern besonders zur Gottesmutter meine Zuflucht genommen in allen Anliegen.

Umsomehr beglückt es mich, einer solch großen Gnade in Heroldsbach teilhaftig geworden zu sein und kann dem lieben Gott nicht genug danken dafür. Ich möchte Ew. Exzellenz gütigst bitten, meine Ausführungen in dem herzlichen und aufrichtigen Sinne aufzufassen, wie sie gemeint sind und meinem persönlichen Empfinden entspringen. Ich habe nur meinen Gefühlen und dem Erlebten schriftlich Ausdruck gegeben, wie ich es mit meinem Gewissen voll und ganz verantworten kann und in jeder Beziehung der Wahrheit entspricht. Mit der innigen Bitte: "Muttergottes, segne uns!" möchte ich meine Zeilen schließen!

In tiefster Ehrfurcht:
gez. Johanna Siebenlist, Bamberg, Holzmarkt 3/II.

 

Vorstehenden Bericht übergebe ich an eidesstattlicher Erklärung.

Bamberg, 9. Februar 1950
gez. Johanna Siebenlist

 

Sonnenwunder am 8. Dezember 1949, von Maria Striegel, Neumarkt, Diözese Eichstätt

Frau Maria Striegel, geboren am 21.2.1909 in Neumarkt/Opf., seit 1928 verheiratet, Mutter von fünf Kindern, Gärtnereibesitzerin in Neumarkt, Altdorfer-Straße 12. Auf die schweren Schicksalsschläge meines Lebens, und nicht zuletzt auf den frühen Tod dreier meiner Kinder hin, suchte ich Zuflucht bei der lieben Muttergottes von Heroldsbach. Ich war schon im Oktober 1949 des öfteren auf dem Gnadenhügel von Heroldsbach, desgleichen am 8. Dezember 1949 bei dem großen Sonnenwunder. Ich kam zwischen 13.00 Uhr und 13.30 Uhr mit dem Zug in Heroldsbach an. Mehrere tausend Gläubige waren bereits auf dem Gnadenhügel. Wir beteten den Rosenkranz. Um 14.30 Uhr kam der Bulldogg mit allen Seherkindern. Hochw. Herr Pfarrer Gailer begleitete sie. Bald wurde bekanntgegeben, dass die Kinder die liebe Muttergottes über dem Birkenwald schweben sehen. H. H. Pfarrer ordnete dann an: "Wir beten geschlossen den Rosenkranz und bilden eine Prozession zum Birkenwald."

Am Birkenwald angelangt, riefen einige Leute: "Ja seht doch!" – Erst fand ich dies für lächerlich, da ich selbst nichts sah. Doch als ich näher an den Wald kam, sah ich Sonnenstrahlen in verschiedenen Farben vom Westen her auf den Birkenwald fallen. Einige betende Gruppen lösten sich zum Apfelbaum hinüber ab. Ich folgte diesen nach und sah die erregte Menge knieend gegen den Himmel schauen. Als ich nun auch umher schaute, war ich sprachlos vor Staunen und Verwunderung, denn ich erblickte die Sonne, die ich doch eben noch hoch am Himmel stehen sah, nun plötzlich als große, rote Scheibe ganz tief und nahe rechts unmittelbar hinter dem Birkenwald stehen. Sie war nur etwa 150 Meter von mir entfernt, ganz tief unten, noch unter den Kronen der Bäume, und war als ganze Scheibe schön sichtbar. Ohne dass sie mich geblendet hat, konnte ich lange in diese Sonne sehen. Es war wohl um 15.30 Uhr rum.

Plötzlich fibrierte und drehte sich diese Scheibe nach rechts herum, fünf Minuten lang. Dann stand sie wieder still und begann bald von neuem zu rotieren, und zwar jetzt links herum, wieder etwa fünf Minuten lang. Dann hielt sie wieder still. Plötzlich kollerte diese große, rote Scheibe nach vorne, als wollte sie uns alle verschlingen. Die Leute stürzten zu Boden vor lauter Angst und Entsetzen. Ich glaubte, jetzt komme unbedingt das Ende der Welt. Dann hielt diese Sonnenscheibe wieder inne. Plötzlich sah ich in der Mitte dieser Scheibe eine trichterähnliche Vertiefung, eine ganz tiefgehende, so tief hinein, wie wenn man in ein umgekehrtes Fernrohr schauen würde. In dieser wunderbaren Vertiefung war die Scheibe ganz hell und klar, schöner wie der schönste klarblaue Himmel, während nur mehr der Rand rot war. Auf dem hellen Grund dieser Vertiefung, die noch einen guten Meter im Durchmesser hatte, sah ich deutlich, wie sich eine ca. dreiviertel Meter hohe Gestalt abhob. Ich meinte in den wirklichen Himmel schauen zu können und bedauerte es nur, dass ich mein Fernrohr nicht bei mir hatte, um, wie ich einfältig glaubte, noch tiefer und weiter in den Himmel blicken zu können. Ich durfte dies wohl gut zwanzig Minuten schauen, während die vorausgehenden Drehungen wohl nur eine Viertelstunde dauerten.

Darauf schloss sich diese wunderbare Vertiefung wieder und es war wieder die große, rote Scheibe sichtbar. Diese schnellte dann mit einem Ruck nach Westen in die Höhe, wurde dabei immer kleiner, verlor ihre rote Färbung und wurde wieder weiß und normal groß wie die Sonne sonst ist. Als sie bereits hoch oben war, sah ich deutlich, wie sie noch eine Strecke von ca. 10 Metern – von unten gesehen – am Himmel seitwärts wanderte, bis sie an ihrem ursprünglichen Platz angelangt war. Bald darauf erblickte ich über dem Birkenwald drei große, farbige, mehr gelb gehaltene Kreise mit einem ca. 10 cm breiten Rand und einem Durchmesser wie eine normale Sonne. Im Inneren dieser Kreise sah ich nichts. Sie waren schön über den Birkenwald verteilt – der eine rechts, der andere links gegen das Ende des Waldes und der dritte in der Mitte, alle drei fast unmittelbar über den Baumkronen. Dann entfernten sie sich wieder, und es zogen drei Sterne langsam nacheinander über den Birkenwald, von Osten nach Westen. Zuerst kamen zwei größere, dann ein kleinerer. Sie zogen etwas niederer als die gewöhnlichen Sterne und verschwanden im Westen. Sie waren gelblich leuchtend. Es war aber noch hellichter Tag. Nach diesen Sternen sah ich nichts mehr.

Auf dieses herrliche Sonnenwunder hin war ich zutiefst ergriffen und beeindruckt, und doch wieder überglücklich, es erlebt haben zu dürfen. Ich kann nicht verstehen, wie man angesichts einer solchen wunderbaren Tatsache, die nur Gottes Allmacht wirken kann, noch zweifeln kann an der Echtheit der Muttergottes-Erscheinungen in Heroldsbach. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt/Opf., 12. Mai 1952
gez. Maria Striegel

 

Frau Striegel steht seit Jahren im harten Existenzkampf, gilt in der ganzen Stadt als ehrenwerte Frau, ist treu religiös und verdient volle Glaubwürdigkeit. Sie war ängstlich bedacht, kein Wort mehr auszusagen, als was sie nicht sicher beobachtet hatte.

Dies bezeugt P. Gebhard M., O.C.D.
Neumarkt Opf., Mariahilfberg

 

Forchheim, 21.12.1949

Ich möchte hiermit bestätigen, dass das Sonnenwunder in Heroldsbach am 8.12.1949 auch von mir, meiner Mutter und meinen drei Kindern, im Alter von 6, 10 und 12 Jahren gesehen wurde. Auch den Stern, der ganz langsam am Himmel hinzog, beobachteten wir.

gez. Anni Barthelmann, Forchheim/Ofr., Bebenburgstr. 14

 

NB! Wie manche berichten, in der Sonne die Muttergottes oder ein Kreuz gesehen zu haben, trifft bei uns nicht zu.

 

Ich erkläre an Eidesstatt, dass ich das Sonnenwunder am Feste Maria Empfängnis gesehen habe. Ich habe gesehen, wie sich die Sonne drehte und in allerhand Farben ausstrahlte und am Himmel gelbe Flecken waren. Als die Sonne unterging, leuchten ganz feuerrot die Strahlen gegen Himmel, dann neigten sie sich gegen das Birkenwäldchen.

Dies bezeugt:
Margarete Batz, Wimmelbach 26

 

Sonnenwunder in Heroldsbach am Feste der Unbefleckten Empfängnis, 8. Dezember 1949

Unser Erlebnis: Wir gingen zur Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariä nach Heroldsbach. Dort selbst waren schon etliche tausend Personen anwesend. Es wurde gemeinsam der freudenreiche Rosenkranz gebetet. Hierauf begab sich die Menschen menge unter Gebet des schmerzhaften Rosenkranzes an die Erscheinungsstätte. Kurz vor Ankunft an der Erscheinungsstätte ist eine Stockung eingetreten und der Ruf: "Die Sonne, die Sonne" erscholl. Wir konnten aber nichts sehen und gingen getrost weiter bis an den Erscheinungsort. Plötzlich erscholl von neuem der Ruf: "Die Sonne, die Sonne!" Auf einmal ein Glitzern und Sprühen um uns. Wir sahen die Sonne mitten in den Bäumen und ein weißer Perlenkranz wand sich zum Christuszeichen in Buchstabenform. Auch die zwei Buchstaben AM schlossen sich an. In demselben Moment liefen wir den anderen in dem daneben liegenden Felde nach. Nun sahen wir erst so richtig das Sonnenwunder. Die Sonne drehte sich in rasender Geschwindigkeit in den verschiedensten Farben. Auf einmal erschien die Sönne wie eine große, weiße Hostie, umflutet von einem Goldkranz, der sich in rasender Schnelligkeit bewegte. Trotzdem wir beide Brillenträger sind, mit scharfen Gläsern, konnten wir gute zehn Minuten in die Sonne schauen, ohne geblendet zu werden. Zurückgehend zum Gebetsort sahen wir einen wunderbaren Stern, der von der Erscheinungstätte in freier Luftbahn gegen Westen zu der untergehenden Sonne schwebte. Lob und Dank der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und der lieben Gottesmutter für die große Gnade, dass wir dieses Wunder schauen durften.

gez. Hans Bierfelder
gez. Eva Bierfelder, Gärtnerei, Forchheim, Sattlertorstraße

 

Ösdorf, 17. Dezember 1949

Muttergotteserscheinung am 8.12.1949

Ich erkläre eidesstattlich: Und dazu können wir folgendes aussagen. Während wir den ersten Rosenkranz gebetet hatten und einen Rundgang zur Grotte machten, geschah plötzlich folgendes: Der ganze Zug blieb plötzlich still stehen und ging nicht mehr weiter. Augenblicklich blieben wir ganz verdutzt stehen, dann nahmen wir den Weg querfeldein. Wie wir kurz vor dem Birkenwäldchen waren, fing plötzlich die Sonne an sich zu verändern, sie drehte sich. Dies hatte nach einer Weile aufgehört und dann gab die Sonne solche Strahlen, noch schöner wie Gold. Ich muss sagen, ich kann mich ja gar nicht ausdrücken, denn es lässt sich nicht beschreiben. Dann war eine goldene Monstranz zu sehen rechts der Grotte und in der Monstranz sah ich zwei verschwommene Gestalten. Aber leider konnte ich nichts weiter erkennen. Die Leute waren so erregt. Als dort der Rosenkranz zu Ende war, gingen wir wieder zum Berg zurück. Als wir eine kleine Weile dort waren, kam die Sonne abermals, drehte sich und in diesem Augenblick war die Sonne von allen Regenbogenfarben umgeben. Dies war alles, was ich gesehen habe und wir glauben alle an die Muttergotteserscheinung. Diese Aussagen können bezeugen:

gez. Bittel Andreas, Ösdorf 46
gez. Bittel Maria, Ösdorf 46
gez. Erna Bittel, Ösdorf 46
gez. Hilz Barbara, Ösdorf 46

 

Am 8.12.1949, am Feste Mariä Empfängnis, nachmittags ungefähr um 15.00 Uhr, sah ich das Sonnenwunder. Die Sonne drehte sich schnell und flackerte in allerhand Farben. Man konnte lange in die Sonne sehen, ohne dass einem die Augen blendeten. Zu dieser Zeit zog ein Stern auffallend von Ost nach West.

Dies bestätigt:
gez. Andreas Blum, Thurn 15

 

Am Nachmittag, dem Feste Mariä Empfängnis, wohnte ich der Andacht bei. Bei der Prozession sah ich plötzlich das Sonnenwunder. Die Sonne war mit allerlei Farben umgeben und drehte sich schnell um sich. In der Sonne sah ich etwas, was ich nicht recht unterscheiden konnte. Ich sah auch einen hellglitzernden Stern nach Westen ziehen.

Dies bestätigt:
gez. Kunigunda Blum, Thurn 15

 

Sonnenwunder am 8.12.1949, Thurn

Als wir im Birkenwäldchen beteten, da kam auf einmal um 15.00 Uhr die Sonne und drang durch das Birkenwäldchen mit einem sehr großen Strahl und glänzte wie Gold. Außen war die Sonne nicht so schön und hatte allerhand Farben und hat sich gedreht. Über dem Birkenwäldchen standen rosa und gelbe Kugeln.

gez. Anna M. Böhm
gez. Maria Böhm

 

Sonnenwunder am 8.12.1949, Thurn

Als ich am Altar im Birkenwäldchen stehe, da kam auf einmal ein Lichtschein wie eine Taschenlampe und der Schein wurde immer größer und kam näher auf uns zu und erwärmte fast einen. Vom Ausgangspunkt war der Schein goldgelb und strahlte nach allen Seiten und in der Mitte war eine Figur mit weißem Schleier, habe sie aber nicht erkennen können. Dann bin ich aus dem Birkenwäldchen gegangen und beobachtete die Sonne. Man hat in die Sonne sehen können, ohne geblendet zu werden. Die Sonne hatte verschiedene Farben und hat sich gedreht und gezittert. Über dem Birkenwäldchen standen mehrere rosa und gelbe Kugeln in verschiedenen Größen.

gez. Böhm, Peter

 

Buckenhofen, 18.12.1949
Hochw. Herr Pfarrer

Am 8.12.1949, an Mariä Empfängnis, zog es mich wieder hinaus an den Erscheinungsplatz in Heroldsbach. Es war den ganzen Tag trübe, wie wenn es regnen wollte, doch kalt war es nicht. Nachmittags 14.00 Uhr schloss ich mich der Betergemeinschaft an. Nach dem ersten Rosenkranz, als sich die Wallfahrt bewegte zum Marienaltar am Birkenwäldchen, war ich ziemlich weit hinten. Da auf einmal blieb die Prozession stehen. Was ist da? Ich hörte sagen, da muss etwas passiert sein. Man sah ein paar Personen vom Marienaltar zurücklaufen in die Äcker. Ich sah auch, wie sich die Leute alle nach rechts drehten. Da auf einmal sah ich zur Sonne und, o Wunder, wie schön. Meine Augen sahen ein nimmersattes Ereignis.

Die Sonne war groß und breit und die violetten Strahlen, gleich dicken Schleiern, gingen bis zur Erde. Bald rot, bald blau, bald lila, alle möglichen Farben. Die Sonne bewegte sich, sie kreiste, man meinte, sie fällt heraus. Desöfteren kamen in die Sonne dunkle Schatten. Die Sonne zog sich zurück und brach wieder hervor und machte dieselben Experimente. So geschah es öfters. Es war ein unvergessliches Schauspiel – nicht zum Niederschreiben. Dieses Mariä Empfängnis werde ich nie vergessen. Es grüßt Sie herzlich.

gez. Margarete Dittrich, Buckenhofen 17

 

Am 8. Dezember 1949, dem Tag der Unbefleckten Empfängnis, waren wir in Heroldsbach. Dort wurden wir Zeugen der Vorgänge, die sich dort abspielten. Wir waren am Muttergottesaltar im Birkenwäldchen, als plötzlich eine Stimme rief, die Muttergottes sei da. Als wir ins Freie kamen, sahen wir die Menge aufgeregt hin und her laufen. Alles sah nach dem Himmel, der in allen Farben des Regenbogens glänzte. Plötzlich wurde eine Stelle am Himmel erst hellblau – in diesem Blau glänzte es wie lauter Gold. Dann kam ein schwarzer Streifen, der senkrecht einen Moment anhielt, dieser verschwand, und wir sahen an derselben Stelle die Gottesmutter mit dem Jesuskind. Die Gottesmuter in strahlendem Weiß, mit der glitzernden Krone auf dem Haupte, ca. fünf Minuten lang links von der Sonne. Dieses wiederholte sich eventuell nach zehn Minuten noch einmal. Dann begann das Sonnenwunder. Die Sonne drehte sich schnell und wir konnten ohne Beschwerde frei in die Sonne blicken. In vielen Farben sahen wir die Sonne, die den Anschein hatte, als wenn sie die Erde berühre. Von der Erscheinung bis zum Sonnenwunder beteten wir: "O Maria, hilf!" und "Jungfrau, Muttergottes mein." Wir gingen dann den Weg zurück, während der Himmel sich immer noch verfärbte. Als die Menge wieder zusammen war und ruhiger wurde, bat eines der Kinder um den Segen der Gottesmutter. Anschließend beteten wir den glorreichen Rosenkranz mit Litanei. Zum Dank für diese große Gnade sangen wir alle "Großer Gott, wir loben Dich". Die Muttergottes schied von uns mit dem Gruß: "Gelobt sei Jesus Christus." Dieses Erlebnis können wir mit einem Eide bestätigen.

Reundorf, 25.12.1949
gez. Barbara Ditterich, Nr. 20 1/2
gez. Müller Anna, Nr. 21 1/3
gez. Amberger Kathi, Nr. 20

 

NB! Ich habe auch den wandernden Stern gesehen.

gez. Müller Anna, Nr. 21 1/3

 

Am Donnerstag, dem Feste der Immaculata, war ich wieder in Heroldsbach und erlebte das Sonnenwunder, von dem Sie gewiss schon gehört. Der Tag war trüb und ich überlegte lange, mit oder ohne Schirm zu gehen. Als ich zum Hügel kam, waren schon Zehntausende versammelt. H. H. Gailer hatte gerade seine Rede beendet und ordnete den Gang der gewaltigen Prozession an. Als wir den Hügel hinabstiegen, brach plötzlich die Sonne blendend leuchtend hervor. Man dachte zunächst nichts und freute sich des schönen Ausganges des Festes, bis die Rufe erschollen: "Die Sonne, die Sonne!" Ich wagte zunächst nicht in die Sonne zu sehen, fürchtete geblendet zu werden, eilte vollends ins Birkenwäldchen und sah durch eine Baumlichtung den rasenden Wirbel der Sonne. In dem Wirbel rätselhaft dunkle, sich ebenfalls rasend schnell schleudernde Zeichen. Nach meiner Ansicht könnten es die Buchstaben I H S gewesen sein. Es war überwältigend, unbeschreiblich, das beständige Sprühen und Strahlen der wirbelnden Sonne in allen Farben, so ähnlich, um einen schwachen Vergleich zu setzen, wie Funkenwerfer am Christbaum. Die begnadeten Kinder sahen in der Sonnenscheibe die Gottesmutter, andere einen leuchtenden Rosenkranz, andere ein Kreuz. Das Wunder der Sonne dauerte dreiviertel Stunden. Setzte etwas aus, um am Horizont beim Untergehen in unbeschreiblicher Schönheit den Wirbel nochmals zu beginnen. Trotzdem wir andauernd in die Sonne starrten, hat es niemand geblendet. Als die Sonne verschwunden war, sah man noch einen, sich langsam bewegenden Stern über dem Erscheinungsort und am Firmament drei leuchtende Sonnenscheiben. Die Erregung war unbeschreiblich. Die Leute knieten hin, beteten, sangen, weinten, je nach der Gruppe. Es war eine Wärme wie im Sommer. So habe ich es erlebt.

gez. Babette Dobeneck, Burk/Ofr.

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hier an Eidesstatt, dass ich am 8.12.1949 das Sonnenwunder in Heroldsbach/Thurn, Oberfranken, persönlich miterlebt habe.

Wimmelbach, 26.12.1949
gez. Marg. Feess, Hs. Nr. 57
gez. Maria Feess Hs. Nr. 57

 

Sonnenwunder Thurn-Heroldsbach am 8.12.1949

Als wir am Feste Maria Empfängnis am Erscheinugnsort der Muttergottes in Heroldsbach weilten, geschah ein sonderbares Ereignis. Es war damals ein ganz trüber Tag, aber mit einem Male erschien die Sonne am Himmel, alles war lich terhell, die Sonne drehte sieh ununterbrochen, wir konnten ungestört hineinsehen, was doch sonst nie der Fall ist. Die Sonne hatte die Gestalt einer Monstranz und in der Sonne sahen wir das Zeichen I H S und auch die Gestalt einer Muttergottesstatue. Und am Himmel erschienen große, goldgelbe Kugeln in Größe eines Luftballons. Und von Osten her überquerte ein Stern den ganzen Ort, wo dieser Vorgang geschah. Es war auch meine Mutter einmal dabei im Oktober bei einer Muttergotteserscheinung und sie sah ein goldenes Kreuz am Himmel, genau in dieser Richtung, wo sich die Muttergottes-Erscheinungen abspielten. Ich habe dieses Ereignis selbst erlebt und stehe jederzeit gerade dafür.

gez. Kunigunde Gösswein, Ösdorf Nr. 44
gez. Margarete Lechmann, Mutter
gez. Mechtilde Seelmann

 

Sonnenwunder am 8.12.1949

Forchheim, 16.12.1949

Euer Wohlgeboren! Ich war elfmal in Heroldsbach und habe nichts gesehen. Am Tage der Empfängnis Mariä sah ich die Muttergottes in Lebensgröße bei der Grotte zwischen zwei Birken in hellblau, weiß und rosa Färben, in weißem Mantel und weißem Kleid, die Hände gefaltet, einen Rosenkranz in der Hand und eine kleine Krone auf dem Kopf und mit freundlichem Blick. Ich wollte rufen, liebe Muttergottes, bin ich würdig, dein mütterliches Angesicht zu schauen, da war sie meinen Blicken entschwunden. Ich habe auch das Sonnenwunder in Heroldsbach dreimal gesehen.

Für Frau Barbara Götz:
gez. Anna Grimm, Katharinenspital

 

Sonnenwunder am 8.12.1949

Wir waren im Birkenwäldchen gestanden. Da sah ich die Muttergottes mit dem Jesuskind zwischen zwei Birken. Sie schwebte her zu uns und wieder zurück.

gez. Marie Ebner, Thurn 28

 

Heroldsbach, 12.12.1949

Ich will kurz berichten, dass ich am 8.12.1949 auch die liebe Muttergottes in der Sonne gesehen habe. Jetzt will ich schreiben, wie ich sie gesehen habe. Die liebe Muttergottes war in allen Farben. Sah sie von der Seite, kniete und neigte ihr Haupt, ein Schleier auf dem Kopfe, die Hände gefaltet. Neben der lieben Muttergottes stand das Jesuskind sehr kennbar. Ringsum ein heller Schein. Ich behaupte und beschwöre dieses gesehen zu haben.

gez. Sophie Gügel, Heroldsbach Nr. 115

 

Ösdorf, 18.12.1949

Der Unterzeichnete bestätigt, dass, er am 8.12.1949 bei der Erscheinung zugegen war. Als wir mit der Prozession an dem Altärchen angelangt waren, sah ich die Erscheinung erst wie eine Monstranz, die immer größer wurde bis zur Größe von zwei Meter, von der die Strahlen nach allen Richtungen ausgingen und am Ende wie Regenbogen aussahen. Der Glanz war wie helles Gold. Ich meinte eine Gestalt zu sehen, aber verschwommen. Dann sah ich noch fünf Punkte. Diese waren parallel zum Altärchen, diese waren gelb wie Mondlicht, den äußeren Rand hatten sie in Regenbogenfarben und einen Durchmesser von 50 bis 60 cm. Diese Angaben mache ich an Eidesstatt.

gez. Lorenz Haagen
gez. Elisa Haagen

 

Ich erkläre unter Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember, an Maria Empfängnis das Sonnenwunder und den Stern gesehen habe.

gez. Kuni Händel, Wimmelbach Nr. 55

 

Erklärung

Ich erkläre an Eidesstatt, dass ich am 8.12.1949 in Heroldsbach anwesend war und vom Sonnenwunder folgendes bezeugen kann. Ich konnte, ohne geblendet zu werden, in die Sonne sehen und sah, wie sich die Sonne schnell drehte. Zugleich strahlte der Himmel in wunderbaren Farben. Über der Erscheinungsstätte stand am Mittag ein helles Sternlein und leuchtete.

Ösdorf, 26. Dezember 1949
gez. Margarete Händel, Ösdorf 28 b

 

Heroldsbach, 8.12.1949

Ich habe die Erscheinung der Muttergottes gesehen. Neben ihr ist das Jesuskind gestanden. Die Muttergottes war schneeweiß und das Jesuskind auch. Die Haare des Jesuskindes waren blond, das Kleid war lang, die Füße haben vorgeschaut. Um die liebe Muttergottes und das Jesuskind war ein heller Schein. Ich behaupte und beschwöre dies gesehen zu haben.

gez. Elise Heilmann, Heroldsbach Nr. 112

 

Sonnenwunder am 8.12.1949

An Mariä Empfängnis habe ich das Sonnenwunder gesehen. Ich habe die Muttergottes in der Sonne gesehen. Die Muttergottes war schneeweiß und auf dem rechten Arm hatte sie das Jesuskind und die linke Hand hatte sie auf der Brust. Das Jesuskind hatte eine goldene Krone auf dem Haupt. Die Muttergottes hatte einen Schleier über dem Haupt. Die Muttergottes hatte ein langes, weißes Kleid angehabt und einen Umhang. Das Jesuskind hatte auch ein langes Kleid angehabt und einen Umhang. Das Jesuskind hatte auch eine goldene Kugel auf der rechten Hand.

gez. Helga Herpich, Thurn 15

 

Sonnenwunder in Heroldsbach-Thurn

Am Nachmittag des 8.12.1949 versammelten sich 10.000 Menschen. Mitten im Gebet bemerkte ich ein grelles Licht. Es leuchtete am Himmel und die Sonne bildete einen hellen Schein in verschiedenerlei Farben. Ich bemerkte, dass sich die Sonnenscheibe bewegte, dass sie bald nach rechts und links, bald auf und nieder geht. Dies wiederholte sich in der Zeit von 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr zweimal. Ich habe die Sonne von Anfang bis zum Ende beobachtet, ohne geblendet zu werden. Am Ende habe ich auch einen Stern gesehen und habe beobachtet, dass er von Osten her nach Westen sich bewegte.

gez. Heumann Georg, Nr. 81

 

An das Kath. Pfarramt Heroldsbach
Forchheim, 13.12.1949

Aussagen über die Marien-Erscheinung am 8.12.1949

Ich, Hans Hille, geb. am 19.12.1918, in Handlau Kr. Fraustadt (N. Schlesien), später Deutsch-Wartenberg, Kr. Grünberg (N. Schlesien). Deutsch-Wartenberg ist ein Marienwallfahrtsort. Maria Heimsuchung, am 2. Juli, wird da gefeiert. Ich verehrte in meinen Jugendjahren die Muttergottes. Im Jahr 1938 kam ich zum Arbeitsdienst und danach zur Wehrmacht. In dieser Zeit betete ich oftmals zur Gottesmutter, denn ich bin vom Elternhaus christlich erzogen. Am 17.2.1944 kam ich in russische Gefangenschaft. Diese dauerte bis 13. September 1949. In dieser Zeit betete ich viel zu unserer Gnadenmutter Maria zu Deutsch-Wartenberg. Ich versprach in den langen Jahren der Gefangenschaft unserer Muttergottes, wenn ich wieder zurück nach Deutschland komme, ein gutes christliches Leben zu führen und ein gutes Marienkind zu werden. Immer hatte ich gedacht, wieder zurück nach Deutsch-Wartenberg zu kommen, aber die Zeit hat es anders gewollt, wir wurden aus unserer Heimat gewiesen und sind als Flüchtlinge in Mittelfranken, Ickelheim bei Bad Windsheim. Diese Gegend ist von wenigen Katholiken bewohnt, so dass im Ort keine katholische Kirche ist. Wir müssen zur Kirche nach Bad Windsheim, 50 Minuten Weg. Jetzt hatte ich dies große Glück, am 17.10. nach Forchheim zur Erholung zu kommen. Ich hörte in den nächsten Tagen von den Marienerscheinungen in Heroldsbach, da bin ich etliche Male im Monat Oktober nach Heroldsbach gefahren, um dort zur Muttergottes zu beten und ihren Segen zu empfangen.

Am 23. Oktober hatte ich schon das Glück, das Mädchen von der Oberpfalz auf dem Arm zu tragen, während sie die Muttergottes sah. Dieses Ereignis beeinflustse mich sehr. Mein größter Wunsch war immer, einmal selbst die Gottesmutter zu sehen. Durch diese Erscheinungen von Heroldsbach wurde in.mir der katholische Glaube so fest, dass ich in diesen Tagen oftmals eine hl. Messe besuchte, zu den hl. Sakramenten ging und Maria verehrte im Gebet und Gesang. In den Vortagen vom 8.12.1949, Mariä Unbefleckte Empfängnis sagte mir eine innere Stimme, an diesem Marienfeiertag nach Heroldsbach zu fahren. Ich war schon früh in Heroldsbach und ging zur Predigt und war im Hochamt, anschließend zur erbauten Notkapelle und Altar am Birkenwald und betete da. Mein Weg führte zurück ins Dorf.

Um 13.00 Uhr ging ich wieder zur Notkapelle, denn da sollte um 14.00 Uhr Rosenkranzandacht und anschließend Prozession sein. Während der Andacht war ich mit auf dem Hügel; dann setzte sich die Prozession in Bewegung in Richtung zum Altar am Birkenwald. Die Heroldsbacher Mädchen hatten bereits den Anhänger verlassen, nur das Mädchen von der Oberpfalz war noch oben. Durch ihr Benehmen merkte ich, die Marienerscheinung ist wieder über dem Birkenwald. Vor lauter Freude lief ich zum Altar im Birkenwald, um den Leuten zu sagen, die Muttergottes ist da. Ich stand rechts vom Altar, ich drehte mich um und was für einen Lichtschimmer sahen meine Augen! Darin stand die Muttergottes. Ihre Bekleidung war weiß, ein Goldglanz war um sie. Fünf Minuten sah ich diese Erscheinung. Dann sah ich zur Sonne. Von ihr gingen Strahlen in allen Farben aus. In der Sonne war die Muttergottes mit dem Jesuskind. Nach einigen Minuten war die Sonne hinter den Wolken verschwunden. Ich ging wieder an den Altar zum Beten. Rechts vom Altar – unwillkürlich schaute ich wieder auf die Stelle, wo ich die Marienerscheinung sah - sah ich nach einigen Minuten wieder den Goldglanz und darin die Zeichen I H S. Gleich danach eine große, schöne Monstranz, aber nur einige Minuten. Abermals wurde die Sonne sichtbar. Sie drehte sich einige Male. Die Leute, die um mich standen, sagten, in der Sonne ist etwas sichtbar, aber nicht zu erkennen. Ich gab ihnen zur Antwort, das ist das Dreieck mit dem Gottesauge. Bald danach war es die Himmelspforte und drei Engel waren sichtbar. Wiederum sprachen Leute, dies sind die Wolken, die an der Sonne vorbeizogen. Aber es war das Jesuskind in der Krippe.

Dieses alles erschütterte mich sehr. Ich zitterte am ganzen Körper vor Aufregung. Ungefähr 10 Minuten war das Sonnenwunder. Die Prozession ging wieder zur Kapelle. Ich blieb selbst noch einige Minuten unten am Waldrand. Über den Birken wurden gelbe Kreise sichtbar. Es können sechs oder mehr gewesen sein. Mein Weg führte dann zur Kapelle, dort wurde gebetet. Aber ein neues Zeichen war am Himmel. Über dem Wald wurde der Himmel hellblau und von Osten nach Westen zog ein Stern. Herr Pfarrer von Heroldsbach gab dann bekannt, was die Gottesmutter gesagt hat, dass diese Himmelszeichen von ihr herrühren, damit die Ungläubigen gläubig werden. Es wurde gebetet und das Lied "Großer Gott, wir loben Dich" gesungen. Während dieser Zeit waren meine Augen auf den Birkenwald zu den gelben Kreisen gerichtet. Auf einmal merkte ich nur noch einen, gerade über dem Altar. Er wurde immer größer. Und die Muttergottes mit dem Jesuskind sah ich. Aber diesmal die Muttergottes nicht so deutlich, wie im Birkenwald – aber das Jesuskind ganz klar und deutlich. Es bewegte sich mit Händen und Füßen. Dies ist zu sagen über die Erscheinung in Heroldsbach am 8. Dezember 1949 an Maria Unbefleckte Empfängnis.

NB! Näherkommen der Sonne und Wärmewirkung auffallend starker Art wurde nicht bemerkt. Sonne war zweimal verschwunden hinter schwarzen Wolken. Beim dritten Hervorkommen war sie normal, ihre Strahlen gingen zur Kapelle. Dieses bestätige ich eidesgetreu!

Russlandheimkehrer, gez. Hans Hille, Forchheim, Kasernstr. 7
Genaue Anschrift nach dem 19.12.1949
Hans Hille, Ickelheim 87, bei Bad Windsheim/Mfr.

 

Eidesstattliche Erklärung zur Muttergottes-Erscheinung am 8.12.1949 in Heroldsbach-Thurn

Ich Unterzeichneter erkläre, dass ich in meinem Alter von 62 Jahren die Erscheinung voll und ganz gesehen habe. Ausführungen dazu sind: Ich sah die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem linken Arm und die rechte Hand auf der Brust, auf dem Haupte trug sie eine Krone. Die Größe eines Brustbildes. An der Grotte bemerkte ich noch 12 Kugeln in allen Farben, wie bei einem Regenbogen.

Dies bestätigt Frau Bürgermeister
gez. Maria Kellner

 

Sonnenwunder am 8.12.1949

Ich sah eine weiße Frauengestalt in Blitzeschnelle zwischen den Wolken zur Sonne zuschweben. Im selben Moment sah ich neben der Sonne eine wunderbar silber-leuchtende Wolke, die meine Augen jedesmal blendete, hervorschießen. Das Hervorschießen der silber-leuchtenden Wolke wiederholte sich öfters. Außerdem sah ich über dem Birkenwäldchen auch silber-leuchtende Kugeln, die ich schon im ganzen Oktober beobachtete.

gez. Fanny Kern, Thurn Nr. 70

 

Ich habe zweimal gesehen, wie sich die Sonne ganz schnell drehte. Wie sie ganz groß und rot wurde und aussah wie eine Monstranz. Ich konnte immer hinein sehen. Ich habe auch über dem Birkenwäldchen drei große Ballons gesehen. Auch den Stern, der immer hin- und herzog, habe ich gesehen. Das war am 8. Dezember 1949.

gez. Barbara Kraus, Thurn 28

 

Ich sah am 8.12.1949 das Sonnenwunder. Die Sonne vergrößerte sich und drehte sich schnell und verfärbte sich in allerhand Farben. Es gingen lange, rote Strahlen durch den Birkenwald. Von der Sonne ging eine große Wärme an mich.

gez. Barbara Kraus, Thurn 43

 

Ich, Johann Kraus in Thurn Nr. 43, sah am 8.12.1949 nachmittags das Sonnenwunder. Plötzlich erhellte sich der Himmel und die Sonne warf ihre Strahlen durch den Birkenwald mit allerlei Farben direkt auf mich zu. Ich konnte mit Leichtigkeit, ohne geblendet zu werden, in die Sonne schauen. Ich sah die Muttergottes in der Größe von 70 bis 80 cm. Sie trug auf ihrem Haupt und Schultern etwa einen weißen Mantel, auf der Vorderseite mit einem blauen Streifen. Die Strahlen um ihren Körper in rot, gelb, weiß und violett, strahlten mir ins Gesicht. Die Sonne verfärbte sich ins Grüne. Der äußere Rand war rundum hell. Als dies verging, sah ich die Gestalt zum zweiten Male, sie war etwas größer als vorher, aber in ganz dunkelbrauner Farbe. Sie schaute direkt auf den Schlosspark zu, trug etwas auf ihren Armen – ich konnte es aber nicht unterscheiden, was dies war. Die Sonnenstrahlen wurden immer schöner, zuletzt gingen sie in ein ganzes Feuerrot über.

gez. Kraus Johann

 

Thurn, 18. Dezember 1949

Ich erkläre an Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember 1949 zu dem Erscheinungsplatz gekommen bin, um auch den Rosenkranz zu beten, wie es die anderen Bürger auch machten. Da stand ich am Altar, der erst neu errichtet wurde im Birkenwald, so ca. zwei Stunden, und unterdessen wurde auf dem Berg auch ein Rosenkranz gebetet. Dort befanden sich so ca. 5.000 bis 7.000 Personen. Nach dem Rosenkranz war eine Prozession zur Gnadenstätte. Ich war noch an der Gnadenstätte gestanden mit noch anderen Bürgern und habe weiter den Rosenkranz gebetet. Dazwischen öffneten sich die Wolken, denn der Himmel war ganz trüb, und die Prozession blieb auf einmal stehen und die Sonne kam aus den dunklen Wolken. Sie hatte allerhand Farben, flackerte auf und ab und dann drehte sie sich so schnell herum, dass man kaum mehr hinzuschauen wagte. In der Sonne war ein goldener Ring und eine Figur. Man hatte aber nicht unterscheiden können, was es war.

Die Prozession geht wieder weiter und die vielen Leute rufen alle: "Ein Wunder, ein Wunder!" Ich stand immer noch an der Gnadenstätte. Es dauerte vielleicht noch fünf Minuten, dann kam durch den Birkenwald ein Lichtstrahl, der war so hell und so klar und kam immer näher auf mich zu und es begann mir ganz heiß zu werden und ich blickte auf, da stand zwischen der Gnadenstätte und den Gipfeln der Bäume, geformt wie eine Monstranz, die Figur einer Frau. Sie war weiß gekleidet. Die linke Hand war so gelegen, als wäre etwas drauf gesessen, das konnte ich aber nicht unterscheiden. Die rechte Hand hatte sie auf die Brust gelegt, das Gesicht war oval geformt und kreidenweiße. Die Gestalt war ungefähr 60 bis 70 cm groß und der Hintergrund war himmelblau und außen herum an der Form waren lauter Sterne und Flammen. Dann bin ich später zum Berg, wo die Leute im Oktober gebetet haben. Da sah ich plötzlich über der Gnadenstätte einen Stern am Himmel, der zog von Osten nach Westen, mit einer Geschwindigkeit, dass man es kaum fassen kann. Das war mein Erlebnis am 8. Dezember 1949.

gez. Kraus Konrad, Thurn 13

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre unter Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember 1949, an Maria Empfängnis, die Muttergottes mit dem Jesuskind, einer goldenen Krone und einem lila Mantel, auf dem Herrngarten bei Heroldsbach in der Sonne gesehen habe. Ferner habe ich auch das Sonnenwunder und den wandelnden Stern gesehen.

gez. Kraus Kuni, Wimmelbach 20

 

Ich erkläre an Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember in Heroldsbach das Sonnenwunder und die Muttergottes in Brustbild gesehen habe. Die Strahlen der Sonne auf die Kapelle, sowie 6 bis 8 Kugeln über der Kapelle habe ich auch gesehen.

Wimmelbach, 27. Dezember 1949
gez. Marie Kraus, Wimmelbach Nr. 6
gez. Johann Krippner

 

Wir waren im Birkenwäldchen. Ich habe die Muttergottes mit dem Jesuskind zwischen zwei Birken herschweben sehen und zurück. Sie hatte eine Krone auf dem Haupte und das Jesuskind hatte einen Kreis.

gez. Kraus Waltrude

 

Forchheim, 18. Dezember 1949

In den ersten Tagen des Oktobers durcheilte unser Städtchen eine merkwürdige Kunde. In dem nur etliche Kilometer entfernt liegenden Dorfe Heroldsbach-Thurn sollen einige Mädchen die Erscheinung der Muttergottes gehabt haben. Einige Tage später fuhr ich mit noch anderen Frauen nach Heroldsbach-Thurn. Viele Hunderte von Menschen hatten sich eingefunden, um mit Gebet und Gesang der Muttergottes zu huldigen, die auch an diesem Nachmittag den Kindern wieder erschien.

Am 8. Dezember, dem Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariens, fuhren wieder viele Frauen hinüber zum Erscheinungsort, so auch ich mit ungefähr 35 Frauen in einem Omnibus. Betend und singend erreichten wir unser Ziel, wo schon Tausende von Menschen versammelt waren: Nach einigen erläuternden Erklärungen des H. H. Pfarrers Gailer beteten wir den Rosenkranz. Beim zweiten Gesetzlein erschien wieder die liebe Muttergottes den Kindern. Nach dem Rosenkranz formierten wir uns zu einer Prozession, um betend zu dem neuerstandenen Muttergottesaltärchen unter den bewussten Birken zu gelangen. Es waren ungefähr 10.000 Menschen, die zum Teil auch den mittleren Ackerweg benutzten, so auch ich.

Kaum war ich unten am Wald angelangt, hörte ich, wie die vielen anderen Menschen, die noch weiter oben auf dem Feldweg waren, aufgeregt nach der Sonne deuteten. Im ersten Moment dachte ich mir, was sehen die Leute bloß. Ich lief ein Stück zurück, den Gang hinauf und schaute in die Richtung, in die alle gebannt schauten. Und was ich nun sah, hat mich so tief erschüttert, dass ich es nie mehr vergessen werde.

Hinter verhangenen, grauen Wolken erschien die Sonne strahlend am Himmel. Plötzlich fing sie an, sich zu bewegen und schien immer näher zu kommen. Gleichzeitig sah ich um die Sonne einen strahlenden Sternenkranz, der sich genau so drehte wie die Sonne, die nun in allen Farben des Regenbogens schillerte und kreiste und gleichzeitig der Erde immer näher kam. Auf einmal sah ich wie die Sonnenscheibe sich in drei gleich große Kugeln teilte, in deren Mitte ich eine Figur sah. Ich konnte genau durch die Sonne hindurch sehen, ohne geblendet zu werden. Nach kurzer Spanne war, die Sonne wieder eine schillernde, gleissende Scheibe und stieg wieder in ihre richtige Bahn, um dann in purpurrote Glut getaucht, in den Wolken zu verschwinden. Aus den Wolken kamen dann zwei blutrote, breite Streifen, die sich über den ganzen Himmel zogen, bis zu dem Birkenwäldchen hin. Ergriffen bis, ins Innerste sangen wir in die Abendstille: "Großer Gott, wir loben Dich."

gez. Frau Kunigunde Krieg, Forchheim, Wiesenstr. 19

 

Anschließend schreibe ich noch dazu, dass ich die Sonne, wie sie ruhig stand, als große weiße Hostie erblickte, in der das schwarze Kreuz in Balkenform zu sehen war, was mich tief erschüttert hat. Es tut mir so weh, so viel hören zu müssen, dass diese Naturerscheinung öfter gewesen wäre. Für mich war es eine himmlische Erscheinung, wo das Natürliche aufhört, und ich behaupte, dass alles am Feste Maria Empfängnis übernatürlich war.

Frau Elisabeth Ochs, Forchheim, Hornschuhallee 23

 

Ich sah das Sonnenwunder mit einer Figur, die sich bewegte von der Sonne heraus und wieder hinein bewegte drei bis vier Mal.

gez. Margarete Häfner, Forchheim, Birkenfelderstr. 20

 

Ich sah dasselbe und noch einen Stern.

gez. Klara Hager, Forchheim, Apothekenstr. 3

 

Ich sah bei dem Sonnenwunder drei bis vier Mal die Muttergottes mit dem Jesuskind. Die Muttergottes sah ich auf einem Sockel sitzen und das Jesuskind schwebte in die Arme der Gottesmutter. Diese himmlische Erscheinung war was Übernatürliches und ist mir bis ins Innerste eingeprägt.

gez. Müller Maria, Forchheim, Untere Kellerstr. 11

 

Habe am 8. Dezember, am Feste Maria Empfängnis, beim Sonnenwunder einen Kranz von Sternen und darin eine Figur gesehen.

gez. Anna Oppelt, Forchheim, Apothekenstr. 4

 

Sonnenwunder am 8. Dezember, Maria Empfängnis 1949

Es kommt die Sonne aus den trüben Wolken so langsam heraus. Sie war groß und hatte außen rum Regenbogenfarben. Sie hat geschwebt hin und her. In der Sonne ist auch was Großes herumgeschwebt, konnte aber nicht sehen, was das sein sollte. Es war wirklich ein großes Wunder. Man konnte so schön in die Sonne sehen und wurde nicht geblendet. Diese Angaben machen wir an Eidesstatt.

gez. Kröppel Georg und Margarete

 

Eidesstattliche Erklärung
Weppersdorf, 15. Dezember 1949

Betreff: Muttergottes-Erscheinung Heroldsbach-Thurn

Ich Unterzeichnete erkläre an Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember 1949, am Feste der Unbefleckten Empfängnis Mariens an der Feier in Heroldsbach-Thurn teilgenommen habe. Als die Prozession gegen 15.30 Uhr vom Hügel am Herrngarten zum Birkenwäldchen ging, kreiste plötzlich die Sonne. Während die meisten Teilnehmer sich wieder vom Wald entfernten und in Richtung wieder zum Hügel gingen, um den Vorgang der Sonne zu beobachten, blieb ich und mehrere Menschen am Marienaltar, der am Birkenwald aufgestellt war, stehen und betete. Plötzlich erschien in der Höhe der Baumkronen die hl. Muttergottes in der Größe eines 10 bis 11-jährigen Kindes, mit goldener Krone auf dem Haupte, schneeweißem Kleide und von einem solch schönen himmelblauen Strahlenkranz umgeben, was nicht zu beschreiben ist dem, der es nicht gesehen hat. Ich sah das schöne Antlitz der Muttergottes, sowie die eine Hand auf der Brust. Das Jesuskind auf dem anderen Arm konnte ich nicht genau sehen, da mir ein Baum die Sicht etwas hinderte. Alle neben mir flehten, staunten, wunderten sich und sanken zu Boden. Was ich am 8. Dezember in Heroldsbach-Thurn erlebt habe, wird mir während meiner Lebtage nicht mehr aus dem Sinn kommen. Was ich gesehen und hier geschrieben habe, erzählte ich sofort meinem Mann und verschiedenen anderen, bevor wir wieder zum Hügel gingen und bevor Herr Professor Walz erklärte, was die Kinder gesehen haben.

gez. Maria Lang

 

Hochwürden Herr Pfarrer

Es drängt mich auch, Euer Hochwürden, den Bericht, den ich dem hochwürdigsten Herrn Erzbischof von Bamberg sandte, Ihnen zukommen zu lassen. Ich war am 8. Dezember 1950 nach Heroldsbach gefahren, nur in der Absicht, dort auf dem Berg zu beten. Ich war mit vielen anderen so um 14.00 Uhr, 14.30 Uhr hingekommen. Ich stand unter der Menge und achtete auf niemanden und nichts, ich war für mich allein unter den Tausenden. Auf einmal – es mochte so zwischen 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr gewesen sein – vernahm ich ein unheimlich tönendes Gerassel und Wagenrollen und ein furchtbares Krachen. Erschreckt und voll Furcht verließ ich meinen Standort und eilte an eine Stelle, von wo ich weite Aussicht hatte. Ich sah nichts. Der Himmel erschien hell – zwischen weißen, manchmal rosig und gelblich angehauchten Wolken blickte das Blau. Auch im Birkenwald, von woher das Getöse kam, war nichts zu sehen. Der Lärm ließ nach und war plötzlich ganz verklungen. Ich kehrte an meinen früheren Standort zurück und sah betend vor mich hin. Als die Menschen vor mir ein wenig auseinander gingen, sah ich einen ganz finsteren Himmel, der in der Ferne wie eine steile, schwarzgraue Wand auf der Erde aufzustoßen schien.

Da, plötzlich sah ich eine lichte Gestalt aus dieser Wand treten, zuerst den Oberkörper. Einen Augenblick war es, als wollte mir das Herz stille stehen, ich sagte staunend: "Das ist doch die Muttergottes!" Da stand Maria ganz vor mir. Die Entfernung kann ich nicht genau angeben, vielleicht 15 Meter, vielleicht auch etwas mehr oder weniger. Ich kann unmöglich schildern, welche Freude und nur Freude mich auf einmal erfüllte. Ich sah die Muttergottes! Eine unsagbare Liebe und Güte strahlte ihr Antlitz, das weiß, zart gerötet und lebend war. Sie trug eine Krone – nicht ganz schmaler Reif mit feinen Zacken – ich hatte noch nie eine solche gesehen, aus wunderbarem Gold. Das Gewand war von nicht zu schilderndem Weiß und bedeckte die Füße ganz. Der Mantel war vom selben Weiß, ein lichtes Blau schimmerte durch. Hoch geschlossen, ließ er nur die auf der Brust gefalteten unendlich feinen Hände sichtbar werden, nur ein schmaler Spalt blieb unter den Händen frei, dass man eben noch das Weiß des Gewandes sehen konnte. Es ging eine strahlende Helle von Maria aus, vom Antlitz, von der ganzen Gestalt. Mich hatte ein Staunen ergriffen, eine unnennbare Freude, ein unsagbares Glück! Und diese Gefühle hielten an, auch als ich die Erscheinung nicht mehr sah. Ich sah die Muttergottes nur, wenn mein Blick frei auf ihr ruhen konnte, wenn niemand zwischen der Erscheinung und mir stand. Einmal schob ich den Kopf einer vor mir stehenden Person mit dem Arm zur Seite, dass ich den Blick wieder frei bekam.

Erst als eine Nacht und fast ein Tag vergangen war, begann ich mich zu fragen und darüber nachzudenken und mich zu prüfen, ob es wirklich die Muttergottes war, die ich sehen durfte, oder ob es eine Ausgeburt der Phantasie, eine Einbildung war – aber immer und immer wieder komme ich zu dem Schluss: Nein, es kann, es konnte keine Täuschung gewesen sein! Was ich sah und berichtete, bin ich jederzeit auch bereit, unter Eid auszusagen. In Verehrung und Hochachtung!

gez. Leitner Antonia, Hptl. a. D.
seit 1914 an der Volksschule in Pilsach (geb. 12.4.1908 in Amberg)

 

Pilsach, 20. Januar 1951

Die Übereinstimmung obiger Abschrift mit der Urschrift bestätigt:

Frensdorf, 25. Januar 1951
gez. Prof. Dr. J. B. Walz

 

Ich habe am 8. Dezember, Maria Empfängnis, das große Sonnenwunder gesehen und mit den drei Buchstaben in der Sonne I H S mit goldener Farbe. Die Sonne hatte einen viel helleren Schein gehabt, ihre Strahlen waren so warm und trotzdem hat sie mich nicht geblendet. In wenigen Minuten darauf sah ich die Sonne in grauer Farbe. Sie drehte sich wie ein Rad.

gez. Margarete Lindenberger

 

Michael Lindenberger, geb. am 16. November 1882
Wimmelbach, 12. Dezember 1949
Hochwürden Herrn Pfarrer Gailer, Heroldsbach

Betreff: Muttergottes-Erscheinung am 8. Dezember 1949 in Heroldsbach

Hierzu kann ich Unterzeichneter folgendes an Eidesstatt erklären: Als die Prozession am obigen Tage von der Bergkapelle. zur Grotte am Walde ging, befand ich mich im letzten Viertel der Prozession. Es machte sich eine Stockung der vorderen Menge Pilger im Weitermarsch bemerkbar, alles schaute nach rechts, gegen Westen, wo plötzlich die Sonne aus den verdeckten Wolken mit wunderbarer Schönheit hervortrat. Aber bald ging ein Durcheinanderschaukeln, Wirbeln in der Sonne los, dass man ganz erstaunt war, was da werden wird. Es wurden in der Sonne verschiedene Zeichen sichtbar, die ich aber nicht gleich feststellen konnte als nur J H S.

Ich warf mich auf die Kniee nieder, rief laut aus all meinen Kräften: "O heilige Muttergottes, hilf uns doch!" Dies wiederholte ich öfters. Auf einmal wurde die Sonne wieder im schönsten hellen Glanze; es wurde mir so warm, als ging um meinen Körper ein süßer, milder Duft herum. Ich schaute aber immer kräftig, wenn auch mit einem innigsten Gefühl des Weinens, so doch mit Freuden in die schöne Sonne hinein. Auf einmal sah ich die heilige Muttergottes ganz in Gold gehüllt, mit der schönen großen Goldkrone, und das liebe Jesuskind mit dem goldenen Kreuz auf dem linken Arm haltend. Das Jesuskind war so schön und blickte so lieblich auf uns herab, dass ich vor lauter Freude laut weinen musste. Das Kindlein, dachte ich, könnte zwei Jahre alt sein. Die Erscheinung habe ich zehn bis fünfzehn Minuten lange gesehen.

Euer Hochwürden, Herr Pfarrer. Es ist nun mein heißester Wunsch, die hl. Gottesmutter mit dem lieben Jesuskind zu sehen, in Erfüllung gegangen. Ich habe viel zu ihr gebetet und danke ihr recht herzinniglich, dass ich erhört wurde. Mit besten Grüßen.

Ihr erg. gez. Michael Lindenberger
Landwirt in Wimmelbach Nr. 10, Post Heroldsbach/Ofr.

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre unter Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember 1949 an Maria Empfängnis die Muttergottes mit dem Jesuskind in der Sonne auf dem Herrngarten bei Heroldsbach gesehen habe.

gez. Kath. Malter, Wimmelbach Nr. 17

 

Erklärung

Ich, Unterzeichnete, hatte am Feste Mariä Empfängnis an der Prozession in Heroldsbach vom Herrngarten zum Birkenwäldchen teilgenommen. Als ich mit der Wallfahrt bei der Grotte ankam, sah ich plötzlich zwischen den Bäumen in Richtung Westen in drei Meter Höhe ganz helle Strahlen, von denen eine starke Wärme ausging. In nächster Nähe sah ich einen älteren Mann, der weinte. Ich ging auf ihn zu und bemerkte, dass die Lichtstrahlen immer näher kamen und immer größer wurden. In der Mitte derselben war alles ganz weiß und ich sah, dass sich eine Gestalt von 25 bis 30 cm Größe schnell hin und her bewegte. Ich konnte, ohne geblendet zu werden, ständig in diese hellen Strahlen hineinsehen. Hierauf ging ich vom Birkenwäldchen heraus ins Freie und sah, wie sich die Sonne – ganz blau – schnell drehte und dann sich fünf gelbe Wolken sichtbar machten, die von mehreren Teilnehmern ganz klar erblickt wurden.

Heroldsbach, 11. Dezember 1949
gez. Margareta Obenauf

 

Fest Maria Empfängnis, Thurn 8. Dezember 1949

Unterzeichneter sah halbrechts von dem Thurner Altar aus eine Erscheinung, wie die Muttergottes gleichsam ihren Schutzmantel ausbreitet, unter den Gipfeln im Birkenwäldchen schwebend; das Angesicht war verschwommen, also unkennbar. Ich lief zum Wäldchen hinaus und da sah ich die Sonne viel größer wie sonst, alle Regenbogenfarben darin. Die Sonne zitterte und bewegte sich und in der Sonne war eine Gestalt, die ich nicht kannte.

Dies beeidigt
gez. Reck Georg,Thurn 41, Post Heroldsbach

 

Forchheim, 21. Dezember 1949

Das Sonnenwunder am 8. Dezember 1949, Maria Empfängnis

Das war ein schöner Tag für mich und viele Tausende Menschen. Vormittags besorgte ich mir ein Auto und so fuhr ich um 12.45 Uhr nach Heroldsbach. Als wir ungefähr um 13.30 Uhr ankamen, machte ich zuerst einen kleinen Besuch in der Pfarrkirche zu Heroldsbach. Anschließend lief ich zum Gnadenberg, es waren schon ziemlich viele Menschen innen und um die Notkapelle versammelt. Auch unten am Wäldchen waren einige hundert Menschen und beteten. Zuerst ging ich in die Notkapelle auf den Berg und betete. Anschließend lief ich hinunter zum Gnadenort am Wäldchen und betete einen ganzen Rosenkranz zu meiner lieben Beschützerin, denn ich verehre schon immer unsere liebe Muttergottes. Und so durfte ich auch teilnehmen an dem schönen Sonnenwunder in Heroldsbach.

Als ich unten am Waldesrand stand und betete, kam ein Mann und sagte, wir sollen nach oben kommen auf den Berg, weil die Prozession gleich hinunter geht. Sogleich ging ich nach oben auf den Berg und schloss mich zwei bekannten Mädeln an und wir liefen zu Dritt nebeneinander her, wir beteten den Rosenkranz und liefen auf das Wäldchen zu. Als wir unten am Waldesrand ankamen, drehte ich mich ganz unscheinbar herum und sah die letzten Menschen von der Prozession wie benommen stehen. Ich fasste die zwei Mädels, die bei mir waren, am Arm und lief querfeld über den kleinen Weg, dann über einen Acker und plötzlich blieben wir stehen und sahen das erste Sonnenwunder. Meine Uhr zeigte fünf Minuten auf 15.30 Uhr. So was Herrliches habe ich noch nie gesehen! Die Sonne drehte sich mit einer Geschwindigkeit um ihre eigene Achse und strahlte rot, dann gelb und grün, immer abwechselnd. Als die anderen Menschen am Waldesrand und am Gnadenort auch merkten, dass was vor sich geht, liefen auch sie auf den Acker oder auf die Wiese zu, aber die Sonne war bereits in den Wolken verschwunden. Nach wenigen Minuten kam sie wieder und drehte sich wieder und zeigte sich mit derselben Farbenpracht wie vorher. Um die Sonne herum war ein goldener Reif und in der Sonne war auch was drin, was aber schlecht zu erkennen war. Einmal dachte ich, ich sah die Muttergottes, das zweite Mal war es wie ein Auge und das dritte Mal waren es Engel meinem Auge nach.

Das, was in der Sonne war, sahen alle Leute, aber es war halt alles so verschleiert. Ich konnte sogar in die Sonne sehen, ohne dass die Augen schmerzten. Ich war ganz woanders. Ich war, wie alle Menschen von der Sonne hell beschienen und der Himmel war dennoch schwarz, aber die Sonne strahlte so heiß wie im Sommer. Als das Sonnenwunder vorbei war, liefen wir alle zum Berg hinauf. Wir wollten weiterbeten, jedoch niemand wusste, wo wir aufhörten. Herr Pfarrer Gailer verkündete, dass die Kinder die Muttergottes sehen. Darum sollen die Kinder die liebe Muttergottes bitten, dass sie uns segne. Wir knieten nieder und wir bekamen den hl. Segen. Anschließend beteten wir den glorreichen Rosenkranz. Während des Betens sah man über dem Wäldchen einen Stern, auch ich sah ihn. Viele Leute sagten, sie haben die Muttergottes gesehen. Ich sah sie nicht. Ich betete zu meiner Beschützerin, sie möge sich denen zeigen, die nichts glauben, denn ich vertraue ja schon sowieso auf sie. Über dem Wäldchen sah man den Rosenkranz und I H S, aber nicht allzulange, und es verschwand.

Als der Rosenkranz beendet war, sangen wir "Großer Gott, wir loben dich" – aber wie! So schön habe ich noch nie das Lied gesungen und gehört. Das Lied war beendet und zwei Kinder sahen die Muttergottes noch. Wir beteten drei Ave Maria und es sah nur noch ein Kind die Muttergottes. Wiederum beteten wir drei Ave Maria und auch das letzte Mädchen sah die Muttergottes nicht mehr. So verabschiedeten wir uns von dem teuren Ort mit dem schönen Gruß "Gelobt sei Jesus Christus". Dieser Tag wird mich immer begleiten, denn sowas Herrliches kann man nicht vergessen: Dieses sage ich unter Eid aus.

NB! Ich wurde als drittes Kind von vier Kindern der Landwirtseheleute Peter und Barbara Saffra geboren. Ich bin katholisch und verehre schon immer die liebe Muttergottes. Ich bin 20 Jahre und bin stolz auf meine Beschützerin.

gez. Franziska Saffra, Forchheim/Ofr., Krottental 3

 

Erklärung

Wir erklären, dass wir das Sonnenwunder am 8. Dezember gesehen haben. Die Sonne hat allerlei Farben angenommen. In der Scheibe sahen wir eine Gestalt, die man nicht erkennen konnte. Später sahen wir einen Stern, der sehr schnell von Osten nach Westen gezogen ist. Über dem Birkenwald sahen wir auch mehrere Kugeln, die zuerst rosa, dann gelb wurden.

gez. Josef Seubert
gez. Georg Seubert
gez. Gregor Seubert
gez. Kuni Seubert, ältere
gez. Kuni Seubert, jüngere

 

Ich erkläre hiermit, dass ich am 8. Dezember an Maria Empfängnis das Sonnenwunder in Heroldsbach mit dem I H S und dem Stern und Strahlen, die auf die Kapelle zeigten, gesehen habe. Dies erkläre ich an Eidesstatt.

gez. Katharina Seubert

 

Nikolaus Seubert, Meerrettich-Versand-Großhandel, Heroldsbach Nr. 13
An das Pfarramt Heroldsbach

Niederschrift

Als Augenzeuge der wunderbaren Geschehnisse auf dem Herrengarten bei Heroldsbach anlässlich des Maria-Empfängnistages gebe ich nachstehende Ausführungen zu Protokoll: Nachdem wir auf dem Herrengarten den ersten Rosenkranz gebetet hatten, sollte eine Prozession zum Birkenwäldchen stattfinden. Wir waren kaum 300 Meter gegangen, als eine Aufregung unter die Menge kam, und alles starrte zur Sonne. Ich selbst konnte die Sonne sehen, wie sie sich um ihre eigene Achse drehte und in sämtlichen Regenbogenfarben erstrahlte. Ich eilte auf schnellstem Wege zur Grotte im Birkenwäldchen. Als ich dort ankam, riefen die Leute: "Die Muttergottes ist da!" und fielen auf die Knie nieder. Ich schaute ebenfalls in die Sonne. Auf einmal sah ich die Muttergottes rechts der Grotte über den Kiefernwald auf uns zukommen. Ich dachte, sie würde bis zur Grotte kommen, aber bei Anfang des Birkenwäldchens blieb sie stehen. Außerdem sah ich noch drei kleine gelbe Wolken, die die Form einer Kugel hatten, schnell an uns vorüberziehen. Dass obige Angaben der Wahrheit entsprechen, bestätige ich durch meine Unterschrift.

Heroldsbach, 12. Dezember 1949
gez. Nikolaus Seubert

 

Das Sonnenwunder am 8. Dezember 1949

Ich stand vor dem Kapellchen am Birkenwald. Da sah ich zwischen zwei Bäumen hindurch die Sonne so groß und wunderschön leuchten. Ihre Strahlen leuchteten in allen Farben. Mir war es, als käme sie auf mich zu. In der Sonne sah ich dann die Gestalt der Muttergottes. Sie war ungefähr 50 cm lang. Dann sah ich die Sonne in allen Farben: grün, blau und rot. Über dem Birkenwäldchen sah man dann plötzlich verstreut am Himmel lauter gelbe Kugeln, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwanden. Die Leute fielen alle auf die Knie und sie beteten so inbrünstig, wie ich noch nie beten gehört und gesehen habe.

Dies bestätigt und beeidigt:
gez. Frau Agnes Schleicher, Heroldsbach 111

 

Hiermit bestätige ich und beeide zugleich, dass ich das am 8. Dezember 1949 ereignete Sonnenwunder mit angesehen habe. Zuerst sah ich die Sonne durch das Wäldchen. Sie hatte einen glitzernd flimmernden Schein von verschiedenen Farben. Dann trat ich ins freie Feld und sah, wie sie sich um ihre eigene Achse drehte. Sie strahlte in den Regenbogenfarben. Von dem Berg aus sah ich dann über dem Birkenwald einen hellen Stern von Osten nach Westen ziehen.

Heroldsbach, 18. Dezember 1949
gez. Andreas Schleicher, Heroldsbach

 

Ich bestätige hiermit, dass ich in Heroldsbach war und ich sah, wie wir auf die Grotte zukamen, dass das Wäldchen ganz lila oder rosa leuchtete, und die Leute sind dann alle den Berg hinauf gelaufen. Ich bin dann auch hinauf gegangen. Ich sah, wie die Sonne sich drehte wie in einem Wirbel – ich konnte ganz schön die Sonne betrachten, nachdem ich sonst nicht in die Sonne sehen konnte. Schon als Kind musste ich die Augen zudrücken, da ich schon von Geburt auf schwache Augen habe, aber da konnte ich die Sonne ganz gut ansehen. Weiter sah ich sonst nichts. Dies erkläre ich an Eidesstatt.

gez. Frau Kunigunda Schleicher
Heroldsbach, 18. Dezember 1949

 

Hiermit bestätige ich, Frau Margarete Schleicher, und beeide zugleich, dass ich das am 8. Dezember ereignete Sonnenwunder mit angesehen habe. Zuerst sah ich die glitzernden und flimmernden Strahlen der Sonne wie bei einer Monstranz im Birkenwäldchen. Dann ging ich auf das freie Feld und da sah ich die Sonne in Regenbogenfarben und sie drehte sich um ihre eigene Achse. In der Mitte der Sonne erblickte ich die Umrisse einer Gestalt. Auf dem Berg sah ich einen hellen Stern über dem Birkenwald von Osten nach Westen ziehen.

Heroldsbach, den 18. Dezember 1949
gez. Margarete Schleicher

 

Ich war am 8. Dezember 1949, nachmittags 15.00 Uhr, auf der Herrenwiese und habe folgende Beobachtungen gemacht. Die Sonne zeigte drehende Bewegungen und zeigte verschiedene Farben. Im Osten stieg ein Stern auf und zog in langsamer Bewegung gegen Westen.

Lampertshofen, 20. Dezember 1949
b. Neumarkt/Opf.
gez. Barbara Schmitt

 

Herbert Schmitt, geb. 13. September 1942

Herbert kam am Feste Maria Empfängnis ganz freudestrahlend heim und erzählte, dass er mit mehreren Kindern weiter hinten im Wald war (ungefähr Schustersreuth), am Rand auf einer Wiese. Er sah, wie die Sonne sich so schnell drehte und oben auf der Scheibe sah er die Muttergottes mit dem Jesuskind im Arm stehen. Die Muttergottes hatte einen großen Rosenkranz, der hing in der Sonne herunter. Die Perlen glänzten von lauter Gold und das Kreuz vom Rosenkranz hing außer der Sonne herunter und war schwarz. Wenn man ihm einen Vergleich machte von irgend einem Gold, dann sagte er, das ist alles nicht so schön. Die Perlen funkelten viel schöner. Das Kleid glänzte wie die Sonne und auf dem Kopf hatte sie eine goldene Krone. Das Jesuskind war ungefähr so groß wie ein Kind mit einem halben Jahr und hatte auf dem Kopf einen goldenen Reifen. Herbert sagte auf einmal, ich habe mir gedacht, wenn ich jetzt Flügel hätte, würde ich jetzt hinauffliegen und nicht so schnell wiederkommen, denn die Muttergottes mit dem Jesuskind ist so schön, dass man sie immer anschauen könnte.

gez. Therese Schmitt (Mutter)

 

Forchheim, 14. Dezember 1949
Herrn Pfarrer Gailer, Heroldsbach

Als ich am Donnerstag (Maria Empfängnis) der Prozession beiwohnte, hatte ich folgendes Erlebnis: Nachdem Herr Pfarrer Gailer eine kurze Predigt hielt, nahm die Prozession ihren Weg von beiden Seiten der Grotte zu. Es wurde gerade das Marienlied gesungen, als ich einen sonderbaren, grellen Strahl durch den Birkenwald leuch ten sah. Die Dame, welche vor mir stand, machte ich darauf aufmerksam mit den Worten: "Schauen Sie nur diesen sonderbaren Strahl am Himmel." Sie äußerte jedoch, es sei die Sonne. Ich ließ mich aber davon nicht abhalten und trat etwas weiter in den Birkenwald hinein und traute meinen Augen nicht, was ich dort sah. Es bildete sich erst ein nicht allzugroßer Kreis, der von allen Seiten goldene Strahlen spendete, aussehend wie die Monstranz. Ich schaute von diesem Wunder nicht mehr weg und der Kreis wurde immer größer und größer. Nun trat ich auf die andere Seite des Waldes, also rechts von der Grotte, wo schon viele Menschen, die der Prozession beiwohnten, dieses Wunder sahen. Plötzlich fing der Kreis an sich zu drehen, "wie ein Windrädchen" und erschien in dem prächtigsten Farbenwunder, gelb, rosa, orange, blau und grün. Auch bildete sich in dem Kreis ein Bild, dieses ich leider nicht erkennen konnte. Alles fing an zu beten und zu bitten und ich glaube, keinem blieben die Augen trocken, als sie die Wunder sahen. Ich kann mich noch genau der Worte eines vor mir stehenden alten Mannes, ungefähr 74 Jahre schätzend, erinnern, als er mit Tränen in den Augen sprach: "Nein, dass ich noch als alter Mann dieses Wunder erleben durfte, ehe ich meine Augen schließe, kann ich kaum fassen."

Nun erblickte ich noch am Himmel über dem Birkenwald einige rote Kreise, sowie einen dunklen Stern, der an jeder Sternspitze beleuchtet war. Dieser zog immer bis zu dem sonderbaren Himmelskreis bzw. Himmelswunder und zurück, plötzlich war er verschwunden, ebenfalls nach ca. 25 Minuten dieser Wunder mit den prächtigsten Farben. Jetzt zog sich die Prozession wieder auf den Berg, und als wir das Lied sangen "Großer Gott, wir loben Dich", errötete der Himmel auf der rechten Seite derart und strahlte sechs breite Strahlen ringsherum aus, die aber auch nach kurzer Zeit wieder verschwanden. Ich bin zwar Protestantin und verehre seit diesem Tage die Muttergottes genau wie ein Katholik. Auch ist an jenem Tage etwas ganz Wunderbares in meinem Herzen eingezogen und ich fühle mich überaus glücklich, dass ich würdig war, dieses Wunder erleben zu dürfen und danke meinem Schöpfer von ganzem Herzen dafür.

Mit Gruß
gez. Margarete Schnabel (Protestantin)
Forchheim, Bammersdorferstr. 16
(Flüchtling aus Breslau)

 

Reuth, 22. Dezember 1949
H. H. Pfarrer Gailer

Das Sonnenwunder in Heroldsbach

Durch die Darstellung des Kunstgemäldes Michael Liebel im Fränkischen Tag belebt sich in mir wieder die Ergriffenheit dieses Geschehens, das ich und meine zwei Nachbarinnen am 8. Dezember 1949 in Heroldsbach miterlebten. Wir stellten fest, dass das keine Zeitung und nicht der beste Kunstmaler geben kann, wie wir es erlebt haben. Wir standen bei der Erscheinungsstätte am Grottenaltar, als uns auf einmal starke, heiße Strahlen von der Sonne aufmerksam machten. Das war so ein außergewöhnliches Bild, das die Sonne annahm, dass wir ohne jede Aufforderungen hinaus strömten, um die Sonne in ihrer Schönheit ganz zu sehen. Und siehe, wir waren wie gebannt und starrten die Sonne mit einer Ergriffenheit an und warteten, was da jetzt kommen wird.

Die Sonne machte Schwenkungen und heftige Rollierungen und kam so nahe auf uns zu, dass eine meiner Nachbarinnen sich fest bei mir anhielt und rief: "Sie kommt, sie kommt!" Ich selbst kann sagen, dass ich 20 Minuten mit meinen Gedanken nicht mehr auf der Welt war. In meiner Aufregung rief ich: "O hl. Muttergottes und alle Heiligen, helft uns doch" und stimmte das Lied an: "Meerstern ich dich grüße", zudem wir in der Sonne eine Figur wahrnahmen und dachten, vielleicht ist es die Gottesmutter. Der Sonnensturz hat sich zweimal wiederholt. Dieses Geschehen wird unserem Geist, so lange wir leben, in Erinnerung bleiben. Kurz darauf haben wir einen kleinen Stern waagerecht über dem Birkenwäldchen am Himmel vorüberziehen sehen. Also nur eine kleine Erläuterung zu tatsächlichen Vorgängen, die sich in Heroldsbach abspielten. Von Naturerscheinungen kann da nicht geredet werden, das ist unsere Anschauung. Ich bitte auch um ein Vater unser für meine drei Söhne, die Priester werden wollen. Zwei sind schon Patres bei der Steyler Mission und einer will Weltpriester werden.

Hochachtungsvoll
gez. Anna Schnell, Reuth 25
gez. Reta Schuster, Reuth. 24
gez. Anna Zimmermann, Reuth 95

 

Donnerstag, 8. Dezember 1949

Es war ein grauer, mit Regenwolken behangener Tag. Ein Festtag, der in der ganzen Erzdiözese feierlich begangen werden sollte auf Wunsch Sr. Excellenz des Hochwst. H. Erzbischofs (Fatimafeier!), wo wird wohl der Tag so feierlich ausgeklungen sein, als an der Erscheinungsstelle in Heroldsbach.

Als um 14.00 Uhr der H. H. Ortspfarrer mit warmen Worten den Besuchern für ihr Kommen dankte und einen kurzen interessanten Bericht über die Ereignisse in der letzten Zeit gab, wusste wohl keiner von den größtenteils aus Frömmigkeit herbeigeeilten Zehntausenden, was für große Belohnung ihnen beschieden werden soll. Nach einigen Gebeten wurde mit dem schmerzhaften Rosenkranz die Prozession eingeleitet. Andächtig bewegte sich der lange Zug der Grotte entgegen, als plötzlich eine Stockung eintrat, hervorgerufen durch die Rufe "Feuer", "Leute, die Sonne". Erschrocken bis ins tiefste, sah ich eine blendende Helle am südwestlichen Himmel, aus der dann eine glänzende, rotierende Scheibe hervortrat, in die man mit bloßem Auge tränenlos unbegrenzt lange hineinsehen konnte. Es entstand eine Art Panikstimmung im guten Sinn. Die einen weinten, versuchten zu beten, sangen, andere gaben ihrer Freude Ausdruck durch Rufe wie: "Das ist das Zeichen! Gott sei Dank, jetzt müssen es alle glauben", usw.

Ich wurde aufmerksam gemacht auf die Uhrzeit und habe auch dann weiterhin alle Geschehnisse zeitlich festgehalten. So war der Beginn des ersten Sonnenwunders um 15.03 Uhr und dauerte bis kurz vor 15.45 Uhr. Danach setzte sich die Prozession fort, um bei den ersten Gebeten, die H. H. Pfr. Gailer sprach, wieder aufgelöst zu werden. Es war 15.30 Uhr. Zwischen den Bäumen des Birkenwäldchens strahlte nun wieder das helle Licht. Durch eine Baumlichtung sah ich wieder die kreisende Sonnenscheibe, die diesmal auch in Regenbogenfarben wechselte. (Rot, gelb, grün, ganz fein und zart.) Aus verschiedenen Rufen um mich konnte ich erkennen, dass manche Leute Wahrnehmungen hatten, wie Buchstaben, Rosenkranz und selbst die Muttergottes in der Sonne sahen. Ich sah nur einmal kurz irgendwelche schwarze Zeichen in der Sonne, die ich nicht zu deuten weiß. Wir gingen dann den Hügel wieder hoch auf Anraten des H. H. Pfarrers Gailer, um das Sonnenwunder besser beobachten zu können.

Das zweite Mal konnte man noch viel besser das Kreisen der Sonne sehen und durch die Sonne sah man dahinter die kleinen Schäfchenwolken ziehen. Die Sonne schien ungewöhnlich nah und kam sichtlich näher – ihre Strahlen verbreiteten eine angenehme Wärme. Etwa vor 15.45 Uhr endete das einmalig Geschehene. Die Sonne trat nun wieder zurück in ihre ursprüngliche Bahn um dann, von den herrlichsten Farben des Abendrotes umgeben, hinter dunklen Wolkengebilden zu verschwinden. 15.50 Uhr erblickte ich einen kleinen Stern, der über dem Birkenwäldchen weiter westwärts wanderte und auch im strahlendsten Blau zu sehen war. Als sich die Freude und Erregung etwas gelegt hatte, wurde die Andacht in aller Würde, Dankbarkeit und Frömmigkeit zu Ende gebetet und klang aus mit "Großer Gott, wir loben Dich". Wer könnte dieses Geschehen ergründen und wer kann die Freude und das Glück der Anwesenden ermessen, denen die große Gnade zuteil ward, diesen unvergesslichen Tag zu erleben.

gez. Gretl Schulz, Burk 78/Ofr.

 

Adlitz, 20. Dezember 1949
An das katholische Pfarramt Heroldsbach

Am 8. Dezember 1949 befand ich mich in Heroldsbach-Thurn und war Zeuge folgenden Vorgangs: Nach Beendigung des ersten Rosenkranzes begab ich mich vom Hügel geradewegs zum Marienaltar im Birkenwald. Ich stand ganz nahe am Altar, gerade in dem Augenblick, da sich H. H. Pfarrer von Heroldsbach zum Altar begab, sich niederkniete und ein Mariengebet verrichtete. Nach Beendigung dieses Gebetes begann er ein zweites. Dieses beendete Herr Pfarrer aber nicht, sondern wandte sich zur Menge, die in ziemlicher Erregung war. In diesem Augenblick sah ich durch die Birkenbäume, im Birkenwald stehend, in der Sonne das Bild der Muttergottes ohne Krone und ohne Jesuskind. Die Umstehenden fragten mich: "Wo? Wo?" Leute, die um mich waren, baten mich ins Freie zu gehen, denn sie möchten dies auch sehen. Wir gingen ins Freie, wo ich nichts mehr sah, lediglich das Sonnenwunder, das ja von Allen gesehen wurde, wie die Sonne sich blitzschnell um sich drehte, Strahlen ausstieß usw. Das Sehen der Muttergottes in der Sonne war für mich so klar, dass ich diese zehn bis fünfzehn Sekunden (solange sah ich sie in der Sonne) im Leben nie vergesesn werde. Diese Angaben kann ich jederzeit beeiden, ebenso, wie ich die Stelle, an der ich stand, noch ganz genau bezeichnen kann.

Mit größter Hochachtung
gez. Steinlein Gg., Adlitz Nr. 8 (60 Jahre alt), Lkr. Erlangen
(Vater des Ihnen bekannten Pater Eckhardt, Bamberg)

 

Eidesstattliche Erklärung

Über die Vorgänge Heroldsbach-Thurn am 8. Dezember kann ich folgendes berichten: Während der Prozession blieben die Leute auf einmal wie gebannt stehen. Ich sah, wie alles ringsum hell erleuchtet war und die Sonne so hell wie ein Spiegel war. Sie drehte sich im Kreis und ging auf und nieder. Außen herum konnte man verschiedene Farben beobachten. Auch sah ich den Stern über dem Birkenwäldchen, der von Osten nach Westen zog. Man konnte so lange in die Sonne sehen, bis alles vorüber war, ohne dass sie blendete.

gez. Kath. Stilkerich, Ösdorf 5

 

Eidesstattliche Erklärung

Das Sonnenwunder von Heroldsbach am 8. Dezember 1949

Wir gingen mit der Wallfahrt von Ösdorf nach Heroldsbach zur Muttergottesandacht. Es waren so zehntausend Menschen da, die der Andacht beiwohnen wollten. Es wurde der Rosenkranz gebetet. Dann folgte die Prozession zum Muttergottesaltar. Es war ein trüber Herbsttag. Plötzlich erleuchtete grelles Licht den Himmel. Die Sonne, die von einem hellen Kreis umgeben war, fing sich plötzlich an zu drehen mit so einer Geschwindigkeit – der Ring außen blieb still. Man konnte in die Sonne zehn Minuten schauen, ohne geblendet zu werden. Das wiederholte sich zweimal. Auch ging die Sonne bald nach oben, bald nach unten. Alles war ein Lichtermeer und Heroldsbach-Thurn lagen ganz finster seitwärts. Wir sahen auch den Stern, der sich in so einer Geschwindigkeit von Osten nach Westen zog. Auch sah ich beim Muttergottes-Altar über dem Wäldchen so ca. sechs bis sieben große Ringe, die so mattgelb waren.

gez. Margarete Stilkerich, Ösdorf 49
gez. Frieda Stilkerich, Ösdorf

 

Eidesstattliche Erklärung

An Herrn Pfarrer in Heroldsbach

Bei der am 8. Dezember 1949 stattgefundenen Andacht in Heroldsbach-Thurn habe ich nachstehende Beobachtungen wahrgenommen. Zwischen 15.00 Uhr bis 15.30 Uhr, als die Sonne durch die Wolkenbildung durchdrang, bemerkte ich, dass die Sonne, in die man mit freiem Auge gut sehen konnte, scharfe Wendungen und Drehungen machte. Ich beobachtete die Sonnenerscheinung schärfer und sah in der Sonnenscheibe das Zeichen "J H S" deutlich. Der kleine Buchstabe J in gelblicher, das große H in grüner und das kleine s in gelblicher Farbe. Während dieser Zeit stieg vom Birkenwäldchen ein kleiner Stern auf, der sich langsam in der Richtung des Sonnenuntergangs bewegte. Diesen Vorgang beobachtete ich längere Zeit. Weiteres bemerkte ich nicht.

Hochachtungsvoll
gez. Stilkerich Kuni
Landwirtin in Ösdorf 41, Kr. Forchheim

 

Ich erkläre hiermit an Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember 1949, an Maria Empfängnis, das Sonnenwunder in Heroldsbach mit der Muttergottes und dem Jesuskind gesehen habe und auch den Stern.

Dies bestätigt:
gez. Frau Marie Trautner, Wimmelbach 19

 

Ich erkläre an Eidesstatt, dass ich das Sonnenwunder am Feste Maria Empfängnis gesehen habe. Ich habe gesehen, wie sich die Sonne drehte und in allerhand Farben ausstrahlte, wie der Stern von Osten nach Westen zog und sah sechs oder sieben gelbe Flecken am Himmel. Als die Sonne unterging, gingen zuerst die Strahlen ganz feuerrot gegen den Himmel, dann neigten sie sich waagerecht gegen das Birkenwäldchen hin.

Dies bezeugt:
gez. Margareta Vogel, Wimmelbach 27

 

Ich erkläre diese Angaben an Eidesstatt

Vom Sonnenwunder, das in Heroldsbach am 8. Dezember 1949 sichtbar war, bin ich Augenzeuge. Ich konnte mindestens zehn Minuten in die Sonne sehen, ohne dass es mich blendete. Ich sah deutlich, wie sie sich drehte und in mehreren Farben leuchtete.

gez. Anna Wimmelbacher

 

Ich erkläre an Eidesstatt

Am 8. Dezember 1949 sah ich, was ich als übernatürlich betrachte. Die Sonne glitzerte wie ein Spiegel und drehte sich im Kreise. Sie blendete nicht wie gewöhnlich, die Augen hatten das Gefühl, als schauten sie in einen gewöhnlichen Spiegel. Die Sonne hatte alle Regenbogenfarben um sich. Ich sah zweimal den Stern, der sich nach meiner Meinung von Osten nach Westen gerade über die Sonne hinwegzog.

gez. Marie Wagner, Ösdorf

 

14. Juni 1950
An H. H. Pfarrer in Heroldsbach

Durch einen glücklichen Zufall ging mein inniger Wunsch, einmal nach Heroldsbach an den Ort der Marienerscheinungen zu kommen, am 31. Mai dieses Jahres in Erfüllung. Auch ich war wie der ungläubige Thomas, als ich dort ankam und nur die versammelte, inbrünstig betende Menschenmenge und die Marienkinder, welche immer wieder hinknieten, als sie in den Feldern umhergingen, sah. Ich betete demütig mit und war mir auch meiner Unwürdigkeit Maria gegenüber bewußt. Die Kinder sahen Maria und es wurde gemeldet, dass die Muttergottes nach 17.00 Uhr wieder erscheinen werde. Um diese Zeit hatten wir dann alle das Glück, das Sonnenwunder zu sehen. Es war unbeschreiblich, einzigartig.

Die Sonne drehte sich, als wollte sie einem höheren Wesen weichen, und strahlte wunderbar aus. Doch zum richtigen, großen Erlebnis, das ich niemals vergessen werde, wurde mir, als man gegen Abend meldete, dass ein Engel mit einem Blumenkorb über dem Birkenwäldchen schwebe. Ich sah gerade nicht, wo die Marienkinder waren. Doch als ich ihrer gewahr wurde, sah ich eine wunderbare, weißgekleidete Frau in Lebensgröße, knapp hinter den Kindern, den Weg vom Birkenwäldchen hinaufgehen. Ich fühlte es im ganzen Körper, dass es Maria war, und kniete, zu Tränen gerührt, hin. Nachher konnte ich nur betend staunen und sah wegen der großen Menschenmenge die Kinder nicht mehr, da ich keinen guten Platz hatte. Ich hatte die Absicht, von diesem großen Erlebnis nicht zu berichten, doch ich fand keine Ruhe und befolgte den Rat der Frauen, welche mich so tief ergriffen gesehen haben, und schreibe als unbekannte Flüchtlingsfrau an Sie und zeichne in Hochachtung.

gez. Unterschrift J. H.

 

Ich, Unterzeichneter erkläre, dass ich die Muttergottes am 8. Dezember rechts von der Grotte im Birkenwald zwischen 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr in der Größe von 65 cm mit dem Jesuskinde gesehen habe.

Thurn, 20. Dezember 1949
gez. Georg Voit 77

 

Langensendelbach Nr. 65, 21. Dezember 1949

An der Marienfeier am 8. Dezember 1949 haben wir teilgenommen und das Sonnenwunder miterlebt.

gez. Magdalena Lowack
gez. Margarete Göldner

 

Am 8. Dezember, am Feste Maria Empfängnis, war ich Zeugin des großen Sonnenwunders. Ich stand im Birkenwäldchen und bemerkte auf einmal, wie die Sonne ganz tief kam – als käme sie vom Boden herauf – hell aufleuchtete und ganz schnell kam, als wollte sie auf mich zugehen. Nun stand sie in unbeschreiblicher Größe und Helligkeit vor mir. Ich konnte in diesen hellen Strahl hineinschauen, ohne dass ich im geringsten mit den Augen was merkte. Jetzt kam das Wunderbare, das ich erlebte. In dem großen hellen Schein sah ich drei kleine Wölkchen und auf denselben die Buchstaben I H S. Es bewegte sich rasch und es war bald meinen Blicken entschwunden. Nun ging von dieser großen, gewaltigen Sonne ein Strahlen aus, wie bei einer Monstranz in lauter feinen Strahlen ringsherum und leuchtete in allen Farben. Ich wechselte dann meinen Platz und ging auf die Wiese hinaus. Dort sah ich mitten in der sonne einen langgezogenen blaugrauen Schatten. Nach demselben kam ein großer roter Punkt, der verteilte sich und im Nu stand die große Sonne, mit einem roten Kranz umgeben, vor mir. Dann nochmals in allen Farben leuchtend, zog sie sich zurück.

gez. Frau Maria Mehl, Heroldsbach 89

 

Burk, 12. Dezember 1949

Lieber, Hochwürdiger Herr Pfarrer! Als ich am Fest Mariä Empfängnis der Andacht in Thurn-Heroldsbach auf der Wiese zum Erscheinungsort teilnahm, war das Wetter sehr trüb, aber nicht kalt. Es wurde das Lied: "Ave, Maria, klare", 1. Strophe gesungen, dann der freudenreiche Rosenkranz gebetet. Pfarrer Gailer aus Thurn sagte aus, es geht eine Prozession hinüber zur Grotte. Als ich mich auch der Reihe nach anschloss, kamen wir auf einen engen Weg und mussten nun aufpassen, dass man nicht ausrutschte. Wir haben gerade das Gesetz vom schmerzhaften Rosenkranz gebetet, der für uns gegeisselt worden ist. Auf einmal fing die Sonne hell an zu scheinen, eine Schwester aus Forchheim, aber keine Klosterfrau, schrie auf einmal: "Seht, ein Sonnenwunder, genau wie in Fatima!" Wir sahen jetzt alle zur Sonne, die ganz hell aufleuchtete. Es dauerte ungefähr zwei Minuten, als ich wahrnehmen konnte, es kann die Muttergottes mit dem Jesuskind sein. Sie entschwand meinen Augen.

Zum zweiten Mal kam sie deutlicher, das dritte Mal habe ich sie ungefähr eine Minute lang ganz richtig mit etwas gesenktem Haupt, das Jesuskind auf dem Arm, noch heller als die Sonne leuchtend, gesehen. Es waren beide ganz weiß gekleidet, eine Krone auf ihrem Haupt konnte ich aber nicht feststellen. Dann entschwand sie wieder. Als die Sonne zum zweiten Mal wieder kam, war die Scheibe blau wie der Mantel der Himmelsmutter, an dem Rand ein roter, außen ein gelber Schein, und leuchtete direkt zur Grotte. Zum Schluss der Andacht, als wir den glorreichen Rosenkranz beteten, sah ich zweimal den kleinen, winzigen Stern von der Grotte aus zur Sonne ziehen. Das war mein erstes Erlebnis in meinem ganzen Leben. Dann wurde das "Großer Gott, wir loben Dich" gesungen. Wir konnten alle hochbeglückt nach Hause gehen.

gez. Reta Habermann, Burk 96

 

Ich habe am 8. Dezember 1949 gesehen: Die Sonne und um die Sonne den schönen Rosenkranz. Als ich den Rosenkranz lang betrachtete, sah ich, dass ein jedes Gesetz anders beleuchtet war. Darüber freute ich mich sehr und betete gleichen den freudenreichen Rosenkranz.

gez. Karl Kraft, Burk 25

 

Burk, 11. Dezember 1949
Hochw. Herr Pfarrer

Wir möchten Ihnen kurz mitteilen, dass wir zu den glücklichen Menschen gehörten, die am 8. Dezember, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis, Ihrer Einladung folgten, in Heroldsbach-Thurn am Ort der Muttergottes-Erscheinungen der Marienandacht beiwohnten und somit auch Zeugen des Sonnenwunders wurden. Denn als Tausende von frommen Betern nach dem Rosenkränzgeber, sich vom Berg herab zur Grotte begeben wollten, wurde es immer heller, bis plötzlich die Sonne durch die Wolken brach. Doch das war kein gewöhnliches Sonnenlicht. Nein, so etwas Schönes, Leuchtendes, hatten wir noch nie gesehen. Die Wallfahrt stob auseinander, viele Menschen liefen in Richtung Sonne. Diese begann sich plötzlich wie rasend zu drehen, dann bebte sie und das wiederholte sich einige Male, um dann als große leuchtende Scheibe stillzustehen, von der eine ungewöhnliche Wärme ausstrahlte. Sodann verschwand sie wieder, umgeben von vielfarbigen Wölkchen. Als die Menschen dem Berge wieder zustrebten und dort den Rosenkranz weiter beteten, es war taghell, erblickte man am Firmament einen Stern, in der Größe eines gewöhnlichen, der in Richtung Sonne zog. Wir wussten alle, dass wir reich belohnt wurden, denn wir hatten ein Wunder gesehen. Freudig und dankbar bewegt sangen wir zum Abschluss dieses großen Tages "Großer Gott, wir loben Dich". Wir wissen, dass wir etwas Großes erlebt haben.

gez. Gunda Mauser
gez. Mauser Hans
gez. Mauser Justina

 

Burk, 13. Januar 1950

Ich, Maria Matern, kann es unter Eid aussagen, dass ich am Feste Mariä-Empfängnis in dem Sonnenwunder das I H S ganz deutlich gesehen habe.

Mit katholischem Gruß
gez. Frau Maria Matern, Flüchtling aus O./S. jetzt Burk 69

 

Hochw. H. Pfarrer

An dem Feste Maria Empfängnis ging ich auch mit nach Heroldsbach, um an der Marienfeier teilzunehmen. Als wir angekommen waren und der H. H. Pfarrer erst den Leuten alles erzählte, was er bis jetzt schon alles erlebt hat, gab er dann die Gebetsordnung an. Zuerst beteten wir den freudenreichen Rosenkranz. Hierauf begab sich die feierliche Prozession zur Grotte und beteten den schmerzhaften Rosenkranz, wo nach jedem Gesetz die Musik eine Strophe vom Marienlied spielte. Auf einmal blieb alles stehen, man hörte Feuerrufe, die Leute rannten hin und her, so dass man meinen konnte, es sei ein Unglück passiert. Da kam die Sonne ganz hell und grell leuchtend heraus und kam ganz nahe auf uns zu. Sie drehte sich nach rechts und links, aber blitzschnell wie eine Grammophonplatte, was so 10 bis 12 Minuten anhielt.

Die Prozession geht weiter zur Grotte. Auf einmal bildete sich ein herrlicher Himmel mit sehr herrlichen Wolken. Die Sonne war diesmal ganz grell feuerrot leuchtend. Ich stand noch etwas vor der Grotte und hatte die Sonne gerade schön im Auge. Auf einmal bildete sich in der Sonne ein heller Schein und stand die Muttergottes darin. Sie hatte die linke Hand auf der Brust, auf dem rechten Arm das Jesuskind. Um ihr Haupt herum waren wie lauter goldene Lichtlein. Oben konnte man noch sehen, wie sich Buchstaben bildeten. Von der Muttergottes und der Sonne konnte man oben und unten einen kleinen Abstand sehen und dazu die schönen farbigen Strahlen. Etwas später kam dann noch ein Stern, den ich aber nur noch ganz kurz sehen konnte, als er in den schwarzen Wolken verschwand. Hierauf brach nach Westen zu aus den schwarzen Wolken ein rotes Feuermeer auf und die roten Strahlen gingen aufwärts.

gez. Betty Schütz, Ebensfeld 56

 

Eidesstattliche Erklärung des Herrn Dr. Schöls, Mathematiker in München, Lotharstraße 32/IV.

Am Feste der Erscheinung des Herrn, 6.1.1950, ganz kurze Zeit vor der Andacht zum Herzen Mariä, sah ich oben in den Birkenspitzen, etwas unter den Spitzen, plötzlich einen Stern hervortreten und in einem Bogen wieder zurück und wieder in den Wald hinein. Ich kann eidlich bezeugen, dass andere Personen zu gleicher Zeit laut und deutlich sagten, sie hätten den Stern gesehen, so Frau Marianne Bühler, Nürnberg-O, Treitschkestr. 3, Telefon 50500. Herr Pfarrer Welsch und dessen Neffe Josef Schmidt aus Leutzendorf bei Ebern können eidlich bezeugen, dass sie auch gehört haben, wie zu gleicher Zeit Leute sagten und mit dem Finger hinzeigten, sie hätten auch den Stern aufblitzen sehen. Es wurde ausdrücklich festgestellt, dass dieser Stern nicht der Abendstern war, der um diese Zeit bereits an einer ganz anderen Stelle (weit nordwestlich) sichtbar war.

Heroldsbach, 6. Januar 1950
Abgegeben an: Dr. Johann Baptist Walz, Professor der Theologie

 

Heroldsbach-Thurn

Am Tag der Unbefleckten Empfängnis zog's mich hinaus,
Um zu huldigen und zu beten zur Gottesmutter, nichts ahnend vom großen Geschehen,
Ging ich zum Hügel und blieb bei der gläubigen Menge stehn.
Der Bulldogg kam wie immer gefahren herauf
Geistliche, die sehenden Mädchen und Angehörige stiegen auf.
Der H. H. Ortspfarrer erzählte vom jüngsten Geschehen, von Dingen,
Die in den Herzen der Gläubigen Feuer fingen.
Er sagte uns seinen ausgedachten Gebetsplan.
Sodann fing er mit uns zu beten an.
Unsere Augen haben sich alle gewandt
Zum leuchtenden Altärchen am Birkenwaldrand.
Auch drunten stand eine fromme Beterschar.
Sie beteten und flehten um Marienschutz immerdar.
Unser Gebetsplan am Hügel ging zu Ende.
Doch weiter falteten sich der Einfalt fromme Hände.
Ganz langsam, eine liebliche Marienfahne voran,
Zogen folgsam Gläubige hin, die schmale Bahn,
Im schmerzhaften Rosenkranzgebet vereint.
Hoffentlich auch heute die Gottesmutter wieder es gut mit uns meint.
Da – plötzlich, was ist geschehn?
Alles staunt, wundert sich, der Zug stockt, er bleibt stehn.
Viele Leute am Altärchen sah man auseinandertoben;
Andere knieten nieder und fingen an das Schauen zu loben.
Wir in der Prozession hatten meist noch nichts gespürt,
Man wurde von Meinungen irregeführt.
Das sonderbare Gebaren –
Es kamen geströmt zum Altärchen die Scharen!
H. H. Ortspfarrer kniete auf dem Betstuhl nieder.
Es kamen die Sehermädchen und falteten die Hände wieder.
Alles schien in die lieblichen Mariengebete vertieft zu sein.
Da, wieder – es zeigte sich ein heller Schein.
Ich hört ganz laut vor mir vom Wiederkommen reden –
Vorbei war es mit aller Leute und meinem Beten.
Ich drehte mich um, der Sonn entgegen,
Was war's, das auch mich innerlich bewegte, ohne zu regen –
Ein Gefühl von seliger, heiliger Lust
Entspross auch meiner kindlich einfältigen Brust.
Alles um mich rum, ein Staunen, ein jubeln, ein Danken,
Das war kein leerer Schwank!
Ergriffen, benommen vom himmlischen Phänomen
Tat ich mich wieder zum Altärchen drehn.
Da zeigten und zählten Frauen am Firmament
Goldene Kugeln ums Altärchen behend.
Man kam aus der Ergriffenheit nimmer raus.
Viele sahen wieder was Anderes draus!
Die Großzahl der Menge begab sich alsbald wieder zum Hügel hinauf.
Eine kurze Ansprache seitens eines Hochschulprofessors folgte darauf.
Der H. H. Ortspfarrer war auch sehr bewegt.
Er hat es kurz in Worte gelegt.
Da – nochmal eine seltene Erscheinung, von Vielen gesehn!
Ein weißer Stern von Ost nach West, er blieb nicht stehn.
Es wurde der glorreiche Rosenkranz der Unbefleckten noch geweiht
Und hernach hat sich noch das Tedeum angereiht.
Die Kinder sahen die Erscheinung noch immer stehen,
Die kleine Rosl hat wieder sehr viel gehört und gesehen.
Wir Auswärtigen strömten freudig bewegt der Heimat zu.
Doch das Schauen lässt uns keine Ruh!
Beten, beten müssen wir immer zu!

gez. Rosa Möhtner, Barb. Dennerlein, Marie Sitzmann, Theo Sitzmann

 

Sonnenphänomen in Heroldsbach am 6. Januar 1950 von 15.00 Uhr bis Ende Herz-Mariä-Andacht

Auf der Rückfahrt mit dem Autobus von Heroldsbach nach Leuzendorf sprach ich wie gewöhnlich zu den Wallfahrern über die Ereignisse von Heroldsbach, namentlich über die Erscheinungen, welche sich an diesem Dreikönigstage ereignet hatten. Als ich damit fertig war, stellte ich die Frage: Ob jemand noch etwas zu fragen hätte, er solle ruhig sprechen. Da fragte Frau Agnes Eiermann, ob die Kinder denn nichts vom Sonnenwunder gesagt hätten, das heute sich ereignet hätte. Da ich selber mit Herrn Professor J. B. Walz die Kinder verhört hatte und in den dreieinviertel Stunden, welche die Protokollierung in Anspruch genommen hatte, nicht ein Wort durch die Kinder darüber ausgesagt wurde, so gab ich selbstverständlich zur Antwort: "Nein!" Nun aber riefen verschiedene Personen zu gleicher Zeit aus, dass sie Zeugen eines Sonnenwunders gewesen seien. Ich konnte es nicht gleich glauben, dachte zuerst an eine Psychose, welche ich mir erklärte als von der Sucht nach Sehenwollen erzeugt zu sein. Als dann aber Personen sich darunter befanden, die alles andere als psychotisch veranlagt sind, erstaunte ich darob. Ich schlug dann vor, die Angelegenheit zu protokollieren. In Leuzendorf stieg alles aus und im Pfarramt wurden dann um 22.15 Uhr folgende Personen durch mich vernommen:

1. Agnes Schorn, Ibind Nr. 8: Gleich nach Beginn der Andacht sah ich, wie die Sonne sich auf mich zu bewegte "wie ein rollendes Bierfassl", diese Sonnenbewegung hielt während der ganzen Andacht an. Währenddessen gingen Strahlen in allen Farben davon aus. Dahinter am Himmel, d. h. hinter der Sonne, größer als der Vollmond, zeigte eine Uhr mit römischen Ziffern 3.30 Uhr (15.30 Uhr) an.

2. Barbara Kregler, Ibind Nr. 31: Ich sah in der Sonne eine weiße Scheibe, eine Uhr mit römischen Zahlen. Die Uhrzeit habe ich nicht gesehen.

3. Agnes Eiermann, Burgpreppach Nr. 12: Ich sah die Sonne und vor ihr eine Scheibe, die sich ganz schnell drehte. Die Scheibe war einmal weiß, dann wieder mattgrün. Um die Scheibe herum abwechselnd die Farben: lila, grün, gelb...

4. Frau Maria Rotter, Leuzendorf Nr. 25: Die Sonne drehte sich sehr schnell und war dabei ganz dunkelgrün. Dann auf einmal licht und in der Sonne die römischen Ziffern, ohne Zeitangabe gesehen. Dann sah ich eine Scheibe, welche sich wie eine "Hostie", eine dicke, starke, vor dem Lichte drehte.

5. Ursula Sinner, Burgpreppach Nr. 31: Ich sah die Sonne wie ein heranrollendes Bierfassl, ganz hell, wurde mattgrün und dann gelb. Außerdem sah ich zweimal einen Stern rechts von der Grotte. Es war nicht der Abendstern. Er erschien etwa einen Meter von der Grotte ab, verschwand und kam noch einmal zurück, um dann wieder zu verschwinden. Dies geschah mitten in der Andacht.

6. Frau Anna Gräf, Burgpreppach Nr. 79: Ich sah die Sonne groß und schön goldgelb und vor der Sonne eine sehr starke, etwa zehn Zentimeter starke, gelbliche Scheibe, von vierzig Zentimeter Durchmesser: Diese ist herausgerollt und hat sich sehr stark bewegt. Um diese Scheibe waren nicht sehr breite Regenbogenfarben, welche ausstrahlten. Das Licht war sehr hell, aber ohne dass es den Augen weh tat, und wenn man dann auf die Leute schaute, waren diese fast dunkel. Dieses Sonnenphänomen hat am Anfang der Andacht angefangen und hat gedauert bis gegen Ende. Die Scheibe hat sich dann nicht mehr bewegt und ist dann schön goldgelb geworden.

7. Babette Braunreuther, Burgpreppach Nr. 37: Ich sah in der Sonne zuerst einen goldgelben Punkt, etwa wie ein Auge, wie man das "Auge Gottes" abgezeichnet sieht, und davon gingen helle Strahlen aus. Dann habe ich erst den Kreis gesehen, und dieser Kreis war farbig: erst blau, dann gelb, dann rot.

8. Frau Maria Brembs, Burgpreppach Nr. 76: Ich sah die Sonne, wie sie sich sehr schnell drehte. Sie war abwechselnd blassgrün, dann rot, gelb und bläulich strahlend und sie rollte hervor, als ob sie aus dem Himmel heraus wollte.

9. Frau Maria Braunreuther, Burgpreppach Nr. 65: Ich sah den Sonnenkreis sich sehr schnell drehen und sah ihn mal grünlich, mal bläulich; außenherum auch farbig. Es hat lange angehalten.

10. Heinrich Rotter, Leuzendorf Nr. 23: Ich sah die Sonne blassgelb. Um die Sonne war ein weißer Kreis. Dieser war von der Sonne etwa zehn Zentimeter entfernt und etwa einen Zentimeter breit. Währenddessen der Kreis stehen blieb, rollte die Sonne wie eine Kegelkugel aus dem Kreis heraus und wieder in ihn zurück, und das ging immer so hin und her. Dann habe ich wieder einige Zeit weggeguckt, weil ich dachte, dass ich vielleicht geblendet sei. Dann schaute ich wieder zur Sonne und dann ging sie wieder heraus und hinein. Um diesen weißen Kreis war es einmal rot, dann dunkelgrün und dann wieder weiß. Dann verschwand der weiße Kreis und es trat ein Polygon an seine Stelle.

11. Valentin Dünninger, Leuzendorf Nr. 28: Ich stand ganz unten am Hang in der dritten Reihe. Beim Deuten der Menschen habe ich auch zur Sonne gesehen, sah aber nichts, da ich geblendet wurde. Als die Leute aber fortfuhren mit dem Deuten, sah ich zum zweiten Mal hinauf und bemerkte nun vor der Sonne eine aschgraue Scheibe, welche die Sonne verdeckte. Hinter der Scheibe zitterte die Sonne hin und her, und hinter der Sonne war wieder ein kohlschwarzer Ring, etwa zwei bis drei Zentimeter breit. Das Phänomen hat ungefähr während der Herz-Mariä-Andacht angedauert. Als die Sonne in die Wolken ging, wurde das Phänomen schwächer und dann verschwand es.

12. Frau Margareta Therlet, Bischwind Nr. 5: In der Sonne drehte sich etwas, das aussah wie ein Bierfässchen und außen herum ging Licht davon aus, meistens blau und rot. In dem, was sich herumdrehte, war etwas Schwarzes, wie ein schwarzer Punkt. Ich habe immer wieder weggesehen und hernach immer wieder das Gleiche beobachtet.

13. Frau Hedwig Dünninger, Leuzendorf Nr. 28: Ich stand neben Herrn Pfarrer Welsch und das war hinter (d. h. an der Rückwand des Lastkraftwagens) dem Auto, so dass ich die Sonne nicht sehen konnte. Beim Eintreten der Verfinsterung, gleich nach Beginn der Andacht, wurden sechs bis acht dunkle Wolken, die ich zuvor am östlichen Himmel gesehen hatte, leuchtend und am Himmel rechts vom Birkenwäldchen, zwischen Wald und Sonne, wurden drei Kreuze sichtbar, welche glänzten wie die Sterne so hell. Ein großes geschweiftes Kreuz; zwei kleine geschweifte Kreuze. Und als die Sonne wieder normal schien, wurden die Wolken wieder schwarz und waren die Zeichen wieder verschwunden.

Gefertigt im Pfarramt Leuzendorf, am 7. Januar 1950
Pfarramtssiegel
gez. Welsch, Pfr.

 

Prof. Dr. Joh. Bapt. Walz
Frensdorf, den 3. Februar 1950

Das "Sonnenwunder" vom 2. Februar 1950

Am 2. Februar 1950 habe ich in Heroldsbach folgende auffallende Naturphänomene beobachtet: Nachmittags zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr, besonders um 15.30 Uhr. Die Sonne rotierte wieder, diesmal aber nur langsam und von kurzer Dauer, ein paar Minuten, jedoch mehrere Male. Ich konnte ohne jede Schmerzempfindung in die Sonne sehen. Die Sonnenscheibe sah ich vollständig als grasgrüne Scheibe, dann blau und dann rot. Nachher sah ich an verschiedenen Richtungen des Himmelsgewölbes große gelbe Lichtkugeln emporsteigen, von ca. 1 Meter Durchmesser (Ich sah dies zum ersten Male in meinem Leben!) sowie an verschiedenen Stellen der Hemisphäre gelbe Lichtflecken von ähnlicher Größe, aber verschiedener Gestalt. (Nicht kreisrund!) Ich war ringsum von der dichtgedrängten Menschenmasse so umschlossen, dass ich an einen besonderen Platz, ca. 2 Meter links, gehen musste und mich emporstrecken, um die Sonne sehen zu können. Ich ging nun wieder an meinen ursprünglichen Standort zurück, von wo ich völlig von der Sonne abgeschlossen war durch die Menschen. Nach ca. 10 Minuten sah ich in ganz auffallender Weise, obwohl ich die Sonne von meinem Standort aus gar nicht sehen konnte, von allen Seiten der Erdoberfläche vom äußersten Ende des Horizonts auf den Berghügel zu, wo wohl bei 50.000 Menschen versammelt waren, in ziemlich gleichen Zwischenräumen, herrlich beleuchtete gelbe Straßen (Lichtstreifen, wie Straßen) auf uns an den Berg konzentrisch zulaufen, von 3 bis 5 Meter gleichmäßiger Breite, wobei die dazwischenliegenden Streifen von ungefähr gleicher Breite naturfarben in gewöhnlichem Tageslicht sich eigentümlich abgrenzten. Diesen Vorgang beobachtete ich ca. 2 bis 3 Minuten.

Bemerken möchte ich, dass dieses Naturphänomen bei weitem nicht jenes einmalige Sonnenphänomen vom 8. Dezember 1949 erreichte. Die gleiche Wahrnehmung dieses auffallenden Naturphänomens, gerade wieder an einem Muttergottesfeste, Mariä Lichtmess, 2. Februar 1950, haben auch zahlreiche andere Personen gemacht, auch Akademiker wie H. H. Pfarrer Bauer, Burk (Ofr.), Pfr. Bierfelder-Pinzberg bei Forchheim (Ofr.), Expositus Lehner von Heng (Oberpfalz), ferner Frl. Siebenlist-Bamberg, Holzmarkt 3/II, Postbeamter Zametzer aus Pinzberg (Ofr.) und andere.

 

Bamberg, 9. Februar 1950
S. H. Herrn Hochschulprofessor Dr. Walz
Hochwürdigster Herr Hochschulprofessor!

Ihrer gütigen Aufforderung folgend, erlaube ich mir, meine am 2. Februar 1950 – Fest Maria Lichtmess – in Heroldsbach gewonnenen Eindrücke und Gedanken niederzuschreiben.

Schon lange freute ich mich auf den 2. Februar! Galt es doch, der lieben Muttergottes von Heroldsbach an ihrem Festtage eine besondere Huldigung darzubringen! Es war für mich nicht leicht, mich an diesem Tage freizumachen wegen beruflicher Gebundenheit. Ich schloss mich dem Mittags-Sonderzug an, welcher eine unzählige Menge von Pilgern aus allen Richtungen nach Heroldsbach brachte. Als ich am Hügel ankam, war derselbe bereits derart von dicht gedrängten Menschen (ich schätzte sie ungefähr auf über 30.000 Personen) überfüllt, dass mir nichts anderes übrigblieb, als abseits zu stehen. Es war auch nicht möglich, einen Blick auf die Kinder zu haben und den Verkündungen des Laien, welcher die Andacht hielt, zu folgen. Unter diesen Umständen fühlte ich mich tatsächlich gehemmt. Da kam mir der Gedanke, mich zum Muttergottesaltärchen unten am Birkenwald zu begeben, an dem auch eine Anzahl betender Menschen versammelt war.

Dort angelangt, verweilte ich kurze Zeit. Einem mir ganz unverständlichen Impuls folgend – wie wenn jemand mir sagte, weit ins Wäldchen hineinzugehen – richtete ich den Blick vom Altärchen aus (rechter Hand) geradeaus ins Wäldchen. Und da – ich konnte es nicht fassen – erschien mir weit hinten in demselben, als ob drei Lichtlein hoch oben zwischen den Bäumen blinkten. Sie erschienen wie drei normale Flämmchen einer ziemlich großen Wachskerze, gleichmäßig groß, zwei davon ungefähr in 25 cm Entfernung, das dritte etwas weiter davon, ca. 35 cm. Aber nur die genannten Flämmchen waren zu sehen. Ich hielt den Atem an und wusste mir keinen Rat. Aber den Eindruck "Lichtlein" konnte ich nicht losbringen. Ich versuchte, eine Klärung durch eventuellen Sonnenreflex zu suchen, dachte hin und her in diesem Sinne, kam aber dann zu dem Entschluss, dass es doch unmöglich wäre, in diesem dichten Waldgebiet so zu leuchten, dass nur ausgerechnet wie drei Blättchen (übrigens sind dort vorherrschend Föhren), noch dazu in aufrechter Form beleuchtet sein könnten, während die ganze Waldumgebung dort gleichmäßig und normalfarbig getönt war. Und den Gedanken "drei Lichtlein" konnte ich nicht mehr bannen. Ich muss gestehen, dass ich es mir einfach nicht erklären kann!

Dies war der Anziehungspunkt, dass ich nun geradeaus in den Wald steuerte, tapfer durch den Schnee stampfend. Der Wald wurde immer dichter, der Weg immer beschwerlicher, bis ich an einen Graben kam, der mir das Überqueren unmöglich machte. Ich sah, dass der Rückweg sich unter diesen Umständen nicht in der gleichen Richtung vollziehen ließ – in der Sorge um die Rückkehr in diesem dick verschneiten Waldgebiet entging mir ganz der Gedanke an die "Lichtlein" – und ich spähte nach einem Ausweg, wie ich am schnellsten wieder zurückkommen könnte. Da erblickte ich auf der rechten Seite einen breiten, verschneiten Fuhrweg im Wald und auf diesen steuerte ich zu, froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Von hier aus ging ich noch ein Stück denselben entlang, weil mir jetzt der verschneite Wald in besonderer Färbung erschien. Er lichtete sich nach links und ich konnte hier die Bäume entlang große, längliche, orangefarbene Flächen sehen, welche sich in großen Abständen zeigten und von den schneebedeckten Bäumen besonders abhoben.

Die Sonne selbst stand strahlend und normal am Himmel. Ich vermied absichtlich, lange Zeit in dieselbe zu schauen, um ja keine Reflexe zu haben. Dann machte ich mich auf den Rückweg. Der Fuhrweg war, nach den Schneespuren zu schließen, wenig begangen. Es begegnete mir nur ein jüngerer Skifahrer. An einem Seitenweg, welcher meine Waldstraße kreuzte, drangen Sonnenstrahlen schräg herunter bis auf die Mitte meines Weges, aber die Sonne erschien, wenn auch strahlend, doch normal. Unwillkürlich ging ich einige Schritte zurück, um nochmals durch diese Strahlen zu wandeln. Aber auf dem sonstigen Weg, welcher von Bäumen eingerahmt war, waren außerdem keine Strahlen zu sehen und die Sonne konnte hier nicht durchdringen. Nur einmal fiel mir ein rötlicher Sonnenschimmer durch die Bäume auf, obwohl die Sonne ganz hellgelb am Firmament stand. Ich stampfte im dichten Schnee auf dem Fuhrweg zurück. Aber – wie soll ich mir das erklären – die große schneeweiße Fläche, die ich durchgehen musste, war plötzlich in langen Strecken vor mir ganz goldgelb gefärbt, dazwischen wieder eine kleine Strecke weiß von Schnee, dann wieder diese reine, goldgelbe Farbe, abwechselnd mit weißer Fläche, bis ich ungefähr nach dem Waldkreuz zu nach rechts abbiegen musste, um zum Muttergottesaltärchen zu gelangen. (Vgl. den obigen Bericht von Prof. Walz über die "Lichtstraßen"!) Ich hatte direkt Sehnsucht dahin. Jetzt befand ich mich wenigstens wieder unter Menschen. Erwähnen möchte ich, dass mir auch obige Schilderung des gelbfarbenen Schnees unerklärlich ist.

Als ich in die Nähe des Waldkreuzes kam, sah ich, wie die Leute nach der Sonne schauten, welche jetzt in grünlicher Färbung erschien und sich leicht bewegte, was mir aber nicht auffallend erschien. Als ich am Holzkreuz vorbeikam, durchfuhr es mich plötzlich wie ein Schreck! Ich sah im Hintergrund der Föhren, ganz abseits stehend, dicht vor einer Föhre, Hochwürden Herrn Pfarrer Gailer, sinnend, den Strom der Menschen betrachtend, die zum Holzkreuz pilgerten. Da stürmten folgende Gedanken auf mich ein: "Muss es nicht ein großes Opfer sein, so abseits zu stehen von "seinen Kindern", die ihm von der Gottesmutter in so wunderbarer Weise anvertraut wurden, während droben auf dem Hügel die Andacht sich vollzieht?"

"Ist er nicht als Stellvertreter der Muttergottes zu betrachten, von ihr auserkoren, diese Kinder, welche seit dem ersten Tag der Erscheinung (9.10.1949) in ihrer Bestürztheit gleich zu ihm – ihrem Seelsorger – ihre Zuflucht nahmen in der höchsten Phase ihres Lebens – in diesen hl. Visionen – auch weiterhin zu führen, zu lenken und zu leiten, besonders an der Gnadenstätte, an der die Muttergottes die Kinder unablässig ruft und bei den Huldigungen der Menge, wo aus tausendfachen Kehlen die inbrünstigsten Bittgebete zum Himmel steigen?"

"Ist es nicht für ihn eine besondere Gnade, als Ortsgeistlicher in diesem gottbegnadeten Städtchen weilen zu dürfen, während sich die Vorgänge der himmlischen Visionen ereignen?"

Er ist ja, wie man sieht – berufen von der Muttergottes für die hohe, hehre, himmlische Sonderaufgabe als Führer und Prüfer dieser Kinderherzen, denen sich die himmlischen Geheimnisse in wunderbarer Weise offenbaren! – Ist er demnach nicht "der Vater dieser Kinder?" Kann er da abseits stehen? Nein, nein und tausendmal nein! Aus diesen Erwägungen heraus stieg meinerseits ein inbrünstiges Gebet zum Himmel, die Gottesmutter möge die Brücke schlagen und die gegenwärtigen schwierigen Umstände – welche ich voll und ganz verstehe – und momentan eine andere Lösung nicht zulassen – klären, um Hochwürden Herrn Pfarrer Gailer, besonders bei den Huldigungen der großen Menge, recht bald seinen berufenen und gewohnten "Ehrenplatz" "neben seinen Kindern" zu sichern!

Unterdessen vollzog sich die Andacht am Hügel weiter. Ich ging dahin zurück und hatte nun langsam Gelegenheit, in die Nähe der Kinder zu kommen. Meine vorstehenden Ausführungen bitte ich nicht falsch zu verstehen. Ich respektiere voll und ganz die Anordnungen, welche momentan eine andere Lösung obiger Frage nicht erlauben. Ebenso schätze ich die Laien, welche aus so vollem Herzen die Andachten auf dem Hügel leiten, durch so schönen Vortrag der Gebete erbauen und die Verkündigungen der Muttergottes aus überzeugtem Herzen wiedergeben. Dies alles in Ehren! Aber trotzdem fehlt mir etwasl Ich vermisse den Nimbus der Feier, die imposante und doch so schlichte, erbauende Gestalt mit dem Rosenkranz in der Hand – Hochwürden Herrn Pfarrer Gailer – welchem ja nicht nur die kleinen Kinder, sondern auch die großen Kinder anvertraut sind, welche von allen Seiten herbeiströmen, um der Muttergottes zu huldigen, sie zu bitten um Schutz und Segen! Und ich kann den Gedanken nicht loswerden: "Es fehlt den Kindern der Vater!" Sind doch die Strahlen der Muttergottes auch auf ihn gefallen, nachdem er berufen ist, als Seelsorger gerade in dieser Gemeinde Heroldsbach zu wirken und zumal sich ja sonst alles um seine Persönlichkeit schart hinsichtlich der Vorgänge in Heroldsbach – Vernehmung der Kinder, Besprechung – Beratung – Bearbeitung dieser himmlischen Ereignisse! Wahrlich eine hohe Aufgabe!

Um noch kurze Erwähnung zu tun von meinen Eindrücken am 5. Februar 1950 (Sonntag nach Maria Lichtmess) möchte ich folgendes schildern: Einem inneren Bedürfnis folgend, benützte ich bereits den Sonntagsfrühzug, um mich einen ganzen Tag in Heroldsbach aufhalten zu können. Ich hatte noch genügend Zeit, um dort Predigt und Amt zu hören. Was die Predigt anbetrifft, muss ich sagen, dass sie mir ganz unvergesslich ist. Sie wurde von einem Pater gehalten (Name unbekannt), dessen Worte aus tiefstem, überzeugtestem Herzen quollen und einer gereiften Menschenseele entspringen. In allem wurzelte der tiefe Glaube an Gott und eine große Marienverehrung. Es war eine Freude, diesen schönen Worten zu lauschen, und ich bedauerte, dass den Bambergern nicht vergönnt war, an dieser Predigt teilzunehmen. Die kurze Zwischenzeit bis zum Mittagessen benützte ich, um einige Studien bezüglich der Auffassung der Vorgänge in Heroldsbach unter der Ortsbevölkerung zu machen. Einesteils war ich entsetzt, andererseits beglückt über die gehörten Antworten.

Nach dem Mittagessen um 12.00 Uhr begab ich mich zum Wäldchen, um hier, einem besonderen Bedürfnis entsprechend, eine stille Andacht für mich allein bei der Muttergottes zu halten. Einem mir wiederum unverständlichen Impuls folgend, begab ich mich ins Wäldchen, geradeaus vom Altärchen, die zwei in der Frühkirche geweihten Lichtmesskerzen bei mir tragend. Als ich dem Wäldchen nahekam, brach die Mittagssonne strahlend hervor, erschien aber ganz normal am Himmel. Und wie ich so im dichten Schnee zustampfte, da sah ich plötzlich, wie sich vor mir im Schnee ein langer, schmaler, goldgelber Streifen bildete (dessen Farbe hob sich vom weißen Schnee besonders ab), der immer geradeaus führte. An einer Stelle verzweigte er sich etwas nach links und vereinigte sich dann wieder mit der geraden, mir vorgezeichneten goldgelben Linie. Unwillkürlich folgte ich diesem Weg. Er führte ziemlich tief hinein, später dazwischen wieder eine Stelle weiß lassend. Über mich leuchtete die Sonne strahlend, aber normal. Plötzlich hatte ich das Empfinden, stehen zu bleiben und machte halt vor zwei hohen Föhren, welche unweit voneinander, sich vis à vis standen. Hier hielt ich meine stille Andacht, welche mich aber dann so stark erschütterte, dass kein Zweifel blieb, dass die Muttergottes um mich weilte. Es würde zu weit führen, auf nähere Einzelheiten hier einzugehen Es wäre mir lieber, dies gelegentlich mündlich vortragen zu können. Und wiederum muss ich sagen: Ich kann mir diese Vorgänge nicht erklären!

Ich hatte gerade noch Zeit, um zurechtzukommen zu einem Vortrag, welcher von einem auswärtigen. Herrn (ich glaube Arzt aus Bad Kissingen, Dr. Heil) über die Marienverehrung gehalten wurde und der auch auf die wunderbaren Erscheinungen in Heroldsbach hinwies. Auch dieser Vortrag war – wie die Predigt – wie von höherer Eingebung diktiert. Die Nachmittagsandacht am Hügel begann gegen 15.00 Uhr. Es waren diesmal weniger Menschen anwesend wie am 2. Februar, doch immerhin eine stattliche Anzahl. Die Andacht nahm ihren üblichen Verlauf, gehalten von einem Laien aus Forchheim. Wiederum muss ich die würdige und so schöne Art des Leitens der Andacht und Vorbetens anerkennen. Doch andererseits vermißte ich wieder die von der Muttergottes hierzu auserkorene Persönlichkeit – Hochwürden Herrn Pfarrer Gailer! "Die Kinder sind ohne Vater!"

Nach dem ersten Rosenkranz wurde die Prozession gehalten. Der Laie ordnete an, dass drei Kinder oben bleiben, während die anderen Kinder mit der Prozession gehen sollten. Doch kurz darauf wurde verkündet, die Muttergottes wünsche, dass sich alle Kinder zum Holzkreuz im Wald begeben sollen. Sie wird sich dort zeigen! Bei diesen Worten ging eine sichtbare Erschütterung durch die Menge. Wir setzten uns in Bewegung, um zum Holzkreuz im Wald zu pilgern. Ich konnte mir noch einen Platz direkt hinter den Kindern sichern. Es war nicht leicht, vorwärts zu kommen, denn die aufgeweichten Wege waren bodenlos und man versank direkt im Morast. Am Kreuz machten die Kinder halt, stellten sich im Halbkreis auf, vor sich einen kleinen Platz frei lassend, und schauten. Plötzlich machten sie eine Bewegung nach links und schauten weiter. Hierauf setzten sie sich in Bewegung und begaben sich ein Stück vorwärts, um an einer auffallend hohen Föhre (nebenan war ein vertrockneter Eichenbusch) halt zu machen. Alle Anwesenden folgten. Die Kinder schauten erst kurz geradeaus, dann knieten sie nieder. Es wurde verkündet, die Muttergottes sei erschienen in Lebensgröße und alle Umstehenden sanken in die Kniee, nicht achtend des Schnees und des aufgeweichten Bodens.

Nachdem ich dicht hinter den Kindern kniete, konnte ich auch beobachten, wie sich ein Mädchen vor mir erhob. Es wurde verkündet, die Muttergottes habe aufgefordert, ihren Saum zu berühren. Was mich anbetrifft, muss ich gestehen, dass ich von dem Glauben an die Anwesenheit der Muttergottes (die Entfernung war zu schätzen auf nur ca. 1,50 Meter von mir) – auch wenn ich sie nicht sehen konnte – so durchdrungen war, dass ich mich bis ins Innerste erschüttert fühlte. Es ist das ein Gefühl, das man mit Worten überhaupt nicht auszudrücken vermag. So etwas muss man erlebt haben! Und plötzlich kam ich mir so klein, so unscheinbar, so unwürdig vor im Bewusstsein an die Größe, Erhabenheit und Herrlichkeit der Muttergottes, welche direkt vor uns weilt, dass ich mich gar nicht mehr beruhigen konnte, und dieses Gefühl beherrscht mich seitdem immer noch. Im Gegenteil, wenn ich sonst eilig und als selbstverständlich zum Hügel zog, um zur Muttergottes zu beten, komme ich mir jetzt vor wie ein kleines Kind, das erst das Laufen lernen muss und zögernd und schüchtern zur Mutter kommt, um sie zu liebkosen. Und tatsächlich – ich muss gestehen – ich kann dies nicht mehr allein bewältigen. Unter diesen erschütternden Eindrücken brauche ich eine Hand, die mich führt – einen Vater – eine Seele, der ich mich hierin anvertrauen kann! Und diese Hand glaube ich gefunden zu haben in der ehrwürdigen Person von Hochwürden Herrn Geistlichen Rat Heer, welchen ich neulich durch Zufall, gelegentlich einer Rückfahrt von Heroldsbach in Forchheim kennenlernte und der mir vom ersten Moment an großes Vertrauen einflößte. Ich werde ihn um diese Hand bitten! In ihm sehe ich auch – wie ich erkennen konnte – nicht nur einen sehr würdigen, sehr frommen und tiefveranlagten Priester mit reichem Wissen und väterlichem Herzen, sondern auch eine Persönlichkeit, welche ebenfalls von den Strahlen der Muttergottes in Heroldsbach berührt wurde und von ihr berufen ist, eine Mission zu erfüllen – zu betreuen die "Marienkinder" groß und klein – mitzuarbeiten am Sieg der Himmelsmutter!

Als ich am 5. Februar (Sonntag nach Maria Lichtmess) zu Hause ankam, zeigte sich erst die volle Reaktion der großen Erschütterung, welche ich an diesem Tage in Heroldsbach empfand. Ich muss gestehen, dass ich in meinem Leben noch nie von einem solchen Gefühl durchdrungen war. An Schlafen war nicht zu denken. Und plötzlich – ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll – soll ich es eine mir unerklärliche innere Stimme nennen oder Gedanken, die mich übermannten – mit einem Wort, ich wurde überwältigt von so viel inneren Stimmen, die mir so viel – so viel sagten, dass es mir fast wie eine Erklärung vorkommt vorstehender geschilderter Vorgänge. Auffallend war mir, dass ich mich danach beruhigt fühlte. Auch diese Stimme ist mir unverständlich!

Wie ich jetzt ganz klar sehe, sind die Erscheinungen der Muttergottes von Heroldsbach ein letzter Mahnruf an unser Vaterland, welches in großer, großer Gefahr steht, durch die Russenmacht. Sie fordert uns auf zum Gebet, das unsere einzige Rettung ist! Gegenwärtig stehen wir außerdem in einem erbitterten Kampf "zwischen Gott und dem Teufel"! Und nur andauerndes, inbrünstiges Gebet kann uns den Tag bringen, an dem wir den "Sieg der Muttergottes" – dessen bin ich sicher – mit lautem Jubel verkünden dürfen!

Auffallend sind auch die große Ruhe, Natürlichkeit und Frohsinn, welche die begnadeten Kinder von Heroldsbach bewahren trotz der erschütternden Eindrücke, welche sie fast täglich in sich aufnehmen durch die vielseitigen Erscheinungen der Muttergottes. Einesteils sind sich diese Kinder in ihrem jugendlichen Alter und kindlichen Herzen noch gar nicht der Größe solcher Gnade bewusst und können gar nicht ermessen, was dies heißt. Andererseits kommt mir diese Ruhe vor wie eine ganz besondere Gnade der Muttergottes, um diese unschuldigen Kinder ja nicht zu erschrecken, ja nicht zu erregen. Sie will ja mit ihrem mütterlichen Herzen nur durch Vermittlung dieser auserwählten, unschuldigen Marienkinder ihren letzten Mahnruf zur Umkehr zu Gott an unser armes Deutschland ergehen lassen!

Zum Schluss muss ich noch etwas erwähnen, was mich betrifft. Es liegt mir nämlich gar nicht, mein innerstes Empfinden nach außen kundzutun, und ich muss gestehen, dass ich es nicht ohne große Hemmung tue, wenn ich diese Gedanken niederschreibe! Nur im Bewusstsein, dass ich sie in ganz vertrauenswürdige Hände gebe und nur wenn ich hiermit der lieben Muttergottes dienen kann – sollen diese ausgehändigt werden! Auch möchte ich bemerken, dass ich mich noch nie in meinem Leben mit Wunderdingen oder dergleichen befasste. Die niedergeschriebenen Eindrücke entspringen einzig und allein meinem innersten Empfinden von dem Erlebten in Heroldsbach und es kommt mir fast vor, als stehe ich hierdurch vor einem neuem Lebensabschnitt.n Meine Zeilen möchte ich ausklingen lassen in dem Bittruf: "Oh, Maria hilf! Oh, Maria hilf!" und in der festen Zuversicht auf den baldigen "Sieg der Muttergottes von Heroldsbach!"

15. Februar 1950

 

Nachtrag

Die erlebten Vorgänge in Heroldsbach lösten in mir ganz besondere Phasen aus, die ich der Reihe nach noch anführen will: "Erfreut, beglückt, gebannt, überwältigt (einmal erschreckt), erschüttert, klein, ganz klein, zerknirscht, unwürdig – hinsichtlich der Größe, Erhabenheit, Macht und Herrlichkeit der Muttergottes von Heroldsbach, welche in ihrer großen Mutterliebe zu uns armen Menschenkindern herniedersteigt, um schützend ihre Hand zu breiten über unser zerrüttetes und am Boden liegendes Vaterland."

Kann man sich da noch solch unermesslicher Gnade verschließen? Müssten wir uns nicht vor Scham über unser sündiges Volk im Erdboden verkriechen, weil wir nicht würdig sind solcher Himmelsgnade? Nur durch unser vereintes, reumütiges Gebet können wir Gnade finden vor unserer Himmelsmutter zur Rettung aus tiefster Not! Und diese Gnadenstätte gerade hier in unserem Frankenland – in nächster Nähe von Bamberg! Mögen sich alle dieser unendlichen Gnade bewusst werden und ihre Herzen weit öffnen, um die Strahlen der Gnade tief in dieselben hineinleuchten zu lassen! – Aber leider muss ich konstatieren, dass gerade in unserer Stadt sich die größte Zahl der Menschen dieser Erkenntnis direkt verschließt.

Und ist es nicht wundersam, den seit dem Fest "Maria Lichtmess" von der Gottesmutter gewünschten nächtlichen Andachten um 20.30 Uhr am Hügel zu lauschen? Seit dieser himmlischen Aufforderung konnte ich nicht widerstehen, trotz unendlicher Arbeit und größter Übermüdung jeden Abend, seit Samstag, den 11. Februar bis zum letzten Tag ihrer angekündigten Anwesenheit, Samstag, den 18. Februar 1950, nach Heroldsbach zu fahren, um den nächtlichen Andachten beizuwohnen. Und wie freute ich mich jeden Tag auf diese "Muttergottesfahrt" trotz größter Ermüdung von des Tages Arbeit! Auch in pekuniärer Beziehung musste ich andererseits auf manches verzichten.

Man kann sagen, die Ereignisse dort überstürzen sich jetzt! Ein Tag ist überwältigender wie der andere! Man scheut kein Opfer, um den Segen der Muttergottes entgegenzunehmen! Die Wege dort sind momentan durch das Tauwetter einfach bodenlos. Man versinkt direkt in den aufgeweichten Fluren und Feldern, aber dieser "heilige Boden" führt uns ja direkt zur Himmelsmutter, welche dort mitten in uns weilt und sich dort bewegt, vielfach begleitet von ihrem himmlischen Kind! Es sind dies erschütternde Eindrücke, die man in seinem Leben nie vergessen kann!

Ist der am Sonntag, den 12. Februar 1950, während der Andacht am Nachmittag einsetzende strömende Regen und Wind nicht als Prüfstein für die Menschen zu betrachten, ob sie fähig sind, der Muttergottes ein kleines Opfer zu bringen, um auch im "Wassersegen" ohne Murren auszuhalten? Auffallend war mir am Montag, den 13. Februar 1950, als verkündet wurde, dass die Muttergottes bald ein "Zeichen" geben werde, dass kurz danach direkt über den Erscheinungsbirken ein länglicher Blitz den nächtlichen Himmel durchzuckte. Besonders beglückt hat es mich am Dienstag, den 14. Februar 1950, als u. a. verkündet wurde: "Die Muttergottes habe Herrn Professor Walz besonders gesegnet." Ist das nicht ein sprechender Beweis, dass die Muttergottes in unseren Seelen liest und besonders begnadet diese Menschenkinder, welche sich in besonderer Aufopferung einsetzen für den Kampf um ihren Sieg, wie dies bei Herrn Hochschulprofessor Walz der Fall ist? Welche Gnade, von so himmlischen Strahlen speziell beleuchtet zu werden!

Ich muss beschämt gestehen, dass ich in meinem Leben noch nie so inbrünstig gebetet, so andächtig die Hände gefaltet und so freudig und beseelt in die Marienlieder eingestimmt habe, wie an der Gnadenstätte von Heroldsbach, welche mir wie eine Erleuchtung vorkommt. Ein ganzes Buch könnte man schreiben über diese wundersamen Vorgänge in Heroldsbach! – Nun muss ich aber meine Zeilen schließen, denn ich konnte diese nur während der Nachtzeit niederschreiben und es graut schon der Tag, an dem ich wieder zur Muttergottes eilen darf, an ihre Gnadenstätte in Heroldsbach. Nachdem sie nach ihrer Angabe durch die Kinder nur noch bis Samstag, den 18. Februar 1950 erscheint (dann erst wieder im März an einem ihrer Feste), so darf man doch keinen Tag dieser unermesslichen Gnade versäumen. Ich bedauere nur, dass so wenig Bamberger (fünf bis sechs, höchstens einmal zehn bis zwölf Personen unter der Woche) daran teilnahmen. Dagegen die Umgebung von Forchheim, Nürnberg und Höchstadt ist in Tausenden allnächtlich dort vertreten. Wie freuen wir uns auf den großen Jubeltag, an dem wir den "Sieg der Muttergottes" verkünden dürfen! Und er kommt bald! Maria, wir Dich grüßen! – Oh, Maria hilf!

Ergebenst
gez. Johanna Siebenlist, Bamberg, Holzmarkt 3/II.

 

Sonnenphänomen am 2. Februar 1950, von Frl. Franziska Zeller, Diözese Eichstätt

Fräulein Franziska Zeller, geboren am 20. Oktober 1891 zu Neumarkt/Opf., unverheiratet, waren dreizehn Geschwister, acht starben in frühen Jahren, war bis 1940 im In- und Ausland in gehobener Stelle tätig. Bin, um meinen alten Vater zu pflegen, in die Heimat zurück, und wohne seitdem in Neumarkt, Lährerweg 16, als Hausbesitzerin. Das erste und einzige Mal war ich in Heroldsbach am 2. Februar 1950. Häusliche Pflichten halten mich ab, öfters dorthin zu fahren.

Ich kam erst nachmittags nach Heroldsbach und betete um 15.00 Uhr mit der Menge auf dem sogenannten Erscheinungshügel den hl. Rosenkranz. Mir fiel auf, dass die Leute hier so andächtig beteten. Ich stand nicht lange oben, da wurde von Hochwürden, Herrn Pfarrer Gailer, der damals noch auf den Hügel durfte, bekanntgegeben, dass die Kinder jetzt die Muttergottes über den Birkenwald herüberschweben sehen, und sie am Rande des Waldes über den Baumwipfeln stehen bleibe. Den Kindern wurde von der Erscheinung aufgetragen, ein Gebet zu verrichten, was diese sogleich taten. Gleich darauf zog plötzlich die Sonne meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie drehte sich in größter Geschwindigkeit und wurde so groß und wuchtig und gewaltig. Es war ein ständiges Sichdrehen und Rollen der Sonne nach allen Seiten und wieder in sich zurück. Man kann es gar nicht aussprechen, wie schön und herrlich dieses war.

Zugleich warf die Sonne große, lange Strahlenbündel auf die Erde zu aus. Das waren nicht etwa bloß einzelne Sonnenstrahlen, sondern ganze Lichtbahnen, sechs bis sieben rings um die Sonne herum, in allen Farben. Ich möchte es vergleichen mit den Strahlen, wie man sie oft um die Taube des Heiligen Geistes herum abgebildet sieht. Große, breite Strahlenbahnen waren es in den herrlichsten Farben: gold, rot, orange, grün, blau, gelb. Die Farben waren so wunderbar und schön zum Anschauen. Sie waren nicht blass und tot wie die Farben auf einem Bilde. Sie waren vielmehr lebendig und erfreulich. Ich gab meiner freudigen Verwunderung Ausdruck mit den Worten: "O wie schön ist diese Sonne in ihren Strahlen – das ist ja ein wunderbares Schauspiel." Darauf antwortete eine Frau, die das Sonnenwunder am 8. Dezember 1949 in Heroldsbach gesehen hatte: "Ach, das ist ja gar nichts. Da hätten sie am 8. Dezember da sein sollen, dann hätten sie etwas Wunderbares gesehen." Ich möchte eigens bemerken, dass von einem natürlichen Regenbogen nicht gesprochen werden kann, denn es ging weder Regen noch Gewitter voraus. Auch waren die Farben nicht wie beim Regenbogen über den Himmel hin gebogen, sondern gerade von der Sonne ausgehend.

Ich sah auch in dieser wunderbaren Sonne das Kreuz Christi mit den Kreuzesbalken, und daran die Gestalt des gekreuzigten Heilandes. Das habe ich nur schwach gesehen, nicht so stark und farbig wie das andere. Während des gan zen Vorganges hat mich die Sonne nicht im geringsten geblendet und ich konnte mich an dieser Schönheit gar nicht satt sehen. Es war Wintertag, und doch hat die Sonne so groß und wuchtig geschienen wie im Sommer. Sie war auch keineswegs durch Wolken abgeblendet.

Das ganze wunderbare Schauspiel dauerte etwa eine Stunde, wenn nicht länger, denn wir beteten unterdessen in einer Prozession zum Kreuz im Birkenwald, verweilten länger dort und beteten dann wieder zurück auf den Berg und immer noch war dieses Schöne zu sehen. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt/Opf., 5. Mai 1952
gez. Franziska Zeller


NB! Frl. Zeller ist seit Jahren täglich in der hl. Messe am Kommuniontisch zu sehen, lebt sehr zurückgezogen, war schon immer eine große Marienverehrerin und ist unbedingt glaubwürdig.

Dies bezeugt P. Gebhard M., O.C.D.

 

Sonnenwunder am 2. Februar 1950, von Luise Rauscher, Diözese Eichstätt

Geboren am 15. Juni 1919 in Wertingen, Kreis Schwaben in Bayern. Verheiratet, Mutter von zwei Söhnen, der eine im bischöflichen Knabenseminar Eichstätt. Mein Mann Leonhard Rauscher ist Bankbeamter in Neumarkt/Opf., Marktstraße 42. Ich fuhr zum ersten Mal nach Heroldsbach am 2. Februar 1950. Ich wollte die Kinder sehen und den Gnadenhügel. Dass ich etwas Außergewöhnliches sehen dürfe, davon hielt mich schon meine Unwürdigkeit ab. Nach meiner Ankunft ging ich sogleich auf den sogenannten Erscheinungshügel und schloss mich dem Gebet der Menge an. Um 14.30 Uhr kamen die sogenannten Seherkinder und beteten mit uns. Um 15.00 Uhr sahen die Kinder die liebe Muttergottes über dem Birkenwalde. Sie schwebte nach Angabe der Seherkinder zum Podium auf den Hügel. Ich stand nicht weit weg und konnte die Kinder gut beobachten. Ich hatte zuvor in keiner Weise eine Nachricht gehört, dass heute ein Sonnenwunder oder dergleichen sei. Ich betete auch während der Vision der Kinder weiter den Rosenkranz mit. Ein Herr neben den Kindern gab dann bekannt, dass die Muttergottes da sei und sie den Segen gebe. Nach kurzer Zeit riefen Leute neben mir: "Schaut in die Sonne!" Ich blickte gegen Himmel auf nach rechts, also nach Westen, wo die Sonne stand. Da konnte ich zu meiner Verwunderung ohne geblendet zu werden oder, ohne dass mir das Wasser aus den Augen geflossen wäre, in die Sonne schauen, obwohl klarer, wolkenloser Himmel war. Ich sah in der Sonne eine mattweiße Scheibe, die nicht blendete. Ich dachte mir: "So schön und weiß wie eine Hostie." Ich schaute mit klarem Blick, wie sich diese mattweiße Scheibe mit rasendem Tempo um sich selbst drehte. Links und rechts von der Scheibe sah ich einen etwas dunkleren Rand, der sich mitbewegte. Er war etwa fünf cm breit, oben und unten war dieser Rand weniger. Am Rande der Scheibe gingen wunderbare Farben aus: rot, grün, gelb, blau. Die Farben waren so schön weich, verschmolzen zum Teil ineinander und legten sich einen halben Meter breit um die Sonne rings herum.

Außer dem Drehen der Scheibe beobachtete ich noch ein Rollen und Kollern derselben, wie wenn man einen Ball vor sich herrollt. Die Sonnenscheibe bewegte sich am Firmament auch etwas nach vorne, so dass ich den Eindruck hatte, sie komme auf mich zu. Ab und zu sah ich in der Mitte dieser Scheibe einen dunkleren, länglichen Fleck, konnte mir aber nichts Bestimmtes darunter vorstellen. Ich beobachtete dieses Drehen der mattweißen Scheibe die ganze Dauer des Ereignisses hindurch, eine gute halbe Stunde, während das Rollen und Kollern, wie auch die Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen aussetzten und sich dann wiederholten.

Ich ging inzwischen vom Hügel zum Wald hinunter, um die dortigen heiligen Stätten aufzusuchen, sah dazwischen hinein öfters zur Sonne auf und konnte immer noch dasselbe Schauspiel feststellen. Als ich im Walde war, ungefähr in der Mitte des dortigen Kreuzweges, sah ich unmittelbar über den Waldkronen fast durchsichtige, goldgelbe kugelartige Gebilde in großer Zahl. Sie waren mehr wie ein lichter, fast durchsichtiger Flor, in der Größe des Mondes, wenn derselbe hoch oben steht. Ich sah diese Lichtkugeln über mir und links und rechts über den Bäumen. Ich konnte mir nicht denken, was das sei. Ich sah sie mindestens fünf Minuten lang. Ein mir bekannter älterer Herr sagte neben mir: "Sehen Sie diese gelben Kugeln auch?" – Ich bejahte kurz. Ich ging dann mit einigen Begleitern zum Wald hinaus, dem Erscheinungshügel zu. Dort wurde bekanntgegeben, dass die Muttergottes zu den Seherkindern gesagt habe: "Das ist ein Zeichen von mir."

Ich fühlte mich zu tiefst gedemütigt und zerknirscht und hatte eine große Reue über alle Fehler meines Lebens. Ich fasste den entscheidenden Vorsatz, mich zu bessern und bat um die Gnade, dass ich den lieben Gott durch keine schwere Sünde mehr beleidige. Ich bat die liebe Muttergottes innig, dass sie mir helfe, ein gerechtes und gottesfürchtiges Leben zu führen. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt/Opf., 22. April 1952
gez. Luise Rauscher

 

Sonnenwunder am 2. Februar 1950, von Maria Horn, Neumarkt/Opf., Diözese Eichstätt

Frau Maria Horn, geborene Knauer, am 19. Januar 1922 zu Neumarkt, verheiratet seit 22. Juni 1940, Mutter eines Buben, habe noch ein Pflegekind von meiner verstorbenen Schwester. Mann ist Hilfsarbeiter, wohnhaft in Neumarkt (Opf.), Schweningerstr. 56. – Onkel ist Hochw. Pfarrer bei Regensburg. Als ich bereits im Oktober 1949 zum ersten Mal in Heroldsbach war, konnte ich so gut beten und fühlte eine wahre innere Andacht wie sonst noch nie in meinem Leben. Dies veranlasste mich, am 2. Februar 1950 wiederum dorthin zu fahren. Ich betete nachmittags zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr – ich kann mich heute nicht mehr näher an die Zeit erinnern – bei der hölzernen Kapelle auf dem sogenannten Erscheinungshügel mit den vielen Leuten den Rosenkranz. Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass viele unruhig wurden. Da schaute ich, ohne von jemand aufmerksam gemacht zu sein, von selbst zur Sonne auf und sah zu meiner großen Verwunderung, dass sie fibrierte und sich sehr schnell drehte. Sie war zuerst weißglühend, wie wenn Eisen in Weißglut ist. Sie hat mich aber nicht geblendet, ich konnte ruhig in sie schauen. Dann färbte sich die Sonne in Zwischenräumen glühend rot wie ein Feuerball, dann gelb, und, so viel ich mich erinnern kann, auch blau. Die Sonne war auch beträchtlich größer wie sonst. Dazwischen hinein schaute ich auch zur Erde nieder. Da sah ich die Äcker entlang und ins Tal zum Dorf hinunter lange farbige Streifen, die vom Hügel ausgehend immer breiter wurden und alles in ihre Farben tauchten: weiß, gelb, rot, blau.

Das Rotieren der Sonne setzte wiederholt ans und begann immer wieder von neuem. Ich konnte dies wunderbare Schauspiel an der Sonne beobachten bis gegen 17.00 Uhr, wo ich mit dem Zuge wegfahren musste. Ja sogar vom Zug aus sah ich die Sonne noch glutrot schimmern, bis sie auf einmal meinen Blicken entschwand. Ich war der lieben Muttergottes dankbar, dass ich dieses Sonnenwunder, als welches ich es betrachte, miterleben durfte. Ich habe freilich gehört, dass das Sonnenwunder am 8. Dezember 1949 noch viel gewaltiger war. Ich beeide die Wahrheit meiner Worte vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt/Opf., 9. Mai 1952
gez. Maria Horn

 

Maria Horn ist eine schlichte, aufrechte Frau, mit gesundem religiösem Empfinden, obhold jeglicher Geltungssucht, die still für sich ihre Pflichten erfüllt. Sie ist absolut glaubwürdig.

Dies bezeugt:
gez. P. Gebhard Maria, O.C.D., Neumarkt/Opf., Mariahilfberg

 

NB! Ich darf noch eine augenscheinliche Gebetserhörung beifügen. Meine Schwester lebte bereits an die zwei Jahre in Scheidung von ihrem Manne. Die Sache schien aussichtslos. Alle menschlichen Versuche waren erfolglos. Da fuhr ich eigens wegen dieses Anliegens nach Heroldsbach und bat dort die liebe Muttergottes um Hilfe. Wider Erwarten wurde daraufhin die Sache meiner Schwester mit ihrem Manne eingelenkt und wieder ins reine gebracht. Ich halte dies ganz sicher für eine wunderbare Gebetserhörung der lieben Muttergottes von Heroldsbach. Nachdem die Aussöhnung schon geschehen, erzählte ich erst meiner Schwester von meinem Gebet in Heroldsbach für sie. Daraufhin fuhr auch sie nach Heroldsbach und dankte der lieben Muttergottes für ihre so mächtige Hilfe.

gez. Maria Horn

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Thurn-Heroldsbach, von Frater Julius Eichinger, Laienbruder des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten bayerischer Provinz, geb. 24. März 1906 zu Schwandorf als Sohn des Lokomotivführers Andreas Eichinger. Wir waren sechs Geschwister. Zwei Schwestern, sowie beide Eltern kamen bei dem Fliegerangriff am 17. April 1945 ums Leben. Nach der Volksschule erlernte ich die Schlosserei und trat in den Karmelitenorden ein, wo ich am 7. August 1926 die hl. Gelübde ablegte. Im April 1940 wurde ich zum Krieg eingezogen, kämpfte auf verschiedenen Frontabschnitten, bis ich bei den Invasionskämpfen 1945 im April in amerikanische Gefangenschaft geriet, aus der ich ein Jahr später entlassen wurde. Seitdem bin ich wieder in meinem Kloster auf dem Mariahilfberg Neumarkt/Opf.

Am 2. Februar 1950 hatte ich Gelegenheit, nach Heroldsbach zu fahren und mir die Dinge dort, von denen ich schon oft gehört, persönlich anzuschauen. Ich war nachmittags um 15.00 Uhr herum bei der Andacht auf dem sogenannten Erscheinungshügel zugegen. Anschließend war eine Prozession zum Wald, bei der ich betend mitging. Als ich beim Rückweg den Wald bereits wieder verließ, sah ich zu meiner Verwunderung etwas, was ich in meinem Leben nie gesehen. Ich sah, wie das ganze Gelände, auf Kilometer hin, bis zu den Hügeln am Horizont mit einer wunderbaren Farbenpracht überschüttet war. Das ganze schneebedeckte Gelände war in lauter farbensprühende Felder eingeteilt, das eine war rot, das andere grün, dann gelb, blau, weiß. Eine wunderschöne Farbenpracht, wie ich sie in meinem Leben nie gesehen habe. Ich schaute nun zur Sonne auf und sah zu meinem größten Staunen, wie sich dieselbe mit furchtbarer, rasender Schnelligkeit um sich selbst drehte. Es kam mir vor, als wolle die Sonne zerbersten. Ich konnte nur staunen und mir sagen: "Da sieht man doch, dass eine übernatürliche Macht und Gnade von oben an diesem Orte waltet."

Manche Leute riefen, dass sie in der Sonne die Muttergottes sähen. Ich selbst sah sie nicht. Dieses wunderbare Schauspiel dauerte mindestens zehn Minuten. Als ich am Hügel angekommen war, wurde wieder weiter gebetet und gesungen. Auf einmal sah ich über dem Birkenwald, etwas hinter der hölzernen Grotte, von den Baumgipfeln aus drei wunderbare, feurige Kugeln aufsteigen. In den Farben waren diese Kugeln rötlich und bläulich gemischt. Sie stiegen hintereinander im Abstand von 30 bis 40 cm ganz langsam zum Firmament auf. Mir zwei bekannte Herren, die ich aufmerksam machte, sahen nichts. Ebenso sahen diese zwei Herren vom vorausgehenden Sonnenwunder nichts. Wohl bemerkte der eine ein wenig etwas von den Farben auf dem Schnee. Dies war mir ein Beweis, dass diese merkwürdigen Kugeln nicht etwa ein abgeschossenes Feuerwerk waren, mit dem sie absolut nicht vergleichbar waren. Die Kugeln waren etwa tellergroß. Ich hörte zwei, drei Stimmen aus der Menge: "Seht, seht, drei feurige Kugeln steigen zum Himmel auf." Eine Täuschung meinerseits war nicht möglich, da ich wiederholt wegschaute und hernach doch wieder das Gleiche sah. Ich beobachtete mit meinen gesunden Augen, wie diese feurigen Kugeln ganz langsam höher und immer höher stiegen, bis sie nach 6 bis 8 Minuten verschwanden. An eine Überreizung meiner Augen ist ebenso wenig zu denken, denn ich glaube, mir in den langen und aufgeregten Kriegsjahren eine so natürliche, nüchterne, reale Beobachtungsgabe gesichert zu haben, dass ich einer momentanen Reizung oder Sinnestäuschung sicher nicht leichtgläubig unterliege. Es steht für mich einwandfrei fest, dass in Heroldsbach übernatürliche Kräfte und Einwirkungen am Werke sind. Ich beeide meine Aussagen vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt, 10. August 1951
gez. Frater Julius Eichinger, O.C.D.

 

Augenzeugenbericht über meine Erlebnisse in Heroldsbach am 2. Februar 1950, von Herrn Franz Rembold, geboren am 6. April 1923 in Augsburg, Kriegsteilnehmer 1940 bis 1945, Fähnrich eines Kampffliegergeschwaders, kämpfte an allen Fronten, beim Einsatz abgeschossen am 17. März 1944, 70 % schwerkriegsbeschädigt, verheiratet seit 17. März 1945, Vater von drei Kindern, wohnhaft in Amberg, Langangerweg 81, kaufmännischer Angestellter. Ich war am 2. Februar 1950 in Heroldsbach, ging auf den sogenannten Erscheinungshügel, wo sich an die 70.000 Menschen versammelt hatten. Ich war als kritischer Beobachter dort. Um ungehinderter beobachten zu können, sonderte ich mich mit meinem Freunde meist abseits ab. Ungefähr um 13.30 Uhr bis 13.45 Uhr nachmittags stand ich am Hügel mit Blick zum Birkenwäldchen. Ein eigenartig fahles Licht machte mich aufmerksam, auf die Sonne zu schauen. Da nahm ich ein sehr schnelles Rotieren der Sonne wahr. Obwohl der Sonnenball durch keinerlei Wolken verschleiert war, hat er nicht im geringsten geblendet. Die Sonne hat sich beständig in verschiedenen Farben verfärbt. Sie warf beim Rotieren farbige, ständig sich verfärbende Strahlenbündel nach allen Seiten aus. Die ausgeworfenen Strahlen bogen sich entsprechend der sich drehenden Sonne und entsprachen in ihrer Länge ungefähr dem Durchmesser des Sonnenballes. Dieses Schauspiel dauerte nach meiner heutigen Erinnerung so an die vierzig Minuten. Hernach stand die Sonne wieder ruhig und in ihrem normalen Leuchten am Himmel. Der Eindruck auf mich war ein gewaltiger. Eine natürliche Erklärung für diese, ausgerechnet an dem Marientag sich zeigende Erscheinung konnte ich mir als kritischer und nüchterner Beobachter nicht geben. Nach meiner Beobachtung war die Wirkung auch auf die versammelte Menge eine gewaltige. Die einen bekreuzten sich, andere beteten, viele waren von Furcht erfüllt. Die gleichen Eindrücke und Beobachtungen machte auch mein mich begleitender Freund. Ich bezeuge die Wahrheit meiner Aussage.

Amberg, 19. September 1951
gez. Franz Rembold

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Heroldsbach von Frau Edeltraud Reith, Lehrerswitwe von Neumarkt/Opf., Badstraße 50. Geboren am 19. August 1921 zu Neumarkt, als Tochter des Oberpostsekretärs Max Salzburger, absolvierte nach der Volksschule die sechsklassige Realschule in Neumarkt. War 1938 bis 1945 Postangestellte. Verheiratete mich am 21. Mai 1944 an Anton Reith, Volksschullehrer, aus welcher Ehe mir von Gott ein jetzt 5-jähriger Bub und ein dreijähriges Mädchen geschenkt wurden. Bereits am 1. September 1947 verlor ich meinen Mann durch einen tödlichen Unglücksfall. Erst seit einigen Tagen versehe ich meinen ehemaligen Dienst auf der Post wieder und bin so imstande, meine Kinder selbst fortzubringen.

 

1. Vor eineinhalb Jahren ist es gewesen, am 2. Februar 1950

Ich entsinne mich genau. Mit dem Sonderzug waren wir nach Heroldsbach gekommen, um auf dem von der Gottesmutter durch besondere Ereignisse ausgezeichneten Hügel unser kleines, armseliges Gebet darzubringen. Ich weiß nicht, wie die vielmal hundert Menschen um mich herum empfanden – ich glaube nur, dass es eine große Liebe war, die uns einte – die Liebe zur Himmelskönigin. Ich will hier nicht über meine Gedanken sprechen, die jener Tag mir gab, sondern über das, was meine gesunden Augen gesehen haben. Die 17 Monate, die zwischen dem 2. Februar 1950 und heute liegen, vermochten das Erlebte weder zu trüben noch zu verschönern. Ich bin mir bewusst, dass ich die Wahrheit sprechen muss.

Es war ein wunderschöner, kalter Wintertag. Die Erde lag im Hermelin des Schnees – nur an einigen Stellen hatte die Sonne die braune Ackererde bloßgelegt. Die Wege durch das Wäldchen und die Straße auf dem Hügel waren breit ausgetreten von vielen Menschenfüßen. Wir beteten. In langer Prozession zogen wir vom Hügel hinunter durch das Wäldchen und wieder zurück. Auf halbem Wege – es war etwa 15.30 Uhr – stockte der Zug von Betern. Wir alle sahen wie gebannt auf den wunderbar veränderten Sonnenball. (Haben Sie schon einmal in die klare Nachmittagssonne gesehen, ohne dass die Augen streikten?)

Länger als eine halbe Stunde durften wir die schönste Naturerscheinung sehen. Ich sage absichtlich "Naturerscheinung", weil Sie vielleicht lächeln, wenn ich das Wort "Wunder" gebrauche. Für mich war es ein Wunder und für jeden, der es erleben durfte. Die Sonne färbte sich in klaren, bunten Farben. Es war ein beständiges Rollen in ihr, und lange turnte sie an ihrer eigenen Peripherie. Es war ein smaragdenes Sprühen – wie in Gold gefasste, grüne Edelsteine schleuderte die Sonne Funken... lange... und unsere Gebete versiegten in sprachlosem Staunen. Da, zum Ende dieser herrlichen Gunstbezeugung Marien lag die Sonne am wolkenlosen Himmel – bleich und geopfert, wie eine Hostie.

Das war der Augenblick in meinem Leben, für den ich Gott danken will mit jedem Herzschlag. Später, etwa gegen 16.30 Uhr, als die Sonne längst wieder erbarmungslos für Menschenaugen am Himmel hing, sah ich tellergroße gelbe Kreise zum Greifen nahe, in Dreieckform über Hügel und Wäldchen liegen. Die Breitseite der Dreiecke lief dem Waldesrand entlang, die Spitze ging zum Hügel. Die Menschen fragten einander, ob sie denn richtig sähen. Und alle mussten sich beugen vor der Erkenntnis des Übernatürlichen. Madonna, ich habe dein Fest in Thurn-Heroldsbach erzählt, so wie ich es miterleben durfte vor 17 Monaten. Es hat sich kein Staub auf meine Erinnerung gelegt. Ich trage es mit einer großen Liebe zu dir, du Reinste, durch das Wetterleuchten der Zeit. – Erbarme dich, Mutter, und segne mich! Ich beeide vor Gott, dem Allwissenden, die Wahrheit meiner Aussagen.

Neumarkt/Opf., 1. August 1951
gez. Edeltraud Reith

 

2. Am 21. Juni 1950 wieder in Heroldsbach

Ich bin gekommen, Madonna, und mein Herz klopft vor Glück. Am Walde, unten am Kreuz, haben wir dir zur Ehre drei Rosenkränze gebetet. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich das konnte. Mir glückte in unserer schönen Kirche daheim kaum ein Rosenkranz voller Sammlung. Im übrigen mochte ich nicht gerne immer diese gleichen Worte sagen, die du ja wohl hunderttausendmal täglich aus aller Welt gebetet bekommst. O Himmelsmutter, warum weiß ich erst seit heute, wie schön, wie wunderbar der Englische Gruß ist und wie lieb ich ihn haben kann, so lieb, dass drei Rosenkränze nichts anderes sind, wie im Leben der Appetitsild. Ich muss einfach beten, muss immer beten, weil ich gar nicht mehr herauskomm aus dem Kreis deiner Liebe, Madonna. Hab Dank du, und lass mich bei dir!

Du verzeihst, meine Königin, dass ich nicht zur Andacht kam, sondern ganz selbständig deinen "Garten" inspizierte. Ich wollte die Kinder sehen auf der Himmelswiese, wie sie mit deinem kleinen Jesus spielen, – ich bin doch auch eine Mutter, o Madonna, – ich wollte in der Nähe deines Kindes sein. Da wärst du großzügig und hast mir etwas Wunderliebes gezeigt. Die Kinder spielten mit dem kleinen Jesus. Zuerst warfen sie mit dem heiligen Unsichtbaren Ball. Dann pflückten sie Blumen und zuletzt liefen sie übermütig lachend den Berg herab – zwei Kinder – und in der Mitte führten sie dein holdes Kleines. Ich sah es nicht mit meinen Augen, aber mein Herz sah es. Zwischen den beiden Mädchen lief dein Kind. Ich müsste nicht eine Mutter sein, könnte ich nur den geringsten Zweifel an der Natürlichkeit dieses Vorganges haben. Ich war so nahe, ich hätte das Jesulein nehmen können, wenn ich nicht nur Menschenaugen gehabt hätte – und ach, ich wäre ja gestorben vor Glück. Mehr als das, was in meinem Herzen vorging, hätte ich nimmer ertragen. Ich war unbeschreiblich glücklich.

Du Liebe, Du Reine – und das soll ich dir nicht danken? Mein Leben reicht nicht aus, um den Augenblick voll Seligkeit zu bezahlen. Ich kann nicht bezahlen, denn ich bin arm. Ich habe viele Sünden, Madonna! Wenn du mir durch dein Kind die Gnade schenkst, nehme ich sie an mit tausend Freuden. Ich habe nichts dagegen zu geben als mein armseliges Ich. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott dem Allwissenden.

Neumarkt/Opf., 6. August 1951
gez. Edeltraut Reith

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Heroldsbach, von Herrn Max Salzburger, geboren am 22. Mai 1894 zu Kirchberg bei Marienthal, Kreis Regensburg. Ich studierte 1904 bis 1910 an der Realschule Neumarkt/Opf. Ab 1911 bin ich bei der staatlichen Post angestellt und diene hier nun 40 Jahre, z. Z. als Oberpostsekretär in Neumarkt/Opf. In den Jahren 1922 bis 1934 war ich ehrenamtlich Sportleiter des Schwimmvereins "Poseidon" in Neumarkt. In jenen Tagen gingen Tausende von Kindern durch meine Hand und ich hatte so Gelegenheit, die Jugend in ihren Licht- und Schattenseiten kennen zu lernen. Ich glaube deswegen auch ein gesundes Urteil über das kindliche Wesen der Jugend zu haben.

Ich war Kriegsteilnehmer 1914 bis 1918 und kämpfte als Vizefeldwebel beim Bayerischen Alpenkorps auf sämtlichen Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges. Bei der Bekämpfung der Räterepublik 1919 marschierte eine Gruppe des Freikorps "Regensburg" unter dem Namen Nachrichten-Abteilung "Salzburg". Seitdem obliege ich wieder meinem Beruf als Postbeamter in Neumarkt.

Seit Herbst 1949 verfolgte ich mit Aufmerksamkeit die eigentümlichen Ereignisse in Heroldsbach-Thurn. Am Pfingstsonntag 1950 verwirklichte ich meinen Wunsch, die Dinge dort persönlich in Augenschein zu nehmen. Was mich besonders interessierte, waren die Kinder und die sie begleitenden Herren. Ich wollte ihr gegenseitiges Verhalten studieren, ob die Kinder das, was sie sehen, etwa von diesen Herren inspiriert erhalten oder ob es tatsächlich umgekehrt sei. Auf Grund meiner Beobachtung aus nächster Nähe, von 2 bis 15 Schritten, kam ich zu der Überzeugung, dass keinerlei Beeinflussung der Kinder durch die sie begleitenden Herren stattfand. Das war für mich der entscheidende Moment, der mich zur Überzeugung brachte: Hier sind keine natürlichen Gründe und Kräfte, wie etwa Hypnose und Suggestion am Werke, sondern die Kinder sehen, handeln und reden aus tiefstem, inneren Selbsterlebnis heraus. Die Kinder müssten ganz gewiegte Schauspieler sein, wenn sie die Gesten und das Benehmen jahrelang so durchführen könnten, ohne dass sie tatsächlich etwas erlebten und sähen.

Ich ging an jenem Pfingstsonntag auf den sogenannten Erscheinungshügel – ich war dort gegen 13.30 Uhr. Die Witterung war denkbar schlecht. Eine Stunde vor der Andacht, um 14.30 Uhr und während derselben gingen schwerste Regenböen nieder, wie ich sie selbst während des Krieges im Gebirge kaum erlebt habe. Was mir auffiel, war, dass von der ganzen gegen 3.000 Menschen zählenden Menge nicht eine Person weglief, sondern alle tapfer aushielten und ständig beteten. Nach der Andacht ließ gegen 16.00 Uhr das Unwetter nach. Ich besuchte indes die verschiedenen Andachtsstätten, an denen Figuren und Kreuze angebracht waren. Anschließend schaute ich mir das alte Wasserschloss Thurn an mit seiner sauberen Schlosskapelle.

Als ich mir einige Kerzen kaufte, erzählte uns ein Mann, dass vom verstorbenen Herrn Baron von Thurn an Weihnachten jeder männliche Bewohner von Thurn immer ein Hemd bekam und, wenn es zehn männliche Mitglieder in einer Familie waren, bekamen sie zehn Hemden. Bei der Zwangswirtschaft wurde diese Weihnachtsgabe umgewandelt in einen entsprechenden Geldbetrag und eine große Brezel.

Nach einem längeren Besuch der stattlichen Pfarrkirche ging auch ich abends gegen 19.30 Uhr wieder auf den Erscheinungshügel. Es wurde der Rosenkranz gebetet, wobei es wiederum in Strömen regnete. Ich stand in einem anstehenden Holzschuppen unter. Bei wolkenbruchartigem Regen wurde ständig weiter gebetet. Ziemlich plötzlich nun hörte dieser starke Regen etwa 19.20 Uhr, als eben die Seherkinder auf den Hügel kamen, auf. Ich trat aus dem Schuppen zum Podium hin, wo eben die Kinder auf etwas erhöhtem Platz sich aufstellten. Nun fiel mir etwas Merkwürdiges auf. Es war nach dem furchtbaren Regen innerhalb weniger Minuten der Himmel ziemlich klar geworden. Plötzlich trat die Sonne heraus und in kürzester Zeit war um die Sonne herum keine Wolke mehr sichtbar. Diese waren alle nach rechts und links auseinandergewichen, wie regungslose Wolken fortgleiten. Ich sah die Sonne klar am Himmel und konnte, ohne die geringste Blendung. meiner Augen, festen Blickes in sie schauen. Da fesselte mich ein wunderbares Rotieren der Sonne. Die Sonne bot sich dabei nicht wie eine Kugel dar, sondern wie eine Scheibe, deren mildes Licht dem Auge nicht weh tat. Es war ein schnelles Rotieren der Himmelsleuchte. Farbenunterschiede konnte ich wenigstens nicht feststellen. Wie lange dieses eigenartige Schauspiel gedauert hatte, kann ich nicht näher sagen. Meine Aufmerksamkeit nahmen nämlich wiederum die Kinder voll in Anspruch, besonders eines, das nicht mit den übrigen in Richtung des Lichtmastes ging, sondern am Podium stehen blieb. Das Kind machte einen trauernden Eindruck und ich war der Ansicht, dass dies eine Strafe gewesen sei. Ich erfuhr hernach auch tatsächlich, dass dieses Kind auf Anordnung der Erscheinung zurückbleiben musste. Während der Dauer der Vision wurde wiederholt bekanntgegeben, dass die Muttergottes segne, den Krankensegen gebe, die Andachtsgegenstände segne. Ich sah und hörte mir dies alles an. Ich beobachtete alles allein, schloss mich niemandem an und ließ mich auch nicht von den anderen beeinflussen. Ich suchte mir mein eigenes Urteil zu bilden und kam zur Überzeugung: Das können keine natürlichen Vorgänge sein. Es war mein innerstes Empfinden und meine feste Überzeugung, dass hier übernatürliche Kräfte im Spiele sein müssen.

Ich darf bemerken, dass ich in meinen langen Kriegsjahren, in meinem Kriegsleben, das mich vom Kemmelberg bis zur Türkei warf, nie einer Sache begegnete, von der ich hätte sagen können und müssen, dass eine übernatürliche Macht am Werke sei. Um so mehr muss und darf ich auch hier, wo ich genau so als kritischer Beobachter stand wie einst vor dem Feind, die Feststellung machen, dass mein diesbezügliches Urteil nicht fremdbeeinflusst war, noch weniger, dass mein soldatisches Denken und Empfinden mich hier getäuscht hätten.

Ich darf bemerken, dass ich meinen Heimatpfarrer sagen möchte, dass er mit seiner ganzen Pfarrgemeinde kein Vater unser und Ave so gesammelt und eindrucksvoll zu beten fertig bringt, wie da oben auf dem Hügel von Heroldsbach gebetet wird. Ich habe noch nirgends so beten hören. Ich habe seitdem Heroldsbach nicht mehr besucht, weil mich meine beruflichen Pflichten nicht gut frei geben. Trotzdem aber wirkt dieses einmalige Erlebnis in mir ungehindert nach und die Überzeugung von der Übernatürlichkeit der dortigen Vorgänge bleibt in mir unerschüttert. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussagen vor Gott, dem Allwissenden.

Neumarkt/Opf., Badstr., 6. August 1951
gez. Max Salburger, Oberpostsekretär

 

Heroldsbach

Es war am Pfingstsonntagmorgen, ca. 5.00 Uhr, als ich das grandiose, einzigartige Sonnenwunder beobachtete. Von einem solchen Wunder wusste ich damals noch überhaupt nichts. Eine Einbildung oder Täuschung ist unmöglich. Was ich hier schreibe, habe ich tasächlich gesehen und ist absolut echt und wahr. Zuerst beobachtete ich den Sonnenaufgang, die Sonne strahlte so sonderbar schön aus dem blauen Himmel hervor, dass ich meine Augen bald in die Sonne, bald wieder zum Podium wendete. So wechselten meine Blicke eine Zeitlang ab. Ich weiß nicht, wie es kam, plötzlich geschieht das Merkwürdige: Die Sonne beginnt zu schwanken, zu zittern und schaukelte eine kurze Zeit hin und her, sie glänzte, aber blendete nicht. Ich konnte in die Sonne schauen ohne geblendet zu werden. Dann dreht sich die Sonne um sich mit ungeheurer Geschwindigkeit näher, als würde sie herniederstürzen. Auf einmal fing die Sonne sich zu rotieren an (in den herrlichsten Farben des Regenbogens) gelb, blau, orange, rosa, violett. Die Sonnenflecken konnte ich deutlich feststellen. Ebenso traten von der Sonne aus auf der einen Seite bündelartig unzählige Schweizerkreuze hervor, sie waren alle gleich groß, schwebend von der Sonne weg und verschwinden, kommen aber immer neue. Auf der andern Seite zeigte sich das gleiche, statt Schweizerkreuze waren es Scheiben, gleich groß ungefähr wie die Sonne. Am Schluss entfernte sich die Sonne langsam in dieselbe Gegend, wo sie gekommen war, die Farben nahmen ab und die Sonne fing zu blenden an und ich sah wieder den Sonnenaufgang wie vorher.

Luzern, 27. September 1951
Bezeugt: Th. Graber, Vonmattstr. 50, Luzern

 

Vergleichsweise wollen wir eine Schilderung des Sonnenwunders von Fatima zitieren: P. Josef Wegener, Fatima, Geheimnisse, Wunder und Gnaden, 1949, Seite 50-54

Das Sonnenwunder von Fatima

"Mit einem Schlage hörte der Regen auf, und die dichte Masse der Wolken schob auseinander. Die Sonne erschien im Zenit wie eine silberglänzende Scheibe, die man ohne Anstrengung und Gefahr anschauen konnte. Sie begann, sich wie ein Feuerrad um sich selbst zu drehen mit rasender Geschwindigkeit. Dabei leuchtete sie nacheinander in allen Farben des Regenbogens und streute nach allen Seiten hin Lichtflämmchen und Feuergarben aus. Himmel und Erde, Felsen, Bäume und Menschen waren nacheinander in gelbes, grünes, rotes, blaues, violettes Licht getaucht. Einige Augenblicke stand die Sonne still. Dann begann sie wieder dieses licht- und farbensprühende Kreisen um sich selbst, noch herrlicher als vorher. Wiederum hielt sie inne, und zum dritten Male wiederholte sich dieses Feuerwerk, das keine Phantasie sich vorstellen kann.

Und die 70.000 Menschen? Ganz außer sich, atemlos und wie gebannt starrten sie zum Himmel empor. Mit einem Male schien es, als wenn die Sonne sich vom Firmament loslöste und in Zickzacksprüngen auf die Erde stürze. Ein ungeheurer Schreckensschrei stieg aus der Menge auf. "Milagre! Milagre! – Das Wunder! Das Wunder!" schrien Tausende. "Ich glaube an Gott!" riefen andere.

"Ave Maria!" "Mein Gott, Barmherzigkeit!" riefen die meisten. Alle Leute fielen auf die Knie in den Morast. Sie schrien, weinten, schlugen an die Brust, erweckten Akte der Reue, beteten das Vater unser, das Ave Maria usw. Dann erhoben sie sich und sangen im Chor das Credo. Wer kann die Erregung und Begeisterung der Menge beschreiben! Ein alter Mann, bis jetzt ungläubig, streckte die Arme empor und rief: "Heilige Jungfrau! Gebenedeite Jungfrau!"

Die Tränen strömten ihm über die Wangen. Ganz hingerissen stand er da mit erhobenen Händen wie ein Prophet und rief mit aller Kraft: "Königin des Rosenkranzes, rette Portugal!" Ähnliche Szenen spielten sich überall ab. Das Sonnenwunder hatte zehn Minuten gedauert. Alle Anwesenden ohne Ausnahme haben es gesehen: Gläubige und Ungläubige, Landleute, Städter, Wissenschaftler, Journalisten und Freidenker. Der Bischof von Leiria schreibt darüber in seinem Hirtenschreiben vom 13. Oktober 1930: "Das Sonnenphänomen vom 13. Oktober 1917, das in den Tagesblättern von damals beschrieben worden ist, war etwas vom Wunderbarsten und hat den tiefsten Eindruck auf jene gemacht, die das Glück hatten, ihm beizuwohnen. Die Kinder haben den Tag und die Stunde, wann es geschehen sollte, im voraus angekündigt. Die Kunde davon durcheilte raschen Laufes ganz Portugal, und trotz kalter Witterung und des anhaltenden Regens waren Tausende und Abertausende gekommen, die bei dieser letzten Erscheinung Augenzeugen waren von all diesen Vorgängen an der Sonne zu Ehren der Königin des Himmels und der Erde. Dieses Phänomen, das keine Sternwarte registrierte und das demnach nicht natürlich war, wurde beobachtet von Personen aller Berufe und sozialen Schichten, von Gläubigen und Ungläubigen, von Journalisten der führenden portugiesischen Tageszeitungen und selbst von Leuten, die kilometerweit entfernt waren, ein Umstand, der jede Erklärung einer Massensuggestion unmöglich macht."

30 bis 40 Kilometer Entfernung von Fatima sind diese Erscheinungen an der Sonne wahrgenommen worden. Andere bezeugen, dass sie während der ganzen Zeit die kleinen Seher unverwand beobachtet haben, um sich nichts entgehen zu lassen. Sie nahmen auf ihren Gestalten das wunderbare Farbenspiel wahr. Daher kann es sich hier nicht um eine optische Täuschung handeln, die entstehen kann, wenn bei längerem Anschauen der Sonnenscheibe die Netzhaut durch die Strahlen affiziert wird und das Auge dann die Sonne mit wechselnden Farben sich drehen sieht. Als die Menge wieder zu sich gekommen war, bot sich ihr eine neue Überraschung dar. Die Kleider, die von dem anhaltenden Regen ganz durchnässt waren, waren in den wenigen Minuten vollständig trocken geworden. Niemand empfand ein Unbehagen, so durchnäßt gewesen zu sein. Das war Marias Abschied von den Kindern, von der Cova da Iria und von der Volksmenge. Unbeschreiblich war die Begeisterung der Masse. Immer wieder sagten es die Augenzeugen: "Wir haben das Zeichen Gottes gesehen."

Ohne Zweifel hat der Himmel diese unerhörten Wunder gewirkt, um die Echtheit der Erscheinungen und die Glaubwürdigkeit der Kinder mit aller Macht zu bestätigen. Die liebe Gottesmutter aber wollte damit zeigen, welch außerordentliche Bedeutung sie der Botschaft beilegt, die sie durch die drei kleinen Hirtenkinder der Welt geschenkt hat. Unsere liebe Frau hatte den Kindern versprochen, dass sie sich bei ihrem letzten Besuch mit dem heiligen Joseph und dem Jesuskinde zeigen werde. Luzia sagte folgendes über diese Erscheinung aus, die sie nicht über der Steineiche, sondern am Himmel neben der Sonne während der Dauer des Sonnenwunders sah: "Ich habe den heiligen Joseph und das Jesuskind neben Unserer Lieben Frau gesehen. Das Jesuskind ruhte auf dem Arm des hl. Josef, es war ganz klein, etwa ein Jahr alt. Beide waren mit einem hellroten Gewand bekleidet. Darauf sah ich, wie das Jesuskind die Menge segnete. Dann zeigte sich die Gottesmutter gekleidet wie Unsere liebe Frau von den Sieben Schmerzen, aber ohne das Schwert in der Brust. Zum Schluss habe ich sie noch in einer ganz anderen Weise gekleidet gesehen. Es scheint mir, dass es Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel war. Sie war weiß gekleidet mit einem himmelblauen Mantel!" "Während dieser Erscheinung wurde kein Wort gesprochen. Auch Franz und Hyazintha sahen die Heilige Familie, aber nicht die beiden Erscheinungen der Gottesmutter."